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Viehtransportfahrzeug
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Die Erfindung betrifft ein Viehtransportfahrzeug mit einem kastenförmigen,
durch einen Hauptboden nach unten abgeschlossenen Aufbau.
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Insbesondere bei Viehti isportfahrzeuqen für Kleinvieh ist es zur
Erhöhung der Ladekapazität bekannt, einen in vertikaler Richtung verfahrbaren Zwischenboden
vorzusehen. Dieser wird in seiner untersten Stellung, in der er auf dem Hauptboden
aufliegt, beladen und dann mit dem Vieh in eine Zwischenstellung angehoben. Als
Hubvorrichtungen sind über
Rollen umlenkbare Seile oder Ketten in
Verbindung mit Spindeln oder hydraulischen Arbeitszylindern bekannt, aber auch am
Zwischenboden angreifende, aufrecht stehende Hubspindeln und hydraulische Hubzylinder.
Bei den letzteren ist der Hubbereich des Zwischenbodens auf die halbe Aufbauhöhe
begrenzt.
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Nun hat sich gezeigt, daß bei Viehtransporten über besonders lange
Strecken, wie sie im internationalen Handelsverkehr immer häufiger werden, ein Bedürfnis
nach noch besserer Auslastung der Fahrzeugkapazitäten besteht. Wenn beispielsweise
bei Fahrzeugen, die für den Transport von Großvieh in zwei Ebenen eingerichtet sind,
eine Ebene nur mit kleineren Tieren, wie beispielsweise Schweinen, beladen ist,
bleibt etwa ein Viertel der Laderaumhöhe ungenutzt. Andererseits gibt es Viehtransportfahrzeuge,
die auf dem Hauptboden Großvieh aufnehmen und die auf dem darüber befindlichen Zwischenboden
höhenmäßig nur noch für Kälber oder Schweine Platz bieten. Diese Fahrzeuge sind
nicht voll ausgelastet, wenn auch in der unteren Ebene kleineres Vieh transportiert
wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ladekapazität von Viehtransportfabrzeugen
mit anhebbarem Zwischenboden weiter zu erhöhen und noch variabler zu gestalten sowie
eine hierzu geeignete einfache und zweckmäßige Konstruktion vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei in vertikaler
Richtung einzeln verfahrbare Zwischenböden vorgesehen sind. Der Hubbereich dieser
beiden Zwischenböden erstreckt sich vorzugsweise über die ganze oder nahezu die
ganze Aufbauhöhe, was mit Hilfe von Hubspindeln am besten realisierbar ist. Damit
läßt sich die gesamte Ladung wahlweise auf eine, zwei oder drei Ladeebenen verteilen.
Die beiden Zwischenböden sind höhenmäßig beliebig einstellbar. Werden sie nicht
benutzt, so können sie ganz nach unten (auf dem Hauptboden aufliegend) oder gewünschtenfalls
ganz nach oben unter die Aufbaudecke gefahren werden. Dasselbe gilt für den oberen
bzw. unteren Zwischenboden allein. Somit sind die verschiedensten Kombinationen
hinsichtlich der Höheneinstellung der Zwischenböden und der Beladung möglich. Beispiele
für Höhenkombinationen sind 1/2 + 1/2 2/3 + 1/3 1/2 + 1/4 + 1/4 2/3 + 1/6 + 1/6.
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Von der gesamten verfügbaren Aufbauhöhe wird es dann abhängen, welche
großen, mittleren oder kleinen Tierarten in den verschiedenen Ebenen untergebracht
werden !.tonnen.
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Was die Konstruktion eines solchen Viehtransportfahrzeugs angeht,
wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß
in den Seitenwänden
des Aufbaus Doppelhubvorrichungeñ eingebaut sind, bestehend aus je zwei lotrecht
angeordneten Spindeln mit kleinem gegenseitigem Abstand, deren Länge etwa der Höhe
des Aufbaus entspricht und deren Spindelmuttern mit je einem Zwischenboden verbunden
sind. Die Spindeln haben einen Drehantrieb und sind axial unbeweglich. Zweckmäßigerweise
wird man auf jeder Fahrzeugseite zwei oder drei solcher Doppelhubvorrichtungen vorsehen.
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Da die Spindelmuttern mit den Spindeln in selbsthemmendem Gewindeeingriff
stehen, üben die sich drehenden Spindeln auf die Spindelmuttern ein verhältnismäßig
großes Drehmoment aus. Um dr , dozufangen, wird vorgeschlagen, daß jede Doppelhubvorrichtung
zwei das betreffende Spindelpaar flankierende parallele Führungsschienen umfaßt
und jede Spindelmutter mit einem Gleitstück verbunden ist, das mit zwei Ansätzen
in diese Führungsschienen eingreift. Die Gleitstücke haben jeweils eine Durchtrittsöffnung
für die benachbarte Spindel oder greifen um diese herum. Die Führungsschienen können
gleichzeitig tragende oder versteifende Elemente des Fahrzeugaufbaus sein.
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Um eine Verschmutzung der Spindeln und Verletzungen der Tiere an den
Doppelhubvorrichtungen zil vr -meiden, wird vorgeschlagen, daß die Doppelhubvorrichtungen
an der Aufbauinnenseite eine Abdeckung mit einem zwischen den Spindeln verlaufenden
Schlitz aufweisen, den die Tragverbindungen der Gleitstücke mit den Zwischenböden
durchsetzen und in dem sie sich auf-und abbewegen können. Die Schlitze können durch
flexible
Lippen oder vorzugsweise Borvte:kämme geschlossen sein,
welche den Tragverbindungen elastisch ausweichen.
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Um einen einwandfreiei G1^ichla;f jeweils aller Spindeln zu erreichen,
die einem bestimmten Zwischenboden zugeordnet sind, wird vorgeschlagen, daß die
Spindeln dieser Spindelgruppe über ein im wesentlichen horizontales Antriebswellensystem
getrieblich miteinander verbunden sind. Damit die Antriebswellensysteme der beiden
Spindelgruppen einander überkreuzen können, werden die Wellenenden und damit auch
die mit den unteren Stützlagern der Spindeln vereinigten Winkelgetriebe - wenigstens
soweit sie in der Nähe d r Kreuzungsstellen liegen - in verschiedener Höhe angt
angtDrdnet. Die Antriebswellensysteme können mit getrennten Antriebsmotoren ausgerüstet
oder abwechselnd an einen gemeinsamen Motor ankuppelbar sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher e1äuLert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 eine Grundrißdarstellung der
Antriebswellensysteme, Fig. 2 eine Seitenansicht des unteren Teils einer Doppelhubvorrichtung
vc der Fahrzeugaußenseite aus und Fig. 3 einen Horizontalschnit 11 der Vorrichtung
nach Fig. 2.
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Die weitgehend schematische Darstellung nach Fig. 1 zeigt die zu den
Doppelhubvorrichtungen gehörenden vertikal stehenden Spindeln im Schnitt. Die nicht
gezeigten Spindelmuttern der vier Spindeln 1 greifen am oberen Zwischenboden und
die Spindelmuttern der vier Spindeln 2 am unteren Zwischenboden an. An den unteren
Enden der Spirdeln befinden sich mit deren Stützlagern vereinigte Winkelgetriebe
3 bzw.
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4 mit horizontalen Antriebszapfen 5 bzw. 6. Die Spindeln, die an den
oberen Enden durch nicht dargestellte Abfanglager gehalten werden, sind somit paarweise
zusammengefaßt und eine Spindel jedes Paares wirkt auf einen der beiden Zwischenböden.
Die Spindelpaare sind in die beiden strichpunktiert angedeuteten Seitenwände 7 des
Fahrzeugaufbaus eingelassen.
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Die Spindeln 1 der einen Gruppe und Spindeln 2 der anderen Gruppe
sind jeweils untereinander durch Antriebswellensysteme verbunden, von denen jedes
aus zwei Quer- 8 und zwei Längswellen 9 besteht, die über Kardangelenke 10 und Winkelgetriebe
11 miteinande verbunden sind. Die Antriebszapfen der beiden in die Längswellenzüge
eingeschalteten Winkelgetriebe 11 sind einander zugekehrt und über zwei Kupplungsbremsaggregate
12 und ein weiteres Winkelgetriebe 11 mit einem Hydromotor 13 verbunden. Mit Hilfe
der Kupplungsbremsaggregate 12 können die beiden Antriebswellensysteme wahlweise
angetrieben werden. Alternativ könnte auch für jedes Antriebswellensystem ein eigener
Motor vorgesehen sein. Die
beschriebenen Antriebselemente sind
unter dem Hauptboden des Fahrzeugs befestigt bzw. gelagert.
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In den Figuren 2 und 3 sind weitere Einzelheiten der Doppelhubvorrichtungen
gezeigt. Sie sind in die Seitenwände des Aufbaus eingebau, deren Beplankung 14 in
Fig. 3 angedeutet ist. Die Spindeln 1 und 2 und damit auch die Zwischenboden werden
von Querträgern 15 des Aufbaus oder Fahrzeugchassis getragen. Diese Querträger 15
sind jeweils durch unten angesetzte flach-U-förmige Tragbügel 16 miteinander verbunden,
auf denen die Winkelgetriebe 3 und 4, die gleichzeitig Stützlager der Spindeln sind,
aufstehen. Mit hilfe eines Distanzsückes 17 wird erreicht, daß die horizontalen
Antriebszapfen 5 und 6 der Spindeln derart verschieden hoch liegen, daß die Antriebswellen
einander kreuzen können.
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Zu beiden Seiten der Spindeln 1 und 2 befinden sich vertikal angeordnete
querschnittlich U-förmige Führungsschienen 18.
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In diesen gleiten die quadrischen Ansätze 19 eines länglichen Gleitstücks
20, das einen rechteckigen Hohlquerschnitt hat und mit der darin enthaltenen Spindelmutter
21 der Spindel 1 fest verschraubt ist. Die Spindelmutter ist entsprechend der Form
des Hohlquerschnitts zu beiden Seiten abgeflacht. Quer durch das Gleitstück 20 erstreckt
sich mit seinem runden Teil ein Tragbolzen 22. Er ist mit dem Gleitstück verschweißt
und geht an seinem anderen Ende in einen Vierkant
über. Dieser
ist mit zwei querschnittlich U-förmigen Zwischenbodenträgern 23 verschraubt. Die
Zwischenbodenträger erstrecken sich quer zur Fahrzeuglängsrichtung und tragen den
betreffenden Zwischenboden, dessen Umriß mit einer strichpunktierten Linie 24 angedeutet
ist.
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Die Spindelmutter der benachbarten Spindel 2 sowie deren Gleitstück
und Tragbolzen sind nicht dargestellt. Das Gleitstück 20 weist zum Durchtritt der
Spindel 2 eine reichlich bemessene öffnung 25 auf. In gleicher Weise hat das andere
Gleitstück eine Öffnung für die Spindel 1.
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Die Doppelhubvorrichtung ist durch eine kastenförmige Abdeckung 26
nach außen voll und nach innen mit Ausnahme eines sich über die ganze Aufbauhöhe
erstreckenden Schlitzes abgedeckt. An den Schlitzrändern ist die Abdeckung nach
innen abgekantet und mit zwei Borstenkämmen 27 und 28 versehen. Die Borsten sind
in Klemmleisten 29 gehalten. Diese Borstenkämme überlappen sich ein wenig und decken
den Schlitz ab. Andererseits weichen die Borsten den Tragbolzen 22 bei deren Auf-
und Abbewegung elastisch aus.
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L e e r s e i t e