DE2719430C2 - Äußerlich wirksame Gleitmittel für Polyvinylchlorid - Google Patents
Äußerlich wirksame Gleitmittel für PolyvinylchloridInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/16—Nitrogen-containing compounds
- C08K5/34—Heterocyclic compounds having nitrogen in the ring
- C08K5/3467—Heterocyclic compounds having nitrogen in the ring having more than two nitrogen atoms in the ring
- C08K5/3477—Six-membered rings
- C08K5/3492—Triazines
- C08K5/34922—Melamine; Derivatives thereof
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Description
Bei der Verarbeitung von Polyvinylchlorid werden neben Stabilisatoren und anderen Hilfsmitten, insbesondere
auch Gleitmittel benötigt Neben den sogenannten inneren Gleitmitteln, die vorzugsweise auf Basis von
polare Gruppen enthaltenden Fettderivaten hergestellt sind, werden auch äußerlich wirksame Gleitmittel benötigt,
die eine Trennwirkung entfalten und das Haften bzw. Kleben der heißen PVC-Mischungen auf den Verarbeitungswerkzeugen
verhindern. Besonders wirksame Substanzen sind mit PVC unverträgliche Paraffine bzw. niedermolekulares Polyäthylen oder auch natürliche
Wachse.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, solche Substanzen zu finden, die eine gute äußere Gleitwirkung
entfalten, welche die der erwähnten Kohlenwasserstoffe bzw. Wachse übertrifft, bzw. welche über einen
weiteren Gewichtsbereich eingesetzt werden können.
Erfindungsgemäß werden Umsetzungsproddkte des Hexamethylolmelamins mit Fettalkoholen und/oder
Fettsäuren einer Kettenlänge von 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei auf 1 Mol Hexamethylolmelamin 4 bis
6 Mol des Alkohols entfallen, als äußerlich wirksame Gleitmittel für Polyvinylchlorid verwendet. Vorzugsweise
werden solche Umsetzungsprodukte eingesetzt, bei denen der Fettalkohol 14 bis 18 Kohlenstoff a tome
beträgt.
Die Wirkung der Umsetzungsprodukte des Hexamethylohnelamins mit Fettalkoholen, welche als Äther des
Hexamethylolmelamins aufzufassen sind, zeigt sich besonders, wenn sie in einer Menge von 0,2 bis
1 Gewichtsprozent, bezogen auf das PVC eingesetzt werden. Selbstverständlich sind sie auch unter 0,2
Gewichtsprozent wirksam. In diesem Falle jedoch zeigen sie praktisch die gleiche Wirksamkeit wie die besonders
günstig wirkenden Naturwachse oder die Paraffine und Polyäthylene.
Bei den erfindungsgemäß zu verwendenden MeI-aminmethylolalkyläthern
bzw. Melaminmethylolalkylestern handelt es sich um bekannte Verbindungen bzw. in bekannter Weise herstellbare Substanzen. Zu ihrer
Herstellung geht man von dem Hexamethylolmelamin aus, das sich durch Umsetzung von Melamin mit Formaldehyd
im Überschuß herstellen läßt. Anschließend wird mit einem niederen Alkohol, insbesondere mit Methanol
veräthert Diese Verätherung führt zum kristallisierten Melaminhexamethylolmethyläther.
Der MeJaminmethylolmethyläther wird dann mit einem
Alkohol einer Kettenlänge von 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere von 12 bis 18 Kohlenstoffatomen
zur Reaktion gebracht wobei das leicht flüchtige Methanol abdestilliert wird. Es ist auch möglich, von
anderen Melaminmethylolalkyläthern auszugehen, beispielsweise
von Äthanol oder Isopropanol. Je nach Wahl der Reaktionsbedingungen und der molaren Verhältnisse
erhält man so ein Gemisch von Melaminmethylolalkyläthern,
die 4 bis 6 Mol des vorgenannten längerkettigen Alkohols enthalten. Die übrigen OH-Gruppen sind
dann vorzugsweise mit Methanol veräthert oder gegebenenfalls mit Äthanol und/oder Isopropanol.
Falls man die entsprechenden Melaminmethylolfettsäureester einsetzen will, geht man ebenfalls von den Äthern des Hexamethylolmelamins aus, vorzugsweise vom Methyläther. Auch in diesem Fall wird das leicht flüchtige Methanol abdestilliert Im allgemeinen werden nicht die reinen Verbindungen verwendet, sondern auch deren Gemische, da bei der Umätherung bzw. bei der Esterbildung Gemische der verschiedenen Verbindungen anfallen.
Falls man die entsprechenden Melaminmethylolfettsäureester einsetzen will, geht man ebenfalls von den Äthern des Hexamethylolmelamins aus, vorzugsweise vom Methyläther. Auch in diesem Fall wird das leicht flüchtige Methanol abdestilliert Im allgemeinen werden nicht die reinen Verbindungen verwendet, sondern auch deren Gemische, da bei der Umätherung bzw. bei der Esterbildung Gemische der verschiedenen Verbindungen anfallen.
Unter den Fettalkoholen sind solche mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen bevorzugt z. B. n-Dodecylalkohol,
n-Tetradecylalkohol, n-Hexadecylalkohol, n-Octadecylalkohol
oder auch solche Gemische, wie sie aus natürlichen Fettsäuren bzw. deren Estern durch Reduktion
gewonnen werden können. Die Fettalkohole können eine oder mehrere Doppelbindungen oder eine OH-Gruppe
enthalten.
Unter den Fettsäuren sind die bevorzugt, wie sie aus natürlichen Fetten herstellbar sind, insbesondere Fettsäuren
mit einer Kette von 12 bis etwa 18 Kohlenstoffatomen. Sie können Doppelbindungen und/oder OH-Gruppen
enthalten.
Wenn auch aus praktischen Gründen die aus natürlichen Fetten herstellbaren Fettalkohole bzw. Fettsäuren
bevorzugt sind, so können ebenso gut die auf synthetischem Wege herstellbaren Fettalkohole bzw. Fettsäuren
eingesetzt werden, die in der Regel Verzweigungen in der Kohlenstoffkette enthalten.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen können allgemein bei der Verarbeitung von Polyvinylchlorid
verwendet werden, d. h. aber auch bei Mischpolymerisaten, die neben dem Vinylchlorid in untergeordneter
Menge noch andere Monomeren, wie z. B. Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylbutyrat,
Vinyllaurat, Vinylstearat oder auch Methylmethacrylat oder Äthylmethacrylat enthalten. Außer bei der
Verarbeitung von sogenanntem Hart-PVC können die erfindungsgemäß einzusetzenden Umsetzungsprodukte
auch verwendet werden bei Weichmacher enthaltendem PVC. Als Weichmacher kommen hier z. B. in Frage
Dioctylphthalat, Diäthylsebacat oder auch sogenannte Polymerweichmacher.
Neben den Weichmachern können die zu verarbeitenden PVC-Mischungen noch weitere Hilfsstoffe, wie
Stabilisatoren, z. B. epoxidierte öle, Zinnstabilisatoren, Cadmium, Blei- oder Bariumseifen oder deren Phosphate
sowie weiterhin Phosphite, wie zum Beispiel Triphenylphosphit, Tridecylphosphit und dergleichen mehr
enthalten.
Darüber hinaus können den zu verarbeitenden Mischungen weitere bekannte Gleitmittel zugesetzt werden,
beispielsweise Calciumstearat oder Calciumlaurat sowie andere Hilfsstoffe wie Füllmittel, Farbstoffe und
dergleichen mehr.
Mit den erfindungsgemäß einzusetzenden Umset-
zungsprodukten liegen Gleitmittel vor, die bei niedriger Plastizierzeit:
Dosierung die Wirkung von hervorragenden, bekannten Gleitmitteln erreichen, bei höherer Dosierung diesen
aber deutlich überlegen sind. In den nachfolgenden Beispielen
ist die Wirkung der erfindungsgemäß einzusetzenden Gleitmittel durch das Verhalten im Plastographen
erläutert sowie auch die Wirkung auf den Knetwiderstand beschrieben.
1. Als Meßgerät diente ein Plastograph*) (Plasticorder
PL 151) der Firma Brabender, der auf eine Kammertemperatur von 165° und eine Drehzahl von 30 Upm
eingestellt war. Die Einwaage der Prüfmischung betrug stets 29 g. Der Grundansatz bestand aus
100 g Suspensions-PVC (K-Wert 57)
2 g dreibasisches Bleisulfat 0,3 g Calciumstearat.
*) (vergl. P. Klenk, Zeitschrift »Der Plastverarbeiter« 21
(1970/7)S.642/644)
Diesem Grundansatz wurden verschiedene Mengen von Fettalkoholäthern des Hexamethoxymelamins sowie
zum Vergleich Hartparaffin eines Tropfpunktes von etwa 105° C zugefügt. In der nachfolgenden Tabelle ist
in der ersten Spalte die Kurzbezeichnung des Äthers und dann die eingesetzte Menge, bezogen auf PVC, angeführt.
Es folgen dann die gefundenen Piastizierzeiten in Minuten.
(Nullwert) 11.6 (Vergleich)
Knetwiderstand zu Beginn:
3,15 (Nullwert) 2,93 (Vergleich)
Knetwiderstand nach 15 Min.:
2,50 (Nullwert) 2,4 (Vergleich)
Fettalkoholäther Menge des Äthers | 0,1 Gew.-% 0,25 Gew.-% 0,1 Gew.-% 0,25 Gew.-% |
Plastizierzeit | Suspensions-PVC (K-Wert 70) Dioctylphthalat dreibasisches Bleisulfat Calciumstearat |
Lauryl- Lauryl- Stearyl- Stearyl- |
Vergleich mit 0,1 Gew.-% Paraffin 0,25 Gew.-°/o |
4,3 Min. 34,2 Min. 7,4 Min. 25,6 Min. |
|
7,5 Min. 23,2 Min. |
|||
2. Es wurde folgende Grundmischung verwendet: | |||
80 g 70 g 2g 0,3 g |
Dazu wurde 1,5 g Hexamethoxy-dimethyl-tetraisoalkyl (Ci2-is)-melaminäther gegeben und wie unter 1) die
Plastizierzeit gemessen. Außerdem wurde in einem 60 g fassenden Meßkneter mit 50 g Füllung der maximale
Knetwiderstand in m · kp · see-1 bei 40 Upm bestimmt.
Es wurde gefunden:
Plastizierzeit: 71,0 Minuten
Knetwiderstand zu Beginn: 2,58
Knetwiderstand nach 15 Min.: 2,34
Als Versuch wurden als Nullwert die gleichen Bestimmungen
ohne Zusatz und als Vergleichsversuch mit 1,5 g Isotridecylstearat vorgenommen. Dabei wurden
folgende Werte gefunden:
Claims (3)
1. Verwendung von Umsetzungsprodukten des Hexamethylolmelamins mit Fettalkoholen und/
oder Fettsäuren einer Kettenlänge von 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei auf 1 Mol Hexamethylolmelamin
4 bis 6 Mol des Alkohols und/oder der Fettsäure entfallen, als äußerlich wirksames Gleitmittel
für Polyvinylchorid.
2. Verwendung von Umsetzungsprodukten nach Anspruch 1, wobei die Kohlenstoffkette des Fettalkohols
12 bis 18 Kohlenstoff atome beträgt
3. Verwendung von Umsetzungsprodukten nach Anspruch 1 und 2 in einer Menge von 0,1 bis
1 Gewichtsprozent, insbesondere 0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Polyvinylchlorid.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772719430 DE2719430C2 (de) | 1977-04-30 | 1977-04-30 | Äußerlich wirksame Gleitmittel für Polyvinylchlorid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772719430 DE2719430C2 (de) | 1977-04-30 | 1977-04-30 | Äußerlich wirksame Gleitmittel für Polyvinylchlorid |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2719430A1 DE2719430A1 (de) | 1978-11-09 |
DE2719430C2 true DE2719430C2 (de) | 1986-06-19 |
Family
ID=6007762
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772719430 Expired DE2719430C2 (de) | 1977-04-30 | 1977-04-30 | Äußerlich wirksame Gleitmittel für Polyvinylchlorid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2719430C2 (de) |
-
1977
- 1977-04-30 DE DE19772719430 patent/DE2719430C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2719430A1 (de) | 1978-11-09 |
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