DE2710455C2 - N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-alpha-methylamid, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltende Arzneimittel - Google Patents
N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-alpha-methylamid, Verfahren zu seiner Herstellung und diese Verbindung enthaltende ArzneimittelInfo
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- A61K2039/55511—Organic adjuvants
- A61K2039/5555—Muramyl dipeptides
Description
OH
NH—COCH3
H3C-CH-CO—NH-CH- CO—NH- CH-CONHCH3
H3C-CH-CO—NH-CH- CO—NH- CH-CONHCH3
COOH
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man jeweils
in an sich bekannter Weise Benzyl^-acetamido-^o-O-benzyliden-S-O-iD-l-carboxyätnyO^-desoxyjJ-D-glucopyranosid
mit dem entsprechenden Dipeptid, dessen gamma-Carboxylgruppe geschützt ist, umsetzt
und die Schutzgruppen abspaltet.
3. Arzneimittel, enthaltend den Wirkstoff nach Anspruch 1 zusammen mit üblichen pharmazeutischen
Zusatz- und Verdünnungsmitteln oder Impfstoffzubereitungen.
35
50
55
60
Die Erfindung betrifft N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-alpha-methylamid, Verfahren zur Herstellung
dieser Verbindung sowie diese Substanz als Wirkstoff enthaltende Arzneimittel.
Die erfindungsgemäße Verbindung ist in Wasser löslich und kann als wirksames immunologisches
Adjuvans dazu verwendet werden, in einem Organismus die Immunreaktion zu stimulieren.
Bei dem erfindungsgemäßen Adjuvans handelt es sich um N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäurealpha-methylamid
[2-(2-Acetamido-2-desoxy-3-O-D-glucopyranoxyI)-D-propionyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-(alpha-methylamid)]
der Formel I
CH2OH
OH
NH-COCH3
H3C-CH-CO-NH-CH-Co-NH-CH-CONHCH3
H3C-CH-CO-NH-CH-Co-NH-CH-CONHCH3
(CH2J2
COOH
COOH
das im folgenden der Einfachheit halber abgekürzt als MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH1) bezeichnet wird.
Die Erfindung betrifft ferner Arzneimittel, die die genannte Verbindung enthalten und insbesondere dazu
dienen, die Wirkung der schwachen Immunogene zu verstärken. Insbesondere betrifft die Erfindung Arzneimittel,
die die genannte Verbindung enthalten und die dazu verwendet werden können. Menschen und Warmblüter
gegen Bakterien-, Virus- und Parasiten-Infektionen und gegen verschiedene Gewebeantigene normalen
oder pathologischen Ursprungs zu immunisieren.
Ein besonderes Interesse an der erfindungsgemäßen Verbindung beruht auf der Tatsache, daß es nicht erforderlich
ist, auf besondere Verabreichungsmedien zurückzugreifen, von denen die Adjuvanswirkung abhängt,
so daß die Bindemittel, Trägermaterialien und/oder Hilfsstoffe, mit denen der Wirkstoff kombiniert
wird, lediglich dazu· verwendet werden, die Anwendung des Produktes zu erleichtern. Insbesondere ist es
nicht erforderlich, bei der Injektion des genannten Produktes eine Zubereitung zu verwenden, die eine Ölphase
aufweist
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Adjuvans auf oralem oder parenieralem Wege, insbesondere durch
Injektion oder mit Hilfe der Impflanzette, oder über die Schleimhäute verabreicht werden.
Die Erfindung betrifft insbesondere Arzneimittel, die MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH3) zusammen mit einem
pharmazeutisch verträglichen Bindemittel, Trägermaterial und/oder Hilfsstoff enthalten. Die besonders
bevorzugten Zubereitungen dieser Art umfassen injizierbare Lösungen, die eine wirksame Dosis der erfindungsgemäßen
Verbindungen enthalten. Zu diesem Zweck verwendet man vorteilhafterweise sterile
Lösungen in einer wäßrigen, vorzugsweise isotonischen Phase, wie in einer isotonischen Salzlösung oder einer
isotonischen Glucoselösung. Die Erfindung ist jedoch hierauf nicht beschränkt, so daß man auch ejnfache
Lösungen in destilliertem Wasser verwenden kann. Es ist femer möglich, Injektionsmedien mit einer Ölphase
zu verwenden, insbesondere Wasser-in-Öl-Emulsionen. Diese Emulsionen erhält man insbesondere mit pflanzlichen
Ölen, die vom Stoffwechsel abgebaut werden können, wie sie beispielsweise in der FR-PS 23 13 078
beschrieben sind.
Die erfindungsgemäßen Arzneimittel können in den verschiedenartigsten Formen vorliegen, wobei man zu
ihrer Herstellung Bindemittel, Trägermaterialien und/oder Hilfsstoffe verwendet, die fur den angestrebten
Verabreichungsweg geeignet sind. Beispielsweise verwendet man die Arzneimittel in Form von Cachets,
Tabletten oder Gelkügelchen für die orale Verabreichung und in Form von Aerosolen oder Gelen bei der Verabreichung
über die Schleimhäute.
Das erfindutigägemäße Adjuvans kann auch in gefriergetrockneter Form vorliegen, so daß man unmittelbar
vor der Verwendung Lösungen bereiten kann, die man durch Injektion oder mit Hilfe der Jmpfpflanze verabreichen
kann.
Eine pharmazeutische Zubereitung, die zur Herstellung von injizierbaren Lösungen unmittelbar vor ihrer
Verwendung geeignet ist, umfaßt eine Dosis von etwa 2 mg des erfindungsgemäßen Adjuvans in gefriergetrocknetem
Zustand und etwa 10 mg Lactose als Trägermaterial. Die Erfindung ist ferner auf Arzneimittel
gerichtet, die MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH3) zusammen mit einem immunogenen Mittel enthalten, insbesondere
zusammen mit einem schwachen impfenden Antigen.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH3),
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man jeweils in an sich bekannter Weise BenzyW-acetamido^.ö-O-benzyliden-S-O-iD-l-carboxyäthyU^-desoxy-jS-D-glucopyranosid
mit dem entsprechenden Dipeptid, dessen gamma-Carboxj ??ruppe geschützt ist, umsetzt und die Schutzgruppen abspaltet.
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der weiteren Beschreibung, die insbesondere
ein Beispiel zur Herstellung des erfindungsgemaßen Produktes sowie Versuche umfaßt, anhand derer die
pharmakologischen Eigenschaften dieses Produktes ersichtlich sind.
Beispiel 1
N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-alpha-methylamid
N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-alpha-methylamid
In der ersten Stufe synthetisiert man die Peptidkette, worauf man in einer zweiten Stufe diese Kette an den
Muramylrest bindet. Bei dieser Synthese sind die funktioneilen Gruppen, die an der Reaktion nicht teilnehmen, durch Schutzgruppen geschützt, die anschließend wieder abgespalten werden.
Mur*NAc | = 2-Acetamido-2-desoxy-3-0-(D-2-propionyl)-D-glucopyranose |
AIa | = Alanin |
GIu | = Glutaminsäure |
iso-Gln | = Isoglutamin |
4,6-O-bzi | = 4,6-O-Benzyliden |
ß-bz\ | = jS-Benzyl |
BOC | = tert.-Butyloxycarbonyl |
OBzI | = Benzylester |
OSu | = Succinimidester |
BzI | = Bezyläther |
Stufe A: BOC-D-GluiNHCHjJ-OBzl
Man löst 3,36 g (lOmMol) des y-Benzylesters von BOC-D-GIu (E.Schröder, E. Klieger, Justus Liebig's
Ann. Chem. 673 (1964) 196) in 50 ml Tetrahydrofuran. Zu der auf -IS0C abgekühlten Lösung gibt man
unter Rühren 1,1 ml (10 mMol) N-Methylmorpholin und 1,3 ml (10 mMol) Chlorameisensäureisobutylester.
Nach IO Minuten bei etwa O0C leitet man einen Strom von trockenem Methylamin in die Suspension ein.
Nach 60 Minuten verdünnt man die Reaktionsmischung mit Äthylacetat auf 150 ml, worauf man die organische Phase mit Wasser bis zu einem neutralen pH-Wert wäscht und anschließend über Magnesiumsulfat
trocknet. Nach dem Abfiltrieren engt man die Äthylacetatphase zur Trockne ein und fällt das Produkt mit
Äther aus. Man erhält 2,8 g des Produktes (Ausbeute = 80%). Das Produkt besitzt folgende physikalische
Kenndaten:
^ F 124 bis 126°C
ί Mb + 1,4° (absol. Methanol)
T Analyse: C18H26O5N2 (350,42)
5 berechnet: C 61,69% H 7,48% N 7,99%;
gefunden: C 62% H 7,6% N 8,2%.
gefunden: C 62% H 7,6% N 8,2%.
Stufe B: Hydrochlorid von D-GIu(NHCH3)OBz] (B)
Man behandelt 1,4 g (4 mMol) der in Stufe A erhaltenen Verbindung A während 30 Minuten mit 12 ml einer
etwa 1 n-Chlorwas£erston*säurelösung in Essigsäure. Man engt die Reaktionsmischung zur Trockne ein
und erhält das Produkt in Form eines Öls. Es erweist sich bei der Dünnschichtchromatographie auf Kieselgel
in einer n-Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser-Mischung (30/20/6/24, VoL/VoI.) als homogen.
BOC-L-AIa-D-GIu(NHCHO-OBzI (C)
Man gibt 1 g (3,5 mMol) des Succinimidesters von BOC-AIa (G. W. Anderson, J. E. Zimmermann, F. M. CaI-lahan,
J. Am. Chem. Soc. 86 (1964) 1839) zu einer auf 00C abgekühlten Lösung von 3,7 mMol der in Stufe B
erhaltenen Verbindung B und 0,4 ml (3,7 πιΜοΐ) N-Methylrnorpholin in Dimethylformamid. Nach dem
Stehenlassen über Nacht bei Raumtempuatur engt man die Reaktionsmischung zur Trockne ein und nimmt
mit 100 ml Äthylacetat auf. Man wäscht die organische Phase nacheinander mit einer 10%igen Lösung von
Zitronensäure in Wasser, mit einer 1 n-Natriumbicarbonatlösung und dann bis zur Neutralität mit Wasser.
Man trocknet die Äthylacetatphase während 30 Minuten über Magnesiumsulfat, filtriert und engt zur Trockne
ein. Man kristallisiert das Produkt aus einer Methanol/Petroläther-Mischung um. Man erhält 1,04 g (Ausbeute
= 71%) des Produktes, das die folgenden physikalischen Kenndaten besitzt:
F 145 bis 147°C
[a]jl + 6,4° (Eisessig)
[a]jl + 6,4° (Eisessig)
Analyse: C2IH31O6N3 (421,50)
berechnet: C 59,84% H 7,41% 0 22,77% N 9,97%:
gefunden: C 60,2% H 7,4% 0 22,82% N 10,01%.
•55
gefunden: C 60,2% H 7,4% 0 22,82% N 10,01%.
•55
Hydrochlorid von L-AIa-D-GIu(NHCH3M)BzI (D)
Man behandelt 842 mg (2 mMol) der in Stufe C erhaltenen Verbindung C während 30 Minuten mit 5 ml
einer etwa 1 n-Chlorwasserstofflösung in Essigsäure. Man engt die Reaktionsmischung zur Trockne ein und
reinigt den Rückstand durch Chromatographie über einCi, mit Kieselgel (35 g) beschickten Säule (Chlorform/
Methanol-Mischung, 5/5, Vol./Voi.). Man vereinigt die erhaltenen reinen Fraktionen, engt sie ein und
erhält 614 mg (Ausbeute = 86%) des Produktes in Form eines Öls.
GS-bzKO-bzO-Mur-NAc-L-Ala-D-GluiNHCHjJ-OBzl (E)
Man gibt 377 mg (0,8 mMol) (/?-bzl-4,6-bzi>Mur-NAc zu einer Lösung von 0,86 Mol der in Stufe D erhaltenen
Verbindung D und 0,1 ml (0,86 mMol) N-Methylmorpholin in 10 ml Dimethylformamid.
so Man gibt 108 mg (0,8 mMol) Hydroxybenzotriazol und 165 mg (0,8 mMol) Dicyclohexylcarbodiimid zu.
Nach Stehenlassen über Nacht bei Raumtemperatur fällt man das Produkt und den gebildeten Dicyclohexylharnstoifmit
Wasser aus, filtriert ab und trocknet. In dieser Weise erhält man 767 mg eines Niederschlages,
was einer Ausbeute von 96% entspricht.
Man reinigt 380 mg des Niederschlages über einer mit 30 g Kieselgel beschickten Säule. Man eluiert die Säule zunächst mit Chloroform und dann mit einer Chloroform/Methaaoi-Mischung (5/5, Vol/vcl.). Man vereinigt die reinen Fraktionen und engt sie ein. In dieser Weise erhält man 250 mg des Produktes (Ausbeute = 80%) mit den folgenden physikalischen Kenndaten:
Man reinigt 380 mg des Niederschlages über einer mit 30 g Kieselgel beschickten Säule. Man eluiert die Säule zunächst mit Chloroform und dann mit einer Chloroform/Methaaoi-Mischung (5/5, Vol/vcl.). Man vereinigt die reinen Fraktionen und engt sie ein. In dieser Weise erhält man 250 mg des Produktes (Ausbeute = 80%) mit den folgenden physikalischen Kenndaten:
Drehwert [a]% - 17° (Dimethylformamid)
Analyse: C41H50OnN4 0,75 H2O (792,88)
berechnet: C 62,46% H 6,65% N 7,10%;
gefunden: C 62,7% H 6,69% N 6,92%.
gefunden: C 62,7% H 6,69% N 6,92%.
& MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH.,) (F)
Man hydriert 198,22 mg (0,25 mMol) der in Stufe E erhaltenen Verbindung E in 15 ml Eisessig während
10 Stunden in Gegenwart eines Palladiumkatalysators (Palladium auf Kohlenstoff). Nach dem Abfiltrieren
des Katalysators und dem Einengen der Reaktionsmischung zur Trockne erhält man das Produkt durch Ausfällen aus einer Äthanol/Aceton/Äther-Mischung. Man erhält 180 mg des Produktes (Ausbeute = 85%) mit
folgenden physikalischen Kenndaten:
F 157 bis 161°C S
Das Produkt erweist sich als homogen bei der Chromatographie über mit Kieselgel beschichteten Platten
unter Verwendung einer n-Butanol/Pyridin/Essigsäure/Wasser-Mischung (30/20/6/24, Vol/Vol.) und einer
n-Butanol/Essigsäure/Wasser-Mischung (4/1/5, Vol./Vol. - obere Phase). lü
berechnet: C 47,42% H 6,76% N 11,06%;
gefunden: C 47,5% H 6,8% N 11,0%.
Beispiel 2
Fharmakoiogische Eigenschaften vuii N-Auciyimuraruyi-L-aiariyl-D-giiitarriirisaurcri-alpha-rncthyiarnid
Fharmakoiogische Eigenschaften vuii N-Auciyimuraruyi-L-aiariyl-D-giiitarriirisaurcri-alpha-rncthyiarnid
Die Toxizität des erfindungsgemäßen Produktes untersucht man durch intravenöse Injektion an Mäusen
mit einem Alter von 2 Monaten. Durch progressive Steigerung der verabreichten Dosierungen bestimmt
man jene, bei der die Mortalität der Mäuse einer gleichen Gruppe 50% erreicht (DL50).
Es konnte gezeigt werden, daß die DL50 des untersuchten Produktes oberhalb 1 g/kg Körpergewicht der
Tiere liegt, was einer Dosis entspricht, die wesentlich größer ist als die Dosis, bei der das Produkt seine
Adjuvanseigenschaften entfaltet.
Bei den Untersuchungen, deren Ergebnisse im folgenden angegeben sind, wird der Einfluß des erfindungsgemäßen Wirkstoffes auf den Gehalt der Antialbumin-Antikörper unter den folgenden Dsdingungen ermittelt.
Man verabreicht Gruppen von jeweils acht Mäusen des Stammes Swiss mit einem Alter von 2 Monaten
durch subcutane Injektion 0,5 mg des Antigens, das in Form von Rinderserumalbumin (BSA) verabreicht
wird, und 0,1 mg der untersuchten Substanz in einer isotonischen Salzlösung. Diese hohe Antigendosis
führt, da sie an der Grenze der paralysierenden Dosis bezüglich der Immunreaktion liegt, aufgrund dieser
Tatsache bei den KontroUtieren nur zu einer geringen oder keiner Reaktion auf das Antigen und stellt daher
ein strenges Kriterium zum Nachweis der Wirkung eines Adjuvans dar. 30 Tage später behandelt man die
Mäuse erneut mit 0,1 mg des gleichen Antigens.
Der Antikörpergehalt wird durch passive Hämagglutination bestimmt, wozu man rote Blutkörperchen
von Schafen verwendet, welche Blutkörperchen mit Formaldehyd behandelt, mit Antigen bedeckt worden
sind, das nach der von A. A. Hirata und M.W. Brandiss (J. Immunol. 100 (1968) 641 bis 648) beschriebenen
Methode untersucht worden ist. Die Probennahme erfolgt 14, 28, 34 und 36 Tage nach der ersten Injektion.
Zu Vergleichszwecken behandelt man die Mäuse statt mit MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH3) entweder mit
Lipopolysacchariden (LPS) (die man mit der Wasser/Phenol-Methode aus S. enteritidis extrahiert hat) oder
mit dem Adjuvans, das unter der Bezeichnung »WSA« bekannt ist und von Adam und KoH. (Infect. Immun. 7
(1973) 855 bis 861) beschrieben wurde. Die Kontrollmäuse werden nur mit dem Antigen behandelt.
Die Ergebnisse verdeutlichen, daß das in Form einer isotonischen Salzlösung verabreichte Produkt Mur-NAc-L-AIa-D-GIu-(NHCH3)
einen starken Anstieg des Gehalts der gebildeten Antikörper verursacht, während
unter den gleichen Bedingungen das Produkt »WSA« praktisch inaktiv ist. Di« mit Mur-NAc-L-Ala-D-GIu(NHCH3)
erzielten Reaktionen können ganz allgemein als vergleichbar mit jenen angesprochen werden,
die man mit »LPS« erzielt, wobei jedoch festzustellen ist, daß das erfindungsgemäße Produkt im Gegensatz
zu diesem vorbekannten Material frei ist von toxischen Wirkungen.
Antikörpertiter | 28. Tag | 34. Tag | 36. Tag | |
14. Tag | <3 | <3 | <3 | |
Kontrolle - BSA | <3 | 6 | 50 | 1310 |
BSA + LPS (100 (ig) | <3 | <3 | <3 | 6 |
BSA + WSA (300 ag) | <3 | 12 | 1600 | 1600 |
BSA + MUr-NAc-L-AIa-D-GIu(NHCH3) (!00 tig) | 6 |
Wie bei den oben genannten Untersuchungen verfolgt man das Ansteigen des Antikörpergehalts, das durch
die Injektion des Antigens und der erfindungsgemäßen Verbindung verursacht wird, wobei in diesem Fall das
injizierte Material eine Ölphase enthält, die das unvollständige Freund'sche Adjuvans umfaßt (Wasser-in-Öt-Emulsion).
Für diese Untersuchungen verwendet man Meerschweinchen (Hartley) mit einem Gewicht von 350 g. Den
K cn trol !tieren verabreicht man in jede Hinterpfote 0,1 ml einer Emulsion entweder des unvollständigen
f'reynd'schen Adjuvans (FlA) oder des vollständigen Freund'schen Adjuvans (FCA), die 500 μg Ovalbumin
(Antigen) enthält. Das untersuchte Produkt wird in einer Dosis von 100 pg in einer Emulsion des unvollständigen Freund'schen Adjuvans verabreicht.
24 Tage nach der Injektion bestimmt man den Antikörpergehalt durch passive Hämagglutination (PHA),
wie es oben angegeben ist, und durch Ausfallen nach der Methode von Folin.
48 Stunden nach dieser Injektion bestimmt man den Durchmesser und die Verhärtung der Injektionsstellc.
Ovalbumin + HA <500 900 0,0,0,0,0,0
femäße Produkt MUr-NAc-L-AIa-D-GI(NHCH3) in sehr starkem Maße das Ansteigen des Antikörpergehalts
begünstigt und zu einer Verzögerung der Hypersensibilitätsreaktion gegenüber dem gleichen Antigen fuhrt.
und die dazu verwendet werden können, die Wirksamkeit von Impfstoffen bakteriellen oder viralen Ursprungs
zu verbessern, insbesondere jener Impfstoffe, die schwach immunogen sind.
Sie können insbesondere dazu verwendet werden, die Immunisierung des Organismus (menschliche oder
tierische Patienten) gegenüber Infektionen, die durch Bakterien oder Viren oder Tumorantigene etc. verursacht werden, zu begünstigen. Sie sind ebenfalls geeignet zur Herstellung von Seren, die Antikörper enthalten, die bezüglich dieser Antigene aktiv sind.
Claims (1)
10
15
20
25
30
Patentansprüche:
I. N-Acetylmuramyl-L-alanyl-D-glutaminsäure-alpha-methylamid der Formel I
CH2OH
CH2OH
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CH680192A5 (de) * | 1989-12-13 | 1992-07-15 | Nestle Sa |
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-
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