DE2738234C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Versetzen von Mineralwollefasern, insbesondere von Schlackenwollefasern, mit einem pulverförmigen Bindemittel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Versetzen von Mineralwollefasern, insbesondere von Schlackenwollefasern, mit einem pulverförmigen BindemittelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Versetzen von Mineralwollefasern,
insbesondere von Schlackenwollefasern mit einem pulverförmigen Bindemittel, wobei die durch Verblasen eines
flüssigen Mineralstrahls gewonnenen Fasern mit Hilfe eines Luftstromes im freien Flug zu einer umlaufenden
Auffangfläche gefördert und an diese angesaugt werden.
Für den Feuerschutz, zur Schalldämmung und zur Wärmeisolierung werden Bauteile, beispielsweise Wände
oder Decken, mit einer Schicht aus gebundenen Mineralfasern versehen, wobei diese Fasern zunächst mit
einem pulverförmigen Bindemittel, beispielsweise Zement, Gips, Magnesit u. dgl., versetzt zur Baustelle gebracht
werden, wo sie dann mil Wasser vermengt auf die entsprechenden Bauteile aufgespritzt werden, so
daß nach dem Abbinden der aufgespritzten Fasern eine feste Schicht erhalten wird. Die Qualität dieser Schutzschicht
hängt dabei davon ab, wie gleichmäßig die einzelnen Fasern mit dem pulverförmigen Bindemittel versetzt
werden können, wie gleichmäßig also das Bindemittel an den Fasern haftet. Da man von der Verwendung
von Asbestfasern aus gesundheitlichen Gründen immer mehr abkommt, werden heute fast ausschließlich
Mineralwollefasern, insbesondere Schlackenwollefasern, verwendet, die aus dem flüssigen Mineral in einer
Zerfaserungseinrichtung, beispielsweise einer Blasdüse oder einem Schleuderrad gewonnen werden. Die aus
der Zerfaserungseinrichtung austretenden Fasern werden in einem Führungskanal mit Hilfe eines Luftstromes
im freien Flug gegen eine an eine Saugeinrichtung angeschlossene Siebtrommel geführt, wo sie sich anlegen
und als Mineralwolleband abgeführt werden. Dieses Mineralwolteband
wird dann in einem geeigneten Aggregat, üblicherweise einer Krempelmaschine, aufgelockert
und einer Mischeinrichtung zugeführt, in der die aufgelockerte Mineralwolle mit dem pulverförmigen Bindemittel
versetzt wird. Um eine gute und gleichmäßige Mischung zu erreichen, wird das Mischgut durch besonders
geformte, rotierende Schleuderschaufeln erfaßt und wirbelnd bewegt, wobei durch die so hervorgerufene
Turbulenz unter ständiger Erfassung des Mischgutes eine intensive Vermischung erreicht werden soll. Wie
sich in der Praxis gezeigt hat, wird durch dieses Wirbelverfahren die Mineralwolle zum Teil zerschlagen, weil
die Einzelfascrn stark zerkleinert werden und sich /u Kügelchen zusammenballen. Durch dieses Misehverfahri
ren geht also die Langfaserigkeil der späteren Schutzschicht
verloren, ohne daß eine Bindcmiltclhaflung an den einzelnen Fasern erreicht wird, weil im wesentlichen
nur die sich bildenden Faserkiigelehen auUcn eine
ßindcmittclschichl aufweisen.
Es wurde daher bereits vorgeschlagen, das pulverförmige Bindemittel unmittelbar nach der Zerfaserung ties
flüssigen Minerals dem mit Hilfe eines Luftstromcs geförderten Faserstrom zuzuführen, was eine wesentliche
Verbesserung mit sich bringt, weil einerseits die Langr fasrigkeit erhalten bleibt und anderseits die Einzelfasern
mit Bindemittel behaftet werden (DE-AS 10 62 680). Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist jedoch,
daß das Bindemittel in der. Faserstrom cingeblascn werden
muß, um eine entsprechende Verteilung zu erzwingen. Damit werden aber besondere Vorkehrungen notwendig,
damit die Flugbahn der Fasern nicht in unerwünschter Weise gestört wird, wobei trotz des Aufwandes
die erwünschte gleichmäßige Verteilung des Bindemittels auf alle Fasern und über deren Länge nicht erreicht
werden kann.
Der Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, diese Mangel zu vermeiden und ein Verfahren zum Versetzen
von Mineralwollcfasern mit einem pulverförmigen Bindemittel anzugeben, mit dessen Hilfe alle Mincralwollefasern
ohne besonderen zusätzlichen Aufwand gleichmäßig mit dem pulverförmigen Bindemittel versetzt
werden können.
Ausgehend von einem Verfahren der eingangs geschilderten Art, löst die Erfindung die gestellte Aufgabe
dadurch, daß das pulverförmige Bindemittel dem flüssigen Mineralstrahl dosiert zugeleitet und mit diesem verblasen
wird.
Durch das Verblasen des Bindemittels und des flüssigen Mineralstrahls in einer gemeinsamen Blasdüse wird
in überraschender Weise eine Bindemittelverteilung auf den Fasern erhalten, die allen Anforderungen entspricht,
da nicht nur alle Fasern mit Bindemittel versorgt werden, sondern auch jede Faser über ihre Länge
gleichmäßig mit Bindemittel behaftet ist. Durch das gemeinsame Verblasen wird außerdem der Vorteil erreicht,
daß keine zusätzlichen Einrichtungen zum Verteilen des Bindemittels über den gesamten Faserstromquerschnitl
notwendig sind, so daß auch hinsichtlich des apparativen Aufwandes günstigste Verhältnisse gegeben
sind.
Wird das flüssige Mineral mit Hilfe einer Blasdüse verblasen, so ergibt sich eine einfache Konstruktion dadurch,
daß eine über eine Dosiereinrichtung an einen Vorratsbehälter angeschlossene Versorgungsleitung für
das pulverförmige Bindemittel im Bereich der Eintriilsöffnung der Blasdüse mündet, weil durch diese Maßnahme
das pulverförmige Bindemittel mit dem flüssigen Mineral verblasen wird, was, wie sich in der Praxis gezeigt
hat, einen besonders gleichmäßigen Überzug der
bo F;usern mit Bindemittel ergibt.
In der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch im Schnitt dargestellt.
Die gezeigte Vorrichtung zur Herstellung von einem
πι Schlaekcnwolleband besteht aus einer Blasdüse I, in der
aus dem flüssig aus einem Schmelzofen 2 austretenden Schlackenstrahl 3 Schlitckenwollcfascrn 4 gewonnen
werden, und einem an die Blasdüse I anschließenden
Führungskanal 5, in dem der Faserstrom im freien Flug
einer Auffangfläche 6 zugeführt wird. Diese Auffangfläche 6 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel durch
eine Siebtrommel 7 gebildet, die über einen axialen Kanal 8 an eine nicht dargestellte Unterdruckquelle angeschlossen
ist, so daß die Fasern 4 an die Auffangfläche 6 angesaugt werden. Es bildet sich daher auf der Siebtrommel
7 ein Schlackenwolleband 9, das von der rotierenden Siebtrommel 7 in einem nicht unter Unterdruck
stehenden Bereich abgezogen wird. Zum Verdichten und Führen des sich im Unterdruckbereich der Siebirommel
7 bildenden Schlackenwollebandes ist eine Andrückrolle IO vorgesehen. Die sich bei der Zerfaserung
der Schlacke im Bereich der vorderen Faserenden bildenden und dann abbrechenden perlartigen Köpfe werden
als Schlackenperlen 1 lausgeschieden.
Dem zur Blasdüse 1 im Bereich der Eintrittsöffnung 12 des Führungskanals 5 gleitenden Schlackenstrahl 3
wird das pulverförmige Bindemittel über eine Versorgungsleitung 13 zugeführt, die über eine Dosiereinrichfung
14 an einen Vorratsbehälter 15 angeschlossen ist. Da die Versorgungsleitung 13 im Bereich der Eintrittsöffnung der Blasdüse 1 mündet, wird das pulverförmige
Bindemittel mit dem flüssigen Schlackenstrahl 3 durch die Blasdüse verblasen, was eine besonders gute und
gleichmäßige Verteilung des pulverförmigen Bindemittels auf den aus dem Mundstück 16 der Blasdüse 1 austretenden
einzelnen Schlackenfasern ergibt. Wesentlich d;ibei ist, daß das Bindemittel gemeinsam mit dem
Schlaekensirahl 3 in der Blasdüse verblasen wird. An j<
> welcher Stelle das Bindemittel zugeführt wird, ist von untergeordneter Bedeutung, wenn nur das gemeinsame
Verblasen sichergestellt wird.
Wird saure Hochofenschlacke (38% SiO2, 37% CaO,
10% MgO, 12% AI2O1,2% MnO, Rest verschiedene an- r.
dere Oxyde) geschmolzen und bei einer Temperatur von 14000C im offenen Strahl einer Injektordüse zugeführt
und in dieser verblasen, wobei laufend Portlandzement zugesetzt wird, und zwar pro 100 kg Schlacke jeweils
17 kg Portlandzement, so wird mit Hilfe der beschriebcnen Vorrichtung ein Schlackenwolleband erhalten,
das langfaserig ist und, wie eine mikroskopische Untersuchung zeigt, eine gleichmäßige Bindemiitelverteilung
auf allen Fasern aufweist. Das so erhaltene Sehlackenwollcband kann daher mit gutem Erfolg mit
Wasser versetzt und mit einem Spritzaggregat auf die entsprechenden Bauteile aufgespritzt werden, was einen
feslhaftendcn. dichten Belag ergibt.
Hicr/u 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum Versetzen von Mineral wollefasem, insbesondere von Schiackenwollefasern, mit einem
pulverförmigen Bindemittel, wobei die durch Verblasen eines flüssigen Mineralstrahls gewonnenen
Fasern mit Hilfe eines Luflslromes im freien Flug zu einer umlaufenden Auffangfläche gefördert
und an diese angesaugt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das pulverförmige Bindemittel dem flüssigen Mineralstrahl dosiert zugeleitet
und mit diesem verblasen wird.
Z Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer Blasdüse zum Zerfasern
des flüssigen Mineralstrahls, dadurch gekennzeichnet, daß eine über eine Dosiereinrichtung (14) an
einen Vorratsbehälter (15) angeschlossene Versorgungsleitung (13) für das pulverförmige Bindemitte!
im Bereich der Eintrittsöffnung der Blasdüse (1) mündet.
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