DE2749261C2 - Formmasse - Google Patents
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Description
R.
r;
Ri
OH
(D
worin -X- für -Ο-, -S-, -SO2-, -SO-, -CO-, eine Alkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkylidengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht und R,, R2, R3, R4, R',, R2, R3 und R4
gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoffatom, Chloratom, Bromatom oder einen Alkylrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder einem funktionellen Derivat davon ableitet, und
(B) 0,01 bis weniger als 2 Gew.-%, bezogen auf den aromatischen Copolyester (A), einer phosphorhaltigen
Komponente, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente (B) eine phosphorhaltige Verbindung
der allgemeinen Formel II:
(H)
worin η den Wert 0 hat oder eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist und R für einen Alkylrestmit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
steht, wobei die Wasserstoffatome des Alkylrests teilweise durch ein Halogenatom oder
einen Kohlenwasserstoffrest ersetzt sein können, oder ein Gemisch aus derartigen phosphorhaltigen
Verbindungen ist.
2. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis der Terephthalsäurccinheiten
zu den Isophthalsäureeinheiten in dem Copolyester (A) 7 : 3 bis 3 : 7, vorzugsweise 1 : 1 beträgt.
3. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der phosphorhaltigen Komponente
(B) 0,02 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf den aromatischen Copolyester
(A), ist.
4. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die phosphorhaltige Komponente (B) eine
Verbindung der Formel II ist, worin η für die ganze Zahl 1 oder 2 und R für einen Alkylrestmit 1 bis IO Kohlenstoffatomen
steht.
5. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die phosphorhaltige Komponente (B) Bis-(2-chloräthyl)-phosphat
oder Mono-(2-chloräthyl)-phosphat ist.
6. Formmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die phosphorhaltige Komponente (B) ein
Gemisch aus Bis-(2-chloräthyI)-phosphat und Mono-(2-chloräthyl)-phosphat, ein Gemisch aus Monobutylphosphat
und Dibutylphosphat oder ein Gemisch aus Mono-(2-äthylhexyl)-phosphat und Di-(2-äthy Ihcxy I )-phosphat
ist.
Die Erfindung betrifft eine Formmasse auf der Basis von
(A) einem aromatischen Copolyester, der sich von (a) einem Gemisch aus Terephthalsäure und/oder einem
funktionellen Derivat davon und Isophthalsäure und/oder einem funktionellen Derivat davon, wobei das
Terephthalsäureeinheiten/Isophthalsäureeinheiten-Molverhältnis etwa 9 : 1 bis etwa 1 : 9 beträgt, und (b)
von mindestens einem Bisphenol der allgemeinen Formel I:
R,
HO
OH
(I)
worin -X- für -O-, -S-, -SO,-, -SO-, -CO-, eine Alkylengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder eine Alkylidengruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen steht und R,, R?, R1, R1, Ri, Ri, R'i und ΚΊ
gleich oder verschieden sind und jeweils ein Wasserstoflatom, Chloratom, Bromatom oder einen Alkylrest
mil 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, oder einem funktioneilen Derivat davon ableitet, und
(B) 0,01 bis weniger als 2 Gew.-%, bezogen auf den aromatischen Copolyester (A), einer phosphorhaltigen Komponente.
(B) 0,01 bis weniger als 2 Gew.-%, bezogen auf den aromatischen Copolyester (A), einer phosphorhaltigen Komponente.
Bekannte Methoden zur Herstellung von solchen aromatischen Copolyestern sind z. B. die Grenzflächenpolykondensation,
bei der ein aromatisches Dicarbonsäurechlorid, gelöst in einem mit Wasser nicht-mischbaren
organischen Lösungsmittel, mit einer alkalischen wäßrigen Lösung eines Bisphenols vermischt wird, die
Lösungspolykondensation, bei der ein Bisphenol und ein Säurechlorid in einem organischen Lösungsmittel
erhitzt werden, und die Schmelzpolykondensation, bei der ein Phenylester einer aromatischen Dicarbonsäure
und ein Bisphenol erhitzt werden, wie es z. B. in den US-PS 38 84 990 und 39 46 091 beschrieben wird.
Es ist auch bekannt, daß aromatische Copolyester, die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und Bisphenolen ableiten, gegenüber Polyestern, die sich von aromatischen Dicarbonsäuren und aliphatischen Alkylenglykolen
ableiten, überlegene Eigenschaften haben. Insbesondere haben diese Copolyester viele überlegene Eigenschaften,
z. B. mechanische Eigenschaften, wie die Zugfestigkeit, Dehnung, Biegefestigkeit, Biegerückstellung
und Schlagfestigkeit, Wärmeverzerrungstempemtur, Dimensionsstabilität, elektrische Eigenschaften und
Flammverzögerung. Aufgrund dieser überlegenen Eigenschaften sind diese Copolyester bekanntlich für einen
weiten Anwendungsbereich, beispielsweise zur Herstellung von verschiedenen Formkörpern, Filmen, Fasern
und Übcrzugsmaterialien, beispielsweise durch Extrudieren oder Spritzgießen, geeignet.
Die nach den obigen Methoden erhaltenen aromatischen Copolyester nehmen im Zustand, wie sie hergestellt
worden sind, häufig eine gelbe oder braune Färbung an. Es wird auch festgestellt, daß aromatische Copolyester
sich während des Spritzgießens, Extrudierens und anderen Verformungsvorgängen, die zur Bildung von üblichen
Formprodukten oder Filmen angewendet werden, gelb farben. Eine solche Verfärbung ist extrem unangenehm,
wenn die resultierenden Formkörper farbfrei sein sollen. Wenn weiterhin ein Pigment in eine Formmasse
zur Erzielung einer gewünschten Farbe eingearbeitet wird, dann unterscheidet sich in diesem Falle die Farbe
des Endprodukts häufig erheblich von der gewünschten Farbe.
Die aromatischen Copolyester haben eine hohe Erweichungstemperatur und werden daher häufig bei Hochtemperalurbedingungen
eingesetzt. Die oben beschriebene Erscheinung der Verfärbung schreitet jedoch im allgemeinen
bei hohen Temperaturen fort und verschlechtert die Transparenz der Formkörper. Solche Produkte
können daher nicht für Anwendungszwecke verwendet werden, wo es auf eine Transparenz und das Fehlen einer
Farbe bei hohen Temperaturen ankommt.
Eine solche Verfärbung tritt auch bei einer Zersetzung des Polykondensats auf. Eine solche Verfärbung
bewirkt daher eine unregelmäßige Verminderung der logarithmischen Viskositätszahl der Polykondensate, aus
denen die Formkörper gebildet werden und verschlechtert die Nutzeigenschaften dieser Polykondensate. Eine
solche Verfärbung ist daher extrem nachteilig, wenn gleichförmige Produkte erhalten werden sollen. Zur Überwindung
dieses Problems ist es bereits bekannt, Natriumdithionit (vgl. z. B. JP-A-11 297/63) oderPolyphenylen
oder aktives Anthracen (vgl. z. B. JP-A-23 418/70) zuzusetzen. Diese Methoden ergeben jedoch nicht vollständig
zufriedenstellende Ergebnisse, wenn sie bei aromatischen Copolyestern, die hohen Verarbeitungstemperaturen
ausgesetzt sind, angewendet werden.
Verbindungen von Naphthylamine, Diphenylamin-, Äthylendiamin- und aromatischen Amintyp werden als
Antioxidantien für Kautschuk verwendet. Obgleich diese Verbindungen vom Amintyp bei ihrer Verwendung als
Antioxidantien für Kunststoffe die Zersetzung von Kunststoffen vermindern können, verschlechtern sie jedoch
in nachteil iger Weise ihre Farbe. Die resultierenden Formkörper sind daher stark gefärbt. Als Mittel zur Verhinderung
der Verfärbung von aromatischen Copolyestern sind weiterhin Organozinnmercaptidverbindungen,
gemäß der J P-A-51 048/73, verschiedene Arten von Säureanhydriden gemäß der JP-A-23 254/74, Epoxyverbindüngen
gemäß der JP-A-22 754/76 sowie Phosphitverbindungen gemäß der JP-A-16 558/77 bekannt. Als Stabilisatoren
für aromatische Copolyester sind des weiteren Pentaerythrit-Phosphitverbindungen gemäß der DE-OS
26 33 944, Phosphonitverbindungen gemäß der JP-A-23 564/76, Phosphorige Säure gemäß der JP-A-36 753/74,
eine Mischung aus Phosphorige Säure und Trialkyl- oder Triarylphosphit gemäß der JP-A-36 752/74, polymere
Triphosphitester gemäß der JP-A-23 255/74 sowie Trialkyl- oder Triarylphosphite gemäß der JP-A-51 047/73
bekannt.
Aromatische Copolyester haben auch den schwerwiegenden Nachteil, daß, wenn daraus hergestellte Formprodukte
über lange Zeiträume in heißem Wasser oder Wasserdampf stehen gelassen werden, eine Wasserrißbildung
auftritt. Die Wasserrißbildung ist eine Erscheinung, bei der eine Trübung oder ein Netzwerk aus feinen
Rissen auf der Oberfläche oder im Inneren der Formkörper auftritt. Diese Erscheinung ist schon in der Literatur
beschrieben worden. Die Wasserrißbildung tritt ganz oder teilweise in Formkörpern aus aromatischen Copolyestern
nach Behandlung in heißem Wasser oder Wasserdampf auf. Das Auftreten einer solchen Wasserrißbildung
bewirkt nicht nur einen Verlust der Transparenz der Formkörper, sondern macht sie auch spröde. Als
Ergebnis werden daher die Schlagfestigkeit und die Bruchdehnung vermindert und die Formkörper brechen
unter einer Biegespannung oder einer Schlagkraft leicht.
Es sind schon einige Methoden bekannt, um eine Wasserrißbildung in Formkörpern aus aromatischen
Copolyestern zu verhindern. Eine dieser Methoden besteht beispielsweise darin, daß man Polyäthylenterephthalat
mit dem aromatischen Copolyester vermischt, das Gemisch schmilzt und zu Formkörpern verformt (vgl.
z. B. US-PS 39 46 091). Bei einem weiteren solchen Verfahren wird Polyäthylen-p-hydroxybenzoat dem aromatischen
Copolyester zugegeben (vgl. z. B. US-PS 38 84 990).
Diese Methoden sind zwar wirksam, um das Auftreten einer Wasserrißbildung (das hierin einfacherweise als
Rißbildung bezeichnet wird) zu verhindern, jedoch sind sie nicht dazu imstande, aromatische Copolyester
ucucnüber Wärme zu stabilisieren und ihre Farbe zu verbessern.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Formmasse auf der Basis eines aromatischen Copolyesters zur Verfugung
zu stellen, die gegenüber Wärme stabilisiert ist und die zur Herstellung von Fonnkörpern verwendet
werden kann, die keine Verfärbungen aufweisen, selbst bei hohen Temperaturen keine Färbungen entwickeln
und bei denen selbst in Dampf oder heißem Wasser keine Rißbildungen auftreten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Formmasse der eingangs genannten Art, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Komponente (B) eine phosphorhaltige Verbindung der allgemeinen Formel II:
Il
(R- O)-P-(OH), (II)
worin η den Wert O hat oder eine ganze Zahl von 1 bis 3 ist und R fur einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
steht, wobei die Wasserstoffatome des Alkylrests teilweise durch ein Halogenatom oder einen Kohlenwasserstoffresi
ersetzt sein können, oder ein Gemisch aus derartigen phosphorhaltigen Verbindungen ist.
Formkörper, die aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellt werden, zeigen eine erheblich verminderte
Verfärbung. Selbst wenn sie hohen Temperaturen ausgesetzt werden, entwickeln sie nur eine geringe Verfärbung
und zeigen eine gute Stabilität gegenüber Wärme. Ferner ist selbst in heißem Wasser oder beim Kontakt
mit Wasserdampf die Rißbildung in diesen Formkörpern erheblich vermindert und die Formkörper behalten
gute dynamische Eigenschaften un1 eine gute Transparenz.
Zur Herstellung des aromatischen Copolyesters wird ein Gemisch aus etwa 90 bis etwa IO Mol-% Terephthalsäure
und/oder einem funktioneilen Derivat davon und etwa IO bis etwa 90 Mol-% Isophthalsäure und/oder
einem funktionellen Derivat davon, als Säurekomponente mit dem Bisphenol umgesetzt. Vorzugsweise wird ein
Gemisch aus 30 bis 70 Mol-% Terephthalsäure und/oder einem funktionellen Derivat davon und 70 bis 30 Mol-%
Isophthalsäure und/oder einem funktionellen Derivat davon verwendet. Aromatische Copolyester, hergestellt
aus dem Bisphenol und einem Gemisch aus 50 Mol-% Terephthalsäure und/oder einem funktionellen Derivat
davon und 50 Mol-% Isophthalsäure und/oder einem funktionellen Derivat davon, sind insbesondere bevorzugt.
Das Molverhältnis der Bisphenoleinheiten zu der Summe der Terephthalsäure- und Isophthalsäureeinheiten ist
im wesentlichen äquimolar.
Geeignete funktioneile Derivate von Terephthalsäure oder Isophthalsäure sind z. B. Säurehalogenidc, Dialkylester
und Diarylester. Bevorzugte Beispiele von Säurehalogeniden sind z. B. Terephthaloyldichlorid, Isophthaloyldichlorid,
Terephthaloyldibromid und Isophthaloyldibromid. Bevorzugte Beispiele von Dialkylestern
sind z. B. Dialkylester von Terephthalsäure und Isophthalsäure mit I bis 6 (insbesondere 1 bis 2) Kohlenstoffatomen
in jedem Alkylteil. Bevorzugte Beispiele von Diarylestern sind Diphenylterephthalat und Diphenylisophthalat.
.15 Beispiele für geeignete Bisphenole der allgemeinen Formel I sind 4,4'-Dihydroxydiphenyläther, Bis-(4-hyclroxy-2-methylphenyl)-äther,
Bis-(4-hydroxy-3-chlorphenyl)-äther, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfid, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon,
Bis-(4-hydroxyphenyI)-keton, Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-methan, Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenol)-methan, i,l-Bis-(4-hydro\yphenyl)-äthan,
2,2-Bis-(4'-hydroxy-3'-methylphenyI)-propan, 2,2-Bis-(4'-hydroxy-3'-chlorphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4'-hydroxy-3',5'-dichlorphenyl)-propan, 2,2-Bis-(4'-hydroxy-3',5'-dibromphenyl)-propan und
l,l-Bis-(4'-hydroxyphenyl)-n-butan. 2,2-Bis-(4'-hydroxyphenyl)-propan, das häufig als Bisphenol A bezeichnet
wird, ist am typischsten und am besten verfügbar.
Typische Beispiele von funktionellen Derivaten der Bisphenole sind ihre Metallsalze und ihre Diester mit aliphatischen
Monocarbonsäuren mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen. Bevorzugte funktioneile Derivate der Bisphenole
sind die Natriumsalze, die Kaliumsalze und die Diacetatester. Die Bisphenole können entweder allein oder als
Gemisch von zwei oder mehreren verwendet werden.
Die Herstellung dieser aromatischen Copolyester kann beispielsweise durch Grenzflächenpolykondensation,
bei der eine Lösung eines aromatischen Dicarbonsäurechlorids in einem mit Wasser nicht-mischbaren organischen
Lösungsmittel mit einer alkalischen wäßrigen Lösung des Bisphenols vermischt wird, durch Lösungspolykondensation,
bei der ein Bisphenol und ein Säurechlorid in einem organischen Lösungsmittel erhitzt werden,
und durch Schmelzpoly kondensation, bei der ein Phenylester einer aromatischen Dicarbonsäure und Bisphenol
erhitzt werden, wie es beispielsweise in den US-PS 38 84 990 und 39 46 091 beschrieben wird, erfolgen.
Um zu gewährleisten, daß die in den erfindungsgemäßen Formmassen verwendeten aromatischen
Copolyester gute physikalische Eigenschaften haben, sollten sie eine logarithmische Viskositätszahl (//„,,,)
gemäß der folgenden Beziehung von etwa 0,3 bis etwa 1,0, vorzugsweise 0,4 bis 0,8, haben.
_ \oget\/r,
1HnIi p:
·
Darin bedeutet tt die Fallzeit (in see) einer Lösung des aromatischen Copolyesters in einem Lösungsmittel, I2
die Fallzeit (in see) des Lösungsmittels und C die Konzentration (in g/dl) des aromatischen Copolyesters in der
Lösung. Die logarithmische Viskosität wird in einem 1,1,2,2-Tetrachloräthan/Phenol-Gemisch (Gewichtsverhältnis
4 : 6) bei 250C bestimmt.
Zur Herstellung der aromatischen Copolyester eignet sich besonders die Grenzflächenpolykondensation, bei
dereine Lösung von Terephthaloyldichlorid und Isophthaloyldichlorid in einem organischen Lösungsmittel mit
einer alkalischen wäßrigen Lösung des Bisphenols unter Rühren vermischt wird, da insbesondere dieses Verfahren
zu aromatischen Copolyestern mit relativ geringer Verfärbung führt.
Geeignete Einzelbeispiele von phosphorhaltigen Verbindungen der allgemeinen Formel II sind Orthophos-
Geeignete Einzelbeispiele von phosphorhaltigen Verbindungen der allgemeinen Formel II sind Orthophos-
phorsiiure, Monomethylphosphat, Dimethylphosphat, Trimethylphosphat, Monoäthylphosphat, Diäthylphosphat,
Triathylphosphat, Monoisopropylphosphat, Diisopropylphosphat, Triisopropylphosphat, Monopropylphosphat,
Dipropylphosphat, Tripropylphosphat, Monobutylphosphat, Dibutylphosphat, Tributylphosphat,
(DibutylMmonoäthyU-phosphat, Mono-(2-äthylhexyl)-phosphat, Di-(2-äthylhexyl)-phosphat, Tri-(2-äthylhexyl)-phosphat,
Monooctylphosphat, Dioctylphosphat, Trioctylphosphat, Monoisodecylphosphat, Diisodecylphosphat,
Triisodecylphosphat, Tris-(2,3-dichlorpropyl)-phosphat, Monolaurylphosphat, Dilaurylphosphat, Tnlaurylphosphat,
Monotridecylphosphat, Ditridecylphosphat, Tristridecylphosphat, Monostearylphosphat,
Distearylphosphat, Tristearylphosphat, Mono-(2-chloräthyl)-phosphat, Bis-(2-chloräthyl)-phosphat, Tris-(2-chloräthyD-phosphat,
Mono-(2-bromäthyl)-phosphat, Bis-(2-bromäthyl)-phosphat, Tris-(2-bromäthyl)-phosphat,
Mono-(3-chlorpropyl)-phosphat, Bis-(3-chlorpropyl)-phosphat, Tris-(3-chlorpropyl)-phosphat, Mono-(3-brompropyl)-phosphat,Bis-(3-brompropyl)-phosphat,Tris-(3-brompropyl)-phosphat,Mono-(2-methyl-3-chlorpropyD-phosphat,
Bis-(2-methyl-3-chlorpropyl)-phosphat, Mono-(l,2-dichloräthyl)-phosphat und Bis-(l,2-dichloräthyD-phosphat.
Diese phosphorhaltigen Verbindungen können entweder einzeln oder als Gemisch verwendet
werden.
Die Verwendung von Alkylphosphaien oder Dialkylphosphalen der Formel II, worin η die ganze Zahi 1 oder 2
ist und R1 für eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen steht, oder von Gemischen von Alkylphosphaten
und Dialkylphosphaten ist insbesondere bevorzugt, da diese aromatische Copolyestermassen ergeben können,
die besonders gut ausgewogene Eigenschaften hinsichtlich der Farbe, der Wärmestabilität, der Rißbeständigkeit
und der dynamischen Eigenschaften haben.
Die Menge der phosphorhaltigen Komponente (B), die dem aromatischen Copolyester zugesetzt wird, variiert
je nach Art der verwendeten phosphorhaltigen Verbindung, liegt jedoch innerhalb 0,01 bis weniger als 2 Gew -%
vorzugsweise 0,02 bis 1,0 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des aromatischen
Copolyesters (A). Wenn die Menge der phosphorhaltigen Komponente (B) weniger als 0,01 Gew.-%
beträgt, dann ist der Effekt zur Verhinderung der Färbung, der Wärmezersetzung und der Rißbildung nicht ausreichend.
Wenn andererseits die Menge der phosphorhaltigen Komponente (B) über 2 Gew.-% hinausgeht, könncn
sich die dynamischen Eigenschaften des aromatischen Copolyesters verschlechtem.
Die Zugabe der phosphorhaltigen Komponente (B) zu dem aromatischen Copolyester (A) kann nach verschiedenen
Methoden erfolgen. Bei Anwendung der Grenzflächenpolykondensation, bei der eine Lösung eines
Dicarbonsäurechlorids in einem organischen Lösungsmittel und eine alkalische wäßrige Lösung eines Bisphenols
gerührt werden, kann die phosphorhaltige Komponente vor der Polykondensation zu jedem der Monomeren
gegeben werden. Wenn das Polykondensationsprodukt als Lösung des aromatischen Copolyesters nach der
Polykondensation isoliert wird, kann eine Lösung der phosphorhaltigen Komponente zu der Lösung des aromatischen
Copolyesters zugegeben werden. Wenn der aromatische Copolyester als Feststoff isoliert wird, kann die
phosphorhaltige Komponente einfach zu dem aromatischen Copolyester zugefügt werden. Weiterhin kann die
phosphorhaltige Komponente in den aromatischen Copolyester in der Weise eingearbeitet werden, daß der aromatische
Copolyester in eine Lösung oder Suspension der phosphorhaltigen Komponente in einem Lösungsmittel,
wie Methanol oder Aceton, eingetaucht und nach dem Eintauchen das Lösungsmittel abgedampft wird. Bei
Anwendung der Schmelzpolykondensation kann die phosphorhaltige Komponente zusammen mit den Monomeren
zum Zeitpunkt der Polykondensation zugeführt werden. Alternativ kann die phosphorhaltige Komponente
zu Schnitzeln oder Pulvern des aromatischen Copolyesters während des Verformungsvorgangs, beispielsweise
beim Spritzgießen oder Extrudieren, zugesetzt werden. Wenn die phosphorhaltige Komponente zu einem
Pulver oder zu Schnitzeln des aromatischen Copolyesters gegeben und das Gemisch verformt wird, dann können
Formkörper mit gleichförmiger Farbe und gleichförmigen Eigenschaften erhalten werden.
Der aromatische Copolyester kann weiterhin verschiedene Additive, wie Antioxidantien, UV-Absorber, Antistatika
und flammverzögernde Mittel, je nach dem Anwendungszweck, enthalten. So kann z. B. der erfmdungsgemäß
erzielte Effekt weiter gesteigert werden, indem man die phosphorhaltige Komponente zusammen mit
einem Antioxidans zusetzt. Beispiele für geeignete Antioxidantien sind herkömmliche phenolische Antioxidantien,
Antioxidantien vom Phosphittyp, Antioxidantien vom Amintyp, schwefelhaltige Verbindungen,
metallorganische Verbindungen und Epoxyverbindungen. Weiterhin können auch Weichmacher, Pigmente und
Schmiermittel in die erfindungsgemäße Formmasse eingearbeitet werden. Alternativ kann der aromatische
Copolyester auch durch Glasfasern verstärkt werden.
Wenn eine aromatische Halogenverbindung, wie Decabromdiphenyloxid, einer herkömmlichen Harzmasse
zugegeben wird, um diese feuerhemmend zu machen, dann verfärbt sich ein daraus hergestellter Formkörper
häufig nach gelb-braun, was vermutlich auf eine Wärmezersetzung zurückzuführen ist. Auch in einem solchen
Falle ist jedoch die erfindungsgemäße Formmasse gegenüber Wärme stabilisiert und die Verfärbung wird ausgeprägt
verhindert.
Gewünschtenfalls kann die erfindungsgemäße Formmasse mindestens ein weiteres Polymeres, wie ein Polyalkylenterephthalat
(z. B. Polyäthylenterephthalat, oder Polybutylenterephthalat), Polyäthylenoxybenzoat, ein
Polycarbonat, Polyäthylen, Polypropylen, ein Polyamid, Polyurethan, Polystyrol, ein ABS-Harz, ein EVA-Copolymerisat,
ein Polyacrylat, Polytetrafluorethylen, Polymethylmethacrylat, Polyphenylensulfid oder einen Kautschuk
enthalten. Das heißt, es kann auch ein Gemisch aus dem aromatischen Copolyester und einem weiteren
Polymeren, wie oben angegeben, verwendet werden. Auch in diesem Falle übt die erfindungsgemäß verwendete
phosphorhaltige Komponente (B) eine ausgeprägte Wirkung aus.
Eine Verminderung des Grads der Verfärbung oder der abbauenden Zersetzung der erfindungsgemäßen
Formmasse erfolgt, wenn diese während des Verformens Wärme ausgesetzt ist oder bei hohen Temperaturen
verwendet wird. Die erfindungsgemäße Formmasse ist selbst dann, wenn sie heißem Wasser oder Wasserdampf
ausgesetzt wird, gegenüber einer Rißbildung stabil.
Die erfindungsgemäße Formmasse kann daher zur Herstellung von vielen Gebrauchsgegenständen ver-
Die erfindungsgemäße Formmasse kann daher zur Herstellung von vielen Gebrauchsgegenständen ver-
wendet werden, wobei allgemein bekannte Verformungsmethoden, z. B. Spritzgießen, Extrudieren oder Preßformen,
angewendet werden können. Typische Beispiele für durch Verformen erhaltene Endprodukte sind
Filme, Monofilamente und spritzgegossene Gegenstände, wie Maschinenteile, Automobilteile, Teile von elektrischen
Komponenten, Gefäße und Federn. Die erfindungsgemäße Formmasse ist auch besonders gut als KonstruktionskunststofTfür
verschiedene Anwendungszwecke geeignet, bei denen die ausgezeichneten Eigenschaften
der aromatischen Copolyester benötigt werden.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert. Wenn nichts anderes angegeben ist, sind alle Teile, Prozenlmengen,
Verhältnisse und dergleichen auf das Gewicht bezogen.
Die logarithmische Viskositätszahl (),,„,,), die in diesen Beispielen angegeben wird, ist der bei 25°C in einem
Gemisch aus Phenol und Tetrachloräthan (Gewichtsverhältnis 6 : 4) (C = 1 g/dl) gemessene Wert.
Die Farbe des Formkörpers und das Auftreten einer Rißbildung wurden mit dem bloßen Auge visuell ermittelt
und, wie unten gezeigt, bewertet. Die Bewertung der Rißbildung wurde durchgeführt, nachdem der Formkörper
120 h bei 800C und einer relativen Feuchtigkeit von 95% stehen gelassen wurde.
Bewertung der Farbe:
farblos 1
hellgelb 3
gelb 5
leicht braun 7
braun 9
Bewertung der Rißbildung:
keine Rißbildung A
Auftreten einer sehr geringfügigen Rißbildung B
Auftreten einer geringfügigen Rißbildung C
Auftreten einer mittleren Rißbildung D
Auftreten einer großen Rißbildung E
Die Izod-Schlagfestigkeit wurde nach der ASTM-Norm D256 unter Verwendung einer gekerbten Probe mit
einer Breite von 0,3 cm auf einem Izod-Schlagtester gemessen.
Der Hochtemperaturbeständigkeitstest wurde in der Weise durchgeführt, daß eine Probe 5 min bei 38O°C
stehen gelassen und sodann in einer Spritzgußmaschine verformt wurde und danach die Eigenschaften des
erhaltenen Formkörpers bestimmt wurden.
450 kg wäßrige Natriumhydroxidlösung mit 22,5 kg darin gelöstem Bisphenol A wurden mit 292 kg einer
Methylenchloridlösung von 10 kg Isophthaloyldichlorid und 10 kg Terephthaloyldichlorid vermischt. Das
Gemisch wurde heftig gerührt, um die Reaktion einzuleiten.
Sodann wurde die organische Schicht abgetrennt und viermal mit reinem Wasser gewaschen. Beim Abdampfen
des Methylenchlorids wurde ein pulverförmiges Polymeres mit einer logarithmischen Viskositätszahl (//,„;,)
von 0,70 erhalten.
Die in Tabelle I angegebenen verschiedenen Additive wurden zu dem pulverförmigen Polymeren in einer
Menge von 0,1%, bezogen auf das Gewicht des pulverförmigen Polymeren, gegeben und sodann damit mit
einem Supermischer vermischt. Das Gemisch wurde im Vakuum genügend getrocknet und sodann zu Schnitzeln
extrudiert.
Die Schnitzel wurden genügend getrocknet und sodann in einer Spritzgußmaschine zu den Testproben verformt.
Die Testproben wurden 240 h lang Luft von 17O0C ausgesetzt. Die Veränderungen der Farbe und der Viskosität
wurden untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.
Die Verformungstemperatur bei der Herstellung der Probe betrug 3600C.
55 | Versuch | Stabilisator | 240 h lang bei 1700C behandelt | nach der | Hochtemperatur | Auftreten einer |
vor der | Behandlung | beständigkeitstest | Rißbildung nach | |||
Behandlung | 'im, Farbe | /,/„;, Farbe | 120stündiger Behandlung bei |
|||
/„„;, Farbe | 800C und einer | |||||
60 | relativen Feuch | |||||
tigkeit von W, |
Kontrolle keiner 0,60
1 Tris-(2-chloräthy!)- 0,64 phosphat
2 Bis-(2-chloräthyl)- 0,65 phosphat
0,55 0,61
0,63
10 5
E B
Fortsetzung
Versuch | Stabilisator | 240 h lang hei 17O0C | behandelt | Hochtemporatur- | Auftreten einer |
vor der | nach der | besländigkeilstest | Rißbildung nach | ||
Behandlung | Behandlung | 'im, Farbe | l20stündiger Behandlung bei |
||
ιιι,,ι, Farbe | '//»* Farbe | 800C und einer | |||
relativen Feuch | |||||
tigkeit von 95% |
Mono-(2-chlor- 0,65 3 0,63 4 0,60 5 A
äthyl)-phosphat
Bis-(2-chloräthyl)- 0,67 2 0,66 3 0,63 4 A
phosphat und
Mono-(2-chlor-
äthyl)-phosphat
(Gewichtsverhältnis
Dibutylphosphat 0,63 4 0,60 5 0,58 5 A
Mono-(2-brom- 0,62 5 0,58 6 0,53 6 B
äthyl)-phosphat
Monomethyl- 0,64 3 0,60 5 0,58 6 B
phosphat
Monoäthylphosphat | 0,65 | 3 | 0,61 | 4 | 0,60 | 4 | B |
Triäthylphosphat | 0,64 | 4 | 0,61 | 5 | 0,58 | 5 | B |
Ditridecylphosphat | 0,66 | 5 | 0,57 | 6 | 0,56 | 6 | C |
Mono-(2-äthyl- hexyl)-phosphat |
0,65 | 3 | 0,62 | 4 | 0,62 | 4 | A |
Tristearylphosphat | 0,63 | 4 | 0,57 | 6 | 0,54 | 6 | C |
Orthophosphor- | 0,62 | 3 | 0,57 | 6 | 0,55 | 6 | C |
20
30 35
saure
Aus den Ergebnissen der Tabelle I wird ersichtlich, daß Testproben aus aromatischen Copolyestern, die die
phosphorhaltigen Verbindungen als Stabilisatoren enthalten, aromatischen Copolyestern ohne Stabilisator
(Kontrolle) hinsichtlich der Verminderung der Viskosität und der Verhinderung der Farbbildung nach der
Behandlung, der Viskositätsverminderung und der Verhinderung der Farbbildung nach dem Hochtemperaturbuslündtgkeitstest
und der Verhinderung der Rißbiidung überlegen sind.
Unter den phosphorhaltigen Verbindungen waren die Verbindungen Bis-(2-chloräthyl)-phosphat, Mono-(2-chloräthyO-phosphat
und Mono-(2-äthylhexyl)-phosphat besonders überlegen. Ein ausgeprägter Effekt wurde
mit einem Gemisch aus Bis-(2-chloräthyl)-phosphat und Mono-(2-chloräthyl)-phosphat im Gewichtsverhältnis
von 1 : 1 erhalten.
Pulverförmiger aromatischer Copolyester wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt. Zudem Pulver wurde ein 1 : 1-Gemisch
(auf das Gewicht bezogen) von Bis-(2-chloräthyl)-phosphat und Mono-(2-chloräthyl)-phosphat in
Mengen von 0,01,0,1,0,5,1,0,2,0 und 5,0 Gew.-% gegeben. Die einzelnen Gemische wurden vollständig bis zu
einem Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 0,01% getrocknet und sodann in einem Extruder zu Schnitzeln verformt.
Wie im Beispiel 1 wurden unter Verwendung einer Spritzgußmaschine Proben hergestellt. Die Testproben
wurden 240 h lang Luft von 1700C ausgesetzt. Die Veränderungen der Farbe und die Viskosität der Testproben
wurden bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle II zusammengestellt.
Versuch | Zugesetzte Menge eines Gemisches aus Bis-(2-chlor- äthyl)-phosphat und Mono- (2-chloräthyl (-phosphat (Gewichtsverhältnis 1:1) |
vor der >linh |
Behandlung Farbe |
Izod-Schlag festigkeit |
nach '///l/l |
der Behandlung Farbe |
Izod-Schlag- lcstigkcit |
Gew.-% | kg ■ cm/cm2 | kg · cm/cm2 | |||||
Kontrolle | keine | 0,60 | 7 | 33 | 0,55 | 10 | 9 |
1 | 0,01 | 0,62 | 4 | 35 | 0,58 | 5 | 21 |
2 | 0,1 | 0,66 | 2 | 34 | 0,65 | 3 | 30 |
3 | 0,5 | 0,66 | 2 | 37 | 0,65 | 3 | 32 |
4 | 1,0 | 0,65 | 3 | 31 | 0,62 | 4 | 26 |
A*) | 2,0 | 0,62 | 4 | 25 | 0,59 | 5 | 16 |
B*) | 5,0 | 0,59 | 4 | 13 | 0,57 | 5 | 4 |
*) Vergleich. |
Aus den Ergebnissen der Tabelle II wird ersichtlich, daß Testproben, hergestellt aus einem aromatischen
Copolyester mit einem 1 : 1-Gemisch (auf das Gewicht bezogen) von Bis-(2-chloräthyl)-phosphat und Mono-(2-chloräthyl)-phosphat,
einer Testprobe, hergestellt aus einem stabilisatorfreien aromatischen Copolyester, hinsichtlich
der Verhinderung der Viskositätsverminderung und der Verfärbung sowie der Izod-Schlagfcstigkeit
deutlich überlegen waren. Insbesondere, wenn die zugesetzte Menge des Stabilisators 0,1 bis 0,5 Gew.-% betrug,
wurde ein ausgeprägter Unterschied festgestellt.
Zu einer Lösung eines durch Grenzflächenpolykondensation unter Verwendung von 5,5 kg einer wäßrigen
Natriumhydroxidlösung mit 2,75 kg darin gelöstem Bisphenol A, 1,21 kg Isophthaloyldichlorid, 1,21 kgTerephthaloyldichlorid
und 25 1 Methylenchlorid hergestellten aromatischen Copolyesters wurden 0,551 einer Methylenchloridsuspension
gegeben, welche jeweils 21,0 g eines 1 : 1-Gemisches (auf das Gewicht bezogen) von Di-(2-äthylhexyl)-phosphat
und Mono-(2-äthylhexyl)-phosphat und eines 1 : 1-Gemisches (auf das Gewicht bezogen)
von Monobutylphosphat und Dibutylphosphat enthielt. Das Methylenchlorid wurde allmählich abgedampft
und der Rückstand pulverisiert, wodurch kornförmige aromatische Copolyester, die Stabilisatoren enthielten,
erhalten wurden. Die einzelnen aromatischen Copolyester wurden vollständig getrocknet und daraus in
der gleichen Weise wie im Beispiel 1 Testproben hergestellt. Die Testproben wurden jeweils 240 hl lang Luft von
1700C ausgesetzt. Die Veränderungen der Viskosität und der Farbe der Testproben wurden bestimmt. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.
Tabelle | III | Mengc *) |
vor der Behandlung bei 1700C |
Farbe | ϊ Izod- Schlag- festig- keit |
nach der Behandlung bei 170°C |
Farbe Izod- Schlag- festig- keit |
nach der RiMbildungs- behandlung |
Riß bil dung |
I zod- Schlag- IcStIg- keit |
Ver such |
Stabilisator | kg· cm/cm |
'/ inh | kg- n cm/cm* |
1ImIi | kg- cm/cm |
||||
7 | 32 | 10 11 | E | 3 | ||||||
0 | 0,60 | 2 | 36 | 0,55 | 3 30 | 0,46 | A | 33 | ||
Kon trolle |
keiner | 0,2 | 0,66 | 0,63 | 0,60 | |||||
1 | Di-(2-äthylhexyl)- | |||||||||
phosphat und Mono-(2-äthylhexyl)-phosphat (l:l-Gemisch, auf
das Gewicht bezogen)
2 Monobutylphosphat 0,2 0,65 2 34 0,64
und Dibutylphosphat (l:l-Gemisch, auf das Gewicht bezogen)
(*) Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des aromatischen Copolyesters.
0,62 A
Aus den Ergebnissen der Tabelle III wird ersichtlich, daß aromatische Copolyester, welche eine phosphorhaltige
Verbindung enthielten und durch Zugabe einer Methylenchloridlösung der phosphorhaltigen Verbindung
zu der Lösung des aromatischen Copolyesters erhalten worden waren, ebenfalls keine Viskositätsverminderung,
Verlärbung und Rißbildung erfuhren.
Beispisl 4
Ein pulverförmiger aromatischer Copolyester wurde wie im Beispiel 1 hergestellt Zu 80 Gewichtsteilen des
Pulvers wurden 20 Gewichtsteile Polyäthylenterephthalatpulver (mit einem >lrel von 1,38, gemessen in einem
5 :5-Gemisch (auf das Gewicht bezogen) von Phenol und Tetrachloräthan) gegeben. Weiterhin wurden 0,2
Gewichtsteile eines 1 : 1-Gemisches (auf das Gewicht bezogen) von Di-(2-äthylhexyl)-phosphat und Mono-(2-äthylhexyl)-phosphat
zugesetzt. Das Gemisch wurde mit einem Supermischer gemischt, 15 h lang im Vakuum
bei 1000C getrocknet und in einem Extruder mit einer Zylindertemperatur von 3000C extrudiert Testproben
wurden durch Verformen der resultierenden Schnitzel in einer Spritzgußmaschine bei 32O°C wie im Beispiel 1
hergestellt.
Die resultierenden Testproben wurden 240 h lang Luft von 800C und einer relativen Feuchtigkeit von 95% ausgesetzt.
Die Veränderungen des Aussehens und der logarithmischen Viskositätszahl wurden untersucht. Wenn
Polyäthylenterephthalat zu dem aromatischen Copolyester gegeben wurde, nahm die Erweichungstemperatur
der Masse nach lOtägigem Altern bei 1700C ab, und die Probe erweichte. Um jedoch die Ergebnisse in Einklang
mit den vorstehenden Beispielen zu bringen, wurde das Altern bei den gleichen Bedingungen wie in den vorstehenden
Beispielen durchgeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt
Tabelle IV | zugesetztes Polymeres |
Stabilisator | vor der 'linh |
Behandlung Farbe |
nach der Behandlung bei 170°C ΊΜ Farbe |
10 | Auftreten einer Riß bildung |
Versuch | keines | keiner | 0,59 | 7 | 0,53 | 10 | E |
Kontrolle 1 | Polyäthylen terephthalat |
keiner | 0,58 | 6 | 0,51 | 2 | B |
Kontrolle Ii | dto. | 1 : 1-Gemisch (auf das Gewicht bezogen) von Di-(2-äthylhexyl)- phosphat und Mono- (2-äthylhexyl)-phosphat |
0,64 | 1,5 | 0,61 | A | |
1 | |||||||
Die Ergebnisse der Tabelle IV zeigen, daß bei Zugabe von Polyäthylenterephthalat die Anwendung der spezifischen
phosphorhaltigen Verbindung die Viskositätsverminderung, die Rißbildung und die Verfärbung im
Vergleich zu den Kontrollproben I und II ausgeprägt verhinderte. Die gemeinsame Verwendung der phosphorhaltigen
Verbindung gemäß der Erfindung und von Polyäthylenterephthalat ergab einen verbesserten Effekt zur
Verhinderung der Verfärbung.
Ein pulverförmiger aromatischer Copolyester wurde wie im Beispiel 1 hergestellt. Zu 60 Gewichtsteilen des
Pulvers wurden 40 Gewichtsteile Polyäthylenterephthalatpulver (mit einem ilre, von 1,38, gemessen in einem
5 : 5-Gemisch (auf das Gewicht bezogen) von Phenol und Tetrachloräthan) gegeben. Sodann wurden
0,1 Gewichtsteile der in Tabelle V gezeigten Verbindungen zugesetzt und das Gemisch wurde in einem Supermischer
vermischt. Das Gemisch wurde im Vakuum genügend getrocknet und mit einem Extruder zu Schnitzein
extrudiert. Die Schnitzel wurden genügend getrocknet und in einer Spritzgußmaschine zu den Testproben
verformt.
Die Farben und Viskositäten der Testproben wurden untersucht. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V
zusammengestellt.
Die Verformungstemperatur bei der Zubereitung der Probe betrug 28O0C.
I i
Versuch
phosphorhaltige Verbindung, Stabilisator
Testprobe
Kontrolle 1 keine
Kontrolle Il Trioctylphosphit
Kontrolle III Triphenylphosphat
1 Bis-(2-chloräthyl)-phosphat und Mono-(2-chloräthyl)-phosphat
(1 :1-Gemisch [auf das Gewicht bezogen])
(1 :1-Gemisch [auf das Gewicht bezogen])
2 Dibutylphosphat und Monobutylphoshat 0,63 1,5
(1 : 1-Gemisch [auf das Gewicht bezogen])
(1 : 1-Gemisch [auf das Gewicht bezogen])
0,57 | 7 |
0,58 | 7 |
0,57 | 7 |
0,63 | 1 |
Die Ergebnisse der Tabelle V zeigen, daß bei Zugabe von Polyäthylenterephthalat zu dem aromatischen Copolyester
die Zugabe der spezifischen phosphorhaltigen Verbindung als Stabilisator die Viskositätsverminderung
und die Verfärbung ausgeprägt verhinderte. Andererseits ergab die Anwendung von üblichen Phosphorverbindungen
als Stabilisatoren gemäß den Kontrollversuchen II und III keinerlei Stabiüsierungseffekt für den aromatischen
Copolyester. Dies bestätigt, daß die phosphorhaltigen Verbindungen in den erfindungsgemäßen Formmassen
einen ausgeprägten Effekt insbesondere zur Verhinderung einer Verfärbung des aromatischen Copolyesters
ausüben.
Beispiel 6 und Vergleichsversuche I bis V (nachgereicht)
Ein Pulver aus einem aromatischen Copolyester wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt. Zu dem
Pulver wurden 0,1 Gew.-% von jeweils den phosphorhaltigen Verbindungen gefügt, die in der nachstehenden
Tabelle VI aufgeführt sind. Jedes Gemisch wurde im Vakuum bei 1000C während 4 Stunden unter einem verringerten
Druck von 399,9 mBar getrocknet und anschließend bei 360°C unter Verwendung einer Strangpresse
unter Bildung von Chips schmelzextrudiert. Die resultierenden Chips wurden im Vakuum bei 1000C während
4 Stunden unter einem verringerten Druck von 399,9 mBar getrocknet und anschließend mit einer Spritzformmaschine
bei 3600C unter Bildung von Testprobestücken mit einer Größe von 0,32 cm x 1,27 cm x 12,7 cm,
geformt.
Die logarithmischen Viskositätszahlen, Farbänderungen und Rißbildungen in den Formkörpern wurden vor
und nach einer Hochtemperaturbehandlung bei 1700C während 720 Stunden oder einer Naß- und Wärmebehandlung
bei 800C und einer relativen Feuchtigkeit von 95% bei 720 Stunden, bewertet.
Außerdem wurde ein Hochtemperatur-Verweiltest durchgeführt, bei dem die Probe 5 Minuten bei einer
Zylindertemperatur von 38O°C stehengelassen wurde. Die Farbveränderungen und die logarithmischen Viskositätszahlen
der Formkörper nach dem Hochtemperatur-Verweilen wurden untersucht.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle VI aufgeführt.
Phosphorverbindung
vor der Behandlung
Farbe Rißb.
nach der Behandlung
bei 1700C während
720 Stunden
bei 1700C während
720 Stunden
,,,„,, Farbe Rißb.
nach der Behandlung bei 80°C, 95% relativer
Feuchtigkeit
während 720 Stunden
während 720 Stunden
/,,„/, Farbe Rißb.
Verweiltest bei 3800C während 5 SId.
Beispiel 6 erfindungs- 0,65 3 gemäß')
0,64 4
0,60 3
Vergleichs- 2) Versuch I
Vergleichs- 3) Versuch II
Vergleichs- ") Versuch III
Vergleichs- 5) Versuch IV
Vergleichs- 6) Versuch V
0,64 3
0,64 5
0,61 3
0,64 3
0,64 3
A 0,60 5 A 0,55 3
A 0,58 8 A 0,54 5
A 0,54 5 A 0,48 3
0,58 5
0,60 5
0,52 3
0,54 3
A 0,61 4
C 0,55 6
E 0,53 10
E 0,50 6
E 0,53 5
E 0,54 6
10
Anmerkungen:
') Gemisch (1 : I Gew.) von Di-(2-chlorethyl)-Phosphat und Mono-(2-chlorethyl)-PhosphaL
3) Di-(3-nonylphenyl)-pentaerythrit-diphosphit gemäß DE-OS 26 33 944.
3) Di-Q-chlorethylM-chlorphenylphosphit gemäß JP-A-23 564/76. 10
4) Phosphorigesäure gemäß JP-A-36 753/74.
s) Phosphorigesäurc/Triphenylphosphit
<1 : 1 Gew.-Gemisch) gemäß JP-A-36 752/74. '') l'oly-(phenoxy-p-phenylendiphosphit) gemäß JP-A-23 255/74.
Aus der Tabelle VI ist ersichtlich, daß bei den aus den erfindungsgemäßen Formmassen hergestellten Formkörpern
keine Rißbildung auftrat, insbesondere nicht nach einer 720stündigen Behandlung bei 8O0C und einer
relativen Feuchtigkeit von 95% (Beurteilung A). Bei den Formkörpem gemäß dem Stand der Technik trat eine
geringfügige bis starke Rißbildung auf. Auch die aufgetretenen Verfärbungen waren beim Stand der Technik
wesentlich stärker als bei den erfindungsgemäßen Proben. Bei den erfindungsgemäßen Proben wurden auch 20
nach längeren Behandlungszeiten bei höherer Temperatur Bewertungen von 3 bzw. 4, d. h. hellgelb bis gelb,
erzielt, wohingegen die entsprechenden Verfärbungen bei den Proben gemäß dem Stand der Technik bis zum
Wert 10, was stark braun bedeutet, gehen. Auch die Viskositätswerte zeigen die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Formmassen. So wurde die Anfangsviskosität der erfindungsgemäßen Proben praktisch über sämtliche
Behandlungen hinweg beibehalten (Werte von 0,65 bis 0,60), wohingegen diese bei den Proben gemäß dem 25
Stand der Technik stark verringert wurde, nämlich in der Größenordnung von 0,64 bis zu 0,48.
Claims (1)
1. Formmasse auf der Basis von
(A) einem aromatischen Copolyester, der sich von (a) einem Gemisch aus Terephthalsäure und/oder einem
funktionellen Derivat davon und Isophthalsäure und/oder einem funktionellen Derivat davon, wobei
das Terephthalsäureeinheiten/Isophthalsäureeinheiten-Molverhältnis etwa 9 : 1 bis etwa 1 : 9 beträgt,
und (b) von mindestens einem Bisphenol der allgemeinen Formel I:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2749261A DE2749261C2 (de) | 1977-11-03 | 1977-11-03 | Formmasse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2749261A DE2749261C2 (de) | 1977-11-03 | 1977-11-03 | Formmasse |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2749261A1 DE2749261A1 (de) | 1979-05-10 |
DE2749261C2 true DE2749261C2 (de) | 1986-08-07 |
Family
ID=6022946
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2749261A Expired DE2749261C2 (de) | 1977-11-03 | 1977-11-03 | Formmasse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2749261C2 (de) |
Families Citing this family (4)
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---|---|---|---|---|
FR2567137B1 (fr) * | 1984-07-05 | 1986-10-10 | Rhone Poulenc Spec Chim | Compositions a base de couples de polyesters thermoplastiques |
DE3569258D1 (en) * | 1984-11-20 | 1989-05-11 | Unitika Ltd | Mat film from a mixture of a polyarylate, a polyester and a styrene resin or an acrylic resin |
CA1309544C (en) * | 1986-02-25 | 1992-10-27 | Jerold C. Rosenfeld | Stabilized aromatic polyester compositions |
KR20210008511A (ko) * | 2018-05-11 | 2021-01-22 | 사빅 글로벌 테크놀러지스 비.브이. | 보강된 폴리에스테르 구조 부품 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS595141B2 (ja) * | 1975-07-30 | 1984-02-02 | ユニチカ株式会社 | 樹脂組成物 |
-
1977
- 1977-11-03 DE DE2749261A patent/DE2749261C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2749261A1 (de) | 1979-05-10 |
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D2 | Grant after examination | ||
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