DE2753264C2

DE2753264C2 - Steuerscheibenventil, insbesondere Sanitärventil

Info

Publication number: DE2753264C2
Application number: DE2753264A
Authority: DE
Inventors: Hans 7000 Stuttgart Oberdörfer
Original assignee: Hansa Metallwerke AG
Current assignee: Hansa Metallwerke AG
Priority date: 1977-11-30
Filing date: 1977-11-30
Publication date: 1983-01-20
Also published as: SE7812162L; ATA856578A; SE437716B; DE2753264A1; AT379674B; FR2410776A1; FR2410776B3

Description

Die Erfindung betrifft ein Steuerscheibenventil, insbesondere Sanitärventil, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches. Ein derartiges Ventil ist beispielsweise in der CH-PS 5 35 400 beschrieben. Es enthält eine erste Steuerscheibe, die ortsfest auf einem ortsfesten Armaturenteil angebracht ist und daher nachfolgend Festscheibe genannt wird. Die Festscheibe enthält Durchlaßkanäle für Wasser, die zur Steuerung des Wasserdurchflusses in unterschiedliche Überlappung mit einem Wasserumlenkkanal einer weiteren, beweglichen Steuerscheibe gebracht werden können. Das ortsfeste Armaturenteil enthält einen Einlaßkanal, der IU dem Durchlaßkanal der Festscheibe führt. Er weist zumindest in seinem der Festscheibe benachbarten Bereich einen größeren Durchmesser auf als der Durchlaßkanal der Festscheibe. Hierdurch übt das Wasser auf die Festscheibe einen Druck aus, mit dem der Steuerscheibensat/ in enger gegenseitiger Anlage gehalten wird. Ein um den Einlaßkanal des ortsfesten Teils liegender Dichtring verhindert das Eindringen von Wasser in den Spalt zwischen Festscheibe und ortsfestem Armaturenteil und übt einen zusätzlichen Druck auf die Festscheibe aus. Nachteilig bei diesem bekannten Ventil ist. daß die abgestufte Ausbildung des Wasserweges zu starker Geräuschentwicklung führt.

Aus der US-PS 34 72 279 ist ein Ventil bekannt, bei welchem das SchlieBelement als Ventilkugel ausgebildet ist. Diese wird gegen Dichtungshülsen angedrückt, wobei der Anpreßdruck durch eine besonders präzise Lagerung der Kugel bewirkt werden soll. In den Dichtungshülsen sind zwar trichterförmige Verjüngungen des Strömungskanals vorgesehen; diese haben jedoch keinerlei Einfluß auf die Anpressung.

Aus dem DE-GM 18 23 881 ist das Prinzip bekannt, ein eingeschlossenes Luftvolumen als Dämpfungskissen zu verwenden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steuerscheibanventil der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß die Geräuschentwicklung bei der Durchstr&mung erheblich vermindert ist

Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeicnen des Hauptanspruchs beschriebene Erfindung gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

Mit der Erfindung wird das einhellige Vorurteil der Fachleute überwunden, nach welcher die Flächen, die dem Wasserdruck auszusetzen sind und deren Differenz zu der gewünschten, die Scheibenpressung erzielenden Kraftresultierenden führen, sich an dem Teil befinden müßten, auf welches die Kraft auch ausgeüb: werden soll, nämlich an der Fesischeibe. Es wird erstmals gezeigt, daß diese Flächen nicht notwendig beide an der Festscheibe selbst ausgebildet zu sein brauchen. Wird nämlich erfindungsgemäß eine trichterförmige Verjüngung in die — ohnehin vorhandene — Dichtung zwischen der Festscheibe und dem ortsfesten Armaturenteil integriert, so wird die — nunmehr primär auf die Dichtung wirkende — Druckkomponente nach oben aufgrund der Elastiztät der Dichtung an die Festscheibe weitergegeben. Erst diese Erkenntnis eröffnet den Weg zur strömungsgünstigen, geräuschreduzierenden Wasserführung.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es zeigt

F i g. 1 einen Schnitt durch einen Dichtring, der zwischen Armaturengehäuse und feststehender Steuerscheibe angeordnet ist. nach einer ersten Ausführungsform;

Fig. 2 einen Schnitt ähnlich der Fig. 1. nach einer zweiten Ausführungsform;

F i g. 3 einen Schnitt, ähnlich den Γ i g. 1 und 2, in dem in der linken und rechten Hälfte jeweils eine weitere Ausführungsform dargestellt ist.

Die Fig. 1 bis 3 zeigen jeweils im Schnitt ein Detail eines Steuerscheibenventils. Das dargestellte Stück des Armaturengehäuses 1 enthält einen Einlaßkanal 3 für Kalt- und Warmwasser. Der obere Bereich 4 des Einlaßkanals 3 ist im Durchmesser erweitert und nimmt den unteren Abschnitt des Dichtringes 5 auf.

Über dem Armaturengehäuse 1 liegt eine Steuerscheibe 2. zumeist aus Keramik, die ortsfest ingebracht ist und daher nachfolgend Festscheibe genannt wird. Die Festscheibe 2 wirkt zur Steuerung des Wasserflusses mit mindestens einer weiteren, beweglichen Steuerscheibe zusammen, die nicht dargestellt ist. Sie enthält hierzu einen Durchlaßkanal 7, der in seinem unteren Bereich 8 auf den Durchmesser des oberen Bereichs 4 des Einlaßkanals 1 aufgeweitet ist. Der Bereich 8 des Festscheiben-Durchlaßkanals 7 nimmt den oberen Abschnitt des Dichtrings 5 auf.

Dieser Dichtring 5 erfüllt eine dreifache Funktion: Zum einen verhindert er das Eindringen von Wasser in den Spalt zwischen Armaturengehäuse 1 und Festscheibe 2. Zweitens übt er auf Grund seiner Eigenelastizität einen Druck auf die Festscheibe 2 nach oben aus, wodurch diese und die darüberliegende(n) Steuerscheibe^) eng zusammengepreßt werden. Dadurch wird die Dichtigkeit der polierten Flächen der Steuerscheiben

gewährleistet.

Ein zusätzlicher ür^ck auf die Ftüscheibe 2 nach oben rührt vom Wasser her. Er wird dadurch erzielt, daß durch die Durchmesserunterschiede der Kanäle bzw. Kanalabschnitte 3, 4, 7, S an der Festscheibe 2 eine ringförmige Angriffsfläche für den Wasserdruck entsteht. Hierdurch ergeben sich im Wasserweg Stufen, die strömungstfhnisch ungünstig sind und zu Geräuschentwicklung führen können.

Die dritte Funktion des Dichtrings 5 besteht nun darin, einen ströoiungstechnisch günstigen Obergang zwischen den im Durchmesser weiteren Einlaßkanal 3 des Armaturengehäuses 1 und dem im Durchmesser engeren Durchlaßkanal 7 der Festscheibe 2 zu schaffen. Hierzu verjüngt sich die Innenfläche des Dichtrings 5 trichterartig von dem dem Armaturengehäuse 1 zugewandten Ende auf das der Festscheibe 2 zugewandte Ende zu.

In Fig. 1 ist diese Innenfläche glockenförmig, in den F i g. 2 und 3 kegelstumpfförmig ausgebildet

Von entscheidender Bedeutung ist, daß durch diese Ausgestaltung des Dichtrings 5 der vom Wasser auf den Steuersclieibensatz ausgeübte Anpreßaruck nicht verloren geht Hierfür sorgt die Elastizität des für den Dichtring verwendeten Materials.

Der in der linken Hälfte von Fig.3 dargestellte Dichtring 5 unterscheidet sich von dem nach Fig.2 durch eine ringförmige Ausnehmung 9 an der der Festscheibe 2 zugewandten Stirnfläche. Diese enthält einen Lufteinschluß bei zusammengebautem Ventil. Der Lufteinschluß wirkt als Dämpfer und trägt zu einer weiteren Verminderung des Geräuschpegels bei.

Eine ähnliche Funktion erfüllt die in der rechten Hälfte der Fig.3 dargestellten Abschrägung 10, die beim zusammengebauten Ventil ebenfalls einen Lufteinschluß zwischen Dichtring 5 und Festscheibe 2 ermöglicht.

Häufig werden die regelnden Steuerscheiben und die Bedienungselemente hierfür zu einer Kartusche zusammengefaßt die als Einheit in das Armaturengehäuse eingebaut wird. In diesen Fällen liegt die Festscheibe 2 nicht direkt auf dem Armaturengehäuse 1, sondern auf einem entsprechend gestalteten Kartuschenkörper auf. Die obige Beschreibung bleibt auch dann gültig, wobei allerdings unter dem mit dem Rezugszeichen 1 versehenen Teil der Kartuschenkörp« zu verstehen ist

Hieizu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Steuerscheiben ventil, insbesondere Sanitärventil, mit einer Festscheibe, die auf einem ot isfesten Armaturenteil (Armaturengehäuse oder Kanuschenkörper) aufliegt und einen Durchlaßkanal aufweist, der mit einem Einläßkanal im ortsfesten Teil fluchtet, jedoch zur Erzielung eines Anpreßdruckes auf die Steuerscheibe einen kleineren Durchmesser aufweist als zumindest der der Festscheibe benachbarte Bereich des Einlaßkanales im ortsfesten Teil, mit einem zwischen dem ortsfesten Teil und der Festscheibe liegenden elastischen Dichtring, der den Einlaßkanal im ortsfesten Teil und den Durchlaßkanal in der Festscheibe umgibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Dichtrings (5) sich trichterartig von dem dem ortsfesten Teil (1) benachbarten Ende zu dem der Festscheibe (2) benachbarten Ende verjüngt.

Z Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß lie Innenfläche des Dichtrings (5) glockenförmig ausgestaltet ist.

3. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche des Dichtrings (5) ₂s kegelstumpfförmig ausgestaltet ist

4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der der Festscheibe (2) benachbarten Außenfläche des Dichtrings (S) eine oder mehrere Ausnehmungen (9, 10) für einen Lufteinschluß zwischen Dichlring (5) und Festscheibe (2) vorgesehen sind

5. Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen) (9,10) ringförmig sind.

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