-
Fadenlie fervorrichtung
-
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fadenliefervorrichtung für Textilmaschinen,
mit einor Speichertrommel, die aus einem ersten, angetriebenen Teil und einem frei
drehbar gelagerten und in Mitnahmoverbindung mit dem ersten Teil stehenden zweiten
Teil besteht, bei welcher die Rotationsachsen der beiden Teile unter einem spitzen
Winkel verlaufen und ihr Mantel, über welchen die Windungen des Fadenvorrats geführt
sind, aus einzelnen, einseitig gehaltenen Stäben gebildet ist, die abwechselnd zum
einen und zum anderen Teil der Speichertrommel gehörend Käfigartige Speichertrommeln,
über welche ein Faden in mehreren Windungen geführt ist, sind bereits bekannt. Um
bei solchen Speichertrommeln ein Abschieben der Fadenwindungen in Axialrichtung
zu bewirken, ist bekannt, den Speicherbereich der Trommel einseitig durch eine Schrägfläohe
zu begrenzen, auf welche der zulaufende Faden auftrifft (US-PS 3 225 446, DT-PS
1 635 899). Es sind
auch Speichertrommeln bekannt, an deren Wickelmantel
Lamellen wirksam sind, die eine oszillierende Axialbewegung und eine oszillierende
Radialbewegung ausführen, die so gesteuert ist, daß eine Axialvarschiebung des Speicherwiokeis
erzielt wird (DT-OS 1 942 062, 2 126 845).
-
Diese bekannten Vorrichtungen bilden alle relativ aufwendige Konstruktionen,
was sich ii Preis dieser Fadenliefervorrichtungen bemerkbar macht. Dies gilt vor
allen für die Speicherwickel mit oszillierenden Lamellen, die entweder Gleitbahnen
für die Lamellen voraussetzen, die sich durch Faserflug leicht und rasch verstopfen
können, oder elastische Verbindungsglieder erfordern, die im Betrieb einer Dauerwechselbelastung
ausgesetzt sind, welche die Haltbarkeit dieser Vorrichtungsteile stark begrenzt.
Bei den Speichertrommeln, bei welchen die Axialverschiebung des Fadenwickels durch
eine Schrägfläche bewirkt wird, ergibt sich zwangsläufig eine gegenseitige Berührung
der einzelnen Fadenwindungen, was unerwünscht ist, weil dabei auch eine unerwünschte
Überlagerung einzelner Fadenwindungen befürchtet werden muß.
-
Dies kann mindestens bei bestinten Garnarten von großem Nachteil sein.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fadenliefervorrichtung
so auszubilden, daß sie mit geringem Herstellungsaufwand eine sichere Aufnahme des
Fadens und einen sicheren und unbehinderten Ablauf des Fadens von der Speicherstelle
gewhhrleistet.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Fadenwindungen über zwei
gesonderte Speichertrofleln oder eine Speichertrommel mit zwei Teilen zu führen,
deren Drehachsen leicht schräg zueinander verlaufen.
-
Der Erfindung liegt die zusätzliche Aufgabe zugrunde, eine solche
Vorrichtung raummäßig kompakt und mit wenig Aufwand herstellbar auszubilden.
-
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Fadenliefervorrichtung der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die freien Enden der Stäbe beider
Teile Jeweils mit Spiel in eine zwischen zwei Stäben des Jeweils anderen Teils ausgebildeto
Kupplungsöffnung in bekannter Weise eingreifen, daß beide Teile auf einem gemeinsamen,
an einem Halter befestigbaren Lagerkörper kugelgelagert sind und daß der erste und
angetriebene Teil mit seinem die Stäbe haltenden und die Kupplungsöffnungen aufweisenden
Bereich als Riemenscheibe ausgebildet ist.
-
Die erfindungsgemäß ausgebildete Fadenliefervorrichtung gewährleistet
einen ruhigen und gleichmäßigen Fadenablauf unter Wahrung eines gegenseitigen Abstandes
der einzelnen Fadenwindungen. Durch die Ausbildung des einen Teils der Speichertrommel
als Riemenscheibe wird eine sehr kompakte Bauform erreicht. Die Fadenliefervorrichtung
läßt sich billig herstellen, weil sie lediglich zwei Kugellager für die beiden Teile
der Speichertrommel benötigt, die beide auf dem gemeinsamen Lagerkörper angeordnet
sind. Die Befestigung
des gemeinsamen lagerkörpers am Halter läßt
sich mit einer einzigen, durch eine längabohrung in ihm hindurchgeführten Schraube
erzielen, wobei zwischen den lagerkörper und den Halter ein Tragsteg für Fadenführerösen
eingespannt werden kann. An der Befestigungsstelle kann außerdem zusätzlich ein
mindestens eine Bandabheberolle tragender Schwenkarm befestigt werden, der sich
gegen die Kraft einer in der Schwenkacharichtung wirksamen Vorspannfeder verschwenken
läßt.
-
Über den Halter wird die erfindungsgemäß ausgebildete Fadenliefervorri
chtung an der Textilmaschine, insbesondere einer Rundstrickmaschine, befestigt.
-
Dabei kann der Halter gleichzeitig als Träger für eine an sich bekannte,
elektrisch wirkende Abstelleinrichtung dienen.
-
Die erfindungsgeuäß ausgebildete Fadenlie fervorrichtung arbeitet
absolut betriebssicher. Sie weist keine einer Dauerwechselbelastung ausgesetzten
flexiblen Teile auf. Die freien Ende der starren Stäbe, die den Mantel der Speichertrommel
bilden, bewegen sich während des Umlaufs der Fadenliefervorrichtung in den Kupplungs-Öffnungen
des jeweils anderen Teils der Speichertrommel, so daß durch diese laufende Bewegung
in die Kupplung Öffnungen eindringende Flusen wieder aus diesen Öffnungen herausgearbeitet
werden. Im Gegensatz zu bekannten Speichertrommeln wird bei der erfindungagemäs
ausgebildeten Fadenliefervorrichtung der Faden nicht in Höhe der Speichertrommel
durch eine Lastöse abgezogen, sondern durch eine tiefer als der untere Rand der
Speichertrommel
im Tragsteg für die Fadenösen sitzende Ablauf-Fadenöse0 Dadurch wird sichergestellt,
daß beim Wegfall eines Fadenzugs auf der Verarbeitungsseite infolge eines Lieferüberschusses
von der Speichertrommel eine sich eventuell bildende Fadenschlaufe nur unterhalb
der Speichertromiel zur Ausbildung gelangen kann, wo sie sich nicht auf ein rotierendes
Teil aufwickeln kann, was unweigerlich zu einem Fadenbruch führen müßte.
-
Die Betriebssicherheit der Fadenliefervorrichtung läßt sich noch dadurch
erhöhen, daß bei einer Kombination mit einer Abschalteinrichtung, die in bekannter
Weise frei schwenkbare Tastarme aufweist, ein solcher Tastarm vor der Einlauf-Fadenöse
und ein zweiter Tastarm zwischen der Speichertrommel und der tiefer liegenden Ablauf-Fadenöse
auf dem Faden aufliegen. Damit ist sichergestellt, daß die Abschalteinrichtung anspricht,
sobald sich Fadenschlaufen vor der Einlauf-Fadenöse oder der Ablauf-Fadenöse bilden
sollten.
-
Bei einer erfindungsgemäß ausgebildeten Fadenlieiervorrichtung kann
auf eine Verstellbarkeit der beiden die Speichertrommel bildenden Teile verzichtet
werden.
-
Der gemeinsame Lagerkörper läßt sich zur Erzielung eines optimalen
Rotationsachsenwinkels zwischen den beiden Teilen so gestalten, daß eine allen verwerteten
Garnarten genügende Einstellung des Fadenablaufes erreicht wird und Verstelleinrichtungen
entfallen können.
-
Auf den beiliegenden Zeichnungen ist ein Ausfilhrungsbeispiel einer
Fadonlieforvorrichtung nach der Erfindung dargestellt.
-
Figur 1 zeigt einen zentralen iängsschnitt durch die Fadenliefervorrichtung.
-
Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Fadenliefervorrichtung in Richtung
des Pfeiles II in Figur 1.
-
Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der Fadenliefervorrichtung in Richtung
des Pfeiles III in Figur 1.
-
Das Schnittbild der Figur 1 zeigt dengemeinsamen Lagerkörper 10 der
Fadenliefervorrichtung, der eine Durchgangsbohrung 11 aufweist, durch welche eine
Befestigungsschraube 12 hindurchgeführt ist, mit welcher er an einea bügelartigen
Halter 13 befestigt ist. Auf dea Lagerkörper 10 sind über ein erstes Kugellager
14 ein als Riemenscheibe ausgebildeter erster Teil 15 und über ein zweites Kugellager
17 ein zweiter Teil 16 der Speichertronel 18 der Fadenliefervorrichtung gelagert.
-
Der Mantel der Speichertrommel 18, auf welchem die mehreren Windungen
19 des zu speichernden Fadens 20 mit Abstand voneinander aufliegen, ist durch Stäbe
21 und 22 gebildet, die abwechselnd in gleichen Abständen am Unfang der Speichertromel
angeordnet sind. Die
Stäbe 21 der Speichertrommel 18 sind in dem
als Riemenscheibe ausgebildeten ersten Teil 15 befestigt und ragen Jeweils mit Spiel
in eine zwischen zwei benachbarten Stäben 22 ausgebildete Kupplungsöffnung 23 im
ringförmigen zweiten Teil 16 der Speichertrommel 18.
-
Zwischen den Befestigungsstellen von zwei benachbarten Stäben 21 des
ersten Teils 15 ist Jeweils eine Eupplungsöffnung 24 ausgebildet, in welche das
freie Ende eines Stabes 22 des zweiten Teiles 16 ragt.
-
Die Stäbe 21 des ersten Teiles 15 verlaufen parallel zur Rotationsachse
25 des ersten Kugellagers 14, und die Stäbe 22 verlaufen parallel zur Rotationsachse
26 des zweiten, auf dem gemeinsamen Lagerkörper 10 angeordneten Kugellagers 17,
und die beiden Rotationsachsen 25 und 26 bilden einen spitzen Winkel f miteinander.
Dementsprechend weisen die den Mantel der Speichertrommel 18 bildenden, abwechselnd
aufeinanderfolgenden Stäbe 21 und 22 unterschiedliche Neigungen auf, welche den
schraubenförmigen Verlauf der Windungen 19 des zu speichernden Fadens 20 auf dem
Trommelmantel bewirken.
-
Während das zweite Kugellager 17 auf dem gemeinsamen Lagerkörper 10
zwischen Sprengringen 27 und 28 gehalten ist, ist das erste Kugellager 14 zusammen
mit anderen Vorrichtungsteilen zwischen einer Schulter 29 des Lagerkörpers 10 und
dem bügelartigen Halter 13 eingespannt. Die anderen Vorrichtungsteile sind ein Tragsteg
30, ein eine drehbare Rienenabheberolle 31 tragender Schwenkhebel 32 und ein Federring
33.
-
Der Tragsteg 30 weist zwei nach unten abgewinkelte Arme 34 und 35
auf, die an ihrem Ende Jeweils eine Binlauf-Fadenöse 36 oder eine Ablauf-Fadenöse
37 für den Faden 20 tragen. Die Einlauf-Fadenöse 36 befindet sich auf der Höhe der
Speichertrommel 18, wffihrend die Ablauf-Fadenöse 37 unterhalb des vom zweiten Teil
16 gebildeten unteren Randes 38 der Speichertrommel 18 liegt.
-
Der um die Rotationsachse 25 drehbare Schwenkarm 32 ragt über den
als Riemenscheibe ausgebildeten ersten Teil 15 der Speichertrommel 18 hinaus und
ist um mindestens 90° zwischen nicht dargestellten Anschlägen verschwenkbar. Die
Wirkungsweise der an seinem freien Ende angeordneten Bandabheberolle 31 ist aus
Figur 3 ersichtlich. Wird der Schwenkhebel 32 in die aus Figur 1 und 3 ersichtliche
Stellung verschwenkt, wird ein über die Mantelfläche 40 des ersten Teils 15 geführtes
Antriebsband 39 von dieser Mantelfläche 40 gesäß Figur 3 abgehoben. In Figur 3 ist
mit gestrichelten Linien das Band 39' in Anlage gegen den ersten und angetriebenen
Teil 15 der Speichertrommel 18 eingezeichnet.
-
Die Fadenliefervorrichtung ist über den Bügel 13 mittels einer einzigen
Klemmschraube 41 an einem aus den Figuren 2 und 3 ersichtlichen Tragring 42 einer
nicht weiter dargestellten Rundstrickmaschine festgespannt. Der Tragbügel 13 umfaßt
diesen Tragring 42 und trägt in seinem zur Maschinenmitte hin gelegenen
Teil
ein Gehäuse 43 einer elektrischen Abstelleinrichtung. Das Gehäuse 43 enthält in
bekannter Weise zwei nicht dargestellte Schalter, deren einer Kontakt jeweils mit
einem Tastarm 44 oder 45 verbunden ist.
-
Die beiden Tastarme sind als Schwenkhebel in Gehäuse 43 gelagert.
Der Tastarm 44 liegt vor der Einlauf-Fadenöse 36, also auf der Zuftilirseite der
Fadenliefervorrichtung, auf dem Faden 20 auf.
-
Der andere Tastarm 45 liegt auf der Abzugsseite der Fadenliefervorrichtung
zwischen der Speichertroael 18 und der Ablauf-Fadenöse 37 auf dem Faden 20 auf.
-
Sobald auf der Einlaufseite oder auf der Abzugsseite ein Fadenbruch
entsteht oder sich eine Fadenschlaufe bildet, schwenken der Tastarm 44 oder 45 nach
unten und betätigen die Schalter, wodurch ein Abschalten der Rundstrickaaschine
und ein Aufleuchten einer am Gehäuse 43 angebrachten Warnleuchte 46 erfolgt.
-
Die Stromzufuhr zum Gehäuse 43 erfolgt Uber ein noch weitere Vorrichtungen
versorgendes Ringkabel 47, daß in einen Schlitz 48 eines auf das Gehäuse 43 unter
Zwischenlage einer Isolationsschicht 49 aufgesetzten Anschlußkopfes 50 eingelegt
wird und dessen Isolationsschicht mittels einer Kontaktschraube 51 durchstoßbar
ist. Der Stromrücklauf erfolgt über das Gehause 43, den Bügel 13 und den Tragring
42 der Rundstrickwaschine zu einer nicht dargestellten Stromwersorgungsquellc.
-
Der Faden 20 wird in Richtung der eingetragenen Pfeile von einem nicht
dargestellten Fadenspeicher durch die
Einlauf-Fadenöse 36 auf die
Speichertrommel 18 g loitet, bildet dort infolge des beschriebenen zweiteiligen
Aufbaus der Speichertrommel 18 die mit Abstand voneinander sich schraubenförmig
auf des Trosmelmantel nach unten verlaufenden Fadenwindungen 19 und gelangt schließlich
über den Außenrand des zweiten Teils 16 der Speichertrommel 18 hinweg durch die
tieferliegende Ablauf-Fadenöse 37 zu einer Fadenverarbeitungsstelle der Rundstrickmaschine,
dio in den Figuren 2 und 3 symbolisch durch eine Zungennadel 52 angedeutet ist.
-
Durch die Befestigung des Tragsteges 30 und des Schwenkliebeis 32
durch einfaches Festspannen as Tragbügel 13 mittels der einzigen Befestigungsschraube
12 der eigentlichen Fadenliefervorrichtung lassen sich diese Teile rasch auch seitenverkehrt
anordnen, wenn eine solche Anordnung durch die Lage der Fadenliefervorrichtung an
einer Textilsaschine oder die Bandführung an der Rundstrickmaschine rforderlich
sein sollte.