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Mikroeinstellvorrichtung für Wendeplatten"
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Die Erfindung betrifft eine Mikroeinstellvorrichtung für Wendeplatten
in Grundkörpern von Messerköpfen, Werkzeughaltern od.dgl. mit einer Klemmvorrichtung
zum Andrücken der Wendeplatte gegen eine Anlage.
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Um einen genauen Plan- und Rundlauf zu erhalten, war es bisher notwendig,
die Wendeplatten äußerst genau zu schleifen. Bisher übliche Normplatten weisen eine
Genauigkeit von + 0,015 auf, während Fräsergenauigkeiten von 0,003 bis 0,001 mm
gefordert werden. Zur Erzielung derartig großer Genauigkeiten müssen Fräser und
Wendeplatten -genau bearbeitet sein, was einen hohen Zeit- und Arbeitsaufwand erfordert.
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Es ist auch bekannt, sogenannte Ungenauigkeitsplatten zu verwenden,
die jedoch im Werkzeug mit Spezialschleifmaschinen nach dem Einspannen üirschliffen
werden müssen. Auch dieses Einschleifen bzw. Uberschleifen zur Erzielung der erforderlichen
Planlaufgenauigkeit und Rundlaufgenauigkeit erfordert einen zusätzlichen Arbeitsaufwand.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mikroeinstellvorrichtung
für
Wendeplatten zu schaffen, mit der in einfacher Weise jede einzelne Wendeplatte in
die richtige relative Lage mit -Genauigkeit gebracht und während des Betriebs gehalten
werden kann.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, bei einer Mikroeinstellvorrichtung
der eingangs erläuterten Art mindestens einen, zu einer Schneide der Wendeplatte
im wesentlichen parallel angeordneten, verdrehbaren Zylinder vorzusehen, mit einer
achsparallelen ebenen Fläche mit abgerundeten Längskanten zur einstellbaren Verschiebung
der Wendeplatte parallel zu deren Anlage und entlang der Klemmvorrichtung.
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Die vorliegende Erfindung löst die zugrundeliegende Aufgabe im wesentlichen
dadurch, daß mindestens ein zu einer Schneide der Wendeplatte im wesentlichen parallel
angeordneter geschlitzter Zylinder vorgesehen ist, mit einer achsparallelen ebenen
Fläche zur einstellbaren Verschiebung der Wendeplatte parallel zu deren Anlage und
entlang der Klemmvorrichtung und ein Stift, zur Einstellung der Spreizung des geschlitzten
Zylinders.
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Durch die Erfindung ist es ermöglicht, sowohl negative als auch positive
Wendeplatten in kürzester Zeit auf Plan- und Rundlauf -genau einzuspannen.
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Durch den erfindungsgemäßen Stift zur Einstellung der Spreizung des
geschlitzten Zylinders ist ein Verdrehen des Zylinders nicht mehr notwendig, so
daß dieser durch geeignete Mittel in einer vorgegebenen Stellung unverdrehbar gehalten
werden kann, während die Einstellung der Rundlauf- und Planlauf-Genauigkeit lediglich
durch Veränderung der Spreizung des geschlitzten Zylinders erfolgt.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in'einer schräg zur Längsachse des geschlitzten Zylinders verlaufenden Bohrung
im Grundkörper ein Gewindestift längsverstellbar angeordnet, der mit einer Druckfläche
auf eine Mantelfläche des geschlitzten Zylinders eine einstellbare Druckkraft ausübt.
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Dadurch wird erreicht, daß durch Ausnutzung der Elastiziät der geschlitzten
Zylnderhülse durch einfache Längsverschiebung des Gewindestiftes ein Heben und Absenken
der Wendeplatte in einer zugehörigen Ausnehmung des Grundkörpers ermöglicht ist.
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Besonders zweckmäßig ist es, wenn der geschlitzte Zylinder mit liner
ebenen Fläche gegen eine ebene Anlagefläche verdrehgesichert anliegt.
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Nach weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der geschlitzte Zylinder
mit seinem Schlitz etwa senkrecht zur Längsachse des Gewindestiftes angeordnet.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der geschlitzte Zylinder etwa in
axialer Mitte eine Rinne aufweist, in die der Gewindestift eingreift.
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In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein weiterer verdrehbarer
Zylinder vorgesehen, dessen Längsachse im wesentlichen senkrecht zur Längsachse
des ersten verdrehbaren Zylinders verläuft, zur Verschiebung der Wendeplatte parallel
zu deren Anlage in einer zur ersten Verschieberichtung etwa senkrechten Richtung
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
dient als
zweiter verdrehbarer Zylinder eine exzentrisch wirkende Hohlzylinderhülse.
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In vorteilhafter Ausgestaltung weist die Hohlzylinderhülse ein Innengewinde
auf und zur Befestigung der Hohlzylinderhülse im Grundkörper dient eine in einer
Bohrung des Grundkörpers angeordnete Differentialschraube.
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Bei allen Ausführungsbeispielen ist es ferner vorteilhaft, wenn ein
Sicherungsstift für den verdrehbaren Zylinder gegen axiale Verschiebung vorgesehen
ist.
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Zweckmäßigerweise ist der Sicherungsstift mit einer schräg zur Achse
des verdrehbaren Zylinders verlaufenden Bohrung im Grundkörper einschraubbar. Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn der Sicherungsstift an einem axialen hinteren Ende des
verdrehbaren Zylinders anliegt.
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Schließlich kann in noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung als
Klemmvorrichtung eine Befestigungsschraube mit einem konischen Abschnitt dienen,
in Verbindung mit einem geschlitzten, von der Befestigungsschraube aufspreizbaren
und diese umgebenden Federelement.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden anhand der Zeichnung
näher erläutert, die schematisch Ausführungsbeispiele darstellt. Dabei zeigt: Fig.
1 eine Seitenansicht eines Messerkopfes mit der erfindungsgemäßen Mikroeinstellvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, und
Fig.
3 einen Schnitt durch ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel.
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In Fig. 1 ist in Seitenansicht ein Teilausschnitt aus einem Messerkopf
dargestellt, mit einer erfindungsgemäß einstellbaren Wendeplatte 4in einem Grundkörper
1.
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In einer Ausnehmung 2 des Grundkörpers 1 ist eine gegen eine Anlage
16 anliegende Wendeplatte 4 vorgesehen, zu deren Befestigung eine Befestigungsschraube
5 mit einem konischen Abschnitt 27 dient, mit dessen Hilfe ein geschitztes Federelement
6 mehr oder weniger weit aufgespreizt werden kann, wodurch die Wendeplatte 4 gegen
die Anlage 16 gepreßt wird.
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Das geschlitzte Federelement 6 weist dabei abgeflachte Teile auf,
d. h. einerseits einen abgeflachten Berührungsbereich zwischen Federelement 6 und
Wendeplatte 4 und andererseits einen abgeflachten Berührungsbereich zwischen Federelement
6 und einer Anlage 3 in der Ausnehmung 2. In an sich bekannter Weise ist eine Spanablauffläche
15 vorgesehen.
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Erfindungsgemäß ist ein geschlitzter Zylinder 7 unterhalb der Wendeplatte
4 angeordnet, wobei die Achse des geschlitzten Zylinders 7 parallel zu einer Schneide
28 der Wendeplatte 4 verläuft. Der geschlitzte Zylinder 7 ist bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 als Schwerspannhülse mit einem Schlitz 9 gezeichnet. Der geschlitzte
Zylinder 7 weist eine achsparallele ebene Fläche 8 mit abgerundeten Längskanten
auf. Mit dieser achsparallelen ebenen Fläche 8 legt sich der geschlitzte Zylinder
7 gegen eine ebene Anlagefläche 22 der Aufnahme für die Wendeplatte 4. Dadurch ist
der geschlitzte Zylinder 7 gegen axiales Verdrehen gesichert.
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In einer Bohrung 10 im Grundkörper 1 ist ein Gewindestift 11 angeordnet,
dessen Längsachse etwa senkrecht zur Längsachse
des geschlitzten
Zylinders 7 verläuft. Der Gewindestift 11 kann in der Bohrung 10 in einfacher Weise
mehr oder weniger tief eingeschraubt werden. Mit einer Druckfläche 12 liegt der
Gewindestift 11 auf einer Mantelfläche 18 des geschlitzten Zylinders 7 auf. Die
Anordnung der achsparallelen ebenen Fläche 8 am geschlitzten Zylinder 7 und des
Schlitz-es 9 ist dabei derart gewählt, daß bei eingesetztem geschlitzten Zylinder
7 der Schlitz 9 etwa senkrecht zur Längsachse des Gewindestiftes 11 verläuft. Die
Wendeplatte 4 liegt auf dem Mantel 18 des geschlitzten Zylinders 7 auf. Durch mehr
oder weniger tiefes Eindrehen des Gewindestiftes 11 in die Bohrung 10 kann die Breite
des Schlitzes 9verändert . wer den, wobei durch Entfernen des Stiftes 11 vom Zylinder
7 durch die Eigenelastizität des Zylinders 7 ein Aufspreizen erfolgt. Auf diese
Weise wird sichergestellt, daß lediglich durch Verdrehen des Gewindestiftes 11 die
Wendeplatte 4 -genau gehoben und gesenkt werden kann. Sobald die Wendeplatte 4 die
gewünschte Lage erreicht hat, kann mit Hilfe der Befestigungsschraube 5 und des
geschlitzten Federelementes 6 die Wendeplatte 4 festgeklemmt werden. Durch entsprechende
Wahl des Gewindes des Gewjndestiftes 11 läßt sich somit eine äußerst feingängige
und genaue Verschiebung der Wendeplatte 4 in einfacher Weise bewerkstelligen. Die
Wendeplatte 4 wird dabei, wie aus der Zeichnung ersichtlich, parallel zur Anlage
16 (in Fig. 1 von unten nach oben bzw. umgekehrt) verschoben. Die erforderliche
Planlaufgenauigkeit kann beim Einspannen oder Auswechseln einer Wendeplatte 4 im
Grundkörper 1 mit Hilfe einer Mikrometerschraube bzw. Mikrometeruhr durch einfaches
Verdrehen des Gewindestiftes 11 eingestellt werden.
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Um den geschlitzten Zylinder 7 gegen axiale Verschiebung zu sichern,
ist es vorteilhaft, wenn etwa in dessen Längsmitte,
im Bereich
des Angriffs der Druckfläche 12 des Gewindestiftes 11, eine mittlere Rinne 26 vorgesehen
ist.
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Durch diese Ausbildung wird der geschlitzte Zylinder 7 mit dem Gewindestift
11 gleichzeitig gegen axiale Verschiebung gesichert und in radialer Richtung mehr
oder weniger gespreizt bzw. zusammengedrückt.
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In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel nach Fig.
1 dargestellt. Aus dieser Figur ist die Klemmung der Wendeplatte 4 gegen die Auflage
16 mit Hilfe der Befestigungsschraube 5 und des geschlitzten Federelementes 6 besonders
deutlich zu ersehen.
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Mit einem weiteren verdrehbaren Zylinder in Form eines Hohlzylnders
20 ist eine Einstellung der Rundlaufgenauigkeit möglich. Der Hohlzylinder 20 weist
ein Innengewinde auf, in das eine Differentialschraube 21 eingreift, die in einer
Bohrung im Grundkörper 1 vorgesehen ist. Auch der Hohlzylinder 20 weist eine achsparallele
ebene Fläche 30 mit abgerundeten Längskaten auf, die sich gegen eine ebene Seitenfläche
bzw. eine Kante 29 der Wendeplatte 4 stützt. Durch entsprechendes Verdrehen des
Hohlzylinders 20 kann wiederum eine -genaue Einstellung des Rundlaufes in einfacher
Weise durch Verdrehen der Differentialschraube 21, beispielsweise mit Hilfe eines
Sechskantschlüssels , erzielt werden. Durch die abgerundeten Kanten der achsparallelen
ebenen Fläche 30 des Hohlzylinders 20 erfolgt ein stetiger Übergang zum Zylindermantel
des verdrehbaren Zylinders.
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Zugleich werden eventuelle Beschädigungen der Wendeplatte 4 beim Verdrehen
des verdrehbaren Zylinders 20 vermieden.
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In Fig. 3 ist ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel dargestellt, bei
dem der geschlitzte Zylinder als Konusspreizhülse 13 ausgebildet ist. Zur Einstellung
der Breite des
Schlitzes und damit zur Höhenverschiebung der Wendeplatte
4 dient bei diesem Ausführungsbeispiel ein Konusstift 14.
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Dabei ist die Ausbildung derart getroffen, daß der Konuswinkel des
Konusstiftes 14 den Konuswinkel der Konusspreizhülse 13 entspricht. Durch achsparalleles
Verschieben kann somit die Konusspreizhülse 13 um das jeweils gewünschte Maß in
ihrem Durchmesser vergrößert oder verkleinert werden. An dem konischen Abschnitt
des Konusstiftes 14 schließt sich zweckmäßig ein zylinderischer Abschnitt 17 an,
der in die Ausnehmung 2 hineinragt.
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Als Sicherung gegen axiales Verschieben dient ein Sicherungsstift
24, der in einer Bohrung 23 angeordnet ist, die im Grundkörper 1 verläuft. Dabei
legt sich der Sicherungsstift 24 gegen ein axiales hinteres Ende 19 des geschlitzten
Zylinders bzw. der Konusspreizhülse 13.
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Auch bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 kanne in gleicher
Weise wie in Fig. 3 dargestellt, ein Sicherungsstift 24 vorgesehen sein. In diesem
Fall braucht der geschlitzte Zylinder 7 keine mittlere Rinne aufzuweisen.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Sie läßt sich auch dann anwenden, wenn die Wendeplatte 4 mit einer abweichenden
Befestigungsvorrichtung gegen die Auflage 16 geklemmt wird, beispielsweise mit Hilfe
eines Spannkeils od. dgl.. Auch läßt sich die Erfindung bei Werkzeughaltern anwenden,
wenngleich die Anwendung in Messerköpfen besonders vorteilhaft ist.
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Bei den Ausführungsbeispielen sind viereckige Wendeschneidplatten
vorgesehen. Es ist aber auch möglich anders geformte,
beispielsweise
dreieckige oder sechseckige, Wendeplatten zu verwenden.
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Die Erfindung umfaßt somit auch alle vorteilhaften Weiterbildungen
und fachmännischen Abwandlungen sowie Teil- und Unterkombinationen der beschriebenen
und/oder dargestellten Merkmale und Maßnahmen.