PATENTANWÄLTE A. GRÜNECKER
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DRING
H. KINKELDEY
CR-INQ
W. STOCKMAIR
K. SCHUMANN
DR RER NAT. OPL-WVS
P. H. JAKOB
οη,-ΐΝα
PH 12 211-20/so G. bezold
20 12 1977 DRBERNAT. QWU-CHBA
8 MÜNCHEN 22
MAXIMILIANSTRASSE 43
TMC Corporation
Zugerstraße 8a
CH-634-0 Baar/Zug, Schweiz
Sicherheitsskibindung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsskibindung der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art.
Eine solche Skibindung, bei der die Skibindungsteile an einer
Platte montiert sind, ist beispielsweise in der DT-OS 2 221 105 beschrieben. Bei dieser bekannten Einrichtung wirken
die Verriegelungsglieder einer Auslösung nach der Seite entweder nur vorn oder nur hinten, einem Auslösen nach oben
jedoch sowohl vorn als auch hinten entgegen. Eine Freigabe des
Schuhes erfolgt allerdings nur, nachdem sich die Platte vom Ski
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vollkommen getrennt hat, wobei Skischuh und Platte miteinander
vom Ski freigegeben werden. Diese Vorgangsweise hat den Nachteil , daß die Platte einen verhältnismäßig großen Winkelhebelbereich
zu durchlaufen hat, bis sie von den Verriegelungsgliedern freigegeben wird und sich vom Ski loslösen kann. Die
hierbei auftretenden Zeitverzögerungen können sich auf die Sicherheit insofern negativ auswirken, als insbesondere bei
sehr hohen Fahrtgeschwindigkeiten eine Verspätung der Auslösung auftreten kann. Bei der bekannten Skibindung wird daher die
Vorspannung der das Auslösen bewirkenden Federn mit Bedacht auf diese Umstände eingestellt. Die gezwungenermaßen härtere
Federeinstellung hat wiederum zur Folge, daß die Freigabe ggf. auch auf Stoßkräfte erfolgt, die bei einer weicheren Einstellung
bzw. Vorspannung der Federn noch im elastischen Bereich der Bindung liegen wurden.
Ein verbesserter Fersenniederhalter für eine Skibindung der eingangs genannten Art ist in der OE-PS A 6182/74 (OE-Patent
Nr ) beschrieben. Bei dieser Ausführung ist das Verriegelungsglied an der Platte, das Halteglied am Ski vorgesehen,
wobei der eine Halter gegenüber der Platte bewegbar ist, der in der Abfahrtsstellung durch ein dem Verriegelungsglied
zugeordnetes Steuerglied gehalten wird, welches nach Bewegen des hinteren Plattenendes um ein bestimmtes Maß den Halter
auslöst. Dieser gibt den Schuh frei und schwenkt anschließend unter der Wirkung der das Verriegelungsglied belastenden Feder
die Platte um das Drehlager in ihre Ausgangslage zurück und hält sie am Ski.
Die soeben beschriebene Ausführung hat den Nachteil, daß der Fersenniederhalter immer nach oben aufgeht, gleichgültig ob die
auf die Platte wirkenden Außenkräfte eine Freigabe nach oben,
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nach der Seite oder diagonal verursachen. Dies hat den Nachteil, daß die nicht in Richtung des unmittelbaren Auslösens
fallenden Kräfte in Form von zusätzlichen Reibungen einen Verlust erleiden, so daß nur der zugehörige Vektor des Kräfteparallelogramms
zur Geltung kommt. Ein anderer Nachteil der bekannten Ausführung besteht darin, daß eine nachträgliche und
gesonderte Anpassung des eigentlichen Fersenhalters an den Schuh nicht möglich ist, da Halter und Verriegelungsglied
konstant aneinander angepaßt sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile zu beseitigen und einen Fersenniederhalter der eingangs genannten
Sicherheitsskibindung derart zu gestalten, daß zwischen Fersenniederhalter und eingespanntem Skischuh eine gesonderte
und möglichst anpaßbare Schubeinstellung gewährleistet werden kann. Weiter soll die Erfindung die Anwendung der vorher beschriebenen
Maßnahme auch bei einem nicht auf einer Sohlenplatte montierten Fersenhalter ermöglichen. Schließlich soll die Platte
auch durch ein anders gestaltetes Halteelement ersetzbar sein, um das Gewicht der Sicherheitsskibindung zu verringern.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Sicherheitsskibindung werden für den Auslösevorgang besonders günstige Reibungsverhältnisse geschaffen, da der Riegel verschwenkbar gelagert
ist. Durch das Vorhandensein eines Verbindungselementes zwischen dem Riegel und dem Mitnehmer wird ein für die Betätigung des
Auslösevorganges günstiges und begrenzt veränderbares Übersetzungsverhältnis geschaffen. Durch die Erfindung wird weiter
die Anwendung des Fersenhalters sowohl in Verbindung mit einer Sohlenplatte oder dergleichen als auch für einen Fersenhalter
für sich geschaffen.
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. 9.
Dabei kann die Sohlenplatte, falls vorhanden, erfindungsgemäß
durch ein sich in Skilängsrichtung erstreckendes Gestängepaar
gebildet sein,welches an den beiden vorderen freien Enden in einer skifesten Halterung hochschwenkbar gelagert
und im hinteren Bereich durch das Gehäuse des Verriegelungsgliedes gehalten ist, wobei an einem die beiden Gestänge
verbindenden Steg ein mit dem skifesten Zapfen korrespondierendes
Lager vorgesehen ist. Auf diese Weise wird zwar die Wirkung, die durch Anwendung einer Sohlenplatte erreicht werden kann,
zur Gänze erfüllt, das Gewicht der gesamten Skibindung hingegen verringert. Die Anwendung des Gestängepaares ermöglicht
weiter eine besonders einfache Ausgestaltung eines verstellbaren Vorderbackens.
In Weiterentwicklung dieses Erfindungsgedankens kann das Gestängepaar
Verzahnungen aufweisen, an denen entlang eine, an sich bekannte Verstellbrücke längsverstellbar und lösbar
verrastbar geführt ist. Nach einem weiteren Erfindungsgedanken kann in der Verstellbrücke ein den Vorderbacken bildender,
mehrfach gebogener. Federdraht angeordnet sein, dessen freie Enden in der Verstellbrücke zumindest über eine doppelte
Abwinkelung verankert sind, so daß der Federdraht eine Vorspannung aufweist.
Vorzugsweise ist der Federdraht in dem der Skischuhspitze zugeordneten
Bereich beidseitig mit je einer weiteren, vorzugsweise
zweifachen (etwa S-förmigen) Abwinkelung versehen, die in Bezug auf die Schuhspitze nach hinten (zur Schuhferse hin) versetzt
ausgebildet ist. Dadurch wird der Skischuh über einen möglichst kurz gestalteten Niederhalter in Skilängsrichtung auf einige
Millimeter beschränkt federnd und seitlich abgestützt gehalten. Die Federung ist auf jeden Fall geringer, als der Übergriff vom
Niederhalter an der Schuhferse.
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Weitere Vorteile, insbesondere weitere erfindungsgemäße Ausgestaltungen
des Fersenhalters, und weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung, die mehrere Ausführungsbeispiele
zeigt, näher beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt in der Längsachse des Skis einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung, wobei zwischen Schuh und Ski eine die Skibindungsteile
tragende, aus Gestängen bestehende Unterlage vorgesehen ist,
Fig. 2 und 3 Details zu Fig. 1, wobei die Fig. 2 der Auslösehebel in Seitenansicht und Fig. 3 der Fersenhalter in Seitenansicht
sind,
Fig. 4- den Fersenhalter von Fig. 1 in geöffneter Stellung nach
einem vertikalen Auslösevorgang, im Schnitt,
Fig. 5 den Fersenhalterbereich von Fig. 1 in geöffneter Stellung
nach einem seitlichen Auslösevorgang, in Draufsicht,
Fig. 6-10 eine zweite Ausführungsform der als Fersenhalter gestalteten
Sicherheitsskibindung ohne Verwendung einer Sohlenplatte, wobei die Fig. 6-8 Aufrisse, teilweise in
Schnitt, im geschlossenen, in einem innerhalb der Elastizitätsgrenze belasteten bzw. in einem vertikal ausgelösten
Zustand des Fersenhalters sind,
Fig. 9 und 10 je eine Draufsicht auf den Fersenhalterbereich bei
einer horizontalen Auslösung sind, wobei in Fig. 9 die innerhalb der Elastizitätsgrenze liegende Lage und in
Fig. 10 der ausgelöste Zustand abgebildet ist,
Fig. 11 eine Draufsicht auf den Drehzapfenbereich.
— /ο —
Fig. 12 und 13 Details des Vorderbackens im Querschnitt bzw. in Draufsicht, und
Fig. 14 eine Draufsicht auf die Halterung der Unterlage.
Die Fig. 1 zeigt einen in eine Sicherheitsbindung auf einem Ski 1 eingespannten Skischuh. Die Bindung weist einen Vorderbacken
41 und einen Fersenhalter 12 auf, zwischen die ein Gestängepaar 3 eingeschaltet ist. Die Ausbildung des Gestängepaares
3 ist aus Fig. 13 besonders gut erkennbar; auf die Einzelheiten wird später eingegangen werden. In der Fig. 1 ist eine
zweiteilige Halterung 42 dargestellt, die mittels Schrauben 43 auf der Skioberseite befestigt ist. Das vordere Ende des
Gestängepaares 3 ist in der Halterung 42 als eine im wesentlichen im rechten Winkel zur Skilängsachse liegende Achse 44 ausgebildet.
Das Gestängepaar 3 ist in der Halterung 42 um diese Achse 44 hochschwenkbar gelagert. Zu diesem Zweck weist die
Halterung 42 im Bereich der Lagerung der Achse 44 eine, vorzugsweise in Form einer Bohrung ausgebildete, Durchbrechung 45 auf.
Für die seitliche Auslösung ist der Übergang zwischen den Stangen des Gestängepaares 3 und der Achse 44 nach außen (von der
Skilängsachse zu den beiden Seitenkanten des Skis hin) gekröpft und in der Halterung 42 sind beidseitig Freistellungen
46 vorgesehen (vgl. Fig. .14). Auf diese Weise kann das eine
Unterlage bildende Gestängepaar 3 einer durch den Fersenhalter 12 und ein Verriegelungsglied 10 ausgeübten Steuerung
zur Freigabe des Skischuhes ohne Verwendung von zusätzlichen Elementen Folge leisten.
Im hinteren Bereich sind die beiden freien Enden der Stangen des Gestängepaares 3 in einem Gehäuse 17 des in diesem Gehäuse
17 angeordneten Verriegelungsgliedes 10 gelagert. Das Gehäuse 17 trägt auch den Fersenhalter 12. Die Einzelheiten
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des Verriegelungsgliedes 10 und des Fersenhalters 12 sind zwar auch in Fig. 1 dargestellt; sie sind jedoch aus der Fig. 4
besser erkennbar. Im folgenden wird daher auf diese Figur Bezug genommen.
An der Skioberseite ist mittels nur angedeuteter Schrauben 6 ein Halteteil 7 befestigt, der einstückig mit einer Unterlagsplatte
4 ausgebildet ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist an der näher nicht belichteten Unterseite des Gehäuses
17 ein reibungsvenninderndes Element 5 angeordnet, durch welches die während eines Auslösevorganges auftretenden
Reibungskräfte, die zwischen einzelnen Bauteilen (4 und 5) der Sicherheitsskibindung auftreten,vermindert werden. Der Halte
teil 7 weist einen nach oben ragenden, etwa Z-förmig ausgebildeten Bereich auf, der eine Ausnehmung 8 zur Aufnahme eines pilzförmigen
Elementes 9 aufweist. Die Ausgestaltung des Halteteiles 7 ist weiter unter Heranziehung der Ausführungsform nach
den Fig. 9 und 10 erkennbar. Das pilzförmige Element 9 ist im Verriegelungsglied 10 gelagert, wobei dessen Hut 91 sich an
einem gegen die Kraft einer Feder 19 in einem etwa zylinderförmig ausgebildeten Teil des Gehäuses 17 verschiebbaren Kolben
18 abstützt. Die Vorspannung der Feder I9 kann durch eine
Schraube oder durch Anwendung von Einsätzen reguliert werden; im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird eine Einstellschraube
20 verwendet.
Der Fersenhalter 12 ist an einem mit dem Gehäuse 17 fest verbundenen
Lagerbock 22 über eine Achse 21, die im wesentlichen im rechten Winkel zur Skilängsrichtung liegt, verschwenkbar
gelagert. Der Lagerbock 22 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Gehäuse 17 ausgebildet; er kann aber
auch als ein gesonderter Bauteil ausgebildet sein, oder einstückig mit dem Fersenhalter hergestellt werden. In den beiden
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letzteren Fällen wird der Lagerbock 22 am Gehäuse 17 beispielsweise
verschraubt, vernietet oder auf eine beliebige andere Art befestigt. Zum Erhöhen der Öffnungsbereitschaft des Persenhalters
12 ist der der Achse 21 zugeordnete Teil desselben von einer, vorzugsweise als Schenkelfeder ausgebildeten, Feder
23 beaufschlagt, während deren anderes, freies Ende an der Oberseite des Gehäuses 17 abgestützt ist.
Der Fersenhalter ist, wie in Fig. 1 dargestellt, in der eingespannten
Lage des Skischuhes 2 (in der Abfahrtsstellung) oder überhaupt in geschlossenem Zustand von einem Siegel 13 niedergehalten,
wobei sich eine Nase 13a des Riegels 13 an einem
vorspringenden Teil 12c des Fersenhalters 12 abstützt.
Der Riegel 13 ist an einer in einem Teil des Gehäuses 17 quer
zur Skilängsrichtung liegenden Achse 30 verschwenkbar gelagert.
An dem von der Achse 30 abgelegenen Ende des Riegels 13 ist ein Gelenk 28 angeordnet, welches im wesentlichen parallel zur
Achse 30 liegt und an welchem das eine Ende eines Verbindungselementes 26 angelenkt ist, dessen anderes Ende an einem Mitnehmer
11 des beweglichen Kolbens 18 des Verriegelungsgliedes 10 angreift. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das dem
Mitnehmer 11 zugeordnete Ende des Verbindungselementes 26 als ein Haken 26a (Fig. 2) ausgebildet, so daß, aus der Richtung des
pilzförmigen Elementes 9 betrachtet, das Verbindungselement 26 im Bereich des Mitnehmers 11 offen ist. Auf diese Maßnahme
wird noch später eingegangen werden. Das Verbindungselement 26 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Teil eines
Auslösehebels 27 ausgebildet; der Aüslösehebel 27 dient zur willkürlichen öffnung des Fersenhalters 12. Der Riegel 13 ist
an seiner der Nase 13a abgelegenen Seite von einer Feder 16 beaufschlagt,
deren anderes Ende am Lagerbock 22 abgestützt ist.
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Der Auslösehebel 27 ist im Bereich der Achse 21 freigestellt,
wobei die Freistellung durch eine Führungsbahn 27a begrenzt
ist. Der Fersenhalter 12 weist einen zum Niedertreten durch den Skischuh 2 während des Einsteigevorganges geeigneten
Sporn 12b, einen Halteteil 12a zum Niederhalten der Ferse des Skischuhes 2 und zur Anpassung des Halteteiles 12a an unterschiedlich
hohe Schuhsohlen eine Stellschraube 12d auf. An dem sich weg von der Schuhferse nach hinten erstreckenden Teil
12e des Fersenhalters 12 ist ein als eine vertikale Achse dielender Haltebolzen 31 angeordnet, über den der Fersenhalter
12 an einem an der Achse 21 angelenkten Arm 14 schwenkbar befestigt ist. Dadurch ist der Fersenhalter 12 nicht nur hochschwenkbar,
sondern auch um den Haltebolzen 31 in der horizontalen
Ebene verschwenkbar, wodurch bei einem Auslösevorgang der Skischuh 2 auch dann zur Gänze freigegeben wird, wenn
im vorderen Bereich, wie im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, ein steifer Vorderbacken vorgesehen ist. 1st bei
einer Ausführung ohne Sohlenplatte insbesondere für ein seitliches Auslösen durch Anwendung eines gefederten Vorderbackens
gesorgt, so kann auf diese Maßnahme verzichtet werden. Dabei sorgt eine Feder 25 für eine automatische Rückführung
des Fersenhalters 12 in die (zentrierte) Mittellage. Eine verschwenkte Lage des Fersenhalters 12 ist in Fig. 5 dargestellt.
Wie aus Fig. 1 und 11 ersichtlich, ist an der Skioberseite in der Verlängerung des Fußes des Skifahrers ein Zapfen 36 befestigt.
Dem Zapfen 36 ist ein in einem Steg 38 als Bohrung ausgebildetes
Lager 37 zugeordnet. Der Steg 38 ist am Gestängepaar
unverschiebbar gehalten. Der Zapfen 36 ist als ein nach oben ragender Teil einer sich in Skilängsrichtung erstreckenden
Halterung 39 mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet und mittels Schrauben 4-0 an der Skioberseite 1a befestigt. Die Halterung
kann auch teilweise in den Ski 1 eingearbeitet und in diesem/
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beispielsweise durch Kleben,befestigt sein.
Der Vorderbacken 41 wird nun an Hand der Pig. 12 und 15 beschrieben.
Die Glieder des Gestängepaares 3 haben Verzahnungen 47, mit denen je ein gefedertes Rastelement 48, 49 in Eingriff
bringbar ist. Die Glieder des Gestängepaares 3 werden dabei von einer Verstellbrücke 50 übergriffen, die als Schlitten ausgebildet
ist. Die Wirkung der Federn 49 auf die Rastelemente
48 kann durch beidseitig angeordnete Druckglieder y\ aufgehoben
werden. Durch gleichzeitige Betätigung der beiden Druckglieder 51 werden die Rastelemente 48 außer Eingriff mit
den Verzahnungen 47 gebracht, worauf die Verstellbrücke 50 in
die gewünschte, der Größe des Skischuhes 2 angepaßte Lage gebracht und durch Freigabe der Druckglieder 51 verrastet werden
kann.
In der Verstellbrücke 50 ist ein aus einem mehrfach gebogenen
Federdraht gebildeter Niederhalter 52 verankert, der den Skischuh
2 gegen die Spannung des Verriegelungsgliedes 10 auf dem Gestängepaar 3 in eingespanntem Zustand hält. Wie aus den Fig. 1,
12 und 13 erkennbar, ist der Federdraht 52 derart geformt, daß
von der in der Verstellbrücke 15 vorhandenen Verankerung aus beginnend zwei Schenkel schräg nach oben und nach vorne (zur
Skischuhspitze hin) verlaufen, wobei sie nach Erreichen der oberen Kante der Sohle eine zweifache Abwinkelung 52b erfahren, um
dann in einer entsprechenden Krümmung die Skischuhspitze (oberhalb der Sohle) zu umfassen. Der Federdraht 52 weist an seinem
Verankerungsbereich ( an den beiden Enden des Federdrahtes) zumindest zwei Abwinkelungen auf, wodurch die Enden des Federdrahtes
52 gegen seitliches Ausgleiten aus der Verstellbrücke
50 gesichert sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Federdraht an seinem in der Verstellbrücke 50 verlaufenden Bereich
52a zusätzlich in Aussparungen 50a der Verstellbrücke 50 geführt,
so daß die Lagerung des Federdrahtes 52 auch gegen Ver-
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schwenken um eine im wesentlichen im rechten Winkel zur Skilängsachse
verlaufenden Achse verhindert wird. Somit bildet der Federdraht 52 eine fest, in einem gewissen Maß jedoch
elastische Halterung für den Skischuh 2, welche Federung zur Erhöhung der Elastizitätsgrenze beiträgt. Durch die beiden
entlang der Sohle des Skischuhes 2 verlaufenden Seitenbereiche des Federdrahtes 52 (vgl. insb. Fig. 1) wird der Skischuh 2
vom Vorderbacken 41 in Seitenrichtung abgestützt gehalten. Die vordere Halterung 42 für das Gestängepaar 3 wurde bereits
eingangs beschrieben.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung ist wie folgt:
Treten übermäßige vertikal wirkende Kräfte auf, die in jedem Fall ein Verschwenken des Fersenhalters 12 verursachen würden,
so bewirken diese Kräfte vorerst ein gewisses Abheben des Gestängepaares 3 von der Skioberseite 1a, wobei das Gestängepaar
3 um die Achse 44 hochgeschwenkt wird, ohne jedoch, daß
der Eingriff zwischen Zapfen 36 und Lager 37 aufgehoben werden würde. Dabei nimmt das pilzförmige Element 9 die in den Fig.
oder 5 dargestellte Lage ein, in der der Hut 9' des pilzförmigen
Elementes 9 den Kolben 18 gegen die Kraft der Feder 19 verschiebt.
Dadurch wird über den Mitnehmer 11 der als Verbindungselement 26 ausgebildete Teil des Auslösehebels 27 (und somit
auch der Auslösehebel,27) mitgeführt und dadurch gegen die Kraft der Feder 16 der Riegel 13 über das Gelenk 28 aus seiner
mit dem Fersenhalter 12 in Fig. 1 gebildeten Raststellung um die Achse 30 in Richtung des Pfeils 32 verschwenkt. In Fig. 4
ist die bereits freigegebene Lage des Fersenhalters 12 (ohne Darstellung des Skischuhes 2) gzeigt. Angenommen, daß
der Skischuh in dieser Lage den Fersenhalter 12 bereits verlassen hat, tritt die Schließwirkung der Feder 19 auf, wobei der
Fersenhalter 12 in eir Bereitschaftsstellung (geöffnet)
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automatisch zurückgestellt wird. Dabei wird der Fersenlialter
12 durch die Wirkung der Schenkelfeder 23 offengehalten; beim
Einsteigen wird durch Niederdrücken des Sporns 12b der vorspringende Teil. 12c unterhalb die Nase 13a des Riegels 13 gedrückt,
wodurch der Skischuh 2, nunmehr unter der gemeinsamen (summierten) Spannkraft der beiden Federn 16, 19» an den Vorderbacken
4-1 angedrückt gehalten wird. Es ist leicht erkennbar,
daß durch die kreissymmetrische Ausbildung des Hutes des pilzförmigen Elementes sowie der korrespondierenden Vorderseite
des Kolbens 18 diese Wirkung auch dann auftritt, wenn die äußeren Kräfte in seitlicher oder diagonaler Richtung
wirken. Die Freigabe des Schuhs erfolgt in diesem Fall in ähnlicher Weise wie bei einem Auslösen nach oben.
Um bei rein seitlichen Kräften auch dann auslösen zu können, wenn der Vorderbacken 41, wie dargestellt und beschrieben,
keine seitliche Verschwenkung zuläßt, ist der Fersenhalter um den Haltebolzen 31 in der horizontalen Ebene gegen die Kraft
der Feder 25 verschwenkbar. Diese Maßnahme kann auch dann von Vorteil sein, wenn eine Diagonalauslösung stattfindet,
da der Skischuh auf diese Weise sicherer freigegeben wird.
Die Ausführungsfoim nach Fig. 4 zeigt dei Fersenhalter 12
nach einem Auslösevorgang, bei dem ausschließlich vertikal wirkende Kräfte aufgetreten sind. In Fig. 5 ist der Fall dargestellt
, bei dem das Auslösen durch vertikale und seitliche Kräfte erfolgte. Die Fig. 2 und 3 zeigen Details, die zum
besseren Verständnis der bereits beschriebenen Ausführung der erfindungsgemäßen Sicherheitsskibindung beitragen; eine
weitere Erörterung dieser Bestandteile dürfte sich erübrigen.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 6 bis 10 dargestellt. Nach diesem Ausführungsbeispiel ist der Fersenhalter
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12 an einem Verriegelungsglied 10 angeordnet, dessen Gehäuse 17
an einer Achse 33 eines um einen zur Skioberfläche lotrechten
Haltebolzen 35 verschwenkbaren Lagers 3^ befestigt ist. Dadurch
ist eine kardanartige Halterung geschaffen, so daß das Verriegelungsglied 10 in Bezug zum Sei 1 bzw. zur Skioberfläche 1a
sowohl um die Achse 33 hochschwemebar als auch um den Haltebolzen
35■> der eine Art vertikale Schwenkachse bildet, in der horizontalen
Ebene verschwenKbar ist. Hierdurch werden alle in Betracht kommenden Bewegungen, die vom pilzförmigen Element 9 auf das
Verriegelungsglied 10 übertragen werden, vom letzteren aufgenommen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 bis
10 ist die Kardanartige Halterung nicht unmittelbar an der Skioberseite 1a, sondern an einem in Skilängsrichtung an einer Grundplatte
5^· verschiebbaren Schlitten 53 befestigt. Dadurch icann der
Fersenhalter 12 an unterschiedlich große Skischuhe angepaßt werden, auch dann, wenn - im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 - der Vorderbacken an der Skioberseite fest angeordnet ist. Eine solche Ausführung von Fersenhaltern ist insbesondere
für Leihskiausführungen bekannt, so daß sich für den Fachmann eine weitere Erörterung erübrigt. Dabei zeigt die Fig. 6 den
Fersenhalter 12 in geschlossenem Zustand, im Bereich der
kardanartigen Halterung im Schnitt, sonst im Aufriß, in Fig. 7 den Beginn eines Auslösevorganges und in Fig. 8 einen beendeten
Auslösevorgang. Da die übrigen Einzelheiten sowohl des Fersenhalters als auch des Verriegelungsgliedes aus der vorangehenden
Beschreibung bereits bekannt sind, wird auf ein weiteres Eingehen auf Einzelheiten verzichtet. Es sei lediglich bemerkt, daß
hier auch eine mit einem die Richtung beim Auslösevorgang (nicht gesondert dargestellten) vermindernden Element versehene Unterlagsplatte
55 vorgesehen ist. Die Fig. 9 und 10 sind Je eine
Draufsicht zweier verschiedener Auslösevorgänge, wobei nach Fig. 9 durch eine seitliche Belastung nur das Verriegelungsglied
10 belastet wurde, wogegen nach Fig. 10 auch der Fersenhalter (gegen die Kraft der Feder 25 in Fig. 4) um den Haltebolzen 31
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verschwenkt wurde. Weitere Einzelheiten dieser beiden Figuren gehen aus der bisherigen Beschreibung hervor.
Der Aufbau umd die beschriebene Wirkungsweise lassen erkennen,
daß die erfindungsgemäße Sicherheitsskibindung unabhängig von der Richtung der entstehenden Kräfte, die auf den Skischuh wirken,
diesen in jedem Fall von der Bindung freigibt. Die Freigabe erfolgt selbst dann, wenn der Vorderbacken lediglich aus einem
Federstahldraht besteht. Durch eine entsprechende Ausgestaltung
des Halteteils 7» namentlich der Ausnehmung 8, kann vorteilhafterweise das Auslösen nach oben bzw. seitlich unter unterschiedlichen
Übersetzungsverhältnissen erfolgen, welche zweckmäßig mit 1:2 gewählt werden. Weitere Übersetzungsmöglichkeiten
liegen in den verschiedenen Drehpunkten für die Vertikal- und Horizontalbewegungen.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführunbsbeispiele
eingeschränkt. Es wurde bereits aufgezeigt, daß die beschriebenen und dargestellten Ausführungen auch untereinander
variiert werden können. Eine weitere Variation besteht darin, daß zu der Ausführungsform des Fersenhalters oder
des Vorderbacicens nach Fig. 1 auch ein anderer Vorderbacken bzw. Fersenhalter verwendet werden kann. Auch die Verwendung
des Fersenhalters nach den Fig. 6 bis 10 ist an keinen besonderen Vorderbacken gebunden. Wie erwähnt, kann lediglich auf das
Verschwenken des Fersenhalters 13 in der horizontalen Ebene verzichtet werden, wenn ein Vorderbacken Verwendung findet,
der zur Aufnahme von seitlichen Kräften und für ein Sicherheitsauslösen geeignet ist.
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