DE2639240B1 - MeB- und Prüfvorrichtung für StranggieBkokillen und Führungsrollenbahnen mit einander gegenüberliegenden Rollenbahnen Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf; Maschinenfabrik Gustav Wiegard, 5810 Witten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Meß- und Prüfvorrichtung für Stranggießkokillen und Führungsrollenbahnen mit einander gegenüberliegenden Rollenbahnen, insbesondere bei Stützgerüsten, Stützbahnen und Ausziehmaschinen von Stranggießanlagen

Mit einer derartigen Vorrichtung sollen die lichten Maße von Stranggießkokillen, die Maulweite der Rollen und deren Schlag bei Führungsrollenbahnen gemessen und die Rollengängigkeit geprüft werden können.

Um diese Messungen bzw. Prüfungen durchzuführen, stieg bisher bei entsprechend großen Anlagen mit Rollenabständen > 250 mm ein Meßtechniker mit einer lnnenmikrometerschraube in das Rollengerüst. Die unter diesen Verhältnissen nur mit großem Zeitaufwand erzielbaren Meßergebnisse schlossen Fehlmessungen mit der späteren Folge von Produktionsfehlern nicht aus.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Meß- und Prüfvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der ohne den unmittelbaren Einsatz des Menschen an der Meßstelle die gewünschten Meßdaten, wie lichte Maße von Stranggießkokillen, Maulweite und Schlag von Rollen bei Führungsrollenbahnen u. dgl., mit der jeweils erforderlichen Genauigkeit reproduzierbar ermittelbar sind, und zwar auch bei Rollenbogenbahnen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs \ aufgeführten Merkmale gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß die damit durchführbaren Messungen und Prüfungen zentral gesteuert und ausgewertet werden können und die Vorrichtung von besonderem Wert dort ist, wo Anlagen mit lichten Weiten unter 250 mm zu prüfen sind.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden boschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine andeutungsweise dargestellte Kokille und eine Rollenbogenbahn einer Stranggießanlage mit eingefahrener Meß- und Prüfvorrichtung in Seitenansicht,
ίο F i g. 2 eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß F i g. 1 und

F i g. 3 einen Schnitt gemäß der Linie A-B'm F i g. 2.

Gemäß Fig. 1 befindet sich die Meßvorrichtung in der Führungsrollenbahn einer Bogenstranggießanlage 10.

Die Meßvorrichtung besteht aus einem mittels einer Kette 12 und einer aus zwei Antriebs- und Transportbändern 4 gebildeten Führungs- und Vorschubvorrichtung an die jeweilige Meßstelle führbaren, breifenein-

stellbaren Halterahmen 1 mit beidseitig und paarweise daran gelagerten Zentrierrollen 2,2 und mittig zwischen diesen Rollen und senkrecht zu deren Achsen angeordneten Meßfühlern 3, die über Kabel 11 oder drahtlos mit einer anzeigenden oder schreibenden Meßwertausgabe in Verbindung stehen (nicht dargestellt). Die Transportbänder 4 sind auf einer Ztntrierrollenseite des Halterahmens 1 angeordnet und sie erstrecken sich über mindestens drei Rollen 6 der zu prüfenden Rollenbahn.

Bei Einführung der Meßvorrichtung in eine Bogenanlage befinden sich die Transportbänder 4 auf der Rollenbahn mit dem größeren Krümmungshalbmesser. Sie übernehmen nach Übergang der Bahn in die Horizontale den Transport der Meßvorrichtung allein.

Von den an den Rollen 6 der Führungsbahn anliegenden Zentrierrollen 2 ist mindestens je eine reversierbar

antreibbar, um die Rollen 6 auf Schlag und Gängigkeit prüfen zu können.

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Meßvorrich-

tung wird die Vorrichtung über die zu kontrollierende Anlage, z. B. eine Bogenanlage auf der Kokillenabdeckplatte über die Kokillenöffriung gesetzt. Anschließend wird das Meßteil der Vorrichtung in die Kokille abgesenkt.

Nach Andrücken der Zentrierrollen an die Kokillenwände kommen die Meßfühler zum Einsatz. Die gemessenen Werte können nun an einer Digitalanzeige abgelesen und/oder durch einen Schreiber festgehalten werden. Dieser Meßvorgang kann an beliebigen Stellen der Kokillenwand wiederholt werden.

Nach dem Ausmessen der Kokille wird die gesamte Meßvorrichtung mittig über der Kokillenöffnung abgesetzt. Anschließend wird die Meßvorrichtung bis zum ersten Rollenpaar abgesenkt, und zwar soweit, bis die bereits ausgefahrenen Meßfühler 3 der Vorrichtung die Position des ersten Rollenpaares anzeigen. Bei Erreichen dieser Position wird das Absenken der Meßeinrichtung gestoppt und die Zentrierrollen 2, 2 mittels der Einrichtung 5 zur Breitenverstellung des Halterahmens 1 zur genauen Bestimmung der Maulweite an die Rollen 6 angefahren. Nach Anliegen an den Rollen 6 werden diese mit Hilfe der antreibbaren Zentrierrollen 2 der Meßvorrichtung wechselseitig gedreht, so daß aus den Veränderungen der Meßwerte der Rollenschlag jeder einzelnen Rolle ermittelt und festgehalten werden kann.

Gleichzeitig wird durch Messung der Belastung der Antriebsmotoren der Zentrierrollen 2 die Gängigkeit

der Rollen 6 überprüft

Nach Feststellung aller Meßwerte wird die Meßvorrichtung bis zum nächsten Rollenpaar der Führungsbahn abgesenkt bzw. weitertransportiert, wo sich die Meßvorgänge wiederholen.

Die gesamten Meßvorgänge können auch außermittig erfolgen, um die durch Lagerfehler verursachten Maulweitenveränderungen zu ermitteln.

Es ist auch möglich, eine Fernsehkamera in die Meßvorrichiung mit einzubeziehen, die über einen Monitor Auskunft über die Oberflächenbeschaffenheit der einzelnen RolSen gibt

Der Einsatz der Meßvorrichtung ist vom Gieß-, Abbiege- oder Richtradius der Anlage unabhängig, d. h. der Einsatz ist auch bei Senkrechtanlagen und bei Walzwerken für Flachwalzprodukte möglich. Die Meßvorrichtung ist auch bei schnell laufenden Rollgängen, die oben offen sind, einsetzbar, um auch hier den Rollenschlag festzustellen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Meß- and Prüfvorrichtung für Stranggießkokillen und Führungsrollenbahnen mit einander gegenüberliegenden Rollenbahnen, insbesondere bei Stützgerüsten, Stützbahnen und Ausziehmaschinen von Stranggießanlagen, gekennzeichnet durch die Vereinigung der Merkmale: a) ein mittels einer Kette (12) od. dgL und einer Transportvorrichtung an die jeweilige Meßstelle führbarer breiteneinstellbarer Halterahmen (1) mit beidseitig und paarweise daran gelagerten Zentrierrollen (2,2), von denen mindestens eine auf jeder Seite reversierbar antreibbar ist, b) mittig zwischen den Rollen (2) und senkrecht zu deren Achsen angeordnete Meßfühler (3\ die über Kabel oder drahtlos mit einer anzeigenden oder schreibenden Meßwertausgabe in Verbindung stehen, c) die Transportvorrichtung besteht aus zwei auf einer Zentrierrollenseite des Halterahmens (1) angeordnete motorgetriebene Transportbänder (4), die sich über mindestens drei Rollen (6) der zu prüfenden Rollenbahn erstrecken.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (1) scherenartig ausgebildet ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (1) mittels einer hydraulischen, pneumatischen oder elektromechanischen Einrichtung (5) breitenverstellbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterahmen (J) mittels eines verstellbaren Innenkeils breitenversi ellbar ist.