DE2716564C3 - Anordnung zum Steuern des Lautstärkepegels und/oder der Entzerrung einer Tonwiedergabeeinrichtung in einem Rundfunkoder Fernsehempfänger - Google Patents
Anordnung zum Steuern des Lautstärkepegels und/oder der Entzerrung einer Tonwiedergabeeinrichtung in einem Rundfunkoder FernsehempfängerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentai .Spruchs, wie sie aus
dem Forschungsbericht Nr. 13, 1973 »Transmission of additional program information for automatic control
of the broadcasting listening procedure« der finnischen Rundfunkgesellschaft bekannt ist.
Zur Erzielung einer möglichst guten Lautstärkebalance zwischen den Programmanteilen Sprache und
Musik einer Hörfunksendung ist es bekannt (Aufsatz von Volker Dittel »Programmierte Aussteuerung
im automatisierten Sendebetrieb«, Rundfunk-Technische Mitteilungen Nr. 1, 1975), je nach gesendeter
Programmart (z. B. klassische Musik, Unterhaltungsmusik, Reportage, Hörspiel) bereits bei der Ausstrahlung
der Sendeeinrichtung eines Funkhauses eine solche Lautstärkebalance zu wählen, welche dem
Geschmack eines möglichst großen Teils der Hörerschaft entspricht. Beispielsweise wird empfohlen, für
das Verhältnis Sprache zu Musik folgende Werte für die nachstehenden Programmarten zu wählen:
Reportage + 6 dB
Reportage + 6 dB
Unterhaltungsmusik 0 dB
Kammermusik 5 dB
sinfonische Musik 10 dB
Eine senderseitige Wahl der Lautstärkebalance nimmt indessen auf die Wiedergabeart des Empfängers,
beispielsweise Wiedergabe durch Lautsprecher oder durch Kopfhörer, keine Rücksicht und entspricht
darüber hinaus nur dem Geschmack eines Teils der Hörerschaft, was die allgemeine Einführung einer solchen
Maßnahme generell in Frage stellt. Darüber hinaus widerspricht eine senderseitige Pegelabsenkung
von einzelnen Programmanteilen der generellen Forderung nach einer sogenannten »Vollaussteuerung«
der Sender, um bei möglichst großer Reichweite einen
möglichst großen Signal-Rauschabstand zu erzie
len.
Im Hinblick auf die letztgenannte Forderung einer Vollaussteuerung ist ferner vorgeschlagen worden
(Aufsatz von Kari Ilmonen »Transmission of additional
program information for automatic control of the broadcasting listening procedure«, Forschungsbericht
Nr. 13, 1973, der finnischen Rundfunkgesellschaft), die Pegeleinstellung statt auf der Setcderseite
im Empfangsgerät vorzunehmen, wozu dem über-
tragenen Programmsignal Informationen bzw. Kennuhgen
über die generelle Zusammensetzung des Programms nach Programmarten Programmanteilen
beigefügt wird. Eine Zusatzeinrichtung im Empfänger dekodiert die dem Programmsignal hinzugefügten In-
formationen und bewirkt eine Pegelregelung entsprechend den dekodierten Informationen. Auch dieser
Vorschlag berücksichtigt jedoch nur den Geschmack eines Teils der Hörerschaft, da der Hörer die Pegelbalance
in seinem Empfänger nicht individuell beeinflüssen kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, bei einer Anordnung der eingangs erwähnten
Art bei senderseitiger Vollaussteuerung der Sendung eine automatische Steuerung des empfängerseitigen
Lautstärkepegels zumindest in Abhängigkeit des momentanen Prograrrsmanteils und unter Berücksichtigung
des individuellen Geschmacks der Hörerschaft zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
jo kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs gelöst.
Die erfindungsgemäße Anordnung vereinigt den Vorteil einer senderseitigen Vollaussteuerung der
Sender mit dem Vorteil einer individuellen Berücksichtigung des Hörergeschmacks bei der automatischen
Steuerung des Lautstärkepegels in Abhängigkeit von dem jeweiligen Programmanteil (Sprache
oder Musik), der jeweiligen Wi-'dergabeart (Lautsprecheroder
Kopfhörer) und ggf. der jeweiligen Pro-
grammart (z. B. Unterhaltungsmusik). Darüber hinaus läßt sich die Lautstärkepegelbalance weiter
dadurch optimieren, daß der Geräuschpegel in der Umgebung des Empfängers für die Lautstärke als zusätzlicher
Steuerparameter herangezogen wird.
Schließlich kann durch Ermittlung oder Vorgabe der Uhrzeit, vorzugsweise nach den Kriterien »Tag« und
»Nacht«, der Rücksichtnahme auf Nachbarn oder der Anwesenheit weiterer Zuhörer bei der Steuerung des
Lautstärkepegels automatisch Rechnung getragen
so werden.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung näher erläutert, welche ein
Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung zeigt.
Das von einer Antennenbuchse 24 ankommende Rundfunk- oder Kernsehprogrammsignal wird einer
herkömmlichen Empfangseinrichtung 1 zugeführt, welche mit ihrem Empfangsteil 21 das Programmsignal
in üblicher Weise verarbeitet, so daß es mit einer
Tonwiedergabeeinrichtung 10 wiedergegeben werden kann. Das Programmsignal enthält neben der Toninformation
noch zusätzliche Informationen, zu denen eine Information über den momentanen Prograrnmanteil,
nämlich Sprache oder Musik, eine Information
über die momentane Programmart (z. B. klassische Musik, Unterhaltungsmusik, Reportage, Hörspiel,
Magazinsendung, Fernsehbegleitton usw.) sowie Informationen über den Wechsel der Programmen-
teile und der Programmarten zählen. Diese Informationen
sind in Form von Kennungssignalen dem Programmsignal
beigemischt und bestehen im Falle eines UKW-, VHF- oder UHF-Programmsignals aus Pilottönen
auf bestimmten, festgelegten Frequenzen.
Das mit den vorgenannten Zusatzinformationen versehene Programmsignal wird innerhalb der Empfangseinrichtung
1 einem Decodierer 7 zugeführt, welcher die einzelnen Informationen bzw. Kennungen
für den Programmanteil, die Programmart und die Wechsel der Programmanteile und Programmarten
selektiert bzw. dekodiert und über eine Leitung 18 dem ersten Adressiereiwgang einer Speichereinrichtung
4 zuführt. Das von dem Empfangsteil 21 aufbereitete und verarbeitete Programmsigna] wird dagegen
auf einer Leitung 19 einer Steuerungseinrichtung 8 zugeführt, welche in der nachstehend näher
beschriebenen Weise den Pegel des Programmsignals beeinflußt. Das pegelgesteuerte Programmsignal gelangt
von der Steuereinrichtung 8 über die Leitung 20 zu einem manuell verstellbaren Lautivärkestel-Ier9,
mittels welchem der Hörer die Lautstärke-Grundeinstellung vornimmt. Üblicherweise enthält
der Lautstärkesteller 9 einen Einstellknopf bzw. -schieber an der Außenseite des Empfängers. Das
durch den Lautstärkesteller 9 zusätzlich gepegelte Programmsignal gelangt von dort über die Leitung 23
zu der Tonwiedergabeeinrichtung 10.
Innerhalb der Tonwiedergabeeinrichtung 10 befindet sich eine Einrichtung 22 zur Erfassung der momentanen
Wiedergabeart, beispielsweise Lautsprecher oder Kopfhörerwiedergabe. Die Erfassungseinrichtung
22 erzeugt ein der momentanen Wiedergabeart entsprechendes Kennungssignal, das über eine
Leitung 17 einem zweiten Adressiereingang der Speichereinrichtung 4 zugeführt wird. Damit erhält die
Speichereinrichtung 4 über die Leitungen 17 und 18 Informationen über den momentanen Programmanteil
und die momentane Programmart (Leitung 18) sowie über die momentane Wiedergabeart (Leitung
17). Die Speichereinrichtung 4 besitzt ferner zwei Speichereingänge, die über Leitungen 5 bzw. 6 mit
jeweils einem manuell betätigbaren Steller 2 bzw. 3 verbunden sind. Mit den Stellern 2 und 3 kann der
Hörer entsprechend seinem individuellen Geschmack die Pegeldifferenzen und/oder Entzerrungen (z. B.
Tonblendeneinstellungen und/oder Dynamikentzerrung) der Tonwiedergabe gesondert für die einzelnen
Programmanteile, Programmarten und Wiedergabearten einstellen. Anders ausgedrückt läßt sich damit
das Verhältnis Sprache zu Musik getrennt für jede einzelne Programmart und Wiedergabeart individuell
einstellen, wobei die erstmalige Einstellung während des Empfangs der jeweiligen Programmart bei Wiedergabe
durch die jeweilige Wiedergabeart erfolgt. Dies bedeutet beispielsweise, daß während des Empfangs
einer Unterhaltungsmusiksendung bei Kopfhörerwiedergabe das Verhältnis Sprache zu Musik erst'
malig durch Betätigen der Steller 2 und 3 eingestellt wird, wodurch bei späterem Kopfhörerempfang von
Unterhaltungsmusik das Verhältnis Sprache zu Musik festgelegt ist. Hierfür werden die betreffenden Stellwerte
der Steller 2 und 3 in der Speichereinrichtung 4 gespeichert, und zwar auf einer Adresse, welche durch
die an den beiden Adressiereingängen zum Zeitpunkt der erstmaligen Einstellung der Steller 2, 3 anliegenden
Kennungssignale bestimmt wird. Im Falle des
ί vorstehend betrachteten Beispiels wird der Stellwert
des Stellers 2 unter der Adresse »Sprache, Unterhaltungsmusik, Kopihörerwiedergabe« und der Stellwert
des Stellers 3 unter der Adresse »Musik, Unterhaltungsmusik, Kopfhörerwiedergabe« abgespeichert.
ι» Die erstmalige Einstellung der einzelnen Programmart-Wiedergabeartkombinationen
bleibt so lange wirksam, bis für die gleiche Adresse bzw. Kombination
eine Neueinstellung der Steller 2 und 3 erfolgt. Im Ergebnis wird eine erstmalige Einstellung der Stel-ι
ler 2 und 3 für alle Kombinationen von einzelnen Programmarten
und einzelnen Wiedevgabearten vorgenommen. Dementsprechend bemißt sich die Anzahl
der Speicherplätze in der Speichereinrichtung 4 nach der Formel
wobei ρ die Anzahl der Programmarten und w die
Anzahl der Wiedergabearten ist.
Nach erfolgtem Laden der Speichereinrichtung 4
durch crie Steller 2,3 werden die gespeicherten Stellwerte
nach Maßgabe der an den Adressiereingängen der Speichereinrichtung 4 anliegenden Kennungen
abgerufen und über die Leitung 11 dem ersten Steuereingang
der Steuereinrichtung 8 zugeführt. Neben
jo diesem ersten Steuereingang enthält die Steuereinheit
8 noch weitere, mit den Leitungen 12,14,16 und 17 verbundene Steuereingänge, über welche der Steuereinrichtung
8 weitere Steuerparameter zugeführt werden. Hierzu zählt (a) die Momentanstellung des
η Lautstärkestellers 9 (Leitung 12), (b) der mittels eines
Mikrofons 13 gemessene und ggf. verstärkte Geräuschpegel, vorzugsweise in den Programmpausen,
in der Umgebung der Wiedergabeeinrichtung (Leitung 14), (c) die durch Betätigen eines Schalters 15
(»Nachttaste«) mit nachgeschaltetem Signalgeber vorgebbare Wiedergabezeit (Leitung 16) und (d) die
von der Erfassungseinrichtung 22 ermittelte Wiedergabeart (Leitung 17). Die Steuereinrichtung 8 verarbeitet
die vorstehend angeführten, über die einzelnen Steuereingänge ankommenden Steuerparameterwerte
nach einem vorgebbaren Steuerprogramm, das im Sinne einer Optimierung sämtlicher anfallender
Parameterwerte ausgelegt ist. Vorzugsweise kann für die Steuereinrichtung 8 ein programmierbarer Miso
krocomputer bzw. Mikroprozessor in integrierter Schaltkreistechnik verwendet werden, der neben dem
Vorzug eines geringen Matzbedarfs als weiteren Vorteil einen geringen Kostenaufwand besitzt.
Es versteht sich, daß die Vorgabe der Steuerpara-
meter »Umgebungsgeräuschpegel«, »Wiedergabezeit«, »Momentanstellungdes Lautstärkestellers« und
»Wiedergabeart« für die Steuereinrichtung 8 zur Lösung der Aufgabe nicht zwingend erforderlich ist und
daher bei weniger komfortablen Ausführungen einer
bo Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Gänze oder teilweise entfallen kann, vor allem was das Mikrofon 13 anbelangt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Anordnung zum Steuern des Lautstärkepegels und/oder der Entzerrung einer Tonwiedergabeeinrichtung in einem Rundfunk- oder Fernsehempfänger, wobei das empfangene Programmsignal zusätzlich Informationen über den Programmaufbau enthält, mit einem Dekodierer für die in dem Programmsignal enthaltenen Zusatzinformationen und mit einer Steuereinrichtung zum Nachführen des Pegels und/oder der Entzerrung des Programmsignals in Abhängigkeit von den decodierten Zusatzinformationen, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (22) zur Erfassung der Wiedergabeart des Empfängers, die mit einem weiteren Steuereingang der Steuereinrichtung (8) verbunden ist und durch eine Speichereinrichtung (4), in weiejer wählbare Werte für die Pegeldifferenz zwischen Sprach- und Musiksignalen und/ oder Entzerrung gesondert für die einzelnen Prograrnmteile gespeichert werden, wobei aus der Speichereinrichtung (4) nach Maßgabe der selektierten Programmanteilinformation der zu dem momentan gesendeten Programmanteil gehörende Speicherwert an die Steuereinrichtung (8) ausgegeben wird.
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Cited By (1)
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- 1977-04-14 DE DE19772716564 patent/DE2716564C3/de not_active Expired
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