DE2742668C2

DE2742668C2 - Sicherheitsgurtbefestigung

Info

Publication number: DE2742668C2
Application number: DE19772742668
Authority: DE
Inventors: Joachim 6090 Rüsselsheim Althoff
Original assignee: Adam Opel GmbH
Current assignee: Adam Opel GmbH
Priority date: 1977-09-22
Filing date: 1977-09-22
Publication date: 1982-11-18
Also published as: DE2742668A1

Description

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Die Erfidung betrifft eine Sicherheitsgurtbefestigung an einem Kraftfahrzeugsitz, welcher am Fahrzeugboden in Längsrichtung verschiebbar und feststeilbar angeordnet ist, mit einem nur bei einer vorbestimmten Überlast am Sicherheitsgurt mit einer wesentlichen Vertikalpomponente beweglichen Beschlag, welcher mit im Abstand von einer sich parallel zur Sitzverschieberichtung erstreckenden, am Fahrzeugrahmen befestigten Fangschiene angeordneten Eingriffsmitteln versehen ist, die bei der Überlastbewegung des Beschlages mit der Fangschiene in Eingriff kommen und die Haltekräfte vom Sicherheitsgurt Ober die Halteschiene unmittelbar in den Fahrzeugboden Überleiten.

Es sind bereits Sicherheitsgurtbefestigungen bekannt, bei denen im Falle einer beispielsweise durch einen Unfall hervorgerufenen vorbestimmten Überlast die durch den Gurt auf den Sitz ausgeübte Kraft nicht allein von der Sitzführungsschiene aufgenommen wird, sondern zusätzlich eine Fangschiene oder dgl. vorgesehtn ist, durch die die Kraft direkt in den Fahrzeugboden eingeleitet wird. Nach einer ersten vorbekannten Lösung (DE-OS 20 27 884) ist der Beschlag mittels verformbarer Laschen am Sitz befestigt, und der Beschlag weist einen sich quer unter dem Sitz erstreckenden Rundstab auf, der bei Verformung der Lasche mit einer Verzahnung an einer am Fahrzeugboden befestigten Winkelschiene in Eingriff kommen kann. Bei einer anderen bekannten Sicherheitsgurtbefestigungsvorrichtung ist der mit dem Sicherheitsgurt verbundene Beschlag durch gezielt deformierbare Abstützelemente gehalten (DE-OS 24 00 898), weiche sich bei einer gefährlichen Überlast verformen können und dadurch eine Sperre in eine Verzahnung eingreifen lassen. Diese bekannten Lösungen haben jedoch den Nachteil, daß der Beschlag selbst bzw. die ihn haltenden Teile bei einem Unfall oder ggf. auch schon bei einer scharfen Bremsung verbogen werden, so daß die gesamte Befestigungsvorrichtung zerlegt und erneuert werden muß, um sie wieder betriebsbereit zu machen.

Es ist auch schon bekannt (DE-AS 20 14 007), den Beschlag für die Halterung des Sicherheitsgurtes um eine Querachse schwenkbar am Sitz zu befestigen und durch eine Feder in ständigem Eingriff mit einer Verzahnung der Führungsschiene für den Sitz zu halten. Durch einen Handgriff kann der Beschlag zwecks Sitzverschiebung zeitweise auf der Verzahnung herausgeschwenkt werden. Abgesehen davon, daß bei dieser bekannten Lösung alle Gurthaltekräfte ausschließlich auf die Führungsschiene übertragen werden, muß die Schwenkvorrichtung für den Beschlag bei jeder Sitzverstellung betätigt werden.

Durch die DE-OS 2039 103 ist des weiteren eine Sicherheitsgurtbefestigung bekanntgeworden, bei der der Beschlag schwenkbar am Sitz angebracht und durch eine zwischen Beschlag und Sitz wirkende Feder gegen eine Verschwenkung in der entriegelten Lage gehalten ist Um die Nachteile dieser bekannten Sicherheitsgurtbefestigung deutlich zu machen, muß man zunächst einmal ganz klar zwischen zwei möglichen Zuständen des Gurtsystems unterscheiden:

1. Die Gurtkraft greift am Sitz an (Normalzustand).

2. Die Gurtia-aft greift am Fahrzeugunterbau an (Zustand nach einem Aufprallunfall).

Durch Feder gem. der DE-OS 20 39 103 lassen sich nun diese beiden Zustände nicht in gewünschter Weise voneinander trennen. Da es sich bei einer Feder um ein elastisches Verbindungselement handelt besteht einmal der Nachteil, daß der Gurtbefestigungspunkt am Sitz federnd nachgiebig ausgebildet ist Außerdem kann durch die elastisch nachgiebige f-'eder bei bestimmter Belastung des Gurtsystems ein unerwünschter Zustand auftreten, bei dem die Gurtkräfte z. T. noch auf den Sitz und zum anderen Teil bereits auf den Fahrzeugunterbau übergeleitet werden.

Die bekannte Sicherheitsgurteinrichtung nach DE-OS 20 39 103 ist des weiteren noch in folgender Hinsicht problematisch. Legt man die Feder am Gurtbefestigungspunkt sehr schwach aus, so kommt es schon bei geringen Gurtkräften zu einer Kraftüberleitung an den Fahrzeugunterbau. Legt man dagegen die Feder sehr stark aus, so werden auch bei Auftreten einer Überlastung des Gurtes immer noch starke Gurtkräfte auf den Sitz übertragen, nämlich entsprechend der in diesem Fall gegebenen Federvorspannung.

Schließlich ist es schon bekanntgeworden (DE-PS 11 52 907), den Bodenbeschlag für die Befestigung des Sicherheitsgurtes derart anzuordnen, daß er den Verstellbewegungen des Sitzes nach vorn und hinten folgen kann und in allen Einstellagen des Sitzes selbsttätig gegenüber dem Boden und dem Rahmen des Fahrzeuges verriegelt wird. Diese bekannte Sicherheitsgurteinrichtung ist jedoch sehr platzaufwendig und hat weiter den Nachteil, daß der Beschlag bei jeder Sitzverstellung auf der ihm zugeordneten Schiene verschoben werden muß.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Sicherheitsgurtbefestigung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau ohne Beeinträchtigung der Betriebssicherheit nach einem

Wirksamwerden, d. h. beispielsweise nach einem Unfall, auf einfache Weise und ohne das Erfordernis einer vollständigen Erneuerung wieder in einen einwandfreien Betriebszustand versetzt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Beschlag in an sich bekannter Weise schwenkbar am Sitz angebracht und durch einen sich zwischen Beschlag und Sitz erstreckenden, etwa in der Mitte zwischen dew Befestigungspunkt des Gurtes und dem Schwenkpunkt des Beschlages angeordneten Scherstift gegen eine Verschwenkung in der entriegelten Lage gehalten ist, und daß die Eingriffsmittel am freien Schenkel eines in vertikalen Querschnitt U-förmig ausgebildeten Bodenabschnittes des Beschlages ausgebildet sind.

Durch den erfindungsgemäßen Scherstift werden — im Gegensatz zu der bekannten Einrichtung nach DE-OS 20 39 103 — die beiden Möglichkeiten der Kraftübertragung vom Gurtsystem auf das Fahrzeug klar definiert und streng voneinander getrennt: Bis zu einer bestimmten Höhe der Gurtkraft greift das Gurtsystem eindeutig nur am Sitz an; überstc-.gt die Gurtkraft diesen vorbestimmten Wert (etwa im Falle eines Aufprallunfalles), so wird der Scherstift in einem Bruchteil einer Sekunde abgeschert, und die Gurtkraft greift dann sofort am Fahrzeugunterbau und nur noch am Fahrzeugunterbau an. Eine elastische Nachgiebigkeit des Gurtverankerungspunktes am Sitz während des normalen Fahrbetriebes, wie sie beim Gegenstand der DE-OS 20 39 103 in Kauf genommen werden muß, wird durch die Erfindung vorteilhaft vermieden.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Scherstiftes etwa in der Mitte zwischen dem Befestigungspunkt des Gurtes und dem Schwenkpunkt des Beschlages wird sichergestellt, daß der Scherstift bei allen normalen vom Sitzgurtschloß auf den Beschlag übertragenen Kräfte eine Schwenkbewegung des Beschlages um den Bolzen verhindert. Nur bei Auftreten einer Überlast wird der Scherstift abgeschert, und der Beschlag kann eine Schwenkbewegung um den Bolzen ausführen, wobei dann die Eingriffsmittel (z. B. Zähne) am U-förmig ausgebildeten unteren Teil des Beschlages von unter her mit z. B. Löchern in der z. B. ebenfalls U-förmig ausgebildeten Fangschiene in Eingriff kommen. Es zeigt

F i g. 1 eine ieilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtbefestigung,

F i g. 2 einen Schnitt nach Linie 11-11 in F i g. 1 und F i g. 3 einen Schnitt nach Linie NI-III in F i g. 1.

Nach der Zeichnung ist ein nur andeutungsweise dargestellter Sitz 11 eines Kraftfahrzeuges über einen Sitzfuß 12 u.id einen Gleitschuh 13 mit einer am Fahrzeugboden bzw. einem Tunnel 25 befestigten Führungsschiene 14 in Längsrichtung des Fahrzeuges verschiebbar und an verschiedenen Stellen feststellbar verbunden. Bevorzugt sind der Sitzfuß 12 mit dem Gleitschuh 13 und der Sitzführungsschiene 14 an beiden Seiten des Sitzes 11 vorgesehen.

Ebenfalls am Fahrzeugboden oder am Tunnel 25 befestigt ist eine sich parallel zur Sitzführungsschiene 14 erstreckende Fangschiene 15, welche nach F i g. 2 oben nach innen in der dargestellten Weise U-förmig abgebogen ist. Im Bereich eines Bodensteges 26 des U-Abschriittes weist die Fangschiene 15 Löcher 24 auf, welche gleichen Abstand haben und zwischen denen sich Material von gleicher Länge wie die Löcher befinden. Das Material ist in der Richtung von vorn nach hinten in der aus F i g. 1 ersichtlichen Weise leicht nach unten herausgeschlagen, um den im folgenden beschriebenen Eingriff mit Zähnen 23 eines Beschlages 16 zu erleichtern.

Mittels eines Bolzens 17 ist ein gemäß den F i g. 1 und 2 aus Blech geformter Beschlag 16 an dem Sitzfuß 12 um eine Querachse schwenkbar angeordnet. Der Bolzen 17

ίο befindet sich im hinteren Bereich des Sitzfußes IZ An einer weiter vorn gelegenen Stelle des Beschlages 16 ist ein GurtschloB 18 mittels eines Nietes 19 um eine Querachse begrenzt schwenkbar befestigt Statt des Gurtschlosses 18 kann auch das Ende eines Gurtes in

is der dargestellten Weise mit dem Niet 19 befestigt sein. Ein Anschlag 20 des Gurtschlosses 18 arbeitet mit am Ende einer Kreisbahnführung vorgesehenen Gegenstücken 27 derart zusammen, daß das Gurtschloß etwa in einem Bereich von 60 bis 80° relativ zum Beschlag 16 frei verschwenkbar ist

Im Bereich unterhalb des Nietes 19 ist tier Beschlag 16 in der aus den F i g. 1 und 2 ersichtlichen Weise nach außen zu einem U-förmigen Abschnitt 22 abgebogen. Der freie Schenkel des U-Abschnittes 22 weist zwei hintereinanderliegende Zähne 23 auf, deren Formgebung aus F i g. 1 ersichtlich ist Die beiden Zähne 23 haben den Abstand zweier aufeinanderfolgender Löcher 24 der Fangschiene 15, so daß sie mit diesen Löchern in Eingriff treten können. Die Vorderflanke der

w Zähne 23 ist in der dargestellten Weise von vorn nach hinten abgeschrägt, um den Eingriff mit den Löchern 24 und den Halt in diesen zu begünstigen.

Zwischen den Punkten 17 und 19 befindet sich ein Scherstift 21, welcher sich zwischen dem Beschlag 16 und dem Sitzfuß 12 erstrecke Der vorzugsweise aus Kunststoffmaterial bestehende Scherstift 21 ist derart zwischen dem Beschlag 16 und dem Sitzfuß 12 angeordnet, daß er bei allen normalen vom Gurtschloß 18 auf den Beschlag 16 übertragenen Kräften eine Schwenkbewegung des Beschlages 16 um den Bolzen 17 verhindert.

Tritt jedoch am Sicherheitsgurt bei einem Unfall eine Überlast auf, so wird der Scherstift 21 abgeschert und der Beschlag 16 kann sich in F i g. 1 im Uhrzeigersinn um den Bolzen 17 verschwenken, wobei die Zahn? 23 mit den Löchern 24 in Eingriff kommen. Das Gurtschloß 18 schwenkt dabei nach vorne. Die Verhältnisse bei einer derartigen Überlast am Gurtschloß 18 sind durch strichpunktierte Linien veranschaulicht.

Sollten sich die Zähne 23 nicht voll in Ausrichtung mit zwei Löchern 24 befinden, so legen sich die erfindungsgemäß abgeflachten Oberkanten der Zähne 23 an die Unterseite des Bodensteges 26 an, welche in der aus F i g. 1 ersichtlichen Weise schwach von vorn nach hinten geneigt ist. Sollte jetzt aufgrund der starken Belastung der Sitzfuß 12 in der Führungsschiene 14 nach vorn gleiten oder sollte die Führungschiene 14 sich vom Fahrzeugboden oder vom Tunnel 25 lösen, so gleiten die Kanten 28 an der Urterseite des Bodensteges 26 nach vorn, bis sie die nächsten beiden Löcher erreichen; nunmehr werden die Zähne 23 durch die am Gurtschloß 18 angreifenden Kräfte voll in die Löcher 24 hineingezogen, so daß ein sicherer Halt unabhängig von dem Halt des Sitzfußes 12 in der Führungsschiene 14 gegeben ist.

Hierzu 2 Blatt Zcichnunccn

Claims

Patentansprüche:

1. Sicherheitsgurtbefestigung an einem Kraftfahrzeugsitz, welcher am Fahrzeugboden in Längsrichtung verschiebbar und feststellbar angeordnet ist, mit einem nur bei einer vorbestimmten Überlast am Sicherheitsgurt mit einer wesentlichen Vertikalkomponente beweglichen Beschlag, welcher mit im Abstand von einer sich parallel zur Sitzverschieberichtung erstreckenden, am Fahrzeugrahmen befestigten Fangschiene angeordneten Eingriffsmitteln versehen ist, die bei der Überlastbewegung des Beschlages mit der Fangschiene in Eingriff kommen und die Haltekräfte vom Sicherheitsgurt über die Halteschiene unmittelbar in den Fahrzeugboden überleiten, dadurch gekennzeichnet, daß der Beschlag (16) in an sich bekannter Weise schwenkbar am Sitz (11) angebracht und durch einen sich zwischen Beschlag (16) und Sitz (11) erstreckenden, etwa in der Mitte zwischen dem Befestigungspunkt (Niet 19) des Gurtes (Gurtschloß 18) und dem Schwenkpunkt (Bolzen 17) des Beschlages (16) angeordneten Scherstift (21) gegen eine Verschwenkung in der entriegelten Lage gehalten ist und daß die Eingriffsmittel am freien Schenkel eines im vertikalen Querschnitt U-formig ausgebildeten Bodenabschnittes (22) des Beschlages (16) ausgebildet sind.

2. Sicherheitsgurtbefestigung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Scherstift (21) aus Kunststoff besteht