DE2723183B2 - Prufmittel zur Bestimmung von Hämoglobin in einer Blutprobe - Google Patents
Prufmittel zur Bestimmung von Hämoglobin in einer BlutprobeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Prüfmittel zur Bestimmung des Hämoglobingehalts im Blut mit Hilfe
von Lichtreflexionsmessungen, umfassend eine opake, lichtreflektierende, blutabsorbierende Matrix.
Die Bestimmung des Hämoglobingehalts im Blut wird seit langem als wertvolle Hilfe bei der Diagnose
vieler krankhafter Zustände angesehen. Zum Beispiel ist Eisenmangelanämie bei Säugetieren, besonders
beim Menschen bekannt. Dieser Zustand, der verursacht sein kann durch eine chemische Vergiftung, Infektion
oder Erkrankung, ist im allgemeinen gekennzeichnet durch eine Verminderung der im Blut vorhandenen
Hämoglobinmenge. Üblicherweise variiert der Hämoglobingehalt im Blut bei erwachsenen Männern
zwischen 12 und 16 g/100 ml Blut und bei erwachsenen Frauen zwischen 11 und 15 g/100 ml Blut. Wenn
ίο Blut wesentlich weniger als 12 g Hämoglobin/100 ml
enthält, wird es als Zeichen für Anämie angesehen. Im Hinblick auf die Bedeutung, einen derartigen Zustand
zu diagnostizieren, wird es als höchst wünschenswert angesehen, ein empfindliches, schnelles
ii und zuverlässiges Mittel zur Bestimmung des Hämoglobingehalts
im Blut zur Verfügung zu haben.
In der Literatur sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bzw. Prüfmittel zur Bestimmung des
Hämoglobingehalts im Blut beschrieben. Üblicher-
><> weise wird Hämoglobin als Oxyhämoglobin gemessen,
oder es wird zunächst in eines der verschiedenen Derivate umgewandelt, wie in alkalisches Hämatin, saures
Hämatin, Cyanmethhämoglobin oder Carboxyhämoglobin. Die Konzentration an Hämoglobin wird dann
r> bestimmt durch Vergleich der Farbe oder Absorption der unbekannten Probe mit einer Standardfarbkarte.
Der Vergleich kann visuell oder instrumenten durchgeführt werden, wobei die Lichtabsorption der Probe
bei definierten Wellenlängen gemessen wird. Ungün-
m stigerweise sind diese Verfahren häufig zeitraubend
und erfordern umfangreiche Ausrüstung, die ständig gesäubert werden muß, um zuverlässige Ergebnisse
zu erhalten.
Ein weiteres Verfahren ist von T. W. TalIqvist
j-, in Z. Klin. Med. 40, 137 (1900) und Arch. Gen. Med.
3,421 (1900) beschrieben. Bei diesem Verfahren wird eine Probe unverdünntes Blut auf ein absorbierendes
Papier aufgebracht und die Farbe des mit Blut gesättigten Papiers dann visuell mit einer Reihe von Iitho-
Au graphierten Farbstandards verglichen, um den Hämoglobingehalt
abzuschätzen. Obwohl angegeben ist, daß dieses Verfahren einen Fehler von 20 bis 50%
besitzt (M. M. Wintrobe, Clinical Hematology, Lea und Febiger, Philadelphis, 1961, S. 393), wird es noch
4-, von vielen Ärzten aufgrund seiner Einfachheit angewandt. Versuche, das Tallqvist-Verfahren instrumenten
durch Anwendung von Lichtabsorptionsverfahren oder in letzter Zeit durch Lichtreflexionsmessungen
quantitativ zu machen, waren nicht erfolgreich, auf-
,(I grund der verhältnismäßig großen Fehlerquellen, die
bei Lichtabsorptions- oder Reflexionsmessungen auftreten.
Verschiedene handelsübliche analytische Vorrichtungen, die speziell zum Nachweis von Blutbestand-
-,-, teilen oder Bakterien bestimmt sind, wurden ohne Erfolg
von Fachleuten angewandt, um den Hämoglobingehalt im Blut zu bestimmen. Zum Beispiel wurden
mehrschichtige Vorrichtungen bzw. Prüfmittel angewandt, wie sie in den US-PS 3 552925, 3 552928 oder
,,ο der DE-OS 2332760 angegeben sind, und die verschiedene
Mittel darstellen, wie poröse Membranen oder Filterschichten zur Abtrennung von roten Blutkörperchen
von Blutproben vor dem Nachweis von Bestandteilen im Serum, und Prüfmittel zum Nach-
h-, weis von Bakterien, wie sie in der US-PS 3 764480
beschrieben sind und zum Nachweis von Oberflächenbakterien durch Reflexionsmessungen dienen. Es
war erwartet worden, daß der Hämoglobingehalt im
Blut mit Hilfe dieser Prüfmittel und instrumenteller
Vorrichtungen gemessen werden könnte. Die Versuche, diese verschiedenen analytischen Prüfmittel zum
Nachweis bzw. zur Bestimmung des Hämoglobingehalts quantitativ zu machen unter Anwendung der
Lichtreflexion oder Absorption, waren jedoch nicht erfolgreich aufgrund der verhältnismäßig großen Fehlerquellen,
die bei Lichtreflexions- oder Absorptionsmessungen auftreten.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Prüfmittel zur Bestimmung des Hämoglobingehaltes
in einer Blutprobe der eingangs genannten Art zu entwickeln, das die oben angegebenen Nachteile nicht
aufweist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Matrix einen Brechungsindex von weniger als ungefähr
1,0 oder mehr als ungefähr 1,7 aufweist und gebildet wird aus einem blutabsorbierenden Glied, in
das eine opake, lichtreflektierende, weiße oder hellgefärbte, in der Blutprobe unlösliche und nicht mit
ihr reagierende Substanz eingebaut ist, und zwar in einer Konzentration, die eine Lichtreflexion zwischen
ungefähr 30 und ungefähr 70% des einfallenden Lichtes ergibt, wenn die Matrix mit der Blutprobe gesättigt
ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Prüfmittels sind in den Patentansprüchen 2 bis
7 und Verfahren zur Bestimmung des Hämoglobingehaltes in einer Blutprobe unter Verwendung eines erfindungsgemäßen
Prüfmittels in den Patentansprüchen 8 und 9 beschrieben.
Während es bekannt ist, daß die Lichtreflexion einer Oberfläche, d. h. das Verhältnis des von einer
Oberfläche reflektierten Lichts zu dem gesamten einfallenden Licht, abhängig ist von den physikalischen
Eigenschaften und der Lichtabsorption und der Brechung eines Oberflächenmediums und den Brechungsindizes
der Medien, durch die das Licht hindurchgehen muß, ist es für den Fachmann klar, daß
die Reflexion ein komplexes Phänomen ist, das weiter kompliziert wird durch den Zusatz einer lichtabsorbierenden
Substanz, wie Blut, das das stark gefärbte Hämoglobin enthält. Es war tatsächlich äußerst überraschend,
daß die Anwendung einer Matrix mit einem Brechungsindex, der wesentlich anders ist als derjenige
einer Blutprobe, nicht nur die Empfindlichkeit der Lichtreflexionsmessungen der Oberflächen, die
mit der Blutprobe in Berührung stehen, erhöht, sondern auch deutlich die Genauigkeit solcher Messungen
verbessert und dadurch die großen Fehlergrenzen, die bei bekannten Prüfmitteln, die bisher zur Bestimmung
des Hämoglobingehalts im Blut mit Hilfe instrumenteller Verfahren auftraten, vermeidet. Die
Anwendung einer Matrix mit einem Brechungsindex, der ähnlich oder gleich demjenigen einer Blutprobe
ist, verbessert die Genauigkeit der Lichtreflexionsmessungen nicht wesentlich.
Geeignete blutabsorbierende Glieder, die angewandt werden können, sind solche, die ein schnelles
und gleichmäßiges Eindringen der zu untersuchenden Blutprobe ermöglichen, wenn sie auf die Oberfläche
der Matrix aufgebracht wird. Derartige Materialien umfassen Papier, Cellulose, Holz, synthetische Bahnen,
Vliesstoffe oder gewebte Stoffe und ähnliches.
Geeignete lichtreflektierende Substanzen, die erfindungsgemäß angewandt werden können, sind im
wesentlichen opak und haben einen Brechungsindex, der sich deutlich von demjenigen von Blut unterscheidet.
Derartige Materialien umfassen die weißen und
hellgefärbten pulverförmigen Metalle, Metallcarbonate, -oxide und -sulfide, die in Wasser oder Blutserum
unlöslich sind und nicht reagieren. Spezielle Beispiele für derartige Materialien und ihre mittleren
Brechungsindizes bei der Natrium-D-Linie (589 nm), soweit nicht anders angegeben, sind Aluminiummetallpulver
(0,78 bie 434 nm), Silbermetallpulver (0,18), Bleicarbonat (1,99), Bleioxid (2,61), Titandioxid
(2,64), Zinkoxid (2,02), Zinksulfid (2,37), Zinkonoxid (2,17) und ähnliche. Vorzugsweise wird
die lichtreflektierende Substanz auf oder in der absorbierenden Matrix in einer Konzentration eingebaut,
die eine Lichtreflexion zwischen 30 und 70% des einfallenden Lichtes ergibt, wenn die imprägnierte Matrix
mit einer Blutprobe gesättigt ist, da in diesem Bereich die optimale Genauigkeit bei Lichtreflexionsmessungen
erreicht werden kann.
Neben den oben angegebenen lichtreflektierenden Substanzen, die aktiv an der Messung des Hämoglobingehaltes
teilnehmen, können weitere Bestandteile, wie wasserlösliche Bindemittel und Netzmittel, gegebenenfalls
in dem erfindungsgemäßen Prüfmittel enthalten sein. So kann es in einigen Fällen günstig sein,
ein Verdickungsmittel zuzusetzen, um die lichtreflektierende Substanz mit dem absorbierenden Glied zu
verbinden. Solche wasserlöslichen Bindemittel oder Verdickungsmittel umfassen Albumin, Algin, Karrageenin,
Kasein, Carboxymethylcellulose, Hydroxyäthylcellulose, Methylcellulose, Polyvinyl-pyrrolidon
und ähnliches. Oberflächenaktive Mittel, wie Detergenzien, können ebenfalls zugesetzt werden, um die
Benetzungseigenschaften der Matrix zu verbessern und die Hämolyse der Erythrozyten des Blutes zu beschleunigen
und dadurch die Homogenität der Probe in der Matrix zu verbessern sowie die Genauigkeit der
Lichtreflexionsmessung. Solche Netzmittel umfassen anionische, kationische oder amphotere Detergenzien.
Vorzugsweise werden anionische Detergenzien, wie Natriumlaurylsulfat oder irgendein langkettiges
organisches Sulfat oder Sulfonat, angewandt, wie Dioctylnatriumsulfosuccinat oder Natriumdodecylbenzolsulfonat
und ähnliche.
Bei der Anwendung wird eine abgemessene Menge einer Blutprobe auf die Matrix des erfindungsgemäßen
Prüfmittels aufgebracht und ermöglicht, daß sie gründlich eindringt und einen Teil der Matrix sättigt.
Obwohl die gemessene Menge, die auf eine spezielle Matrix aufgebracht wird, innerhalb von ungefähr ± H)
Vol.% konstant gehalten werden sollte, kann die genaue Menge der auf die Matrix aufgebrachten Blutprobe
weitgehend variieren, in Abhängigkeit von der Größe und Absorptionsfähigkeit einer speziellen Matrix.
Es ist jedoch wesentlich, daß kein Überschuß über die zur Sättigung der Matrix erforderliche Menge
aufgebracht wird. Ein Überschuß an Blut führt zur Bildung eines dünnen Films oder einer »Pfütze« auf
der Oberfläche und damit zu einer wesentlichen Veränderung der Lichtreflexion an der Oberfläche. Das
von der mit Blut gesättigten Oberfläche reflektierte Licht wird dann mit Hilfe irgendeines Reflektometers
gemessen, mit dem es möglich ist, eine diffuse Reflexion bei einer bestimmten Wellenlänge zwischen ungefähr
300 und 620 nm mit einer ausreichenden Auflösung, Genauigkeit und Stabilität zu messen, und die
es ermöglicht, Lichtreflexionsmessungen durchzuführen, die eine Bestimmung auf ungefähr ± 0,5 g Hämoglobin
pro 100 mi ermöglichen. Die Intensität der Lichtreflexion von der mit Blut gesättigten Matrix ist
umgekehrt proportional der in der Blutprobe vorhandenen Hämoglobinmenge. Die jeweilige Menge an
Hämoglobin, das in dem Blut vorhr.nden ist, wird bestimmt unter Bezugnahme auf eine Standardkurve,
die hergestellt worden ist mit Hilfe von Standardflüssigkeiten, die bekannte Hämoglobinmengen enthalten,
oder Standardreflexions-Chips, wie es bekannt
ist. Obwohl die Zeit innerhalb der die Reflexionsablesung durchgeführt wird, nicht kritisch ist, sollte sie
durchgeführt werden, bevor die Verdampfung der Feuchtigkeit zu einer Änderung der Hämoglobinkonzentration
führt. Üblicherweise kann die Ablesung innerhalb eines Zeitraums von ungefähr 0,5 bis 3 Minuten,
nachdem die Blutprobe auf das Prüfmittel aufgebracht worden ist, durchgeführt werden.
Die Matrix kann an einer Haltevorrichtung oder einem Trägerteil bzw. Griff befestigt werden, um ihre
Anwendung zu erleichtern. Eine große Vielzahl von Materialien kann für diesen Zweck ausgewählt werden,
solange der Träger nicht so an eier Matrix befestigt ist, daß er ein schnelles Eindringen und eine Sättigung
der Matrix mit der Blutprobe verhindert. Da Blut eine verhältnismäßig viskose Flüssigkeit ist, ist
es bei einigen Matrizes, wie einigen Papierarten, bevorzugt, Belüftungsmöglichkeiten vorzusehen, um ein
Entweichen der Luft aus der absorbierenden Matrix nach dem Aufbringen der Blutprobe zu ermöglichen.
Das wird vorzugsweise erreicht, indem man eine Belüftungsschicht zwischen die Matrix und den Träger
einbringt.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel näher
erläutert:
Die folgenden Bestandteile wurden vermischt unter Bildung einer Imprägnieremulsion.
Bestandteil Menge
Bestandteil Menge
Wasser, entionisiert | 2000 ml |
Benzol | 2000 ml |
Titandioxid | 400 g |
Natriumlaurylsulfat | 2,0 g |
Methyläthylencellulose | 2,0 g |
Die Emulsion wurde hergestellt durch Vermischen von ungefähr 100 ml Wasser mit dem Titandioxid in
einer Ultraschall-Mischvorrichtung zur Erleichterung der Dispersion des Titandioxids. Die Methyläthylcellulose
wurde in ungefähr 200 ml Wasser auf einem erwärmten Magnetrührer gelöst und dann zu der Titandioxidsuspension
zugegeben. Das Natriumlaurylsulfat wurde in 800 ml Wasser gelöst und ebenfalls zu der Titandioxidsuspension gegeben. Dann wurde
das Benzol zu der obigen Suspension gegeben und diese unter Bildung der Emulsion gerührt.
Whatman 3MM-Filterpapierstücke wurden mit der oben angegebenen Emulsion imprägniert und getrocknet.
Die so imprägnierten Papiermatrizes wurden dann in günstige Streifen von 1,016 X 30,48 cm
geschnitten. Außerdem wurden Streifen von 0,005 cm Polyesterkunststoffolien, wie Polystyrolterephthalat,
0,76 X 30,48 cm zur Verwendung als Belüftungsschicht und Streifen von doppelseitigem Klebeband
von 1,016 X 30,48 cm und Streifen aus einem flexiblen Plastikmaterial, wie Polystyrol,
0,018 X 9,53 X 30,48 cm als Träger und Stützteile hergestellt. Ein Streifen des doppelseitigen Klebebandes
wurde dann mit einer Seite auf einen Streifen, der Polystyrolfolie mit dieser parallel und im Abstand
κι von 0,25 cm von einer Längsseite der letztgenannten Folie aufgeklebt. Ein Streifen der Polyesterkunststoffolie
wurde dann auf die freie Oberfläche des doppelseitigen Klebebandes in Fluchtung aufgebracht,
wobei das Längsende des Klebebandes in einer Breite von ungefähr 0,13 cm auf jeder Seite der Polyesterkunststoffolie
freiblieb. Ein imprägnierter Papierstreifen wurde dann auf dem Polyesterstreifen in
Übereinstimmung mit dem doppelseitigen Klebeband und auf dem entgegengesetzten Längsende des Matrixstreifens
aufgebracht und mit dem freiliegenden Längsteil des doppelseitigen Klebebandes verklebt.
Das entstehende Laminat von 9,53 X 30,48 cm wurde dann quer in 0,51-cm-Abständen aufgeschnitten unter
Bildung von Prüfmitteln von einer Größe von je-
2j weils ungefähr 9,53 X 0,51 cm.
Eine Standardkurve zur Anwendung bei dem erfindungsgemäßen Prüfmittel wurde hergestellt unter
Verwendung von Blutproben mit bekanntem Hämoglobingehalt, enthaltend zwischen 6,2 und 18,5 g Hä-
Ji) moglobin auf 100 ml Blut, um jeweils das absorbierende
Papier einer Vielzahl derartiger Prüfmittel zu sättigen. Ungefähr 18 μΐ Blut wurden auf dem größten
Teil der freiliegenden Oberfläche der entsprechend imprägnierten Papiermatrizes aufgebracht und konn-
Γ) ten gründlich eindringen. Üblicherweise war die Matrix
innerhalb von ungefähr 15 see gesättigt. Die Lichtreflexion von dem hauptsächlich freiliegenden
Oberflächenteil der mit Blut gesättigten Matrix wurde dann bei 620 nm mit Hilfe eines Lichtreflexionsmeßgeräts
gemessen. Es zeigte sich, daß die Lichtreflexionsmessungen sich linear mit einer Änderung des
Hämoglobingehaltes in der zu untersuchenden Blutprobe änderten.
Insgesamt 331 Blutproben wurden analysiert mit j Hilfe der oben angegebenen Prüf mittel und des Verfahrens.
Die Hämoglobingehalte wurden von der Standardkurve bestimmt, und die Ergebnisse wurden
verglichen mit Werten für den Hämoglobingehalt der gleichen Proben, die mit Hilfe des Standard Cyan-
,Ii methhämoglobinverfahrens erhalten worden waren.
Die Ergebnisse, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Prüfmittel und Verfahren gefunden worden waren,
variierten von den Werten des Standardverfahrens um eine Abweichung von 0,7 g Hämoglobin auf 100 ml
Blut. Das entspricht einem Variationskoeffizienten von ungefähr 6%. Es zeigte sich daher, daß das erfindungsgemäße
Verfahren und die Vorrichtung klinisch geeignet sind zur Bestimmung der Hemoglobinkonzentration
im ganzen Blut.
Claims (9)
1. Prüfmittel zur Bestimmung des Hämoglobingehalts in einer Blutprobe mit Hilfe von Lichtreflexionsmessungen,
umfassend eine opake, lichtreflektierende, blutabsorbierende Matrix, dadurch
gekennzeichnet, daß die Matrix einen Brechungsindex von weniger als ungefähr 1,0 oder
mehr als ungefähr 1,7 aufweist und gebildet wird aus einem blutabsorbierenden Glied, in das eine
opake, lichtreflektierende, weiße oder hellgefärbte, in der Blutprobe unlösliche und nicht mit
ihr reagierende Substanz eingebaut ist, und zwar in einer Konzentration, die eine Lichtreflexion
zwischen ungefähr 30 und ungefähr 70% des einfallenden Lichtes ergibt, wenn die Matrix mit der
Blutprobe gesättigt ist.
2. Prüf mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das blutabsorbierende Glied
auch ein wasserlösliches Bindemittel und ein Netzmittel enthält.
3. Prüfmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die opake, lichtreflektierende
Substanz eine Substanz aus der Gruppe pulverförmige Metalle, Metallcarbonate, Metalloxide
und Metallsulfide ist.
4. Prüfmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die opake, lichtreflektierende
Substanz Aluminiummetallpulver, Silbermetallpulver, Bleicarbonat, Bleioxid, Titandioxid, Zinkoxid,
Zinksulfid und/oder Zirkonoxid ist.
5. Prüf mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die opake, lichtreflektierende
Substanz Titandioxid ist.
6. Prüfmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es Anordnungen
zur Belüftung der blutabsorbierenden Matrix umfaßt.
7. Prüfmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsvorrichtung eine
Belüftungsschicht umfaßt, die sich in laminatförmiger Anordnung zwischen der blutabsorbierenden
Matrix und einem Trägerglied befindet.
8. Verfahren zur Bestimmung des Hämoglobingehalts
in einer Blutprobe, dadurch gekennzeichnet, daß man die Blutprobe mit einem Prüfmittel
nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zusammenbringt und das von dem Prüfmittel reflektierte
Licht bei einer Wellenlänge von ungefähr 300 bis ungefähr 620 nm mißt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Messung innerhalb von
ungefähr 0,5 bis ungefähr 3 Minuten nach Aufbringen der Blutprobe auf das Prüfmittel durchführt.
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