DE2755067C3 - Herstellung von Brauwürze - Google Patents
Herstellung von BrauwürzeInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist das im Patentanspruch 1 genannte Verfahren. Patentanspruch 2 stellt eine
Ausgestaltung der Erfindung dar.
Bekanntlich wird beim Brauen gchopftc Würze unter Verwendung von Bierhefe der alkoholischen Gärung
unterzogen. Die Würze wird hergestellt, indem man Gerstenmalz und nötigenfalls ein weiteres stärkehaltiges
Material mit Hilfe einer Gruppe von Enzymen des während des Mälzens erzeugten Malzes einmaischt.
Daher erfordert die herkömmliche Erzeugung von Brauwürze im wesentlichen ein sog. Mälzverfahren, bei
dem durch Einweichen, Keimen und Darren von Gerste Malz erzeugt wird. Während des Mälzens werden
verschiedene Bestandteile der Gerste, wie die Stärke, modifiziert, und es wird eine Gruppe von Enzymen
erzeugt, die für das Maischen erforderlich sind.
Der Hauptzweck des Mälzens besteht darin, eine
Gruppe von Enzymen herzustellen, die für das Maischen erforderlich sind. Dieses Mälzen ist jedoch zeitraubend,
erfordert viele Einrichtungen und bedingt eine komplizierte Verfahrenssteuerung.
Deswegen ist der Ersatz des Malzes durch ungcmälzte Gerste und Enzyme schon bekannt. Um Bier mit
einem ausgezeichneten Aroma zu brauen, ist es erforderlich. Würze herzustellen, deren einzelne Komponenten
sich in einem bestimmten Bereich bewegen. Vor allem zum Stärkeabbau, der beim Brauen die
wichtigste Rolle spielt, isi es von großer Bedeutung,
vergfimnfrsfähigc Zucker und Dextrine in bestimmter
Konzentration in der Würze während des Maischens zu erzeugen.
Die vergärungsfähtgen Zucker sind als Hauptnahrungsquelle
für die Bierhefe von Bedeutung. Ein Mangel
ϊ an diesen Zuckern verhindert eine normale Gärung und
führt dadurch zu einem unausgewogenen Geschmack des erhaltenen Biers. Die Dextrine sind für die
kolloidalen Eigenschaften und den vollen Geschmack des Bieres von Bedeutung. Eine Steuerung der Bildung
to von vergärungsfähigen Zuckern und Dextrinen der Würze bis zu einer erwünschten Konzentration je nach
dem Typ des zu brauenden Bieres ist daher zum Erhalten eines im Geschmack ausgezeichneten Bieres
von großer Bedeutung. Ungemälzte Gerste läßt sich bekanntlich im Vergleich zu Malz schlecht abbauen.
Wird Malz vollständig durch ungemälzte Gerste und Enzyme ersetzt, so ist es bisher unmöglich ^swesen,
einen hinreichenden Abbau der Gerstenstärke während des Maischens zu erzielen und vergärungsfähige Zucker
in hinreichender Menge zu erzeugen. Der scheinbare Vergärungsgrad von aus Gerste und Enzymen hergestellter
Würze ist geringer als derjenige von herkömmlicher Würze aus Malz.
Demzufolge ist es immer noch notwendig, auch beim Maischen von Gerste mit Enzymen Malz zu verwenden.
In diesem Zusammenhang wird beispielsweise auf Eur. Brew. Conv, Proc, 149 (1971); J. Inst. Brewing, 80, 206
(1974); MBAA, Technical Quarterly, 9, 12 (1972); Brewers' Digest, July, 56 (1969) sowie nuf die GB-PS
jo 13 03 644 verwiesen. Das herkömmliche Verfahren zur
Würzeerzeugung beim Brauen mit Gerste und Enzymen verläuft wie folgt. Gerste wird in einen Maischbottich
zusammen mit Wasser, Malz und einem äußeren Enzym eingebracht. Die Aufschlämmung wird hauptsächlich
si zum Proteinabbau bei einer Temperatur von 45 bis 50°C
gehalten, danach auf 60 bis 65°C erhitzt und hauptsächlich zur Bildung von vergärungsfähigen
Zuckern bei dieser Temperatur gehalten. Das Maischdiagramm ist nicht sonderlich von dem des herkömmli-
Ai) chen Maischens mit Malz verschieden.
Einerseits sind Versuche durchgeführt worden, solche Enzyme zu finden, die sich zum Brauen mit Gerste und
Enzymen eignen, während andererseits Versuche durchgeführt wurden, um die Eigenschaften der
ti Gerstenkörner derart zu modifizieren, daß ihre
Bestandteile, wie Gersienstärke, wie die Bestandteile des Malzes leicht abgebaut werden können. Beispielsweise
ist es bekannt, Gerste zur Verflüssigung vorzuerhitzen. In einem derartigen rail wird die
vi Verzuckerung der verflüssigten Stärke jedoch unter
Zusa.z von Malz als Quelle für eine ^-Amylase durchgeführt, wcii die Vorbehandlung der Gerstenkörner
bei hohen Temperaturen die in dsn Körnern vorhandene latente ^-Amylase inaktiviert (vgl. US-PS
> > 37 12 820,37 13 840 und 37 19 500).
Ein Versuch zur Herstellung von Brauwürzc ohne die Verwendung von Malz durch Kochen von Gerste und
einem zusätzlichen stärkehaltigen Material sowie anschließender enzymatischer Behandlung ist bereits
Wi bekannt. Da in diesem Falle jedoch Zuckersirup in der
dreifachen Menge, bezogen auf die Gerste, zugesetzt wird (vgl. |P-AS 4 428/65), kann man dieses Verfahren
nicht im strengen Sinne als ein Verfahren zum vollständigen Ersatz von Malz durch Gerste und
ι/. Enzymen bezeichnen.
Wenngleich es, wie oben beschrieben, bei der Herstellung von Brauwür/.c durch enzymatische Behandlung
von Gerste zunächst darauf ankommt, daß die
scheinbaren Vergärungsgrade der Würze aus Gerste und Enzymen und der herkömmlichen Würze aus Malz
vergleichbar sind, ist es ebenso wichtig, daB die Zusammensetzung hinsichtlich von Stickstoffverbindungen
der Würze aus Gerste und Enzymen und derjenigen aus Malz vergleichbar ist Hinsichtlich der Stickstoffverbindungen,
die zusammen mit den Kohlenhydraten wichtige Bestandteile darstellen, ist es erforderlich, daß
hinreichende Mengen von Aminosäuren erzeugt und auch Peptide in geeigneter Konzentration zurückgehal- ι ο
ten werden.
Niedrige molekulare Stickstoffverbindungen, wie Aminosäuren, sind als die Hauptnahrungsquellen für die
Bierhefe von Bedeutung. Wenn diese Stickstoffverbindungen fehlen, erfolgt die Vergärung der Würze nicht
normal, so daß die Ausgewogenheit der Geschmackseigenschaften des erhaltenen Biers nicht zufriedenstellend
ist Höher molekulare Stickstoffverbindungen sind einerseits für die kolloidalen Eigenschaften sowie
andererseits für ijgs volle Aroma des Biers von
Bedeutung. Dementsprechend ist es bei der Herstellung von Brauwürze ein weiteres Erfordernis zur Erzeugung
von Bier mit ausgezeichneten Geschmackseigenschaften, den Gehalt an niedrigermolekularen und höhermolekularen
Stickstoffverbindungen auf einen Wert in einem erwünschten Bereich einzustellen-
Bei den bisherigen Verfahren zur enzymatischen Behandlung von Gerste führt jedoch der vollständige
Ersatz des Malzes durch Gerste und Enzyme zu einer Zusammensetzung der erhaltenen Würze hinsichtlich κι
von Stickstoffyerbinudngen, die sich von derjenigen der
herkömmlichen Würze aus Ma'z unter xheidet. Bei der
herkömmlichen Würze aus Malz beträgt das Verhältnis von Formolstickstoff, der für die Meng an niedrigermolekularen
Stickstoffverbindungen kennzeichnend ist, Ji zu Gesamtstickstoff etwa 1 :3, während für die Würze,
die durch vollständigen Ersatz des Malzes durch Gerste und ein äußeres Enzym hergestellt wurde, dieses
Verhältnis etwa 1 :4 beträgt (vgl. Inst. Brew. Australia andNewZealandSeclll [1966]). w
Bei der enzymatischen Behandlung von Gerste sind die niedrigermolekularen Stickstoffverbindungen in der
Würze im allgemeinen in geringerem Maße vorhanden als bei der herkömmlichen Würze (vgl. Eur. Brew. Conv.
Proc. Congr. 283 ['967I). und selbst wenn die -r>
enzymatische Behandlung zusammen mit etwa 20% Malz durchgeführt wird, bleibt dieser Sachverhalt
unverändert (vgl. US-PS 37 13 840, Brewers' Digest 56 [1969] und Process Biochemistry 46 [197O]). Daher wird
bei der enzymatischen Behandlung von Gerste, wenn in
man versucht, den Gehalt an Gesamtstickstoff der Würze an denjenigen von herkömmlicher Würze aus
Malz anzupassen, die Menge der niedrigermolekularen Stickstoffverbindungen, die als Nahrungsquelle für die
Bierhefe dienen, unzureichend. v>
Wenn andererseits versucht wird, den Gehalt an niedrigermolekularen Stickstoffverbindungen an denjenigen
der herkömmlichen Würze aus Malz anzupassen, wird die Menge an Gesamtstickstoff außerordentlich
hoch. Es ist äußerst schwierig, ein Bier mit ausgezeich· wi
neten Geschmackseigenschaften aus diesen Würzen zu brauen, wenn deren Zusammensetzung an Stickstoffverbindungen
von derjenigen herkömmlicher Würze verschieden ist.
Es wurde nun gefunden, daß Microorganismen, die fr>
der Gattung Streptomyces angehören, eine Amylase erzeugen, die eine bestimmte enzymatische Aktivität
besitzt, wie in JP-AS I 871/74, US-PS 38 04 717. GB-PS
13 77 223, CA-PS 9 73 492 und FR-PS 2110 070
beschrieben. Diese Amylase ist hitzestabil und besitzt eine große Fähigkeit zur Erzeugung von Maltose sowie
Verflüssigungsaktivität. Wenn jedoch diese Amylase unmittelbar auf rohe Gerste einwirken gelassen wird, so
werden der scheinbare Vergärungsgrad und die Zusammensetzung der Stickstoffverbindungen der
erhaltenen Würze nicht vergleichbar mit den entsf rechenden Eigenschaften der von Malz stammenden
Würze.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Erzeugung von Brauwürze anzugeben, bei dem
ungemälzte Gerste mit einer von einem Mikroorganismus der Gattung Streptomyces erzeugten Amylase
behandelt wird, bei dem danach durch enzymatische Behandlung von Gerste eine Würze erzeugt wird, die
solche hinreichenden Mengen an vergärbaren Zuckern sowie eine derartige Zusammensetzung der Stickstoffverbindungen
aufweist, wie sie den entsprechenden Werten von herkömmlicher Würze aus Malz vergleichbar
sind.
Gelöst wird diese Aufgabe durch das eingangs erwähnte erfindungsgemäße Verfahren.
Die in den Ansprüchen zitierten Amylasen werden im folgenden als Streptomyces-Amylasen bezeichnet.
Das erfindungsgemäße. Verfahren nach Anspruch 1 besteht somit im wesentlichen darin, daß eine spezielle
Amylase, d. h. die Streptomyces-Amylase, sowie als Substrat, auf das das Enzym einwirkt, gelatiniertes
stärkehaltiges Materia! >nit Gerste als einem Hauptbestandteil
eingesetzt werden. Diese beiden Erfordernisse wirken miteinander darauf hin, daß eine Brauwürze
erzeugt wird, die eine Zusammensetzung ähnlich derjenigen von herkömmlicher Würze aus Malz besitzt.
Insbesondere wird bei Verwendung der Streptomyces-Amylase mit Leichtigkeit eine Würze erhalten, die den
sehr hohen scheinbaren Vergärungsgrad von beispielsweise 87% aufweist, wie weiter unter, in Beispiel 7
dargelegt.
Diese Eigenschaft der Streptomyces-Amylase kann als einzigartig angesehen werden, weil, wie oben
erwähnt, die Gelatinierung von Gerste die Inaktivierung der /9-Amylase in den Gerstenkörnern bewirkt, die im
Falle der Verwendung anderer Enzyme als Streptomyces-Amylase zu einer Abnahme des scheinbaren
Vergärungsgrades führt, wie ebenfalls weiter unten in Beispiel 7 gezeigt. Außerdem führt die Gelatinierungsbehandlung
zu einer Verbesserung des Geschmacks des erhaltenen Biers, wie weiter unten in den Beispielen I
bis 4 gezeigt wird. Daher wird es durch die vorliegerde Erfindung ermöglicht, lediglich durch Behandlung von
Gerste mit der Streptomyces-Amylase ohne Malzzusatz eine geeignete Brauwürze zu erzeugen.
Gemäß einer vorteilhaften Durchführungsform (vgl. Anspruch 2) umfaßt das erfindungsgemäße Verfahren
gleichzeitig das Einwirkenlassen einer Amylase und einer Protease auf das stärkehaltige Material zu seinem
Abbau.
Die Amylase wird wiederum als Streptomyces-Amylase und die Protease als Aspergillus=Protease bezeich=
net.
Wie oben beschrieben, erhält man, wenn man eine bestimmte Amylase, nämlich die Streptomyces-Amylase.
auf gelatinierte Gerstenstärke einwirken läßt, eine Würze mit einem scheinbaren Vergärungsgrad, der
demjenigen herkömmlicher Würze aus Malz gleich kommt, ohne die Verwendung von Malz. Wenn jedoch
die enzymatische Behandlung von Gerste durch die
Streptomyces-Amylase unter gleichzeitiger Einwirkung einer Aspergillus-Protease ausgeführt wird, so erhält
man eine Würze, die nicht nur hinsichtlich der Zusammensetzung der Kohlenhydrate mit der herkömmlichen
Würze aus Malz vergleichbar ist, sondern auch hinsichtlich der Zusammensetzung der Stickstoffverbindungen.
Das heißt, daß das Verhältnis von Formolstickstoff zu Gesamtstickstoff von 1 :3, das bei
der herkömmlichen Würze aus Malz auftritt, leicht erreicht wird und daß auf diese Weise in dem erhaltenen
Bier der ausgezeichnete Geschmack mit demjenigen von Bier, das aus herkömmlicher Würze aus Malz
hergestellt worden ist, vergleichbar ist.
Außerdem werden bei Verwendung der Aspergilius-Protease während der enzymatischen Behandlung von
Gerste durch die Streptomyces-Amylase auch dann ein hoher scheinbarer Vergärungsgrad sowie ein großes
Verhältnis von Formolstickstcff zu Gesamtstickstoff erzielt, die beide den entsprechenden Werten der
herkömmlichen Würze vergleichbar sind, wenn die Gerstenstärke vorher nicht gelatiniert worden ist.
Die beschriebenen Vorteile des erfindu'.igsgeinäßen
Verfahrens sind unerwartet. Es war zwar bekannt, daß Proteasen, die von Bakterien erzeugt werden, die
beispielsweise der Gattung Bacillus angehören, zur Verwendung bei der enzymatischen Behandlung von
Gerste am besten geeignet sind (vgl. GB-PS 12 02 976,
13 04 005 und 13 03 644 und US-PS 37 19 500). Auch ist
aus diesen und anderen Literaturstellen (Prikladnaya Biochimiya i Mikrobeiologia XIl (6), 897 [1976])
bekannt, daß von Pilzen, wie beispielsweise Aspergillus, hergestellte Proteasen zusammen mit einer Amyla^a
eingesetzt werden können. Jedoch war nicht vorauszusehen, daß Streptomyces-Amylase zusammen mit
Aspergillus-Protease zur gleichzeitigen Erfüllung der Bedingungen, die an die Zusammensetzung der Würze
im Hinblick auf Kohlenhydrate und Stickstoffverbindungen gestellt werden, ohne daß zusätzlich Malz
verwendet werden muß, führt.
Ein wrteres unerwartetes Merkmal besteht darin, daß gemäß Anspruch 2 die Gelatinierung der Gerste
nicht erforderlich ist, um eine hinreichende Menge an vergärungsfähigen Zuckern in der Würze zu erzielen,
wenngleich gemäß Anspruch 1 die Gerste vorher gelatiniert werden muß.
Die Durchführungsform gemäf Anspruch 2 ist für
großtechnische Zwecke höchst vorteilhaft, da man mit ihr eine Brauwürze erzeugen kann, die hinsichtlich ihrer
Zusammensetzung an sowohl Kohlenhydraten als auch Stickstoffverbindungen mit herkömmlicher Würze aus
Malz vergleichbar ist, ohne daß die Gerstenstärke vorher gelatiniert werden müßte.
Im folgenden werden die einzelnen Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens im einzelnen beschrieben.
Streptomyces-Amylase
Die Streptomyces-Amylase, die man auf die stärkehaltigen Materialien bei dem Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung einwirken läßt, besitzt eiiu
derartige enzymätische Aktivität und derartige Eigenschaften, daß ihr optimaler pH-Wert im Bereich von 4,5
bis 5,0 liegt, die Grenze bei der Hydrolyse von Stärke nicht unter 75% der theoretischen Maltose liegt und das
Verhäl'Tiis von Glucose zu Maltose, die aus der Stärke
gebildet werden, nicht über 0,06 : 1, bezogen auf das Gewicht, beträgt. Die Streptomyces-Amylase wird
durch aerobe Züchtung eines der Gattung Strcptomyccs angehörenden Amylase erzeugenden Microorganismus
erzeugt (vgl, JP-AS 1 871/74, US-PS 38 04 717, GB-PS 13 77 223, CA-PS 9 73 492 und FR-PS 21 10 070).
Beispiele für Stämme für derartige Amylase erzeu- ·>
gende Streptomyces-Arten sind:
(1) Streptomyces aureofaciens ATCC 31 379
(2) Streptomyces flavus ATCC 31 378
(3) Streptomyces hygroscopicus var. angustomyceticus ATCC 31380
in (4) Streptomyces hygroscopicus ATCC 21 722
Dieser Stamm ist in Waksman: »The Actinomycetes«, Band 2 (1961) und »Applied Microbiology«,
Band 10, Seiten 258-263 (1962) beschrieben.
(5) Streptomyces viridochromogenes ATCC 21 724
υ Dieser Stamm ist in Waksman: »The Actinomyce-
tes«. Band 2 (1961) und »Journal of Bacteriology«,
Band 85, Seiten 676-690 (1963) beschrieben.
(6) Streptomyces albus ATCC 21 725
Dieser Stamm ist in Waksman: »The Actinomyce- ;o tes«. Band 2 (1961) beschrieben.
(7) Streptomyces tosaensis nov. Sp. ATCC 21 723
Dieser Stamm ist auch in der oben erwähnten JP-AS 1 871/74 beschrieben.
Dieser Stamm ist auch in der oben erwähnten JP-AS 1 871/74 beschrieben.
Die Züchtung dieser Stämme unter aeroben Bedingungen
und die Gewinnung und Reinigung der gebuueten und im Kulturmedium angesammelten
Amylase kann nach herkömmlichen Verfahren durchgeführt werden, wie sie beispielsweise für Actinomyceten
angewandt werden, wie beispielsweise u. a. in der oben in erwähnten JP-AS 1 871/74 erwähnt
Aspergillus-Protease
Die Protease, die man gemäß Anspruch 2 auf das stärkehaltige Material einwirken läßt, wird von einem
Mikroorganismus erzeugt, der der Gattung Aspergillus angehört. Beispiele für Aspergillus-Arten, die eine
derartige Protease herstellen, sind Aspergillus mellius, Aspergillus niger und Aspergillus oryzae. Außer den
Proteasen, die durch Züchtung dieser Pilze erhalten werden, können auch einige im Handel erhältliche
Aspergillus-Proteasen verwendet werden. Die gemeinsamen Eigenschaften dieser Proteasen sind ein optimaler
pH-Wert von 6,5 bis 7,5, eine optimale Temperatur
von 45 bis 55°C und ein stabiler pH-Bereich von 5,5 bis 10,0.
Ein wichtiges Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Mitverwendung von
Malz entbehrlich gemacht wird, indem man die gelatinierte Gerste mit der Streptomyces-Amylase oder
in mit dieser zusammen mit Aspergillus-Protease behandelt.
Stärkehaltige Materialien
Das stärkehaltige Material, das mit der Streptomyces-Amylase allein oder zusammen mit Aspergillus-Protease
behandelt wird, enthält Gerste als eifien Hauptbestandteil.
Darunter ist zu verstehen, daß das stärkehaltige Material außer Gerste 0 bis 80 Gew.-%, bezogen auf
die Gerste, au einem anderen stärkehaltigen Material, mi wie Stärke, Reis, chinesischem Zuckerrohr und Kartof-.'eln.
insbesondere abeF Stärke aus ungekeimtem Getreide, enthalten kann.
In den Fallen, in denen die Streptomyces-Amylaae
zusammen mit der Aspergillus-Protease gemäß Anfv·)
spruch 2 verwerrlet wird, braucht die GerstenstSrke nicht vorher gelatiniert zu werden. Nach Anspruch 1,
wonach keine Aspergillus-Protease zusätzlich zu der Streptomyces-Amylase verwendet wird, ist die Gelati-
nierung der Gerstenstärke jedoch von großer Bedeutung.
In den Fällen, in denen zusätzliches stärkehaltiges Material außer Gerste verwendet wird, kann das
zusätzliche stärkehaltige Material vorher gelatiniert oder nicht gelatiniert sein. Wenn das zusätzliche
stärkehaltige Material gelatiniert ist, so kann seine Gelatinierung zugleich mit oder getrennt von der
Gelatinierung der Gerste durchgefiihri werden.
Die Gelatinierung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kann nach jedem Verfahren durchgeführt
werden, das sich zur Gelatinierung von stärkehaltigen Materialien eignet. Beispielsweise kann die Gerste in
Körner- oder Schrotform gekocht werden. Das Kochen besteht im Erhitzen der Gerste mit mindestens der
halben Gewichtsmenge Wasser unter Druck bei mindestens 100 und zweckmäßig 110 bis IJO1-C während
mindestens 20 und zweckmäßig während 30 bis 60 min. Das Kochen kann auch durch Dämpfen durchgeführt
werden.
FJn weiteres Beispiel für die Gclatinicrung ist eine
Behandlung mit einem Extruder bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck. Der F.xtrudcr enthält als
Hauptteile eine Heizvorrichtung zum Erhitzen und Plastifizieren des zu behandelnden Materials sowie eine
Schnecke zum Vorwärtsbewegen des plastifi/icrten Materials unter Druck (vgl. Ind. Eng-Chcii. 45. 970
[1953]). Gerste in Korn- oder Schrotform wird in einem
Extruder bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck gelatiniert. Das zusätzliche stärkehaltige Material, das
nicht über 80 Gew.-% des Gersiengewichts ausmacht. kann ebenfalls mit der Gerste gelatiniert werden.
Nach der Gclatinicrung wird die Gerste im feuchten Zustand oder nach Trocknen, beispielsweise auf einen
Feuchtigkeitsgehalt von nicht über 5 Gew.-%. der enzymatisehen Behandlung gemäß der Erfindung
unterworfen.
Selbstverständlich kann ein stärkehaltiges Material in Gegenwart von .vAmylasc gekocht, um so zugleich
gelatiniert und verflüssigt zu werden. Insbesondere werden Gerste und 0 bis 80%. bezogen auf die Gerste,
an einem zusätzlichen stärkehaltigen Material zu der zwei- Dts viertacnen Menge, bezogen auf das feste
Gemisch, an Wasser hinzugegeben, um so eine Aufschlämmung herzustellen. Danach wird diese Aufschlämmung
mit 0.1 bis 0,3% der Gesamtmenge des stärkehaltigen Materials (Trockengewicht) an \-Amylase
versetzt und das Ganze zur Verflüssigung der Stärke 5 bis 30 min auf 70 bis 90;C erhitzt. Danach wird die
Aufschlämmung 5 bis 30 min bei 100 bis 120" C gekocht,
um die Verflüssigung der Stärke zu vervollständigen.
Maischen
Um die Streptomyces-Amylase ggf. zusammen mit der Aspergillus-Protease auf das auf diese Weise
vorbehandelte stärkehaltige Material einwirkenzulassen, kann man jedes Maischverfahren, das beim
herkömmlichen Brauen mit Gerstenenzymen üblich ist, oder ein anderes geei^r _tes Verfahren anwenden.
Ein Beispiel für ein derartiges Verfahren ist das Infusionsverfahren, bei dem die gesamte Aufschlämmung
in Gegenwart eines Enzyms in einem einzigen Maischbottich ohne Aufteilung der Aufschlämmung
erhitzt wird In diesem Fall wird das Erhitzen derart ausgeführt, daß rr.ar. damit bei der niedrigsten
Temperatur beginnt und dann die Temperatur allmählich erhöht, oder daß man bei der höchsten Temperatur
beginnt und die Temperatur allmählich senkt.
Auch kann das Dekoktionsverlahren angewandt
werden. Dieses Verfahren wird derart durchgeführt, daß die Aufschlämmung in Gegenwart eines Enzyms in
einem Maischbottich erhitzt wird, wobei jedoch ein Teil
■ der Aufschlämmung abgezogen und in einer Maischpfannc gekocht wird. Die Aufschlämmung in der
Maischpfannc wird danach in den Maischbottich zurückgeführt, so daß die Temperatur der gesamten
Aufschlämmung erhöht wird.
i" Selbstverständlich können gegebenenfalls auch Hilfsenzymc
mitverwendet werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
! . Beispiel!
Rohgerstc wurde unter Druck mil der gleichen
Gewichtsmenge Wasser bei einer Temperatur von 120 C 30 min lang gekocht. Danach wurde die gekochte
Gerste in Heißluft von 85 C 6 Ii lang getrocknet,
-'ι wonach man gelatinierte Gerste erhielt.
Nach dem Vermählen der erhaltenen gelatinierten Gerste wurden 9 kg davon in einem Maischbottich
eingebracht, in den außerdem JOl heißes Wisser von
50 C, 20 g Streptonnces-Amslase. 10 g Papam und 10 g
;> Cellulase eingebracht wurden Die Aufschlämmung
wurde 60 min lang hei 50 C gerührt.
Unabhängig davon wurden 5.5 kg Maisstärke. 15 1
heißes Wasser von 50 C- und It' μ vAniylase in einen
Kocher eingebracht. Der Inhalt des Kochers wurde
i" innerhalb 10 min auf 70 C erhitzt und bei dieser
Temperatur 10 min lang gehallen Danach wurde die Temperatur des Inhalts innerhalb 15 min auf 100 C-erhöht
und der Inhalt 25 min lang gekocht. Während dieser Zeit erfolgte die Verflüssigung der Maisstärke
>. Nach Vervollständigung dieser Verführen wurden
beide Aufschlätniiiungen vereinigt und die erhaltene
Aufschlämmung auf 65 C erhitzt und 30 min bei dieser
Temperatur gehalten. Danach wurden et«.; 50% der Aufschlämmung in eine Maischpfanne überführt und
i" gekocht. Die verbleibende Aufschlämmung wurde bei
einer Temperatur von 65 C im Maischbottich gehalten. Wahrend dieser vcnanrcnsMuie cnoigte iiaupisacniicti
die Bildung von vergärungsfähigen Zuckern.
Nach dem Ende des Maischens wurden die Auf-
i> schlämmungen aus Maischbottich und Maischpfannc
vereinigt und auf eine Temperatur von 80"C gebracht. Danach wurde die Aufschlämmung gefiltert und der
erhaltene Kuchen mit heißem Wasser begossen. Nachdem man den Euraktgehalt der erhaltenen süßen
in Würze eingestellt hatte, wurde die Würze mit Hopfe"
gekocht. Die erhaltene gehopite Würze wurde gekühlt und mit Bierhefe der Gärung unterworfen. Gärung.
Lagern, Filtrieren und Abfüllen des fertigen Biers in Flaschen wurden auf herkömmliche Weise durchge-
"i führt.
Beispiel 2
9 kg gemahlene Gerste. 3.5 kg Maisstärke. 10 g Λ-Amylasc und 5 g Cellulase wurden zu 50 i heißem
λ Wasser von 50° C hinzugegeben und die erhaltene
Aufschlämmung 30 min bei 500C gehalten, danach innerhalb 10 min auf 900C erhitzt und 10 min bei dieser
Temperatur gehalten und schließlich 30 min gekocht. Die Aufschlämmung wurde auf 500C gekühlt und mit
>5 20 g Streptomyces-.AmyUse, 10 g Papain und 10 g
Cellulase versetzt. Danach wurde die Aufschlämmung 30 min bei 5O0C gehalten und anschließend auf 65° C
erhitzt.
Danach erfolgte das weitere Verfahren nach der in Beispiel I beschriebenen Weise.
10
einem Enzym gemiiß der in Beispiel I angegebenen Vorschrift behandelt.
P-ispiel 1 wurde mit der Abweichung wiederholt, daß
beim Zusatz der Strcptomyces-Amylase und der anderen Enzyme 5 g Diastase als Hilfsenzym für die
Streptomyces-Amvlase verwendet wurden.
Beispiel 4
heispic! 2 \\ urde mit der Abweichung wiederholt, daß
heim /.usut/. der Streptomyces-Amylase und der
iinderen Enzyme 5 g Diastase als Hilfsenzym für die Strepiomyces-Amykise verwendet wurden.
Rohgerste wurde grob gemahlen und in einem Extruder gelatiniert. Die gelatinierte Gerste wurde mit
Rohgerste und Maisschrot wurden jeweils in einem Extruder gelatiniert. 9 kg der gelatinierten Gerste und
.3.5 kg des gelatinierten Maisschrotes wurden in einen Maischbottich eingebracht und mit 50 1 heißem Wasser
von 50"C und den in Beispiel I angegebenen Enzymen versetzt. Die erhaltene Aufschlämmung wurde 60 min
bei 50 'C gehalten und anschließend auf 65"C erhitzt.
Danach wurde die Aufschlämmung nach der in Beispiel I angegebenen Vorschrift behandelt. Die
Zusammensetzung der Würzen, die gemäß den Beispielen I bis 4 erhalten wurden, sind in der folgenden Tabelle
I zusammengestellt.
Die in Tabelle 1 angegebene Kohlenhydratzusammcnsct/.ung
wurde mit Hilfe der Gelfiltration (Am. Soc. Brew. C'hcni. Proc. 154. 1970) bestimmt, während die
anderen Mengenangaben nach der EBC-Mcthode (Analytic;! EBC 3. Auflage 1975)ermittelt wurden.
Tabelle I
Zusammensetzung*) der Würze
Zusammensetzung*) der Würze
Würze | Heispiel 2 | Beispiel 3 | Beispiel 4 | Vergleichs | |
Beispiel I | versuch**) | ||||
S3,2 | 86.5 | 85,1 | 83,2 - 86,7 | ||
Scheinbarer Vergärungswert. "/„ | 84.4 | 8,3 | 9,3 | 9,0 | 8,4 - 10,5 |
Monosaccharide. % | 8,5 | 49,1 | 50,8 | 51,0 | 49,8 - 51,9 |
Disaccharide, "λ, | 49,2 | 16.8 | 16.2 | 15,9 | 15,2 - 16,7 |
Trisaceharide, "'■> | 17,3 | ~ma | 7o,3 | 75,9 | 73,4 - 75,5 |
Vergarungsiahige zlucKcr, ■■/. | 7 5, υ | 9,3 | 9,1 | 8.7 | 8,6 - 10,5 |
Oligosaccharide. '!■'., | 9,3 | 16.5 | 14,6 | 15,4 | 12,9 - 16.1 |
Dextrin. 7. | 15,7 | 81.0 | 83,3 | 84,6 | 76.2 - 84,7 |
CiesamtstickstolT. mgN/IOOml | 80.2 | ||||
') Die Werte sind als Werte Tür eine Würze von I I 0I1 angegeben.
") Anstelle von Cierslc und das Kn/yni gemüLi Beispiel I wurden ΓϋηΓ Mal/arten verwendet.
") Anstelle von Cierslc und das Kn/yni gemüLi Beispiel I wurden ΓϋηΓ Mal/arten verwendet.
Wie sich aus Tabelle I ergibt, eignet sich die Zusammensetzung der erhaltenen Würze im Hinblick
auf die Kohlenhydrate zum Bierbrauen, wenn gelatinierte Gerste mit der Strcptomyces-Amylase gemäß
Beispielen 1 und 2 behandelt wird.
Der Geschmack des aus der Würze, die nach der ersten Durchführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhalten worden ist, gebrauten Bieres wurde mit demjenigen eines Vergleichsbieres in einem
Geschmackstest verglichen (Dreieckstest), das aus Malz hergestellt worden war. Eine Jury aus 20 Geschmacksprüfern
stellte keinen entscheidenden Unterschied zwischen dem Bier fest, das aus der nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Würze gebraut worden war und dem Vergleichsbier fest.
Außerdem besaß das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Bier einen malzigen Geschmack
und ein Bieraroma und war frei von dem Geruch nach Treber und Diacetyl. Das Bier, das aus der Würze
gebraut worden war, die durch herkömmliche enzymatische Behandlung von Gerste erhalten worden war,
besaß diese guten Geschmackseigenschaften kaum.
Gerste oder gelatinierte Gerste wurde mit einem Enzym in einer Menge, die der verzuckernden Aktivität
von Malz entsprach, unter den in Beispiel 1 angegebenen
Temperaturbedingungen behandelt. Der scheinbare Vergärungsgrad der erhaltenen Würzen ist in Tabelle II
angegeben.
Scheinbarer Vergärungsgrad von Würze (%)
Material
Knzym
Strcptomyccs- llandelspmdukt llandclsprodukt Mal/*)
Aniylasc (Vergleich:
A U
Gerste und Maisstärke 76 80 72
Gelatinierte Gerste und Maisstärke 87 73 53
Mal/ und Maisstärke (Vergleich) - 82- S"
*) Anstelle von Gerste und den in Beispiel 1 beschriebenen verschiedenen Kn/ynien wurden Mal/arten verwendet
Aus Tabelle II geht hervor, daß beim Behandeln von gelatinierter Gerste mit Streptomyces-Amylase als
Hauptenzymqueiie der scheinbare Vergärungsgrad der erhaltenen Würze vergleichbar demjenigen der Vergleichswürze
ist und diese Wirkung nicht mit anderen Enzymen erzielt werden kann.
In einen Maischbottich wurden 9 kg gemahlene Gerste zusammen mit 301 heißem Wasser von 500C,
15 g Aspergillus-Protease, 20 g Streptomyces-Amylase und 10 g Cellulase eingebracht. Die erhaltene Aufschlämmung
wurde 60 min bei 50°C gerührt, um die hauptsächliche Bildung von Stickstoffverbindungen
stattfindenzulassen.
Getrennt davon wurden 3,5 kg Maisstärke, 15 I heißes
Wasser von 5O0C und 10 g a-Amylase in einen Kocher
eingebracht. Der Inhalt des Kochers wurde 10 min auf 70°C erhitzt und weitere 10 min bei dieser Temperatur
gehalten. Danach wurde die Aufschlämmung innerhalb von 15 min auf 100°C erhitzt und 25min gekocht.
Während dieses Verfahrens erfolgte die Verflüssigung der Maisstärke.
Nach Beendigung dieser Verfahren wurden die beiden Aufschlämmungen vereinigt, auf 65° C erhitzt
wurden etwa 50% der Aufschlämmung in eine Maischpfanne überführt und gekocht. Die zurückbleibende
Aufschlämmung wurde in dem Maischbottich 60 min bei 65 'C gehalten. Während dieses Verfahrens
erfolgte hauptsächlich die Bildung der vcrgärungsfähigen
Zucker.
Nach Beendigung des Maischens wurden die Aufschlämmungen aus Maischbottich und Maischpfanne
vereinigt, auf 80"C erhitzt und filtriert. Nach Einstellen
des Gehaltes der erhaltenen Würze wurde die Würze
Tabelle III
Zusammensetzung*) der Würze
Zusammensetzung*) der Würze
mit Hopfen gekocht. Die erhaltene gehopite Wt
wurde gekühlt und mit Bierhefe vergoren. G.in:'
Lagern, Filtrieren und Äbfüiien des erhaltenen üie*-
_?" Flaschen wurden auf herkömmliche Weise din el·::
führt.
9 kg gemahlene Gerste. 3.5 kg Maisstärke. I
y, Λ-Aniylase und 5 g Cellulase wurden zu 50 1 heißwasser
von 30 C zugesetzt. Die erhaltene AuKel·!.;:
mung wurde 30 min bei 50C gehalten, innerhalb IO rauf
90'" C erhitzt. 10 min bei dieser Temperatur geh.ii·-.
und anschließend 30 min gekocht. Die erh.ilu-·
in Aufschlämmung wurde danach auf 50" C gekühlt uiui r
15 g Aspergillus-Proiease. 20 g Streptom\ces-'\m\ ι.
10 g Cellulase und 10 g /J-Glucanase versetz: P
Aufschlämmung wurde 30 min bei 50"C gehalten
danach auf eine Temperatur von 65" C gebracht, ti Danach wurde sie behandelt, wie in Beispie'
beschrieben.
Beispiel 10
Beispiel 8 wurde mit der Abweichung wiederholt. : in anstelle von roher Gerste unter Druck in ei;1.
Extruder gelatinierte Gerste verwendet wurde.
Beispiel Il
Beispiel 8 wurde mit der Abweichung wiederhol!. ; r. nach dem Erhitzen der Aufschlämmung auf 65 C .:
gesamte Aufschlämmung bei dieser Temperatur 9(> ·:,·
lang gehalten wurde.
Die Zusammensetzung der gemäß den Beispiele; bis 11 erhaltenen Würzen ist in Tabelle 111 zusammen;.·
mi stellt.
Die Würze wurde jeweils nach der EBC-Meth<>. (Analytica EBC. 3. Auflage 1975) analysiert.
Bestandteil
Würze
Beispiel 8
Beispiel 8
FormolstickstofT(mgN/100ml) 25,6 25,7
FormoIstickstofF/GesamtstickstoffC/o) 31,7 3\2
Scheinbarer Verzögerungsgrad (%) 8-3.9 85,3
*) Die Werte sind in Form von Werten für Würze von 11 0P angegeben.
**) Anstelle ?on Gerste und der Enzyme gemäß Beispiel 8 wurden fünf Arten Malz verwendet.
Beispiel 10 | Beispiel 11 | Vergleiciis- |
versuch"") | ||
82,1 | 82,5 | 76.2 - |
25,5 | 26,7 | 23,9 - |
31,1 | 32,4 | 30.9- |
84,7 | 85,0 | 83.2 - |
- 84.7 | ||
- 27.0 | ||
- 32.' | ||
- 86.7 |
Wie aus Tabelle III hervorgeht, isi bei Mitverwendiing
von Aspergillus-Prolcasc bei der enzymatisch«!
Behandlung von Gerste durch Strcptomyces-Amylasc tins Verhältnis von Formolstickstoff zu Gesamtstieksuiff
in der erhaltenen Wiir/.c vergleichbar zu demjenigen der aus Malz hergestellten Würze. Außerdem
geht aus Tabelle III hervor, daß gleichgültig, ob die
Gersie gelatiniert ist oder nicht, ein hoher scheinbarer Vergärungsgrad der erhaltenen Würze erhalten wird,
der demjenigen von aus Malz erhaltener Würze vergleichbar ist, und daß die Mitverwendung von
•\-~pcitiillu«.-Protease bei der cn/) malischen Behandlung
\i>n Gerste durch Strcptomvces-Amylasc die
(iclatinicrung der Gerste bedeutungslos macht.
Das Aroma der aus der nach Anspruch 2 erhaltenen
WiHve gebr."ilen Bieres wurde mit einem Verglcichslner.
ilns au-. Mal/ hergestellt war. in einem Gesk
hm.iekstest (Dreieckslcst) untersucht. Line |ury aus 20
(ii'wlimiii'ksnriiforn stnlltr keinen heilen.enden Unter-SL
hied /w ischen dem aus der nach dem erfindungsgcmä·
Hon VeriV.ren erhaltenen Wür/c gebrauten und dem
\ ergleichsbier fest. Das Bier, das nach dem erfindungs-DciiKilien
Verfahren erhalten wurde, besaß einen ri.il/igen Geschmack und ein Bieraroma und keinen
Geschmack nach Trebcr und Diacetyl. Diese guten Gesehniackseigcnschaften wurden bei dem Bier, das
i'urch herkömmliche enzymatischc Behandlung erhallen
\\(irden war. kaum gefunden.
Die Wiir/c. die durch enzymatische Behandlung von (ierste durch Streptomyces-Ainylase erhalten worden
a.ii". besaß ilen in der folgenden Tabelle IV angegebenen
scheinbaren Vergärungsgrad.
Libelle IV
Scheinbarer Vergärungsgrad von Würze
l'role.ise | Material | Gela | Vergleichs |
Rdhc | tinierte | probe ) | |
(icrste | (ierste | ||
Maisstärke | Vl..:.-..,:;ri .. | ||
84",,) | |||
l'iipain | 74"V) | 85".·;/) | - |
\ spcrgillus- | 84'v.,4) | ||
I'nilcasc | |||
anderen Proteasen, wie Papain, erhalten werden, wie sich aus der Tabelle IV ergibt.
Beispiel 12
Das Verhältnis von Formolstickstoff zu Gesamtstickstoff der Würzen, die bei Behandlung von Gerste und
Maisstärke mit verschiedenen Proteasen in Kombination mit Streptomyces-Amylase erhalten wurden, ist in
der folgenden Tabelle V angegeben. Aus Tabelle V gt.z'. hervor, daß das Verhältnis von Formolstickstoff zu
Gesamtstickstoff demjenigen der Würze aus Malz nur dann vergleichbar ist. wenn die Aspergillus-Protease
verwendet wurde.
Verhältnis von Formolstickstoff zu Gesamtstickstoff von Würze
l'OiinoisiicKsioii/
GcsanitstickstolT-Verhaltnis
der Wür/c
82 - 87% \ miierkungen:
\nstelle um (ierste und der in Beispiel 1 oder 8 angegebenen
In/ynie wurden fünf Malzartcn verwendet.
ι \nstcile von gelatinierter Gerste gemiiU Beispiel 1 wurde
Rohgersle verwendet.
ι Heispiel I.
"ι Beispiel S.
"ι Beispiel S.
ι Beispiel K).
Eine derartige Wirkung der Aspergillus-Protea;^
zusammen mit der Streptomyces-Amylase auf den scheinbaren Vergärungsgrad der Würze kann nicht mit
Bakterielle alkalische Protease 21
Bakterielle neutrale Protease 22
Papain 25
Bromelin 26
Pancreatin 26
Trypsin 24
Aspergillus-oryzae-Proteasc 32
Aspergillus-mellius-Protcasc 31
Aspergillus-niger-Protease 33
Würze aus Malz und Maisstärke 31 - 33 (Vergleich)*)
*) Siehe Tabelle 111.
Rohgerste wurde mit einigen handelsüblichen Amylascη
zusammen mit Aspergillus-Protease behandelt. Das
Handelsprodukt A war ein Gemisch aus BraL.jnzymen.
das bakterielle Amylase enthielt, und das Handelsprodukt B bestand aus bakterieller Amylase.
Aus der folgenden Tabelle VI ist der entscheidende Einfluß von Streptomyces-Amylase bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren auf den Wert des scheinbaren Vergärungsgrades der erhaltenen Würze ersichtlich.
Scheinbarer Vergärungsgrad von Würze
Streptomyces-Amylase*)
Handelsprodukt A
Handelsprodukt B
Vergleich (Malz)**)
Handelsprodukt A
Handelsprodukt B
Vergleich (Malz)**)
84%
79
73
82 - 87
*) Die Streptomyces-Amylase wurde mit Hilfe des Produktes
A oder B gemäß Beispiel 8 hergestellt. **) Vergleiche Tabelle IV.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Brauwürze aus Rohfrucht durch enzymatische Behandlung eines
stärkehaltigen Materials, dadurch gekennzeichnet,
daß man
(1) ein stärkehaltiges Material, das als einen Hauptbestandteil Gerste enthält, die einer
Gelatinierung unterworfen worden ist, bereitstellt und
(2) auf das stärkehaltige Material zu seiner Verzuckerung eine Amylase einwirken läßt, die
durch aerobe Züchtung von Streptomyces aureofaciens ATCC 31 379, Streptomyces flavus
ATCC 31 378, Streptomyces hygroscopicus var. angustomyceticus ATCC 31 380, Streptomyces
hygroscopius ATCC 21 722, Streptomyces viridochromogenes ATCC 21 724, Streptomyces
albus ATCC 21 725 oder Streptomyces tosaensis ATCC 21 723 hergestellt ist und, wenn
Stärke verwendet wird, derartige enzymatische Aktivitäten und Eigenschaften aufweist, daß ihr
optimaler pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 5,0 liegt, der Grenzwert für die Stärkehydrolyse
nicht unter 75% der theoretischen Maltose liegt und ein Verhältnis von Glucose zu Maltose, die
aus der Stärke erzeugt werden, von nicht über 0,06 : 1, bezogen auf das Gewicht, vorliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in
(1) als Hauptbestandteil gelatinierte oder nichtgelatinierte Gerste einsetzt und in
(2) auf das stärkehaltige Material zusätzlich eine Aspergillusprotease einwirken läßt.
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