DE2656757A1

DE2656757A1 - Biegsamer schlauch

Info

Publication number: DE2656757A1
Application number: DE19762656757
Authority: DE
Inventors: Dietrich Luther; Horst Dr Sempf
Original assignee: Continental Gummi Werke AG
Current assignee: Continental AG
Priority date: 1976-12-15
Filing date: 1976-12-15
Publication date: 1978-06-29

Description

Biegsamer Schlauch
Die Erfindung bezieht sich auf aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit eingebetteten textilen oder metallischen Verstärkungseinlagen hergestellte biegsame Schläuche instesondere für hydraulische Bremseinrichtungen in Kraftfahrzeugen und für andere Druckflüssigkeitssysteme.
Auf die Verwendung biegsamer Schlauchleitungen in hydraulisch betätigten oder gesteuerten Systemen kann immer dann nicht verzichtet werden, wenn Druckimpulse zwischen relativ zueinander beweglichen Einrichtungsteilen zu übertragen sind. Dies trifft beispielsweise in Kraftfahrzeug-Bremseinrichtungen für den Leitungsweg der Bremsflüssigkeit von dem Hauptbremszylinder in dem gefederten Fahrzeug-Untergestell nach den in den Fahrzeugrädern untergebrachten Radbremszylindern zu; doch ist die Erfindung keineswegs auf dieses besondere Einsatzbeispiel beschränkt: An die Druckfestigkeit der Verbindungsschläuche und ihre gleichbleibende Gebrauchstüchtigkeit unter extremen Bedingungen werden außerordentlich hohe Anforderungen gestellt, denen mit den bekannten Ausführungen im allgemeinen aber weitgehend entsprochen werden kann. Mit der Verwendung der auf Glykolbasis hergestellten, aus technischen Gründen in steigendem Umfange bevorzugten Druckflüssigkeiten stellten sich jedoch unerwartet neuartige, mit herkömmlichen Mitteln nicht mehr zu behebende Erschwernisse ein. Die im Vergleich zu sonst üblichen Hydraulik-Fliissigkeiten stark ausgeprägte hygroskopische Eigenschaft der Glykol-Druckmittel hat zur Folge, daß Feuchtigkeit von außerhalb durch die Schlauchwandungen angezogen und aufgenommen wird. Der unvermeidlich steigende Wasseranteil setzt aber wiederum den Siedepunkt der Druckflüssigkeit so weit herab, daß unter Umständen funktionsstörende, in Bremseinrichtungen unbedingt gefährliche Gasblasen entstehen können.
Es liegt nahe, der unerwünschten Wasseraufnahme der Druckflüssigkeit durch Herstellen der Schläuche wenigstens in Teilschichten aus einem bekannt diffusionsfesten Elastomer wie beispielsweise Butyl-, Chlorbutyl - oder EPDM-Kautschuk vorzubeugen. Dieser Weg erwies sich in der Praxis aber als nicht gangbar. Denn gerade diese Spezial-Elastomere neigen in hohem Maße zum sogenannten Kaltfließen, wodurch einmal schon das Einbinden in den Anschlußarmaturen erschwert ist und zum anderen im Laufe der Zeit - unter dem Einfluß pulsierender Druckbeanspruchungen beschleunigt - immer wieder Undichtigkeiten an den Verbindungs stellen auftreten. Darüber hinaus weisen sie eine nur ungenügende Bestandigkeit gegen Öle und Schmierfette auf und sind schon aus diesem Grunde für die überwiegende Zahl aller Einsatzfälle von vornherein nicht geeignet.
Es ist demgemäß Aufgabe der Erfindung, für den Gebrauch in Druckflüssigkeitssystemen geeignete Schläuche ohne Beeinträchtigung ihrer vorgegebenen technisch-physikalischen Eigenschaften so zu gestalten und auszubilden, daß das unerwünschte Durchdiffundieren von Feuchtigkeit durch die Schlauchwandungen praktisch ausgeschlossen ist. Diese Aufgabe wird für Schläuche der eingangs geschilderten Art dadurch gelöst, daß sie mit einer ihre Außenmantelfläche geschlossen überdeckenden und eng daran anliegenden Umhüllung aus einem gegenüber Wasser und Wasserdampf diffusionafesten elastomeren Werkstoff, vorzugsweise aus einem Butyl-, Chlorbutyl- oder EPDM-Kautschuk, versehen werden.
Die Erfindung behält den funktionsbedingten üblichen Aufbau der Schläuche in allen Einzelheiten bei, so daß deren Gebrauchstüchtigkeit in jeder Hinsicht im vollen Umfang gewahrt ist. Mit der getrennt davon hergestellten und nachträglich aufgeschobenen neuartigen Umhüllung schafft sie eine Schutzvorrichtung, die den Schläuchen zusätzlich zu ihren mechanischen und chemischen Eigenschaften die notwendige Diffusionsfestigkeit verleiht. Der besondere Vorteil dieser Maßnahme liegt darin, daß sich an dem herkömmlichen Herstellungsverfahren und dem Aufbau der Schläuche selbst nichts ändert, sondern die Umhüllung erst im Bedarfsfalle auf die fertigen Schläuche aufgeschoben zu werden braucht. Wahlweise können die Schläuche mit der Umhüllung gebrauchsfertig auf Lager gehalten oder aber stattdessen unmittelbar vor dem Einbau an Ort und Stelle damit versehen werden. Die mit vergleichsweise dünnen Wandstärken zweckmäßig ohne jede Verstärkungseinlagen hergestellten Umhüllungen beeinträchtigen die Biegsamkeit der Schläuche nicht oder in nicht nennenswertem Maße. Es empfiehlt sich, sie an den anschlußbereit eingebundenen Schlauchleitungen nur zwischen den Armaturen außerhalb deren Eingriffsbereiches zu halten, so daß jeder nachteilige Kaltflußeffekt mit der Gefahr späterer Undichtigkeiten entfällt und außerdem auch die üblichen Einbindemaße und Armaturgrößen beibehalten werden können. Beschädigte und unbrauchbar gewordene Umhüllungen sind jederzeit ohne Schwierigkeiten zu entfernen und auszutauschen. Durch geschlitzte, längsgeteilte Ausbildung der Umhüllungen kann dies noch wesentlich erleichtert und vereinfacht werden.
Zum Verdeutlichen der Erfindung ist ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Die Zeichnung zegt ein Teilstück eines erfindungsgemäßen Schlauches in teilweise längsgeschnittener Ansicht. Der Schlauch ist aus dem eigentlichen, druck tragenden Innenschlauch 1 und einer auf diesen aufgeschobenen äußeren Schutzhülle 2 zusammengesetzt. Der Innenschlauch 1 ist in an sich bekannter ieise aus einem dem Verwendungszweck angepaßten Gummi mit eingebetteten Verstärkungseinlagen 11 hergestellt und wird von der Schutzhülle 2 mit wählbarer Umfangaspannung ohne jede stoffschlüssige Bindung über seine ganze Länge umschlossen.
Die Schutzhülle besteht beispielsweise aus Chlorbutylkautschuk und weist eine im Vergleich zu dem Innenschlauch 1 nur geringe Wandstärke auf.

Claims

Patentansprüche: C )Aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen mit eingebetteten textilen oder metallischen Verstärkungseinlagen hergestellter biegsamer Schlauch insbesondere für hydraulische Bremseinrichtungen in Kraft fahrzeugen und für andere Druckflüssigkeitssysteme, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer seine Außenmantelfläche geschlossen überdeckenden und eng daran anliegenden Umhüllung (2) aus einem gegenüber Wasser und Wasserdampf diffusionsfesten elastomeren Werkstoff versehen ist.
2. Schlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (2) aus einem Butyl- oder Chlorbutylkautschuk hergestellt ist.
3. Schlauch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (2) aus einem EPDM-Kautschuk hergestellt ist.
4. Schlauch nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (2) ohne Verstärkungseinlagen hergestellt ist.
5. Aus einem in Anscalußarmaturen eingebundenen Schlauch nach den Ansprüchen 1 bis 4 bestehende Schlauchleitung, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung (2) sich zwischen den Anschlußarmaturen außerhalb deren Eingriffsbereichen erstreckt.