DE2657203B1 - Wickelwelle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickelwelle mit Tragringen für Wickelhülsen, wobei jeder Tragring eine in axialer Richtung entgegen der Kraft einer Rückstellfeder verschiebbare Hülse und in radialer Richtung über den Umfang des Tragringes vorstehend verschiebbare, von einer Kegelfläche der Hülse betätigte Spannelemente aufweist.

Eine derartige Wickelwelle nimmt eine Vielzahl von Tragringen auf, bspw. bis zu zwanzig und mehr Tragringen, die in axialer Richtung berührungsfrei voneinander drehbar sind. Die Bestückung einer solchen Wickelwelle ist sehr arbeitsaufwendig, weil jede einzelne Wickelhülse auf ihrem zugehörigen Tragring festgespannt werden muß. Bei empfindlichem Wickelgut muß jede einzelne Wickelhülse auf dem zugehörigen Tragring genau ausgerichtet und festgespannt sein.

Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung einer Wickelwelle der genannten Art, daß ein einfaches

ίο Lösen der Spannelemente zum Abnehmen der Wickelhülsen und entsprechend auch ein schnelles und sicheres Spannen nach dem Aufsetzen leerer Wickelhülsen möglich ist. Die Berührungsfreiheit der Tragringe in axialer Richtung darf dabei nicht gestört werden.

is Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zum gemeinsamen Lösen und Spannen von zahlreichen auf der Wickelwelle sitzenden, einzeln antreibbaren, berührungsfrei voneinander drehbaren Tragringen ein doppeltwirkendes Stellelement und eine

Koppelvorrichtung zur Übertragung einer gemeinsamen axialen Bewegung auf alle Hülsen vorgesehen sind, wobei einer Endstellung des Stellelements die Lösestellung der Spannelemente und der entgegengesetzten Endstellung des Stellelements die Spannstellung der Spannelemente entspricht.

Durch Verschieben der Hülse in axialer Richtung erreicht man ein sicheres und gleichzeitiges Lösen aller Spannelemente, so daß die zugehörige Wickelhülse ohne Schwierigkeiten abgenommen werden kann. Nach der Bestückung mit einer leeren Wickelhülse läßt man die Hülse unter der Wirkung der Rückstellfeder wieder in ihre Ausgangslage zurückkehren, wodurch die Spannelemente automatisch gespannt werden. Die Tragringe bleiben in axialer Richtung völlig voneinander getrennt und beeinflussen sich gegenseitig weder durch rollende noch durch gleitende Reibung. Die Spannelemente, der verschiedenen Tragringe sind voneinander unabhängig, so daß Toleranzen der Wickelhülsen ausgeglichen werden.

Damit die Spannelemente sicher gespannt werden, sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß in einer Umfangsnut des Tragrings eine Schraubenfeder angeordnet ist, die auch in Schlitze der Spannelemente eingreift. Diese Schraubenfeder zieht damit die Spannelemente in radialer Richtung nach innen, so daß die Spannelemente beim Verschieben der Hülse entgegen der Kraft der Rückstellfeder sicher gespannt werden.

Die Wickelwelle nach der Erfindung sieht in weiterer Ausbildung vor, daß die Hülsen selbst als Koppelvorrichtung wirksam sind. Dadurch erreicht man, daß bei Betätigung einer endständigen Hülse alle weiteren Hülsen verschoben und damit in die Entspannungsstellung für Spannelemente gebracht werden.

Nach einer abgewandelten Ausführungform der Erfindung kann man die Anordnung so treffen, daß jede Hülse einen gegen die Achse der Wickelwelle offenen U-Ring aufweist und daß die Koppelvorrichtung in axialer Richtung der Wickelwelle geführte mit Mitnehmernasen in den U-Ring eingreifende Zugstangen umfaßt. Damit kann man mit Hilfe der genannten Zugstangen die Hülsen aller Tragringe einer Wickelwelle gleichzeitig betätigen. Für die Zugstangen benötigt man dann nur einen vergleichsweise kleinen Stellweg.

¹^ Zur Betätigung und Verstellung der Hülsen sieht die Erfindung als weitere Ausgestaltung einen Schieber oder einen Zugring vor, der an einer die Wickelwelle aufnehmenden Schildp'atte verschiebbar gehalten ist.

Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert, in denen darstellen:

F i g. 1 eine Teilansicht einer Wickelwelle nach der Erfindung im Schnitt,

F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie U-II in F i g. 1,

F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in F i g. 1,

F i g. 4 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Wickelwelle nach der Erfindung und

F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in F i g. 4.

Eine Wickelwelle 1 nimmt eine Vielzahl von Tragringen 2 auf, deren Ringgehäuse 3 auf Kugellagern 4 abgestützt sind. Durch Distanzringe 5 und Sicherungsringe 6 erfolgt eine axiale Fixierung der Tragringe 2. Innerhalb der Wickelwelle 2 sind in bekannter Weise Friktionselemente für die Tragringe 2 untergebracht, die nicht dargestellt sind. Die Wickelwelle 1 trägt an den Enden Kugellager 7 sowie nicht dargestellte Antriebseinrichtungen. Das Lager 7 sitzt in einer Schildplatte 8.

Das Ringgehäuse 3 hat einen Stirnring 9 und einen Außenmantel 10, so daß ein Ringhohlraum 11 vorhanden ist. Der Stirnring 9 hat mehrere, etwa drei ringsegmentförmige Ausnehmungen 12 und Durchgänge 13 für Spannschrauben 14. Außerdem sind in dem Außenmantel 10 mehrere, z. B. drei Schlitze 15 vorgesehen. Auf einem durch die Schlitze 15 gehenden Umfangsbogen ist eine Umfangsnut 16 ausgebildet. Das dem Stirnring 9 gegenüberliegende Stirnende des Ringgehäuses 3 ist durch eine Ringplatte 17 abgeschlossen, die durch die Spannschrauben 14 gehalten ist. Die Ringplatte 17 läßt gegenüber dem Innenteil des Ringgehäuses 3 einen Umfangsschlitz 18 frei.

Im Innern des Ringgehäuses 3 ist eine Hülse 19 angeordnet, die durch eine Schraubendruckfeder 20 als Rückstellfeder vorgespannt ist. Die Hülse 19 hat drei ringsegmentförmige Zungen 21, die in die Ausnehmungen 12 des Stirnrings 9 hineinragen. Die Hülse 19 füllt mit einem Stirnteil den Umfangsschlitz 18 aus. An der Hülse 19 ist im Bereich der Schlitze 15 eine Kegelringfläche 22 angeformt. Innerhalb der Schlitze 15 sind ringsegmentförmige Spannelemente 23 angeordnet, die jeweils eine zu der Kegelringfläche 22 passende Gleitfläche 24 aufweisen. Außerdem ist in der Außenfläche der Spannelemente 23 in Umfangsrichtung ein Schlitz 15 vorgesehen. In der Umfangsnut 16 des Außenmantels 10 sowie in Schlitzen 25 findet eine Schraubenfeder 26 Aufnahme, die die Spannelemente 23 radial nach innen gespannt hält. Die Umfangsnut 16 hat jeweils gegen die Wände der Schlitze 15 hin abfallende Abschnitte 27.

Die Schildplatte 8 kann eine Schildplatte innerhalb der Wickelmaschine sein. Die Schildplatte 8 kann jedoch in anderer Weise auch zu einer gesonderten Bestückungseinrichtung gehören und dort die Kugellager 7 der Wickelwelle 1 aufnehmen. Die Schildplatte 8 hat Stellelemente 28, z. B. Hydraulikeinheiten für Stellstangen 29, die einen ringförmigen oder ringsegmentförmigen Schieber 30 tragen, dessen Stirnrand 31 auf die umlaufende Stirnfläche der Hülse 19 des benachbarten Tragrings 2 ausgerichtet ist. Die Stellstangen 29 enden in Anlageplatte 32, an denen Druckfedern 33 abgestützt sind, die den Schieber 30 entgegen der Pfeilrichtung 34 vorspannen. Der Schieber 30 ist damit durch die Wirkung der Druckfedern 32 immer in Abstand von dem Stirnrand der Hülse 19 gehalten.

Die Tragringe 2 nehmen jeweils eine Wickelhülse 35 auf, z. B. eine Flanschspule, die durch die Spannelemente 23 festgespannt ist. Nach Beendigung des Wickelvorgangs kommt die Wickelwelle 1 in die Bestückungsstation oder eine besondere Bestückungsvorrichtung und findet dort innerhalb der Schildplatte 8 Aufnahme. Die Wickelwelle 1 bleibt am anderen Ende frei fliegend, damit die Wickelhülsen 35 später abgezogen und aufgeschoben werden können. Nunmehr werden die Stellelemente 28 beaufschlagt, so daß der Schieber 30 in Pfeilrichtung 34 verschoben wird. Der Stirnrand 31 drückt dann auf den Stirnrand der Hülse 19, so daß

ίο dieselbe in F i g. 1 nach rechts verschoben wird. Die Zungen 21 jeder Hülse 19 kommen dabei mit dem Stirnrand der benachbarten Hülse 19 in Eingriff, so daß alle Hülsen 19 gleichmäßig nach rechts verschoben werden. Damit verschieben sich auch die Kegelringflächen 22 in entsprechendem Ausmaß, so daß die Spannelemente 23 längs der Gleitflächen 24 radial nach innen gleiten können. Die Schraubenfeder 26 zieht dabei die Spannelemente 23 nach innen. Die Abschnitte 27 ermöglichen ein volles Wirksamwerden der Schraubenfeder 26. Sobald alle Spannelemente 23 gelüftet sind, können die Wickelhülsen 35 frei abgezogen werden. Die Wickelwelle 1 kann mit leeren Wickelhülsen bestückt werden. Die Bestückung kann mit einer Aufschubhilfsvorrichtung und Positioniereinrichtung erfolgen, damit alle Wickelhülsen 35 automatisch positioniert werden können. Nach Positionierung der Wickelhülsen 35 werden die Stellelemente 28 zurückgestellt, so daß die Druckfedern 33 den Schieber 30 zurückziehen. Damit werden die Hülsen 19 durch die Schraubendruckfedern 20 zurückbewegt, so daß die Kegelringflächen 22 die Spannelemente 23 radial nach außen spannen und damit die Wickelhülsen 35 klemmend festhalten.

Eine abgewandte Ausführungsform der Erfindung ist in den Fig.4 und 5 dargestellt. Der Innenmantel des Ringgehäuses 3 hat im Bereich der Schlitze 15 gegen die Ringplatte 17 hin offene Schlitze 36 zwischen Ringsegmenten 37, die sich auf dem jeweiligen Kugellager 4 abstützen. Die Ringsegmente 37 lassen gegenüber der Wickelwelle 1 einen Spalt 38 frei. Von der Hülse 19 ragen durch die Schlitze 36 hindurch Stege

39 radial nach innen, die einen U-förmigen Ring 40 tragen, der innerhalb des Spaltes 38 liegt.

Die Wickelwelle 1 hat über den Umfang verteilt

mehrere Axialnuten 41, in denen jeweils Zugstangen 42 aufgenommen sind. Die Zugstangen 42 greifen mit Mitnehmernasen 43 in die offenen Profile der U-Ringe

40 ein. Am Ende jeder Zugstange 42 befinden sich Zughaken 44. Innerhalb der Schildplatte 8 sind Stellstangen 29 geführt, die durch Stellelemente 28 betätigbar sind und einen Schieber in Form eines Zugringes 30' tragen. F i g. 4 zeigt den Zugring 30' im Wartezustand, wobei die Zugstangen 42 nicht belastet sind. Infolgedessen spannen die Schraubendruckfedern 20 die Hülsen 19 gegen die Ringplatten 17. Die Spannelemente 23 werden radial nach außen gedrückt und spannen die Wickelhülsen 35 fest.

Zum Bestücken der Wickelwelle 1 werden die Stellelemente 28 beaufschlagt, so daß der Zugring 30' nach rechts bezogen auf die F i g. 4 verschoben wird.

Entsprechend werden die Zugstangen 42 nach rechts gezogen und greifen mit ihren Mitnehmernasen 43 in die U-Ringe 40 ein, so daß die Hülsen 19 entgegen ihrer Vorspannung verschoben werden. Die Spannelemente 23 können dann durch die Schraubenfeder 26 radial

""> nach innen gezogen werden. Damit sind die Wickelhülsen 35 frei abnehmbar. Es kann eine Bestückung und ein Festspannen der leeren Wickelhülsen durch Entlasten der Stellelemente 28 erfolgen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:

1. Wickelwelle mit Tragringen für Wickelhülsen, wobei jeder Tragring eine in axialer Richtung entgegen der Kraft einer Rückstellfeder verschiebbare Hülse und in radialer Richtung über den Umfang des Tragrings vorstehend verschiebbare, von einer Kegelfläche der Hülse betätigte Spannelemente aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zum gemeinsamen Lösen und Spannen von zahlreichen auf der Wickelwelle (1) sitzenden, einzeln antreibbaren, berührungsfrei voneinander drehbaren Tragringen (2) ein doppelwirkendes Stellelement (Schieber 30, Zugring 30') und eine Koppelvorrichtung zur Übertragung einer gemeinsamen axialen Bewegung auf alle Hülsen (19) vorgesehen sind, wobei einer Endstellung des Stellelements die Lösestellung der Spannelemente (23) und der entgegengesetzten Endstellung des Stellelements die Spannstellung der Spannelemente entspricht.

2. Wickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Umfangsnut (16) des Tragrings (2) eine Schraubenfeder (26) angeordnet ist, die auch in Schlitze (25) der Spannelemente (23) eingreift.

3. Wickelwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hülse (19) an einem Stirnende des Tragrings (2) einen umlaufenden Stirnrand und am gegenüberliegenden Stirnende des Tragrings in axialer Richtung vorstehende Zungen (21) aufweist und daß die Hülsen (19) selbst als Koppelvorrichtung wirksam sind.

4. Wickelwelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an einer die Wickelwelle (1) aufnehmenden Schildplatte (8) ein als Stellelement wirksamer, ringförmiger oder ringsegmentförmiger, in axialer Richtung verstellbare Schieber (30) gehalten ist, dessen Ringsegment auf die umlaufende Stirnfläche der benachbarten Hülse (19) ausgerichtet ist.

5. Wickelwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Hülse (19) einen gegen die Achse der Wickelwelle offenen U-Ring (40) aufweist und daß die Koppelvorrichtung in axialer Richtung der Wickelwelle geführte mit Mitnehmernasen (43) in den U-Ring eingreifende Zugstangen (42) umfaßt.

6. Wickelwelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in mehrere gleichabständige Axialnuten (41) der Wickelwelle Zugstangen (42) eingelegt sind.

7. Wickelwelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstangen (42) an einem Stirnende der Wickelwelle in Zughaken (44) auslaufen, die mit einem in einer Schildplatte (8) der Aufnahme der Wickelwelle geführten Zugring (30) zusammenwirken.