DE2736603C3

DE2736603C3 - Reifendruckregelanlage

Info

Publication number: DE2736603C3
Application number: DE2736603A
Authority: DE
Inventors: Josef 3000 Hannover Frania
Original assignee: Wabco Fahrzeugbremsen GmbH
Current assignee: Wabco Westinghouse Fahrzeugbremsen GmbH
Priority date: 1977-08-13
Filing date: 1977-08-13
Publication date: 1981-08-06
Also published as: DE2736603A1; DE2736603B2

Description

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Die Erfindung betrifft eine Reifendruckregelanlage gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Das Hauptproblem bei Reifendruckregelanlagen besteht darin, daß über eine einzige Leitung die Steuer- und auch die Arbeitsvorgänge realisiert werden müssen, ίο da die Installation eines zweiten Rotors in der Achse nicht verwirklicht werden kann. Aus diesem Grunde ist es auch notwendig, eine Blende zwischen Steuerventil und Reifen vorzusehen, auch wenn eine solche Drosselstelle dem Ziel der schnellen Be- und Entlüftung entgegensteht. Die Genauigkeit einer solchen Reifendruckregelanlage hängt im wesentlichen von den Hysteresen der einzelnen Ventile ab, die sich im ungünstigsten Falle addieren. Um den Verschleiß der notwendigen Abdichtelemente auf ein Minimum zu begrenzen, ist es notwendig, die Anlage einschließlich des Rotors während des Fahrbetriebes drucklos zu machen.

Durch die DE-OS 21 41 553 ist eine Einrichtung zur Änderung des Druckes in den Reifen von Fahrzeugen während der Fahrt bekannt geworden. Zur Druckerhöhung oder Druckerniedrigung wird vom Fahrer ein Regelventi¹ entsprechend dem gewünschten Reifendruck eingestellt. Die von einem Luftpresser gelieferte Druckluft gelangt dann über ein Druckverhältnisventil, ein Schneilöseventil, einen Rotor und ein Reifendrucksicherungsventil in die Reifen. Nach Erreichen des vorgegebenen Druckes wird von einem Druckschalter ein elektrischer Strom geschlossen und nach Ablauf einer vorgebbaren Zeit durch einen Zeitschalter über eine Anzeigeeinrichtung dem Fahrer die Beendigung der Reifendruckänderung angezeigt. Der Fahrer stellt daraufhin das Regelventil in seine Neutralstellung, wodurch das gesamte Leitungssystem bis zu den Reifen hin entlüftet wird und sich die Reifendrucksicherungsventile schließen.

Bei dieser bekannten Einrichtung muß der Fahrer durch entsprechende Signalisierung manuell die Rücksetzung der Anlage, d. h. das Drucklosmachen, vornehmen. Es besteht dadurch die Gefahr von Fehlerquellen durch Oberhören bzw. Obersehen der Signalisierung.

Ferner kann der Fahrer nach der Rücksetzung des Regelventiles nicht mehr feststellen, welcher Druck zur Zeit in den Reifen herrscht.

Es ist bereits eine vollautomatische druckgesteuerte Reifendruckregelanlage durch die DE-OS 26 30 511 vorgeschlagen worden, bei der allerdings für die meßtechnische Erfassung des Reifendruckes während der dynamischen Regelvorgänge ein erheblicher elektronischer Aufwand notwendig ist, der die Anlage verteuert und störanfällig macht

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshaib darin, eine Reifendruckregelanlage gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 so zu verbessern, daß eine schnelle Belüftung und Entlüftung der Reifen möglich ist, dem Bedienenden der Anlage stets angezeigt bleibt, welcher Druck in den Reifen eingestellt wurde und die Versorgungs- bzw. Arbeitsleitung automatisch entlüftet wird.

Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung erfolgt eine zei !gesteuerte Druckänderung. Nach Ablauf der Zeitsteuereinrichtung, d. h. einer durch die Zeitsteuereinrichtung vorgebbaren Zeitdauer, erfolgt automatisch die Rücksetzung der Anlage, d. h. Entlüftung der Versorgungsleitung über das Relais- und Magnetventil bis zum Steuerventil. Dem Bedienenden bzw. dem Fahrer wird somit die manuelle Rücksetzung abgenommen, und es werden dadurch Fehlerquellen durch Überhören oder Übersehen von Anzeigesignalen ausgeschaltet. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß das Regelventil in der eingestellten Stellung verbleibt und somit auch nach längerer Nichtbetätigung der Fahrer feststellen kann, welcher Druck im Reifen eingestellt wurde.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Anspruch 2 angegeben. Diese Weiterbildung stellt eine Art Vorsteuerung des Relaisventiles über einen separaten konstanten Vorratsdruck dar, mit dem das Regelventil versorgt wird. Diese Vorsteuerung ermöglicht, daß das Relaisventil während des gesamten Regelvorganges voll geöffnet bleibt und somit der Druck in der Leitung zwischen dem Druckluftbehälter und dem Relaisventil und im Behälter nicht unter den am Regelventil eingestellten Schwellwert fallen kann.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung näher erläutert.

Die in der Zeichnung dargestellte Reifendruckregelanlage für nur eine Achse besteht im wesentlichen aus einem Druckluftversorgungsteil und einem Steuerteil. Der Druckluftversorgungsteil weist einen Druckluftbehälter 2 auf, der von einem Luftpresser 4 oder auch von der Druckluftbremsanlage direkt befüllt wird. Der Druckluftbehälter 2 steht über eine Leitung 6 mit einem Relaisventil 8 und über eine Zweigleitung 10 und ein Rückschlagventil 12 mit einem weiteren Druckluftbehälter 14 in Verbindung. Der Ausgangsanschluß des Relaisventiles 8 steht über eine Leitung 16 mit je einem

an den Rädern angeordneten Rotor 18 in Verbindung, der über Anschlüsse 20, Steuerventile 22 und Blenden 24 mit den Reifen 26 verbunden ist.

Der elektronische Steuerteil der Reifendruckregelanlage weist eine Zeitsteuereinrichtung 28 ruf, die über einen Verstärker 30 ein 3/2-Wege-Magnetventil 32 ansteuert, das in der Steuerleitung 34 zwischen dem Relaisventil 8 und einem Regelventil 36 geschaltet ist. Das Regelventil ist mittels eines rastbaren Drehschalters 38 einstellbar. Der Drehschalter betätigt dabei einen Schalter 40 zur Ansteuerung der Zeitsteuereinrichtung 28. Das Regelventil 36 wird vom Druckluftbehälter 14, der über die Zweigleitung 10 und das Rückschlagventil 12 befüllt wird, separat über eine Leitung 42 mit konstantem Druck versorgt

Nachfolgend solä die Funktion der erfindungsgemäßen Reifendruckregelanlage anhand der Zeichnung beschrieben werden, wobei angenommen sei, daß das Regelventil 36 drei Regelstufen aufweist, wobei beispielsweise die Regelstufe 1 einem Druck von 0,7 bar, die Regelstufe 2 einem Druck von 1,2 bar und die Regelstufe 3 einem Druck von 2,3 bar entsprechen möge.

Bei unbetätigter Anlage steht der volle Vorratsdruck am Eingangsanschluß des Relaisventiles 8 an. Ferner steht am Regelventil 36 der separate konstante Vorratsdruck des Druckluftbehälters 14 an.

Es sei angenommen, daß das Fahrzeug mit einem der Regelstufe 1 entsprechenden Reifendruck fährt und daß der Reifendruck auf einen der Stufe 2 entsprechenden Druck erhöht werden soll. Dazu muß der Fahrer das Regelventil 36 in die Regelstufe 2 drehen. Hierdurch wird ein Belüftungsvorgang ausgelöst, indem das Relaisventil 8 über das die Steuerleitung 34 offenhaltende Magnetventil 32 vom Regelventil 36 angesteuert wird und die Leitung 6 mit der Leitung 16 verbindet.

Gleichzeitig wird der Schalter 40 betätigt, wodurch die Zeitsteuereinrichtung 28 angesteuert wird und ein Zeitglied abzulaufen beginnt. Nach Ablauf der in der Zeitsteuereinrichtung vorgebbaren Zeit gibt diese ein Signal ab, das das 3/2-Wege-Magnetventil 32 ansteuert, welches daraufhin das Relaisventil 8 gegenüber dem Regelventil 36 absperrt und die Steuerleitung 34 des Relaisventiles 8 entlüftet, wodurch über das Relaisventil 8 die schlagartige Entlüftung der Reifendruckregelanlage bis zum Steuerventil 22 erfolgt, das in bekannter Weise umschaltet und den Durchgang sperrt, um die Druckhöhe in den Reifen zu sichern. Gleichzeitig wird selbstverständlich im Relaisventil 8 die Verbindung zwischen den Leitungen 6 und 16 unterbrochen. Die

ίο durch die Zeitsteuereinrichtung 28 vorgebbare Zeit ist so wählbar, daß in dieser Zeit der gewünschte Druck in den Reifen erhalten wird.

Soll eine Senkung des Reifendruckes vorgenommen werden, beispielsweise von 2,3 bar auf 1,2 bar, so stellt

η der Fahrer das Regelventil von der Regelstufe 3 auf die Regelstufe 2, wodurch ein Entlüftungsvorgang der Reifen ausgelöst wird, indem über das sich öffnende Steuerventil 22 und das vom Regelventil 36 angesteuerte Relaisventil 8 Druckluft ausgesteuert wird. Gleichzeitig wird wiederum über den Schalter 40 die Zeitsteuereinrichtung 28 angesteuert, die abzulaufen beginnt. Während der Ablaufzeit der Zeitsteuereinrichtung 28 senkt sich der Reifendruck durch die Entlüftung über das vom Regelventil 36 angesteuerte Relaisventil 8 auf den gewünschten Druck bzw. am Regelventil eingestellten Druck ab. Nach Ablauf der Zeitsteuereinrichtung wird wiederum das Magnetventil 32 angesteuert, das daraufhin die Ansteuerung des Relaisventiles 8 durch das Regelventil 36 unterbricht und gleichzeitig die Steuerleitung 34 des Relaisventiles entlüftet, wodurch die Reifendruckregelanlage bis zum Steuerventil 22 schlagartig entlüftet wird und das Steuerventil in bekannter Weise umschaltet und den Durchgang sperrt, um die Druckhöhe in den Reifen zu sichern.

3"i Bei der Ausführung mit einer zweistufigen Zeitsteuerung, mit einer kurzen und einer langen Magnetventil-Öffnungszeit, bewirkt die Zeitsteuereinrichtung 28 bei Eingang eines zweiten, dem ersten kurz nachfolgenden Impulses vom Schalter 40 eine Verdoppelung der Einschaltzeiten des Magnetventils 32.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Reifendruckregelanlage zur Änderung des Luftdruckes in Fahrzeugreifen während der Fahrt, mit einer Druckluftversorgungseinrichtung, die mit den Reifen über Versorgungsleitungen verbunden ist, in die Rotoren, Steuerventile, Blenden und einstellbare Regelventile geschaltet sind, dadurch gekennzeichnet, daß dem Regelventil (36) ein in der Versorgungsleitung angeordnetes Relaisventil (8) nachgeschaltet ist, daß ein Magnetventil (32) in die Steuerleitung (34) zwischen Regelventil (36) und Relaisventil (8) geschaltet ist und von einer Zeitsteuereinrichtung (28), die bei Einstellung des Regelventils (36) betätigbar ist, zur Entlüftung der Steuerleitung (34) ansteuerbar ist

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelventil (36) über eine Zweigleitung (10) mit konstantem Druck versorgt wird.

3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zweigleitung (10) ein Rückschlagventil (12) und ein Druckluftbehälter (14) angeordnet sind.

4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigung der Zeitsteuereinrichiung (28) gleichzeitig mit der Einstellung des Regelventils (36) erfolgt und daß das Magnetventil (32) nach Ablauf der Zeitsteuereinrichtung (28) betätigt wird.

5. Anlage nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitsteuereinrichtung (28) mehrstufig ausgelegt ist.

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