DE262709C - - Google Patents

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DE262709C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L99/00Compositions of natural macromolecular compounds or of derivatives thereof not provided for in groups C08L89/00 - C08L97/00

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

Wktt · Campte
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer auf Kunstleder, Kunstgummi, Dichtungsmaterial u. dgl. verarbeitbaren, plastischen Masse.
Gemäß der Erfindung wird Seegras mit oder ohne Zusatz von anderen Pflanzenstoffen mit Ammoniak gekocht und unter Zusatz von öl als Bindemittel in der üblichen Weise verarbeitet. Bei der Herstellung von künstlichem
ίο Gummi wird noch eine vulkanisierende Substanz hinzugefügt und das Ganze in heißem Zustande durchgeschüttelt. Bei der Herstellung von künstlichem Leder werden zu dem wie oben behandelten Seegras und dem Binde-
1S material faserige Stoffe und gepulvertes Füllmaterial hinzugefügt und das Ganze in heißem Zustand innig vermengt. Hierzu kann man noch Öl und in einigen Fällen Holz- oder Rindenextrakt hinzufügen.
Dichtungsmaterial wird nach vorliegender Erfindung dadurch erhalten, daß man zu dem mit Ammoniak vorbehandelten Seegras ein gepulvertes Füllmaterial und vulkanisierendes Material hinzufügt, das Ganze in heißem Zustände verknetet und darauf, gleichfalls noch in heißem Zustande, beispielsweise durch Walzen, preßt.
Zur Herstellung von künstlichem Gummi wird das Verfahren auf folgende Weise ausgeführt.
254 kg Seegras werden gewaschen und zerquetscht und in dampfgeheizten Behältern mit 4,56 1 Ammoniak vom spezifischen Gewicht 0,880 ungefähr 45 Stunden gekocht. Die Masse wird darauf durch Hitze und Ausschleudern getrocknet und dabei 4,56 1 Öl, wie Naphta, Harzöl oder Terpentin, hinzugefügt. Darauf wird ein Vulkanisiermittel, wie Schwefel, hinzugefügt und schließlich das Ganze mit 25 Prozent eines Bindemittels (auf das Gewicht des Seegrases bezogen), wie Pontianacgummi, Guttapercha oder Gummiabfälle, gemischt. Pontianacgummi wird zweckmäßig in Methylalkohol oder Naphta aufgelöst, so daß sich eine dicke Lösung bildet, die in diesem Zustände beigegeben wird. Das Ganze wird dann 1 Stunde erhitzt und in einem Vakuumkessel oder durch Pressen gründlich getrocknet. Vor dem Trocknen kann ein Konservierungsmittel, wie Holz- oder Rindenextrakt mit oder ohne Gerbsäure, zugefügt werden, und zwar bis zum Betrage von 0,85 Prozent des Gewichtes des Seegrases.
Ein wertvolles Produkt kann auch dadurch erhalten werden, daß man die Gallerte, die sich durch das Kochen des Seegrases mit Ammoniak bildet, mit mineralischem oder vegetabilem öl mengt. Das Produkt kann als Füllmaterial oder Zusatz zu Gummi oder Gummiabfällen benutzt werden; es kann auch für viele Zwecke benutzt werden, zu denen gegenwärtig Gummi benutzt wird, indem man es mit Bindemitteln, wie Pontianacgummi, mischt und dann vulkanisiert.
Die Herstellung von künstlichem Leder ge- 6S schieht auf folgende Weise:
254 kg Seegras werden wie oben gewaschen, zerquetscht und mit Ammoniak gekocht, dann
in einer erhitzten Schleudermaschine behandelt und getrocknet. Beim Trocknen werden, während die Masse noch eine gallertartige Form besitzt, 4,56 1 mineralisches oder vegetabiles öl, wie Naphta, Harzöl oder Terpentin, und darauf 50 kg Haare, vegetabilische Fasern o. dgl- hinzugefügt und dann das Gemisch geschüttelt. Das faserige Material dient zur Festigung des Stoffes; es bindet die Masse zusammen und' hält sie biegsam. Zu dieser Mischung wird in den Schleuderapparat eine Mischung von gepulverten Stoffen hinzugefügt, die sich folgendermaßen zusammensetzt: 25 Prozent Magnesia, 61Z2 Prozent Speckstein; 21Z2 Prozent Leim, 31Z2 Prozent Schwefelantimon, 31Z2 Prozent Zinkoxyd, 5 Prozent Schlämmkreide, 31Z2PrOZeIIt Schwefel (alles in Prozenten des Gewichtes des Seegrases).
Nach dem Mischen und Ausschleudern wird als Konservierungsmittel eine kleine Menge von Holz- oder Rindenextrakt, ungefähr 0,85 Prozent, beigegeben, und zwar mit oder ohne Gerbsäure, und als Erhärtungsmaterial eine Menge Kaliumbichromat, ungefähr gleich einem Achtel des Extraktes. Das Ganze wird dann mit 25 Prozent irgendeines harzigen Gummis, wie Pontianacgummi, Guttapercha oder Gummiabfälle, gemischt und geschleudert. Nachdem die Mischung in heißem Zustande so lange bearbeitet ist, daß praktisch alle Feuchtigkeit ausgetrieben ist, wird sie gepreßt und auf die verlangte Dicke ausgewalzt. Das so erhaltene Material wird schließlich unter Druck erhitzt, um ganz oder teilweise vulkanisiert zu werden.
Es hat sich ergeben, daß an Stelle eines Teiles des Seegrases auch Laub, Kohlblätter und anderes vegetabilisches Material von faserigem Charakter verwendet werden können.
Der Betrag von solchen faserigen vegetabilischen Materialien soll aber nicht 30 Prozent des Seegrases überschreiten.
Zur Herstellung von Dichtungsmaterial empfiehlt sich eine Mischung von Seegras, das mit Ammoniak behandelt ist, mit gepulvertem Füllmaterial, Vulkanisiermaterial, wie Schwefel, und einem klebrigen Bindemittel in ähnlicher Art und in ähnlichen Verhältnissen, wie bei der Herstellung von künstlichem Leder beschrieben. .
Wie bei der Gummi erzeugung kann der Vulkanisierungsprozeß bis zu einer bestimmten Stufe durchgeführt werden, so daß das Endprodukt jede gewünschte Härte und Festigkeit erhalten kann. Es kann für alle Zwecke ver- 55 V-wendet werden, für die jetzt Leder verwendet wird, ebenso als Ersatz für Wandbekleidung nach Art von Linkrusta, für Fußbodenbekleidung und ferner mit Holzfurnierung für Tischlerarbeit. Bei der Herstellung von künstlichem Gummi können Farbstoffe oder pulverförmige Stoffe hinzugefügt werden, letztere, um als Grundlage für das Produkt zu dienen, und zwar beispielsweise Magnesia, Speckstein, Schwefelantimon, Zinkoxyd, Schlämmkreide, Schwefel. ' . ' ■

Claims (3)

Patent-Ansprüche: .
1. Verfahren zur Herstellung einer auf Kunstleder, Kunstgummi, Dichtungsmaterial u. dgl. verarbeitbaren, plastischen Masse, darin bestehend, daß man in wäßriger Ammoniaklösung gekochtes Seegras unter Zusatz von ölen als Bindemittel in der üblichen Weise, verarbeitet.
2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, darin bestehend, daß
man die öle ganz oder teilweise durch Pontianacgummi ersetzt.
3. Eine weitere Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, darin bestehend, daß man der Masse gleichzeitig faserige und pulverförmige Füllstoffe, ferner Konservierungsmittel und Vulkanisiermittel, wie Schwefel, Schwefelantimon u. dgl., zusetzt.
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