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Einrichtung zum Sortieren von Kleinteilen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Sortieren von
Kleinteilen, deren Durchmesser zwischen den Stirnseiten unregelmäßig ist, wie z.B.
Kronenkorken und Schraubverschlüsse für Flaschen oder ähnliche Behälter, Hutmuttern
oder dgl., mit einer Zuführung für die unsortierten Kleinteile.
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Es ist bei automatischen Flaschen-Verschließanlagen bekannt, die Verschlußelemente,
z.B. Kronenkorken, seitenrichtig einer Vorrichtung zuzuführen, die die Kronenkorken
an den Flaschen befestigt. Die über der Verschließvorrichtung zu diesem Zweck angeordnete
Sortiereinrichtung weist einen Aufnahmebehälter für die Kronenkorken auf, in dem
diese mittels eines Schaufelrads oder dgl. umgewälzt werden. Unterhalb dieses Behälters
ist ein flacher Trichter angeordnet, an dem sich eine lotrechte Führung anschließt,
durch welche die Kronenkorken aufgrund ihres Eigengewichts nach unten in Richtung
der Verschließvorrichtung rutschen, jedoch willkürlich in seitenrichtiger und auch
seitenverkehrter Position. In der erwähnten FUhrung
für die Kronenkorken
ist eine Kontrollstation eingeschaltet, die nur die seitenrichtig positionierten
Kronenkorken in Richtung Verschließvorrichtung weiterlaufen läßt, während die seitenverkehrt
liegenden Kronenkorken durch einen Rückführmechanismus in den Aufnahme- oder Vorratsbehälter
für die Kronenkorken zurücktransportiert werden, von wo aus sie den eben beschriebenen
Weg erneut durchlaufen. Dabei besteht jedoch stets die Möglichkeit, daß diese zurückgeführten
Kronenkorken erneut seitenverkehrt in den flachen Trichter mit der angeschlossenen
Führung einlaufen. Aufgrund des erforderlichen Rückführmechanismus ist diese bekannte
Sortiervorrichtung ferner baulich aufwendig und sie weist auch verhältnismäßig große
Abmessungen, insbesondere in der Höhe auf (z.B. 1 1/2 bis 2 m), was u.a. auch darauf
zurückzuführen ist, daß hinter der Kontrollstation die Führung für die Kronenkorken
als "Magazin" ausgebildet sein muß, um eine regelmäßige oder gleichförmige Zuführung
der Kronenkorken zur Verschließvorrichtung zu gewährleisten. An dieser dürfen nämlich,
um Störungen auszuschließen, keine Lücken bei der Zuführung der Kronenkorken auftreten.
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Ungeachtet des hohen technischen Aufwandes bei dieser bekannten Sortiervorrichtung
ist gleichwohl ihre Leistung relativ gering und beträgt nur etwa zwischen 40 000
bis 50 000 Kronenkorken pro Stunde. Durch Parallelschaltung von zwei solchen bekannten
Sortiervorrichtungen konnte man zwar die Abgabeleistung in etwa verdoppeln, jedoch
nur bei gleichfalls verdoppeltem konstruktiven Aufwand.
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Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Sortiervorrichtung besteht
darin, daß die zu sortierenden Verschlußelemente, etwa
Kronenkorken
oder Schraubverschlüsse einer starken mechanischen Beanspruchung unterworfen sind,
und zwar aufgrund der unter Umständen mehrmaligen Rückführung in den Vorratsbehälter
und der Umwälzung in diesem, wodurch sowohl Lack- als auch Formbeschädigungen auftreten
können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum
Sortieren von Kleinteilen, wie z.B. Kronenkorken oder Schraubverschlüsse für Flaschen,
Hutmuttern usw. zu schaffen, die im Vergleich zum Stand der Technik eine wesentlich
größere Leistung aufweist, baulich äußerst einfach und platzsparend ist sowie während
des Sortiervorganges eine schonende Behandlung des Sortierguts gewährleistet.
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Obige Aufgabe wird durch eine Sortiereinrichtung gelöst, die erfindungsgemäß
gekennzeichnet ist durch einen unter der Zuführung horizontal angeordneten, angetriebenen
Drehteller, kreisförmig entlang einer Randzone des Drehtellers angeordnete, in Drehrichtung
des Drehtellers umlaufende Kontrolldurchlässe, deren lichtes Profil im wesentlichen
dem Querschnitt seitenrichtig auf dem Drehteller liegender Kleinteile entspricht,
einen ringförmigen Abführkanal radial außerhalb der Kontrolldurchlässe für die seitenrichtig
liegenden, die Kontrolldurchlässe passierenden Kleinteile, der wenigstens einen
Auslaß aufweist, und durch mindestens eine pneumatische Wendevorrichtung für die
durch die Kontrolldurchlässe zurückgehaltenen, seitenverkehrt auf dem Drehteller
liegenden Kleinteile. Die zu sortierenden Kleinteile, insbesondere Kronenkorken
oder Schraubverschlüsse für Flaschen werden durch die Zuführung, z.B. einem
Förderband
dosiert auf den Drehteller aufgebracht, der mit einer solchen Drehzahl angetrieben
ist, daß die auffallenden Kleinteile unter dem Einfluß der Fliehkraft radial nach
außen gegen die Kontrolldurchlässe getrieben werden. Die auf dem Drehteller seitenrichtig
liegenden Kleinteile können diese Kontrolldurchlässe passieren und in den Abführkanal
gelangen, während die seitenverkehrt auf dem Drehteller liegenden Kleinteile durch
die Kontrolldurchlässe zurückgehalten und durch wenigstens eine pneumatische Wendevorrichtung
in die seitenrichtige Lage auf den Drehteller gekippt werden. Die erfindungsgemäße
Sortiereinrichtung ist nicht nur baulich äußerst einfach, sondern weist auch eine
bedeutend höhere Leistung auf, denn die seitenrichtig liegenden Kleinteile können
schnell in den Abführkanal gelangen, der mit einem oder mehreren Auslässen versehen
sein kann, welche in Führungsrinnen münden, die die Kleinteile z.B. einer Verschlußvorrichtung
seitenrichtig positioniert zuführen.
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Andererseits werden die seitenverkehrt auf dem Drehteller liegenden
Kleinteile ebenfalls kontinuierlich durch die pneumatische Wendevorrichtung in die
seitenrichtige Lage auf dem Drehteller gekippt, so daß sie gleichfalls unverzüglich
in den Abführkanal gelangen können. Die Leistung der erfindungsgemäßen Sortiereinrichtung
beträgt rund das Doppelte und mehr im Vergleich zu den bekannten Sortiervorrichtungen
der hier infrage stehenden Art. Eine schonende Behandlung der zu sortierenden Kleinteile
während des Sortiervorgangs, was insbesondere bei so empfindlichen Teilen wie Kronenkorken
und Schraubverschlüssen für Flaschen oder ähnliche Behälter von Bedeutung ist, ist
dadurch gewährleistet, daß jegliche ortsfesten Teile in der Bewegungsbahn des Sortierguts,
die eine Lack- und/oder Formbeschädigung
des Sortierguts hervorrufen
könnten, vermieden sind. So rotieren gemäß einem Merkmal der Erfindung die Kontrolldurchlässe
mit dem Drehteller und das Umkippen seitenverkehrt auf dem Drehteller liegenden
Sortierguts erfolgt durch die pneumatisch arbeitende Wendevorrichtung berührungsfrei
auf äußerst schonende Art und Weise, so daß die erfindungsgemäße Sortiereinrichtung
insbesondere auch für gegen mechanische Beschädigungen empfindliches Sortiergut,
wie Kronenkorken und Schraubverschlüsse für Flaschen und ähnliche Behälter geeignet
ist. Das lichte Profil der Kontrolldurchlässe kann den unterschiedlichsten Formen
des Sortierguts ohne weiteres einfach angepaßt werden, wobei lediglich Bedingung
ist, daß die zu sortierenden Kleinteile zwischen ihren Stirnseiten einen unregelmäßigen
Durchmesser bzw. ein Profil aufweisen.
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Zweckmäßig laufen gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung die Kontrolldurchlässe
synchron mit dem Drehteller um, wodurch die Beschädigungsgefahr des Sortierguts
noch weiter verringert und zugleich ein optimaler schneller Durchtritt seitenrichtig
liegender Kleinteile in den Abführkanal erzielt wird.
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Eine zusätzliche bauliche Vereinfachung der Sortiereinrichtung wird
nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch erreicht, daß die Kontrolldurchlässe
durch die obere Wand des Abführkanals, den Drehteller sowie durch kreisförmig am
Drehteller angeformte oder befestigte Profilteile begrenzt sind.
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Diese Profilteile können an dem Drehteller z.B. durch Vernieten oder
Verschrauben befestigt sein.
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Wenn gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung der Drehteller sich
in den Abführkanal für die seitenrichtig liegenden Kleinteile hineinerstreckt und
auf diese Weise zugleich als Fördermittel für die Kleinteile zu dem wenigstens einen
Auslaß hin dient, wird der bauliche Aufwand weiter verringert und der Abtransport
der aussortierten Kleinteile in dem Abführkanal weiter verbessert, insbesondere
auch hinsichtlich einer schonenden Behandlung des Sortierguts.
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Um eine Verletzungsgefahr für das Bedienungspersonal auszuschließen
sowie ein Herausspringen des Sortierguts aus der Sortiereinrichtung zu vermeiden,
kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung an dem radial nach innen über die
Kontrolldurchlässe reichenden Rand der oberen Wand des Abführkanals eine zylindrische
oder sich konisch nach oben verjüngende Haube mit zentraler Uffnung zur Zuführung
der Kleinteile anschließen.
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Wenn der Drehteller achsgleich unterhalb der zentralen Uffnung der
Haube einen kegelförmigen Ablenkvorsprung für die einfallenden Kleinteile trägt,
wird vermieden, daß während der Rotation des Drehtellers Kleinteile in dessen zentralen
Bereich liegen bleiben.
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Zur Förderung einer schonenden Behandlung des Sortierguts ist es ferner
zweckmäßig, wenn der wenigstens eine Auslaß des Abführkanals in eine tangential
oder etwa tangential an dem Abführkanal angeschlossene Abführrinne oder dgl. mündet.
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Wenn nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Wendevorrichtung
für die durch die Kontrolldurchlässe zurückgehaltenen, seitenverkehrt auf dem Drehteller
liegenden Kleinteile mit mindestens einer derart gerichteten Druckluftströmung arbeitet,
daß die seitenverkehrt liegenden Kleinteile einem nach innen gerichteten Druck und
einem von unten exzentrisch angreifenden Druck unterworfen sind, um die Kleinteile
von den Kontrolldurchlässen weg in die seitenrichtige Lage zu wenden, wird einerseits
eine einfache und andererseits gleichwohl sehr leistungsfähige Wendevorrichtung
geschaffen, die erforderlich ist, um die angestrebte hohe Leistung der erfindungsgemäßen
Sortiereinrichtung zu erreichen. Nur eine solche pneumatische Wendevorrichtung kann
nämlich überhaupt mit den übrigen Bauelementen der im wesentlichen auf dem Fliehkraftprinzip
und den Kontrolldurchlässen beruhenden Sortiereinrichtung erfolgreich kombiniert
werden um die extrem hohe Leistung zu erzielen.
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Die Wendevorrichtung kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
zwei Druckluftzuleitungen umfassen, von denen die erste im Abführkanal dicht vor
den Kontrolldurchlässen derart schräg nach innen mündet, daß die Druckluftströmung
die seitenverkehrt liegenden Kleinteile auf dem Drehteller nach innen treibt, während
von der Mündungsstelle der ersten Druckluftzuleitung radial nach innen sowie in
Drehrichtung des Drehtellers versetzt die zweite Druckluftzuleitung an der Unterseite
des Drehtellers dicht anliegend vorgesehen sein kann, die mit einem Kranz von tiffnungen
im Drehteller zusammenarbeitet,
wobei die Anordnung so getroffen
wird, daß beim Vorbeilauf der Uffnungen an dieser Druckluftzuleitung die nach innen
getriebenen Kleinteile jeweils exzentrisch über eine der oeffnungen zu liegen kommen,
so daß die durch die Uffnungen pulsierend strömende Druckluft ein Kippmoment auf
die Kleinteile ausüben kann, um diese zu wenden. Aufgrund dieser Anordnung ist sichergestellt,
daß die Druckluftströmung aus der ersten Druckluftzuleitung nicht auch bereits im
Abführkanal befindliche, aussortierte Kleinteile zurück auf den Drehteller treibt.
Beide Druckluftzuleitungen können vorteilhaft an einer Druckluftquelle angeschlossen
sein, die die Zuleitungen stetig mit Druckluft versorgt. Der zum Wenden der seitenverkehrt
liegenden Kleinteile erforderliche, dosierte Druckluftstoß wird dadurch erreicht,
daß die Uffnungen im Drehteller während dessen Rotation nacheinander über der zweiten
Druckluftzuleitung hinweglaufen und dabei mit dieser zusammenwirken bzw. kommunizieren.
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Zum Sortieren von z.B. üblichen Flaschen-Kronenkorken hat es sich
als zweckmäßig erwiesen, wenn die Uffnungen im Drehteller aus senkrecht zur Drehtellerebene
verlaufenden Bohrungen bestehen, von denen mindestens eine einem Kontrolldurchlaß
zugeordnet ist.
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Nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann ein Auffangkanal
für die sich wendenden Kleinteile vorgesehen sein, der sich im wesentlichen in Drehrichtung
des Drehtellers in einem flachen Bogen erstreckt, und dessen Eintrittsöffnung im
Bereich der Mündungsstelle der zweiten Druckluftzuleitung
angeordnet
ist und dessen Austrittsöffnung neben der Bewegungsbahn der Kontrolldurchlässe mündet.
Ein solcher Auffangkanal hat den Vorteil, daß die gewendeten Kleinteile absolut
sicher seitenrichtig auf den Drehteller zurückgeführt werden. Aufgrund der bogenförmigen
Ausbildung des Auffangkanals können auch unter diesem hindurch Kleinteile gegen
die Kontrolldurchlässe gelangen, so daß praktisch der gesamte Umfang der Einrichtung
für Kontrollzwecke zur Verfügung steht, was im Hinblick auf die angestrebte hohe
Leistung der Sortiereinrichtung anzustreben ist.
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Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnungen von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen
Einrichtung zum Sortieren von Kleinteilen, im vorliegenden Fall Kronenkorken; Fig.
2 eine schematische Draufsicht der in Fig. 1 gezeigten Einrichtung mit zum größten
Teil aufgeschnittener Haube sowie der Obersichtlichkeit wegen ohne Wendevorrichtung
und Auffangkanal ; Fig. 3 eine der Fig. 2 ähnliche schematische Draufsicht, die
insbesondere vereinfacht die pneumatische Wendevorrichtung gemäß der Erfindung in
Verbindung mit dem zugeordneten Auffangkanal zeigt;
Fig. 4a bis
4c mehrere Schnittansichten von Kontrolldurchlässen mit unterschiedlichem lichten
Profil für entsprechend unterschiedliche zu sortierende Kleinteile.
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Die in den Figuren 1 bis 4a gezeigte Einrichtung dient beispielhaft
zum Sortieren von Kronenkorken 10, die z.B. mittels eines Förderbandes 11 in einer
vorbestimmten Menge je Zeiteinheit der Sortiereinrichtung zugeführt werden, und
zwar durch eine zentrale Uffnung 12 in einer kegelstumpfförmigen Haube 13.
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Unterhalb dieser Haube ist achsgleich zur Uffnung 12 ein Drehteller
14 angeordnet, der durch einen Elektromotor 15 angetrieben bzw. in Drehung gesetzt
wird. Ein kegelförmiger Ablenkvorsprung 16 ist in der Mitte des Drehtellers 14 befestigt.
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Dieser Ablenkvorsprung bewirkt, daß die durch die Uffnung 12 einfallenden
Kronenkorken 10 von der Mitte des Drehtellers weg soweit radial nach außen abgelenkt
werden, daß sie bei rotierendem Drehteller 14 einer Fliehkraft unterworfen sind,
die die Kronenkorken 10 nach außen gegen den Rand des Drehtellers 14 zu treiben
sucht.
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Im Randbereich des Drehtellers 14 ist ein Kreis von Kontrolldurchlässen
17 vorgesehen, und zwar koaxial zur Hauptachse A der Einrichtung bzw. des Drehtellers.
Diese Kontrolldurchlässe 17 weisen ein lichtes Profil auf, welches dem Querschnitt
eines seitenrichtig auf dem Drehteller liegenden Kronenkorkens 10 im wesentlichen
entspricht, d.h., daß dieses lichte Profil so bemessen ist, daß der seitenrichtig
auf dem Drehteller liegende Kronenkorken den Kontrolldurchlaß gerade passieren kann
(vergl.
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Fig. 4a). Im einzelnen sind diese Kontrolldurchlässe 17 unten durch
die Oberseite des Drehtellers 14, seitlich, d.h. in Umfangsrichtung durch z.B. am
Drehteller 14 angeformte Profilteile 18 und oben durch die Unterseite der oberen
Wand 19 eines Abführkanals 20 für die richtig positionierten Kronenkorken begrenzt.
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Dieser Abführkanal 20 verläuft ringförmig radial außerhalb der Kontrolldurchlässe
17 gleichfalls koaxial zur Hauptachse A der Einrichtung und wird nach außen durch
eine vertikale Wand 21 begrenzt, die an einer Grundplatte 22 der Einrichtung befestigt
ist. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die Haube 13 an dem radial nach innen über die
Kontrolldurchlässe 17 reichenden Rand der oberen Wand 19 des Abführkanals 20 befestigt
oder angeschlossen.
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Wie ferner insbesondere Fig. 1 zeigt, erstreckt sich der Drehteller
14 mit einer radial außerhalb der Profilteile 18 liegenden Ringzone 23 in den Abführkanal
20 und diese Ringzone bildet das Fördermittel für die aussortierten, d.h. seitenrichtig
liegenden Kronenkorken zu einem Auslaß 24 des Abführkanals, an welchem Auslaß sich
eine Abführrinne 25 anschließt, die tangential an dem Abführkanal angrenzt und z.B.
zu einer nicht gezeigten Verschließvorrichtung einer automatischen Flaschen-Füllanlage
führt. Es sei bemerkt, daß anstelle des gezeigten einen Auslasses mit einer Abführrinne
entlang dem Umfang des Abführkanals auch mehrere solche Auslässe mit zugeordneter
Abführrinne vorgesehen sein können, die dann z.B. individuell oder gruppenweise
zu einer oder mehreren Verschließvorrichtungen führen können.
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Wie bereits oben erwähnt, werden die durch die Uffnung 12 in der Haube
13 einfallenden Kronenkorken 10 nach dem Auftreffen auf den rotierenden Drehteller
14 durch die Fliehkraft nach außen gegen die Kontrolldurchlässe 17 getrieben und
seitenrichtig liegende oder positionierte Kronenkorken, wie sie in den Fig. 2 und
3 jeweils durch zwei Kreise angedeutet sind, passieren unverzüglich die Kontrolldurchlässe
17 und gelangen in den Abführkanal 20, wo sie durch die Ringzone 23 des Drehtellers
14 in Richtung des Auslasses 24 transportiert werden. Die dagegen seitenverkehrt
auf dem Drehteller liegenden und nach außen getriebenen Kronenkorken, in den Zeichnungen
lediglich durch einen einfachen Kreis angedeutet, werden von den Profilteilen 18,
die die Kontrolldurchlässe 17 seitlich begrenzen, zurückgehalten, wie dies z.B.
in den Fig. 2 und 3 bei 26 angedeutet ist. Um nun diese zurückgehaltenen Kronenkorken
in die seitenrichtige Lage zum Passieren der Kontrolldurchlässe 17 zu bringen, ist
erfindungsgemäß eine pneumatische Wendevorrichtung vorgesehen, die mit zwei Druckluftströmungen
arbeitet, welche nacheinander einen nach innen gerichteten Druck und dann einen
von unten exzentrisch angreifenden Druck auf jeweils einen Kronenkorken ausüben,
welch letzterer den Kronenkorken in die seitenrichtige Lage wendet.
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Die pneumatische Wendevorrichtung weist im Ausführungsbeispiel zu
diesem Zweck zwei Druckluftzuleitungen 27 und 28 auf, die an einer gemeinsamen Druckluftquelle
(nicht gezeigt) angeschlossen sein können und während des Betriebs der Sortiereinrichtung
stetig Druckluft führen. Die erste Druckluftzuleitung 27 erstreckt sich schräg von
oben durch die obere Wand 19 des Abführkanals 20 sowie unter einem spitzen Winkel
zu einem
Durchmesser des Drehtellers 14 (vgl. Fig. 3), um zwar
noch innerhalb des Abführkanals 20, jedoch dicht vor den Kontrolldurchlässen 17
zu münden, so daß die aus dieser Zuleitung 27 strömende Druckluft einen seitenverkehrt
liegenden Kronenkorken in erwünschter Weise nach innen treiben kann, wie in Fig.
3 angedeutet ist, andererseits jedoch keinen Einfluß auf die im Abführkanal befindlichen'und
somit seitenrichtig liegenden Kronenkorken ausüben kann. Es sei bemerkt, daß aus
der Druckluftzuleitung 27 eine konstante Druckluftströmung austritt.
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Von der Mündungsstelle 29 der ersten Druckluftzuleitung 27 ist radial
nach innen sowie in Drehrichtung des Drehtellers 14 versetzt die Mündungsstelle
30 der zweiten Druckluftzuleitung 28 angeordnet, welche dicht an der Unterseite
des Drehtellers 14 anliegt. Die Druckluftzuleitung 28 kann zu diesem Zweck in einen
verschleißfesten Block 31 aus Kunststoff oder ähnlichem geeigneten Material münden,
der in der Grundplatte 22 angeordnet ist und mit seiner oberen Stirnseite z.B. durch
Federdruck (nicht gezeigt) gegen die Unterseite des Drehtellers abgedichtet gehalten
werden kann. Die Mündungsstelle 30 der zweiten Druckluftzuleitung 28 ist ferner
so angeordnet, daß sie in der Bewegungsbahn eines Kranzes von Bohrungen 32 im Drehteller
14 liegt, so daß beim Vorbeilauf dieser Bohrungen an der Mündungsstelle 30 Druckluft
kurzzeitig durch jede dieser Bohrungen 32 strömt. Mit anderen Worten, bei rotierendem
Drehteller wird aufgrund dieser Anordnung eine rasche Folge von Druckluftstößen
erzeugt, deren Aufgabe nachstehend erläutert wird.
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Um eine einwandfreie Arbeitsweise der pneumatischen Wendevorrichtung
gemäß der Erfindung zu erhalten, ist es von Bedeutung, daß der jeweils seitenverkehrt
liegende und durch die Druckluftströmung aus der Zuleitung 27 nach innen getriebene
Kronenkorken jeweils exzentrisch oder außermittig über eine Bohrung 32 zu liegen
kommt, wenn diese mit der Mündungsstelle 30 der Druckluftzuleitung 28 fluchtet,
so daß der daraus resultierende Druckluftstoß ein Kippmoment auf den Kronenkorken
ausüben kann, das so groß ist, daß der Kronenkorken in seine seitenrichtige Lage
gebracht wird, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist. Zu diesem Zweck ist es erforderlich,
daß der Abstand der Mündungsstelle 30 der Druckluftzuleitung 28 von der Mündungsstelle
29 der Druckluftzuleitung 27 radial nach innen sowie in Drehrichtung des Drehtellers
in Abhängigkeit von der Drehzahl des Drehtellers, dem Gewicht der Kronenkorken,
der Stärke des Druckluftstoßes aus der Zuleitung 27 sowie der Reibung mit dem Drehteller
festgelegt wird. Es sei bemerkt, daß bei einem exzentrischen Angriff des Druckluftstoßes
an der Unterseite eines Kronenkorkens derselbe in erwünschter Weise sicher gewendet
wird.
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Wie in den Figuren 1 und 3 gezeigt ist, ist für die sich gerade wendenden
Kronenkorken ein Auffangkanal 33 vorgesehen, der an der Innenseite der Haube 13
befestigt ist. Dieser Auffangkanal erstreckt sich in einem flachen Bogen im wesentlichen
in Drehrichtung des Drehtellers und seine Eintrittsöffnung 34 liegt im wesentlichen
oberhalb der Mündungsstelle 30 der Druckluftzuleitung 28 während seine Austrittsöffnung
35 neben der Bewegungsbahn der Kontrolldurchlässe 17 angeordnet ist. Ferner
sind
der Querschnitt und die Form dieses Auffangkanals so bemessen bzw. gewählt, daß
ein durch einen Druckluftstoß angehobener Kronenkorken sich in dem Auffangkanal
wenden kann, um diesen seitenrichtig positioniert zu verlassen und auf den Drehteller
aufzufallen. Dieser Vorgang ist schematisch in Fig. 3 angedeutet.
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Bei einer in der Praxis bereits bewährten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sortiereinrichtung, die einen Drehteller mit einem Durchmesser von ca. 500 mm aufweist,
der mit ca. 70 U/min.
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umläut, wird eine Sortierleistung von ca. 200 000 Stück Kronenkorken
pro Stunde erreicht, ohne daß irgendwelche Lack- oder Formbeschädigungen auftreten.
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In Fig. 4b ist ein Kontrolldurchlaß 17b angedeutet, der seitlich Profilteile
18b aufweist, welche mit der Wand 19 und dem Drehteller 14 ein lichtes Profil begrenzen,
das im wesentlichen dem Querschnitt eines Schraubverschlusses 36 für Flaschen entspricht.
Auch in diesem Fall können nur seitenrichtig auf dem Drehteller 14 liegende Schraubverschlüsse
36 die Kontrolldurchlässe 17b passieren, während seitenverkehrt liegende durch die
Profilteile 18b zurückgehalten und durch eine pneumatische Wendevorrichtung in die
seitenrichtige Lage zu bringen sind, wie dies vorstehend am Beispiel der Kronenkorken
erläutert ist.
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Fig. 4c zeigt einen Kontrolldurchlaß 17c für Hutmuttern 37. Der Kontrolldurchlaß
17c ist durch den Drehteller 14, die Wand 19 und seitlich durch Profil teile 18
c begrenzt und er weist ein lichtes Profil auf, das praktisch dem Querschnitt der
Hutmutter
37 entspricht, so daß diese bei seitenrichtiger Lage
den Kontrolldurchlaß passieren kann, während sie in seitenverkehrter Lage durch
die Profilteile 18c zurückgehalten und durch eine pneumatische Wendevorrichtung
in die seitenrichtige Lage gebracht wird, die im wesentlichen der vorstehend beschriebenen
entsprechen kann.
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Wenn die Bohrungen 32 in Abweichung vom Ausführungsbeispiel näher
an den Kontrolldurchlässen 17 angeordnet sind und schräg nach innen münden (nicht
gezeigt), so daß ein Druckluftstoß aus einer solchen Bohrung den zurückgehaltenen
Kronenkorken sowohl nach innen treibt und gleichzeitig wendet, kann auf die Druckluftzuleitung
27 verzichtet werden.
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