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Fahrzeug, insbesondere selbstfahrendes Gelände-
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und/oder Baufahrzeug Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug, insbesondere
selbstfahrendes Gelände- und/oder Baufahrzeug, wie Schlepper, Bagger, Kran oder
dgl., bei dem auf die Räder profilierte Reifen aufgezogen sind.
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Gerade bei dieser Art von Fahrzeugen besteht die Gefahr, daß sie bei
schlechtem Wetter die öffentlichen Straßen verschmutzen. Die mit einem groben Profil
versehenen Reifen nehmen beim Fahren auf unbefestigtem Untergrund viel Schmutz auf,
der sich beim Fahren auf fester Unterlage, wie sie die öffentlichen Straßen darstellen,
von den Reifen löst. In diesem Zusammenhang soll nur auf die in der Landwirtschaft
eingesetzten Schlepper und die bei Bauarbeiten eingesetzten Bagger, Krane und Lastkraftwagen
hingewiesen werden. Der in die Profilzwischenräume der Reifen eindringende Boden
oder sonstige Schmutz wird bei
der nachfolgenden meist schnelleren
Fahrt auf den öffentlichen Straßen herausgeschleudert und bildet darauf Unfallgefahrstellen.
Gerade für Zweiradfahrzeuge ist dieser meist schlüpfrige Schmutz auf der Straße
Ursache für einen Unfall. Diese Unfallgefahrenstellen sind besonders bei Regen gefährlich
und führen dabei nicht selten zu tödlich verlaufenden Unfällen, besonders bei Zweiradfahrern.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug der eingangs erwähnten
Art so zu verbessern, daß auf einfache Art und Weise und sehr schnell die Reifen
von dem anhaftenden bzw. eingepreßten Schmutz befreit werden können.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß am Fahrzeugchassis
im Bereich der Reifen Düsen angebracht bzw. anbringbar sind, die über Versorgungsleitungen
mit einem im Fahrzeug untergebrachten Wasservorratsbehälter und/oder einem Drucklufterzeuger
verbunden bzw. verbindbar sind, und daß über ein vorzugsweise im Armaturenbrett
des Fahrzeuges angeordnetes Schaltglied eine Wasserpumpe, vorzugsweise im Wasservorratsbehälter
und/oder der Drucklufterzeuger ein- und ausschaltbar sind. Verläßt das Fahrzeug
den Acker oder die Baugrube, dann kann die so am Fahrzeug angebrachte und ausgestaltete
Reifenreinigungsanlage in Betrieb genommen werden. Das unter hohem Druck auf die
Reifen gespritzte Wasser spült den Schmutz von den Reifen ab, wobei auch der in
den Profilzwischenräumen festsitzende Schmutz herausgespült wird. Diese Wasser-Reinigungsanlage
kann dabei auch noch mit einer Druckluft-Reinigungsanlage kombiniert sein, die unabhängig
von der Wasser-Reinigungsanlage oder in Verbindung mit der Wasser-Reinigungsanlage
in Betrieb genommen werden kann.
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Bei einer festen Montage der Düsen ist die Ausgestaltung vorzugsweise
so, daß die Düsen an Rohren angebracht sind, die an den die Reifen teilweise überdeckenden
Schutzblechen befestigt sind. Die Düsen können daher sehr nahe an die zu reinigenden
Reifen herangeführt werden.
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Erfolgt die Reinigung der Reifen während der Fahrt, d.h. auf der Zufahrt
zu den befestigten Straßen, dann ist die Ausgestaltung so, daß die Rohre mit den
Düsen an den der Fahrzeugrückseite zugekehrten Enden der Schutzbleche angebracht
sind. Der von den Reifen abgespülte Schmutz fällt dann in Fahrtrichtung hinter den
Reifen ab.
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Eine Reinigung der gesamten Reifenoberfläche läßt sich nach einer
weiteren Ausgestaltung dadurch erreichen, daß die Rohre die Reifen U-förmig umgreifen
und auch in den die beiden Seitenschenkel verbindenden Querrohren mit Düsen versehen
sind.
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Damit die Rohre mit den Düsen der Wasser-Reinigungsanlage bzw.
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der Druckluft-Reinigungsanlage den normalen Betrieb des Fahrzeuges
nicht beeinträchtigen,kann nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen sein, daß
die Rohre mittels hydraulischen Stelleinrichtungen, die über die Hydraulikanlage
des Fahrzeugs steuerbar sind, ein- und ausziehbar, ein- und ausschwenkbar oder anderweitig
verstellbar am Fahrzeugchassis, vorzugsweise den Schutzblechen angebracht sind.
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Eine kombinierte Wasser- und Druckluft-Reinigungsanlage ergibt sich
nach einer Weiterbildung mit geringem Aufwand einfach dadurch, daß die Versorgungsleitungen
als Doppelschläuche ausgebildet
sind, die über das Schaltglied
jeweils einen Teil der Düsen mit dem Drucklufterzeuger und einen anderen Teil derselben
mit der Wasserpumpe im Wasservorratsbehälter verbinden.
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Der über die Wasserpumpe und den Drucklufterzeuger aufgebaute Druck
des Wassers bzw. der Druckluft läßt sich nach einer Ausgestaltung dadurch voll bei
der Reinigung der Reifen ausnützen, daß das Schaltglied mehrere Arbeits-Schaltstellungen
aufweist, dcnen die einem Reifen oder einer Zweiergruppe von Reifen zu rdneten Düsen
getrennt mit dem Drucklufterzeuger und/oder der Wasserpumpe verbindbar sind und
daß in Abhängigkeit von SPn Arbeits-Schaltstellungen auch die Wasserpumpe und/oder
dcr Drucklufterzeuger entsprechend ein- und ausschaltbar sind.
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Ein echter Parallelbetrieb der Wasser- und der Druckluft-Reinigungsanlage
wird dadurch sichergestellt, daß in allen Arbeits-Schaltstellungen des Schaltgliedes
sowohl die Wasserpumpe, als auch der Drucklufterzeuger einschaltbar sind und daß
in den Schaltstellungen die Versorgungsleitungen von dem Wasservorratsbehälter und
dem Drucklufterzeuger auf die einem Reifen bzw.
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einer Gruppe von Reifen zugeordneten Düsen durchschaltbar sind.
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Die Düsen sind bei einer Gruppenbildung dabei nach Fahrzeugseiten
zusammengeschaltet.
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Die Wasser- und die Druckluft-Reinigungsanlage lassen sich auch unabhängig
voneinander in Betrieb nehmen, wenn die Ausgestaltung so ist, daß das Schaltglied
zwei Arbeits-Schaltstellungen aufweist, wobei in der ersten Arbeits-Schaltstellung
die Versorgungsleitung vom Wasservorratsbehälter zu einer ersten Gruppe von Düsen,
die auf alle Reifen verteilt sind, durchschaltbar ist, während in der
zweiten
Arbeits-Schaltstellung die Versorgungsleitung vom Drucklufterzeuger zu einer zweiten
Gruppe von Düsen, die ebenfalls auf alle Reifen verteilt sind, durchschaltbar ist.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung werden die Reinigungsanlagen dadurch
in Betrieb genommen, daß über das Schaltglied in den Arbeits-Schaltstellungen die
Elektromotoren der Wasserpumpe und des Drucklufterzeugers über Steuerleitungen entsprechcnd
der Durchschaltung der Versorgungsleitungen ein- und ausechaltbar sind.
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Ein allsreichend großer Wasservorratsbehälter läßt sich im Fahrzeug
ohne Funktionsbeeinträchtigung unterbringen, wenn das Dach der Fahrerkabine als
Wasservorratsbehälter ausgelegt ist, in dem die Wasserpumpe mit dem Elektromotor
als Tauchpumpe untergebracht ist.
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Die Reinigungsanlagen können nach einer weiteren Ausgestaltung auch
so ausgelegt sein, daß die vom Schaltglied ausgehenden Versorgungsleitungen im Bereich
der Reifen zu einem Steckanschluß mit Ventil geführt sind, wobei das Ventil über
ein in den Steckanschluß einsteckbares Verteilerrohr mit Düsen in die öffnungsstellung
bringbar und bei abgezogenem Verteilerrohr sofort wieder in die Schließstellung
zurückstellbar ist. An diese Steckanschlüsse kann dann ein manuell bedienbares Verteilerrohr
mit Düsen angesteckt werden. Auf diese Weise können auch bei stehendem Fahrzeug
die Reifen gereinigt werden. Dabei könnte bei einer vereinfachten Ausgestaltung
auf die fest montierten Düsen sogar verzichtet werden.
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Diese manuell durchführbare Reinigung wird nach einer Ausgestaltung
dadurch erleichtert, daß auf jeder Fahrzeugseite mindestens
ein
Steckanschluß, der über eine Versorgungsleitung und das Schaltglied mit dem Wasservorratsbehälter
und/oder dem Drucklufterzeuger verbindbar ist, am Fahrzeugchassis, vorzugsweise
an einem Schutzblech, angebracht ist. Das Fahrzeug nimmt nur den Drucklufterzeuger
und den Wasservorratsbehälter mit der Wasserpumpe auf. Das Schaltglied übernimmt
die Ein- und Ausschaltung der Elektromotoren der Wasserpumpe und des Drucklufterzeugers,
die von der Batterie des Fahrzeuges gespeist .:jrAen.
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nie Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestell-Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Schlepper mit einer Reifenreinigungsanlage
nach der Erfindung, die im Bereich der Schutzbleche fest am Fahrzeug montiert ist,
Fig. 2 schematisch die Wasser-Reinigungsanlage und Fig. 3 schematisch die Druckluft-Reinigungsanlage.
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Auf die Räder des als Schlepper 10 ausgebildeten, selbstfahrenden
Fahrzeuges nach Fig. 1 sind die Reifen 11 und 12 aufgezogen.
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Die hinteren Räder sind mit den Schutzblechen 13 und die vorderen
Räder mit den Schutzblechen 14 teilweise abgedeckt.
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An dem hinteren Ende jedes Schutzbleches 13 der hinteren Räder ist
ein Verteilerrohr 15 angebracht, das in ein horizontales Querrohr 16 einmündet.
An den beiden Enden des Querrohres 16 gehen Rohre 17 ab, die mit dem Querrohr 16
zusammen den Reifen 11 U-förmig umgreifen. Die Rohre 17 können über einen kleinen
Hydraulikzylinder 20 gegen das Schutzblech 13 geklappt und so vom Reifen 11 weggeschwenkt
werden. Die Steuerung dieses Hydraulikzylinders 20 kann über die Hydraulikanlage
des Fahrzeuges erfolgen. Es wird nur ein Betätigungsorgan benötigt, welches vorzugsweise
im Armaturenbrett des Fahrzeuges angeordnet ist. In ähnlicher Weise sind am hinteren
Ende der Schutzbleche 14 der vorderen Räder Verteilerrohre 24 befestigt, die in
Querrohre 25 mit einklappbaren Rohren 26 münden. Die Rohre 17 tragen Düsen 18, die
gegen die Reifenoberfläche der Reifen 11 gerichtet sind, während die Düsen 27 der
Rohre 26 gegen die Reifen 12 der vorderen Räder gerichtet sind. Auch die Rohre 26
mit den Düsen 27 sind über einen Hydraulikzylinder 28 gegen das Schutzblech 14 klappbar.
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Das Verteilerrohr 15 führt über eine Versorgungsleitung 22 zu einem
Schaltglied 30, das im Armaturenbrett des Fahrzeugs untergebracht ist. Das Verteilerrohr
24 führt über die Versorgungsleitung 24 ebenfalls zum Schaltglied 30. Vom Schaltglied
30 führt eine Versorgungsleitung 31 zu der Wasserpumpe 32, die in dem als Wasservorratsbehälter
33 ausgebildeten Dach des Fahrzeugs untergebracht ist. Diese Versorgungsleitungen
sind vorzugsweise als Schläuche ausgebildet und am Fahrzeugchassis verlegt und festgelegt.
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Wie Fig. 2 schematisch zeigt, wird über das Schaltglied 30 wahlweise
das Verteilerrohr mit den Düsen 27 oder das Verteilerrohr mit den Düsen 18 mit der
Wasserpumpe 32 verbunden. Das Schaltglied 30 weist dazu einen Zweiweghahn 37 auf,
der das bei eingeschalteter Wasserpumpe 32 unter Druck stehende Wasser den Düsen
27 oder den Düsen 18 zuführt. Das Schaltglied 30 beinhaltet dazu noch einen Arbeitskontakt
36, der in allen Arbeits -Schaltstellungen über die Steuerleitung 3 den Elektromotor
34 der Wasserpumpe 32 einschaltet. Auf diese Weise lassen sich in zwei Arbeits-Schaltstellungen
des schaltgliedes 30 die Reifen 11 der hinteren Räder getrennt ~:.n den Reifen 12
der vorderen Räder reinigen. Dabei kann das Schaltglied 30 durchaus auch zwei getrennte
Betätigungsorgane für den Zweiwegehahn 37 und den Arbeitskontakt 36 aufweisen.
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Selbstverständlich können in ähnlicher Weise auch zwei nach Fahrzeugseiten
getrennte Reinigungskreise mit dem Schaltglied 30 gesteuert werden.
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Wie die Fig. 3 schematisch zeigt, kann das Schaltglied 30 auch eine
Druckluft-Reinigungsanlage steuern. Die Druckluft wird von einem Drucklufterzeuger
40 mit Elektromotor 41 erzeugt. Der Elektromotor 41 wird über die Steuerleitung
51 von dem Arbeitskontakt 50 des Schaltgliedes 30 ein- und ausgeschaltet. Die Versorgungsleitung
42 des Drucklufterzeugers 40 wird über den Zweiweghahn 43 wahlweise auf das Verteilerrohr
45 mit den Düsen 46 oder auf das Verteilerrohr 48 mit den Düsen 49 umgeschaltet.
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Die Druckluft wird so den Reifen 11 und 12 getrennt zugeführt.
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Die Wasser-Reinigungsanlage nach Fig. 2 und die Druckluft-Reinigungsanlage
nach Fig. 3 können auch miteinander kombiniert werden. Die Versorgungsleitungen
31 und 42 bzw. 23 und 44 bzw. 22
und 47 werden als Doppel schläuche
ausgebildet und in den Verteilerrohren werden jeweils nur ein Teil der Düsen mit
diesen Doppelleitungen verbunden. Auf diese Weise kann ein Reifen gleichzeitig mit
Wasser unter Druck und Druckluft gereinigt werden. Die Zweiwegehähne 37 und 43 werden
dabei miteinander verstellt und die Arbeitskontakte 36 und 50 können durch einen
gemeinsamen Arbeitskontakt ersetzt werden, der in der Einschaltstellung sowohl den
Elektromotor 34 der Wasserpumpe 32, als such den Elektromotor 41 des Drucklufterzeugers
40 steuert.
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Das Schaltglied 30 kann auch zwei Arbeits-Schaltstellungen haben,
in denen die Wasser-Reinigungsanlage und die Druckluft-Reinigungsanlage unabhängig
voneinander in Betrieb genommen werden.
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Dabei genügt es, wenn in den beiden Arbeits-Schaltstellungen des Schaltgliedes
30 einmal der Arbeitskontakt 36 und zum anderen der Arbeitskontakt 50 geschlossen
wird. Uber ein getrenntes Betätigungsorgan des Schaltgliedes 30 kann die Umschaltung
der Zweiweghähne 37 und 43 gesteuert werden. Mit dieser Abwandlung können die Reifen
11 und 12 getrennt voneinander wahlweise mit Wasser unter Druck oder mit Druckluft
gereinigt werden. Das Schaltglied 30 kann auch noch eine weitere Arbeits-Schaltstellung
aufweisen, in der beide Arbeitskontakte 36 und 50 geschlossen sind. Dann lassen
sich die Reifen 11 und 12 getrennt voneinander gleichzeitig sowohl mit Wasser unter
Druck, als auch mit Druckluft reinigen.
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Die Versorgungsleitungen 22, 23, 44 und 47 können auch auf einen Steckanschluß
mit Ventil führen, so daß daran ein zusätzliches manuell bedienbares Verteilerrohr
mit Düsen ansteckbar ist. Das
Ventil des Steckanschlusses ist normalerweise
geschlossen, wird beim Einstecken des Verteilerrohres geöffnet und beim Herausziehen
des Verteilerrohres sofort wieder geschlossen.
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Dabei kann bei einer einfachen Auslegung der erfindungsgemäßen Reinigungsanlage
sogar auf die fest montierten Verteilerrohre 16 und 25 mit den Düsen 17 und 28 verzichtet
werden. Vorteilhafterweise wird dann auf jeder Fahrzeugseite mindestens ein Steckanschluß
für Wasser und ein Steckanschluß für Druckluft vorgesehen. Der Aufwand läßt sich
dadurch noch weiter reduzieren, wenn auf jeder Fahrzeugseite nur ein einziger Steckanschluß
mit Ventil vorgesehen ist, der über eine Versorgungsleitung und das Schaltglied
mit dem Wasservorratsbehälter und/oder dem Drucklufterzeuger verbindbar ist. Uber
das angesteckte Verteilerrohr läßt sich dann gesteuert über das Schaltglied Wasser
unter Druck, Druckluft oder auch ein Gemisch aus Wasser und Druckluft als Reinigungsmittel
abgeben.
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