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Schaltungsanordnung für eine zentralgesteuerte
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Bernmel-de-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlage Die Erfindung
betrifft eine Schaltungsanordnung fur eine zentralgesteuerte Fernmelde , insbesondere
Fernsprechvermittlungsanlage mit einer Wartemöglichkeit im Anrufzustand bei Verbindungswünschen
zu besetzten Teilnehmeranschlüssen und mit einer selbsttätigen Durchschaltung zu
dem betreffenden Teilnehmeranschluß nach Freiwerden desselben, und bei welcher ein
Teil der Anschlüsse zur Inanspruchnahme dieser Wartemöglichkeit berechtigt ist.
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Für Fernsprechteilnehmer ist es oftmals lästig, besetzt gefundene
Teilnehmeranschlüsse durch ständiges Wiederholen des Verbindungswunsches zu erreichen,
besonders dann, wenn es sich bei dem gerufenen Teilnehmeranschluß um einen verkehrsmäßig
stark belasteten Anschluß handelt. Die Wiederholung eines Verbindungswunsches ist
für den betreffenden Anschlußinhaber zeitraubend, da nicht sichergestellt ist, daß
bei Freiwerden des gewünschten Teilnehmeranschlusses auch der Verbindungswunsch
zum Erfolg führt, da die Möglichkeit gegeben ist, daß früher eingeleitete Verbindungswünsche
anderer Teilnehmer vor diesem abgefertigt werden können.
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Es sind bereits Zusatz einrichtungen für Teilnehmerstationen bekannt,
die für den Teilnehmer das wiederholte Wählen der gewünschten Teilnehmerrufnummer
selbsttätig
solange wiederholen, bis die gewünschte Verbindung zustande gekommen ist. Da diese
Einrichtungen Jedoch nicht in der Lage sind, direkt in den Vermittlungsvorgang einzugreifen,
wird es notwendig sein, besonders bei stark belasteten Anschlüssen den Verbindungswunsch
sehr oft zu wiederholen. Eine Abfertigung der Verbindungswünsche in der Reihenfolge
ihres Eintreffens ist bei dieser Einrichtung nicht gewährleistet.
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Bei zentralgesteuerten Fernmelde-, insbesondere Fernsprechvermittlungsanlagen
sind Eingriffe in den Vermittlungsvorgang möglich, und zwar durch die Ausgestaltung
der zentralen Steuereinrichtung mit zusätzlichen Funktionen. So ist es bereits bekannt,
die beiden an einer Verbindung beteiligten Teilnehmer im Falle eines Anrufes entsprechend
zu informieren. Dieser Vorgang wird auch als "Anklopfen" bezeichnet, und ist ein
Leistungsmerkmal des elektronisch gesteuerten Ortswählsystems EWSO 1 (siehe "Der
Fernmeldeingenieur 1973", Heft 1, Seite 7).
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Hier hören die beiden Gesprächspartner eine Ansage und können anschließend
entscheiden, ob sie das Gespräch beenden oder fortsetzen wollen. Im ersten Fall
wird die neue Verbindung zu dem gewünschten, nun freigewordenen Teilnehmeranschluß
aufgebaut, im anderen Fall wird die Verbindung des ruf enden Teilnehmers abgebrochen
und diesem das Besetztzeichen mitgeteilt.
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Für die Inanspruchnahme der Möglichkeit des Anklopfens wird den betreffenden
Teilnehmern eine Prioritätsberechtigung vergeben. Die Verbindungswünsche
von
berechtigten Teilnehmern werden also vor denen von nicht berechtigten Teilnehmern
abgefertigt, d.h. berechtigte Teilnehmer können besetzte Anschlüsse auf einen Anruf
aufmerksam machen, während nicht berechtigte Teilnehmer sofort das Besetztzeichen
erhalten. Die in der Literaturstelle erwähnte Prioritätsberechtigung dient nur zur
Unterscheidung der Teilnehmer in nicht-berechtigte und solche, deren Verbindungswünsche
vorzugsweise durch Anklopfen an eine bestehende Verbindung behandelt werden.
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Ein echtes Warten auf das Freiwerden des besetzten Teilnehmeranschlusses
findet nicht statt, da der gerufene Teilnehmer entscheiden kann, ob er die wartende
Verbindung annehmen möchte oder nicht, und -wie bereits erwähnt- im letzteren Fall
die "anklopfende" Verbindung ausgelöst wird.
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Bei Fernsprechauskuiiftsdiensten sind bereits sogenannte Wartefelder
bekannt, in welche die Anrufe gespeichert werden, um bei Freiwerden eines Auskunftsplatzes
diesem zugeteilt zu werden. Ein Warten auf eine Verbindung zu einem bestimmten Platz
ist hierbei nicht möglich.
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Gemäß der Erfindung wird nun eine Wartemöglichkeit für bestimmte Anschlüsse
in der Weise vorgeschlagen, daß die Berechtigung in mindestens zwei Prioritätsklassen
unterteilt ist, daß Jedem berechtigten Anschluß ein diesbezügliches Kennzeichen
zugeordnet ist, welches
unter der Adresse des Jeweiligen Anschlusses
in einem für alle Anschlüsse gemeinsamen ersten Speicher auffindbar ist, daß ankommende
Verbindungen über Anschlüsse von Externleitungen die höchste Priorität besitzen,
daß die betreffenden Kennzeichen von Anschlüssen mit Verbindungswünschen Jeweils
zu dem gleichen besetzten Teilnehmeranschluß von der zentralen Steuereinrichtung
auf ihre Prioritätsklasse überprüft werden und daß mit Jeder neu hinzukommenden
wartenden Verbindung die Reihenfolge der Abarbeitung der Verbindungswünsche aktualisiert
wird, indem durch die zentrale Steuereinrichtung in einem zweiten Speicher, welcher
nach den Adressen besetzter Teilnehmer, zu denen Verbindungswünsche bestehen, geordnet
ist und die Adressen an wartenden Verbindungen beteiligter Anschlüsse auf den betreffenden
Speicherplätzen enthält, die Reihenfolge entsprechend geändert wird.
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Auf diese Weise ist es besonders bei Fernsprechnebenstellenanlagen
mit stark belasteten Teilnehmeranschlüssen möglich, ankommende Amtsverbindungen
mit kürzeren Wartezeiten zu besetzten Teilnehmeranschlüssen zu vermitteln.
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Da in Fernsprechnebenstellenanlagen die durchschnittliche Gesprächsdauer
in der Größenordnung von 2 Minuten liegt, hält sich die Wartezeit für ankommende
Amtsverbindungen in einem kostenmäßig durchaus vertretbaren Rahmen, besonders wenn
dabei berücksichtigt wird, daß das ständige Wiederholen
von Verbindungswünschen
zu stark belasteten Nebenstellenteilnehmern äußerst zeitraubend ist, besonders auch
im Hinblick auf die Verkehrssituation während der Hauptverkehrszeit, wo es vielfach
bereits nicht möglich ist, die betreffende Nebenstellenanlage überhaupt zu erreichen.
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Das Warten auf Freiwerden eines besetzten Teilnehmers stellt auf Jeden
Fall sicher, daß die gewünschte Verbindung zustande kommt, und zwar ohne weiteres
Eingreifen des ruf enden Teilnehmers.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Fig.1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Fernsprechnebenstellenanlage
Fig.2 zeigt die Speicherorganisation der benötigten Speicher in der zentralen Steuereinrichtung.
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An dem in Fig.1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Fernsprechnebenstellenanlage
sollen nun die Funktionen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung erläutert werden.
Bei der Darstellung des Ausführungsbeispiels sind nur die zum Verständnis der Funktionen
unbedingt notwendigen Einrichtungen dargestellt.
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Die TeilnehmerstationenTl..Tn sind über die Teilnehmeranschlußschaltungen
TS mit den teilnehmerseitigen Anschlußpunkten des Koppelfels KF verbunden.
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Bei dem Koppelfeld kann es sich sowohl um ein Raumals auch ein Zeitmultiplex-Koppelfeld
handeln. An den verbindungsseitigen Anschlußpunkten des Koppelfeldes KF sind die
Verbindungssätze VS1...VSx und die Amtsübertragungen AUE1...UEm angeschlossen.
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Die T e ilnehmeranschlußschal tungen TS dienen zur Auruterkennung,
das Koppelfeld KF zur Durchschaltung von Verbindungen zwischen Jeweils zwei Teilnehmerstationen
T bzw. zwischen einer Xeilnehmerstation g und einer Amtsübertragung AUE. Die Verbindungssätze
VS haben die Aufgabe der Überwachung einer Verbindung zwischen zwei Teilnehmern;
da keine besonderen Wahl aufnahme sätze dargestellt sind, wird davon ausgegangen,
daß die vom Teilnehmer gewählte bzw. auf der Amtsleitung AL eintreffende Wahlinformation
von den Verbindungssätzen V8 bzw.
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von den Amtsübertragungen AUE empfangen werden.
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Alle Einrichtungen, d.h. die Teilnehmeranschlußschaltungen TS, das
Koppelfeld KF, die Verbindungssätze VS und die Amtsübertragungen AUE sind mit der
zentralen Steuereinrichtung ZST verbunden, welche zur Steuerung und Überwachung
aller vermittlungstechnischen Vorgänge innerhalb der Vermittlungsanlage dient.
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Die Anschlüsse (Anschlußleitungen der Teilnehmerstationen T und die
Amtsleitungen AL) sind nun in verschiedene Prioritätsklassen zur Warteberechtigung
eingeteilt. Für die anschließend beschriebenen Beispiele wird folgendes angenommen:
Anschluß Priorität |
AL 1 3 |
ALm 3 |
Tl |
T2 1 |
T 3 2 |
T4 O |
T n - |
höchste Priorität: 3 niedrigste Priorität: O Die Prioritätsklassen werden den einzelnen
Teilnehmeranschlüssen und Amtsleitungen in Form von Berechtigungskennzeichen zugeteilt,
zu denen beispielsweise auch die Amtsberechtigung, Fernamtsberechtigung usw. gehört.
In der zentralen Steuereinrichtung ZST sind u.a. zwei Speicher SP1 und SP2 vorhanden
(Fig.2). Der Speicher SP1 enthält ebenso viele Zeilen, wie Anschlüsse (Teilnehmer
und Amtsleitungen) vorhanden sind und die über die Jeweilige Adresse (Anschlußnummer)
ansteuerbar sind. Jede Zeile enthält neben anderen Informationen die einem Anschluß
zugeteilten Berechtigungen im Feld B und den jeweiligen Zustand des Anschlusses,
und zwar "frei" oder "besetzt" im Feld Z und zusätzlich ein bit für die Kennzeichnung
des Vorliegens eines oder mehrerer Anrufe im Besetztzustand im Feld W. Der Speicher
SP2 enthält Speicherbereiche, welche jeweils für einen angerufenen Teilnehmeranschluß
frei zuteilbar sind; er hat die Funktion einer Wartetabelle, in welcher einmal die
Information über wartende Anschlüsse, und zum anderen
auch die
Reihenfolge der abzufertigenden Anschlüsse festgehalten ist. Jede Zeile enthält
unter TA die Adresse des gerufenen, unter TB die Adresse des rufenden Anschlusses,
und unter VS die Adresse des Verbindungssatzes VS, mit welchem bereits der Jeweils
wartende, rufende Anschluß verbunden ist.
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Der Speicher SP2 wird Jeweils so formiert, daß alle Verbindungswünsche
zu einem Anschluß hintereinander geordnet sind und die Abarbeitung dementsprechend
von oben nach unten vorgenommen wird.
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Es ist dabei vorteilhaft, die Zahl der wartenden Verbindungen zu begrenzen.
Werden maximal drei wartende Verbindungen zugelassen, so sind im Speicher SP2 jeweils
Bereiche mit einer Länge von 3 Zeilen festzulegen, das bedeutet, daß der Suchvorgang
nach der Teilnehmeradresse (Teilnehmeranschlußnummer im Bereich TA) sich nur jeweils
auf die erste der drei Zeilen beschränken kann, da in diesem Bereich Jeweils die
gleiche Adresse eingetragen ist.
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Es wird nun angenommen, daß zwischen den Teilnehmerstationen T1 und
T2 über den Verbindungssatz VS 1 eine Verbindung vorhanden ist und seitens der Teilnehmerstation
T7 ein Verbindungswunsch zur Teilnehmerstation T2 besteht. Nach dem Aushängen des
Handapparates der Teilnehmerstation T3 wird die Aushängemeldung über die Teilnehmeranschlußschaltung
TS an die zentrale Steuereinrichtung ZST übermittelt.
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Mit der Adresse des betreffenden Anschlusses wird in der zentralen
Steuereinrichtung ZST der Speicher SP1
angesteuert. Der Betriebszustand
im Feld Z des betreffenden Anschlusses wird von "frei" auf "besetzt" geändert und
das Berechtigungskennzeichen aus dem Feld B ausgelesen. Anschließend wird ein freier
Verbindungssatz VS, beispielsweise V82 zugeteilt und das Berechtigungskennzeichen
in einem diesem Verbindungssatz zugeordneten und nicht besonders dargestellten Speicher
in der zentralen Steuereinrichtung ZST zusammen mit der Anschlußadresse abgelegt.
Die zentrale Steuereinrichtung ZST veranlaßt dann durch entsprechende Befehle an
das Koppelfeld KF, daß die Teilnehmerstation T3 mit dem Verbindungssatz VS 2 verbunden
wird.
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Die von der Teilnehmerstation T3 ausgesendete Wahlinformation (Rufnummer
von ?2) gelangt über den Verbindungssatz VS2 zur zentralen Steuereinrichtung ZST,
wo sie in die Adresse (Anschlußnummer = Anschlußpunkt des Koppelfeldes (KF))der
Teilnehmerstation 2 umgewandelt wird. Mit dieser Adresse wird die dieser Anschlußnummner
zugeordnete Zeile des Speichers SPl angesprochen,und der Betriebszustand der Teiluehmerstation
(bzw. des Anschlusses) ausgelesen. Da T2 bereits an einer Verbindung beteiligt ist,
enthält das Feld Z den Zustand "besetzt".
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Die Überprüfung des Berechtigungskennzeichens des Teilnehmeranschlusses
(g3) ergibt, daß dieser zur Prioritätsklasse 2 gehört, worauf im Speicher SP1 in
der Speicherzeile des Teilnehmeranschlusses von 22 im Feld W die Kennzeichnung für
eine wartende
Verbindung gesetzt wird. Außerdem wird im Speicher
8P2 ein Speicherbereich reserviert, und in die erste Zeile in den Bereich TA die
Adresse von T2, in UB die Adresse von T3 und in VS die Verbindungssatzadresse, in
diesem Fall von VS2, eingetragen. Der Teilnehmerstation T3 wird im Wartezustand
entweder das Besetztzeichen oder ein besonderes Wartezeichen übermittelt. Der Teilnehmer
kann nun entscheiden, ob er warten will oder nicht, im letzteren Fall werden alle
beschriebenen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Wartezustandes und der selbsttätigen
Durchschaltung bei Freiwerden des besetzten Anschlusses in der zentralen Steuereinrichtung
ZST rückgängig gemacht. Bleibt jedoch der Wartezustand von T3 bestehen, so geschieht
in der zentralen Steuereinrichtung bei Freiwerden des besetzten Anschlusses (T2)
folgendes. Mit dem Auslösen der Verbindung zwischen Tl und T2 gelangen die Adressen
der beiden Anschlüsse in die zentrale Steuereinrichtung ZST, wo sie zur Ansteuerung
des Speichers SP1 benutzt werden, um die Zustände der betreffenden Anschlüsse im
Beld Z von "besetzt" auf "frei" zu ändern. Im Falle von T2 wird festgestellt, daß
im Feld W die Kennzeichnung des Vorliegens einer wartenden Verbindung vorhanden
ist, worauf der Zustand des Anschlusses T2 nicht auf "frei" im Feld Z geändert wird.
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Außerdem wird der Speicher SP2, und zwar im Feld TA auf die Adresse
von T2 abgesucht. Die erste Zeile (1), in welcher sich diese Adresse befindet, enthält
bekanntlich die Informationen über die
wartende Verbindung T3 mit
VS2. Mit diesen Informationen ist die zentrale Steuereinrichtung ZST nun in der
Lage, die Durchschaltung der gewünschten Verbindung zum Anschluß T2 zu veranlassen.
Im Speicher SP2 wurde die betreffende Zeile gelöscht und abgefragt, ob weitere Zeilen
mit der Adresse von T2 im Feld TA (weitere wartende Verbindung) vorhanden sind.
Ist dies nicht der Fall, wird mit der Adresse von T2 im Speicher 8P1 die dieser
Adresse zugeordnete Zeile angesteuert, und im Feld W das Kennzeichen einer wartenden
Verbindung gelöscht.
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Liegen weitere wartende Verbindung für den Anschluß von T2 vor, so
wird die Information über die nächste wartende Verbindung zum gleichen Anschluß
auf die frei gewordene Zeile (1) übertragen, die weiteren Zeileninhalte rücken ebenfalls
auf und das gennzeichen einer wartenden Verbindung im Speicher SP1 im Feld W der
Zeile des Anschlusses (T2) wird nicht gelöscht. Wird nun eine wartende Verbindung
durch Auslösen des ruf enden Anschlusses ausgelöst, so wird die betreffende Zeile
im Speicher SP2 gelöscht, worauf die Informationen der nachfolgenden Zeilen nach
oben aufrücken.
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Mit der Beendigung der Verbindung wird in bekannter Weise erneut zur
Änderung des Betriebszustandes der Speicher SP1 in der zentralen Steuereinrichtung
ZST ausgesteuert, um den Zustand der Anschlüsse T2 und T3 von "besetzt" auf "frei"
zu korrigieren.
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Im nächsten Beispiel wird wieder davon ausgegangen, daß eine Verbindung
zwischen den Anschlüssen T1 und T2 besteht, und daß sich der Anschluß T3 in einer
wartenden
Verbindung zu T2 befindet. Wird nun über eine Amtsleitung ebenfalls eine Verbindung
zu T2 gewünscht, und der Anschluß der Amtsleitung besitzt eine höhere Prioritätsklasse
als der Anschluß X3, so wird in bereits beschriebener Weise im Speicher SPI die
Zeile von T2 angesteuert und dort im Feld Z der Besetztzustand uni im Feld W das
Kennzeichen einer wartenden Verbindung festgestellt. Durch Absuchen des Speichers
SP2 nach der Adresse von T2 im Feld TA wird der für T2 reservierte Bereich gefunden
und die Reihenfolge der wartenden Verbindungen neu geordnet, in diesem Fall rückt
die Amtsverbindung entsprechend ihrer höheren Priorität an die Stelle der Verbindung
von T3, während die Informationen über die von T3 an die darauffolgende Zeile (2)
verschoben wird. Die weiteren Vorgänge bei Freiwerden von T2 sind bereits beschrieben,
wobei die Abfertigung der wartenden Verbindungen in der Reihenfolge Amtsverbindung
- Verbindung mit T3 erfolgt. Ein zum Warten berechtigter rufender Nebenstellenteilnehmer
ist über den Wartevorgang informiert, von einem ruf enden Teilnehmer einer ankommenden
Amtsverbindung kann dies nicht erwartet werden. Da das Besetztzeichen im Wartezustand
den Teilnehmer veranlassen würde, die Verbindung auszulösen, ist es notwendig, den
Teilnehmer mit einer Ansage darüber zu informieren, daß er sich im Wartezustand
befindet.
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Eine weitere Ausgestaltung der einzelnen Prioritätsklassen des Berechtigungskennzeichens
für wartende Verbindungen könnte darin bestehen, daß eine weitere
Prioritätsklasse
die zentral Steuereinrichtung veranlaßt, bei einem Anruf zu einem besetzten Teilnehmeranschluß
die bestehende Verbindung aufzutrennen und den gerufenen Teilnehmeranschluß mit
dem ruf enden Anschluß zu verbinden. Dabei ist es vorteilhaft, dem ruf enden Anschluß
zunächst das Besetztzeichen mitzuteilen, um dem Teilnehmer die Möglichkeit zu geben,
die Verbindung auszulösen. Geschieht dies innerhalb einer vorgegebenen Zeit nicht,
so wird die bestehende Verbindung, an welcher der gerufene Teilnehmer beteiligt
ist, ausgelöst und dieser mit dem rufenden Anschluß verbunden.
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Wird nun ein bereits wartender Teilnehmer angerufen, so,ist dabei
folgendes möglich: Es wird wieder davon ausgegangen, daß eine Verb in dung zwischen
T1 und T2 über den Verbindungssatz VS1 besteht und sich T3 mit VS2 im Wartezustand
befindet. Wünscht nun die Teilnehmerstation T4 eine Verbindung mit T3, so kann nun
durch den Vergleich der beiden Berechtigungskennzeichen in der zentralen Steuereinrichtung
ZST entschieden werden, welche Verbindung zuerst abzufertigen ist, ob für T4 keine
Wartemöglichkeit bestehen soll, oder ob der bereits bestehende Wartezustand von
T3 aufgehoben und die Verbindung 4 mit T3 aufgebaut werden soll. Dies kann nun durch
die Berücksichtigung der Priorität des Berechtigungskennzeichens des gerufenen Anschlusses
oder durch die Einführung eines weiteren Berechtigungskennzeichens für wartende
gerufene Anschlüsse (Wartekennzeichen)
geschehen, welches nur zur
Entscheidung dient, wie bereits wartende Verbindungen im Falle eines Anrufes zu
behandeln sind.
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Bei Verwendung eines zusätzlichen Wartekennzeichens für die Behandlung
von Anrufen im Wartezustand kann nun entweder grundsätzlich bei einem Anruf nach
der Aussage des Wartekennzeichens entschieden werden, wie die rufende Verbindung
zu einem wartenden Teilnehmer zu behandeln ist oder unter zusätzlicher Berücksichtigung
des Berechtigungskennzeichens des ruf enden Anschlusses.
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Mögliche Variationen des Wartekennzeichens: A : Wartezustand beenden,
neue Verbindung durchschalten B: Warten C : Nicht warten CBesetztzeichen) Dieses
Wartekennzeichen muB ebenfalls für die Teilnehmer im Speicher SP1 Jeweils in dem
Feld B eingetragen werden, wobei Jedoch nur die Teilnehmeranschlüsse mit diesem
Wartekennzeichen zu versehen sind, welche auch das Berechtigungskennzeichen besitzen,
da nur diese den Wartezustand einnehmen können. Da abgehende Amtsverbindungen über
freie Amtsübertragungen zugeteilt werden, ist ein Wartekennzeichen für diese jedoch
nicht notwendig.
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Wird nun das Berechtigungskennzeichen eines rufenden Anschlusses
bei der Entscheidung der Behandlung eines Verbundungswunsches zu einem wartenden
Teilnehmer mit berücksichtigt, 80 lassen sich Modifikationen des Wartekennzeichens
in Verbindung mit
der Prioritätsklasse des Berechtigungskennzeichens
des rufenden Anschlusses durchführen.
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Eine Entscheidungstabelle könnte folgendermaßen aussehen:
Prioritätsklasse |
A - x x y x |
Warte- |
B - y y z y |
kenn- |
zeichen C - y z z z |
x = Wartezustand beenden, neue Verbindung durchschalten y = Warten z = Nicht warten
(Besetztzeichen) Bei der Entscheidung nach x wird der Wartezustand des gerufenen
Teilnehmers selbsttätig abgebrochen und die vom rufenden Anschluß gewünschte Verbindung
zum rufenden Teilnehmer aufgebaut. Bei y kommt die neue Verbindung ebenfalls in
den Wartezustand, wobei die Verbindung zu dem gerufenen wartenden Teilnehmeranschluß
erst dann hergestellt werden kann, wenn dieser seinerseits seine wartende Verbindung
durchgeschaltet bekommen und wieder beendet hatte. Die Reihenfolge der Abarbeitung
der Verbindungswünsche geschieht bekanntlich in der Reihenfolge der Zeilenbelegung
im Speicher SP2, wodurch sichergestellt ist, daß auch bei komplizierten Zusammenhängen
die Verbindungswünsche in der richtigen Reihenfolge unter Berücksichtigung der Prioritätsklasse
abgefertigt werden.
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Es ist deshalb notwendig, im Speicher SP2,und zwar im Feld TA Jeweils
zusätzlich zur Adresse des gerufenen Teilnehmeranschlusses auch noch dessen Wartekennzeichen
und im Bereich TB zusätzlich zur Adresse rufenden und wartenden Anschlusses das
Jeweilige Berechtigungskennzeichen einzutragen. Bei neu hiazukommenden Verbindungen
können dann die oben beschriebenen Entscheidungen durch den Vergleich der Kennzeichen
aus dem Speicher SP2 schnell getroffen werden.
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In dem beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde davon ausgegangen,
daß Jede wartende Verbindung bereits einen Verbindungssatz VS zugeteilt bekommt.
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Dies hat Jedoch eine entsprechende Erhöhung der Zahl der vorhandenen
Verbindungssätze zur Folge, wenn die gleiche Verkehrsbelastung von der Vermittlungsanlage
bewältigt werden soll, wie bei einer Anlage ohne Wartemöglichkeit. Es ist ebenso
möglich, den Verbindungssatz VS erst bei Freiwerden des gewünschten Teilnehmers
zuzuteilen, und zwar zweckmäßigerweise denJenigen, der bereits für die gerade frei
gewordene Verbindung verwendet wurde. Bei diesem Verfahren wird die Verbindungssatzadresse
im Feld VS des Speichers SP2 nicht mehr benötigt.
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Eine weitere Ausgestaltung der Funktionen in Verbindung mit dem Berechtigungskennzeichen
zum Warten auf Freiwerden eines besetzten Teilnehmers und dem Wartekennzeichen besteht
darin, durch geeignete Schaltmittel in der zentralen Steuereinrichtung die durch
diese Kennzeichen gebotenen Möglichkeiten auf
bestimmte, vorgegebene
Zeitabschnitte zu begrenzen.
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Auf diese Weise kann die Wartemöglichkeit beispielsweise auf die Hauptverkehrszeiten
beschränkt werden, oder die Funktionen des Wartekennzeiohens durch das Vorliegen
bestimmter Zeitabschnitte unterschiedlich ausgestaltet werden. So können z.B. ankommende
Verbindungen über Anschlüsse von Externleitungen nur während der Hauptverkehrszeit
mit der höchsten Prioritätsklasse des Berechtigungskennzeichens zum Warten auf Freiwerden
eines besetzten Teilnehmeranschlusses ausgestaltet sein. Dies geschieht durch die
zentrale Steuereinrichtung ZST, indem bei der Überprüfung des Berechtigungskennzeichens
des betreffenden Anschlusses das Vorliegen eines vorgegebenen Zeitabschnittes berücksichtigt
wird, und außerhalb dieses Zeitabschnitts a.B. entweder die Prioritätsklasse modifiziert,
d.h. heruntergesetzt oder die ankommende Externverbindung im Besetztfall des gerufenen
Teilnehmeranschlusses nicht in den Wartezustand überführt wird, worauf dem rufenden
Teilnehmer das Besetztzeichen übermittelt wird. Die betreffenden Zeitabschnitte
können dabei entweder durch eine Uhr in der zentralen Steuereinrichtung ZST erzeugt
werden oder in Abhängigkeit von der verkehrsmäßigen Belastung der Vermittlungsanlage
von der zentralen Steuereinrichtung bestimmt werden.
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Während der unterschiedlichen Zeitschnitte kann auch das Wartekennzeichen
unterschiedliche Bedeutung besitzen. So ist es auch denkbar, die Bedeutung A bzw.
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x des Wartekennzeichens nur auf die Hauptverkehrszeit zu beschränken
und außerhalb dieser Zeit nur die Bedeutung B bzw. y wirksam werden zu lassen oder
umgekehrt,
d.h. in der Hauptverkehrszeit werden Verbindungswünsche zu wartenden Teilnehmeranschlüssen
zu diesen sofort durchgeschaltet, während außerhalb der Hauptverkehrszeit die ankommende
Verbindung in den Wartezustand überführt wird.