DE270626C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE270626C DE270626C DENDAT270626D DE270626DA DE270626C DE 270626 C DE270626 C DE 270626C DE NDAT270626 D DENDAT270626 D DE NDAT270626D DE 270626D A DE270626D A DE 270626DA DE 270626 C DE270626 C DE 270626C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- leather
- tannic acid
- fibers
- wastewater
- substances
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 239000010985 leather Substances 0.000 claims description 35
- LRBQNJMCXXYXIU-NRMVVENXSA-N Tannic acid Chemical compound OC1=C(O)C(O)=CC(C(=O)OC=2C(=C(O)C=C(C=2)C(=O)OC[C@@H]2[C@H]([C@H](OC(=O)C=3C=C(OC(=O)C=4C=C(O)C(O)=C(O)C=4)C(O)=C(O)C=3)[C@@H](OC(=O)C=3C=C(OC(=O)C=4C=C(O)C(O)=C(O)C=4)C(O)=C(O)C=3)[C@@H](OC(=O)C=3C=C(OC(=O)C=4C=C(O)C(O)=C(O)C=4)C(O)=C(O)C=3)O2)OC(=O)C=2C=C(OC(=O)C=3C=C(O)C(O)=C(O)C=3)C(O)=C(O)C=2)O)=C1 LRBQNJMCXXYXIU-NRMVVENXSA-N 0.000 claims description 18
- 239000000835 fiber Substances 0.000 claims description 16
- 239000001263 FEMA 3042 Substances 0.000 claims description 15
- 229940033123 Tannic Acid Drugs 0.000 claims description 15
- 235000015523 tannic acid Nutrition 0.000 claims description 15
- 229920002258 tannic acid Polymers 0.000 claims description 15
- 239000002351 wastewater Substances 0.000 claims description 15
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 14
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 9
- 239000003292 glue Substances 0.000 claims description 5
- 239000000463 material Substances 0.000 claims description 5
- 238000000034 method Methods 0.000 claims description 5
- 229920000159 gelatin Polymers 0.000 claims description 4
- 235000019322 gelatine Nutrition 0.000 claims description 4
- 108010010803 Gelatin Proteins 0.000 claims description 3
- 239000008273 gelatin Substances 0.000 claims description 3
- 235000011852 gelatine desserts Nutrition 0.000 claims description 3
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 claims description 2
- 239000001828 Gelatine Substances 0.000 claims 1
- 239000003795 chemical substances by application Substances 0.000 claims 1
- 150000001875 compounds Chemical class 0.000 claims 1
- 239000002699 waste material Substances 0.000 description 9
- 239000000203 mixture Substances 0.000 description 4
- 239000012213 gelatinous substance Substances 0.000 description 3
- 210000003491 Skin Anatomy 0.000 description 2
- VXMKYRQZQXVKGB-CWWHNZPOSA-N Tannin Chemical compound O([C@H]1[C@H]([C@@H]2OC(=O)C3=CC(O)=C(O)C(O)=C3C3=C(O)C(O)=C(O)C=C3C(=O)O[C@H]([C@H]2O)O1)O)C(=O)C1=CC(O)=C(O)C(O)=C1 VXMKYRQZQXVKGB-CWWHNZPOSA-N 0.000 description 2
- 238000010009 beating Methods 0.000 description 2
- 238000000354 decomposition reaction Methods 0.000 description 2
- 239000004744 fabric Substances 0.000 description 2
- 239000002649 leather substitute Substances 0.000 description 2
- 229920001864 tannin Polymers 0.000 description 2
- 235000018553 tannin Nutrition 0.000 description 2
- 239000001648 tannin Substances 0.000 description 2
- 229920001131 Pulp (paper) Polymers 0.000 description 1
- 229940037003 alum Drugs 0.000 description 1
- RCTYPNKXASFOBE-UHFFFAOYSA-M chloromercury Chemical compound [Hg]Cl RCTYPNKXASFOBE-UHFFFAOYSA-M 0.000 description 1
- 238000010790 dilution Methods 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 239000000945 filler Substances 0.000 description 1
- 238000002386 leaching Methods 0.000 description 1
- 239000002244 precipitate Substances 0.000 description 1
- 230000001376 precipitating Effects 0.000 description 1
- 239000000047 product Substances 0.000 description 1
- 150000003839 salts Chemical class 0.000 description 1
- 239000010865 sewage Substances 0.000 description 1
- 239000011780 sodium chloride Substances 0.000 description 1
- 238000005406 washing Methods 0.000 description 1
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L89/00—Compositions of proteins; Compositions of derivatives thereof
- C08L89/04—Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair
- C08L89/06—Products derived from waste materials, e.g. horn, hoof or hair derived from leather or skin, e.g. gelatin
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Dermatology (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 270626 — KLASSE 28«. GRUPPE
von Lederfasern.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. November 1912 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Grundmasse für Kunstledertafeln
und bezweckt die Gewinnung einer Masse, in welcher Gerbsäure, gerbsaure Salze und Füllmaterialien gleichmäßig durch die
Masse in einer solchen Menge verteilt sind, wie sie in gegerbtem Leder vorkommen. Weiter
bezweckt die Erfindung, die Abwässer und die darin enthaltenen Stoffe zu verwerten,
ίο welche von der Naßpresse, auf welcher zweckmäßig
die Ledertafeln hergestellt werden, fortfließen. Diese Abwässer werden nach dem Reißwolf zurückgeführt, wo sie an Stelle von
reinem Wasser zur Umwandlung der Lederabfalle in eine Pulpe verwendet werden. Das
erzielte Produkt sind Ledertafeln, in welchen die Fasern von gelatinösen oder kolloidalen
Stoffen umgeben sind, und welche Gerbsäure, gerbsaure Salze und Füllmaterialien in gleieher
Menge wie in der gegerbten Haut enthalten. Die Gegenwart dieser Stoffe verbessert
die Qualität der Ledertafeln und verleiht den darin enthaltenen Lederfasern ihre
Stärke und Unzerreißbarkeit.
Wenn Lederabfälle in den Reißwolf zusammen mit Wasser eingebracht werden, so bedürfen
sie einer Behandlung von 6 bis 8 Stunden, um sie in die Konsistenz einer gleichmäßigen
Pulpe überzuführen. Die Lederfasern werden während des Schiagens und Zerreißens
im Reißwolf vollständig gewaschen und ausgelaugt, und durch das andauernde Schlagen
schwellen die hydratisierten Fasern auf, so daß sie weich werden und in sich zusammenbrechen,
wodurch die Gerbsäure und das die Fasern umgebende Füllmaterial gelockert und durch das Wasser schließlich fortgeführt werden.
Die Fasern haben auch die Neigung, das ihnen anhaftende Tannin und die Gelatine zu erweichen und löslich zu machen, so daß
diese in einen kolloidalen Zustand übergehen.
Wird die so behandelte Lederpülpe in die Naßpresse eingebracht, so werden die löslichen
Verbindungen mehr oder weniger mit den Abwässern fortgeführt und gehen verloren.
Die Menge der aufgelösten Gerbsäure und gelatineartigen Substanzen ist im Verhältnis
zu der Menge der verwendeten Lederabfälle ziemlich groß, und auf etwa 100 Teile Leder
kommen als Verlust 30 bis 40 Teile löslicher und nicht faseriger Substanz. Diese Mengenverhältnisse
schwanken nach der Natur und der Art der Lederabfälle, aber da man gewöhnlich
ein Gemisch verschiedener Herkunft verwendet, so bleibt die Zusammensetzung des Leders ziemlich gleichmäßig.
Da nun die aus den Lederabfällen ausgewaschenen Stoffe zum großen Teile den Gerbstoff
und die bei der Gerbung des Leders verwendeten Substanzen darstellen, werden die
Kunstledertafeln weich und schwammig und verlieren die ausdauernden Eigenschaften wirklichen
Leders. Selbst wenn die Ledertafeln
2W626
zur Erhöhung der Festigkeit gepreßt Und gewalzt werden, so nehmen die Fasern aus der
Atmosphäre Feuchtigkeit auf und werden locker, wodurch der Zusammenhalt der Ledertafeln
beeinträchtigt wird.
Hiernach ist ersichtlich, daß durch die vereinigte Wirkung des Zerreißens und Waschens
der Lederabfälle die Grundmasse praktisch ihres Gehaltes an Gerbsäure und gerbsauren
ίο. Salzen beraubt wird, während die faserigen
Bestandteile des Leders zurückbleiben.
Da nun aber der Zweck des Gerbens gerade darin besteht, der Haut Stärke', Festigkeit
und Dehnbarkeit zu verleihen und die gelatineartigen und kolloidalen Substanzen des
. Leders, welche mit den Fasern vermischt sind, unlöslich zu machen, so ist es selbstverständlich
erwünscht, diese Stoffe in den Kunstledertafeln zurückzuhalten, damit diese die
Eigenschaften des natürlich gegerbten Leders bewahren. Es wurde gefunden, daß, wenn
man andauernd die Abwässer und die darin befindlichen Stoffe zur Behandlung neuer Beschickungen
im Reißwolf verwendet, so werden die Abwasser allmählich gesättigt und
übersättigt mit Gerbsäure, gerbsauren Salzen und anderen löslichen Stoffen, derart, daß die-Fasern
bei späteren Behandlungen ihre Gerbsäure usw. nicht mehr abgeben und tatsächlieh
wasserdicht werden.
Die Fällungskraft der Gerbsäure wird in den wiederbenutzten Abwässern aus dem Reißwolf
gleichfalls erhöht, indem sie auf die gelatineartigen Stoffe einwirkt, die sich in Lösung
befinden. Hierdurch -werden diese gelatineartigen Stoffe unlöslich gemacht und
umgeben die Lederfasern in innigster Weise in Gestalt eines Niederschlages.
Der' erste Schritt des Verfahrens besteht darin, den Reißwolf mit etwa 700 kg •Lederabfällen
zu beschicken und genügend Wasser hinzuzufügen, dem man zweckmäßig etwas Gelatine zusetzt, um den Überschuß an gerbenden
Stoffen, welcher gewöhnlichem Lederabfällen vorhanden ist, auszugleichen, damit
nach dem Zerreißen des Leders die Masse ein geeignetes pülpenartiges Gemisch darstellt.
Sodann wird die Pulpe auf eine Naßpresse gebracht und dort zu Tafeln umgeformt. Die
Abwasser aus dieser Maschine, welche die Gerbsäure und ausgelösten Substanzen enthalten,
werden gesammelt und von neuem verwendet. Man kann sie in geeigneten Vorratsbehältern aufsammeln, von welchen eine Lei-
tung nach dem Reißwolf führt. Erst wenn diese Abwasser mehrere Male benutzt worden
sind, erhält man den vollen Vorteil davon, indem sie allmählich mit Gerbsäure gesättigt
und übersättigt werden, bis sie nicht mehr eine auflösende Wirkung auf die faserigen oder
gelatinösen Bestandteile der zerkleinerten Lederabfälle ausüben.
Bei Untersuchung der mehrmals verwendeten Abwasser wurde gefunden, daß die kolloidalen
Stoffe und Gerbsäure manchmal eine Neigung zur Zersetzung haben, wenn die Konzentration
zu sehr anwächst, wodurch natürlich die guten Ergebnisse des Verfahrens ungünstig
beeinflußt werden. Diese Zersetzung kann in üblicher Weise durch Zusatz von Quecksilberchlorid oder Alaun leicht vermieden
werden, und ein zeitweiliger Zusatz dieser Chemikalien zu den Abwässern genügt, um
eine Zersetzung zu verhindern.
Da es von Vorteil ist, die Zusammensetzung der wiederzubenutzenden Wässer ziemlich konstant
zu halten, um zu verhindern, daß aus den Lederfasern im Reißwolf Stoffe ausgelaugt
werden, ist es zweckmäßig, den Abwässern von Zeit zu Zeit einen Zusatz von Leimmasse, zerkleinerter roher Haut oder
Papiermasse zu geben, welche die Eigenschaft besitzen, Gerbsäure zu binden. Leimmasse
oder rohe Haut werden hierdurch gleichzeitig gegerbt und die zerkleinerte Haut überdies
in den gewünschten pülpigen Zustand übergeführt. Natürlich ist der Zusatz dieser Stoffe
nur dann nötig, wenn die Abwasser in hohem Grade mit Gerbsäure übersättigt und überladen
sind. Man kann auch frisches Wasser den übersättigten, Abwässern hinzufügen, um
den erwähnten Übelstand der Übersättigung zu beseitigen, und man kann schließlich sowohl
Verdünnung als auch einen Zusatz von Leimmasse oder roher Haut gleichzeitig verwenden.
Ein weiterer Vorteil der Wiederverwendung der Abwasser in dem Reißwolf besteht darin,
daß die Abwässer aus der Naßpresse immer gewisse Mengen von Fasern enthalten, die
nicht von den Filzbahnen der Naßpresse aufgenommen werden. Diese Fasern kommen also auf dem Wege über den Reißwolf zur
erneuten Behandlung in der Naßpresse, wenn man nicht vorzieht, sie gesondert durch Absetzenlassen
zu gewinnen.
Die gemäß vorliegendem Verfahren hergestellten Ledertafeln besitzen die natürlichen
Eigenschaften des ursprünglichen Leders mit der einzigen Ausnahme, daß die Fasern kürzer
sind. Auch sind die Tafeln schichtenweise zusammengesetzt, aber diese Nachteile sind
im vorliegenden Falle weniger zu merken als bei den nach den üblichen Verfahren hergestellten
Ledertafeln.
Claims (2)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung einer Grund- ■ masse für Ledertafeln unter Verwendung von Lederfasern, dadurch gekennzeichnet,daß man die von der Naß presse ablaufenden Abwasser in der Reißmaschine an Stelle von frischem Wasser wiederverwendet.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Aufrecht-erhaltung eines geeigneten Sättigungsgrades des Wassers an Gelatine und gerbenden Stoffen dem Wasser von Zeit zu Zeit Leim, Leimmasse, Gelatine o. dgl. zusetzt, die eine unlösliche Verbindung mit Gerbsäure eingehen und die letztere fällen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE270626C true DE270626C (de) |
Family
ID=527356
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT270626D Active DE270626C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE270626C (de) |
-
0
- DE DENDAT270626D patent/DE270626C/de active Active
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE270626C (de) | ||
DE567296C (de) | Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern | |
DE69123466T2 (de) | Verfahren zum Entkälken von Häuten in der Gerberei-Industrie und Vorrichtung zur Ausführung desselben | |
DE2622913A1 (de) | Hitzehaertbare harzmasse mit einem harzartigen material auf ungesaettigter polyesterbasis | |
DE1470981A1 (de) | Lederaehnliches Material und dessen Herstellung | |
DE248592C (de) | ||
DE1720192B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Kollagenfasersuspenslonen | |
DE257993C (de) | ||
DE1267375B (de) | Verfahren zum Herstellen von Kollagenfasern aus Haut mittels Aldehyden | |
DE163660C (de) | ||
DE329891C (de) | Verfahren zur Weichmachung von harter Vulkanfiber | |
AT395730B (de) | Verbessertes verfahren zum herstellen von synthetischen haeuten, die natuerlichen haeuten aehnlich sind, durch eine chemische behandlung von synthetischem folienmaterial | |
DE588177C (de) | Verfahren zum Haerten von Proteinoplasten | |
DE295268C (de) | ||
DE601518C (de) | Verfahren zur Herstellung von Kautschuk-Asbestmassen | |
DE200539C (de) | ||
DE673604C (de) | Verfahren zur Herstellung von resorbiergbarer Watte | |
AT52611B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Erzatzes für Leder-, Knochen- und Knorpelleim. | |
DE612730C (de) | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff | |
DE127942C (de) | ||
DE300744C (de) | ||
DE207133C (de) | ||
DE425780C (de) | Verfahren zur Herstellung von gepressten oder geformten Gegenstaenden | |
AT142564B (de) | Verfahren zur Gewinnung von Fasermaterial aus tierischer Haut. | |
AT250551B (de) | Verfahren zur Herstellung von Faser- (Vlies-) Kunstleder auf Kollagenbasis |