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Handstrickmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Handstrickmaschine mit einem zahlreiche
Nadeln enthaltenden Nadelbett, auf dem ein Schloß, das die Positionen der Nadeln
einzeln entsprechend dem vorgesehenen Strickmuster einstellt. und den Strickvorgang
ausführt, quer zu den Nadeln verschiebbar ist, mit mindestens einem Reihenspeicher,
der die Strickmusterdaten einer Reihe speichert und synchron mit der Verschiebebewegung
des Schlosses an eine Selektiervorrichtung abgibt, die die Nadeln entsprechend dem
herzustellenden Strickmuster verschiebt.
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Bei derartigen Handstrickmaschinen es lot normalerweise das Schloß
zwei Reihenspeicher. Während das Schloß nach links bewegt wird, stellt der eine
Reihenspeicher die Nadeln des Nadelbettes entsprechend seinem Speicherinhalt ein.
Der andere Reihenspelcher wird an einem vorprogrammierten Datenträger entlanggeführt,
wo er den Musterinhalt der nächstfolgenden Maschenreihe übernimmt, um ihn dann bei
der anschließenden Zurüc1tbewegung des Schlos-
ses auf die Hadeln
zu übertragen. Bei den bekannten Maschinen ist der am Maschinenrahmen eingespannte
und bei jeder Bewegung des Schlosses um eine Reihe automatisch weitergeschaltete
Datenträger in der Hegel eine gelochte Folie, die durch zahlreiche am Schloß vorgesehene
mechanische Abtaststifte während des Vorbeilaufs des Schlosses abgetastet wird.
Darüber hinaus sind aber auch opteslektronische Abtastungen bekannt, bei denen die
Mustervorlage das Muster in optisch lesbarer Form enthält und das am Schloß angebrachte
Abtastorgar beispielsweise eine Fotodiode oder dgl. ist. Die bekannten Handstrickmaschinen
haben den Nachteil, daß die Breite der Mustervorlage stets erheblich kleiner ist
als die Länge des gesamten Nadelbettes. So entspricht die Breite der Mustervorlage
beispielsweise dreißig Nadeln, während das gesante Hadelbett zweihundert Nadeln
aufweist. Das gespeicherte Muster erstreckt sich also jeweils auf dreißig Nadeln
und wird danach in Strickmuster wiederholt. Großflächige Muster, die sich ohne Wiederholungen
über die gesamte Strickbreite erstrecken, sind damit nicht möglich.
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Ein weiterer Nachteil der bekannten Maschinen besteht darin, daß auf
dem Schloß mechanische Datenspeicherkarussells angebracht sind. Diese enthalten
für jede Speicherstelle einen Kipphebel, der entsprechend den Daten auf der abgetasteten
Mustervorlage uber einen Magneten entweder verstellt oder in seiner Ruheposition
belassen wird. Die Breite des Grundmusters hängt von der Speicherkapazität dieses
mechanischen Datenspeicherkarussells ab.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Handstrickmaschine der
eingangs
genannten Art in der Weise zu verbessern, daß eine Musterspeicherung über die gesamte
Strickbreite möglich ist, und dabei das Schloß konstruktiv zu vereinfachen und seinen
Platzbedarf zu verringern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
ein Magnetbandspeicher vorgesehen ist, der die Strickmusterdaten nach Reihen geordnet
enthält, daß an der Bewegungsbahn des Schlosses ein Schalter angeordnet ist, der
die Einschaltung des Magnetbandspeichers und die Datenabgabe an den Reihenspeicher
bewirkt, und daß eine erste Überwachungsschaltung vorgesehen ist, die den Magnetbandspeicher
nach Beendigung des Auslesens sämtlicher Informationen, die die jeweilige Reihe
betreffen, abschaltet.
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Die Erfindung zeigt einen Weg zur Entnahme der Strickmusterinformation
bei einer Handstrickmaschine von einem Magnetbandspeicher. Beim Betrieb einer Handstrickmaschine
wird bekanntlich das Schloß von Hand über dem Nadelbett hin- und herbewegt. Daher
stößt die Verwendung eines Magnetbandspeichers auf Schwierigkeiten, weil der Zeitpunkt
der Datenabgabe an den Reihenspeicher sich jeweils nach den unregelmäßig erfolgenden
Bewegungen des Schlosses richten muß. Nach der Erfindung werden die Strickmusterdaten
bei Betätigung des an der Bewegungsbahn des Schlosses angeordneten Schalters in
den Reihen speicher eingegeben. Der Magnetbandspeicher wird automatisch abgeschaltet,
wenn die Dateneingabe beendet ist. Bei der nächstfolgenden Bewegung des Schlosses
wird er wieder eingeschaltet.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die erste Uberwachungsschaltung
ein Pegeldetektor, der den Magnetbandspeicher abschaltet, wenn eine bestimmte Zeitspanne
kein Signalpegel auf dem Magnetband festgestellt wird und auf dem Magnetband ist
jeweils zwischen den Informat Ionen, die zwei aufeinanderfolgende Reihen betreffen,
eine Blocklücke vorhanden, deren Länge mindestens so groß ist, daß ihre Dauer bei
normalem Bandlauf so lang ist, wie die zum Abschalten benötigte Zeitspanne zuzüglich
der Ansprechdauer der ersten Oberwachungsschaltung t2nd er Anlaufdauer des Motors
des Magnetbandspeichers.
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Auf diese Weise wird sichergestellt, daß zwischen dem Stillsetzen
des Magnetbändspeichers und dem nächstfolgenden EInschalten keine Information verlorengeht.
Die Daten der einzelnen Reihen sind daher auf dem Magnetband mit gewissen Abstanden
aufgezeichnet. Dies ermöglicht die Verwendung eines Pegeldetektors als erste Uberwachur,gsschaltung.
Ein Pegeldetektor ist sehr einfach zu realisieren. Er stellt lediglich fest, ob
die Tonbandinformation einen bestimmten Signalpegel übersteigt. Wenn dies für eine
bestimmte Zeitspanne nicht der Fall ist, wird das Magnetbandgerät abgeschaltet.
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Das Magnetband kann außer den Strickmusterdaten noch Audiosignale
in Form von Musik oder Sprache enthalten.
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So ist es möglich, hinter den Strickmusterdaten einer Reihe Anweisungen
für bestimmte Einstellungen an der Handstrickmaschine auf das Magnetband zu sprechen,
die vor dem Stricken der betreffenden Reihe durchgeführt werden müssen. Solche Anweisungen
können beispielsweise das Umsäumen des Randes, die Einstellung einer bestimmten
Strickart, das Einfädeln anderer Wolle oder dgl. betreffen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine zweite
Überwachungsschaltung vorgesehen, die die Tonbandinformation zwischen digitalen
Daten und Audiosignalen unterscheidet. Die zweite Überwachungsschaltung stellt sicher,
daß an die impulsverarbeitenden Schaltungselemente tatsächlich nur Impulssignale
weitergegeben werden, so daß die Audiosignale von den Datensignalen getrennt werden.
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Dem Schloß kann ein Zeilenspeicher für Linkslauf und ein Zeilenspeicher
für Rechtslauf zugeordnet sein, wobei eine zwischen Linkslauf und Rechtslauf unterscheidende
Richtungserkennungsschaltung die Eingabe und die Ausgabe der Zeilenspeicher derart
steuert, daß von den beiden Zeilenspeichern stets einer aufnahmehereit und der andere
wiedergabebereit ist. Bei einer derartigen Konstruktion erfolgt bei Schloßbewegungen
nach links und nach rechts jeweils eine Datenausgabe aus einem der Zeilenspeicher
und eine Dateneingabe in den anderen Zeilenspeicher. Die Erfindung ist auch bei
solchen Maschinen anwendbar, die nur einen einzigen Zeilenspeicher aufweisen, der
bei Bewegung in der einen Richtung die gespeicherten Daten an die Nadeln abgibt
und bei Zurückbewegung in der anderen Richtung neue Daten aufnimmt, ohne jedoch
zu stricken.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind auf dem Magnetband
zusätzlich die Formgebuncjsdaten aufgezeichnet und es ist eine Zählergruppe vorgesehen,
die die Formgebungsdaten einem rechte Speicher und einem linken Speicher für Maschenangaben
zuleitet, wobei jeder dieser Speicher eine Maschen-Anzeigeeinrichtung
steuer.
Die Formgebungsdaten für jede Reihe erscheinen an den Maschen-Anzeigeeinrichtungen.
Die Strickerin wird während des Strickens informiert, ob sie rechts bzw. links Maschen
zunehmen oder abnehmen muß, um beispielsweise die richtige Kontur eines Pullovers
zu erhalten. Das Aufnehmen bzw. Abnehmen von Maschen erfolgt entsprechend den angezeigten
Informationen manuell.
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Die erfindungsgemäße Handstrickmaschine ist imstande, die gesamte
Form bzw. das Schnittmuster eines zu strickenden Gegenstandes zu speichern, wenn
ein Speicher für Reihenangaben, ein rechter Speicher für Maschenangaben und ein
linker Speicher für Maschenangaben mit eine Rechenwerk verbunden sind, das außerdem
an eine numerische Eingabevorrichtung für Ir,dexzchrer für aschen und Reihen angeschlossen
ist. Die Speicher enthalten nur Angaben über diejenigen Reihen, in denen eine Änderung
der Außenkontur an der rechten und/oder der linken Seite gegenüber der vorherigen
Zeile auftritt. Bei Erreichen der betreffenden Reihe werden die änderungen an den
Maschenanzeigeeinrichtungen zur Anzeige gebracht. Außerdem kann ein akustisches
Signal die Strickerin darauf aufmerksam machen, daß nunmehr an der rechten und/oder
der linken Seite Maschenänderungen manuell vorzunehmen sind. Danach wird der Strickvorgang
fortgesetzt. Durch die Indexzahlen für Maschen und Reihen werden die jeweilige Maschengröße,
die Stärke der Wolle und andere Einflußgrößen berücksichtigt. Die beiden Indexzahlen
werden vor Beginn des Stricken durch Stricken einer Maschenprobe ermittelt und über
eine Eilgabeeinrichtung in das Rechenwerk eingegeben.
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Die Tonbänder mit den Strickmusterdaten und den Formgebungsdaten können
fertig vom Hersteller bezogen werden.
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Die Strickerin hat darüber hinaus aber auch die Möglichkeit, ein Strickmuster
von einer optisch lesbaren Vorlage auf das Magnetband zu übertragen. Sie kann somit
selber Muster entzJerfen und diese auf das Magnetband übertragen. Zu diesem Zweck
ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ein Tastgriffel mit zwei
unterschiedlichen Tastpositionen mit einem Speicher verbunden, der bei jedem Niederdrücken
des Tastgriffels -um eine Stelle weitergeschaltet wird, und dem bei jedem starken
Niederdrücken des Tastgriffels zusätzlich eine Bit-Information in die jeweils aufnahmebereite
Stelle eingespeichert wird. Auf diese Weise wird die Musterinformation einer Reihe
zunächst in dem Speicher gespeichert, bevor sie auf das Magnetband übertragen wird.
Die Strickerin ist daher bei der bitweisen Übertragung der einzelnen Maschen nicht
an einen bestimmten Rhythmus gebunden.
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Erst nachdem sämtliche Maschendaten einer Reihe abgespeichert sind,
erfolgt die Übertragung des Speicherinhalts auf das Magnetband. Hierzu ist zweckmäßigerweise
ein Takteingang des Speichers mit einer ompulsquelle verbindbar, die eine vorgegebene
Anzahl von Impulsen abgibt und anschließend das Magnetbandgerät abschaltet. Die
Steuerung bei der Aufzeichnung muß so vorgenommen werden, daß nach Aufzeichnung
der Informationen eins Reihe bzw.
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vor Aufzeichnung der Informationen der nächsten Reihe eine ausreichend
große Blocklücke erzeugt wird. Die Strickerin hat aber die Möglichkeit, im Anschluß
an die Strickmusterdaten beispielsweise noch Text auf das Magnetband aufzusprechen.
Zu diesem Zweck ist ein Mikrophon vorgesehen, das vorzugsweise zugleich als Lautsprecher
verwendbar
ist und an das Magnetbandgerät angeschlossen wird. Auf das Magnetband können Angaben
über die Formgebung des Gestrickes, d.h. die rechts oder links abzunehmende bzw.
aufzunehmende Maschenzahl, oder andere Betriebshinweise aufgesprochen werden.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Figuren näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch den äußeren Aufbau einer Handstrickmaschine
nach der Erfindung.
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Fig. 2 zeigt schematisch eine Ansicht des Schlosses von unten.
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Fig. 3 zeigt die Konstruktion einer Nadel der Handstrickmaschine.
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Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild des elektronischen Teils der Handstrickmaschine.
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Fig. 5 zeigt den Aufbau der auf dem Magnetband aufgezeichneten Strickmusterinformation
für eine Reihe.
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Fig. 6 zeigt ein Flußdiagramm für den Funktionsablauf des Rechenwerk$
der Maschine bei Betrieb als Strickrechner, und Fig. 7 zeigt schematisch den Aufbau
einer Dateneingabeeinrichtung zur Aufzeichnung von Strickmusterdaten auf das Magnetband.
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Die in Fig. 1 dargestellte Handstrickmaschine besitzt ein Nadelbett
10 mit einer Vielzahl von parallelen Stricknadeln 11, die einzeln quer zum Nadelbett
10 verschiebbar sind. Auf zwei Schienen 12, 13 ist das Schloß 14 quer zu den Nadeln
über das ganze Nadelbett 10 verschiebbar. Das Verschieben des Schlosses geschieht
von Hand. Die Nadeln, von denen eine in Fig. 3 vergrößert dargestellt ist, sind
an ihren äußeren Enden nach oben umgebogen und als Haken 15 ausgebildet, in den
der Faden eingelegt werden kann. Jede Nadel besitzt eine schwenkbare Zunge 16, die
in der einen Endstellung den Haken 15 verschließt.
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In demjenigen Bereich des Nadelbettes 10, der von dem Schloß 14 überfahren
wird, besitzen die Nadeln 11 nach oben gerichtete Füße 17, die dazu dienen, die
Nadeln zu verschieben bzw. einzustellen. An dem äußeren Ende des Nadelbettes 10
sind vier verschiedene Nadelpositionen A, B, C und D bezeichnet.Diejenigen Nadeln,
deren Füße 17 in der Position A stehen, werden von dem vorbeibewegten Schloß 14
überhaupt nicht erfaßt. Sie sind daher an dem Strickvorgang nicht beteiligt. Diejenigen
Nadeln, deren Füße 17 sich in der Position B befinden, werden durch eie an der Unterseite
des Schlosses 14 vorgesehene Nockenbahn gesteuert, so daß sie quer zum Nadelbett
eine bestimmte Bewegung durchführen, wodurch in bekannter Weise eine Masche gestrickt
wird. Anschließend werden sie von dem Schloß 14 wieder in die Position B gebracht,
so daß sie beim nächsten Rücklauf des Schlosses wieder erfaßt werden. Die Positionen
C und D sind für das Verständnis der grundsätzlichen Wirkungsweise der Maschine
nicht wesentlich.
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Zum Stricken eines Strickmusters werden zwei verschiedenfarbige Fäden
in das Schloß eingefädelt. Diejenigen Nadeln, die z.B. den roten Faden ergreifen
sollen, müssen einen anderen zeitlichen Bewegungsablauf haben wie diejenigen Nadeln,
die z.B. den blauen Faden ergreifen sollen. Die Nadeln werden von dem Schloß 14
selektiert und entweder entlang der Nockenbahn 18 oder entlang der Nockenbahn 19
(Fig. 2) geführt. Diese beiden Nockenbahnen vereinigen sich schließlich wieder,
so daß sämtliche Nadeln, die in das Schloß in der Position B eingetreten sind, das
Schloß auch wieder in dieser Position verlassen.
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In Fig. 2 sind die Bahnen der Nadelfüße 17 nur bei Bewegung des Schlosses
in der einen Richtung (nach rechts) dargestellt. Bei der umgekehrten Bewegungsrichtung
des Schlosses ergeben sich dieselben Nockenbahnen, die in Fig. 2 von rechts nach
links verlaufen, und von links nach rechts. Die Unterseite des Schlosses ist symmetrisch
aufgebaut.
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Zur Selektion der Nadeln dienen die Weichen 20. Diese werden elektromagnetisch
gesteuert und bewegen die Nadelfüße 17 entweder nach vorne oder nach hinten, so
daß sie auf die Nockenbahn 18 oder die Nockenbahn 19 geleitet werden. Die Steuerung
der Weichen 20 erfolgt in Abhängigkeit von dem magnetisch aufgezeichneten Strickmuster
und wird nachfolgend noch erläutert.
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An der Maschine ist gemäß Fig. 1 ein Kassetten-Magnetbandgerät 21
vorgesehen, in das eine übliche Tonbandkassette 22, die das Strickprogramm enthält,
eingesetzt
werden kann. Zur Bedienung des Magnetbandgerätes 21
sind entsprechende Tasten 23 für Rechtslauf, Linkslauf und Stop vorgesehen. Außerdem
befinden sich an der Maschine eine zweistellige Ziffernanzeigevorrichtung 24 für
linke Maschen und eine zweistellige Ziffernanzeigevorrichtung 25 für rechte Maschen.
Die Anzeigevorrichtungen 24 und 25 enthalten jeweils zusätzlich eine Angabe über
das Vorzeichen der Maschen, d.h. eine Information darüber, ob die angezeigte Maschenzahl
aufgenommen oder abgenommen werden muß. Ferner ist ein dreistelliger Reihenzähler
26 vorgesehen, der die Nummer der jeweiligen Reihe anzeigt.
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Der Lautsprecher 27, der zugleich als Mikrophon verwendbar ist, dient
der Wiedergabe von gesprochenen Informationen, die auf dem Magnetband aufgezeichnet
sind bzw.
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der Aufnahme dieser Informationen. Der Lautsprecher 27 hat darüber
hinaus noch eine wichtige Aufgabe beim Aufnehmen von Strickmusterdaten auf das Magnetband.
Dies wird weiter unten noch erläutert. Die Lautstärke des Lautsprechers 27 wird
an dem Reglerknopf 28 eingestellt.
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Schließlich ist an der Maschine noch eine Eingabetastatur 29 für den
Maschenindex und den Reihenindex vorhanden.
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Die Funktion der Magnetbandsteuerung sowie der Datenabgabe an die
Reihenspeicher und der verschiedenen Anzeigeeinrichtungen wird nun im folgenden
unter Bezugnahme auf die Figuren 4 und 5 erläutert. Es sei angenommen, daß auf dem
Magnetband die Strickmusterinformationen für eine Reihe in der in Fig. 5 dargestellten
Weise aufgezeichnet sind. Der dargestellte Block enthält zunächst eine Bit-Information
30, bestehend aus einer Identifikation und der Nummer der betreffenden Reihe. Die
Identifikation ist
eine bestimmte Bit-Folge,an der der Anfang des
Blockes zu erkennen ist. Die Information 30 umfaßt 12 Bit. Im Anschluß daran folgt
die Information 31, die die Musterinformation für die betreffende Reihe darstellt.
Da Handstrickmaschinen üblicherweise eine Strickbreite von 200 Maschen aufweisen,
besteht die Information 31 aus 200 Bit. Die Musterinformation besagt für jede Masche
einer Reihe, ob sie z.B. rot oder blau gestrickt werden soll. Im Anschluß an die
Musterinformation kann noch Text oder Musik aufgenommen werden. Die Strickerin kann
beispielsweise Bedienungshinweise aufnehmen. Nach Beendigung der Information 32
folgt die Blocklücke 33. Die Blocklücke hat eine bestimmte Mindestlänge, was noch
erläutert wird, und im Anschluß an die Blocklücke folgt der nächste Block.
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Nach dem Einsetzen einer Tonbandkassette mit dem in Fig. 5 dargestellten
Inhalt, wird gemäß Fig. 4 der Startschalter 34 manuell geschlossen. Dadurch wird
die Einschaltsteuerung 35 betätigt und über Leitung 36 das Magnetbandgerät 21 eingeschaltet.
Gleichzeitig wird ein Verzögerungsglied 37 mit einer Verzögerungszeit von 2 Sek.
eingeschaltet, das nach Ablauf der Verzögerungszeit den Vergleicher 38 in Betrieb
setzt. Die Ausgangs-Signalleitung 39 des Magnetbandgerätes 21 ist mit dem Eingang
eines Umsetzers 40 verbunden, der an einem Ausgang 41 die aufgezeichnete Bit-Information
und an einem zweiten Ausgang 42 den Takt der Bit-Information abgibt. Damit auch
bei mehreren aufeinanderfolgenden gleichförmigen Impulsen die Taktinformation von
dem Magnetband abgeleitet werden kann, erfolgt die Aufzeichnung nach dem bekannten
Phasesprungverfahren, bei dem
die Taktinformation jederzeit aus
dem Gesamtsignal abgeleitet werden kann.
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Die Information an Ausgang 41 wird dem Vergleicher 38 zugeführt, in
dem die in der Bit-Folge 30 enthaltene Identifikation gespeichert ist, so daß der
Vergleicher 38 den Beginn der Musterinformation 31 feststellen kann.
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Der Taktausgang des Umsetzers 40 ist mit dem Eingang eines ersten
Zählers 43 verbunden, der bis zwölf zählt und dann einen Übertrag an einen zweiten
Zähler 44 weitergibt, wodurch der zweite Zähler eingeschaltet wird und bis zweihundert
zählt. Während der zweite Zähler 44 zählt, ist sein Ausgang 45 aktiviert, so daß
er die Schreibtore 46, 47, die zu den Speicherengängen S der Reihenspeicher 48 und
49 führen, vorbereitet.
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Sobald der Vergleicher 38 angesprochen hat, schaltet er bei der hier
beschriebenen Betriebsart "Strickmuster" den ersten Zähler 43 ein, der die ersten
zwölf Taktimpulse von Ausgang 42 zählt und während dieser Zeit über den Ausgang
50 den Reihenspeicher 51 öffnet, so daß über die Informationsleitung 52 die dreistellige
Reihennummer der jeweiligen Reihenzahl in den Reihenspeicher 51 eingegeben wird.
Diese Reihennummer wird an dem Reihenzähler 26 optisch angezeigt.
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Nachdem der erste Zähler 43 nach zwölf Taktimpulsen seinen Endstand
erreicht hat, gibt er über Leitung 53 ein Übertragssignal an den zweiten Zähler
44 ab, der dadurch eingeschaltet wird und die nächstfolgenden zweihundert Taktimpulse
zählt.
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An dem Schloß 14 befindet sich ein Taktgeber 54, der aus mindestens
zwei optischen,mechanischen oder anderen Sensoren besteht, die bei der Bewegung
des Schlosses beim Passieren einer jeden Nadel einen Impuls erzeugen.
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Diese Impulse werden der Richtungserkennungsschaltung 55 zugeführt,
die am Ausgang L ein Signal erzeugt, wenn das Schloß nach links bewegt wird und
an Leitung R, wenn das Schloß nach rechts bewegt wird. Zur Ermöglichung der Richtungserkennung
sind die beiden Sensoren im Taktgeber 54 in bezug auf den Nadelabstand gegeneiner
phasenverschoben, so daß aus der zeitlichen Folge, in der die Impulse an den beiden
Sensoren erzeugt werden, die Bewegungsrichtung des Schlosses zu erkennen ist.
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Die Leitung L der Richtungserkennungsschaltung 55 ist mit dem zweiten
Eingang des UND-Tores 47 verbunden, das dem rechten Reihenspeicher 49 zugeordnet
ist, während der Ausgang R mit dem zweiten Eingang des Tores 46 verbunden ist, das
dem linken Reihenspeicher 48 zugeordnet ist. Das Steuersignal an Leitung 45, das
für die Dauer von 200 Bit ansteht, passiert demnach bei Linkslauf des Schlosses
das Tor 47, so daß der Speichereingang S des Reihenspeichers 49 aktiviert wird,
und bei Rechtslauf des Schlosses das Tor 46, so daß der Speichereingang S des Reihenspeichers
48 aktiviert wird.
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Die Signale der Informationsleitung 52 stehen stets an den Eingängen
E der beiden Reihenspeicher 48 und 49 an, jedoch speichert nur derjenige Reihenspeicher
die Informationssignale, dessen Speichereingang S erregt ist.
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Dies bedeutet, daß bei Linkslauf des Schlosses der rechte Reihenspeicher
49 und bei Rechtslauf des Schlosses
der linke Reihenspeicher 48
die Musterinformation für die nächstofolgende Reihe einspeichert.
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Die Ausgabe-Eingänge A der beiden Reihenspeicher sind über UND-Tore
56 bzw. 57 mit dem Taktgeber 54 verbunden, so daß die Datenausgabe an die Weichen
20 in demjenigen Takt erfolgt, der erzeugt wird, wenn die Nadeln von einem an dem
Schloß angebrachten Sensor passiert werden.
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Der zweite Eingang des Tores 5S ist mit dem L-Ausgang der Richtungserkennungsschaltung
55 verbunden, und der zweite Eingang des Tores 57 ist mit dem R-Ausgang der Richtungserkennungsschaltung
55 verbunden. Durch diese Schaltung erreicht man, daß der Reihenspeicher 48 auf
"Ausgabe" geschaltet ist, wenn der Reihenspeicher 49 auf "Speichern" geschaltet
ist, und umgekehrt. Derjenige Reihenspeicher, der auf "Ausgabe" geschaltet ist,
bewirkt die Ausgabe der in ihm gespeicherten 200 Speicherstellen in dem von dem
Taktgeber 54 erzeugten Maschinentakt. Die Dateneingabe in den anderen Reihenspeicher
erfolgt dagegen kurzzeitig in Abhängigkeit von der Laufgeschwindigkeit des Magnetbandes.
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Durch die beschriebene Art der Steuerung der Weichen 20 durch die
beiden Reihenspeicher 48 und 49 in AbhAngigkeit von dem Maschinentakt erreicht man,
daß jede Weiche 20 stets dann den für eine bestimmte Nadel vorgesehenen Impuls erhält,
wenn der Nadelfuß 17 dieser Nadel sich in einer Position befindet, in der er von
den Elektromagneten der Weiche beeinflußt wird. Eine Selektion durch mechanisches
Verschieben der Nadelfüße, wie sie bei den bekannten Handstrickmaschinen durchgeführt
wird, ist nicht erforderlich. Wichtig ist allerdings, daß der
Taktgeber
54, der den Zeitpunkt der Erregung der betreffenden Weiche 20 bestimmt, so eingestellt
ist, daß er die Weiche 20 exakt im richtigen Zeitpunkt betätigt. Der Taktgeber 54
kann beispielsweise während des Vorbeilaufs an den Nadeln direkt von den Nadeln
getriggert werden.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, an dem Nadelbett eine Strichskala
anzubringen, an der der Taktgeber 54 entlangläuft.
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An den Vergleicher 38 ist die zweite Oberwachungsschaltung 60 angeschlossen.
Sie ist imstande, zwischen Bit-Informationen 31 und Audiosignalen 32 zu unterscheiden.
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Die Überwachungsschaltung 60 sorgt dafür, daß der Vergleicher 38 die
Zähler 43 und 44 maximal nur so lange eingeschaltet hält, wie Bit-Information erkannt
wird.
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Danach werden die Zähler nicht mehr in Funktion gesetzt.
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An den Ausgang des Umsetzers 40 ist ferner die erste Überwachungsschaltung
61 angeschaltet. Hierbei handelt es sich um einen Pegeldetektor, der an die Einschaltsteuerung
35 ein Signal abgibt, wenn der Signalpegel des vom Magnetband kommenden Signals
über eine Zeitspanne von z.B. 1,5 Sek. einen vorbestimmten Wert unterschreitet.
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Dann wird über Leitung 36 das Magnetbandgerät 21 abgeschaltet. Ein
solches Unterschreiten des festgesetzten Signalpegels findet. regelmäßig am Ende
des Blockes in der Blocklücke 33 statt (Fig. 5). Die Blocklücke muß daher mindestens
so groß sein, wie die an dem Pegeldetektor 61 eingestellte Zeitspanne zuzüglich
der Auslaufdauer des Magnetbandgerätes zuzüglich der an der Verzögerungsschaltung
37 eingestellten Anlaufdauer. Nur wenn die Blocklücke eine entsprechende Länge aufweist,
ist
sichergestellt, daß zwischen zwei Blöcken (Reihen), zwischen denen das Magnetbandgerät
stets stillgesetzt wird, keine Information verlorengeht.
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Nachdem auf diese Weise eine Reihe gestrickt worden ist und die Information
für die nächstfolgende Reihe von dem entsprechenden Reihenspeicher vom Magnetband
aufgenommen wurde, wird das Magnetbandgerät von dem Startschalter 62 von neuem in
Betrieb gesetzt. Der Startschalter 62 befindet sich beispielsweise an dem Maschinenrahmen
etwa in der Mitte des von dem Schloß durchlaufenen Weges und wird von dem Schloß
betätigt. Wird das Schloß bewegt, so wird die Information aus dem einen Reihenspeicher
an die zugehörige Weiche abgegeben, so daß die Stricknadeln entsprechend selektiert
werden. Wenn das Schloß den Schalter 62 erreicht hat, erfolgt das Anlaufen des Magnetbandgerätes
21 und frühestens 2 Sek. später die Dateneingabe in den anderen Reihenspeicher.
Die Dateneingabe erfolgt in dem von dem Magnetbandgerät erzeugten Takt, also verglichen
mit dem Maschinentakt 54 sehr schnell.
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Außer den reinen Strickmusterdaten und der Textinformation kann das
Magnetband noch zusätzliche Daten für die Formgebung des zu strickenden Erzeugnisses
enthalten.
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Wenn ein Gestrick sich nicht über die gesamte Breite von zweihundert
Nadeln erstrecken soll, werden diejenigen Stricknadeln, die bei der Herstellung
des Gestrickes nicht beteiligt sein sollen, in die Position A gestellt (Fig. 1).
Nur diejenigen Stricknadeln, die bei der Herstellung des Gestrickes beteiligt werden
sollen, werden von Hand von der Strickerin in die Position B gebracht.
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Soll sich während der Herstellung des Gestrickes die Maschenzahl verringern,
so müssen zusätzliche Nadeln am Rande in die Position A gebracht werden. Gleichzeitig
müssen die Maschen von diesen Nadeln abgenommen und auf andere Nadeln übertragen
werden. Diese Vorgänge müssen von der Strickerin von Hand durchgeführt werden. Damit
die Strickerin weiß, in welcher Reihe sie Maschen abnehmen bzw. zunehmen muß, können
die entsprechenden Daten im Anschluß an die Musterinformation 31 (Fig. 5) auf dem
Magnetband enthalten sein. Beispielsweise kann ein Feld von 12 Bit vorgesehen sein,
in dem die Nummer der Reihe gespeichert ist, in der die Veränderung vorgenommen
werden soll. Ein weiteres Feld von 12 Bit enthält die Maschenänderung, die links
durchzuführen ist, und ein weiteres Feld von 12 Bit die Maschenänderung, die rechts
durchzuführen ist. Zur Verarbeitung dieser Daten ist in Fig. 4 im Anschluß an den
zweiten Zähler 44 ein dritter Zähler 65 von 12 Bit, ein vierter Zähler 66 von 12
Bit und ein fünfter Zähler 67 von 12 Bit vorgesehen. Jedem dieser Zähler 65 bis
67 werden die Zählimpulse von Leitung 42 zugeführt. Jeder Zähler beginnt jedoch
erst dann zu zählen, wenn er von dem vorhergehenden Zähler den Übertragsimpuls erhalten
hat.
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Solange der dritte Zähler 65 zählt, öffnet er über seinen Ausgang
68 einen Speicher für die Reihenangabe, der an die Informationsleitung 52 angeschlossen
ist. Solange der vierte Zähler 66 zählt, öffnet er über seine Ausgangsleitung 70
einen Speicher 71 für "Maschenangabe links zur Aufnahme der entsprechenden Maschenänderungszahl
mit Vorzeichen von der Informationsleitung 52. Solange der fünfte Zähler 67 zählt,
öffnet er über seine
Ausgangsleitung 72 einen Speicher 73 für "Maschenangabe
rechts", der ebenfalls an die Informationsleitung 52 angeschlossen ist. Auf diese
Weise nimmt jeder der Speicher 69, 71, 73 diejenigen Daten vom Magnetband auf, für
die er bestimmt ist.
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Die Inhalte der Speicher 71 und 73 werden bei dieser Betriebsart an
den Anzeigevorrichtungen 24 und 25 für die Maschenangaben zur Anzeige gebracht.
In Fig. 4 ist z.B. angegeben, daß die Strickerin an der linken Seite dreizehn Maschen
hinzufügen und an der rechten Seite vierundzwanzig Maschen abnehmen soll. Sobald
dies durchgeführt ist, kann weiter gestrickt werden, indem das Schloß hin- und herbewegt
wird.
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Da nicht in jeder Reihe Maschenänderungen vorzunehmen sind, sind an
der Maschine Vorkehrungen getroffen, um die Strickerin darauf aufmerksam zu machen,
wenn in der betreffenden Reihe Maschenänderungen erfolgen müssen. Zu diesem Zweck
wird der Übertrag des fünften Zählers 67 an ein Verzögerungsglied 74 weitergeleitet,
das für etwa 2 Sek. eingeschaltet wird, wenn nachfolgend dieRichtungserkennungsschaltung
55 über Leitung 55 einen Richtungswechsel des Schlosses anzeigt. Für die Zeitdauer
dieser zwei Sekunden betätigt das Verzögerungsglied 74 eine an dem Schloß 14 vorgesehene
elektromagnetische Bremse, so daß das Schloß kurzzeitig blockiert. Gleichzeitig
ertönt ein Summer 76. Durch die Bremse 75 wird der Strickablauf kurzzeitig unterbrochen,
so daß die Strickerin auch nicht versehentlich weiter strickt, bevor nicht die erforderlichen
Änderungen durchgeführt sind.
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Bisher wurde die Betriebsart "Strickmuster anhand von
zwei
Varianten heschrieben, die darin bestehen, daß einmal nur die Strickmusterinformation
auf der Tonbandkassette enthalten ist, und einmal zusätzlich zur Strickmusterinformation
noch eine Formgebungsinformation. Im folgenden wird die zweite Betriebsart "Strickrechner"
erläutert. Hierbei wird eine Tonbandkassette verwandt, in der nur die Formgebungsdaten
aufgezeichnet sind. Diese werden in der Schaltung gespeichert. Anschließend wird
eine Kassette eingesetzt, die nur die Strickmusterinformationen enthält. Dann wird
der Betriebsartenschalter 77 wieder auf "Strickmuster" umgestellt.
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Bei der Betriebsart "Strickrechner" sind auf dem Magnetband beispielsweise
Daten gemäß Tabelle I aufgezeichnet.
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TABELLE I Maschen Reihe links rechts 10 +1 5 +1 +1 8 -1 +5 2 +1 +1
Dies bedeutet, daß in der zehnten Reihe links eine Masche zugenommen werden muß.
Nach fünf weiteren Reihen ist links eine weitere Masche zuzunehmen und rechts ebenfalls
usw. Es werden also nur jeweils die nachfolgenden weiteren Reihen notiert, in denen
Änderungen der Maschenzahlen auftreten. Diese Daten werden über den Umsetzer
40
in die Schaltung eingegeben. Der Betriebsartenwähler 77 steht auf "Strickrechner",
so daß der erste Zähler 43 und der zweite Zähler 44 nicht angesteuert werden.
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Die ersten zwölf Impulse gehen vielmehr auf den dritten Zähler 65,
die zweiten zwölf Impulse auf den vierten Zähler 66 und die dritten zwölf Impulse
auf den fünften Zähler 67. Dies bedeutet, daß die Reihenangaben stets in den Speicher
69, die Maschenangaben links in den Speicher 71 und die Maschenangaben rechts in
den Speicher 73 eingespeichert werden. Die Speicher sind in diesem Falle so bemessen,
daß sie jeweils eine Reihe von Werten gemäß Tabelle 1 speichern können. Die Ausgänge
der Speicher 69, 71 und 73 sowie der Ausgang des Reihenspeichers 51 sind mit einem
Rechenwerk 78 verbunden, das die Anzeigevorrichtungen 24 und 25 steuert, und dem
darüber hinaus über die Eingabetastatur 29 Indexzahlen eingegeben werden können.
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Die Indexzahlen, die über die Eingabetastatur 29 eingegeben werden,
werden im folgenden erläutert. In Abhängigkeit von der an der Maschine eingestellten
Maschengröße, der Art der verwendeten Wolle und verschiedener anderer Maschineneinstellungen
ergeben sich für jedes Gestrick andere Verhältnisse, die sich auf die Formgebung
des zu strickenden Gegenstandes auswirken. In der Praxis strickt man daher mit der
endgültig zu verwendenden Maschineneinstellung eine Maschenprobe. Dies ist ein Lappen
von z.B. 10 cm x 10 cm Größe. Diesen Lappen legt man auf eine Schablone und zählt
die Maschen und die Reihen in einem rechtwinkligen Koordinatensystem.
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Anhand der Meßschablone kann man erkennen, wie viele Maschen und wie
viele Reihen jeweils eine bestimmte
Länge ergeben. Danach kann
man die Indexzahl bestimmen, mit der die in dem Strickrechnerprogramm enthaltenen
Werte, die sich auf ein bestimmtes Einheitsgestrick beziehen, multipliziert werden
müssen, um bei der ausgewählten Strickart die richtige Form und Größe zu erhalten.
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An der Eingabetastatur 29 kann beispielsweise ein Maschenindex von
1,2 und ein Reihenindex von 1,4 eingegeben werden. Das Rechenwerk 78 führt dann
während des Strickvorganges die in Fig. 6 in Form eines Flußdiagramms dargestellten
Rechenvorgänge aus: Zunächst wird die nächstfolgende Reihenangabe, die im Speicher
69 enthalten ist, gelesen. Die Reihenangabe wird mit der zuvor an der Eingabetastatur
29 eingegebenen Reihen-Indexzahl multipliziert. Dabei ergibt sich in der Regel keine
ganze Zahl, so daß die Stellen hinter dem Komma abgetrennt und gespeichert werden
müssen.
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Die Stellen vor dem Komma werden während des nächstfolgenden Strickvorganges
um 1 vermindert. Danach wird untersucht, ob die Reihenzahl bereits zu Null geworden
ist. Ist dies der Fall, dann wird während des nächstfolgenden Strickvorganges, die
Reihenzahl abermals um 1 verringert usw. Ist die Reihenzahl schließlich Null geworden,
dann bedeutet dies, daß gemäß Tabelle I eine neue Zeile erreicht ist, in der Änderungen
vorzunehmen sind. Dann werden die beiden Maschenangaben gelesen und mit dem Maschenindex
multipliziert. Auch hier erfolgt dann eine Unterdrückung der hinter dem Komma befindlichen
Stellen, die abgespeichert werden. Die auf diese Weise umgerechneten Maschenänderungswerte
werden an den Anzeigeeinrichtungen 24 und 25 mit den zugehörigen Vorzeichen zur
Anzeige gebracht. Wenn in dem Speicher 69 die Reihenangabe "Null" steht, erfolgt
die Ausgabe der Speicherinhalte der Speicher 71 und 73 an die Anzeige-
vorrichtungen
24 bzw. 25. Gleichzeitig wird über Leitung 78' das Verzögerungsglied 74 vorbereitet.
Dieses spricht an, wenn über Leitung 55' die nächste Richtungsumkehr des Schlosses
angezeigt wird und setzt dann die Schloßbremse 75 und den Summer 76 kurzzeitig in
Funktion.
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Dem Rechenwerk 78 wird die Durchführung eines Strickvorganges durch
den Ausgangsimpuls des Reihenspeichers 51 über Leitung 79 mitgeteilt. Wenn die neuen
Maschenangaben angezeigt worden sind, wird die nächste Reihenangabe gelesen,d.h..entsprechend
Tabelle I die nächstfolgende Zeile, Damit die Strickerin nicht auf Strickmuster
angewiesen ist, die auf fertig bespielten Tonbandkassetten erhältlich ist, ist die
in Fig. 7 als Blockschaltbild dargestellte Einrichtung vorgesehen, mit der die Strickerin
in der Lage ist, Strickmusterinformationen selbst auf das Tonband aufzuzeichnen.
Hierfür wird lediglich eine Mustervorlage benötigt, auf der das zu strickende Muster
optisch erkennbar dargestellt ist. Zweckmäßigerweise ist diese Mustervorlage als
Rasterbild gezeichnet oder es handelt sich um ein ungerastertes Bild, über das ein
transparentes Rechteckraster gelegt wird. Die Strickerin tastet mit einem Tastgriffel
80 das Bildraster reihenweise ab. Die Anzahl der in einer Reihe liegenden Rasterpunkte
sollte gleich oder kleiner sein als die maximale Maschenzahl in einer Reihe. Der
Tastgriffel 80 ist ähnlich aufgebaut wie ein Kugelschreiber, hat jedoch keine Schreibspitze.
Wenn er mit der Spitze auf die Unterlage gedrückt wird, wird ein erster Kontakt
81 geschlossen, und wenn er dann noch stärker aufgedrückt wird, wird anschließend
ein zweiter Kontakt 82 geschlossen. Beim Schließen des ersten Kontaktes 81 wird
ein Impuls an den Taktimpulseingang T des Speichers 83 gelegt. Bei dem Speicher
handelt es sich beispielsweise
um ein Schieberegister mit einer
Kapazität von 200 Bit.
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Der Signaleingang des Speichers 83 ist mit dem Kontakt 82 verbunden.
Demnach wird ein Logiksignal stets dann in die entsprechende Speicherstelle eingespeichert,
wenn Kontakt 82 geschlossen wird, d.h. wenn der Tastgriffel 80 stark auf die Unterlage
aufgedrückt wird.
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Der Speicher 83 ist derart ausgebildet, daß an seiner Ausgangsleitung
84 jedesmal ein Signal erzeugt wird, wenn an dem Tastimpulseingang T ein Taktimpuls
eingegeben wird bzw. wenn der Signaleingang einen Signalimpuls erhält. An die Leitung
84 ist über einen Umschalter 85 der Lautsprecher 27 des Tonbandgerätes angeschlossen,
der gleichzeitig als Mikrophon zum Auf sprechen von Text auf das Magnetband verwendet
werden kann. Der Schalter 85 ist mit einem Widerstand 86 überbrückt. Der Widerstand
86 ist mit dem NF-Eingang des Tonbandgerätes verbunden.
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In der dargestellten Stellung des Schalters 85 ist-der Lautsprecher
27 direkt mit der Ausgangsleitung 84 des Speichers 83 verbunden. Jedesmal, wenn
der Tastgriffel 80 aufgesetzt und der Speicherinhalt weitergeschaltet wird, entsteht
am Ausgang ein Impuls, der im Lautsprecher 27 ein Knacken verursacht. Die Strickerin
weiß also, wann sie den Tastgriffel 80 stark genug aufgedrückt hat, um eine Weiterschaltung
des Speichers zu bewirken. Wenn der Kontakt 82 durchgeschaltet worden ist, entsteht
am Lautsprecher 27 ein anderes Geräusch, so daß eine akustische Kontrolle der Funktion
des Tastgriffels 80 möglich ist. In dem Speicher 83 wird zunächst die 12 Bit umfassende
Reihennummer 30 (Fig. 5) erzeugt. Dann wird die Musterinformation einer Reihe, die
200 Bit umfaßt, eingegeben, so daß der Speicher 83 insgesamt eine Kapazität von
212
Stellen aufweist.
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Wenn sämtliche Strickmusterdaten einer Reihe in den Speicher eingegeben
worden sind, wird der Startschalter 88 für das Tonbandgerät zum Aufzeichnen der
Reihe geschlossen. Dadurch wird über den geschlossenen Schalter 87 Spannung an den
Motor-Eingang des Tonbandgerätes gelegt. Gleichzeitig wird die Verzögerungsschaltung
8g erregt, die nach einer Verzögerungszeit von 1 bis 2 Sek.
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den Taktoszillator 90 in Betrieb setzt. Dieser erzeugt 212 Taktimpulse
vorgegebener Frequenz, die an den Takteingang T des Speichers gelegt werden, so
daß der Speicherinhalt über Leitung 84 und den Widerstand 86 an den NF-Eingang des
eingeschalteten Tonbandgerätes gelegt werden. Nachdem der Taktoszillator 212 Taktimpulse
abgegeben hat und der Inhalt des Speichers 83 ausgegeben worden ist, öffnet der
Taktoszillator 90 über Leitung 91 den Schalter 87, wodurch der Motor des Tonbandgerätes
abgestellt wird.
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Soll zusätzlich zu den Musterdaten noch andere Information auf das
Tonband aufgesprochen werden, die später über den Lautsprecher 27 abgehört werden
soll, so wird der Schalter- 85 umgelegt, wodurch über den mit dem Schalter 85 gekoppelten
Schalter 92 das Tonbandgerät wieder eingeschaltet wird. Der Lautsprecher 27, der
auch als dynamisches Mikrophon verwendbar ist, liegt nun unmittelbar über den Schalter
85 am NF-Eingang des Tonbandgerätes, das eingeschaltet ist. Auf diese Weise kann
ein Text auf das Tonband aufgesprochen werden.
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Die Schaltung, die in Fig. 4 als Blockschaltbild dargestellt ist,
kann durch Verwendung eines Mikroprocessors realisiert werden. Derartige Mikroprocessaren
sind
elektronische Bausteine, die den Aufbau eines Rechners haben
und programmiert werden können. Die Realisierung der gesamten Schaltung, die in
Fig. 4 zwischen den beiden strichpunktierten Linien dargestellt ist, ist beispielsweise
mit dem Mikroprocessor "Intersil IM6100" möglich.
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L e e r s e i t e