DE2739312C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft komplexierte
Verbindungen bevorzugt anorganischer Salze,
Protonen- oder Lewissäuren mit bestimmten
1,2,3-Triolen, Glycerinmonoäthern, oder -thioäthern als
komplexbildenden Verbindungen, Verfahren zu deren Herstellung
und deren Verwendung als antistatisch wirkende
Zusätze in natürlichen und synthetischen Polymeren,
Schmierstoffen und Kraftstoffen aus Kohlenwasserstoffbasis.
Aus der DE-AS 22 34 016 und den deutschen Offenlegungsschriften
19 30 343 und 25 00 315 sind Glycerinmonoester,
-äther und -thioäther als antistatische Wirksubstanzen
für Polymere bekannt. Obwohl diese Verbindungen ausgezeichnete
Wirksamkeiten besitzen, besteht der Wunsch,
diese so abzuwandeln, daß ein erweiterter Anwendungsbereich
auch für andere Substrate und erhöhte Wirksamkeiten
erzielt werden.
Es ist auch bereits bekannt, verschiedene anorganische
salzartige Verbindungen mit mono- oder mehrfunktionellen
Alkoholen umzusetzen, wobei diese Verbindungen verschiedentlich
als Alkoholkomplexe bezeichnet werden.
So werden in der US-PS 34 20 932 Umsetzungsprodukte aus
basischen Aluminiumsalzen mit organischen Polyhydroxyverbindungen
beschrieben. Unter verschiedenen Diolen wird
auch Glycerin als Triol genannt. Diese durch eine
direkte Umsetzung der basischen Aluminiumsalze mit den
Polyhydroxyverbindungen erhaltenen Produkte haben den
wesentlichen Nachteil, daß sie nur in polaren protischen
Lösungsmitteln wie z. B. Alkoholen löslich sind, dagegen
gar nicht in unpolaren, aprotischen Lösungsmitteln wie
aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffen. Dieses
Verhalten ist möglicherweise dadurch zu erklären,
daß bei der beschriebenen Umsetzung über eine Alkoholatbildung
komplexe Polymere entstehen, wie dies für ein
ähnliches Verfahren in der DE-PS 14 68 537, Spalte 4,
Zeilen 10-21 angeführt wird. Auch die in diesem Patent
beschriebenen Produkte sind in Alkoholen leicht löslich
und in einem polaren organischen Lösungsmittel wie halogenierten
Kohlenwasserstoffen nur dispergierbar.
In Analytical Chemistry, Vol. 41, No. 11 (1969), Seiten
1456 bis 1458 wird beschrieben, daß Bariumhydroxid mit
Diglycerin Alkoholate bildet und noch freie Hydroxylgruppen
des Diglycerins Chelatbindungen zum Bariumkation auszubilden
vermögen. Auf Grund des stark polaren Charakters
des Liganden sind diese chelatisierten Alkoholate ebenfalls
in Kohlenwasserstoffen praktisch unlöslich.
In Kim. Tekknol. Topal. Masel, 11 (1974), Seiten 25-28
ist die Umsetzung von Molybdänpentachlorid mit C₁₂-C₁₄-
1,2-Diolen beschrieben, wobei als Umsetzungsprodukte
Alkoholate unter Abspaltung von Halogenwasserstoff gebildet
werden. Alkoholate aus Diolen und Molybdänhalogeniden
sind auch in der DE-PS 9 54 448 beschrieben. Diese
Alkoholate sind in Mineralölen löslich. Nachteilig bei
diesen Verbindungen ist, daß Wirkbestandteile der Verbindung,
hier die Halogenatome, durch die Alkoholatbildung
substituiert werden.
Aus der DE-OS 21 59 012 ist ein Verfahren zur Isomerisation
von Dichlorbuten bekannt, daß in Gegenwart einer
Katalysatormischung aus Kupfernaphthenat und 1,1-Diolen,
z. B. β-Methoxypropan-1,2-diol, durchgeführt wird. Es wird
jedoch nirgends erwähnt, daß diese Katalysatormischung
einen Komplex darstellt oder ein solcher während der
Isomerisation gebildet wird. Außerdem wären von einem
solchen Komplex keine günstigen Löslichkeitseigenschaften
zu erwarten.
In J. inorg. nucl. Chem., 1972, Vol. 34, Seiten 357-359
wird beschrieben, daß Lanthanperchlorate in wäßriger
Lösung mit Polyolen, z. B. Glycerin, Komplexe zu bilden
vermögen. Auch diese Komplexe sind in unpolaren aprotischen
Lösungsmitteln nicht löslich.
Umsetzungsprodukte aus zum Beispiel Bleioxid, Fettsäuren
oder höheren Carbonsäuren und Alkoxyalkoholen wie 2-Äthoxyäthanol
oder Polyolen wie Sorbitol werden in der FR-PS
22 64 082 als öllösliche Metallkomplexe bezeichnet. Die
Löslichkeit dieser Produkte basiert bei diesen Umsetzungsprodukten
auf dem kohlenstoffreichen Säurebestandteil
und auf dem Alkoxyalkanol bzw. Polyol. Es ist also nicht das
Problem angesprochen, mit nur einem komplexbildenden Reagens
Salze in Produkte zu überführen, die dann in unpolaren
aprotischen Lösungsmitteln löslich sind. Als Nachteil der
beschriebenen Produkte ist deren geringe thermische Stabilität
anzuführen, die sich aus dem geringen Komplexierungsvermögen
der vorgeschlagenen Alkohole ergibt.
In der DE-OS 23 30 906 sind Nickelkomplexe aus Nickelsalzen
von hydroxy- und alkylsubstituierten Phenylcarbonsäuren
mit Alkoholen oder Polyolen beschrieben, die eine gute
thermische Stabilität besitzen und als Lichtschutzmittel
in Polymeren Verwendung finden. Es ist auch hier nicht
das Problem angesprochen, mit einem bestimmten komplexbildenden
Reagens Salze in Produkte zu überführen, die
z. B. in Kohlenwasserstoffen löslich sind.
Ergänzend sei noch angeführt, daß es sich bei der Klasse
der mit Kronenäthern komplexierten Metallsalze auch um
in unpolaren, aprotischen Lösungsmitteln lösliche Verbindungen
handeln kann. Nachteilig bei diesen Komplexen ist
das spezifische Komplexierungsvermögen der Kronenäther für
nur bestimmte Kationen und die aufwendige, unwirtschaftliche
Synthese der Kronenäther selbst.
Eine Aufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, eine komplexierte
thermisch stabile Verbindung von einem Metallsalz,
Halbmetallsalz, einer Protonen- oder Lewissäure zu schaffen, die
auch in unpolaren aprotischen Lösungsmitteln löslich ist und
einen wirksamen antistatischen Zusatz in diesem Lösungsmittel,
in Schmierstoffen oder in Polymeren darstellt. Eine weitere
Aufgabe vorliegender Erfindung besteht darin, ein generelles
Verfahren zur Herstellung dieser komplexierten Verbindung anzugeben.
Ein Gegenstand vorliegender Erfindung sind komplexierte
Verbindungen von einem Metallsalz, Halbmetallsalz,
Lewissäuren oder Protonensäuren der allgemeinen Zusammensetzung
I oder deren Mischungen
M n m · X m n · pY · q · Z (I)
worin
M ein m-wertiges Kation der Metalle oder Halbmetalle Li, Na, K, Be, Mg, Ca, Ba, Al, Ce, Ti, Zr, Th, Nb, Cr, Mo, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Ag, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Bi, B, Si, Sb oder die Metalloxykationen Titanyl oder Zirkonyl oder ein Proton darstellt,
X die Anionen der anorganischen Protonensäuren Hydroxyl, Carbonat, Fluorid, Chlorid, Bromid, Jodid, Rhodanid, Perchlorat, Sulfid, Nitrat, Sulfit, Sulfat, Thiosulfat, Hydrogensulfat, Hydrogensulfit, Phosphat, Hydrogenphosphat, Phosphit, Hypophosphit, Carbamat, Thiocarbonat, Silicat, Metasilicat, Titanat, Zirkonat, Borat, Metaborat, Molybdat oder Wolframat oder ein Acetat-Rest oder die Anionen der organischen Sauerstoffsäuren des Schwefels HSO₃CH₃ und HSO₃CF₃ und der Merkaptane HSCH₂CH₂CO₂H und HSCH₂CO₂-i-C₈H₁₇ bedeutet, wobei die anorganische oder organische Säure einen pKs-Wert von höchstens 15,8 und wenn
M ein Proton ist, von höchstens 11 aufweist,
Y Wasser, das von dem Kation oder auch Anion koordinativ gebunden werden kann,
Z eine chelatbildende Verbindung der allgemeinen Formel II,
M ein m-wertiges Kation der Metalle oder Halbmetalle Li, Na, K, Be, Mg, Ca, Ba, Al, Ce, Ti, Zr, Th, Nb, Cr, Mo, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Ag, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Bi, B, Si, Sb oder die Metalloxykationen Titanyl oder Zirkonyl oder ein Proton darstellt,
X die Anionen der anorganischen Protonensäuren Hydroxyl, Carbonat, Fluorid, Chlorid, Bromid, Jodid, Rhodanid, Perchlorat, Sulfid, Nitrat, Sulfit, Sulfat, Thiosulfat, Hydrogensulfat, Hydrogensulfit, Phosphat, Hydrogenphosphat, Phosphit, Hypophosphit, Carbamat, Thiocarbonat, Silicat, Metasilicat, Titanat, Zirkonat, Borat, Metaborat, Molybdat oder Wolframat oder ein Acetat-Rest oder die Anionen der organischen Sauerstoffsäuren des Schwefels HSO₃CH₃ und HSO₃CF₃ und der Merkaptane HSCH₂CH₂CO₂H und HSCH₂CO₂-i-C₈H₁₇ bedeutet, wobei die anorganische oder organische Säure einen pKs-Wert von höchstens 15,8 und wenn
M ein Proton ist, von höchstens 11 aufweist,
Y Wasser, das von dem Kation oder auch Anion koordinativ gebunden werden kann,
Z eine chelatbildende Verbindung der allgemeinen Formel II,
worin R einen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest
mit 5 bis 15 C-Atomen darstellt oder der allgemeinen
Formel III,
worin
x einen Wert von 0,5 bis 8,
X S oder O und
R³ ein aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 18 C-Atomen bedeuten,
p für 0 oder einen Wert zwischen 0 und 2 steht,
q einen Wert von 1 bis 16,
m eine ganze Zahl von 1 bis 5 und
n eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten.
Zweckmäßig steht p für 0.
x einen Wert von 0,5 bis 8,
X S oder O und
R³ ein aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoffrest mit 5 bis 18 C-Atomen bedeuten,
p für 0 oder einen Wert zwischen 0 und 2 steht,
q einen Wert von 1 bis 16,
m eine ganze Zahl von 1 bis 5 und
n eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten.
Zweckmäßig steht p für 0.
Zweckmäßig bedeutet in obengenannten Verbindungen M ein
Proton und X das Anion einer Sauerstoffsäure.
Zweckmäßig stellt in obengenannten Verbindungen M ein
Metall- oder Halbmetallkation, ein Metalloxo- oder Metalldioxokation
dar, q bedeutet den Wert 2 bis 16 und der
pKs-Wert der Säure, von der sich das Anion ableitet, ist
höchstens bis zu 7, wenn M ein Halbmetallkation bedeutet.
Die Zusammensetzung I umfaßt nur monomere Salze; im Formelteil
M n m X m n sind daher die tiefgestellten Indices n und m
jeweils 1, wenn die hochgestellten Indices m und n identische
Zahlen sind.
Die Wertigkeit m des Kations ergibt sich aus der
Stellung der Elemente im Periodensystem. Als Wertigkeit
wird in vorliegender Anmeldung die Anzahl m an Elektronen
verstanden, die ein Metall unter Ausbildung eines m-fach
geladenen Metalliones abzugeben vermag. Ein Element kann
hierbei, wie allgemein bekannt, verschiedene stabile Wertigkeitsstufen
ausbilden, z. B. kann Zinn in zwei- oder
vierwertiger Form, Chrom in 2- oder 3-wertiger Form, oder
Kupfer in 1- oder 2-wertiger Form vorliegen.
Die Wertigkeit m beträgt vorzugsweise 1 bis 5.
Das Kation M leitet sich von den Elementen
Li, Na, K, Be, Mg, Ca, Ba, Al, Ce,
Ti, Zr, Th, Nb, Cr, Mo, Mn, Fe, Co, Ni,
Cu, Ag, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Bi
und den Halbmetallen B, Si und Sb ab.
Insbesondere leitet sich das Kation von den Metallen Li, Na,
K, Mg, Ca, Ba, Al, Ti, Zr, Cr, Mo, Mn, Fe, Co,
Ni, Cu, Ag, Zn, Cd, Sn, Pb und Bi und den Halbmetallen
B, Si und Sb ab.
Einige Metalle können auch Metalloxokationen bilden, die
zwei Sauerstoffatome enthalten. Diese sind
Titanyl oder Zirkonyl.
Die anorganische Säure und die zuvor definierten organischen
Säuren, von denen sich das Anion ableitet, haben
vorzugsweise einen pKs-Wert von höchstens 10, insbesondere
hochstens 4 und er beträgt bei den stärksten Säuren etwa bis
-10. Wie allgemein bekannt, ist der pKs-Wert, der ein Maß
für die Säurestärke ist, für Protolyte in wäßrigen Systemen
definiert als der negative dekadische Logarithmus
der Gleichgewichtskonstante der Protolysereaktion. Die
gleiche Definition gilt auf für die pKb-Werte, die ein
Maß für die Basenstärke sind. Es wurde gefunden, daß
jene erfindungsgemäßen chelatisierten Verbindungen der
Formel I besonders stabil sind, die sich von starken Säuren
ableiten. Die obere Grenze des pKs-Wertes von 15,8
schließt noch Wasser als schwache Säure ein.
X ist das Anion einer n-basischen wie zuvor definierten
anorganischen oder organischen Protonensäure. Diese Definition
umfaßt auch Protonensäuren, die in freier Form
nicht existent sind, sondern nur in Form ihrer Salze, z. B.
den Ammoniumsalzen. Die Basizität n gibt die Anzahl der
durch die Abspaltung von n Protonen im Anion gebildeten negativen
Ladungen an. Neben den Anionen einbasischer Säuren
wie Salzsäure sind auch Anionen vierbasischer Säuren bekannt,
wie z. B. Silikat oder Titanat und n bedeutet daher
ganze Zahlen von 1 bis 4. X umfaßt auch polymere Anionen,
z. B. jene der Silikate, Titanate, Phosphate,
Zirkonate, Borate, Molybdate und Wolframate.
Das Anion X leitet sich bevorzugt von anorganischen Protonensäuren
aus der Gruppe der Halogen- und Pseudohalogenwasserstoffsäuren,
der anorganischen
Sauerstoffsäuren oder Thiosäuren
ab.
Unter den Halogen- bzw. Pseudohalogenwasserstoffsäuren
sind zu nennen: HF, HCl, HBr, HJ und HCNS.
Die anorganischen Sauerstoffsäuren leiten sich vorzugsweise
von den Elementen C, N, P, As, S, Cl, Br und Jod oder
von den amphoteren Elementen und den Halbmetallen ab.
Die anorganischen Thiosäure ist bevorzugt H₂S oder leitet
sich von den Elementen Mo, W, Sn, P, Sb und S
ab.
Als Beispiele für Anionen der Sauerstoffsäuren der genannten
Elemente sind zu nennen:
Carbonat, Nitrit, Nitrat, Hypophosphit,
Phosphit, Orthophosphat,
Sulfit,
Sulfat, Thiosulfat,
Perchlorat.
Als Anionen von Thiosäuren ist Sulfid zu nennen.
Als Anionen von Sauerstoffsäuren der amphoteren Elemente
und der Halbmetalle sind zu nennen:
Borat, Metaborat, Silikat, Metasilikat,
Titanat und Zirkonat.
X kann auch das Anion einer n-basischen aliphatischen
Carbonsäure sein.
Beispiel ist das Acetat.
Eine bevorzugte Anionen sind Hydroxyl, Fluorid, Chlorid,
Bromid, Jodid, Rhodanid, Perchlorat,
Sulfid,
Nitrat, Sulfit, Sulfat,
Thiosulfat, Hydrogensulfat, Hydrogensulfit,
Phosphat, Hydrogenphosphat, Phosphit, Hypophosphit,
Carbonat,
Thiocarbonat,
Carbamat,
Silikat, Metasilikat, Titanat, Zirkonat, Borat, Metaborat,
Molybdat,
Wolframat
oder Acetat.
In den erfindungsgemäßen Verbindungen der Zusammensetzung
I sind besonders die Anionen bevorzugt, die sich
von anorganischen Säuren ableiten, die insbesondere einen
pKs-Wert von höchstens 7,5 aufweisen, und die Anionen
der organischen Säuren, die einen pKs-Wert von höchstens 4
aufweisen. Sofern M ein Proton bedeutet, ist der pKs-Wert
bevorzugt höchstens 9,5, besonders höchstens 4.
M n m · X m n kann auch Ansolvosäuren bedeuten.
Als Beispiele seien genannt: BF₃, Al₃, AlCl₃, SiCl₄,
TiCl₄, SnCl₂, SnCl₄, Bortrialkoholate.
Weitere Beispiele sind dem Fachmann geläufig.
M in der Zusammensetzung I kann auch ein Proton bedeuten.
Hierunter sind dann die anorganischen und organischen
sauerstoffhaltigen und sauerstofffreien Protonensäuren zu
verstehen, deren Anionen zuvor definiert wurden. Bevorzugt
sind die sauerstoffhaltigen Protonensäuren.
Y in seiner Bedeutung als Wasser kann in den Verbindungen
der Zusammensetzung I an das Kation oder auch Anion koordinativ
gebunden sein bzw. als Kristallwasser vorliegen.
In manchen Fällen ist es möglich, daß das Wasser nicht
ganz entfernt werden kann. Vorzugsweise ist kein Wasser
enthalten oder nur sehr wenig.
Im allgemeinen kann jedoch Wasser
der Formel Y praktisch vollständig entfernt
werden, so daß p vorzugsweise ein Wert von 0 bis 1
und insbesondere 0 ist.
Z in den erfindungsgemäßen Verbindungen der Zusammensetzung
I als komplexbildende Verbindung enthält
das 1,2,3-Triol mit
8 bis 18 C-Atomen und entspricht der allgemeinen
Formel II
worin R einen Kohlenwasserstoffrest aliphatischen oder
aromatischen Charakters mit
5 bis 15 C-Atomen darstellt.
Bevorzugt ist R, lineares und insbesondere verzweigtes
Alkyl mit 5 bis 15 C-Atomen. Die 1,2,3-Triole
sind bekannte Verbindungen
und werden aus α,β-ungesättigten Alkoholen durch Glycolisierungsreaktionen
hergestellt, wie es z. B. in der
DE-PS 11 49 700 beschrieben ist.
Eine Untergruppe der 1,2,3-Triole sind die Äther und
Thioäther, die durch Umsetzung von Mono-1,2-epoxy-3,4-dihydroxybutan,
-2-methylbutan oder -2,3-dimethylbutan mit
Mercaptanen oder Alkoholen der Formel R³XH, worin R³ und
X die nachfolgende Bedeutung haben. Auch die 1,2,3,4-Diepoxide
des Butans, 2-Methyl- bzw. 2,3-Dimethylbutans können
als Ausgangsprodukte eingesetzt werden. Die Ausgangsprodukte
sind leicht durch die Epoxidierung von Butadien,
Isopren oder 2,3-Dimethylbutadien zugänglich.
Eine weitere Untergruppe sind partiell verätherte Zuckeralkohole
und Zucker, die eine 1,2,3-Triol-Gruppe enthalten
und gegebenenfalls weitere Hydroxylgruppen.
Z ist als komplexbildende Verbindung auch ein Monoglycerinäther
oder -thioäther mit bevorzugt insgesamt 8 bis 30,
insbesondere 8 bis 24 C-Atomen.
Diese
Ester, Äther und Thioäther entsprechen der allgemeinen Formel III
worin
x einen Wert von 0,5 bis 8, zweckmäßig von 1 bis 4 und bevorzugt von 1 bis 2 ist,
X S oder bevorzugt O und
R³ ein Kohlenwasserstoffrest aliphatischen oder aromatischen Charakters mit bevorzugt 3 bis 24, insbesondere 5 bis 18 C-Atomen bedeutet.
x einen Wert von 0,5 bis 8, zweckmäßig von 1 bis 4 und bevorzugt von 1 bis 2 ist,
X S oder bevorzugt O und
R³ ein Kohlenwasserstoffrest aliphatischen oder aromatischen Charakters mit bevorzugt 3 bis 24, insbesondere 5 bis 18 C-Atomen bedeutet.
R³ ist bevorzugt
lineares und insbesondere verzweigtes Alkyl.
Besonders geeignet sind verzweigte Alkylreste, die sich
von technischen Alkoholen ableiten, wie z. B. Guerbetalkohole
und Alfole®, Dobanole®
und Oxanole®.
Die Glycerinmonoäther und -thioäther sind bekannte Verbindungen,
die z. B. in der DE-AS 22 34 016, der DE-OS
25 00 315 und der DE-OS 19 36 343 beschrieben sind, wo
auch deren Herstellungsmöglichkeiten angegeben sind.
Die Oxidationsprodukte der Glycerinmonothioäther sind
ebenfalls geeignet. Die Sulfine oder Sulfone sind sogar
für besonders stabile erfindungsgemäße Zusammensetzungen
der Formel I ausgezeichnet.
Die Gewinnung der aliphatischen Glycerinmonoäther erfolgt
z. B. am einfachsten durch Umsetzung von Alkoholen mit
Glycidol in Gegenwart eines Katalysators:
Das Umsetzungsprodukt ist ein statistisches Gemisch, das
schon per se für die erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet
werden kann. Die Isolierung des molekulareinheitlichen
Monoäthers:
ist durch Destillation einfach zu bewerkstelligen. Bei
höherer Destillationstemperatur lassen sich auch geeignete
höhere Glycidoladdukte abtrennen, wie z. B.:
Mit Hilfe der Molekulardestillationstechnik ist auch noch
die Abtrennung von höheren Glycidoaddukten durchführbar.
In Formel III kann x daher jeden beliebigen Wert von 0,5
bis 8 annehmen, je nach dem, in welchem Verhältnis die Reaktanden
eingesetzt werden. Es haben sich jedoch jene Verbindungen
der Formel III als vorteilhaft erwiesen, in
denen x einen Wert von 1 bis 4, insbesondere 1 bis 2 ist.
Es ist nicht erforderlich, daß die chelatbildenden Verbindungen
der Formel Z als molekulareinheitliche Substanzen
verwendet werden. Mit Erfolg können auch die statistischen
Gemische unmittelbar für die Chelatisierung herangezogen
werden. Mitunter kann es jedoch vorteilhaft sein,
wenn wenigstens der Ausgangsalkohol vorher destillierend
entfernt wird und wenn Verbindungen der Formel III mit
einer engen Verteilung eingesetzt werden.
Ein anderer Weg zu den Alkylglycerinmonoäthern führt über
die Additionsprodukte von Epichlorhydrin an Alkohole, wie
z. B.:
Diese Additionsreaktion läuft weitgehend einheitlich, d. h.
es entsteht hier nur eine sehr enge Verteilung.
Die Verseifung mit z. B. Natronlauge führt auch hier zu den
gewünschten Glycerinäthern.
Aromatische Glycerinmonoäther sind ebenfalls via Glycidol-
Addition leicht zugänglich. Hier lassen sich jedoch mit
Vorteil anionische Katalysatoren einsetzen, wie z. B. Natriumhydrid.
Unter diesen Bedingungen wird ein relativ einheitliches
Endprodukt gebildet.
Unter ähnlichen Bedingungen wie bei den Phenolen lassen
sich via Glycidoladdition an Mercaptane die Glycerinmonothioäther
gewinnen. Man erhält auch hier relativ einheitliche
Reaktionsprodukte. Die aromatischen Glycerinmonoäther
und aromatischen und aliphatischen Thioäther sind
auch über die Epichlorhydrinaddition zugänglich.
Als komplexierende Verbindung der Formel Z sind in den
erfindungsgemäßen Verbindungen der Zusammensetzung I die
Glycerinmonoäther besonders bevorzugt.
Einige bevorzugte Beispiele sind:
Glycerinäther der Formel
worin R³X- bedeutet: n-Pentyloxy, n-Hexyloxy, n-Octyloxy,
i-Octyloxy, i-Tridecyloxy, n-Hexylthio, n-Octylthio,
i-Octylthio, tert.-Dodecylthio, n-Nonylphenoxy, n-Octadecyloxy
sowie
wobei letztere statistische
Gemische darstellen.
Der Wert von q gibt die Anzahl der komplexbildenden Verbindungen
der Formel Z in der Zusammensetzung I an, wobei q
1 bis 16 und ganz besonders
1 bis 8 ist. Bei einigen erfindungsgemäßen Verbindungen, z. B.
vom Li, B oder Zn und anderen wird bereits eine sehr gute
gewünschte Löslichkeit gefunden, wenn nur ein Molekül komplexbildender
Verbindung der Formel Z vorhanden ist, woraus sich
die untere Grenze für q zu 1 ergibt.
Es wurde auch gefunden, daß bei Verbindungen der Zusammensetzung
I, die eine relativ niedermolekulare Verbindung
der Formel Z enthalten, die Löslichkeit durch die Erhöhung
der Anzahl q an komplexierender Verbindung der Formel Z
verbessert werden kann. Umgekehrt genügt bei höhermolekularen
Verbindungen der Formel Z eine relativ niedrige Anzahl
q, um eine gute Löslichkeit zu erzielen.
Sofern die erfindungsgemäßen Verbindungen der Zusammensetzung
I hohe Anteile an komplexierenden Verbindungen
der Formel Z enthalten, d. h. wenn q in Zusammensetzung I
größer als etwa 16 ist, besteht die Möglichkeit, daß tatsächlich
nur ein Teil unmittelbar an das Salz, vorzugsweise
an das Kation gebunden ist.
In diesen Fällen würden dann hochkonzentrierte Lösungen der
erfindungsgemäßen Verbindungen in den komplexierenden
Verbindungen der Formel Z vorliegen, die ebenfalls die gewünschten
Löslichkeitseigenschaften aufweisen und von der
vorliegenden Erfindung mit umfaßt werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, daß bei der Herstellung Gemische
an komplexierenden Verbindungen der Formel Z eingesetzt
werden, womit die Löslichkeit beeinflußbar ist.
Wenn M ein Proton bedeutet ist q bevorzugt 1 bis 6, besonders
1 bis 3. Besonders bevorzugt ist in diesem Fall pro Proton
eine Verbindung der Formel Z in der Zusammensetzung I enthalten.
Erfindungsgemäße Verbindungen der Zusammensetzung I können
nach gleichen oder analogen Verfahren hergestellt
werden, wie sie in der DE-OS 23 30 906 beschrieben sind.
Es wurde hierbei gefunden, daß jene erfindungsgemäßen
Verbindungen der Zusammensetzung I nach diesem Verfahren
herstellbar sind, die sich von in Wasser oder organischen
Lösungsmitteln löslichen anorganischen Metall- oder Halbmetallsalzen,
Lewissäuren oder Protonensäuren ableiten.
Die Löslichkeit von anorganischen Salzen in organischen
Lösungsmitteln ist z. B. in J. Jander. Ch. Lafrenz, Wasserähnliche
Lösungsmittel, Verlag Chemie (1968) beschrieben.
Ein weiterer Gegenstand vorliegender Erfindung ist also ein
Verfahren zur Herstellung von komplexierten Verbindungen von
Metallsalzen, Halbmetallsalzen, Lewissäuren oder Protonsäuren,
der Zusammensetzung I, die sich von in Wasser oder
organischen Lösungsmitteln löslichen Metall- oder Halbmetallsalzen,
Lewis- oder Protonensäuren, ableiten, dadurch
gekennzeichnet, daß man die löslichen Metallsalze oder deren
Hydrate (Aquokomplexe), Lewissäuren oder Protonensäuren,
direkt, in wäßriger Lösung oder in einem organischen Lösungsmittel
gelöst mit q Molen pro Mol Metallsalz bzw. Säure einer
komplexierenden Verbindung der Formel Z umsetzt und gegebenenfalls
danach das Wasser oder das Lösungsmittel aus dem
Reaktionsgemisch entfernt.
Das Verfahren, für das verschiedene Ausführungsformen bestehen,
wird bevorzugt bei Temperaturen bis zu 150°C, insbesondere
30°C bis 120°C durchgeführt.
In einer Ausführungsform setzt man die wasserfreien Metall-
oder Halbmetallsalze, Lewis- oder Protonensäuren direkt mit
den komplexierenden Verbindungen der Formel Z um. Die Reaktion
wird durch Erwärmen beschleunigt. Bei kristallinen Verbindungen
der Formel Z wählt man zweckmäßig eine Reaktionstemperatur,
die oberhalb ihrer Schmelzpunkte liegen. Die Reaktion ist
nach dem Auflösen des eingesetzten Salzes beendet. Danach
können eventuelle unlösliche Bestandteile abfiltriert werden.
Als Beispiele für wasserfreie Salze seien genannt:
MgCl₂, CaCl₂, ZnCl₂, SnCl₂, SnBr₂, MnCl₂ und CuCl₂. Gasförmige
Säuren wie HCl oder HBr können in die vorgelegten Verbindungen
der Formel Z eingeleitet werden. Bei der Umsetzung der
Lewissäuren ist es zweckmäßig, nicht zu hohe Temperaturen
anzuwenden, um den Ersatz der Anionen durch Alkoholatbindungen
zu unterdrücken.
In einer anderen Ausführungsform werden die kristallwasserhaltigen
Metall- oder Halbmetallsalze oder Säuren eingesetzt und
mit den komplexbildenden Verbindungen der Formel Z umgesetzt.
Hierbei kann das Kristallwasser durch Erwärmen, gegebenenfalls
im Vakuum, entfernt werden oder durch azeotrope
Destillation mit einem organischen Lösungsmittel wie
Kohlenwasserstoffen, z. B. Hexan, Heptan, Petroläthern,
sowie Benzol, Toluol, Xylol oder Chloroform ausgetrieben
werden.
Im allgemeinen geht das Salz in dem Maße in Lösung, wie
das Kristallwasser verdrängt wird. Man hat jedoch auch
beobachtet, daß unter gewissen Voraussetzungen eine Auflösung
ohne Entfernen des Kristallwassers erfolgt, wobei
keine Entmischungserscheinungen auftreten und ebenfalls
die gewünschte Löslichkeit erzielt wird. Als Beispiel
sei MgBr₂ · 6H₂O angeführt. Nach der Reaktion kann durch
Filtration von unlöslichen Bestandteilen befreit werden
und durch Abdestillieren des Lösungsmittels die erfindungsgemäße
Verbindung isoliert werden. Als Beispiele für
kristallwasserhaltige Salze seien die Hydrate von NiCl₂,
Ni(CH₃COO)₂, FeCl₂, AlCl₃, CuCl₂, CoCl₂, CaCl₂, MgCl₂,
MnCl₂, ZnCl₂, CdCl₂, CrCl₃, Mg(CH₃COO)₂, Cu(CH₃COO)₂
und Co(HCOO)₂ genannt.
Bei Verwendung von Salzen, die insbesondere starke Lewissäuren
(Ansolvosäuren) darstellen, werden bei diesen Herstellverfahren
oft Verfärbungen im Reaktionsprodukt beobachtet. Es wurde
gefunden, und dies ist eine weitere Ausführungsform des
Verfahrens, daß sich diese Verfärbungen vermeiden lassen,
wenn man von den wasserfreien ätherischen oder alkoholischen
Lösungen der Lewissäuren ausgeht und nach der Zugabe
der komplexbildenden Verbindung der Formel Z zur
Reaktion erwärmt und danach den Äther oder Alkohol destillativ,
gegebenenfalls im Vakuum, entfernt. Bei Verwendung
der ätherischen Lösungen ist es auch möglich,
den Äther vor der Zugabe der Verbindung der Formel Z
soweit zu entfernen, daß die Ätheraddukte der Lewissäuren
zurückbleiben und diese als Ausgangsprodukte eingesetzt
werden. Als Ether Äther und Alkohole kommen insbesondere
niedermolekulare, destillativ leicht entfernbare
in Frage, z. B. Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Methanol
und Äthanol. Als Beispiele für Lewissäuren seien genannt:
AlCl₃, FeCl₃, SnCl₄, MoCl₅, SbCl₅, SbF₅, BF₃, SbF₃.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens werden die
erfindungsgemäßen Verbindungen erhalten, in dem man die
wasserfreien oder kristallwasserhaltigen Salze bzw. Säuren in
einem geeigneten organischen Lösungsmittel löst und danach
eine komplexbildende Verbindung zugibt und umsetzt. Nach
Entfernung des Lösungsmittels fällt dann das gewünschte
Produkt an. Das Kristallwasser wird bei diesem Verfahren im
allgemeinen mit dem Lösungsmittel entfernt. Als Lösungsmittel
werden bevorzugt jene verwendet, die auch die Verbindung der
Formel Z zu lösen vermögen. Als Beispiele seien Äther, wie
Diäthyläther, Tetrahydrofuran, Alkohole wie Methanol und
Äthanol, und Chloroform, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid
oder Acetonitril genannt und als Salze KJ, NaBr, AgNO₃,
CuSO₄ · 5H₂O, Na₂S₂O₃ · 5H₂O und Cd(CH₃COO)₂ · 2H₂O genannt.
Bei einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird zur
Herstellung von komplexierten Verbindungen der Zusammensetzung
I, in denen X für Hydroxyl steht, ein Metallhydroxid
oder -oxid bzw. deren Hydrate mit q Molen
pro Mol Hydroxid oder Oxid einer komplexbildenden Verbindung
der Formel Z umgesetzt und anschließend soviel
Wasser ausgetrieben, daß die der Wertigkeit des Metallkations
entsprechende Anzahl an Hydroxylgruppen zurückbleibt.
Bei der Verwendung der Metalloxide werden wahrscheinlich
zunächst unter Austritt von Wasser Alkoholate
gebildet, die durch das Reaktionswasser wieder hydrolisiert
werden.
Als Metalloxide und -hydroxide werden hier bevorzugt
jene eingesetzt, die in wäßriger Lösung pKb-Werte von
höchstens 9, vorzugsweise höchstens 4,5 aufweisen, wobei
negative Werte sehr starke Basen anzeigen. Als Beispiele
seien die Metalloxide und Hydroxide der Alkali- und Erdalkalimetalle,
des einwertigen Talliums und Silbers genannt.
Die Verfahren mit den Protonensäuren sind prinzipiell nicht
andersartig. So können die zu komplexierenden Protonensäuren
in den Komplexbildner der Formel Z direkt eingetragen werden,
gegebenenfalls in Gegenwart eines Lösungsmittels wie Kohlenwasserstoffen.
Zweckmäßig wird hierbei wie bei der Nachreaktion
bis zur klaren Lösung gekühlt, um Temperaturen bis
zu 50°C nicht zu überschreiten. Bei Verwendung verdünnter
wäßriger Protonensäuren wird vorteilhaft das Wasser in Gegenwart
eines Komplexbildners der Formel Z durch azeotrope
Destillation entfernt, wobei auch Lösungsmittel verwendet
werden können.
Die erfindungsgemäßen komplexierten Verbindungen der
Zusammensetzung I sind überraschend auch über ein neues
Zweistufenverfahren herstellbar, bei dem man von basischen
oder nichtbasischen Metall- oder Halbmetallalkoholaten bzw.
Estern von Sauerstoffsäuren ausgeht und in einer zweiten
Reaktionsstufe das Anion einführt. Mit diesem generellen
Verfahren werden auch in Wasser und organischen Lösungsmitteln
unlösliche Metall- oder Halbmetallsalze oder Protensauerstoffsäuren
überraschend in die erfindungsgemäßen löslichen Verbindungen
überführt. Die Reaktion ist einfach, verläuft
überraschend in praktisch quantitativen Ausbeuten und hat den
wesentlichen Vorteil, daß praktisch alle Metallsalze von
Säuren mit einer bestimmten Mindeststärke in der erfindungsgemäßen
Form hergestellt werden können.
Ein weiterer Gegenstand vorliegender Erfindung ist also
ein Verfahren zur Herstellung von komplexierten Verbindungen
aus einem Metall- oder Halbmetallsalz oder Protonensauerstoffsäuren,
die der obengenannten Zusammensetzung I entsprechen
oder deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man
zunächst ein basisches oder nichtbasisches Metallalkoholat,
Metalloxyalkoholat oder nichtbasisches Halbmetallalkoholat
oder einem Säureester mit q Molen einer komplexbildenden
Verbindung der Formel Z oder eine Verbindung der Zusammensetzung
I, worin X für Hydroxyl steht, herstellt, und
- a) diese basischen oder nichtbasischen Alkoholate oder Verbindungen der Zusammensetzung I, worin X Hydroxyl bedeutet, danach in stöchiometrischer Menge mit einer wasserfreien, in wäßriger Lösung eine Säure mit einem pKs-Wert von höchstens 15,8 und wenn M ein Proton bedeutet, mit einem pKs-Wert von höchstens 11, bildenden Verbindung der Formel H n X n , worin n und X die zuvor angegebene Bedeutung haben, oder mit einem Ammoniumsalz A n X n , worin A ein Ammoniumkation und n sowie X die zuvor angegebene Bedeutung haben, unter Entfernung des Wassers, Ammoniaks oder Amines umsetzt, oder
- b) die basischen Alkoholate oder eine Verbindung der Zusammensetzung I, worin X für Hydroxyl steht, danach mit einer stöchiometrischen Menge eines Säureanhydrides, eines Säurehalogenides oder Säureesters der für die Verbindungen der Zusammensetzung I definierten Säuren umsetzt unter Entfernung des Alkoholes bei Verwendung der Säureester, oder
- c) zur Herstellung der Verbindungen, in denen M ein Proton bedeutet, die Ester einer Protonensauerstoffsäure mit einer komplexbildenden Verbindung der Formel Z oder Ester mit aliphatischen Alkoholen in Gegenwart von q Molen einer komplexbildenden Verbindung der Formel Z mit stöchiometrischen Mengen Wasser umsetzt, wobei bei der Verwendung der aliphatischen Säureester der entstehende Alkohol entfernt wird, oder
- d) daß man zur Herstellung von komplexierten Verbindungen von Metallsalzen oder Halbmetallsalzen, Lewissäuren oder Protonensäuren der Zusammensetzung I, die sich von in Wasser oder organischen Lösungsmitteln löslichen Metall- oder Halbmetallsalzen, Lewis- oder Protonensäuren ableiten, die löslichen Metallsalze, Halbmetallsalze, Lewis- oder Protonensäuren oder deren Hydrate direkt, in wäßriger Lösung oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst, mit q Molen pro Mol Salz oder Säure einer komplexierenden Verbindung der Formel Z umsetzt und gegebenenfalls danach das Wasser oder das Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch entfernt.
Zweckmäßige Verfahrensmerkmale sind:
- - daß man bei Variante b) das Wasser durch azeotrope Destillation entfernt, vorzugsweise mit einem Kohlenwasserstoff, Chloroform, Benzol, Toluol oder Xylol.
- - daß man bei Variante d) als organische Lösungsmittel Äther, Alkohole, Chloroform, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder Acetonitril verwendet.
- - daß bei Variante d) ätherische oder alkoholische Lösungen der Lewissäuren eingesetzt werden.
- - daß bei Variante d) das organische Lösungsmittel das Metallsalz und die komplexierende Verbindung der Formel Z löst.
- - daß man zur Herstellung von Verbindungen der Zusammensetzung I, worin X Hydroxyl bedeutet, gemäß Variante d) ein Metallhydroxid oder -oxid bzw. deren Hydrate mit q Molen einer komplexbildenden Verbindung der Formel Z umsetzt und soviel Wasser austreibt, daß die der Wertigkeit des Metallkations entsprechende Anzahl an Hydroxylgruppen zurück bleibt.
- - daß man ein Metalloxid oder -hydroxid aus der Gruppe der Alkalimetalle und Erdalkalimetalle, sowie einwertigem Thallium und Silber verwendet.
- - daß die Reaktion gemäß Variante d) bis zu einer Temperatur von 150°C, vorzugsweise 50-120°C durchgeführt wird.
- - daß man zur Herstellung der Verbindungen der Zusammensetzung I, in denen M ein Proton bedeutet, von wasserfreien oder wäßrigen Protonensäuren ausgeht.
- - daß man zur Herstellung der Zusammensetzung I, worin M ein Proton und X ein oligomeres Anion einer Sauerstoffsäure bedeuten, nach der Hydrolyse gemäß Varianten a-c) eine Kondensation unter Entfernung des entstehenden Reaktionswassers anschließt.
- - daß die Protonensäure H n X n in Form einer komplexierten Verbindung der Zusammensetzung I mit der Formel H n X n · p Y · q Z eingesetzt wird, worin p bevorzugt 0 ist.
- - daß M ein Metall- oder Halbmetallkation oder ein Metalloxokation darstellt, q den Wert 2 bis 16 bedeutet und der pKs-Wert der Säure, von der sich das Anion ableitet, höchstens bis zu 7 ist, wenn M ein Halbmetallkation darstellt.
In den Verbindungen H n X und A n X steht n vorzugsweise für
eine ganze Zahl von 1 bis 3 und der pKs-Wert der Säure
beträgt höchstens 7, insbesondere höchstens 4.
Zur Erklärung sei erwähnt, daß der pKs-Wert von 15,8
gerade Wasser als schwächste Säure einschließt.
Die Reaktion kann in Gegenwart eines Lösungsmittels oder
ohne durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittel sind
insbesondere leichflüchtige Äther wie Diäthyläther vorzugsweise
aber Kohlenwasserstoffe wie Pentan, Hexan, Benzol,
Toluol und Xylol, die wieder leicht aus dem Reaktionsgemisch
durch Destillation, gegebenenfalls im Vakuum, zur
Herstellung der reinen erfindungsgemäßen komplexierten
Verbindungen, entfernt werden können. Vor dem Destillieren
können eventuelle unlösliche Bestandteile abfiltriert
werden.
Das Verfahren wird im allgemeinen bei Umgebungstemperaturen
(etwa 20°C) bis zu Temperaturen von 150°C, vorzugsweise
50°C durchgeführt. Bei der Zugabe der Reaktanden
(wasserfreie Protonensäure, Säureanhydrid, -ester und
-halogenid) wird im allgemeinen eine starke positive Wärmetönung
beobachtet. In manchen Fällen kann es daher
zweckmäßig sein, das Reaktionsgemisch zu kühlen. Zur
Entfernung des verwendeten Lösungsmitteln ist gegebenenfalls
eine Erwärmung notwendig.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren als Ausgangsprodukte
verwendeten Metall-, Halbmetall- und Metalloxidalkoholate
aus den komplexbildenden Verbindungen der Formel
Z werden nach verschiedenen bekannten Verfahren hergestellt:
- a) Im einfachsten Fall setzt man ein Metalloxid oder
-hydroxid bzw. deren Hydrate mit den Verbindungen
der Formel Z um und entfernt zur Herstellung der
reinen Alkoholate des gebildete Reaktionswasser, z.
B. durch azeotrope Destillation. Zur Bildung der basischen
Alkoholate wird nur ein Teil des Reaktionswassers
entfernt.
Dieses Verfahren ist insbesondere für starke Metallbasen geeignet, z. B. jene der Alkali- und Erdalkalimetalle, wie NaOH, KOH, LiOH, Ca(OH)₂, CaO, BaO, Ba(OH)₂ · 8H₂O. - b) Die Umsetzung von Alkali- oder Erdalkalialkoholaten, insbesondere der Li-, Na- und K-Alkoholate der Verbindungen der Formel Z mit Metall-, Halbmetall- und Metalloxyhalogeniden führt ebenfalls zu den entsprechenden Alkoholaten unter Bildung eines Alkali- bzw. Erdalkalihalogenides.
- c) Auch die Umsetzung von Metallhalogeniden, z. B. den Chloriden und Bromiden, mit den chelatisierenden Verbindungen der Formel Z, gegebenenfalls in Gegenwart katalytischer Mengen eines Alkalimetalles wie Li oder Na, führen unter Abspaltung des Halogenwasserstoffes zu den Alkoholaten. Diese Umsetzung wird im allgemeinen bei Temperaturen bis zu 200°C und mehr durchgeführt.
- d) Man kann auch von den Metall-, Halbmetall- und Metalloxyalkoholaten mit niederen, leicht flüchtigen Alkoholen wie Methanol oder Äthanol ausgehen und diese mit einer chelatisierenden Verbindung der Formel Z umsetzen, wobei der entstehende Alkohol destillativ entfernt wird. Auf diesem Wege werden z. B. die Alkoholate der Metalle Mg, Al, Sb, Ca, Ti, Sn oder des Zirkonylkations erhalten.
- e) Es ist auch möglich, durch die Umsetzung von Metallkomplexen, z. B. den Acetonylacetonaten mit Verbindungen der Formel Z unter Verdrängung des Liganden, z. B. Acetylaceton zu den entsprechenden Metallalkoholaten zu gelangen, z. B. bei Komplexen von Ni, Cu, Zn, Sn(II).
- f) Die Einwirkung von komplexbildenden Verbindungen der Formel Z auf Metallacetate, z. B. des Bleis oder Wismuts, liefert in vielen Fällen unter Entfernung der Essigsäure ebenfalls die entsprechenden Alkoholate.
- g) Auch die erfindungsgemäßen komplexierten Verbindungen der Zusammensetzung I, in denen X für Hydroxyl steht, sind als Ausgangsprodukte für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet, die im übrigen nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren selbst herstellbar sind.
- h) Die basischen Metall- und Metalloxyalkoholate sowie die erfindungsgemäßen Verbindungen der Zusammensetzung I, worin X für Hydroxyl steht, können als Ausgangsprodukte auch in situ hergestellt werden. Man setzt hierzu die Metallalkoholate, Halbmetallalkoholate oder Metalloxyalkoholate aus 2 bis 8 Molen einer komplexbildenden Verbindung der Formel Z und dem Metall mit einer stöchiometrischen Menge Wasser oder einem Unterschuß um, der bis zur Hälfte dieser Menge beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in verschiedener Form
ausgeführt werden. Bei der Umsetzung der praktisch wasserfreien
Protonensäuren H n X n mit den zuvor genannten Ausgangsprodukten
geht man im allgemeinen so vor, daß man
die wasserfreie Protonensäure bevorzugt portionenweise
den Ausgangsprodukten zusetzt. Unter praktisch wasserfrei
wird hier verstanden, daß nur Feuchtigkeitsspuren
zugegen sind, die das erfindungsgemäße Verfahren nicht negativ
beeinflussen. Gasförmige Protonensäuren, wie z. B. die
Halogen- und Pseudohalogenwasserstoffe, werden hierbei
kontinuierlich eingeleitet, bevorzugt in die Kohlenwasserstofflösungen
der Ausgangsprodukte; eine exakte Dosierung
(stöchiometrisch) ist vorteilhaft. Kristalline wasserfreie
Protonensäuren, wie z. B. Phosphorsäure, werden bevorzugt
in fester Form zugegeben, während die flüssigen
Protonensäuren, wie z. B. konzentrierte Schwefelsäure, ebenfalls
in Substanz zugegeben werden, vorteilhaft in die
gekühlte Petrolätherlösung der Alkoholate. Nach Beendigung
der Zugabe läßt man im allgemeinen noch nachreagieren.
Danach kann von möglichen unlöslichen Bestandteilen abfiltriert
werden und die erfindungsgemäße Verbindung nach
den üblichen Methoden isoliert werden.
Sofern die basischen Alkoholate und die Verbindungen der
Zusammensetzung I worin X für Hydroxyl steht, in situ
hergestellt werden, gibt man das Wasser entweder in Gegenwart
einer wasserfreien Verbindung H n X n , eines Ammoniumsalzes
oder eines Säureanhydrides, -halogenides oder -esters
zu oder man stellt zunächst die zuvor genannten Ausgangsprodukte
her und gibt erst danach ohne Isolierung der entstandenen
Ausgangsprodukte das Reagens zur Einführung des
Anions X zu.
Die Verbindungen der Zusammensetzung I worin X für Hydroxyl
steht, werden mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten,
indem man die Metall- oder Metalloxyalkoholate
aus den komplexierenden Verbindungen der Formel Z und
den Metallen mit einer stöchiometrischen Menge Wasser umsetzt.
Diese Umsetzung wird vorteilhaft in alkoholischer Lösung, insbesondere Methanol oder Äthanol oder in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
wie z. B. n-Heptan durchgeführt
und bei Temperaturen bis zu 100°C, zweckmäßig bis zu 50°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur.
Weitere besonders geeignete Lösungsmittel sind
Kohlenwasserstoffe, wie Pentan, Hexan, Petroläther, Octan,
Benzol oder Toluol.
Bei der Umsetzung mit wasserfreien Protonensäuren werden
die nichtbasischen Alkoholate als Ausgangsprodukte bevorzugt,
da hierbei die gewünschten erfindungsgemäßen Verbindungen
direkt erhalten werden, wenn das verwendete
Lösungsmittel entfernt wird. Es können jedoch auch die
basischen Alkoholate oder die Verbindungen der Zusammensetzung
I, worin X für Hydroxyl steht, eingesetzt werden,
ohne daß hierbei Schwierigkeiten entstehen. Es ist lediglich
notwendig, das entstandene Reaktionswasser zu
entfernen, vorzugsweise durch azeotrope Destillation.
Man führt diese Umsetzung daher vorteilhaft mit Kohlenwasserstoffen
als Lösungsmittel durch, mit denen das Wasser
gleichzeitig ausgeschleppt werden kann.
Es ist eine Vielzahl von Protonensäuren der Formel H n X n
bekannt, die in wasserfreier Form hergestellt werden können.
Kristalline Protonensäuren können Kristallwasser
enthalten, das jedoch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
nicht stört und nach der Umsetzung entfernt werden kann.
Einige der Protonensäuren sind in freier Form instabil
oder nicht existent und es ist als ein wesentlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, daß die
Anionen unbeständiger Säuren über ihre stabilen
Ammoniumsalze in die erfindungsgemäß verwendeten Ausgangsprodukte
eingeführt werden können. Diese Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist jedoch nicht auf diese
Ammoniumsalze beschränkt, sondern allgemein für alle Ammoniumsalze
durchführbar. Es wird ferner erwähnt, daß
anstelle der Protensäuren H n X n auch die erfindungsgemäßen
komplexierten Säuren der Zusammensetzung H n X n · q Z
generell als Ausgangsprodukt verwendet werden können, was z. B.
im Falle der unterphosphorigen Säure bzw. der Hypophosphite
sehr vorteilhaft ist.
Im einzelnen wird bei dieser Ausführungsform so vorgegangen,
daß man die Ausgangsprodukte und die Ammoniumsalzes der
Formel A n X n zusammen erwärmt, wobei der entstehende Ammoniak,
das Amin und das Reaktionswasser, das bei Verwendung der
basischen Alkoholate und der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
I, worin X für Hydroxyl steht, gebildet wird, ausgetrieben
werden. Das Wasser wird vorteilhaft durch azeotrope
Destillation entfernt. Bevorzugt werden die nichtbasischen
Alkoholate als Ausgangsprodukte verwendet.
Unter den Ammoniumsalzen sind besonders jene geeignet, aus
denen bei der Umsetzung leicht flüchtige Amine gebildet
werden. A steht in der Formel A n X n bevorzugt für NH₄⊕
oder Alkylammonium mit C₁-C₄-Alkylgruppen, besonders mit
C₁-C₂-Alkylgruppen. Besonders bevorzugt sind insbesondere
NH₄⊕ und Monoalkylammonium mit Methyl und Äthyl als Alkyl.
Die Umsetzungstemperatur beträgt bis zu 150°C, vorzugsweise
bis zu 110°C. Die Isolierung der erfindungsgemäßen
Verbindungen erfolgt mittels üblicher Methoden.
Die basischen Alkoholate und die erfindungsgemäßen Verbindungen
der Zusammensetzung I können als Ausgangsprodukte
in einer weiteren Ausführungsform auch mit Säureanhydriden,
-halogeniden und -estern umgesetzt werden. Diese
Umsetzung kann mit oder ohne Lösungsmittel durchgeführt
werden und verläuft im allgemeinen exotherm, so daß eine
zusätzliche Erwärmung der Reaktionsmischung nicht notwendig
ist. Im allgemeinen wird Säureester, -halogenid und
-anhydrid zu dem Alkoholat auf einmal oder auch portionsweise
oder bei Gasen kontinuierlich zugegeben. Die Isolierung
der gewünschten Produkte erfolgt nach den üblichen
Methoden. Die Umsetzung wird am besten bei Zimmertemperatur,
eventuell unter Kühlung, vorgenommen.
Als Säureanhydride sind besonders die Anhydride der organischen
Säuren und die säurebildenden Oxide der Elemente
C, N, P, S. Beispiele sind:
CO₂, N₂O₅, P₂O₃, P₂O₅, SO₂ oder SO₃,
sowie Essigsäureanhydrid.
Bei der Verwendung von
gemischten organischen Anhydriden
erhält man Mischungen von Verbindungen der
Zusammensetzung I.
Als Säurehalogenide sind insbesondere die Chloride und
Bromide geeignet. Die Säurekomponenten leiten sich bevorzugt
von den anorganischen und organischen Säuren,
sowie den organischen Sauerstoffsäuren des Phosphors und
Schwefels ab. Beispiele sind: SCl₂, S₂Cl₂, SOCl₂,
SO₂Cl₂, POCl₃, COCl₂, SO₂Br₂, POBr₃, CH₃COCl₃,
Methylsulfonbromid. Bei der Verwendung
der Säurehalogenide werden grundsätzlich Mischungen
von Verbindungen der Zusammensetzung I erhalten, in denen
X für Halogenid und ein weiteres Anion einer anorganischen
oder organischen Säure steht.
Im einzelnen kann diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens so durchgeführt werden, daß man zu den
Ausgangsprodukten die Anhydride oder Säurehalogenide auf
einmal oder portionsweise zugibt, und man zur Vervollständigung
der Reaktion noch nachreagieren läßt. Es wird vorteilhaft
mit einem Lösungsmittel gearbeitet und bei Temperaturen
bis zu 110°C, vorzugsweise bei Zimmertemperatur.
Die Isolierung der erfindungsgemäßen Verbindungen der Zusammensetzung
I erfolgt nach üblichen Methoden.
In einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Säureester als Reaktanden zur Einführung
des Anions X verwendet. Ein großer Vorteil dieser
Reaktion besteht darin, daß so die Anionen X von den
Oxosäuren eingeführt werden können, die in freier Form
nicht beständig sind. Besonders geeignet sind die Ester
der anorganischen und organischen Carbonsäuren, der anorganischen
Sauerstoffsäuren der Elemente C, N, P, S und
der amphoteren Elemente sowie der organischen Sauerstoffsäuren
des Schwefels und Phosphors. Die Ester sind bevorzugt
von leicht flüchtigen aliphatischen Alkoholen mit
1 bis 4 C-Atomen, vorzugsweise 1 bis 2, abgeleitet. Insbesondere werden die
Methylester und Äthylester verwendet. Die Herstellungsmöglichkeiten
für Ester sind aus der Literatur bekannt.
Bei der Umsetzung der Ester der amphoteren Elemente geht
man bevorzugt von den erfindungsgemäßen Verbindungen der
Zusammensetzung I aus, worin X für Hydroxyl steht. Als
Beispiel für Ester seien genannt:
Dimethylcarbonat, Diäthylcarbonat, Orthokohlensäuremethylester, Dimethylphosphat, -phosphat, Diäthylsulfit, Dimethylsulfat, Tetraäthylsilikat, Tetramethylsilikat, Trimethylborat und Tetraäthylzirkonat, Tetramethyltitanat, Dimethylmolybdat oder -wolframat.
Dimethylcarbonat, Diäthylcarbonat, Orthokohlensäuremethylester, Dimethylphosphat, -phosphat, Diäthylsulfit, Dimethylsulfat, Tetraäthylsilikat, Tetramethylsilikat, Trimethylborat und Tetraäthylzirkonat, Tetramethyltitanat, Dimethylmolybdat oder -wolframat.
Zur Durchführung der Reaktion gibt man die Ester zu den
Ausgangsprodukten. Danach wird vorzugsweise erwärmt und
der entstehende Alkohol laufend abdestilliert, was durch
Anlegen eines Vakuums beschleunigt werden kann. Die Reaktion
kann mit oder ohne Lösungsmittel durchgeführt werden.
Nach Beendigung der Reaktion liegen je nachdem die erfindungsgemäßen
komplexierten Verbindungen oder deren Lösungen
vor, die nach den üblichen Methoden gereinigt werden.
Auf diesem Wege ist es auch möglich, komplexierte Verbindungen
solcher Sauerstoffsäuren zu erhalten, die sich von
einigen Nichtmetallen und den amphoteren Elementen ableiten
und zur Bildung kondensierter Anionen neigen. Als Beispiele
hierfür seien P, Si, B, Mo, W, Ti,
Zr genannt. Von solchen Elementen sind z. B. dimere, trimere,
tetramere bis polymere Anionen unterschiedlicher Struktur
bekannt. Je nach Herstellungsverfahren enthalten diese erfindungsgemäßen
Zusammensetzungen noch Säureesterbindungen in den
Anionen, z. B. wenn der verwendete Ester der Oxosäure mit
einem Unterschuß an H₂O hydrolysiert wird. Bei der vollständigen
Hydrolyse der verwendeten Oxosäureester werden
zunächst die entsprechenden Orthoanionen gebildet, aus denen
durch Kondensation unter Entfernung des Reaktionswassers
vorzugsweise mittels azeotroper Destillation, Polyanionen
gebildet werden. Es ist auch möglich, daß bereits bei der
Hydrolyse solche Kondensationsreaktionen ablaufen. Je nach
Menge des entfernten Reaktionswassers können so von einem
Element verschiedene Polyanionen entstehen, z. B. von
Silicium Anionen der Bruttoformeln SiO₃2-, Si₂O₅2-, Si₃O₇2-,
oder auch Metaphosphat, Metaborat,
Metatitanat, Zirkonate. Je nach Polykondensationsgrad
der Anionen handelt es sich hierbei um leichtflüssige
bis ölige Flüssigkeiten oder wachsartige bis harzartige
Feststoffe. Letztere können auch als Harze zur
Formteilherstellung dienen, z. B. als Gießharze.
Protonensauerstoffsäuren können ebenfalls nach diesem Verfahren
zu den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen I komplexiert
werden, wenn sie in Form eines Esters vorliegen
(Variante c) des erfindungsgemäßen Verfahrens), indem dieser
Ester in Gegenwart einer komplexbildenden Verbindung der
Formel Z mit stöchiometrischen Mengen Wasser hydrolisiert
werden. Je nach Art des Esters kommen verschiedene Ausführungsformen
in Betracht.
Liegen aliphatische oder aromatische Ester vor, vorzugsweise
Ester mit niederen Alkanolen, die etwa 1 bis 6, vorzugsweise
1 bis 2 C-Atome aufweisen, da diese nach der Reaktion leicht
destillativ entfernt werden können, so vermischt man den
Ester mit q Molen komplexbildender Verbindung der Formel Z
und fügt die entsprechende Menge H₂O zu. Danach rührt man
nach, bis ein homogenes Produkt vorliegt und der entstandene
Alkohol entfernt ist (Destillation, gegebenenfalls im Vakuum).
Hieran kann sich dann wie zuvor beschrieben, zur Herstellung
der Säuren mit oligomeren bis polymeren Anionen eine Kondensationsreaktion
unter Entfernung des entstehenden Wassers
anschließen. Die Reaktion kann ohne, vorzugsweise mit
Lösungsmitteln durchgeführt werden, z. B. leichtflüchtigen
Äthern und insbesondere Kohlenwasserstoffen. Im allgemeinen
wird bei Raumtemperatur gearbeitet und vorzugsweise sollen
die Temperaturen nicht mehr als 50°C betragen.
In einer anderen Variante geht man von den Estern der Sauerstoffsäuren
mit q Molen komplexbildender Verbindung Z aus
und hydrolysiert diese, gegebenenfalls in Gegenwart von
Lösungsmitteln, mit stöchiometrischen Mengen Wasser. Ansonsten
kann wie zuvor beschrieben verfahren werden. Die Ester sind
leicht zugänglich über Umesterungsreaktionen von z. B. Alkylestern
der Sauerstoffsäuren mit den komplexbildenden Verbindungen
der Formel Z.
Die erfindungsgemäßen komplexierten Verbindungen der
Zusammensetzung I, in denen M ein Proton bedeutet, eignen
sich ihrerseits hervorragend als Zwischenprodukte zur Herstellung
der Metall- und Halbmetallsalze gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren. Hierzu gibt man die komplexierten
Säuren der Formel H n X n · p Y · q Z gemäß den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen zu den basischen oder nichtbasischen
Alkoholaten und entfernt aus dem Reaktionsgemisch den entstehenden
Alohol. Ferner ist es möglich, auf diese Weise
Metalloxide und -hydroxide zur Reaktion zu bringen unter
Entfernung des entstehenden Wassers. Die Reaktionstemperatur
kann hierbei bis zu 150°C, vorzugsweise bis zu 50-100°C
betragen.
Für die erfindungsgemäß komplexierten Säuren kommen als
Ausgangskomponenten die gleichen Säuren in Frage, wie sie
zuvor für die Metallsalze aufgezählt wurden, sofern diese
einen pKs-Wert von höchstens 11 aufweisen. Bevorzugt sind
insbesondere die anorganischen Säuren sowie die starken
organischen Säuren (pKs-Werte von mindestens 4). Vorzugsweise
weisen diese Ausgangssäuren pKs-Werte von höchstens 7, beson
ders höchstens 4 auf.
Zur Verdeutlichung möglicher Ausführungsformen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend beispielhaft
Umsetzungsgleichungen angegeben. Z steht hierin für die
komplexbildende Verbindung, die durch Aufnahme eines Protons
aus dem Alkoholatliganden Z′O- entsteht.
- a) Alkoholat + wasserfreie Protonensäure Ba(OZ′)₂ · 2Z + H₂SO₄(konz.)→BaSO₄ · 4Z
- b) Alkoholat + Ammoniumsalz Mg(OZ′)₂ · 2Z + 2NH₄F→MgF₂ · 4Z + 2NH₃
- c) Basisches Alkoholat + Säureanhydrid
- d) Basisches Alkoholat + Säurehalogenid
- e) Erfindungsgemäße Verbindung der Zusammensetzung I, worin X für Hydroxyl steht + Ester 2Ba(OH)₂ · 4Z + Si(OCH₃)₄→ Ba₂SiO₄ · 8Z + 4CH₃OH
- f) Ester mit komplexbildender Verbindung + Wasser Si(OZ′)₄ + 4H₂O → Si(OH)₄ · 4Z
- g) Ester + komplexbildende Verbindung + Wasser Ti(OCH₃)₄ + 3Z + 4H₂O → Ti(OH)₄ · 3Z + 4CH₃OH
- h) Hydroxid + erfindungsgemäße komplexierte Protonensäure Ba(OH)₂ + H₂SO₄ · 4Z → BaSO₄ · 4Z + 2H₂O
Es ist noch zu erwähnen, daß erfindungsgemäße Verbin
dungen der Zusammensetzung I, die das Anion einer flüchti
gen Säure enthalten, mit stärkeren nichtflüchtigen wasser
freien Säure umgesetzt werden können, wobei die leicht
flüchtige Säure verdrängt wird. Auf diesem Wege lassen
sich erfindungsgemäße Zusammensetzungen in andere umwan
deln. Zum Beispiel
Ni(O₂CCH₃)₂ · 4Z + H₃PO₃ → NiHPO₃ · 4Z + 2CH₃COOH
Die erfindungsgemäßen komplexierten Verbindungen der Zu
sammensetzung I sind von kristalliner, wachsartiger, leicht
flüssiger bis viskoser Beschaffenheit, je nachdem, welche
Anionen, Kationen und komplexierten Verbindungen der
Formel Z und in welchem Verhältnis diese enthalten sind.
Sie weisen eine bemerkenswerte hohe thermische Stabilität
auf, die anzeigt, daß die komplexbildenden Verbindungen
der Formel Z relativ fest gebunden sind. Diese Aussage
wird auch durch die Tatsache unterstützt, daß viele Ver
treter kristalline Verbindungen sind, die ohne Änderung
ihrer Zusammensetzung aus geeigneten Lösungsmitteln um
kristallisiert werden können. Das 1,2,3-Triolstrukturele
ment und die Glycerinmonoäther und -thioäther
strukturelemente in den komplexierenden Verbindungen der
Formel 2 weisen also offensichtlich eine überraschend ho
he Affinität auf, die eine hohe Beständigkeit und einen
breiten Anwendungsbereich gewährleisten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind im allgemeinen
auch überraschend luft- und feuchtigkeitsstabil. So werden
die Verbindungen schon bei der Herstellung durch entziehen
des Wasser nicht zersetzt, das z. B. als Kristallwasser der
anorganischen Salze in das Reaktionsgemisch eingebracht
wird. Es kann daher auch eine gewisse Menge Wasser in den
Verbindungen verbleiben, ohne daß hierbei eine Zersetzung
beobachtet wird. Umgekehrt kann wasserfreien Systemen bis
zu einer gewissen Grenze auch Wasser zugegeben werden, wo
bei keine Zersetzung beobachtet werden und die Löslich
keit in unpolaren Lösungsmitteln nicht vermindert wird.
Erst beim Zusatz von größeren Mengen Wasser erfolgt eine
hydrolytische Zerstörung, insbesondere bei Mitverwendung
eines löslichkeitsvermittelnden Zusatzes wie Tetrahydro
furan, Dioxan oder Methanol.
Eine besonders bemerkenswerte Eigenschaft ist die über
raschend gute Löslichkeit der erfindungsgemäßen Verbin
dungen in vielen organischen Lösungsmitteln, selbst in
unpolaren, aprotischen Lösungsmitteln wie den flüssigen
Kohlenwasserstoffen. Durch die Wahl und die Anzahl der
komplexierenden Verbindungen der Formel Z kann die Lös
lichkeit beeinflußt werden. So wurde gefunden, daß Ver
bindungen der Formel Z mit verzweigten Resten in der Re
gel erfindungsgemäße Verbindungen mit flüssiger Konsi
stenz ergeben, bei denen die Löslichkeit im Gegensatz zu
kristallinen Verbindungen nur noch eine Frage der Misch
barkeit ist. Auch die Verträglichkeit mit natürlichen und
synthetischen Kunststoffen ist sehr gut.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen überraschend
schon bei geringen Zusatzkonzentrationen eine hervor
ragende antistatische Wirksamkeit auf, die der Wirksam
keit der bekannten Glycerinverbindungen, die hier als
komplexierende Verbindungen der Formel Z verwendet werden,
überlegen ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auf Grund
ihrer Eigenschaften hervorragend zur antistatischen Aus
rüstung von natürlichen und synthetischen Polymeren,
Schmierstoffen und Kraftstoffen, Lösungen und Lösungsmit
teln auf der Basis von Kohlenwasserstoffen. Die höchste Wirk
samkeit wird bei den komplexierten Protonensäuren gefunden.
Ein weiterer Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine
Stoffmischung, enthaltend ein natürliches oder syntheti
sches Polymer, einen natürlichen oder synthetischen Schmier
stoff oder einen Kraftstoff, eine Lösung oder ein Lösungs
mittel auf der Basis von Kohlenwasserstoffen und eine kom
plexierte Verbindung der Zusammensetzung I.
Bevorzugt sind die Verbindungen der Zusammensetzung I in
einer Menge von 0,001 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 10,
besonders 0,01 bis 5 und insbesondere 0,01 bis 3 Gew.-% enthalten.
Als geeignete thermoplastische Polymere kommen z. B. die
folgenden Thermoplaste in Frage:
- 1. Polymere, die sich von einfach oder doppelt ungesät tigten Kohlenwasserstoffen ableiten, wie Polyolefinen, wie z. B. Polyäthylen, das gegebenenfalls vernetzt sein kann, Polypropylen, Polyisobutylen, Polymethyl buten-1, Polymethylpenten-1, Polybuten-1, Polyiso pren, Polybutadien, Polystyrol, Polyisobutylen, Co polymere der den genannten Homopolymeen zugrunde liegenden Monomeren, wie Äthylen-Propylen-Copoly mere, Propylen-Isobutylen-Copolymere, Styrol-Butadien- Copolymere sowie Terpolymere von Äthylen und Propylen mit einem Dien, wie z. B. Hexadien, Dicyclopentadien oder Äthylidennorbornen, Mischungen der oben ge nannten Homopolymeren, wie beispielsweise Gemische von Polypropylen und Polyäthylen, Polypropylen und Poly-Buten-1, Polypropylen und Polyisobutylen.
- 2. Polyamide und Copolyamide, die sich von Diaminen und Dicarbonsäuren und/oder von Aminocarbonsäuren oder den entsprechenden Lactamen ableiten, wie Polyamid 6, Polyamid 6/6, Polyamid 6/10, Polyamid 11, Polyamid 12.
- 3. Polyester, die sich von Dicarbonsäuren und Dialkoho len und/oder von Hydroxycarbonsäuren oder den ent sprechenden Lactonen ableiten, wie Poläthylentere phthalat, Poly-1,4-dimethylol-cyclohexanterephthalat, Polypivolacton, Poly-1,4-butylenterephthalat.
- 4. Polyacrylnitril sowie deren Copolymere mit anderen Vinylverbindungen, wie Acrylonitril/Butadien/Styrol, Acrylnitril/Styrol und Acrylnitril/Styrol/Acrylester- Copolymerisate. Weitere Vinylverbindungen für die Bildung von Copolymeren sind: Vinylchlorid, Vinylbromid Vinylidenchlorid.
- 5. Weichmacherfreies - auch chloriertes - Polyvinylchlo rid sowie weichmacherfreie Mischpolymerisate des Vi nylchlorids, z. B. mit Vinylacetat und Mischungen dieser Polymerisate mit anderen Mischpolymerisaten und chlorierten Polyolefinen mit überwiegendem Ge halt an Vinylchlorid in der Gesamtmischung.
- 6. Weichmacherhaltiges Polyvinylchlorid, auch unter
Verwendung von Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerisa
ten, sofern der Anteil an Vinylchlorid in der Gesamt
mischung überwiegt.
Als Weichmacher kommen in Frage:
Dibutylphthalat, Di-2-äthylhexylphthalat, Dibutyl sebacat, Acetyl-tributyl-citrat, Acetyl-tri-2-äthyl hexyl-citrat, Diphenyl-2-äthylhexylphosphat, Alkyl sulfonsäureester (C₁₂-C₂₀) des Phenols und der Kre sole; ferner polymere Weichmacher wie: Adipinsäure-polyester mit 1,3-Butandiol und Hexan diol, Adipinsäure-polyester mit 1,3- und/oder 1,2- Propandiol, deren freie OH-Gruppen gegebenenfalls acetyliert sind. - 7. Polyurethane und Polyharnstoffe.
- 8. Polyacetale, wie Polyoxymethylen und Polyoxyäthylen sowie solche Polyoxymethylene, die als Comonomeres Äthylenoxid enthalten.
Geeignete natürliche Polymere sind z. B. pflanzliche und
tierische Faserstoffe, die zu Geweben aller Art verarbei
tet werden können. Beispiele sind Baumwolle, Jute, Hanf,
Schafswolle, Kamelhaar oder Seide.
Vor, nach oder zusammen mit den erfindungsgemäß verwende
ten Verbindungen der Zusammensetzung I können den Sub
straten übliche für die Verarbeitung und Verbesserung der
Eigenschaften dieser Polymeren verwendete Zusatzstoffe
wie Weichmacher, Thermostabilisatoren, Antioxidantien,
Farbstoffe, Füllstoffe, besonders verstärkende Füllstoffe
wie geschlichtete Glasfasern, Gleitmittel, Lichtschutz
mittel und Flammschutzmittel zugegeben werden.
Die Einarbeitung der erfindungsgemäß zu verwendenden
Substanzen kann nach der Polymerisation erfolgen, bei
spielsweise durch Einmischen der Substanzen und gegebenen
falls weiterer Additive in die Schmelze nach den in
der Technik üblichen Methoden, vor oder während der Form
gebung. Die Substanzen können auch in Form eines Master
batches, der diese Verbindungen beispielsweise in einer
Konzentration von 2,5 bis 25 Gew.-% enthält, den anti
statisch auszurüstenden Polymeren einverleibt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen der Zusammen
setzung I eignen sich auch zur externen antistatischen Aus
rüstung von Gegenständen aus thermoplastischen und duro
plastischen und natürlichen Polymeren, insbesondere von
Fasern durch Aufsprühen oder Tauchverfahren mit Lösungen.
Geeignete duroplastische Kunststoffe sind z. B. Epoxid
harze, Harze aus ungesättigten Dicarbonsäureestern, Melamin-
Formaldehyd-Harze, Harnstoff-Formaldehyd-Harze, Diallyl
phthalatharze und Phenol-Formaldehydharze. Geeignete Lö
sungsmittel für die erfindungsgemäßen Verbindungen sind
neben den Kohlenwasserstoffen Äther, Alkohole, Ester,
Sulfone und Säureamide.
Weitere geeignete Substrate für die antistatische Ausrü
stunf sind natürliche, z. B. mineralische und synthetische
Schmierstoffe. Die in Frage kommenden Schmierstoffe sind
dem Fachmann geläufig und z. B. im "Schmiermittel Taschen
buch" (Hüthig Verlag, Heidelberg, 1974) beschrieben.
Die Schmierstoffe können zusätzlich andere Additive ent
halten, die zugegeben werden, um die Eigenschaften zu
verbessern, z. B. Antikorrosionsmittel, Antioxidantien,
Metallpassivatoren, Viskositätsindexverbesserer, Fließ
punkterniedriger, Dispergiermittel, Detergentien und an
dere Extremdruck/Antiabnutzungs-Additive.
Auch die als Substrate geeigneten Kraftstoffe (Motoren
treibstoffe) auf Kohlenwasserstoffbasis sind dem Fachmann
geläufig. Sie können ebenfalls weitere Additive wie z. B.
Antiklopfmittel enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch zur anti
statischen Ausrüstung von Lösungen oder Lösungsmitteln
auf Kohlenwasserstoffbasis, wie Pentan, Hexan, Heptan,
Cyclohexan, Petrolätherfraktionen, Benzol, Toluol oder
Xylol verwendet werden, um eine antistatische Aufladung
durch Reibung bei Fließvorgängen und eine damit verbunde
ne Explosionsgefahr wirksam zu verhindern.
Ein weiteres Anwendungsgebiet für die erfindungsgemäßen
Verbindungen ist die Verwendung zur Oberflächenvergütung
von Gläsern. Hierbei kann ein direktes Aufbringen auf die
Oberfläche genügen oder über eine thermische Nachbehandlung
eine stärkere Fixierung erfolgen durch z. B. chemische Reak
tionen. Geeignet sind z. B. Titan-, Zinn und
Antimonverbindungen der Zusammensetzung I und besonders
solche, die Fluorid- oder Silikatanionen enthalten.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der
vorliegenden Erfindung. Teile sind hierin Gewichtsteile
und Prozente Gewichtsprozente.
Die in Tabelle 1 zusammengestellten Verbindungen sind ge
mäß einem der nachfolgenden Verfahren A-F₇ hergestellt
worden. Die Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Ver
bindungen und einige Eigenschaften sind ebenfalls in Ta
belle 1 angegeben. Die Indizes mit Querstrich bei den Klam
mern in den Glycerinverbindungen der Formel Z geben hier
bei an, daß es sich um ein statistisches Gemisch handelt.
Sofern andere Reaktionstemperaturen oder Lösungsmittel an
gewendet wurden, ist dies unter Bemerkungen in Tabelle 1
angegeben.
Die Werte für den Brechungsindex bzw. Schmelzpunkt können
im geringen Umfang von den verwendeten Ausgangsprodukten
und auch deren Reinheit abhängen.
Eine komplexierende Verbindung der Formel Z und ein Me
tallsalz werden bei 120-130°C so lange gerührt, bis eine
klare Schmelze entsteht (bis zu 5 Stunden). Danach kann
in einem Lösungsmittel aufgenommen werden, eventuell Trü
bungen abfiltriert und bei kristallinen Verbindungen zur
Reinigung umkristallisiert werden. Die Ausbeuten sind
praktisch quantitativ. Durch die weiteren Reinigungsope
rationen können Ausbeuteverluste entstehen.
Eine komplexierende Verbindung der Formel Z und ein
Metallsalzätherat des Diäthyläthers werden unter Rühren
auf 100-130°C erwärmt, bis der freiwerdende Äther im
Vakuum quantitativ entfernt ist. Zur Reinigung kann wie
bei A verfahren werden. Die Ausbeuten sind praktisch
quantitativ. (Dieses Verfahren ist besonders geeignet bei
Lewissäuren wie BF₃, AlCl₃, MoCl₅, SnCl₂).
Eine komplexierende Verbindung der Formel Z und ein
kristallwasserhaltiges Metallsalz werden unter Verwendung
eines Rotationsverdampfers bei vermindertem Druck auf 90-
100°C erwärmt, bis das Kristallwasser quantitativ ent
fernt ist. Zur weiteren Reinigung kann wie bei A verfah
ren werden. Die Ausbeuten sind praktisch quantitativ.
Eine komplexierende Verbindung der Formel Z und das kri
stallwasserhaltige Metallsalz werden mit Toluol oder n-Heptan
vermischt und anschließend so lange am Rückfluß erhitzt, bis
das Kristallwasser quantitativ entfernt ist. Dann wird das
Lösungsmittel unter vermindertem Druck abdestilliert. Zur
weiteren Reinigung kann wie bei A verfahren werden.
Das wasserfreie Metallsalz wird in Dimethylformamid ge
löst und die komplexierende Verbindung der Formel Z zu
gegeben. Danach wird das Dimethylformamid bei 60-70°C im
Ölpumpenvakuum abdestilliert. Die Ausbeuten sind prak
tisch quantitativ. Zur Reinigung kann wie bei A verfahren
werden.
Ein Metallalkoholat mit einer komplexierenden Verbindung
der Formel Z wird gemäß einem der Verfahren a bis f auf
Seiten 28 und 29 hergestellt. Anschließend wird das Ge
misch bei 20-30°C unter gutem Rühren mit einer was
serfreien Protonensäure bzw. Wasser zur Herstellung der
Hydroxide versetzt (kühlen zweckmäßig) und 30 Minuten bei
20-30°C nachgerührt.
Das Lösungsmittel wird dann unter vermindertem Druck ab
destilliert. Die Ausbeuten sind praktisch quantitativ.
Zur Reinigung kann wie bei A verfahren werden.
Von einem Gemisch aus einer komplexierenden Verbindung
der Formel Z, einem Metallhydroxid und Toluol als Lösungs
mittel wird unter Rühren am Rückfluß soviel Reaktions
wasser ausgekreiselt, daß ein basisches Alkoholat ent
steht.
Anschließend wird das Gemisch bei 25°C mit einem Säure
anhydrid versetzt (gasförmige Säureanhydride werden bis
zur Sättigung eingeleitet).
Das Lösungsmittel wird dann unter vermindertem Druck ab
destilliert.
Zur Reinigung kann wie bei A verfahren werden.
Ein Alkoholat mit einer komplexierenden Verbindung der
Formel Z und ein Ammoniumsalz werden unter Rückfluß in
Heptan solange erhitzt, bis das freiwerdende Ammoniakgas
vollständig ausgetrieben ist. Das Lösungsmittel wird unter
vermindertem Druck abdestilliert. Die Ausbeuten sind prak
tisch quantitativ.
Zur Reinigung kann wie bei A verfahren werden.
Zu einem Alkoholat mit einer komplexierenden Verbindung
der Formel Z, gelöst in Heptan, wird eine dem Alkoholat
entsprechende stöchiometrische Menge Wasser zugegeben.
Es wird solange bei 20°C gerührt, bis die Lösung homogen
ist.
Anschließend wird ein Säureester zugegeben, 30 Minuten
am Rückfluß erhitzt und das Lösungsmittel unter vermin
dertem Druck abdestilliert. Die Ausbeuten sind praktisch
quantitativ. Zur Bildung polymerer Anionen (SiO₃-, Si₂O₅2-)
wird hierbei das Kondensationswasser azeotrop entfernt.
Zur Reinigung kann wie bei A verfahren werden.
Ein komplexiertes Metallcarboxylat (Metallacetat) oder Metall
alkoholat mit einer Verbindung der Formel Z wird mit einer
wasserfreien Protonensäure in Heptan einige Zeit am Rückfluß
erhitzt. Anschließend wird das Lösungsmittel zusammen mit
der Carbonsäure (Essigsäure) unter vermindertem Druck abde
stilliert. Die letzten Reste an Lösungsmittel und Carbonsäure
(Essigsäure) werden bei 60°C im Ölpumpenvakuum entfernt.
Die Ausbeuten sind praktisch quantitativ. Zur Reinigung kann
wie bei A verfahren werden.
Die wasserfreie Protonensäure kann auch als erfindungsgemäße
Komplex der Zusammensetzung I eingesetzt werden.
Die zu komplexierende Säure wird in einem Gemisch aus
Komplexbildner und Lösungsmittel (Heptan oder Toluol) bei
20°C eingetragen und bis zur klaren Lösung gerührt. Das
Lösungsmittel wird dann unter vermindertem Druck entfernt.
Bei verdünnten wäßrigen Säuren (z. B. unter phosphorige
Säure) wird das Wasser in Gegenwart des Komplexbildners
durch azeotrope Destillation entfernt.
Komplexiertes Si(OH)₄ wird hergestellt, indem man Silicium
tetramethylester in Gegenwart des Komplexators mit einer
stöchiometrischen Menge Wasser hydrolysiert und Methanol
abdestilliert.
Zur Herstellung von komplexiertem SiO₂ · aq (Kieselsäure) wird
in Gegenwart des Komplexators zu Siliciumtetramethylester
soviel H₂O gegeben, daß SiO₂ · aq entstehen muß (würde frisch
gefällter Kieselsäure entsprechen) und das entstehende
Methanol abdestilliert.
Strukturerläuterung der Verbindung der Formel Z
Das Löslichkeitsverhalten verschiedener chelatisierter Me
tallsalze ist in Tabelle 2 zusammengefaßt. Man ersieht da
raus, daß die Produkte mit 1,2-Propandiol als Ligand un
löslich sind. Produkte mit Äthyl- und i-Propylglycerin
äther sind nur bei hoher Ligandenzahl in Benzol etwas lös
lich.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen mit n-Pentyl- und
n-Octylglycerinäther als chelatisierende Verbindungen
der Formel Z (Ligand) sind bereits bei niedriger Anzahl in
Benzol löslich und bei höheren Ligandenzahlen auch in
n-Heptan. Dabei wird noch eine deutliche Verbesserung beim
Übergang vom n-Pentyl- zum n-Octylglycerinäther beobachtet.
Der Einfluß von der Struktur der chelatisierenden Verbin
dungen (bei gleicher Ligandenzahl) der Formel Z ergibt sich
aus folgendem Vergleich:
Die erfindungsgemäße Verbindung
ist in Toluol löslich, aber nicht in n-Heptan. Wird bei
gleicher Ligandenzahl der i-Octylglycerinäther durch
i-Tridecylglycerinäther ersetzt, so ist diese erfindungs
gemäße Verbindung auch in n-Heptan löslich.
In Tabelle 2 bedeuten:
- wenig bis sehr wenig löslich
+ gut löslich
++ sehr gut löslich
- wenig bis sehr wenig löslich
+ gut löslich
++ sehr gut löslich
Die in Tabelle 3 angeführten Verbindungen werden 15 Tage
in offenen Gefäßen dem Einfluß der Luft überlassen. Zu
Beginn waren mit zwei Ausnahmen alle Verbindungen in Toluol
und n-Heptan löslich. Die relative hohe Luftbeständigkeit
ist den Ergebnissen der Tabelle 3 zu entnehmen.
In der Tabelle 4 sind die durch Elementaranalyse erhalte
nen Werte und die Schmelzpunkte einiger Verbindungen an
gegeben. Die in Klammern gesetzten Zahlen geben die theo
retischen Werte an.
In Tabelle 5 sind die Zersetzungstemperaturen einiger er
findungsgemäßer Verbindungen angegeben, die mittels Dif
ferential-Calorimetrie erhalten wurden. Man erkennt die
hohe thermische Stabilität der Verbindungen.
Eine 30%ige Lösung in Paraffinöl wurde in einem Ölbad
3 min. lang auf 220°C erhitzt, und danach eventuelle Ver
änderungen bestimmt. Man erkennt auch hier die hohe thermische
Stabilität der erfindungsgemäßen Komplexe.
Die Aktivität der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
der Formel Z wird durch die azeotrope Entwässerung von
0,05 Mol AlCl₃ · 6 H₂O in 100 ml n-Heptan in einer Apparatur
mit Wasserabscheider bestimmt. Gemessen wird die nach 8
Stunden erhaltene Menge an Wasser (theoretisch 5,4 ml).
Aus Tabelle 6 ist die hohe Reaktivität der Glycerinmono
äther und -thioäther zu erkennen.
Die Aktivität der erfindungsgemäß verwendeten Verbindungen
der Formel Z wird durch die Lösung von 0,05 Mol Ba(OH)₂ · 8 H₂O
in 100 ml n-Heptan unter den Bedingungen der azeotropen Ent
wässerung bestimmt. Die Aktivität wird durch den nicht ge
lösten Rückstand an Ba(OH)₂ angegeben und ist bei den Gly
cerinäthern und -thioäthern deutlich überlegen, wie aus Ta
belle 7 ersichtlich ist.
In einer 0,1gewichtsprozentigen Lösung einer der in Ta
belle 8 genannten erfindungsgemäßen Verbindungen in Petrol
äther (Siedebereich 50-70°C) wird der Widerstand bei einer
Klemmspannung von 1000 V mit einem Megohmmeter
bestimmt, und daraus die spezifische Leit
fähigkeit ermittelt. Zu Vergleichszwecken wird reiner
Petroläther und i-Octylglycerinäther mitgetestet.
Aus Tabelle 7 erkennt man, daß die spezifische Leitfähig
keit durch den Zusatz schon einer geringen Menge erfindungs
gemäßer Verbindungen um mehrere Zehnerpotenzen erhöht wird
und dem Octylglycerinmonoäther überlegen ist. Die erfin
dungsgemäßen Verbindungen weisen also eine hervorragende
antistatische Schutzwirkung auf.
- 1. Verbindung der Formel I, worin Z ein Triol darstellt.
- a) Für die Darstellung der vicinalen Triole gibt es verschiedene Wege. Beilage 3 gibt eine Übersicht über einige Herstellungs methoden.
- b) Mit einem nach der Methode von Rinaldi et al. hergestellten Triol
wurde der folgende Komplex hergestellt.
2,0 g Magnesiumchlorid/Hexahydrat und 5,7 g 1,2,3-Trishydroxi
decan werden so lange mit 100 ml Toluol unter Rückfluß erhitzt,
bis das Kristallwasser (via Wasserabscheider) vollständig
ausgetrieben ist. Anschließend wird das Lösungsmittel am
Rotationsverdampfer abdestilliert.
Es werden 6,6 g des obigen Komplexes als wachsartige Masse mit dem Smp. 110-115°C erhalten.
- 2. Verbindungen der Formel I, worin p ≠ 0 ist. 5,9 g Nickelchlorid/Hexahydrat, 20,4 g 2-Ethylhexylglycerinether und 100 ml n-Heptan werden solange unter Rühren am Rückfluß erwärmt, bis 1,8 ml Kristallwasser ausgekreiselt sind (2,7 ml entsprechen 6 Kristallwasser). Es wird eine grüne klare Lösung erhalten. Damit wird gezeigt, daß auch Komplexe mit H₂O als zusätzlichen Liganden in unpolaren Substraten löslich sind.
- 3. Weitere Beispiele von anmeldungsgemäßen Verbindungen der Formel I.
- 4,9 g wasserfreie Orthophosphorsäure werden in 50 ml i-Propanol
gelöst. Zu dieser Lösung werden 27,4 g i-Tridecylglycerinether
gegeben und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestil
liert.Der obige Komplex wird als farblose, leicht viskose Flüssigkeit
in 100% Ausbeute erhalten. : 1,4555.
Die Herstellung erfolgt analog zu 3a). Anstelle der i-Tridecyl
glycerinethers werden 41,5 g t-Nonylglycerinthioether eingesetzt.Der obige Komplex wird als farblose, leicht viskose Flüssigkeit
in 100% Ausbeute erhalten. : 1,4863.
Ein Gemisch von 31,5 g Bariumhydroxid [Ba(OH)₂ · 8 H₂O], 72 g
t-Nonylglycerinthioether und 200 ml Toluol wird solange unter
Rühren am Rückfluß erwärmt, bis 16,2 ml Wasser ausgekreiselt
sind. Nach dem Abkühlen wird eine Klärfiltration über Filterhilfe
durchgeführt, das Gemisch mit 82,2 g Paraffinöl verdünnt und das
Toluol im Vakuum abdestiliert.
Es werden 164 g einer hellbraunen, viskosen Flüssigkeit erhalten. : 1,4876. 6,9 g Magnesiummethylat werden mit 75 ml Methanol abs. und 49 g 2-Ethylhexylglycerinether vorgelegt. Zu diesem Gemisch wird bei 20°C eine Lösung von 15,4 g Methansulfonsäure und 16,4 g 2-Ethyl hexylglycerinether unter Rühren und Kühlen eingetropft. Nach er folgter Zugabe wird eine Klärfiltration vorgenommen und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert.Es werden 80,3 g des obigen Komplexes als farblose, viskose Flüssigkeit erhalten. : 1,4571.
- 4,9 g wasserfreie Orthophosphorsäure werden in 50 ml i-Propanol
gelöst. Zu dieser Lösung werden 27,4 g i-Tridecylglycerinether
gegeben und das Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestil
liert.Der obige Komplex wird als farblose, leicht viskose Flüssigkeit
in 100% Ausbeute erhalten. : 1,4555.
Die Herstellung erfolgt analog zu 3a). Anstelle der i-Tridecyl
glycerinethers werden 41,5 g t-Nonylglycerinthioether eingesetzt.Der obige Komplex wird als farblose, leicht viskose Flüssigkeit
in 100% Ausbeute erhalten. : 1,4863.
Ein Gemisch von 31,5 g Bariumhydroxid [Ba(OH)₂ · 8 H₂O], 72 g
t-Nonylglycerinthioether und 200 ml Toluol wird solange unter
Rühren am Rückfluß erwärmt, bis 16,2 ml Wasser ausgekreiselt
sind. Nach dem Abkühlen wird eine Klärfiltration über Filterhilfe
durchgeführt, das Gemisch mit 82,2 g Paraffinöl verdünnt und das
Toluol im Vakuum abdestiliert.
18,2 g Molybdatophosphorsäure werden in 100 ml Methanol gelöst
und nach einer Klärfiltration mit 36,8 g 2-Ethylhexylglycerin
ether vereinigt. Anschließend wird das Lösungsmittel am Rota
tionsverdampfer abdestiliert.Es werden 53,2 g des obigen Komplexes als gelbe, viskose Flüssig
keit erhalten, die in Toluol löslich ist. : 1,5090.
In 100 ml Methanol werden 7,2 g Wolframatophosphorsäure gelöst,
14,3 g 2-Ethylhexylglycerinether zugegeben und das Methanol im
Vakuum abdestilliert.
Es werden 20,8 g des obigen Komplexes als farblose viskose Flüssigkeit erhalten, die in Toluol löslich ist. : 1,4860.
Trotz des an sich niedrigen Ligand/Säure-Gewichtsverhältnisses, werden an sich hohe molare Ligandenzahlen erreicht.
Es werden 20,8 g des obigen Komplexes als farblose viskose Flüssigkeit erhalten, die in Toluol löslich ist. : 1,4860.
Trotz des an sich niedrigen Ligand/Säure-Gewichtsverhältnisses, werden an sich hohe molare Ligandenzahlen erreicht.
Die zu prüfende Substanz wird mit einem Laborextruder in das
Polymere (Substrat) in der angegebenen Konzentration (Gew.-%)
eingearbeitet. Daraus werden Prüfkörper (1 × 40 × 40 mm) hergestellt.
Die Prüfkörper werden längere Zeit bei konstantem Klima gelagert
(Konditionierungszeit).
Gemessen werden mit einem "Honestometer" (Mod. Textiles Mag. 3
(1973) S. 68/70) die Aufladungshöhe und der zeitliche Verlauf des
Entladungsvorgangs einer 6-kV-Corona-Ladung.
Angegeben werden die ΔL=Differenz zwischen der Grenzaufladung
einer Nullprobe und der Aufladungshöhe der Meßprobe (in %) sowie
die HWZ=Halbwertszeit; d. h. die Zeitdauer, in der die Aufladung
auf die Hälfte ihres ursprünglichen Wertes absinkt (in sec.).
Beide Werte sind ein Maß für die antistatische Wirkung:
Je größer ΔL und kleiner die HWZ sind, desto besser ist die
antistatische Wirkung der Prüfsubstanz.
Weiter wird nach DIN 53 482 der Oberflächenwiderstand mit einem
Federzungenmeßgerät bestimmt.
Angegeben wird der Oberflächenwiderstand (R) als log R (in Ω).
Hier gilt je kleiner der Oberflächenwiderstand R ist, desto
besser ist die antistatische Wirkung der Prüfsubstanz.
gemäß DE-OS 23 24 888, Beispiel 22
gemäß Beispiel 38 der vorliegenden Anmeldung
gemäß Beispiel 80 der vorliegenden Anmeldung.
Die Resultate sind in der folgenden Tabelle 1 wiedergegeben.
Die beiden erfindungsgemäßen Verbindung 2 und 3 zeigen eine
Verbeserung der ΔL-Werte um einen Faktor <2 gegenüber der Stand
der Technik-Verbindung 1, und sind auch in bezug auf die Halb
wertszeit und den Oberflächenwiderstand deutlich wirksamer als 1.
Mit dem Shell-Vierkugel-Apparat gemäß IP 239/72 (Extreme
pressure and wear lubricant test for oils and greases)
werden die folgenden Werte bestimmt:
- W. L. = Weld load (Schweißlast). Das ist die Last [kg], bei der
die 4 Kugeln innerhalb von 10 Sekunden zusammen
schweißen.
- W. S. D. = Wear scar diameter [mm]. Das ist der mittlere Verschleißdurchmesser bei einer Belastung von 40 kg während einer Stunde Laufzeit.
- W. S. D. = Wear scar diameter [mm]. Das ist der mittlere Verschleißdurchmesser bei einer Belastung von 40 kg während einer Stunde Laufzeit.
Als Testflüssigkeit für die Wirksamkeit der Additive wird
ein Basisöl der Viskosität ISO-VH 100 mit niedrigem Aromaten
gehalt und 0,035% S verwendet.
Es ist zu prüfen, ob sich unlösliche bzw. schwerlösliche Salze wie
z. B. AgCl in M n m · X m n · pY · qZ überführen lassen.
Eine Lösung von 2 g des Komplexes:
(entspr. Beispiel 66) in 10 ml Heptan wird mit einer Lösung von
0,5 g des Komplexes:
(entspr. Beispiel 61) in 10 Heptan vereinigt.
Es kommt zu keiner Niederschlagsbildung von Silberchlorid.
Vielmehr beobachtet man im Verlaufe von ca. 15 min. einen Farb
umschlag von olivgrün (komplexiertes CuCl₂) nach aquamarinblau
[komplexiertes Cu(NO₃)₂].
Aus dem komplexierten Kupferchlorid ist demnach komplexiertes Kupfer
nitrat entstanden und diese Umwandlung ist mit der Bildung von
Silberchlorid gekoppelt. Letzteres ist natürlich, dank des kom
plexierten Zustandes, in dem Lösungsmittel Heptan löslich.
Damit kann die obige Fragenstellung positiv beantwortet werden.
Claims (3)
1. Komplexierte Verbindungen von einem Metallsalz, Halb
metallsalz, Lewissäuren oder Protonensäuren der allgemeinen
Zusammensetzung I oder deren Mischungen
M n m · X m n · pY · q · Z (I)worin
M ein m-wertiges Kation der Metalle oder Halbmetalle Li, Na, K, Be, Mg, Ca, Ba, Al, Ce, Ti, Zr, Th, Nb, Cr, Mo, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Ag, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Bi, B, Si, Sb oder die Metalloxykationen Titanyl oder Zirkonyl oder ein Proton darstellt,
X die Anionen der anorganischen Protonensäuren Hydroxyl, Carbonat, Fluorid, Chlorid, Bromid, Jodid, Rhodanid, Perchlorat, Sulfid, Nitrat, Sulfit, Sulfat, Thiosulfat, Hydrogensulfat, Hydrogensulfit, Phosphat, Hydrogenphosphat, Phosphit, Hypophosphit, Carbamat, Thiocarbon, Silicat, Metasilicat, Titanat, Zirkonat, Borat, Metaborat, Molybdat oder Wolframat oder ein Acetat-Rest oder die Anionen der organischen Sauerstoff säuren des Schwefels HSO₃CH₃ und HSO₃CF₃ und der Merkaptane HSCH₂CH₂CO₂H und HSCH₂CO₂-i-C₈H₁₇ bedeutet, wobei die anorganische oder organische Säure einen pKs-Wert von höchstens 15,8 und wenn
M ein Proton ist, von höchstens 11 aufweist,
Y Wasser, das von dem Kation oder auch Anion koordinativ gebunden werden kann,
Z eine chelatbildende Verbindung der allgemeinen Formel II, worin R einen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasser stoffrest mit 5 bis 15 C-Atomen darstellt oder der allge meinen Formel III, worin
x einen Wert von 0,5 bis 8
X S oder O und
R³ ein aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff rest mit 5 bis 18 C-Atomen bedeuten,
p für 0 oder einen Wert zwischen 0 und 2 steht,
q einen Wert von 1 bis 16,
m eine ganze Zahl von 1 bis 5 und
n eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten.
M ein m-wertiges Kation der Metalle oder Halbmetalle Li, Na, K, Be, Mg, Ca, Ba, Al, Ce, Ti, Zr, Th, Nb, Cr, Mo, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Ag, Zn, Cd, Hg, Sn, Pb, Bi, B, Si, Sb oder die Metalloxykationen Titanyl oder Zirkonyl oder ein Proton darstellt,
X die Anionen der anorganischen Protonensäuren Hydroxyl, Carbonat, Fluorid, Chlorid, Bromid, Jodid, Rhodanid, Perchlorat, Sulfid, Nitrat, Sulfit, Sulfat, Thiosulfat, Hydrogensulfat, Hydrogensulfit, Phosphat, Hydrogenphosphat, Phosphit, Hypophosphit, Carbamat, Thiocarbon, Silicat, Metasilicat, Titanat, Zirkonat, Borat, Metaborat, Molybdat oder Wolframat oder ein Acetat-Rest oder die Anionen der organischen Sauerstoff säuren des Schwefels HSO₃CH₃ und HSO₃CF₃ und der Merkaptane HSCH₂CH₂CO₂H und HSCH₂CO₂-i-C₈H₁₇ bedeutet, wobei die anorganische oder organische Säure einen pKs-Wert von höchstens 15,8 und wenn
M ein Proton ist, von höchstens 11 aufweist,
Y Wasser, das von dem Kation oder auch Anion koordinativ gebunden werden kann,
Z eine chelatbildende Verbindung der allgemeinen Formel II, worin R einen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasser stoffrest mit 5 bis 15 C-Atomen darstellt oder der allge meinen Formel III, worin
x einen Wert von 0,5 bis 8
X S oder O und
R³ ein aliphatischer oder aromatischer Kohlenwasserstoff rest mit 5 bis 18 C-Atomen bedeuten,
p für 0 oder einen Wert zwischen 0 und 2 steht,
q einen Wert von 1 bis 16,
m eine ganze Zahl von 1 bis 5 und
n eine ganze Zahl von 1 bis 4 bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung komplexierter Ver
bindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man jeweils in an sich bekannter Weise zunächst ein basisches
oder nichtbasisches Metallalkoholat oder nichtbasisches
Halbmetallalkoholat oder Protonensauerstoffsäureester mit q
Molen einer komplexbildenden Verbindung der Formel Z oder
eine Verbindung der Zusammensetzung I, worin X für Hydroxyl
steht, hergestellt und
- a) diese basischen oder nichtbasischen Alkoholate
oder Verbindungen der Zusammensetzung I,
worin X Hydroxyl bedeutet, danach in stöchiometri scher Menge mit einer wasserfreien, in wäßriger Lösung eine Säure einem pKs-Wert von höchstens 15,8 und wenn M ein Proton bedeutet, mit einem pKs-Wert von höchstens 11, bildenden Verbindung der Formel H n X n , worin n und X die zuvor angegebene Bedeutung haben oder mit einem Ammoniumsalz A n X n , worin A ein Ammonium kation und n sowie X die zuvor angegebene Bedeutung haben, unter Entfernung des Wassers, Ammoniaks oder Amines umsetzt, oder - b) die basischen Alkoholate oder eine Verbindung der Zu sammensetzung I, worin X für Hydroxyl steht, danach mit einer stöchiometrischen Menge eines Säureanhydri des, eines Säurehalogenides oder Säureesters der für die Verbindungen der Zusammensetzung I definierten Säuren umsetzt unter Entfernung des Alkoholes bei Ver wendung der Säureester, oder
- c) zur Herstellung der Verbindungen, in denen M ein Proton und X das Anion einer Sauerstoffsäure darstellen, die Ester einer Sauerstoffsäure mit einer komplexbilden den Verbindung Z oder Ester mit aliphatischen Alkoholen in Gegenwart von q Molen einer komplexbildenden Verbin dung Z mit stöchiometrischen Mengen Wasser umsetzt unter Entfernung des entstehenden Alkoholes bei der Verwendung von aliphatischen Säureestern, oder
- d) daß man zur Herstellung von komplexierten Verbindungen von Metallsalzen oder Halbmetallsalzen, Lewissäuren oder Protonensäuren der Zusammensetzung I, die sich von in Wasser oder organischen Lösungsmitteln löslichen Metall- oder Halbmetallsalzen, Lewis oder Protonen säuren ableiten, die löslichen Metallsalze, Halbmetall salze, Lewis- oder Protonensäuren oder deren Hydrate direkt, in wäßriger Lösung oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst, mit q Molen pro Mol Salz oder Säure einer komplexierenden Verbindung der Formel Z umsetzt und gegebenenfalls danach das Wasser oder das Lösungsmittel aus dem Reaktionsgemisch entfernt.
3. Verwendung der komplexierten Verbindung der
Zusammensetzung I gemäß Anspruch 1 als antistatische
Zusätze für natürliche und synthetische Polymere, natür
liche und synthetische Schmierstoffe und Kraftstoffe, sowie
Lösungen und Lösungsmittel auf der Basis von Kohlenwasser
stoffen.
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