DE2735873C3 - Verfahren zur Herstellung von Natriumammoniumhydrogenphosphat und Ammoniumchlorid aus Naßverfahren-Phosphorsäure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Natriumammoniumhydrogenphosphat und Ammoniumchlorid aus Naßverfahren-PhosphorsäureInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß man das Natriumchlorid statt der Stufe
a) der Stufe bb) zugibt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von äußerst reinem Natriumammoniumhydrogenphosphat
und Ammoniumchlorid aus Naßverfahren-Phosphorsäure, bei dem man
a) in eine Phosphorsäurelösung Ammoniak bei einer Temperatur oberhalb von 6O0C zur Einstellung des
pH-Wertes auf 3,5 bis 6 einleitet und anschließend Natriumchlorid zugibt,
b) wenigstens einen Teil der ausgefällten Verunreinigungen von der Lösung abtrennt, wobei die
erhaltene Lösung ein Molverhältnis von NH1: H1PO4 von 0,7 bis 1,5 : I aufweist.
c) zusätzliches Ammoniak in die Lösung zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,5 bis 9 einleitet, wobei die
Gesamtmengen des in Stufe a) und c) eingeleiteten Ammoniaks und des in Stufe a) zugegebenen
Natriumchlorids ein Molverhältnis von HjPO4 : NH3 : NaCI von 1 :1,6 bis 24 :0,2 bis 2,8
ergeben,
d) die Lösung auf eine Temperatur von 30 bis 60° C abkühlt und
e) das auskristallisierte Natriumammoniumhydrogenphosphat
von der Lösung abtrennt
Wie auf dem Fachgebiet an sich bekannt, ist die
ίο Herstellung von Phosphorsalz (Natriumammoniumhydrogenphosphat
NaNH4HPO4 · 4 H2O) aus nach dem
Naßverfahren hergestellter Phosphorsäure, Ammoniak und Natriumchlorid nach Verfahren möglich, bei denen
die in den folgenden Formeln angegebenen Reaktionen ausgenutzt werden:
H3PO4 + InNH3-^(NH4LHPO4
NaCI + (NH4LHPO
+ NH3 ^NaNH4HPO4 -i- NFi4C! (2)
Bei der industriellen Herstellung von Phosphorsalz wird eine nach dem Naßverfahren hergestellte Phosphorsäurelösung,
die eine Vielzahl von Verunreinigungen aus dem als Ausgangsmineral verwendeten
Phosphorerz enthält zuerst mit Ammoniak versetzt wobei sich Ammoniumphosphat zusammen mit einem
Niederschlag der Verunreingungen bildet Die ausgefällten Verunreinigungen werden durch Filtration aus
der Lösung abgetrennt um eine Ammoniumphosphatlösung zu erhalten. Zu der Lösung werden Natriumchlorid
und gegebenenfalls Ammoniak in zusätzlicher Menge entsprechend der Gleichung (2) zugesetzt damit die
j5 Abtrennung des Phosphorsalzes bzw. Natriumammoniumhydrogenphosphates
in Form von Kristallen möglich wird. Wenn die nach dem Naßverfahren gewonnene Phosphorsäure, das Ammoniak und das Natriumchlorid
in verschiedenen Mol-Verhältnissen miteinander vermischt werden, besitzen die nach der Abtrennung der
Phosphorsalzkristalle erhaltenen Mutterflüssigkeiten unterschiedliche Zusammensetzungen, z. B. diejenige
eines Gemisches von Phosphorsalz, Diammoniumhydrogenphosphat und Ammoniumchlorid, oder eines
v, Gemisches von Phosphorsalz, Ammoniumchlorid und
Natriumchlorid, wie im einzelnen im folgenden noch beschrieben wird.
Diese Mutterflüssigkeiten, aus denen die Kristalle des Natriumammoniumhydrogenphosphates entfernt wor-
V) den sind, können weiter verwendet werden.
Mutterflüssigkeiten, welche Phosphorsalz, Ammoniumciilorid
und Natriumchlorid enthalten, können z. B. auf eine möglichst niedrige Temperatur auf einen
eutektischen Punkt von Phosphorsalz, Natriumchlorid und Ammoniumchlorid abgekühlt werden, wo die
Konzentration an PO4 auf ein Minimum reduziert ist, so daß die möglichst weitgehende Ausfällung des Phosphorsalzes
bewirkt wird, und nach der Entfernung des Niederschlages wird das erhaltene Filtrat als Mutter-Mi
flüssigkeit zur Herstellung von Ammoniumchlorid und Soda nach dem Sodaammoniumchlorid-Verfahren verwendet.
Nachteilig bei dieser Verwendung ist, daß die Phosphorsäure, die in der Mutterflüssigkeit enthalten
hi ist, unvermeidlich in das Reaktionssystem des Soda-Ammoniumchlorid-Produktionsprozesses
eingeführt wird, wenn die Flüssigkeit hierfür verwendet wird. Daher muß die Phosphorsäure entfernt werden, z. B. mittels
Kalkmilch, was eine komplizierte und zusätzliche Verfahrensstufe bedeutet Außerdem hat das erhaltene
Kalziumphosphat keinen industriellen Wert und stellt daher ein nicht erwünschtes Nebenprodukt dar.
Aus der DE-OS 25 57 939 ist ein Verfahren zur Herstellung von hochreinem Nacriumammoniumhydrogenphosphat
der eingangs genannten Gattung bekannt In dieser Druckschrift wird beschrieben, daß die nach
der Abtrennung d<:s Natriumammoniumhydrogenphosphats
erhaltene Mutterlauge zur Herstellung von Düngemitteln verwendet werden kann, oder daß
Ammoniumchlorid durch Zugabe von Natriumchlorid zu der Mutterlauge und weitere Erniedrigung der
Temperatur der Mutterlauge erhalten werden kann. Diese Verwendungen besitzen jedoch ebenfalls Nachteile.
So hat die Verwendung der Mutterlauge als Düngemittel den Nachteil, daß das aus einer solchen
Flüssigkeit herrührende Düngemittel unvermeidlich eine nicht erwünschte Natriumkomponente enthält, und
daß das Düngemittel in seiner Zusammensetzung begrenzt ist wenn eine solche Mutterlauge als
Ausgangsmaterial verwendet wird. Die Gewinnung von Ammoniumchlorid ist zwar an sich wünschenswert da
dadurch Phosphorsäure und Natriumchlorid wirksam ausgenutzt werden. Diese Verfahrensweise wurde
bisher jedoch noch nicht in die Praxis umgesetzt da es nicht möglich war, auf diese Weise reines Ammoniumchlorid
zu erhalten. Denn es wird bei der Ausfällung des Ammoniumchlorids Natriumchlorid mitausgefällt,
so daß die Reinheit des Ammoniumchlorids wesentlich beeinträchtigt wird.
Zur Behebung dieser Schwierigkeiten wurde, bereits eine Arbeitsweise, wie sie in der US-PS 36 19 133
beschrieben ist vorgeschlagen. Bei dieser Arbeitsweise wird nach dem Naßverfahren gewonnene Phosphorsäure
mit Ammoniak neutralisiert und mit Natriumchlorid in einem Mol-Verhältnis von H3PO4: NH3: NaCl von
1 :1,5 — 2,7 :0,8—2,5 versetzt, und anschließend wird zur
Ausfällung des Phosphorsalzes abgekühlt Die Mutterlauge wird dann nach der Abtrennung der Phosphorsalzkristalle
unter Bildung von Ammoniumclitoridkristallen
bei einer höheren Temperatur als der Temperatur, bei welcher Phosphorsalz kristallisiert, eingeengt.
Dies bedeutet daß die Ammoniumchloridkristalle innerhalb eines Temperaturbereiches gebildet werden,
in welchem eine Mitfällung bzw. Mischfällung von Phosphorsalz nicht auftritt. Diese Arbeitsweise ist
jedoch nachteilig, da ein großer Betrag an Wärmeenergie zur Einengung der Mutterlauge nach der Abtrennung
der Phosphorsalzkristalle erforderlich ist, und daher eine Vorrichtung zur Konzentration oder zum
Eindampfen erforderlich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Natriumammoniumhydrogenphosphat
und Ammoniumchlorid aus nach dem Naßverfahren gewonnener Phosphorsäure zu schaffen, bei dem beide
Produkte mit hoher Reinheit gewonnen werrien, und das gleichzeitig wirtschaftlich betrieben werden kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst daß man bei dem Verfahren der eingangs genannten Gattung
bb) die Lösung aus Stufe b) zu einer aus Stufe i)
zurückgeführten Mutterlauge, die auf einer
Temperatur gehalten wird, bei der Natrium-
ammoniumhydrogenphosphat kaum auskri-
stallisiert, gibt,
0 zu der Lösung aus Stufe e) Phosphorsäure, saures Ammoniumphosphat Salzsäure, Schwefelsäure
und/oder Salpetersäure zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,6 bis 6,4 gibt
g) die Lösung auf eine Temperatur, die unterhalb der in Stufe d) angewandten liegt und von 5 bis 50" C
reicht abkühlt,
h) das auskristallisierte Ammoniumchlorid aus der Lösung entfernt und
h) das auskristallisierte Ammoniumchlorid aus der Lösung entfernt und
i) die Lösung als Mutterlauge in die Stufe bb) zurückführt
Die Vorteile des erfindungsgemäßer, Verfahrens zur
Herstellung von Nairiumammoniumhydfogenphosphat
und Ammoniumchlorid gemäß der Erfindung bestehen darin, daß das Verfahren kontinuierlich durchgeführt
werden kann, da die nach der Abtrennung des Ammoniurochlorids erhaltene Mutterlauge zum Vermischen
mit einer frischen, aus dem Naßverfahren gewonnenen Phosphorsäurelösung rückgeführt wird,
und daß nicht nur ein hochreines Natriumammoniumhydrogenphosphat, sondern auch ein hochrebies Ammoni-
jo umchlorid erhalten wird. Die Ausgangsprodukte, nämlich
die aus dem Naßverfahren stammende Phosphorsäure und das Natriumchlorid werden beim erfindungsgemäßen
Verfahren mit hohen Wirkungsgraden von nahe bei 100% ausgenutzt.
Die Gewinnung von hochreinem Ammoniumchlorid wird durch Einstellen der Mutterlauge auf einen
bestimmten pH-Bereich von 5,6 bis 6,4 erreicht bei dem die Löslichkeit von Ammoniumchlorid auf ein Minin .um
bei erhöhter Löslichkeit des Phosphorsalzes bzw. Natriumammoniumhydrogenphosphates reduziert wird.
Durch Abkühlen der eingestellten Flüssigkeit kann Ammoniumchlorid ohne hiermit verbundene Mitfällung
bzw. Mischfällung des Phosphorsalzes ausgefällt werden. Eine Anregung für diese Verfahrensführung konnte
den oben besprochenen Druckschriften nicht entnommen werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beschreibung näher erläutert, wobei auf die Zeichnung Bezug
genommen wird; in der Zeichnung sind Fig. 1 ein Phasendiagramm des Gleichgewichtssystems
Na + -NH4 +-Cl'-HPOl--H2O ,
das zur Erläuterung at>\ Herstellung des Phosphorsalzes
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung geeignet ist,
F i g. 2(a) und 2(b) graphische Darstellungen der Ionenkonzentrationeii von reziproken Salzpaaren eines
NaCI-NH4CI-(NH4I2HPO4-NH4H2Po4-H2O—Systems
in Abhängigkeit von einer Veränderung des pH-Wertes der Mutterflüssigkeit br! 300C bzw. 10°C,und
Fig.3 ein Arbeilsdiagramm eines Rückfülirungsverfahrens
gemäß der Erfindung.
In der Fig. 1 ist ein Phasendiagramm des Gleichgewichtssystems
Na + -NH4 +-Cr -HPO4--H2O
gezeigt, das bei einem Gleichgewichtstest bei 25°C
erhalten wurde, bei welchem das System so gesteuert wurde, daß es Flüssigkeitszusammensetzungen und
feste Phasen entsprechend den Punkten A bis H, wie sie in der F i g. 1 gezeigt sind, besaß. Die Flüssigkeitszusam-
mensetzungen und festen Phasen, welche den Punkten A bis H entsprechen, sind in der folgenden Tabelle I
zusammengestellt.
Eingegebene Zusammensetzung für den Gleichgewichtstes NaCI NH4CI ίΝΗ4)2 Na3HPO4 Na(NH4)IIPO4 HPO4 12 H2O 4 H2O |
65 | 55 | 15 | 15 | (g) HjO |
Testergebnisse lonenkonzenlratinnen (g · Ion/kg ■ H2O) |
NII4* | er | I PO| | 8.86 0 | .56 | .63 | 0.51 | 0 | aus gefällte, feste Phase") |
|
85 | 170 | 100 30 | 100 30 | Na* | 4.49 | 6.71 | j.44 | .74 | 1.00 | 0.32 | ||||||
A | 65 | 75 | 25 | 200 | 4.37 | 9.83 | 0 | .25 | .76 | 0.97 | 1.00 | n. b | ||||
β | 30 | 200 | 0 | 10.56 | 0 | 5.40 0.63 | .78 | 0.25 | 1.00 | b.c | ||||||
C | 200 | 0.32 | 0.63 | 8.60 0.23 | .78 | 0 | 0.19 | c. e | ||||||||
D | 65 | 50 | 150 | 1.87 | 0 | 5.67 0.84 | 4- | 0.51 | 0.05 | e. el | ||||||
E | 80 | 55 | 180 | 6.66 | 4.66 | 6.81 | 0.06 | 0 23 | el, a | |||||||
F | 65 | 85 | 50 | [H2PO4] + [OH | 200 | 4.40 | 0.48 | 6.82 | 0.94 | 0.32 | α, b. c | |||||
G | 90 | 85 | 75 | [Cl]+ [1I2PO4I + | 200 | 6.87 | 9.52 | 6.91 | 0.93 | 0.34 | α. d, e | |||||
//, | 75 | 40 | 200 | 0.55 | 9.57 | 6.84 | 0.92 | 0.34 | b, c | |||||||
Hi | 85 | 80 | 200 | 0.72 | 9.65 | 6.85 | 0.92 | 0.34 | h. c | |||||||
lh | 100 | 75 | [NH4 f] | 200 | 0.78 | 9.62 | *) a: NaCI, b: NH4Cl, r: (NH4)2HPO |
0.92 | 0.34 | b, c. e | ||||||
lh | Ul+ [NaM | 190 | 0. :i | 9.62 | b. c. e | |||||||||||
lh | 15 | "" (VJ | 210 | 0.79 | b, c. e | |||||||||||
Anm | Ί | ·■ | (/.· Na2HPO4 · 12 H2O, e: Na(NH4)HPO4 · 4 H2O |
|||||||||||||
[OH ] |
Die Herstellung von Phosphorsalz alleine aus nach dem Naßverfahren hergestellter Phosphorsäure, Natriumchlorid
und Ammoniak wurde bereits in der Patentanmeldung P 25 57 939.9 der Anmelderin vorgeschlagen.
Die Kristallisation des Phosphorsalzes unter Verwendung einer zirkulierenden Mutterflüssigkeit
wira im folgenden zunächst unter Bezugnahme aui die Tabelle I und F i g. 1 näher erläutert.
Zunächst wird die nach dem Naßverfahren gewonnene Phosphorsäurelösung mit Ammoniak zur Reaktion
bei Temperaturen von 60° C bis 110° C versetzt, bis der
pH-Wert der Lösung zwischen 3,5 und 6,0 zu liegen kommt Bei der Zugabe trennen sich in der Phosphorsäurelösung
enthaltene Verunreinigungen als Niederschlag ab. Die Art des durch die Zugabe von Ammoniak
gebildeten Niederschlages variiert in Abhängigkeit von dem pH-Wert der Lösung. Bei einem pH-Bereich
unterhalb von 4 vereinigen sich Verunreinigungen wie Eisen, Aluminiumkieselsäure, Fluor u.dgl. mit Phosphorsäure
oder Ammoniak unter Bildung von Verbindungen mit komplizierten Strukturen, insbesondere von
Aluminiumphosphat in Form eines Gels. Das Gel ist im allgemeinen sehr viskos und daher nur schwierig
vollständig von der Lösung abzutrennen.
Zur Vermeidung hiervon sollte Natriumchlorid bevorzugt in dem Neutralisationssystem vorliegen.
Hierdurch kann sich ein gebildeter Niederschlag leicht absetzen, wobei eine klare Lösung zurückbleibt.
Wahrscheinlich erfolgt dies, da die Natriumkomponente zur Bildung von Natriumalurr.inhimfluorid oder Natriumeisenfluorid
dient, welche sich leicht absetzen. Jedoch dient das Natriumchlorid, welches in dem
Neutralisationssystem vorliegt, weiterhin zur Erniedrigung der Löslichkeit von Ammoninrndihydrogenphosphat
in Wasser. In diesem Falle sollte die Neutralisationstemperatur vorzugsweise ausreichend hoch liegen,
um die Ablagerung oder die Ausfällung von Ammoni-
■40 umdihydrogenphosphat zusammen mit den Verunreinigungen
zu vermeiden.
Bei eier Durchführung uci Eruiiuung wiiii üic
Kristallisation des Phosphorsalzes bevorzugt in Gleichgewichtsphasen durchgeführt, welche dem Punkt Foder
3 den hierzu benachbarten Bereich, der durch ein Quadrat in gestrichelten Linien (f) begrenzt wird, entsprechen,
oder dem Punkt //oder dem hierzu benachbarten, durch ein Quadrat in gestrichelten Linien (h) begrenzten
Bereich entsprechen, siehe Fig. 1. Die Reaktion wird bei einer Temperatur von 600C bis zum Siedepur'-.t des
Reaktionssystemes, vorzugsweise oberhalb von 80° C bis zum Siedepunkt in einem pH-Bereich von 3,5 bis 6,0
und vorzugsweise von 3,6 bis 4,6 durchgeführt
Bei der Neutralisation der Phosphorsäure mit Ammoniak variiert die Zusammensetzung der erhaltenen
Flüssigkeit in Abhängigkeit von dem Mol-Verhältnis NH3/H3PO4 oder dem pH-Wert hiervon wie folgt:
Ammoniumdihydrogenphosphat, (NH4)^PO4, wird
überwiegend bei einem Mol-Verhältnis NHjZHsPO4 von
0,7 bis 1,5 gebildet, d. h. in einem pH-Bereich von 3,3 bis
5,5, und Diammoniumhydrogenphosphat wird in einem
großen Anteil bei einem Mol-Verhältnis NH3ZHsPO4
von 133 bis 1,62 gebildet, d. h. in einem pH-Bereich von
5,8 bis 6,8. Daher ergibt die Neutralisation gemäß der Erfindung eine Flüssigkeitszusammensetzung, die einen
größeren Anteil von Ammoniumdihydrogenphosphat und einen geringeren Anteil von Diammoniumhydrogenphosphat
aufweist.
Dann werden die ausgefällten Verunreinigungen aus der Lösung nach jeder an sich bekannten Methode
entfernt, z. B. durch Filtration, Abtrennung in einer Zentrifuge usw. Nach der Entfernung der Verunreinigungen
kann die Lösung noch feine Teilchen der Verunreinigungen enthalten, und solche Teilchen sind
zwar ~<icht günstig, ergeben jedoch keinen nennenswerten
Ei'.ifluß bei den nachfolgenden Arbeitsstufen. In dieser Stufe sollte die Lösung ein Mol-Verhältnis von
NH3/H3PO4 von 0,7-1,5:1 und vorzugsweise von 0,8-1,2 : I besitzen.
Die Lösung wird dann zu einer zirkulierenden Mutterflüssigkeit gegeben, während die Temperatur
oberhalb von 60l"C gehalten wird, so daß eine nicht notwendige Ausfällung des Phosphorsalzes vermieden
wird. Weiterhin wird zu der Flüssigkeit Ammoniak zugesetzt, bis der pH-Wert der Flüssigkeit von 5,5 bis 9,0
beträgt. In dieser Stufe kann Natriumchlorid zu der Flüssigkeit zugesetzt werden, anstatt es in der
Neutralisationsstufe zuzusetzen, falls das Natriumchlorid relativ rein ist, z. B. durch Waschen hiervon mit
Salzlösung oder dergleichen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sollte die Flüssigkeit, welche mit Phosphorsäure,
Ammoniak und Natriumchlorid versetzt wurde, Mol-Verhältnisse von H3PO4 : NHj: NaCI von
1 : 1,6-2,5 :0,2-2,8 und einen pH-Wert von 6,2 bis 9,0
und besonders bevorzugt von 6,7 bis 8,5 aufweisen. Dies wird noch im einzelnen näher erläutert. Wenn die
Aus'Sllung von Phosphorsalz in einer Gleichgewichtsphase, welche dem Punkt H oder dem hierzu
benachbarten Bereich entspricht, durchgeführt wird, sollte die mit den Zusätzen versetzte Flüssigkeit
Mol-Verhältnisse von H3PO4: NH3: NaCI von
1:1,6-2,5:0,7 — 1,2 und vorzugsweise
1 : 1,9-2,3 : 0,8-1,05 und einen pH-Wert von 6,2 bis 9,0
und vorzugsweise von 7,1 bis 8,5 besitzen. Wenn jedoch eine Gleichgewichtsphase angewandt wird, welche dem
Punkt F oder dem hierzu benachbarten Bereich von F i g. I entspricht, sollte die mit den drei Komponenten
versetzte Flüssigkeit Mol-Verhältnisse von HjPO4 : NH3: NaCI von 1 : 1,6-2,5 : 1,3-2,8 und vorzugsweise
1 :1,9-2,3 :1,4-2,6 und einen pH-Wert von
6,2 bis 8,0 und vorzugsweise von 6,7 bis 7,6 aufweisen. Selbstverständlich können andere Gleich'gewichtsphasen,
als sie den zuvor beschriebenen Punkten oder Bereichen entsprechen, ebenfalls zur Herstellung des
Phosphorsalzes angewandt werden.
Die Flüssigkeit wird dann auf eine Temperatur von 30 bis 6O0C und vorzugsweise 40 bis 50°C abgekühlt, um
die Abtrennung von Natriumammoniumhydrogenphosphat, d. h. dem Phosphorsalz, in Form von Kristallen zu
ermöglichen. Falls eine möglichst große Ausfällung von Phosphorsalz beabsichtigt ist, wird die Flüssigkeit
bevorzugt auf eine möglichst niedrige Temperatur abgekühlt. Wenn jedoch die Flüssigkeit ohne Entfernung
aus dem Svslem rilrkopfiihri wirH_ iet pin yn starkes
Abkühlen jedcch im Hinblick auf den Energieverbrauch nicht zu sehr erwünscht. Die Kristalle können von der
Flüssigkeit nach beliebigen bekannten Methoden entfernt werden, z. B. durch die üblicherweise angewandte
Vakuum- oder Zentrifugenfiltration.
Die folgenden Stufen der Behandlung der Flüssigkeit, aus welcher die Kristalle entfernt wurden, sind bei der Durchführung der Erfindung besonders wichtig. Wie bereits zuvor beschrieben, wurde gefunden, daß bei der Einstellung der Flüssigkeit auf einen bestimmten pH-Bereich die Löslichkeit von Ammoniumchlorid auf
Die folgenden Stufen der Behandlung der Flüssigkeit, aus welcher die Kristalle entfernt wurden, sind bei der Durchführung der Erfindung besonders wichtig. Wie bereits zuvor beschrieben, wurde gefunden, daß bei der Einstellung der Flüssigkeit auf einen bestimmten pH-Bereich die Löslichkeit von Ammoniumchlorid auf
jo ein Minimum herabgesetzt wird, während die Löslichkeit
des Phosphorsalzes, das immer noch in der Flüssigkeit enthalten ist, ansteigt. Dies wird insbesondere
unter Bezugnahme auf die F i g. 2 (a) erläutert, worin die Ionenkonzentrationen bei 30°C für eine Mutterflüs-
j) sigkeit gezeigt sind, aus welcher Phosphorsalz entfernt
wurde, bezogen auf die Veränderung des pH-Wertes der Flüssigkeit. Diese Werte sind in der folgenden
Tabelle II zusammengestellt.
Beziehung zwischen Ionengleichgewichtskonzentraticnen und Änderungen des pH-Wertes
pH-Wert der Mutterflüssigkeit, verdünnt mit dem 10-fachen Wasser bei 20 C |
4.75 | 5.56 | Na+ + NH4 | 5.90 | 5.98 | 6.07 | 6.07 | H2POi | 6.07 | 6.08 | 6.11 | 6.19 | 6.49 | 7.4! |
(Mol/kg · H2O) | g: NaCI, | NaNH4 | ||||||||||||
Na+ | 4.50 | 4.54 | 4.87 | 5.11 | 4.69 | 4.71 | 4.86 | 4.52 | 4.23 | 3.58 | 4.54 | 4.26 | ||
NH4 + | 5.14 | 5.26 | SM | 6.18 | 7.29 | 6.92 | 6.88 | 7.29 | 7.53 | 7.14 | 5.26 | 4.89 | ||
H2PO4" | 0.96 | 1.31 | 2.18 | 2.60 | 3.74 | 3.70 | 3.70 | 3.83 | 3.59 | 2.51 | 0.74 | 0.30 | ||
CI" | 8.65 | 8.36 | 8.06 | 7.76 | 7.33 | 7.03 | 7.17 | 7.38 | 7.34 | 7.56 | 8.62 | 8.55 | ||
OH" | 0.03 | 0.13 | 0.57 | 0.93 | 0.91 | 0.90 | 0.87 | 0.60 | 0.83 | 0.65 | 1.59 | 0.30 | ||
X*) | 0.53 | 0.54 | 0.55 | 0.55 | 0.61 | 0.60 | 0.59 | 0.62 | 0.64 | 0.67 | 0.54 | 0.53 | ||
Y | 0.10 | 0.15 | 0.25 | 0.31 | 0.39 | 0.40 | 0.39 | 0.38 | 0.38 | 0.29 | 0.21 | 0.07 | ||
Z | 0.10 | 0.13 | 0.20 | 0.23 | 0.31 | 0.32 | 0.32 | 0.32 | 0.31 | 0.23 | 0.07 | 0.03 | ||
ausgefällte, feste Phase | f*) | / | / | / | / | / | / | / | / | / | / | / | ||
g | g | g | g | h | h | h | Λ | i | g | g | g | |||
h | h | h | h | i | i | i | i | i | i | i | ||||
Anm - *ΐ Y ■ | ΝΗί | γ | H2PO4" + | OH" | - Z = | H2PO4" | ||||||||
ΛΠΠ1._ ) Λ — ^^^^^ | I — | er χ | + OH" | er + | H2PO' | + OH" | ||||||||
**)/·ΝΗ4α, | h: NH4H2PO4. | i; | HPO4 · 4 | HiO. |
Diese Gleichgewichtsdaten wurden wie folgt erhalten: Die die Kristalle des Phosphorsalzes enthaltende
Mutterflüssigkeit wurde als Probe genommen und mit dem lOfachen Wasser der Flüssigkeit bei 200C verdünnt.
Die verdünnte Flüssigkeit besaß einen pH-Wert von 7,41. Diese Flüssigkeit wurde dann stufenweise im
pH-Wert, wie in der Tabelle Fl gezeigt, durch Zugabe von vorbestimmten Mengen an Phosphorsäure verändert.
Wie sich aus der Tabelle II und der F i g. 2 klar ergibt, variieren die Konzentrationen von Cl-, NI U + , Na+ und
HjPO4 + jeweils abrupt in der Nachbarschaft eines
pH-Wertes von 6,08. Bei 30°C in der Nähe eines pH-Wertes von 6,08 besitzt die lonenkonzentration von
HjPO4- ein Maximum, während diejenige von Cl" auf
ein Minimum reduziert ist. Bei einem pH-Wert von größer als 6,08 tritt ein eutektische^ Gemisch von
Phosphorsalz, Ammoniumchlorid und Natriumchlorid ais stabile, feste Phase auf. Bei einem pH-Bereich von
niedriger als 6,08 fällt dagegen ein eutektisches Gemisch von Ammoniumdihydrogenphosphat, Ammoniumchlorid
und Natriumchlorid als feste Phase aus.
Bei der Durchführung wird die Mutterflüssigkeit, aus welcher die Phosphorsalzkristalle entfernt wurden, mit
einer sauren Verbindung wie Phosphorsäure, sauren Ammoniumphosphaten, einschließlich Ammoniumdihydrogenphosphat
und Diammoniumhydrogenphosphat, oder Mineralsäuren einschließlich Schwefelsäure, Salpetersäure,
Chlorwasserstoffsäure od. dgl. versetzt, wobei Phosphorsäure und saures Ammoniumphosphat
bevorzugt sind, wodurch der pH-Wert der Flüssigkeit auf einen Wert von 5,6 bis 6,4 und vorzugsweise von 6,1
bis 6,4 eingestellt wird. Die so eingestellte Flüssigkeit wird dann auf eine Temperatur abgekühlt, welche
niedriger als die Temperatur liegt, bei welcher das Phosphorsalz kristallisiert wurde, und die von 5° C bis
500C reicht. Als Ergebnis hiervon wird nur das Ammoniumchlorid zum Ausfällen veranlaßt, ohne daß
eine Mitfällung oder Mischfällung des Phosphorsalzes auftritt.
Es sei darauf hingewiesen, daß der pH-Wert, bei Ausfällung des Arrrnoniumchlorids ohne Mitfällung
bzw. Mischfällung des noch in der Flüssigkeit zurückgebliebenen Phosphorsalzes herbeizuführen. Die erhaltene
Mutterflüssigkeit wird als Rückführungsflüssigkeit erneut verwendet.
Dieser Rückführungsprozeß wird im folgenden erläutert.
Eine aus dem Naßverfahren herrührende Phosphorsäurelösung (wobei dies eine von Fluor befreite
Phosphorsäurelösung sein kann, welche durch Behandlung der beim Naßverfahren erhaltenen Phosphorsäure
mit einer Alkaliverbindung wie Natriumcarbonat, Natriumhydroxid od. dgl. zur Entfernung von Fluor
hieraus erhalten wurde) wird zuerst mit Ammoniak
η versetzt, bis Ammoniumdihydrogenphosphat, Diammoniumhydrogenphosphat
oder ein Gemisch hiervon gebildet ist. Bei einer Neutralisation werden Verunreinigungen
wie Fe, Al, Si, F, usw., die in der Phosphorsäure euihaiien sniu, in Fumt vuu riiuspiiaieii uiiei ümucicm
>o kaum löslichen Verbindungen ausfällen gelassen. Der
Niederschlag wird von der Lösung in einem Bereich so hoher Temperaturen abgetrennt, daß Dihydrogenphosphat
oder Hydrogenphosphat nicht als Kristalle auftreten. Im Verlauf der Neutralisation wird eine große
_>-, Wärmemenge freigesetzt, so daß sich die Lösung im
Siedezustand befindet, und sie wird in einem gewissen Ausmaß konzentriert. Dies ist jedoch vom Standpunkt
des Wassergleichgewichts günstig, und es ist nicht erforderlich, die Lösung von außen zu kühlen. Der
Niederschlag der Verunreinigungen ist nach einem beliebigen der bekannten Methoden zur Trennung von
Feststoff/Flüssigkeit entfernbar. Wie bereits zuvor beschrieben, kann eine kleine Menge von feinen
Teilchen des Niederschlages in der Lösung zurückblei-
r> ben. Die erhaltene Ammoniumphosphatlösung, welche
ein NH4VPO4 -Verhältnis von 1,2 besitzt, ist am Punkt
α von Fig. 3 dargestellt. Dann wird die Lösung und
Natriumchlorid in eine zirkulierende Mutterflüssigkeit eingeführt, zu welcher im allgemeinen weiterer
Ammoniak, wie zuvor beschrieben, zugesetzt wird. Das zuzusetzende Natriumchlorid kann ein gereinig: :s oder
Maximum ansteigt, mehr oder weniger in Abhängigkeit von der Temperatur der Flüssigkeit variiert, d. h. die
abrupten Änderungen in der Löslichkeit des Phosphorsalzes treten bei einem pH-Wert von 5.83 bei 100C —
siehe F i g. 2 (b) — und bei einem pH-Wert von 5,95 bei 200C auf. Falls die Kristallisationstemperatur von
Ammoiiiumchlorid auf 100C oder 200C festgelegt wird,
sollte der pH-Wert der Flüssigkeit vorzugsweise auf Werte von 5,83 bzw. 5,95 eingestellt werden.
Der Niederschlag des Ammoniiimchlorids wird aus
der Flüssigkeit in ähnlicher Weise wie im Falle der Phosphorsalzkristalle entfernt, und das erhaltene Filtrat
wird zur Verwendung als zirkulierende Mutterflüssigkeit rückgeführt.
Das Rückführungsverfahren der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Fig.3 im
einzelnen erläutert. Die in dem Diagramm der F i g. 3 dargestellten Arbeitsvorgänge, die Kristallisation des
Phosphorsalzes, wird am Gleichgewichtspunkt F der F i g. 1 durchgeführt, wo die Konzentration an Phosphorsäure
relativ niedrig ist Die Kristallisationstemperatur wird als 500C festgelegt, da es in technischer
Hinsicht vorteilhaft ist bei einer solchen Temperatur zu
arbeiten. Die Mutterflüssigkeit wird nach der Abtrennung der Phosphorsalzkristalle mit Natriumchlorid und
einer Säure versetzt und auf 300C abgekühlt, um die pin nirhtCTPrpiniorps tpohnicphpQ
nichtgereinigtem Salz nimmt die Menge an in das Reaktionssystem eingebrachten Verunreinigungen
mehr oder minder stark zu, wobei eine schwache Zunahme der Menge an aus dem System abgezogener
Mutterflüssigkeit durch Mitreißen der erhöhten Menge an entfernten Verunreinigungen gegeben ist. Das
Natriumchlorid kann zu der Mutterflüssigkeit entweder nach der Zugabe zu der Ammoniumphosphatlösung
oder gleichzeitig mit der Zugabe der Lösung zugesetzt werden, sofern das Gemisch auf Temperaturen gehalten
wird, bei denen kein Phosphorsalz als Kristalle auftritt. Zu der Flüssigkeit wird Ammoniak zugesetzt, um ihren
pH-Wert auf 5,5 bis 9,0 einzustellen. Dies bedeutet, daß, wenn die Ammoniumphosphatlösung (entsprechend
dem Punkt a) zu der zirkulierenden, nach der Abtrennung des Ammoniumchlorids erhaltenen Mutterflüssigkeit,
die eine dem Punkt h entsprechende Zusammensetzung besitzt, zugesetzt wird, die Gleichgewichtsphase
der Mutterflüssigkeit oberhalb einer die Punkte h und a verbindenden Linie bis zum Punkt b, wie
in F i g. 3 dargestellt, verschoben wird. Die Zugabe von Natriumchlorid zu der Mutterflüssigkeit, welche eine
Gicichgewichtsphase entsprechend dem Punkt b aufweist,
bewirkt, daß die Phase sich auf einer den Punkt b und einen durch NaCl bestimmten Punkt verbindenden
Linie bewegt, bis sie den Punkt c erreicht Bei der
Zugabe von Ammoniak erreicht die Phase der Flüssigkeit den Punkt d.
Dann wird die Flüssigkeit auf 5O0C abgekühlt, das
Pnosphorsalz wird in Form von Kristallen aus einer
Mutterflüssigkeit abgetrennt, die eine Zusammensetzung oder eine Gleichgewichtsphase entsprechend dem
Punkt e besitzt. Die Kristallisation des Phosphorsalzes ist bei beliebigen Temperaturen unterhalb von 60° C
möglich. Die Temperatur liegt im allgemeinen im Bereich von 30° C bis 60° C und vorzugsweise von 40° C
bis 50°C. Demgegenüber liegt die Kristallisationstemperatur von Ammoniumchlorid im allgemeinen im
Bereich von 5°C bis 50°C und vorzugsweise 10°C bis 30°C. Die Kristallisationstemperatur für Ammoniumchlorid
sollte innerhalb des oben angegebenen BereicheE niedriger als cne ausgewählte Kristallisationstemperatur
für das Phosphorsalz ausgewählt werden. Falls die Kristallisationstemperatur für Phosphorsalz und
1.1 ιλ C cnor ι
gg
werden, wie im i-alle des Rückführverfahrens, ist die .>
Kristallisation von Phosphorsalz mittels einer Abkühlmethode unter Verwendung einer Vakuumverdampfung
möglich, während diejenige des Ammoniumchlorids vorteilhafterweise mittels eines Kühlers unter
Verwendung von Kühlwasser wie Flußwasser. Meer- : wasser oder Brunnenwasser durchgeführt wird.
Nach der Abtrennung des Phosphorsalzes wird die Mutterflüssigkeit hinsichtlich des pH-Wertes entsprechend
der zuvor gegebenen Defin:*>on eingestellt und
dann mit Natriumchlorid versetzt. Um den pH-Wert der ι
Flüssigkeit zu erniedrigen, wird eine saure Verbindung wie Phosphorsäure, saures Ammoniumphosphat, Chlorwasserstoffsäure,
Schwefelsäure. Salpetersäure oder ein Gemisch hiervon zu der Flüssigkeit zugesetzt. Durch die
Einstellung des pH-Wertes wird die Zusammensetzung ■ der Flüssigkeit nahe an einen eutektischen Punkt von
Phosphorsalz und Ammoniumdihydrogenphosphat. wie unter Bezugnahme auf die F i g. 2 (a) erläutert, mit dem
Ergebnis gebracht, daß die Löslichkeit des Phosphorsalzes ansteigt, während die Löslichkeit des Ammonium-Chlorids
abnimmt. Falls weiterhin Natriumchlorid zu der Flii«i(jkpit 7ii(jp<;pt7t wirH wird dip Mpnprp an
gebildeten Ammoniumchloridkristallen auf den Maximalwert erhöht.
Die zuvor gemachten Ausführungen werden unter Bezugnahme auf die F i g. 3 näher erläutert. Wenn eine
Relative Ionenkonzentrationci bei jedem Phasenpunkt
saure Substanz, z. B. Phosphorsäure, zu der Flüssigkeit mit einer Zusammensetzung oder einem Gleichgewichtswert
entsprechend dem Punkt e zugesetzt wird, wird die Gleichgewichtsphase nach oben gerichtet
parallel zur Z-Achse, wie in der F i g. 3 zu ersehen, von
dem Punkt e bis zum Punkt /"verschoben. Die Zugabe von Natriumchlorid zu der erhaltenen Flüssigkeit
bewirkt, daß sich die Phase längs einer den Punkt /und den Punkt NaCI verbindenden Linie bewegt, woraus
sich eine dem Punkt g entsprechende Phase ergibt. Die Flüssigkeit im Gleichgewicht am Punkt g wird
abgekühlt, um die Ausfällung des Ammoniumchlorids unter Bildung einer Mutterlauge zu ermöglichen, welche
eine Zusammensetzung entsprechend dem Punkt h auf einei· Verlängerung einer den Punkt g und den Punkt
NH1CI verbindenden Linie besitzt. Beim Erreichen des Punktes h ist die Kristallisation des Ammoniumchlorids
abgeschlossen. Der Phasenpunkt h liegt sehr nahe bei
NaNH4HPO4-NH4Cl^NaCl-NH4H2PO4
bei 3O0C. Die Flüssigkeit am Phasenpunkt Λ wird
wiederum mit einer Ammoniumphosphatlösung im Phasenpunkt a unter Bildung eines Gemisches versetzt,
welches im Gleichgewicht beim Punkt b vorliegt, anschließend werden die Stufen durch die Phasenpunkte
cd, e.f.gund /!wiederholt.
Die relative NH4 ^ -Konzentration, ausgedrückt durch
i"+ OH--Konzentration, ausge-
cine relative
drückt durch:
drückt durch:
H2POr + OH
■~Cr"H2PO4- + OH"
und eine relative H2PO4--Konzentration, ausgedrückt
durch
H2PO4-
Cr + H2PO4" + OH-
an iedem der Phasenpunkte sind in der folgenden Tabelle III aufgeführt, bei welcher die Kristallisathnstemperatur
für Phosphorsalz und Ammoniumchloriü als 500C bzw. 300C und weiterhin als 400C bzw. 10°C
angenommen wurden.
Arbeits- Phasenpunkt
Herstellung Zugabe Zugabe Zugabe Kristal-
der primä- von neu- von von lisation
ren, neutra- lisierter NaCI NH3 von Phos-
lisierten Lösung phorsalz
Lösung
Zugabe Zugabe Kristalvon von lisation
H3PO4 NaCI von
H3PO4 NaCI von
NH4Cl
Kristallisationen von | X*) | Na' | 0.92 | 0.65 | 0.59 | 0,64 | 0.68 | 0,68 | 0,67 | 0,62 |
Phosphorsalz und Ammo- | Y | 1,00 | 0.38 | 0,35 | 0,44 | 0,28 | 0,29 | 0,28 | 0,32 | |
niumchiorid bei 50 C bzw. | Z | 0,90 | 0,28 | 0,26 | 0,22 | 0.14 | 0,19 | 0,19 | 0,22 | |
3OC | ||||||||||
Kristallisationen von | X | 0,92 | 9,54 | 0,48 | 0,57 | 0.60 | 0,60 | 0.5i | 0,45 | |
Phosphorsalz und Ammo- | Y | !,00 | 0,32 | 0,28 | 0,40 | 0.13 | 0.14 | 0,13 | 0.16 | |
niiirnchlorid bei 40 C | Z | 0,91 | 0.27 | 0.24 | 0.20 | 0.07 | 0.11 | 0.10 | 0.13 | |
bzw. 10 C | ||||||||||
NH4 + | H2PO4" + | OH" | H2PO4- | |||||||
*" + NH4 | Cl" | " + H1PO4 | i + OH" | Cl + | H2PO4 +OH" |
Wie aus der vorangegangenen Beschreibung ersichtlich, ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren ein
praktisch geschlossenes System, so daß die Phosphorsäurekomponente, welche in der nach dem Naßverfahren
erhaltenen Phosphorsäurelösung enthalten ist, beinahe vollständig wiedergewonnen werden kann, mit
Ausnahme der mit den Verunreinigungen wie Fe, Al, usw. vereinigten und herausgeschleppten Anteile.
2;usätz'ich wird die Natriumkomponente ebenfalls weitgehend ausgenutzt, sofern sie nicht aus dem System
IO
entnommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert, wobei sich die
Angaben in Prozent auf Gewicht beziehen.
Eine überstehende Flüssigkeit aus einer zirkulierenden Mutterflüssigkeit, aus welcher Ammoniumchloridkristalle durch deren Herunterkühlen auf 100C entfernt
worden waren, besaß die folgende Zusammensetzung:
Na2O
NH3
Al
SO3
Cl
9,72
4,33
0,12
0,02
0,02
2,06
16,85
Außerdem wurde eine aus dem Naßverfahren herrührende Phosphorsäurelösung mit einer PjOs-Konzentration
von 35% mit Natriumhydroxid zur Abtrennung von Natriumsilicofluorid als Niederschlag versetzt
Das erhaltene Filtrat besaß die folgende Zusammensetzung in (%):
P2O5
Al
SO3
33,0
1,04 0,50 0,43 0,32
2,27
20,0 kg der so behandelten Phosphorsäurelösung vmrden mit 1,0 kg NaCl versetzt, hierzu wurde
Ammoniakgas zugegeben, bis der pH-Wert der Lösung 4,2 erreicht hatte. Die Lösung befand sich im siedenden
2!ustand, und Verunreinigungen wie Eisen, Aluminium,
JO Fluor, usw. setzten sich ab. Die ausgefällten Verunreinigungen
wurden durch Filtration entfernt, wobei eine Ammoniumphosphatlösung mit folgender Zusammensetzung
erhalten wurde:
Na2O
NHj
ΛΙ
SO3
Cl
3,86
7,37
0,11
0,02
0,02
2,10
3,11
Zu 4,90 kg der Phosphatlösung wurden 16.0 kg der Mutterflüssigkeit, aus welcher Ammoniumchlorid entfernt
worden war, zugesetzt, hierzu wurden 0,73 kg technisches Natriumchlorid weiter zugegeben. Dann
wurde Ammoniakgas in das Gemisch zur Reaktion eingespeist, bis der pH-Wert des Gemisches 8,0 erreicht
hatte. Danach wurde das Gemisch allmählich auf 400C
in einem gerührten Reaktionsbehälter abgekühlt.
Die ausgefällten Phosphorsalzkristalle wurden von der Lösung in einer Zentrifugen-Trenneinrichtung
abgetrennt und dann mit einer geringen Menge an Wasser gewaschen, wobei 53 kg Kristalle der folgenden
Zusammensetzung erhalten wurden, weiterhin 163 kg einer Mutterflüssigkeit, welche keine Waschflüssigkeit
ten enthielt. Die unmittelbar nach der Abtrennung erhaltene Mutterlauge besaß eine relative Ammonium
ionenkonzentration, x. von 0,59, eine Relative Dihydro
4; genphosphationenkonzentration plus Hydroxyl
ionenkonzentration, y, von 0,13 und eine Chlorionen konzentration von 0,26 Mol/kg-Wasser, und sie ent
sprach dem Phasenpunkt F von Fig. 1 bei 400C mi
folgender Zusammensetzung in (%):
P2O5
Na2O
NIl,
Fe
Al
SO3
Cl
Kristalle 33,9 14,9 8,11 0,004 0,001 0,001 0,02 0,2
Zu der Mutterflüssigkeit wurden 1,0 kg einer frischen Ausgangsphosphorsäurelösung und 0,49 Vg technisches
Natriumchlorid hinzugesetzt, anschließend wurde auf 100C abgekühlt,um die Ausfällung von Ammoniumchlorid zu ermöglichen. Die ausgefällten Kristalle wurden in
einer Zentrifugen-Trenneinrichtung abgetrennt, wobei
1,2 kg Ammoniumchlorid und 163 kg einer Mutterflüs
sigkeit erhalten wurden. Die Mutterflüssigkeit besal einen pH-Wert von 5,8, und ihre überstehend!
Flüssigkeit ergab bei der Analyse folgende Zusammen setzung in (%):
Na2O
NH,
ΛΙ
SO.,
Cl
9,70
4.32
0,14
0.02
0,02
2,50
16,81
15 16
Bei dieser Arbeitsweise wurde ein Phosphorsalz in einer Ausbeute von 94,7%, bezogen auf zugesetzte Na-Komponente, erhalten.
Eine zirkulierende Mutterflüssigkeit, aus welcher Ammoniumchloridkristalle entfernt worden waren, wurde als
überstehende Flüssigkeit mit der folgenden Zusammensetzung in (%) verwendet:
Na1O
NH3
AI
SO3
C!
7,54
6,70
0,10
0,02
1,82
15,36
18,2 kg der Mutterflüssigkeit wurden mit 3,13 kg einer
Phosphorsäurelösung versetzt, welche durch Behandlung von nach dem Naßverfahren erhaltene Phosphorsäure
mit Natriumhydroxid in ähnlicher Weise wie im Beispiel 1 erhalten worden war, weiterhin wurden
0,79 kg technisches Natriumchlorid zugesetzt und weiterhin wurde für die Reaktion Ammoniakgas
eingespeist, bis der pH-Wert des Gemisches 8,5 erreicht hatte. Die Reaktionslösung wurde dann allmählich auf
5O0C unter sanftem Rühren herabgekühlt AJ<- Ergebnis
wurden 4,2 kg Phosphorsalzkristalle und 17,8 kg abgetrennte Mutterflüssigkeit erhalten. Die Mutterflüssigkeit
besaß folgende Zusammensetzung in (%):
Na2O
NH3
Al
SO3
Al
0,68,
7,16
JF =0,28,
JF =0,28,
8,59 pH = 7,2)
0,13
0,02 0,03
2,44
18,80
Diese Zusammensetzung entspricht einem Punkt auf der Phasenlinie F-H. Zu der Mutterflüssigkeit wurden
dann 1,6 kg der in Beispiel 1 verwendeten Ausgangsphos?horsäure und 0,23 kg technisches Natriumchlorid
zugesetzt, anschließend wurde allmählich bis auf 300C abgekühlt, wodurch 0,94 kg Ammoniumchloridkristalle
und 19,0 kg einer Mutterflüssigkeit erhalten wurden. Es wurde gefunden, daß die Mutterflüssigkeit die folgende
Zusammensetzung der überstehenden Flüssigkeit in (%) bei einem pH-Wert von 6,2 besaß:
Na2O
NH3
Al
SO3
Cl
7,52
6,67
0,12
0,03
2,50
15,32
Eine rüekgeluhrte Mutterflüssigkeit, aus welcher Ammoniumchloridkristalle entfernt worden waren, wurde als
überstehende Flüssigkeit mit folgender Zusammensetzung verwendet:
Na2O
NHj
Al
SO3
Cl
8,60
6,40
0,14
0,03
2,49
13,28
20,5 kg der Mutterflüssigkeit wurden mit 6,43 kg der Phosphorsäurelösung versetzt, welche durch Behandlung einer nach dem Naßverfahren erhaltenen Phosphorsäure mit Natriumhydroxid in ähnlicher Weise wie
in Beispiel 1 erhalten worden war, weiterhin wurden 0,32 kg technisches Natriumchlorid hinzugegeben, hierin wurde für die Reaktion Ammoniakgas eingespeist, bis
60
der pH-Wert der Lösung 8,5 erreicht hatte. Die Reaktionslösung wurde dann allmählich auf 50°C in
einem gerührten Reaktionsbehälter abgekühlt, wobei 8,1 kg Phosphorsalzkristalle und 18,9 kg einer Mutterflüssigkeit mit folgender Zusammensetzung erhalten
wurden:
Na2O
NH,
Al
SO3
Cl
10,58 5,20 10,15
(.v = 0.78. ν= 0,39, pH = 8.2)
0,20
0,04
3,75
16.49
Diese Zusammensetzung entspricht dem Phasenpunkt H von Fig. 1. Zu der Mutterflüssigkeit wurden
dann 2,7 kg des Ausgangssalzes und 1,56 kg technisches Natriumchlorid hinzugegeben, anschließend wurde
allmählich auf 300C abgekühlt, wobei 1,9 kg Ammoni-18
umchloridkristalle und 21,5 kg einer Mutterflüssigkeit
erhalten wurden. Die abgetrennte Mutterflüssigkeit besaß die folgende Zusammensetzung einer überstehenden
Flüssigkeit bei einem pH-Wert von 6,1:
Naa0
NH3
Fe Al
SO3
Cl
0,57
6,38
0,15
0,04 0,04
2,64
13,26
Das Phosphorsalz wurde in einer Ausbeute von 95,5%, bezogen auf die zugesetzte Na-Komponente,
erhalten.
In den vorangegangenen drei Beispielen hauen die Ammoniumchloridkristalle, die mit Wasser gewaschen
und dann getrocknet worden waren, die folgenden Zusammensetzungen:
Beispiel 1 Beispiel 2 Beispiel 3
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen NH3
Na2O
P2O5
30,9
31,2
31,4
31,2
31,4
0,03
0,04
0,04
0,04
0,04
0,10
0,12
0,15
0,12
0,15
Claims (1)
- Patentansprüche:1, Verfahren zur Herstellung von Natriumammoniumhydrogenphosphat und Ammoniumchlorid aus Naßverfahren-Phosphorsäure, bei dem mana) in eine Phosphorsäurelösung Ammoniak bei einer Temperatur oberhalb von 60" C zur Einstellung des pH-Wertes auf 34 bis 6 einleitet und anschließend Natriumchlorid zugibt,b) wenigstens einen Teil der ausgefällten Verunreinigungen von der Lösung abtrennt, wobei die erhaltene Lösung ein Molverhältnis von NHj : HjPO4 von 0,7 bis 1,5 :1 aufweist,c) zusätzliches Ammoniak in die Lösung zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,5 bis 9 einleitet, wobei die Gesamtmengen des in Stufe a) und c) eingeleiteten Ammoniaks und des in Stufe a) zugegebenen Natriumchlorids ein Molverhältnis von HjPO4: NH3: NaCl von 1 : !,6 bis 24:0,2 bis 2,8 ergeben,d) die Lösung auf eine Temperatur von 30 bis 60° C abkühlt unde) das auskristallisierte Natriumammoniunihydrogenphosphat von der Lösung abtrennt,dadurch gekennzeichnet, daß manbb) die Lösung aus Stufe b) zu einer aus Stufe i) zurückgeführten Mutterlauge, die auf einer Temperatur gehalten wird, bei der Natriumammoniumhydrogenphosphat kaum auskristallisiert, gibt,f) zu der Lösung aus Stufe e) Phosphorsäure, saures Ammoniumphosphat, Salzsäure, Schwefelsäure und/oder Salpetersäure zur Einstellung des pH-Wertes auf 5,6 bis 6,4 gibt,g) die Lösung auf eine Temperatur, die unterhalb der in Stufe d) angewandten liegt und von 5 bis500C reicht, abkühlt,
h) das auskristallisierte Ammoniumchlorid aus derLösung entfernt und
i) die Lösung als Mutterlauge in die Stufe bb) zurückführt.
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