DE3143576C2 - Backen, insbesondere Vorderbacken, für Sicherheitsskibindungen - Google Patents
Backen, insbesondere Vorderbacken, für SicherheitsskibindungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Backen, insbesondere Vorderbacken, für Sicherheitsskibindungen, der symmetrisch angeordnete zweiarmige Sohlenhalter aufweist, die um senkrecht zur Skioberseite und an einem in Skilängsrichtung auf einer skifesten Führungsschiene gelagerten Tragkörper angeordnete Achsen verschwenkbar sind und die jeweils mit einem Arm am Schuh anliegen und mit dem zweiten Arm an der einen Seite an einem gegen die Kraft einer Feder bewegbaren Schieber abgestützt sind, an welchem das eine Ende einer koaxial zur Feder angeordneten Zugstange befestigt ist, deren anderes Ende an einem Federwiderlager gehalten ist, wobei sich die Feder mit ihrem einen Ende am Tragkörper und mit ihrem anderen Ende am Federwiderlager abstützt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und einen Backen der eingangs genannten Art derart zu gestalten, daß die bei einer in Richtung zur Skispitze wirkenden Kraft auftretenden Reibungskräfte kompensiert werden, wobei die Auslösekraft konstant gehalten werden soll. Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die zweiten Sohlenhalterarme der beiden Sohlenhalter an ihrer anderen Seite an Anschlagteilen eines skifesten Abstützteiles abgestützt sind, welche Durchbrechungen des im Gebrauchszustand der Bindung entlang der Füh rungs schiene verschieblichen Tragkörpers durchsetzen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Backen, insbesondere Vorderbacken, für Sicherheitsskibindungen
naeh dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Backen dieser Art ist in der DE-OS 31 24 853 beschrieben. Bei diesem ist der Abstützteil auf der
skischuhfernen Seite des Federwiderlagers angeordnet. Wird das Tragteil unter einer den Schuh nach vorne
drückenden Kraft verschoben, so wird diese Bewegung über die Feder auf das Federwiderlager übertragen, das
sich seinerseits am Abstützteil anlegt. Die in Skilängsrichtung wirkende Kraft wird also unmittelbar vom
Tragteil auf die Feder übertragen und von dieser aufgenommen.
Aus der AT-PS 3 47 309 ist ein ähnlicher Vorderbakken
einer Skibindung bekannt, bei dem allerdings der Tragkörper in der Normalstellung des Backens
gegenüber der Grundplatte lösbar verriegelt ist Treten hier in Skilängsrichtung wirkende Kräfte auf, so kann
sich der Tragkörper nicht verschieben. Werden diese Kräfte jedoch mit seitlichen Auslösekräften kombiniert,
so wird bei Oberschreiten einer vorgegebenen Grenzkraft die Verriegelung aufgehoben, wodurch sich der
Backen frei in Skilängsrichtung verschieben kann. Diese Konstruktion ist wegen der lösbaren Verriegelung
etwas aufwendig. Vor der Lösung der Verriegelung •ergeben sich außerdem zwischen Skischuhsohle und
Sohlenhalter hohe Reibungskräfte, wenn eine in Skilängsrichtung wirkende Kraft auftritt
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Backen der eingangs definierten Art so auszugestalten,
daß die durch die in Skilängsrichtung wirkenden Kräfte bedingte Erhöhung der Reibung in einem vom
Konstrukteur vorwählbaren Maß kompensiert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst
Bei dem erfindungsgemäßen Backen ergibt sich zwischen der in Skuängsrichtung wirkenden Kraft und
der sie aufnehmenden Feder eine Übersetzung, deren Größe davon abhängt, welchen Abstand die Angriffspunkte
der Absiüfzeinrichtung von den Schwenkachsen der Sohlenhalter haben. Durch geeignete Wahl dieses
Abstandes läßt sich also das Maß der Spreizung der Sohlenhalter unter einer auftretenden Längskraft
vorbestimmen. Damit läßt sich eine sehr genaue und feinfühlige Kompensierung der durch Längskräfte
bedingten Reibungserhöhung erreichen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Sohlenhalter bei dem
erfindungsgemäßen Backen zwangsläufig nach außen gesteuert werden, während sie bei \',ern gattungsbildenden
Backen lediglich zum Ausschwenken frei werden. Die Kompensation bei Längskräften ist besonders
wichtig beim Durchfahren von Mulden, da sich hier die Abstandsänderung zwischen Vorder- und Hinterbacken
als Längskraft ausdrückt.
Ein einfacher, platzsparender Aufbau ergibt sich, wenn die Aufschlagteile gemäß Anspruch 2 gestaltet
sind.
Zweckmäßigerweise ist das Abstützteil gemäß Anspruch 3 ausgebildet. Der zur Abstützung der
Sohlenhalterarme vorgesehene Bauteil ist dadurch sehr einfach gestaltet, auch seine Anordnung im Backen ist
leicht zu bewerkstelligen und bedingt kaum bauliche Änderungen bei bestehenden Backensystemen.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen 4 und 5 zu entnehmen.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschrieben. Es
zeigt
Fi g. I einen erfindungsgemäßen Backen in Seitenansicht
im Schnitt,
Fig.2 eine Draufsicht zu Fig. I im Schnitt entlang
der Linie H-Il der F i g. 1 und,
Fig. 3 ein Detail des Backens mit einem erfindungsgemäßen
Abstützteil im Schrägriß.
Der Vorderbacken gemäß den Zeichnungsfiguren weist eine auf der Oberseite eines Skis 1 mittels nur
angedeuteter Schrauben 2a befestigte Grundplatte 2
auf. Auf der Grundplatte 2 ist eine Führungsschiene 3
befestigt, beispielsweise mit dieser verschraubt oder vernietet. Die Ausgestaltung der Führungsschiene 3
wird am besten der Fig.3 entnommen. Die Führungsschiene
3 ist in der Längserstreckung und symmetrisch zur Längsachse des Skis 1 angeordnet und an den
seitlichen Kanten zweifach abgekröpft. An ihrem der Skispitze abgewandten Endhereich ist die Führungsschiene
3 mit einer Rastzunge 3a versehen, mit welcher eine nicht dargestellte Trittplatte in Eingriff bringbar ist. ι
Der andere ErHbereich der Führungsschiene 3 trägt seitlich in Verlängerung der beiden abgekröpften
Bereiche derselben je einen in Richtung zur Skioberseite hin weisenden Ansch'.agzapfen 30. Auf die Führungsschiene
3 ist ein Abstützteil 4 aufgeschoben, welcher im wesentlichen aus zwei verkehrt L-förmigen miteinander
über einen Steg 4a verbundenen Winkelteilen besteht, deren obere parallel zur Skioberseite verlaufende
Schenkel als Stützarme Ab ausgebildet sind. Die freien Enden der Stützarme 46 sind abgeschrägt oder
abgerundet. Das Abstützteil 4 ist einenends mittels seiner Stützarme Ab an den Sohlenhaltern 15 des
Backens in noch zu beschreibender Weise und anderenends an den Anschlagzapfen 3b der Führungsschiene 3 abgestützt und somit relativ zum Ski
festgelegt.
Weiter ist auf der Führungsschiene 3 ein Tragkörper
6 mittels einer Tragplatte 6a verschiebbar geführt. Ein Herabgleiten des Tragkörpers 6 von der Führungsschiene
3 in Richtung zum (nicht dargestellten) Fersenhalter der Sicherheitsskibindung ist beispielsweise durch die
auf die Rastzunge 3a der Führungsschiene 3 aufgeschobene Trittplatte verhindert Der Verschiebeweg des
Tragkörpers 6 in Richtung zur Skispitze hin ist begrenzt und entspricht dem Abstand desselben vom Steg 4a des
Abstutzteiles 4 in der Abfahrtsstellung des Backens. Von dem der Skispitze zugewandten Endbereich der
Tragplatte 6a ausgehend, weist der Tragkörper 6 einen normal zur Skioberseite stehenden Bereich 6b auf,
welcher etwa in seiner mittleren Höhe seitlich je ein parallel zur Skioberseite verlaufendes Befestigungsstück 6cträ-jt und an seinem oberen Rand in einen etwa
im rechten Winkel abgekröpften Teil zur Lagerung eines nicht dargestellten Sohlenniederhalters übergeht.
Dieser Sohlenniederhalter kann an einem ebenfalls nicht dargestellten Bolzen verschwenkbar gelagert und
in der Höhenrichtung zur Anpassung desselben an unterschiedlich dicke Skischuhsoh'en verstellbar sein.
Diese Ausgestaltung ist an sich bekannt und ist nicht Gegenstand vorliegender Erfindung.
An der Tragplatte 6a bzw. an den beiden Befestigungsstücken
6c sind <.4ie beiden Sohlenhalter 15, die
vorzugsweise als Winkelhebel ausgebildet sind, mittels je eines normal auf der Skioberseite stehenden Bolzens
8 schwenkbar gelagert. Die Sohlenhalter 15 weisen je einen einer (nicht dargestellten) Skischuhsohle zugeordneten
Arm 15a und je einen in Richtung zur Skilängsachse weisenden Arm \5b auf. Letztere greifen
an einer Abwinkelung 5a eines Schiebers 5 an. Weiter sind an den Sohlenhaltern 15 Rollen 13 drehbar
gelagert, welche die bei einem seitlichen Auslösen zwischen Skischuhsohle und Sohlenhaltern 15 auftretende
Gleitreibung vermindern.
Eine Feder 7 beaufschlagt mit ihrem einen Ende den senkrecht zur Skioberseite verlaufenden Bereich des
Tragkörpers 6. Das andere Ende der Feder 7 stützt sich in einem hülsenförmig gestalteten Federwiderlager 10
ab. Die Vorspannung der Feder 7 ist mittels einer Stellschraube 12 einstellbar. Eine Anzeigevorrichtung 9,
die im wesentlichen aus einem am Federwiderlager 10 vorgesehenen Zeiger, der in ein Fenster des Schiebers 5
ragt, besteht, gestattet ein Ablesen der eingestellten Federkraft
Eine koaxial zur Feder 7 verlaufende Zugstange 14 ist
mit ihrem einen Ende an der Abwinkelung 5a des Schiebers 5 befestigt; das andere Ende der Zugstange 14
ist in einer Bohrung 12a der Stellschraube 12 drehbar gehalten. Die Stützarme Ab des Abstützteiles 4
durchsetzen beiderseits der Abwinkelung 5a des Schiebers 5 je eine Ausnehmung Bd des lotrecht
verlaufenden Bereiches 6f>des Tragkörpers 6 und liegen an den an der Abwinkelung 5a des Schiebers 5
angreifenden Armen 156 der Sohlenhalter 15 innerhalb der Bolzen 8 an.
Die Funktion des erfindungsgemäßen Backens ist sehr einfach:
Bei Auftreten einer auf einen der Sohlenhalter 15 horizontal wirkenden von einem (nicht dargestellten) in
die Bindung eingesetzten Skischuh ausgehenden Kraft, schwenkt der Sohlenhalter 15 um seinen Bolzen 8 nach
außen. Hierbei stützt sich der Soh^.:ihalter 15 an dem
ihm zugeordneten, ortsfest (skiiesi) verbleibenden
Stützarm Ab des Abstützteiles 4 ab, der Tragkörper 6 wird auf der Führungsschiene 3 in Richtung zur
Skispitze, und der Schieber 5 mitsamt der Zugstange 14, der Si/.llschraube 12 und dem Widerlager 10 werden in
die entgegengesetzte Richtung verschoben. Beide Bewegungsabläufe erfolgen unter gleichzeitigem Komprimieren
der Feder 7, da diese am Tragkörper 6 und am Widerlager abgestützt ist. Die Achse, um welche jeder
der Sohlenhalter 15 relativ zum Ski 1 ausschwenkt, ist durch den Auflagepunkt bzw. die Auflagefläche der
Stützarme Ab an den Sohlenhaltern 15 bestimmt. Hierbei wirkt sich die Lage dieser ideellen Achse bei
einer rein horizontal wirkenden Kraft auf den Auslösevorgang nicht aus. Auch der zweite Sohlenhalter
15 schwenkt nach außen. Nach Freigabe des ι Skischuhes kehren die Sohlenhalter 15 in ihre
Ausgangslage zurück.
Erfolgt auch eine Belastung des (nicht dargestellten) Sohlenniederhalters in Richtung zur Skispitze hin, wie in
Fig. 2 mit dem Pfeil Fx angedeutet, so verschiebt sich
, der Tragkörper 6 auf der Führungsschiene 3 in Richtung zur Skispitze hin. Die an den Siützarmen Ab des
Abstützteiles 4 abgestützten Sohlenhalter 15 schwenken um ihre Bolzen 8 nach außen und verschieben den
Schieber 5 unter Komprimieren der Feder 7 in die . entgegengesetzte Richtung. In diesem Fall beeinflußt
die Lage der Angriffspunkte der Stützarme Ab an den Armen 156der Sohlenhalter 15 das Ausmaß, in dem eine
in Richtung zur Skispitze hin wirkende Kraftkomponente von der Feder 7 aufgenommen wird und in welchem
Ausmaß die SohlenhaUer 15 entlastet werden. Die Lage der Angriffspunkte der Stützarme Ab an den Sohlenhaltern
15 bestimmt somit das Ausmaß der Übersetzung einer in Richtung zur Skispitze hin wirkenden Kraft auf
die Federkraft. Liegen die Angriffspunkte beispielswci-) se in Nähe der Skilängsachse so wird ein in Richtung zur
Skispitze hin wirkende Kraft weitestgehend von der Feder 7 aufgenommen; die Sohlenhalter 15 können
praktisch kräftefrei ausschwenken= Die ortsfest verbleibenden Angriffspunkte der Stützarme 4Λ an den
> Sohlenhaltern 15 bestimmen deren ideeile Schwenkachsen relativ zum Ski 1.
Im Falle eines Sturzes des Skifahrers nach vorne (Drehsturz vorwärts) wird daher die zwischen der
Skischuhsohle und den Sohlenhaltcrn 15 auftretende Reibungskraft kompensiert; die seitliche Auslösekraft
des Backens bleibt konstant. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Backens besteht darin, daß beim
Durchfahren einer Mulde ein Verspannen des Skischuhes verhindert wird.
Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. So könnte der Abstützteil
auch auf der Grundplatte oder direkt am Ski befestigt sein. Auch sind die erfindungsgemäßen Maßnahmen für
eine Anzahl bestehender Backensysteme leicht adaptierbar.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Backen, insbesondere Vorderbacken, für Sicherheitsskibindungen,
der symmetrisch angeordnete, zweiarmige Sohlenhalter aufweist, die um senkrecht
zur Skioberseite und an einem in Skilängsrichtung auf einer skifesten Führungsschiene verschiebbar
gelagerten Tragkörper angeordnete Achsen verschwenkbar sind und die jeweils mit einem ersten
Arm am Schuh anliegen und mit einem zweiten Arm an einer Seite an einem gegen die Kraft einer Feder
bewegbaren Schieber abgestützt sind, an welchem das eine Ende einer koaxial zur Feder angeordneten
Zugstange befestigt ist, deren anderes Ende mit einem Federwiderlager versehen ist, wobei sich die is
Peder mit ihrem einen Ende am Tragkörper und mit ihrem anderen Ende am Federwiderlager abstützt,
und wobei ein skifestes Abstützteil für ein durch die Feder abgefedertes Abstützen des Tragkörpers
gegen eine Bewegung in die vom Skischuh abgewandi? Richtung vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das skifeste Äbstützteii (4) an der anderen, dem Skischuh abgewandten Seite
jedes der beiden zweiten Sohlenhalterarme (i5b) an
einer Stelle angreift, die zwischen der Achse (8) und der Anlagestelle des Schiebers (5) liegt.
2. Backen nach Anspruch I1.dadurch gekennzeichnet,
daß das auf der skischuhabgewandten Seite des Tragkörpers (6) angeordnete Abstützteil (4) mit in
Skilängsrichtung weisenden Stützarmen (4b) Durch- jo brechungen (6d)des Tragkörpers durchsetzt.
3. Backen i.ach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das A>stützteil (4) auf die
skifeste Führungsschiene (3) aufgeschoben ist und an seinem den Sohlenhaltem (15) tbgewandten Ende )5
an zumindest einem im wesentlichen vertikal zur Führungsschiene (3) verlaufenden Anschlagzapfen
(3b)der Führungsschiene (3) abgestützt ist
4. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Arme (4b) -fo
des Abstützteiles (4) parallel zur Skioberseite und symmetrisch zur Skilängsachse verlaufen und an
ihren an den Sohlenhalterarmen (156,7 abgestützten
Endbereichen, in Richtung der Ausschwenkbewegung der Sohlenhalter (15) betrachtet, abgeschrägt
oder abgerundet sind.
5. Backen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragkörper (6) auf
der Führungsschiene (3) in einem Bereich verschiebbar geführt ist, welcher dem Abstand des dem
Abstützteil (4) zugewandten senkrecht verlaufenden Bereiches (6b) des Tragkörpers (6) zu einem die
Arme (4b) tragenden Steg (4a) des Abstützteiles (4) entspricht.
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