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Zentriereinrichtung für Buchsen mehrpoliger Steckverbindunqen
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Buchsenteile für mehrpolige, insbesondere hochpolige Steckverbindungen,
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, sind aus der Praxis bekannt und beispielsweise
auch Gegenstand der DIN-Norm-Entwürfe 43651 und 43652.
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Sie sind so konzipiert, dass die in den Kammern in Steckrichtung fixierten
Buchsen bei Bedarf wieder herausnehmbar sind. Dazu werden die federnden Rastnasen
jeder zu lösenden Buchse mittels eines von der Steckerseite her in die betreffende
Kammer eingeführten rohrförmigen Entriegelungswerkzeugs mindestens bis zur Innenkante
des Rastbundes zusammengedrückt, so dass die Buchse zur Einführungssete hin aus
der Kammer herausgezogen werden kann.
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Die Wandstärke des Entriegelungsrohrs muss, damit seine Funktion sicher
gewährleistet ist, mindestens gleich der Breite des Rastbundes sein.
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Es ist deshalb unvermeidbar, dass zwischen den Buchsen und der jeweiligen
Kammerwand ein Spalt verbleibt, der ebenfalls wenigstens die genannte Breite aufweist.
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Ausserdem handelt es sich bei derartigen Steckverbindungen um Massenartikel,
deren Fertigung, vorwiegend aus wirtschaftlichen Gründen, nicht in beliebiger Genauigkeit
erfolgen kann, so dass in der Praxis nur verhältnismässig grobe Toleranzfelder möglich
sind, wie z.B. bei den Buchsenkammern nach dem DIN-Narm-Entwurf 43651, Teil 4.
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Aus diesen Gründen kommt es bei Steckverbindungen der genannten Artinsbesondere
bei hohen Polzahlen - häufig vor, dass die Buchsen azentrisch zur Kammerachse liegen.
Damit ist aber die Grundvoraussetzung für den sinnvollen praktischen Einsatz von
Steckverbindungen, nämlich die Zentrizität der Kontaktteile,nicht mehr erfüllt.
Vielmehr wird dadurch sowohl das Einführen eines Entriegelungswerkzeugs, als auch
das Zu -sammenfugen der beiden Steckverbinderteile, auch wenn die Steckerstifte
gerade sind und zentrisch zur Kammerachse stehen, nicht nur erschwert, sondern meistens
durch das Auftreffen des Entriegelungswerkzeugs bzw.
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der Steckerstifte auf Randteile der Buchsen völlig blockiert.
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Hinzu kommt, dass bei diesem Vorgang, auch bei geringer Kraftanwendung,
eine Beschädigung bzw. Zerstörung der Buchsen häufig nicht zu vermeiden ist.
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Bekannte Lösungsmöglichkeiten der Zentrierung der Buchsen, wie z.B.
an der Kammerwand angebrachte Rippen, Warzen o.ä. sind hier nicht anwendbar, weil,
abgesehen von Fertigungsschwierigkeiten beim Entformen der Buchsenkammern, das Verriegelungswerkzeug
nicht mehr einführbar wäre.
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Eine Möglichkeit, beide Forderungen gleichzeitig zu erfüllen, bestünde
darin, das im Kabelanschlussteil jeder Kammer liegende Buchsenstück z,B. mit zwei
Ringwülsten auszustatten. Eine derartige Lösung hat jedoch den für Steckverbindungen
der genannten Art besonders grossen Nachteil, dass die Kammerlänge und damit die
Baulänge des gesamten Buchsenteils durch den erforderlichen grossen Abstand zwischen
den beiden Ringwülsten sehr gross wäre, Ausserdem würde eine derartige Lösung die
Steckbuchsen merklich verteuern.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Buchsenteil nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu schaffen, das eine möglichst kleine Kammerlänge
aufweist, die Einführung eines rohrförmigen Entriegelungswerkzeuges von der Steckerseite
her ermöglicht und bei dem die erforderliche Zentrizität der Buchsen auch bei ungünstiger
Toleranzlage der Kammer- bzw, Kontaktelementabmessungen auf möglichst einfache und
preisgünstige Weise erreicht und auch bei häufigem Stecken und Lösen dauerhaft sicher
gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindurgsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil
dieses Anspruches angegebenen konstruktiven MaBnahmen gelöst, wobei zweckmässigerweise
die Zentrierlappen in der Nähe des steckerseitigen Endes der Buchsen anliegen, weil
dann die stabilste Zentrierung erreicht ist.
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Bei einem derartigen Buchsenteil ist auf ebenso einfache wie wirkungsvolle
Weise einerseits eine sichere Zentrierung ermöglicht - und zwar auch bei verhältnismässig
groben Toleranzen der Kammer - und Kontaktelementabmessungen (kostengünstige Fertigung)
- und zum anderen die Möglichkeit der Einführung herkömmlicher rdhrförmiger Entriegelungswerkzeuge
gegeben. Dieses Einführen ist zudem gegenüber bisherigen Lösungen wesentlich erleichtert,
weil die von der Buchse in Richtung zur Kammerwand hin verlaufenden Teile der Zentrierlappen
eine trichterförmige Einführungsöffnung bilden. Ausserdem sind die seither üblichen
Steckbuchsen
ohne Änderung-verwendbar und damit auch kurze Kammerlängen gegeben. Die Fertigung
der erfindungsgemässen Buchsenteile, z.B. im Spritzgussverfahren, ist gegenüber
den bekannten weder verteuert, noch durch Schwierigkeiten bei der Entformung belastet.
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Schliesslich stellt ein derartiges Buchsenteil trotz seiner Einfachheit
eine robuste Konstruktion dar, die eine dauerhaft sichere Funktion gewährleistet.
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Bei einer Ausgestaltung des erfindungs gemässen Buchsenteils nach
Anspruch 2 liegen die Zentrierlappen unter Druck federnd an den Buchsen an, so dass
unabhängig von der Toleranzlage der Buchsen stets deren Zentrizität in der zugehörigen
Klammer gewhrleistet ist.
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Vor allen Dingen werden aber beim Einführen der Steckbuchsen in die
zugehörigen Kammern die Zentrierlappen derart aufgespreizt, dass sich in vorteilhafter
Weise ein grösserer Effnungswinkel des Ein -führungstrichters ergibt.
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Eine Ausführungsform nach Anspruch 3 bietet den Vorteil, dass die
trichterförmige Einführungseffnung schon an der Kammeröffnung beginnt.
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Dadurch ist insbesondere das Zusammenstecken des Buchsenteils mit
dem Steckerteil, bei dem die einzelnen Stifte nicht eintnehbar sind, wesentlich
erleichtert und zwangsläufig ein sicheres Einführen auch dann erreicht, wenn die
beiden Steckuerbinderteile schräg zusammengesteckt werden oder die Steckerstifte
leicht verbogen und/oder nicht angefast sind.
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Eine sichelförmige Gestaltung der Zentrierlappen gemäss Anspruch 4
ist einfach, verstärkt noch die genannten vorteilhaften Wirkungen durch die Form
der Gleitbahn des Trichters und dehnt sie durch die Ausbildung eines Doppeltrichters
auch auf das Einfuhren der Buchsen in die Kammern aus, Die damit geschaffenen Möglichkeiten
einer weitgehend unsorgfältigen Behandlung der Kontaktbuchsen (z.B. beim Crimpuorgang
oder beim Transport) einerseits und der Wahl verhältnismassig grober Toleranzen
andererseits verbilligen die Herstellung und stellen somit gerade bei derartigen
Massenartikeln besonders wertvolle Eigenschaften dar Die Anordnung der am weitesten
zur Kammerachse hin vorgewölbten Teile der Zentrierlappen auf Hohe der Stirnkante
der Steckbuchsen stellt eignen günstigen Kompromiß dar.
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Soll jedoch im Einzelfall der leichten Einführbarkeit der Steckerstifte
gegenüber derjenigen des Entriegelungswerkzeuges der Vorzug gegeben werden, so ist
es zweckmassig, die genannten Teile etwas nach innen zurückzusetzen, während es
im umgekehrten Fall sinnvoll ist, diese Teile ein wenig in Richtung zur Kammeröffnung
hin zu verlegen.
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Eine Ausführung des erfindungsgemässen Buchsenteils nach Anspruch
5 zeichnet sich durch seine besonders kostengünstige Herstellbarkeit aus.
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Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen
Buchsenteils. Dabei stellt Fig. 1 einen vergrösserten Ausschnitt in Draufsicht und
Fig. 2 einen Schnitt durch zwei Kammern dar, in deren eine eine Buchse mit angeschlossener
Leitung eingeführt ist.
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Das aus Isolierstoff bestehende Buchsenteil 1 weist in seinem mittleren
Teil eine Anzahl von in Steckrichtung verlaufenden Kammern 2 auf, in die von der
der Steckseite gegenüberliegenden Seite her Steckbuchsen 3 einführbar sind, nachdem
sie vorher in Crimptechnik an die zugehörigen Leitungen 4 angeschlossen wurden.
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Im eingeführten Zustand liegt einerseits ein Ringwulst 5 jeder Steckbuchse
3 an einer schrägen Schulter 6 der Kammerwand an, zum anderen hintergreifen federnde
Rastnasen 7 der Steckbuchse 3 einen ring-Rast förmigenlbund 8 der Kammer 2. Damit
ist die Steckbuchse 3 in achsialer Richtung festgelegt, ein Lösen ist nur mit einem
entsprechenden Entriegelungswerkzeug möglich, das von der Steckerseite her in die
Kammer 2 eingeführt wird und dabei die Rastnasen 7 bis über die Innenkante des t
bundes 8 zusammendrückt.
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A Die Fixierung der Steckbuchsen3quer zur Achse, also die Zentrierung,
erfolgt zum einen durch den Ringwulst 5 und geringfügig auch durch d;e Rastnasen
7, zum anderen durch vier gleichmässig am Umfang der Kammerwand verteilte Zentrierlappen
9. Diese sind sichelförmig ausgebildet, wobei die stumpfen, innen liegenden Enden
fest mit der Kammerwand verbunden und die Sicheln in gleichen Abständen von der
Kammerachse A zu dieser hin vorgewölbt aind .
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Beim Einführen in die Kammer 2 wird jede Steckbuchse 3 durch Entlanggleiten
ihrer Stirnkante lo am inneren Bogenteil der Sicheln zwangsweise
zentriert
und drückt in Betriebslage die in Richtung zum Steckerteil über die Buchseshinausragenden
Zentrierlappengderart auseinander, dass sie unter Druck an der Stirnkante lo anliegen
und mit ihren freien Enden wt zur Kammerwand hin aufgespreizt sind.
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Auf diese Weise entsteht eine trichterförmige Öffnung, die praktisch
stufenlos in die Buchse übergeht.
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Dadurch ist auf einfache und elegante Weise nicht nur das problemlose
Einführen eines Entriegelungswerkzeuges ermöglicht, sondern ein Zusammenstecken
des Stiftteils mit dem Buchsenteil 1 auch dann sicher gewährleistet, wenn die Toleranzen
der Kammer- und Kontaktelementabmessungen ungünstig liegen, die Kontaktteile leicht
deformiert sind oder die Steckerstifte schräg zur Kammerachse A eingeführt werden.