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Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren
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von Getreide, Sämereien oder dergleichen anderem Nutzgut Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Reinigen und Sortieren von Getreide, Sämereien oder dergleichen
anderem Nutzgut, bei dem das aufgegebene Gut vermittels eines Luftstroms in verschiedene
Fraktionen sortiert wird, von denen eine erste Fraktion einen überwiegenden Anteil
des Nutzguts enthält, und bei dem diese erste Fraktion in zwei Teilströme unterteilt
wird, von denen ein erster Teilstrom inwesentlichen gutes Nutzgut und der zweite
sowohl gutes als auch schwächeres Nutzgut enthält.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zum Reinigen und Sortieren
von Getreide, Sämereien oder dergleichen anderem Nutzgut mit einer Windausleseeinrichtung,
die ein im wesentlichen waagerecht angeordnetes und im wesentlichen
senkrecht
von unten nach oben von einem Luftstrom durchsetztes Rost umfaßt, über das das Aufgabegut
hinweg geleitet wird, wobei eine erste'den überwiegenden Anteil des Nutzguts enthaltende
Fraktion durch das Rost oder hinter dieseL nach unten fällt, mit einer Trenneinrichtung,
die die erste Fraktion, in waagerechter Strömungsrichtung des Aufgabeguts gesehen,
in einen ersten, vorderen und einen zweiten, hinteren Teilstrom unterteilt, und
mit getrennten Auffangeinrichtungen für die beiden Teilströme.
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Ein Verfahren und eine Vorrichtung der voranstehend genannten Art
sind aus der DT-PS 1 167 635 bekannt. Die bekannte Vorrichtung besitzt in einem
Gehäuse ein Rost aus Profilstäben, das gegenüber der Waagerechten leicht geneigt
ist und dem das Gut in einer im wesentlichen waagerechten Bewegung von einem Ende
her zugeführt wird. Das Rost wird von unten von einem so starken Luftstrom durchsetzt,
daß nur die schweren Teile des aufgegebenen Guts durch die Profilstäbe des Rosts
hindurch nach unten fallen, während leichtere Teile wie leichte Verunreinigungen
und mehr oder weniger leichte Getreidekörner mit dem Luftstrom nach oben gerissen
werden. Die nach unten durch das Rost hindurchfallende Fraktion des aufgegebenen
Guts enthält daher den überwiegenden Anteil des Nutzguts, wobei die guten Nutzgutteile,
die relativ schwer sind, bereits am Anfang durch das Rost fallen, während die leichteren,
schwächeren Nutzgutteile zunächst ein Stück vom Luftstrom über das Rost getragen
werden und erst nahe seinem Ende nach unten fallen. Unter dem Rost befinden sich
zwei gesonderte Auffangeinrichtungen für das durchfallende Gut, die derart mittels
einer verstellbaren Klappe voneinander getrennt sind, daß das vor der Klappe durch
das Rost fallende Gut einen ersten Teilstrom bildet, der in eine andere Auffangeinrichtung
fällt als der zweite, hinter der Klappe durch das Rost fallende Teilstrom. Dabei
ist das im ersten Teilstrom enthaltene Nutzgut im Mittel
besser
als das des zweiten Teilstroms. Es ist jedoch nicht möglich, die Klappe so einzustellen,
daß der erste Teilstrom ausschließlich gutes Nutzgut und der zweite Teilstrom ausschließlich
schwächeres Nutzgut enthält. Vielmehr werden sich sowohl im ersten Teilstrom schwächere
als auch im zweiten Teilstrom gute Nutzgutteile befinden. Eine exakte Sortierung
ist mit der bekannten Vorrichtung daher nicht möglicht.
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Bei einer anderen bekannten Getreidereinigungsmaschine wird das Gut
in ähnlicher Weise zunächst auf das waagerecht angeordnete Rost einer Windausleseeinrichtung
aufgegeben, das von unten nach oben von einem Luftstrom durchsetzt wird, so daß
leichtere Getreidekörper und leichte Verunreinigungen mit dem Luftstrom nach oben
gerissen werden, während nur die schwereren Teile des aufgegebenen Guts, die sowohl
Nutzgut als auch Verunreinigungen umfassen, durch das Rost nach unten fallen. Dabei
wird jedoch unterhalb des Rosts keine Aufteilung der hindurch fallenden Fraktion
des aufgegebenen Guts in verschiedene Teilströme vorgenommen. Vielmehr wird die
durchfallende Fraktion gleichmäßig auf zwei gesonderte Siebanordnungen verteilt,
die beide aus einem sogenannten Schrollensieb, und einem Sandsieb bestehen. Dabei
sind die Schrollensiebe so ausgebildet, daß das gute und das schwächere Nutzgut
einschließlich dem Nutzgut in der Größe entsprechenden und kleineren Verunreinigungen
durch die Siebe hindurchfallen, während Schrollen, das sind grobe Verunreinigungen
wie Disteln, große Steine und dergleichen auf der Siebfläche zurückbleiben und von
hier als Abfall abgeführt werden. Die die Schrollensiebe passierenden Teile gelangen
auf ein Sandsieb, durch das feinkörnige Verunreinigungen und gegebenen falls Körnerbruch
hindurchfällt, während das flutzgut zurückbleibt und zu einem utzgutauslaß geführt
wird. Mit dieser bekannten Vorrichtang kann die erwünschte Auftrennung des Nutzguts
in hutes unes schwacheres Nutzgut nicht - rc3ellesmen werden.
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Die Aufgabe deg Erfindung ist es, t-ii. VerJallren and eine ir-
richtung
zu schaffen, die es bei sehr hoher Stundenleistung, d.h. einem großen Gutdurchsatz
pro Zeiteinheit, ermöglichen, einen.optimal hohen Anteil des im aufgegebenen Gut
enthaltenen guten Nutzguts auszusortieren.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß der zweite Teilstrom einer Sortiersiebung zwecks
Sortierung in gutes und schwächeres Nutzgut unterworfen wird und daß dann das durch
die Sortiersiebung aussortierte gute Nutzgut mit dem ersten Teilstrom wieder vereinigt
wird.
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Es ist möglich, die durch Windauslesung erhaltene, den überwiegenden
Anteil des Nutzguts enthaltende Fraktion in zwei solche Teilströme aufzuteilen,
von denen der erste, gegebenenfalls neben Verunreinigungen, nahezu nur noch gutes
Nutzgut enthält. Dies hat zur Folge, daß der zweite Teilstrom im wesentlichen schwächeres
Nutzgut, aber zusätzlich einen nicht unbeachtlichen Teil von gutem Nutzgut aufweist.
Damit dieser Anteil guten Nutzguts im zweiten Teilstrom auch noch gewonnen wird,
wird dieser zweite Teilstrom einer Sortiersiebung zwecks Trennung in gutes und schwächeres
Nutzgut unterzogen.
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Diese Sortiersiebung kann mit einem guten Wirkungsgrad und einer hohen
Siebleistung vollzogen werden, da im Rahmen der für derartige Reinigungs- und Sortiervorrichtungen
üblichen Größe für den zweiten Teilstrom, der ja nur noch einen mehr oder weniger
großen Teil der ersten Fraktion ausmacht, eine relativ große Siebfläche zur Verfügung
gestellt werden kann.
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Für die Durchführung dieses Verfahrens eignet sich eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art, die sich dadurch auszeichnet, daß die Treeinrichtung
so angeordnet ist, daß der erste TeLlstrorl tm wesentlichen nur gutes Nutzgut und
der zweite Teilstrom gutes tind schwächeres 3ukzgut cithält = daß eine Sortiersiebanerdnung
und etn die Auffangeinrichtung für den zweiten Teiletrom mit dieser Sortiers @@@@@@
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verbindender erster Kanal vorhanden sind, wobei die
Sortiersiebeinrichtung aus dem zweiten Teilstrom das gute Nutzgut aussortiert, und
daß ein zweiter und ein dritter Kanal vorhanden sind, die das aussortierte Nutzgut
und den ersten Teilstrom zum selben Nutzgutauslaß führen.
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Eine gute Wirkung der Trenneinrichtung läßt sich erzielen, wenn diese
aus einem in waagerechter Strömungsrichtung des Aufgabeguts hinter dem Rost angeordneten
Abschälblech besteht, das vorzugsweise eine der Krümmung des Gutstroms in diesem
Bereich entsprechende Form besitzt. Ungeachtet dieser vorteilhaften Aus führungs
form der Trenneinrichtung kann das Abschälbiech grundsätzlich jedoch auch unter
oder zwischen dem Rost angeordnet sein. Die genaue Lage des Abschälblechs hängt
von der Stärke des Luftstroms und unter Umständen auch von der Zusammensetzung des
aufgegebenen Guts ab. Die Lage des Abschälblechs ist daher vorzugsweise einstellbar.
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In der Regel wird das aufgegebene Gut grobe und/oder feinkörnige Verunreinigungen
enthalten, die auch aus dem ersten Teilstrom entfernt werden müssen, bevor dieser
zum Nutzgut auslaß geführt wird. Zu diesem Zweck können ein erstes Schrollensieb
zur Entfernung grober Verunreinigungen und/oder ein Reinigungssieb zur Entfernung
feinkörniger Verunreinigungen für den ersten Teilstrom vorgesehen sein, die durch
einen weiteren, vierten Kanal mit der Auffangeinrichtung für den ersten Teilstrom
verbunden sind. Feinkörnige Verunreinigungen werden aus dem zweiten Teilstrom bei
der Sortiersiebung automatisch mit aussortiert, so daß für den zweiten Teilstrom
zusätzlich nur noch ein zweites Schrollensieb vorgesehen werden muß, wenn entsprechende
Verunreinigungen auszusortieren sind. Da ein Reinigungssieb für den ersten Teilstrom
keine Nutzgutsortierung durchführt, kann das Reinigungssieb für den ersten Teilstrom
mit einer geringeren Siebleistung, d.h.
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mit mehr Gutaufgabe pro Siebflächen- und Zeiteinheit als die
Sortiersiebanordnung
für den zweiten Teilstrom betrieben werden.
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Unter der Sortiersiebanordnung befindet sich vorzugsweise eine dritte
Auffangeinrichtung, die das durchfallende schwächere Nutzgut und gegebenenfalls
feinkörnige Verunreinigungen auffängt, wobei diese dritte Auffangeinrichtung über
einen fünften Kanal mit einen zweiten Auslaß verbunden ist, durch den dieses schwächere
Nutzgut als Material zweiter Wahl, z.B.
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als Futtergetreide, abgeführt werden kann.
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Die zweite Fraktion des aufgegebenen Guts, die vom Luftstrom der Wtndleseausrichtung
über dem Rost mit in die Höhe gerissen wird,setzt sich in erster Linie aus leichten
Verunreinigungen wie Staub, Schalen, Schalenbruch und Stroh und, je nach Art des
Aufgabeguts, mehr oder weniger gutem Nutzgut zusammen. Damit zum einen das in dieser
zweiten Fraktion ggfs.
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noch enthaltene Nutzgut gewonnen werden kann, und damit zum anderen
eine Vorreinigung des Luftstroms erzielt wird, ist es vorteilhaft, wenn der mit
der zweiten Fraktion beladene Luftstrom in einen Expansionsraum gelenkt bzw. umgelenkt
wird, wobei sich seine Strömungsgeschwindigkeit verlangsamt und sich der schwerere
Teil der leichten Verunreinigungen sowie gegebenenfalls Nutzgut am Boden des Expansionsraums
absetzen. Durch einen Luftauslaß im Expansionsraum wird dann die Luft mit den restlichen
Verunreinigungen abgesogen und einer Luftreinigungseinrichtung zugeführt. Im Boden
des Expansionsraums kann eine öffnung angeordnet sein, die über einen sechsten Kanal
mit einem dritten Schrollensieb verbunden ist. Auf diesem dritten Schrollensieb
bleiben wiederum die Schrollen zurück, während Nutzgut und kleinere Verunreinigungen
durch das Sieb auf ein nachfolgendes Sortiersieb gelangen. Dieses Sortiersieb ist
ähnlich dem Sieb der bereits genannten Sortiersiebanordnung ausgebildet und läßt
feinkörnige Verunreinigungen und schwächeres Nutzgut durchfallen,
während
größenmäßig gutes Nutzgut auf diesem Sortiersieb zurückbleibt. Eine vierte Auffangeinrichtung
unter dem Sortiersieb fängt das durchfallende Gut auf und leitet es ebenfalls zum
zweiten auslaSv d,h. zu dem Auslaß für Material zweiter Wahl.
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Das von der Größe her gute MutzgutS das zwar das dritte Schrollensieb
durchsetzt hat, auf dem Sortiersieb jedoch liegen bleibt, kann wahlweise zum Nutzgutauslaß,
zum zweiten Auslaß oder zurück zum Guteinlauf der Vorrichtung geführt werden. Die
Entscheidung, welche dieser Alternativen in Frage kommt, kann im Einzelfall von
einer Prüfung dieses Guts ababhängig gemacht werden.
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Es ist vorteilhaft, wenn das erste, das zweite und das dritte Schrollensieb,
d.h. das Schrollensieb für den ersten Teilstrom, das für den zweiten Teilstrom und
das für das Absetzgut vom Expansionsraum nebeneinander in derselben Ebene angeordnet
sind. Dies hat u.a. den Vorteil, daß die auf den drei Schrollensieben zurückbleibenden
Schrollen über einen gemeinsamen Kanal abgeführt werden können. Beispielsweise können
die drei Schrollensiebe in einer gegenüber der Waagerechten leicht geneigten Ebene
angeordnet sein, so daß die Schrollen aufgrund der Schwerkraft, unterstützt durch
die Siebschw'ingungen, zu einem Rand der Schrollensiebanordnung wandern und dort
in den Abführkanal fallen. Ein weiterer Vorteil der Anordnung der drei Schrollensiebe
nebeneinander in einer Ebene besteht darin, daß überspringende Teile vom jeweiligen
Nachbarschrollensieb aufgefangen werden.
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Es wurde bereits ausgeführt, daß die Sortiersiebanordnung für den
zweiten Teilstrom eine möglichst große Siebfläche aufweisen soll. Dies kann unter
optimaler Ausnutzung des in einer Reinigungs- und Sortiervorrichtung üblicher Abmessungen
zur Verfügung stehenden Raums günstigerweise dadurch er-
reicht
werden, daß eine von der gegebenen Höhe abhängige Anzahl einzelner Sortiersiebe
in verschiedenen Ebenen untereinanderliegend angeordnet sind, wobei eine Verteilungseinrichtung
dafür sorgt, daß der im zweiten Schrollensieb vorgereinigte zweite Teilstrom gleichmäßig
auf die untereinanderliegenden Sortiersiebe der Sortiersiebanordnung verteilt wird.
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Die aus dem Expansionsraum abgesogene Luft wird in der Regel stark
mit leichten Verunreinigungen, insbesondere Staub, Stroh und Schalenteilen und dergleichen
angereichert sein, so daß diese Luft vorteilhafterweise gereinigt wird, bevor sie
in einem Kreislauf zur Windausleseeinrichtung zurUckgeführt wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1
einen schematischen Überblick über die gewöhnliche Zusammensetzung eines aus Getreide
und Verunreinigungen bestehenden Guts, dessen Getreide- oder Nutzgutanteil sortiert
und dessen Verunreinigungen entfernt werden sollen, Fig. 2 eine schematische Seitenschnittdarstellung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtunga Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung eines Teils
der Sortieranordnung und des Reinigungssiebs von Fig. 28 und Fig. 4 einen Teil-Längsschnitt
entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 zur Erläuterung der Verteilungseinrichtung.
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Fig. 1 zeigt in einer Ubersicht die Form, in der Getreide, das hier
als Beispiel für das zu reinigende und zu sortierende Nutzgut dienen soll, normalerweise
von der Ernte angeliefert wird. Das Getreide ist dabei Teil eines Mischguts, das
Getreidekörner guter und schwacher Qualität aufweist. Das Mischgut enthält ferner
sogenannte Schrollen, d.h. Verunreinigungen, die größer als die guten Getreidekörner
sind, und gleichschwer, leichter oder schwerer als diese sein können.
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Als weitere Verunreinigungen sind Sandkörner vorhanden, die kleiner
als die Getreidekörner und unterschiedlich schwer sind. Schließlich sind noch Leichtteile,
wie Stroh, Staub etc. vorhanden, die nicht verwertbar sind. Nur ein Bruchteil dieses
Mischguts kann daher als gereinigtes Getreide der Weiterverarbeitung zugeführt werden.
Aufgabe der Reinigungs- und sortiervorrichtungen ist es, diesen Getreideanteil auszusortieren
und von den Verunreinigungen zu befreien.
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Zur Durchführung dieser Arbeit sieht die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine ganz bestimmte Kombination von Windauslese und Siebung vor. Fig. 2 zeigt schematisch
diese Vorrichtung in einer Seitenschnittdarstellung. Das Gehäuse der Vorrichtung
besteht aus zwei Teilen 1 und 2. Im Gehäuseteil 1 befinden sich der Guteinlauf 3,
sowie ein Lufteintritt 4 und ein Luftaustritt 5. Durch den Guteinlauf 3 gelangt
das angelieferte Gut über eine Speisewelle 6 zur Windausleseeinrichtung.
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Die Speisewelle 6 sorgt für eine gleichmäßige Aufteilung der Gutaufgabe
über die Länge der Vorrichtung. Die Windausleseeinrichtung besteht in erster Linie
aus dem Rost 7, das aus mehreren schwenkbar angeordneten Profilstäben bestehen kann.
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Das Rost 7 wird von unten nach oben von einem Luftstrom durchsetzt,
der durch den Pfeil 8 angedeutet ist und von einem Ventilator oder Verdichter 9
kommend durch den Lufteintritt 4 in das Gehäuseteil 1 gelangt. Zur Windausleseeinrichtung
gehört ferner eine Führungsfläche 1o, die das von der Speisewelle 6 zugemessene
Mischgut durch Schwerkrafteinwirkung aus einer im wesentlichen senkrechten Bewegung
in eine im
wesentlichen waagerechte Bewegung über das Rost 7 hinweg
umlenkt. Leit- bzw. Umlenkflächen 12, 13 und 14 der Windausleseeinrichtung dienen
dazu, die:' sich ergebenden Strömungen in geeignete Bahnen zu lenken. Zur Anpassung
an spezielle Zusammensetzungen des Mischguts können diese Leit- bzw. Umlenkflächen
verstellbar sein.
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Wenn das Mischgut die Führungsfläche lo in einer abhängig von der
eingestellten Neigung dieser Führungsfläche mehr oder weniger waagerechten Richtung
verläßt, gerät es in den Einfluß des Luftstroms 8. Die schweren Teile des Mischguts
fallen abhängig von ihrem Gewicht und der Stärke des Luftstroms entgegen diesem
früher oder später nach unten. Dagegen werden die leichteren Bestandteile des Mischguts
vom Luftstrom mitgerissen und über das Rost 7 hochgehoben. Der von allein oder nach
einem Auftreffen auf einer der Leit- bzw. Umlenkflächen 12 oder 13 nach unten fallende
Teil des aufgegebenen Mischguts wird als erste Fraktion bezeichnet, die durch den
Pfeil A in Fig. 1 angedeutet ist. Der übrige, mit dem Luftstrom mitgerissene Teil
ist dann die zweite Fraktion, die dem Pfeil B entspricht.
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Die in den Fraktionen A und B enthaltenen Bestandteile ergeben sich
aus Fig. 1. Danach umfaßt die Fraktion A schwere Schrollen, gutes Getreide, schwächeres
Getreide und Sand.
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Die Fraktion B enthält leichte Schrollen, unter Umständen einen geringen
Anteil guten Getreides sowie schwächeres Getreide und nicht verwertbare Leichtteile.
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Ein hinter dem Rost 7 angeordnetes Abschälblech 15 (das nicht notwendigerweise
ein Metallblech sein muß) teilt die nach unten fallende Fraktion A in zwei Teilströme
I und II auf. Die Lage des Abschälblechs 15 ist so gewählt, daß der Teilstrom I,
wie aus Fig. 1 erkennbar, außer Verunreinigungen nur gutes Getreide enthält. Da
es bei der Windauslese-
einrichtung keine scharfe Trennung zwischen
gutem und schwächerem Getreide gibt, fahrt diese Lage des Abschälblechs 15 notwendigereise
dazu, daß der Teilstrom II außer Verunreinigungen sowohl gutes als auch scwächeres
Getreide umfaßt. Die Teilströme z und I werden unter der Windausleseeinrichtung
getrennt aufgefangen und weiter behandelt.
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Der die zweite Fraktion B mitnehmende Luftstrom wird mit Hilfe der
Leit- bzw. Umlenkflächen 12 und 14 in einen Expansionsraum 16 innerhalb des ersten
Gehäuseteils geführt. Im Expansionsraum 16 verlangsamt sich die Strömung, was in
Verbindung mit der Umlenkung dazu führt, daß sididie schwereren Teile der zweiten
Fraktion am Boden des Expansionsraums absetzen, während die nicht verwertbaren Leichtteile
zusammen mit der Luft durch den Luftaustritt 5 abgesogen werden. Diese Aufteilung
der zweiten Fraktion in einen dritten und einen vierten Teilstrom ist in Fig. 2
wieder durch entsprechende Pfeile III und IV angedeutet. Der Teilstrom III enthält
nach Fig. 1 leichte Schrollen, im wesentlichen schwächeres Getreide, Sand und ein
wenig Leichtteile. Dagegen besteht der Teilstrom IV aus vor allem mit Staub und
dergleichen leichter Verunreinigung angereicherter Luft.
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Die dem Luftaustritt 5 entnommene Luft wird zu einer Luftreinigungseinrichtung
in Form eines Vorabscheiders 17 geführt, bei dem es sich um einen Zentrifugalabscheider
handeln kann. Der Vorabscheider 17 trennt die aus dem Gehäuseteil 1 abgesogene Luft
in einen mindestens poligen Anteil schmutzgesättlgter Luft und einen Restanteil
relativ gereinigter Luft auf. Die relativ gereinigte Luft wird wieder dem Ventilator
oder Verdichter 9 zugeführt, so dass sich ein Luftkreislauf ergibt. Die schmutzgesättigte
Luft wird aus dem Vorabscheider 17 abgesogen und einer zweiten Reinigungseinrichtung
zugeführt, bevor sie an die Atmosphäre abgegeben wird. Diesem Zweck dienen das in
Fig. 2 angedeutete
Gebläse ia und die Reinigungseinrichtung 19,
bei der es sich um ein Zyklon handeln kann.
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Das Gehäuseteil 2 beherbergt Auffangeinrichtungen und Sieben richtungen
für den ersten bis dritten Teilstrom. Die Siebeinrichtungen, die nachfolgend im
einzelnen beschrieben werden, sind zu einem Siebblock 20 zusammengefaßt, der mittels
eines Unwuchtantriebs 22 in Schwingungen versetzt wird. Das im ersten Teilstrom
1 durch das Rost 7 nach unten fallende Gut trifft auf eine im Gehäuseteil 2 unter
dem Rost angeordnete Auffangfläche 23, die den ersten Teilstrom 1 zum Aufgabeende
eines ersten Schrcllensiebs 24 lenkt. Das Schrollensieb 24 ist so ausgebildet, daß
die Getreidekörner und die feinkörnigen Verunreinigungen durch das Sieb hindurch
in einen Auffangtrichter 25 fallen, während die Schrollen auf der Siebfläche zurückbleiben.
Ein Kanal 26 verbindet den Auffangtrichter 25 mit einem Reinigungssieb 27. Durch
dieses Reinigungssieb 27 fallen die feinkörnigen Verunreinigungen, in erster Linie
also Sand, hindurch, während nur noch das gesuchte gute Getreide auf dem Sieb zurückbleibt
und über einen im einzelnen nicht dargestellten Kanal zum Nutzgutauslaß 28 geführt
werden kann. Die Abführung der auf den Sieben zuruckbleibenden Teile wird dadurch
bewirkt, daß die Siebe gegenüber der Horizontalen geneigt sind, so daß auf den Sieben
zurUckbleibende Teile infolge der von Unwuchtantrieb 22 hervorgerufenen Schwingungen
vcn der Siebeinlaufseite zur tiefer gelegenen Siebauslaufseite wandern und über
die Siebkante in entsprechende Auffangeinrichtungen oder Kanäle fallen.
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Der zweite Teilstrom II wird zwischen Auffang- und Führungsflächen
29 aufgefangen und zu einem zweiten Schrollensieb 30 geleitet. Das zweite Schrollensieb
30 liest in derselben geneigten Ebene wie das erste Schrollensieb 24 und schließt
sich direkt an dieses an. Unter dem Schrollensieb 30 befindet sich wieder ein Auffangtrichter
32, der den von Schrollen gereinigten Anteil des zweiten Teilstroms auf-
fängt
und über einen weiteren Kanal 33 zu einer Verteilungseinrichtung 34 führt. Die Verteilungseinrichtung
34 verteilt den zweiten Teilstrom gleichmäßig auf drei untereinander angeordnete
Sortiersiebe 35, die im Aufbau übereinstimmen.
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Die Verteilungseinrichtung 34 wird später anhand von Fig. 4 noch näher
erläutert. Die Sortiersiebe 35 sind so aufgebaut, daß nur gute Getreidekörner auf
den Siebflächen zurUckbleiben, während schwächere Getreidekörner und feinkörnige
Verunreinigungen durch die Siebe hindurch in darunter angeordnete Auffangschalen
36 fallen. Das gute Getreide fällt über die tiefer liegenden Kanten der geneigten
Sortiersiebe 35 in einen Kanal 37 und gelangt über diesen ebenfalls zum Nutzgutauslaß
28. Das in den Auffangschalen 36 aufgefangene Gut, das in erster Linie aus schwächerem
Getreide besteht, wird über einen nicht gezeigten weiteren Kanal einem zweiten Auslaß
38 zugeführt und kann als Material zweiter Wahl, z.B.
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als Futtergetreide oder dergleichen verwendet werden.
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Da der erste Teilstrom I ein Drittel bis zur Hälfte des Getreideanteils
der ersten Fraktion A umfaßt, steht für den restlichen Getreideanteil im zweiten
Teilstrom II eine große Siebfläche für die Sortierung zur Verfügung. Die Sortierung
kann daher sehr viel wirkungsvoller und schneller durchgeführt werden, als wenn
die Aufteilung in die Teilströme I und II nicht stattgefunden hätte und die gesamte
erste Fraktion A einer Sortiersiebung hätte unterzogen werden müssen.
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Da der erste Teilstrom I durch die Wahl der Lage des Abschälbleches
15 bezogen auf die Getreidequalität bereits den gewünschten hohen Reinheitsgrad
besitzt, braucht das Reinigungssieb 27 keine Sortierung sondern nur eine Reinigung
auszuführen. Die Siebleistung des Relnigungssiebs, d.h. die Gutaufgabemenge pro
Flächen- und Zeiteinheit kann daher sehr viel geringer als die der Sortiersiebe
35 sein. Der größere Teil des innerhalb der Vorrichtung zur Verfügung stehenden
Raums kann daher mit Sortiersieben zur Schaffung einer möglichst großen Särtiersiebfläche
belegt werden. Die so er-
reichte hohe Sortiersiebleistung gewähdeistet,
daß der zweite Teilstrom elnwandfrei in gutes und schwächeres Getreide sortiert
wird.
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Fig. 3 zeigt vergrößert einen Teil von Fig. 2 mit dem Kanal 26, der
Verteilungseinrichtung 34, einem Teil des Reinigungssiebes 27 und Teilen der Sortiersiebe
35 und ihrer Auffangschalen 36. Unter den Sieben 27 bzw. 35 erkennt man Siebreiniger
39, die aus Gummikugeln 40 bestehen, welche in einem Käfig 42 so gehalten sind,
daß sie bei der Schwingbewegung der Siebeinheit auf- und abtanzen. Diese tanzenden
Gummigugeln 40 stoßen dabei gegen Kerner oder Steine oder dergleichen, die sich
in einer Sieböffnung verklemmt haben können. Die Siebreiniger sind so ausgebildet,
daß sie ein Durchfallen der die Siebe 27 und 35 passierenden Teile in die Auffangschalen
36 bzw. 43 nicht behindern.
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Fig. 4 zeigt in einer Teil-Langsschni ttansicht entsprechend der Linie
IV-IV in Fig. 3 die Verteilungseinrichtung 34. Die Verteilungseinrichtung 34 besitzt
über die Länge der Vorrichtung verteilt abwechselnd hoch angeordnete Auffangböden
44.
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Das im Kanal 33 gleichmäßig über die Länge der Vorrichtung herunterfallende
Gut trifft daher in einem Längs abschnitt auf den höchsten Auffangboden 44, im angrenzenden
Lsingsabschnitt auf den mittleren Auf fangboden 44 und im übernächsten Längsabschnitt
auf den untersten Auffangboden 44 auf, Uber die Länge der Vorrichtung aufsummiert,
trifft auf die obersten Auffangböden 44 dieselbe Gutmenge wie auf die mittleren
und auf die untersten Auffangböden 44 auf. Das auf die obersten Auffangböden 44
fallende Gut wird auf das oberste Sortiersieb 35 geliefert, während die mittleren
Auffangböden das mittlere Sortiersieb und die untersten Auffangböden das unterste
Sortiersieb beschicken.
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Wie bereits früher ausgeführt, kann die in der Win Windusieseeinrichtung
mit dem Luftstrom mitgerisseiie zweite Prz?tion B
je nach Qualität
des aufgegebenen Guts noch einen nicht unbeachtlichen Teil verwertbaren Getreides,
zumindest aber als Futtergetreide verwendbare 5 schwächeres Getreide enthalten.
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Dieser Teil der zweiten Fraktion B ist schwerer als die leichten Verunreinigungen
und setzt sich daher als dritter Teilstrom III am Boden des Expansionsraums 16 ab.
Aus einer Öffnung im Boden des Expansionsraums fällt dieser dritte Teilstrom auf
eine darunterliegende Auffangfläche 45. Die Auffangfläche 45 führt das Gut des dritten
Teilstroms III zur Aufgabeseite eines dritten Schrollensiebs 46. Das dritte Schrollensieb
46 schließt in der selben Ebene der ersten beiden Schrollensiebe 24 und 30 an letzteres
an. Die drei Schrollensiebe bilden auf diese Weise eine gegenüber der Waagerecht
ten etwas geneigte Ebene, an deren höchstgelegenem Ende die schwersten Schrollen
und an derem tiefstgelegenen Ende die leichtesten Schrollen auf der Siebfläche liegen
bleiben. Wie bereits ausgeführt, wandern bedingt durch die Neigung der Siebfläche
in Verbindung mit deren Schwingung die Schrollen vom höhergelegenen Siebende bzw.
Sieb zum tiefer gelegenen, um schließlich über die tiefer gelegene Endkante des
dritten Schrollensiebs 46 in einen Kanal 47 zu fallen. Der Kanal 47 führt die Schrollen
zu einem nicht naher gezeigten Abfallauslaß. Zu demselben Abfallauslaß werden nebenbei
auch die feinlcdrnigen Verunreinigungen geleitet, die mit Hilfe des Reinigungssiebes
27 aus dem ersten Teilstrom 1 ausgesiebt und von der Auffangschale 43 aufgefangen
wurden. Der das dritte Schrollensieb 46 durchsetzende Anteil des dritten Teilstroms
III wird von einem Sortiersieb 48 aufgefangen, das direkt unter dem dritten Schrollensieb
angeordnet ist.
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Auf dem Sortiersieb 48 bleiben Getreidekörner liegen die zumindest
von der Gro'ße her zum guten Getreide zu zählen sind Dieses Getreide, das aufgrund
einer Neigung auc cs Siebs 48 in einen weiteren Kanal 49 fällt, kann abhängig vom
Ergebnis einer r1.1fung wahlweise zum Mutzgutauslaß 28, zum zweiten Auslaß 3 oder
zu£ck zum Guteinlauf 3 gebracht werden. Die qualität cl im kanal 49 aufgefangenen
Getreides hangt von
der Art des angelieferten Guts ab, so daß die
Entscheidung für eine der drei genannten Alternativen abhängig vom Eirjzel fall
getroffen werden muß. Das von einer Auffangchale 50 unter dem Sortiersieb 48 aufgefangene
Gut, das in erster LInie aus schwächerem Getreide und gegebenenfalls feinkönigen
Verunreinigungen besteht, wird über einen nicht gezeigten F,anal dem zweiten Auslaß
38 für Material zweiter Wahl zugeführt Die vom Sortiersieb 48 zu sortierende Gutmenge
ist wesentlich geringer als die Gutmenge des zweiten Teilstroms II, daß die Fläche
des Sortiersiebs 48 bei gleicher Siebleistung sehr viel geringer als die Gesamtfläche
der Sortiersiebe 5 sein kann.
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Unterhalb dem Luftaustritt 5 mündet ein Rohr 52 in d Co häuseteil
ein. Das Rohr 52 ist über ein elastisches Verbindungsglied 53 mit Saugrohren 54
und 55 im Innern des Sieb blocks 20 verbunden, wodurch eine Entstaubung des Siebblocks
erreicht wird. Ein Fenster 56 innerhalb des Gehäuseteils ermöglicht in Verbindung
mit einer Lampe 57, die Funktion der Windausleseeinrichtung von außen zu bsobachten.
Dadurch wird die optimale Einstellung der verstellbaren Windausleseteile erleichtert.
Die für jedes Sieb vorgesehenen Siebreiniger 39 sind in Fig. 2 jeweils nur angedeutet.