DE2634919C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes in einem Behälter, insbesondere des Ölstandes im Getriebegehäuse bzw. in dessen Auffang- oder Vorratsbehälter nach dem Oberbegriff des ersten Anspruchs.

Es ist allgemein bekannt, zur Anzeige des Flüssigkeits­ standes in einem Behälter einen Meßstab oder Ölstands­ schaugläser zu verwenden. Diese Meßanzeigen sind nur dann anwendbar, wenn der Behälter bzw. das Gehäuse so ange­ ordnet ist, daß er für Bedienungspersonen zugänglich ist, wobei die Ölstandsschaugläser sowohl im Bereich des Öl­ spiegels am Behälter als auch im Bereich des Sichtfeldes der Bedienungsperson angeordnet sein müssen. Dies ist ins­ besondere bei Getrieben von Flugzeugen wegen der üblichen Platzbeschränkung nicht bzw. nur an einer Seite hinter einer Wartungsklappe möglich. Die Schaugläser haben wei­ terhin - da sie in der Außenwand angeordnet sein müssen - den Nachteil, daß Schräglagen Fehlmessungen verursachen.

Aus der DE-OS 21 54 405 ist eine Vorrichtung zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes bekannt, die mit einem Licht­ kabelbündel und einem von einer künstlichen Lichtquelle beleuchteten Leuchtkabelbündel versehen ist. Das in dieser Entgegenhaltung offenbarte Schauglas hat die Funktion einer Meßsonde mit einem im Bereich des Flüssigkeits­ standes angeordneten, sich in Richtung der Flüssigkeits­ standsänderung erstreckenden Kanal, welcher oberhalb und unterhalb des Flüssigkeitsstandes angeordnete Öffnungen aufweist. Das Leuchtkabel- und das Lichtkabelbündel sind an entgegengesetzten Stellen des Kanals angeordnet und an ihren gegenüberliegenden Enden jeweils bandartig aufge­ weitet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung zum Einbau, insbesondere in Getrieben von Flugzeugen, trotz der dort herrschenden Platzbe­ schränkungen derart abzuändern, daß sie funktionsgerecht und gut ablesbar eingebaut werden kann und daß Fehlmes­ sungen aufgrund von unvermeidbaren Schräglagen sowie Volumenänderungen der Flüssigkeit aufgrund von Temperatur­ schwankungen weitgehend ausgeschlossen sind.

Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Meßsonde inner­ halb des Behälters bzw. Getriebegehäuses ist sicherge­ stellt, daß bei dem in Flugzeugen geforderten Bereich von Lageabweichungen während der Ölstandskontrolle von mehr als ± 5°C in zwei Achsen durch Schräglagen verursachte Fehlstandsmessungen weitgehend ausgeschaltet sind. Bei Ge­ trieben von Hochleistungsflugzeugen ist die eingefüllte Ölmenge in relativ engen Grenzen zu halten.

Der Minimalflüssigkeitsstand darf nicht unterschritten werden, um die Ölversorgung wichtiger Geräte aufrecht zu erhalten. Der Maximalflüssigkeitsstand darf dagegen auch nicht überschritten werden, um ein rapides Ansteigen der Verlustleistung des Getriebes zu verhindern (Ölpansch­ verluste). Da somit durch diese engen Grenzen zwischen Minimal- und Maximalflüssigkeitsstand der optimalen An­ zeigegenauigkeit eine herausragende Bedeutung zukommt, ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß bei der Ölstandskontrolle Temperaturänderungen der Flüssigkeit durch Lageänderung der Meßsonde berücksichtigt werden können.

Aus der DE-PS 8 55 060 ist bereits bekannt, bei einem an einem Kessel angebrachten Flüssigkeitsstandsanzeiger ein von dem Wasserstand beeinflußten Schwimmkörper vorzusehen. Maßnahmen, ein exaktes Ablesen des Flüssigkeitsstandes bei beschränkten Einbauverhältnissen zu ermöglichen und die Anzeigegenauigkeit bei Schräglagenmessungen und Tempera­ turänderungen der eingefüllten Flüssigkeit zu optimieren, sind nicht angegeben. Auch aus der DE-OS 19 35 514 geht lediglich eine Vorrichtung zum Anzeigen eines Flüssig­ keitsstandes in einem Bremsflüssigkeitsbehälter in einem Kraftfahrzeug als bekannt hervor.

Zum Ausgleich der Volumenänderung der Flüssigkeit bei Temperaturänderungen ist bei einem Ausführungsbeispiel die Meßsonde mittels eines mit Flüssigkeit ge­ füllten Federbalges mit Temperaturfühler verstellbar, wo­ bei die Meßsonde in Führungsstangen gelagert ist.

Vorteilhaft ist das freie Ende des Leuchkabelbündels an einer gut zugänglichen Stelle in Nähe der Ablesestelle des Lichtkabelbündels angeordnet und von außen beleuchtbar. Dadurch kann die Bedienungsperson im Bedarfsfall das Ende des Leuchtkabelbündels, beispielsweise mit einer Taschen­ lampe, anleuchten und in unmittelbarer Nähe den Ölstand ablesen.

Hat das Öl keinen gut sichtbaren Ölspiegel, ist im Kanal ein anzuordnender lichtdurchlässiger Schwimmkörper, ins­ besondere eine Kugel oder Zylinder, zweckmäßig. In diesem Fall ist es günstig, wenn der Kanal einen quadratischen Querschnitt aufweist, so daß die Kugel oder der Zylinder geführt ist und trotzdem ein Ausgleich in den Ecken zwischen Kanal und Schwimmkörper möglich ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den wei­ teren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung, in der ein nachfolgend beschriebenes Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist.

Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch einen Behälter mit einer er­ findungsgemäßen Anzeigevorrichtung, bei der die Meßsonde, der Federbalg und Temperaturfühler ge­ schnitten dargestellt sind,

Fig. 2 eine Seitenansicht des Behälters gemäß Pfeil X in Fig. 1.

In einem Behälter 1 ist eine Meßsonde 2 zur Ölstandsan­ zeige angordnet. Die Meßsonde 2 ist im Optimalpunkt, d. h., an einer Stelle angeordnet, an der die Ölstands­ änderung bei Schräglagen am geringsten ist. Die Meßsonde 2 ist in zwei Führungsstangen 3 gelagert und wird durch einen Federbalg 4 in Abhängigkeit von der Öltemperatur verstellt. Diese Verstellung wird durch die Temperaturaus­ dehnung einer im Innern des Federbalges 4 und eines Temperaturfühlers 5 eingeschlossenen Flüssigkeit bewirkt. Durch die temperaturabhängige Verschiebung der Meßsonde 2 wird bei geeigneter Auslegung erreicht, daß die Prüfung der maximalen und minimalen Ölmenge weitgehend von der Öl­ temperatur unabhängig ist.

Die Meßsonde 2 weist einen im Ausführungsbeispiel quadra­ tisch ausgeführten Kanal 6 auf, der oberhalb und unterhalb des maximalen und minimalen Ölspiegels Öffnungen 7 hat und darüber mit dem Innenraum des Behälters 1 verbunden ist. Im Kanal 6 befindet sich ein Schwimmkörper 8, der vorzugs­ weise als Kugel ausgebildet und lichtundurchlässig ist. Auf gegenüberliegenden Seiten des Kanals 6 sind ein Leuchtkabelbündel 10 und ein Lichtkabelbündel 11 ange­ schlossen, deren Enden im Bereich des Kanals 6 bandartig zu einer Glasfaseroptik aufgeweitet sind und mit der Innenwand des Kanals in Verbindung stehen. Das freie Ende des Leuchtkabelbündels 10 ist an der Stelle 9 durch die Wand des Behälters 1 hindurchgeführt und kann von außen angestrahlt werden. Das freie Ende des Lichtkabelbündels 11 ist entsprechend den Enden im Bereich des Kanals 6 ebenfalls bandartig zu einer Glasfaseroptik aufgeweitet und an eine Ablesestelle 12 durch die Behälterwand geführt und von außen sichtbar. Das Leuchtkabelbündel 10 und das Lichtkabelbündel 11 sind in gleicher Weise aus dünnen Einzelglasdrähten hergestellt und elastisch beweglich, so daß sich die Meßsonde 2 ungestört bewegen kann. Die Kabel­ bündel bestehen, wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, aus 8 Einzeldrähten, die so angeordnet sind, daß sich in Richtung der Ölstandsänderung eine Meßleiste ergibt. Der Schwimmkörper 8 verhindert je nach seiner Lage, daß Licht durch die gegenüberliegenden Einzeldrähte treten kann, wo­ durch an der Ablesestelle 12 (dunkle Punkte) zu sehen ist, an welcher Stelle der Schwimmkörper sich befindet und wo somit der Ölspiegel steht.

Grundsätzlich können zur Verbesserung der Ablesung an­ stelle vieler Einzeldrähte auch bandförmige Lichtkabel verwendet werden. Bei dem zur Ablesestelle 12 führenden Lichtkabel 11 muß dann aber die richtige Abbildung des Kanals 6 bei der Ablesestelle gewährleistet sein. Damit ist eine Verbesserung der Ablesbarkeit erreicht.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur Anzeige des Flüssigkeitsstandes in einem Behälter, insbesondere des Ölstandes im Getriebege­ häuse bzw. in dessen Auffang- oder Vorratsbehälter eines Flugzeuges, mit einer Meßsonde, die einen im Bereich des Flüssigkeitsstandes angeordneten, sich in Richtung der Flüssigkeitsstandsänderung erstreckenden Kanal aufweist, welcher oberhalb und unterhalb des Flüssigkeitsstandes an­ geordnete Öffnungen aufweist, und mit einem Leuchtkabel­ bündel und einem Lichtkabelbündel, die mit vorzugsweise bandartig aufgeweiteten Enden auf entgegengesetzten Seiten entlang des Kanals an diesen angeschlossen sind, wobei das freie Ende des Leuchtkabelbündels mit einer Lichtquelle und das freie, vorzugsweise ebenfalls bandartig aufge­ weitete Ende des Lichtkabelbündels mit einer von außerhalb des Behälters sichtbaren Ablesestelle verbunden ist und wobei die Leucht- und Lichtkabelbündel elastisch ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßsonde (2) an einer Stelle des Behälters (1) bzw. Getriebegehäuses angeordnet ist, an der die Flüssigkeitsstandsänderung in Schräglagen am geringsten ist und daß die Meßsonde (2) in Richtung der Flüssigkeitsstandsänderung temperaturabhängig beweglich angeordnet ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der Meßsonde (2) mittels eines mit Flüssigkeit gefüllten Federbalges (4) und Temperaturfühlers (5) erfolgt und die Meßsonde (2) in Führungsstangen (3) gelagert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Leucht­ kabelbündels (10) an einer Stelle (9) in der Nähe der Ab­ lesestelle (12) des Lichtkabelbündels (11) von außen be­ leuchtbar ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Kanal (6) ein lichtundurch­ lässiger Schwimmkörper (8), insbesondere eine Kugel oder ein Zylinder, angeordnet ist und der Kanal (6) einen qua­ dratischen Querschnitt aufweist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Lichtkabel­ bündels (11) und das freie Ende des Leuchtkabelbündels (10) in die Behälterinnenwand eingelassen sind.