DE2656602C3 - Verfahren zum Extrahieren von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin aus Maulbeerpflanzen - Google Patents
Verfahren zum Extrahieren von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin aus MaulbeerpflanzenInfo
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- C07D211/04—Heterocyclic compounds containing hydrogenated pyridine rings, not condensed with other rings with only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Extrahieren von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin aus
Maulbeerpflanzen gemäß dem vorstehenden Patentanspruch. Die Zielverbindung hat die Formel I.
HO I OH
CH2OH
Sie hat eine bemerkenswerte antihyperglykämische Wirksamkeit.
In Chem. & Ind. 51 (1966), Seite 2126-27, ist die Gewinnung von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin,
d. h. der obigen Verbindung (I), durch reduktive Umordnung von 6-Azido-6-deoxy-D-fruktofuranose
beschrieben. Aus dieser Literaturstelle ist somit zwar die Synthese der fraglichen Verbindung bekannt, aber
sie enthält keinerlei Hinweis, daß die Verbindung (1) auch in der Natur vorkommt.
Erfindungsgemäß wurde nun festgestellt, daß diese an
sich bekannte Verbindung I in Maulbeerpflanzen vorkommt, d. h. in Mori cortex, und zwar in sehr kleinen
Mengen von weniger als 0,1%. Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, angesichts dieser
niedrigen Konzentrationen des Naturstoffs in den Pflanzen ein wirtschaftliches und profitables Verfahren
anzugeben, nach dem die gewünschte Verbindung isoliert werden kann. Diese Aufgabe wurde durch das
eingangs erläuterte erfindungsgemäße Verfahren in überraschender Weise gelöst. Es ist aber auch
gegenüber dem bekannten Syntheseverfahren in erheblichem Maße technisch fortschrittlich: Maulbeerpflanzen
sind in der Natur weit verbreitet und leicht erhältlich. Dagegen sind Ausgangsstoffe oder Zwischenprodukte
des bekannten Syntheseverfahrens nicht handelsüblich. Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt
auch nur zwei Stufen, das bekannte dagegen acht. Schließlich betragen die Kosten der Massenproduktion
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nur etwa ein Fünftel der bei dem bekannten Syntheseverfahren
anfallenden Kosten.
Im einzelnen wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren so vorgegangen, daß ein feines urd trockenes
Pulver von Pflanzen der Morus-Arten, wie beispielsweise Morus alba L, M. bombycis Koidz oder M. Lhou
Koidz (M. multicaulis Perr.), vorzugsweise trockene Pulver von Wurzeln und Rinden dieser Pflanzen, mit
Wasser oder einem gewöhnlichen polaren organischen Lösungsmittel, wie Methanol, extrahiert wird, wonach
der erhaltene Extrakt eingeengt und mit einem organischen Lösungsmittel behandelt wird, das eine
geringere oder keine Polarität aufweist, wie Äthylacetat, Äther, η-Hexan. Dann werden die löslichen Stoffe
entfernt, und die zurückbleibende wasserlösliche Substanz wird der Säulenchromatographie mit einem
Ionenaustauschharz zum Isolieren des Wirkstoffs darauf unterworfen. Als Säulenfüllkörper kann auch Aktivkohle-Kieselgur
verwendet werden. Die so isolierten
ίο Kristalle haben, wie aus den Massenspektralwerten
ermittelt wurde, ein Molekulargewicht von 163 und die folgenden physikalischen Eigenschaften:
Elementaranalyse für C16H13NO4:
Berechnet: C 44,16, H 8,03, N 8,58%,
gefunden: C 44,13, H 8,41, N 8,67%.
Berechnet: C 44,16, H 8,03, N 8,58%,
gefunden: C 44,13, H 8,41, N 8,67%.
Schmelzpunkt: 204 bis 205° C
Optische Drehung: [οφ = +45,1° (C, 0,96 H3O)
Die nähere chemische Untersuchung ergab, daß dieser Stoff die vorstehend angegebene Forme!! hat.
Die Extraktion der Verbindung I gemäß der Erfindung wird anhand der Beispiele 1 bis 4 im einzelnen
erläutert
1 kg handelsübliches trockenes Mori cortex wurden in einer Mühle pulverisiert und dann ciurch Ausziehen
(Mazeration) dreimal 24 Stunden lang mit 2 1 Methanol
jo extrahiert Die erhaltenen Extraktlösungen wurden vereinigt und im Vakuum auf 80 g Methanolextrakt
eingeengt Dieser Methanolextrakt wurde in der lOfachen Menge Wasser gelöst und suspendiert, und
nach Entfernen der äthylacetatlöslichen Komponenten
J5 wurde der wasserlösliche Stoff der Säulenchromatographie
mit einem ionenaustauscherharz vom OH-Typ unterzogen. Dann wurde das wäßrige Eluat gesammelt
und weiterhin durch eine Säule mit einem Ionenaustauscherharz vom Η-Typ geschickt und schließlich zum
Entfernen der neutralen Stoffe und anderer Verunreinigungen mit Wasser entwickelt. Dann wurde das
Material mit 03 η wäßrigem Ammoniak eluiert. In
diesem Fall ist es ausreichend, 1 I Elual zu sammeln,
nachdem der pH-Wert des Eluats sich vom neutralen zum alkalischen Bereich verschoben hat. Aus diesem mit
0ß η wäßrigem Ammoniak eluierten Produkt wurde das Wasser im Vakuum herausdestilliert, wobei eine braune
feste Masse erhalten wurde, die aus Methanol kristallisiert wurde, wobei 570 mg farblose Kristalle
ίο erhalten wurden. Die Ausbeute betrug, bezogen auf die
Mr-nge des trockenen Ausgangsmaterials, 0,057%.
Der Methanolextraktionsrückstand von handelsüblichem
Mori cortex, wie es in Beispiel 1 verwendet wurde.
wurde durch Ausziehen (Mazeration) zweimal für 24 Stunden mit 51 Wasser extrahiert. Die erhaltene
Extraktlösung wurde im Vakuum auf etwa 1 I eingeengt und der Säulenciiromatographie mit einem basischen
lonenaustauscherharz unterzogen, Der mit Wasser
eluierte Anteil wurde weiterhin durch eine Säule mit einem sauren Ionenaustauscherharz gegeben, wonach
mit H2O entwickelt und nach dem Entfernen der
neutralen Stoffe und anderer Verunreinigungen mit 03 η wäßrigem Ammoniak eluiert wurde.
Aus diesem Eluat von 0,3 η wäßrigem Ammoniak wurde das Wasser abdestilliert, wobei eine braune feste
Masse erhalten wurde, die dann in Methanol gelöst und
einer Behandlung mit einer kleinen Menge Aktivkohle unterzogen und schließlich auskristallisiert wurde,
wobei 850 mg farblose Kristalle erhalten wurden. Die Ausbeute betrug 0,085%, bezogen auf trockenes
Ausgangsmaterial. Aus den Verfahren der Beispiele 1 und 2 wurden insgesamt aus 1 kg handelsüblichem
trockenem Mori cortex 1420 mg des gewünschten Stoffes erhalten, so daß die Gesamtausbeute 0,142%
betrug.
500 g trockene Wurzelringe von M. Lhou Koidz (M. multicauls Pem) wurden pulverisiert und durch Ausziehen
(Mazeration) zweimal für 24 Stunden mit 3 1 Wasser extrahiert Das Eluat wurde im Vakuum auf etwa 1 1
eingeengt, der Säulenchromatographie mit 1 kg eines Gemischs aus gleichen Mengen Aktivkohle und
Kieselgur unterworfen und dann zum Entfernen der anorganischen Salze und anderer Verunreinigungen mit
Wasser entwickelt. Dann wurde das Produkt weiterhin mit 21 eines Gemischs aus gleichen Mengen Äthanol
und Wasser entwickelt, und das Äthanol/Wasser-Eluat wurde im Vakuum eingeengt und bis zur Trockne
eingedampft, wobei eine braune feste Fasse erhalten wurde. Diese wurde weiterhin mit heißem Methanol
extrahiert, und der methanollösliche Anteil wurde mit Aktivkohle behandelt und dann eingeengt, wobei
820 mg farblose Kristalle erhalten wurden. Die Auribeute
betrug, bezogen auf die Menge an trockenem Ausgangsmaterial, 0,164%.
Rinden von M. alba L und Blätter von M. bombycis Koidz wurden auf die in den Beispielen 1 und 2
beschriebene Weise behandelt, wobei derselbe Wirkstoff in Ausbeuten von 0,052% bzw. 0,015% erhalten
wurde.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Extrahieren von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin aus Maulbeerpflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Pflanze der Morus-Art mit Wasser oder einem polaren organischen Lösungsmittel extrahiert und den erhaltenen Extrakt einer Behandlung mit einem Ionenaustauschharz und/oder Aktivkohle-Kieselgur und/oder der Silikagelsäulenchromatographie unterzieht
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JP15742575A JPS5282732A (en) | 1975-12-29 | 1975-12-29 | Blood sugar depressant and lipid biosynthesis inhibitor for animals |
JP15742375A JPS5282710A (en) | 1975-12-29 | 1975-12-29 | Extraction of effective drug component from mulberry |
JP23976A JPS5283951A (en) | 1976-01-01 | 1976-01-01 | Remedy for hyperglycemia and depressant for lipid-biosythesis |
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DE19762660486 Expired DE2660486C2 (de) | 1975-12-29 | 1976-12-14 | Verwendung von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin als Arzneimittel |
Family Applications After (1)
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DE19762660486 Expired DE2660486C2 (de) | 1975-12-29 | 1976-12-14 | Verwendung von 2-Hydroxymethyl-3,4,5-trihydroxypiperidin als Arzneimittel |
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- 1976-12-14 DE DE19762660486 patent/DE2660486C2/de not_active Expired
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