DE2745895A1

DE2745895A1 - Verfahren zum faerben von textilgut

Info

Publication number: DE2745895A1
Application number: DE19772745895
Authority: DE
Inventors: Manfred Schuierer
Original assignee: Brueckner Apparatebau GmbH
Current assignee: Brueckner Apparatebau GmbH
Priority date: 1974-07-30
Filing date: 1977-10-12
Publication date: 1979-04-19
Also published as: DE2436688A1; DE2436688C3; DE2436688B2

Description

Verfahren zum Färben von Textilgut
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern, wobei das Textilgut zur Anwendung der Färbeflotte zunächst einer Wärmebehandlung unterworfen und dann so weit abgekühlt wird, daß das anschließende Färben und Fixieren des Farbstoffes bei einer Temperatur unter 400C, vorzugsweise etwa bei Raumtemperatur, erfolgt, gemäß P 24 36 688.9-26.
Beim Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern, beispielsweise Polyamid und Polyester, zeigt sich, daß die unvermeidlichen Unterschiede in den Temperatureinwirkungen des vorangegangenen Herstellungsprozesses der Faser und des Garnes zu Unterschieden in der Affinität führen und damit einen unterschiedlichen Fixiergrad bedingen.
Es ist bekannt, diese durch die "Vorgeschichte" bedingten thermischen Unterschiede der Fasern durch Wahl einer genügend hohen Färbetemperatur auszugleichen und auf diese Weise eine gleichmäßige Affinität herzustellen.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist der durch die hohe Färbeflotten- Temperatur bedingte beträchtliche Energieaufwand.
Gegenstand des Hauptpatents ist ein Verfahren, bei dem das Textilgut zunächst einer Wärmebehandlung im Temperaturbereich zwischen 90 und 1500C unterworfen und dann so weit abgekühlt wird, daß das anschließende Färben und Fixieren des Farbstoffes bei Raumtemperatur erfolgt. Durch die genannte Wärmebehandlung werden die in den Fasern des Textilgutes vorhandenen Spannungen entfernt (die "Vorgeschichte" somit beseitigt); dieser vergleichmäßigte Zustand bleibt auch dann voll erhalten, wenn das Textilgut zwischen der Wärmebehandlung und der Anwendung der Färbeflotte abgekühlt wird. Das Färben und Fixieren des Farbstoffes kann dann bei Raumtemperatur erfolgen, was eine wesentliche Energieersparnis mit sich bringt.
Bei dem im Hauptpatent beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt die genannte Wärmebehandlung mit Hilfe von heißem Wasserdampf bei einer Temperatur zwischen 90 und 1500C. Ein solches Vordämpfen ergibt in vielen Fällen eine hervorragende Warenqualität.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Verfahren gemäß dem Hauptpatent dahin weiterzuentwickeln, daß sich eine besonders gute Bauschentwicklung des Textllgutes ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Wärmebehandlung mittels einer Flotte im Temperaturbereich zwischen 50 und 1000C, vorzugsweise zwischen 60 und 950C, durchgeführt wird.
Wie umfangreiche Versuche zeigten, ergibt eine solche (vor dem Abkühlen und anschließenden Färben erfolgende) Wärmebehandlung des Textilgutes in einer Flotte, insbesondere in einer wässrigen Flotte unter gleichzeitiger mechanischer Bewegung des Textilgutes in dieser Flotte, eine hervorragende Bauschentwicklung des Textilgutes, die auch dann erhalten bleibt, wenn das Textilgut anschließend abgekühlt und bei niedriger Temperatur, insbesondere bei Raumtemperatur, gefärbt und fixiert wird.
Darüber hinaus besitzt diese Wärmebehandlung den bereits erläuterten Egalisiereffekt und kann außerdem eine oft erwünschte Waschwirkung ausüben (z.B. Entfernung der bei der anschließenden Färbung störenden Signierfarbstoffe).
Die Wärmebehandlung erfolgt zweckmäßig in einer wässrigen Flotte, doch ist im Rahmen der Erfindung auch die Verwendung organischer Lösungsmittel möglich.
Das Textilgut wird nach Wärmebehandlung in der wSssrigen Flotte, vor Zuführung der Färbeflotte zweckmäßig bis auf einen maximalen Wassergehalt von 60%, vorzugsweise von 25 bis 50%, entwässert. Das Abkühlen des Textilgutes erfolgt zur Einsparung von Kühlleistung vorteilhaft im wesentlichen nach dem Entwässern.
Die Zeitdauer der Wärmebehandlung des Textilgutes in der Flotte beträgt (Je nach Art des Textilgutes und angewandter Flottentemperatur) zwischen 15 Sekunden und 5 Minuten.
Der wässrigen Flotte können Detergentien zugesetzt werden, um die von der wässrigen Flotte zusätzlich ausgeübte Waschwirkung zu verstärken.
Die Erfindung sei anhand von zwei Beispielen näher erläutert. Die Fig.1 und 2 der Zeichnung zeigen Je eine schematisch veranschaulichte Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß Fig.1 wird das Textilgut 1 (ein Polyamid-Teppich, dessen Rücken aus Polypropylen-Bändchen und dessen Polmaterial aus Polyamid besteht) einer Anlage zugeführt, die eire Wärrnebehandlungszone 2, eine Entwåsserungszone 3 und eine (nicht dargestellte) FErbe- und Fixierzone 4 enthält.
Die Wärmebehandlungszone 2 ist mit zwei Kammern 2a, 2b versehen, zwischen denen das Textilgut 1 durch eine in beiden Drehrichtungen bewegbare Transporthaspel 5 hin- und herbewegt wird. Die wässrige Flotte 6, deren Temperatur 700C beträgt, wird durch eine Pumpe 7 umgewälzt und dem Textilgut 1 (das mit der Polseite nach oben liegt) im Bereich der Transporthaspel 5 über eine Düse 8 zugeführt.
Das Textilgut 1 bleibt etwa 60 Sekunden in der Wãrmebehandlungszone 2 und wird dabei zur Erzielung einer guten Bauschentwicklung zwischen den Kammern 2a und 2b durch die Transporthaspel 5 hin- und herbewegt.
Nach dem Verlassen der Wärmebehandlungszone 2 läuft dann das Textilgut 1 mit seiner Polseite in der Entwässerungszone 3 über ein Saugrohr und wird hier auf einen Wassergehalt von 40 bis 50% (Gewichtsprozent Wasser, bezonen auf Teppichgewicht) entwässert. Dann wird das Textilgut durch eine (nicht veranschaulichte) Kühlzone geführt und hier mittels Kühlluft bis etwa auf Raumtemperatur abgekühlt. Anschließend wird Färbeflotte aufgegossen und das Textilgut zur Fixierung des Farbstoffes in Form eines Wickels aufgewickelt.
Das in Fig.2 dargestellte Ausführungsbeispiel dient zur Behandlung von Maschenware, die aus texturierten Polyestergarnen hergestellt ist. Fig.2 zeigt lediglich die Wärmebehandlungszone 12, nicht Jedoch die anschließende Einrichtung zur Abkühlung, zum Färben und Fixieren des Textilgutes 11.
Die Wärmebehandlungszone 12 besteht aus vier Kammern 12a bis 12d, die vom Textilgut 11 nacheinander durchlaufen werden und Jeweils eine Trommel 13a bis 13d enthalten. Zwischen den einzelnen Kammern sowie hinter der letzten Kammer 12d sind Quetschwalzen 14a bis 14d vorgesehen.
In der Wärmebehandlungszone 12 kommt das Textilgut 11 insgesamt 30 Sekunden mit einer wässrigen Flotte von 850C in Berührung. Dann wird das Textilgut abgekühlt und auf einen Wassergehalt von ca. 30% entwässert. In einem Foulardtrog wird sodann die Färbeflotte (z.B. 25 g/l Samaronblau HBL) aufgeklotzt. Das Textilgut wird dann bei Raumtemperatur einer mit Methylenchlorid angereicherten Luft während 8 Stunden ausgesetzt. Anschließend wird das Methylenchlorid aus dem Textilgut ausgetrieben und das Textilgut gespült und fertiggestellt.
Leerseite

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern, wobei das Textilgut zur Anwendung der Färbeflotte zunächst einer Wärmebehandlung unterworfen und dann so weit abgekühlt wird, daß das anschließende Färben und Fixieren des Farbstoffes bei einer Temperatur unter 400C, vorzugsweise etwa bei Raumtemperatur, erfolgt, gemäß P 24 36 688.9-26, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Wärmbehandlung mittels einer Flotte im Temperaturbereich zwischen 50 und 1000C, vorzugsweise zwischen 60 und 950C, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung mittels einer wässrigen Flotte durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut während der Wärmebehandlung in der Flotte mechanisch bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung des Textilgutes in zwei Naßbehandlungszonen erfolgt, zwischen denen das Textilgut hin- und herbewegt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilgut nach der Wärmebehandlung in der wässrigen Flotte und vor Zuführung der Färbeflotte bis auf einen maximalen Wassergehalt von 60%, vorzugsweise von 25 bis 50%, entwässert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen des Textilgutes im wesentlichen nach dem Entwässern erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer der Wärmebehandlung des Textilgutes in der Flotte zwischen 15 Sekunden und 5 Minuten beträgt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wässrigen Flotte Detergentien zugesetzt werden.