DE2735737C2 - Fördereinrichtung für Behälter im Frachtraum von Flugzeugen - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Fördereinrichtung für Behälter im Frachtraum von Flugzeugen mit einem endlosen Zugorgan mit Antrieb, das zwischen längs des Frachtraumbodens verlaufenden Führungsschienen angeordnet ist und einen Mitnehmer aufweist, an dem ein auf die Behälter einwirkender Hebel mittels einer horizontalen, zur Zugrichtung senkrechten Achse angelenkt ist. Eine solche Fördereinrichtung ist aus der GB-PS 8 74 279 bekannt

Bei dieser bekannten Ausbildung ist für jede der zum Laden bzw. Entladen erforderlichen Förderrichtungen ein besonderer Hebel vorgesehen, dessen Schwenkung durch im Frachtraumboden verteilte hydraulische Servozylinder erfolgt. Diese Ausbildung ist konstruktiv recht aufwendig und vor allem auch schwer, was bei Bordeinrichtungen von Flugzeugen besonders ungünstig ist. Außerdem müssen die einzelnen Elemente und Steuereinrichtungen dieser Fördervorrichtung für das Bedienungspersonal gut zugänglich sein, was unter den beengten Verhältnissen von Flugzeugfrachträumen und in der Betriebspraxis nur schwer zu verwirklichen ist.

Aufgabe der Erfindung ist die Ausbildung der Fördereinrichtung in der Weise, daß bei kunstruktiv einfachem und leichtem Aufbau mit nur einem Mitnahmehebel des Mitnehmers die Behälter einzeln in beiden erforderlichen Richtungen verschoben werden können, und zwar auch unter beengten Verhältnissen und ohne großen Bedienungsaufwand.

Ausgehend von der eingangs beschriebenen bekannten Ausbildung wird zur Lösung dieser Aufgabe erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Hebel aus seiner lotrechten Arbeitsstellung in der einen Schwenkrichtung entgegen einer Federkraft in die waagerechte Stellung verschwenkbar ist und in der anderen Schwenkrichtung dagegen durch einen Anschlag gehalten ist, und daß er um seine lotrechte Längsachse in eine der entgegengesetzten Förderrichtung entsprechende zweite Arbeitsstellung um 180° verdrehbar ist

Zweckmäßigerweise ist der Hebel mit einer Arretierung für die Drehbewegung um seine lotrechte Längsachse versehen, die ihn in den Arbeitsstellungen drehfest hält Auf diese Weise bleibt die Wirkungsrichtung des Hebels zuverlässig aufrechterhalten, solange nur beladen bzw. entladen werden muß.
Eine vorteilhafte konstruktive Gestaltung der Arretierung ist es, diese in Gestalt von abgefederten Rasten auszuführen, die in einer drehbaren, den Hebel tragenden Grundplatte so angeordnet sind, daß ihre Enden über deren Seitenfläche vorspringen.
Um bei den Leerhüben der Einrichtung den Mitnehmer leicht unter den Behältern hindurchbewegen zu können, ohne deren Boden zu beschädigen, ist es schließlich zweckmäßig, wenn am freien Ende des Hebels eine die Kontur des Hebels überragende Rolle befestigt ist, deren Achse senkrecht zur Zugrichtung des Zugorgans liegt

Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnungen weiter erläutert Es zeigt

F i g. 1 Draufsicht auf den Frachtraumboden eines Flugzeugs mit der vorgeschlagenen Fördereinrichtung von Behältern oder Stückgut;

F i g. 2 den Schnitt H-II der F i g. 1;

F i g. 3 die Ansicht in Richtung des Pfeils ßder F i g. 2; F ig. 4 den Schnitt IV-IV der F i g. 1;

F i g. 5 den Schnitt V-V der F i g. 3;

F i g. 6 Hebelstellung beim Durchlauf des Mitnehmers unter dem Behälterboden.

Die Fördereinrichtung für Behälter 1 ist am Boden 2 des Flugzeug-Frachtraums untergebracht Üblicherweise sind in diesem Rollbahnen 3 oder Kugelbahnen 4 zur Verschiebung der Behälter 1 angeordnet.

Zwischen den Führungsschienen 5 verläuft ein endloses biegsames Zugorgan 6. Das Zugorgan 6 kann z. B. in Gestalt einer angetriebenen Laschenkette mit Vorrichtungen 7 zum Kettenspannen ausgeführt sein.

In den Führungsschienen 5 läuft ein mit dem

Zugorgan 6 gekoppelter Mitnehmer 8. Dieser besteht aus einem als Gußstück ausgeführter Körper 9, an

so dessen Ecken auf Achsen 10 vier vertikale Rollen 11 und an dessen Seitenflächen auf Achsen 12 vier horizontale Rollen 13 gelagert sind. Im Mittelpunkt des Körpers 9 des Mitnehmers 8 ist in einer runden Aussparung eine drehbare Grundplatte 14 angeordnet, die die Gestalt einer zylinderförmigen Büchse mit einem Bund 15 an der oberen Stirnfläche aufweist, mit welchem sie in der Aussparung gehalten ist An der Stirnfläche der Büchse mit dem Bund 15 sind zwei Laschen 16 vorgesehen. Der am Körper 9 des Mitnehmers 8 starr befestigten Formbügel 17 hält die drehbare Grundplatte 14 am Bund 15 gegen vertikale Verschiebungen zurück.

In die Laschen 16 der drehbaren Grundplatte 14 ist eine horinzontale Achse 18 eingesetzt, um die ein Hebel 19 schwenkbar ist der von einer Rückstellfeder 20 beaufschlagt ist.

Diese Rückstellfeder 20 ist eine Torsionsfeder, die zusammen mit dem Hebel 19 auf der Achse 18 sitzt und den Hebel 19 in die vertikale Stellung aufzurichten

sucht, wobei das eine Ende der Rückstellfeder 20 gegen die Grundplatte 14 und das andere Ende gegen den Hebel 19 drückt

Das untere Ende des Hebels 19 ist so ausgebildet, daß es sich mit der einen Seite starr gegen die drehbare Grundplatte 14 abstützt, wenn der Hebel über die Senkrechte hinaus in dieser Richtung zu schwenken gesucht wird, während die andere Seite des unteren Endes des Hebels 19 mit einem Radius abgerundet ist, der es ermöglicht, den Hebel 19 um die horizontale Achse 18 in dieser Richtung zu schwenken.

An den Stirnenden des Mitnehmers 8 sind mittels in Fig.3 gestrichelt angedeuteter Zapfen Laschen 21 angelenkt Die Bewegung des Mitnehmers 8 geschieht durch das endlose biegsame Zugorgan 6 (z. B. Kette oder Stahlseil), welches an den Laschen 21 befestigt ist Das Spannen des Zugorgans 6 erfolgt durch eine Vorrichtung 7. Der Mitnehmer 8 wird im Frachtraum in den Führungsschienen 5 verfahren, die im Boden 2 längs der Flugzeuglängsachse verlegt sind.

Am freien Ende des Hebels 19 ist eine Rolle 22 gelagert, deren Achse 23 rechtwinklig zur Längsachse des Mitnehmers 8 liegt Diese Rolle 22 ermöglicht es dem Hebel 19, unter dem Boden der Behälter 1 durchzulaufen, ohne ihn zu beschädigen.

Im Körper der drehbaren Grundplatte 14 ist eine Arretierung 24 untergebracht, die aus zwei Rasten 25 besteht, zwischen denen eine Druckfeder 26 angebracht ist Die Rasten 25 sind in Form von Zylindern mit einem kegligen Ende ausgeführt, das zur Außenfläche der drehbaren Grundplatte 14 gerichtet ist. In der Arbeitsstellung der drehbaren Grundplatte 14 greifen die Kegel der Rasten 25 in Bohrungen an der Seitenfläche der Aussparung im Körper 9 des Mitnehmers 8 ein. Die Arretierung 24 dient zur Fixierung der Drehstellung der Grundplatte 14 und damit der Ausrichtung der Schwenkachse 18.

Bei der Betätigung des Zugorgans 6 läuft der Mitnehmer 8 mit seinen Rollen 11, 13 in den Führungsschienen 5 und wenn die Bewegung in der Förderrichtung erfolgt, stützt sich der Hebel 19 an seinen unteren Ende gegen die Grundplatte 14 und drückt mit seinem freien Ende gegen den Untersatz des Behälters 1 und schiebt diesen somit längs des Frachtraums. Wenn es um das Beladen des Flugzeugs geht, so wird der Mitnehmer 8 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung A wirksam und befördert die Behälter 1 von der Türöffnung 27 weg in die Tiefe des Frachtraums und wenn es um das Entladen des Flugzeugs geht so befindet sich der Mitnehmer in der Stellung D, in der der Hebel 19 in der anderen Richtung gegen den Behälter 1 stößt und die Verschiebung zur Türöffnung 27 hin bewirkt

Die Änderung der Wirkungsrichtung des Mitnehmers 8 geschieht durch Drehung des Hebels 19 mit seiner drehbaren Grundplatte 14 um 180°. Die Arretierung 24 dient dabei zur Fixierung der jeweiligen Betriebsstellung. Im einzelnen verläuft der Betrieb wie folgt:

Nach dem Verladen eines Behälters 1 befindet sich der Mitnehmer 8 in Stellung A. Um den Behälter 1 zu entladen, ist der Mitnehmer 8 in die Lage D vorzuschieben. Hierzu muß man den Hebel 19 mit seiner drehbaren Grundplatte 14 um 180° drehen und den Antriebsmotor so einschalten, daß der Mitnehmer 8 in das Innere des Frachtraums fährt Wie in F i g. 6 gezeigt, wird dabei der Hebel 19, wenn er gegen den Boden des Behälters i stößt, um die horizontale Achse geschwenkt und legt sich unter Spannung der Feder 20 in etwa die Horizontale. Die Rolle 22 rollt iängs des Bodens des Behälters 1. Wenn die Rolle 22 unter dem Boden des Behälters 1 hervorkommt, schwenkt die Feder 20 den Hebel 19 in die vertikale Stellung zurück. Jetzt befindet sich der Mitnehmer relativ zum Behälter 1 in der Lage D.

Danach wird der Antriebsmotor in der Weise umgesteuert, daß der Mitnehmer zur Türöffnung 27 bewegt wird. Dabei drückt der Hebel 19 wieder gegen den Behälter 1 und schiebt diesen in die gewünschte Richtung.

Es ist zu sehen, daß es zur Verschiebung der Behälter 1 in entgegengesetzten Richtungen nur erforderlich ist, den Hebel 19 mit seiner drehbaren Grundplatte 14 jeweils um 180° zu drehen, so daß sich die Mitnahmerichtung und die Leergangsrichtung miteinander vertauschen. Die Drehung der Grundplatte 14 kann z. B. dadurch fernbedienbar gemacht werden, daß an ihren unteren Ende, wie in F i g. 2 angedeutet, eine Verzahnung vorgesehen ist, an der ein geeigneter Drehantrieb angreift.

Mit der vorgeschlagenen Fördereinrichtung können die Behälter 1 einzeln in den Frachtraum verladen bzw. aus diesem entladen werden. Dabei kann ein Elektromotor relativ kleiner Leistung benutzt werden und die Bedienung ist leicht und einfach.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Fördereinrichtung für Behälter im Frachtraum von Flugzeugen mit einem endlosen Zugorgan mit Antrieb, das zwischen längs des Frachtraumbodens verlaufenden Führungsschienen angeordnet ist und einen Mitnehmer aufweist, an dem ein auf die Behälter einwirkender Hebel mittels einer horizontalen, zur Zugrichtung senkrechten Achse angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (19) aus seiner lotrechten Arbeitsstellung in der einen Schwenkrichtung entgegen einer Federkraft in nie waagerechte Stellung verschwenkbar ist und in der anderen Schwenkrichtung dagegen durch einen Anschlag gehalten ist, und daß er um seine lotrechte Längsachse in eine der entgegengesetzten Förderrichtung entsprechende zweite Arbeitsstellung um 180° verdrehbar ist

2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (19) mit einer Arretierung (24) für die Drehbewegung um seine lotrechte Längsachse versehen ist, die ihn in den Arbeitsstellungen drehfest hält

3. Fördereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung (24) in Gestalt von abgefederten Rasten (25) ausgeführt ist, die in einer drehbaren, den Hebel (19) tragenden Grundplatte (14) so angeordnet sind, daß ihre Enden über deren Seitenfläche vorspringen.

'

4. Fördereinrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am freien Ende des Hebels (19) eine die Kontur des Hebels (19) überragende Rolle (22) befestigt ist, deren Achse (23) senkrecht zur Zugrichtung des Zugorgans (6) liegt