DE2602498C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Hubventil, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Bei einem solchen Hubventil, das aus der BE-PS 8 19 977
bekannt ist, wird die Strömung durch ein membranbetätig
tes, federbelastetes Ventilglied gesteuert. Bei diesem
Hubventil wird die axiale Bewegung des Ventilgliedes durch
die zulässige Ausbiegung einer metallischen Membranschei
be begrenzt, die hermetisch den Ventilschaft vom Ver
schlußglied und der Ventilsteuerkammer trennt. Um einen
übermäßig großen Druckabfall am Ventilsitz zu verhindern,
der normalerweise durch diese begrenzte Bewegung auftre
ten würde, ist ein hochwirksamer ringförmiger Diffusor
kanal zwischen einer konischen Oberfläche strom
ab des Ventilsitzes ausgebildet. Dieser Diffusorkanal
verhindert, daß mit hoher Geschwindigkeit strömende fluide
Medien sich zu schnell ausdehnen und dadurch Druck verlo
rengeht.
Durch einen solchen Diffusorkanal wird zwar ein gewisser
Fortschritt gegenüber bekannten Ventilen mit geringem Hub
erzielt, es wurde jedoch festgestellt, daß unter bestimm
ten hohen Strömungsraten eine hydrodynamische Schließkraft
auf das Ventilglied ausgeübt wird, die durch den vermin
derten Druck im Diffusorkanal entsteht. Je nach der Feder
vorspannung des Ventilgliedes zur Membran hin und der
Strömungsgeschwindigkeit durch den Diffusorkanal kann die
resultierende Kraft am Ventilglied dieses in eine nur
teilweise geöffnete Gleichgewichtsstellung bewegen. Dies
kann bei einem anfangs in einer stabilen vollständigen
Öffnungsstellung sich befindlichen Ventil auftreten, wenn
die Strömung zunimmt und einen Schwellenwert übersteigt,
bei welchem die Schließkraft die Federkraft übersteigt.
Dieser Vorgang kann aber auch während der Ventilöffnung
oder während des Schließens des Ventils auftreten. Beim
Öffnen des Ventils kann diese Schließkraft verhindern, daß
sich das Ventilglied über die Gleichgewichtsstellung hin
aus in die vollständig geöffnete Stellung bewegt. Während
des Schließens des Ventils kann das Ventilglied, sobald
der Schwellenwert erreicht ist, unmittelbar wieder in die
se Gleichgewichtsstellung zurückgezogen werden. Diesem
Effekt kann zwar durch eine Vergrößerung des Ventildurch
messers begegnet werden, er kann jedoch nicht vollständig
korrigiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Hub
ventil der beschriebenen Art das Auftreten von in Schließ
richtung wirkenden Kräften am Ventilglied bei hohen Strö
mungsraten zu verhindern.
Diese Aufgabe wird bei dem gattungsgemäßen Hubventil durch
das kennzeichnende Merkmal des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Hubventil sind beide konischen
Flächen des Diffusorkanals an gehäusefesten Teilen gebildet.
Am Ventilglied selbst treten daher keine Schließkräfte auf
grund von Druckdifferenzen bei hohen Strömungsraten auf.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist im Pa
tentanspruch 2 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der folgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilschnittansicht eines Hubventils, worin das
Ventilglied
in der volkommen geöffneten Stellung ge
zeigt ist,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht des Hubventiles in der
Öffnungsstellung
und
Fig. 3 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 2, bei der sich das
Ventilglied in der Schließstellung befindet.
In Fig. 1 ist ein hermetisch abgedichtetes Hubventil 10 dar
gestellt, das als Absperrventil für toxische Flüssigkeiten
oder für Sicherheitssysteme in Kernkraftanlagen verwendet
werden kann. Derartige Hubventile werden normalerweise in der
Schließstellung verwendet, um Druckmittel gegenüber einem
Strömungssystem abzusperren, und in der Öffnungsstellung,
um das Druckmittel dem Strömungssystem zuzuführen.
In der Öffnungsstellung muß der Druckabfall am Ventil auf
einem Minimalwert gehalten werden, um sicherzustellen, daß
das fluide Medium, welches dem Strömungssystem zugeführt
wird, einen ausreichenden Druck entsprechend dem Bedarf des
Strömungssystems aufweist. Es wurde als wünschenswert ge
funden, einen hochwirksamen Diffusorströmungskanal vorzu
sehen, um den Druckabfall am Ventil auf ein Minimum zu
senken.
Das hermetisch abdichtbare Hubventil 10 weist ein Ventil
gehäuse 12 auf, einen Deckel 14, eine Bügelbaugruppe 16,
eine Ventilschaftbaugruppe 18, ein Handrad 20 und eine
Diffusorbaugruppe 21. Das Hubventil 10 weist einen geneigten
Schaft auf und hat einen Einlaß 24, der axial mit einem
Auslaß 26 fluchtet, und diese Teile werden von einer zy
lindrischen Steuerkammer 28 geschnitten. Das Ventilgehäuse
12 ist derart ausgebildet, daß es an eine Hochdruckleitung
angeschlossen werden kann, damit ein unter hohem Druck
stehendes fluides Medium in Richtung der Pfeile abgegeben
werden kann. Der Einlaß 24 und der Auslaß 26 weisen Ein
senkungen 29 und 30 auf, welche teleskopartig die Enden
von Strömungsleitungen zur Befestigung an diesen mittels
Schweißung aufnehmen.
Ein Kanal 31, der von einem gehärteten ringförmigen Ventil
sitz 32 umgeben ist, ist am stromab gelegenen Ende des
Einlasses 24 ausgebildet. Der Ventilsitz 32 ist von der
Steuerkammer 28 durch eine kegelstumpfförmige Diffusorfläche
34 getrennt, die koaxial zum Kanal 31, dem Ventilsitz 32
und der Steuerkammer 28 verläuft. Das obere Ende der Steuer
kammer 28 ist mit einem Gewinde versehen und nimmt einen
Gewindeschaft 40 des Deckels 14 auf.
Das obere Ende des Ventilgehäuses 12 weist eine nach innen
gekrümmte Kappe 42 auf, die hermetisch mit einem Umfangsrand
44 des Deckels 14 mittels einer Verschweißung 46 verbunden
ist. Ein Gewindeschaft 48 am oberen Ende des Deckels 14 ist
in das untere Ende der Bügelbaugruppe 16 eingeschraubt. Die
Schaftbaugruppe 18 erstreckt sich axial durch den Deckel 14
und die Bügelbaugruppe 16 hindurch. Der Schaft 9 ist in
üblicher Weise mittels des Handrades 20 axial beweglich.
Eine Dichtungspackung 52 ist in einer Bohrung am oberen Ende
des Deckels 14 angeordnet und ist gegen die äußere Ober
fläche des Schaftes 18 mittels einer Stopfbuchse 54 an
gepreßt. Der Schaft 18 weist ein verbreitertes zylindri
sches unteres Ende 60 auf, welches eine konische Oberfläche
61 hat, die sich gegen einen Sitz 62 anlegen kann, um die
Öffnungsbewegung zu begrenzen. Das zylindrische Ende 60
wird lose von einem offenen oberen Ende einer zylindri
schen Membranbetätigungsscheibe 64 aufgenommen. Die Betä
tigungsscheibe 64 ist in einer Einsenkung 66 angeordnet,
die im unteren Ende des Deckels 14 ausgebildet ist. Eine
flexible Membran 14 ist zwischen einem unteren Rand 72
des Deckels 14 und einem Halterungsring 74 mittels einer
Umfangsverschweißung 76 gehalten. Die Verschweißung 76
dichtet hermetisch die Membran 70 am offenen Ende der Ein
senkung 66 ab, und es wird eine hermetische Abdichtung
zwischen der Steuerkammer 28 und dem axialen Schaftkanal
ausgebildet. Die Verschweißungen 46 und 76 bilden doppelte
hermetische Sperren gegen ein Durchlecken von fluidem
Medium in die Umgebung.
Es sei nunmehr auf Fig. 2 Bezug genommen. Die Diffusor
baugruppe 21 weist eine ringförmige Führung
80 für ein axial bewegliches Ventilglied 82 auf.
Die Führung 80 weist einen oberen Ringflansch
84 auf, der gleitbar in einer komplementären Einsenkung an
geordnet ist, welche am oberen Ende der Steuerkammer 28
ausgebildet ist. Die Führung 80 weist ferner einen Halsab
schnitt 86 mit vermindertem Durchmesser auf, an dessen un
terem Ende ein allgemein kegelstumpfförmiger verbrei
terter Kopf 88 angeordnet ist, der eine konische
untere Fläche 91 hat. Diese Fläche 91 ist im axialen Ab
stand von der konischen Diffusorfläche 34 ange
ordnet. Die Flächen 91 und 34 bilden zwischen sich einen
hochwirksamen ringförmigen Diffusorkanal 92, dessen Ausbil
dung so getroffen ist, daß sie für eine gegebene Ventilgröße
und für eine gegebene Ventilverwendung optimal ist. Die
konische Diffusoroberfläche 34 und die untere
Fläche 91 divergieren radial nach außen und begrenzen
einen fortschreitend zunehmenden Ringströmungskanal zur
Kammer 28 hin stromab vom Ventilsitz 32. Das Ventilglied
82 weist einen zylindrischen Schaft 94 auf, der
gegen die Unterseite der flexiblen Membran anliegt und
der einen verbreiterten Kopf 98 am unteren Ende hat. Der
Kopf 98 ist gleitbar in einer Einsenkung 100 angeordnet,
die in der unteren Oberfläche der Diffusorführung 80 aus
gebildet ist. Der Kopf 98 weist eine konvexe, dem fluiden
Medium ausgesetzte Vorderseite 102 auf, die im wesentli
chen vollständig stromauf vom Diffusorkanal 92 angeordnet ist.
Die Führung 80 weist eine nach oben offene Bohrung 103
auf. Eine Schraubenfeder 104 ist in der Bohrung angeordnet
und wird zwischen der Bodenfläche der Bohrung und einer
Kappe 106 gehalten, die am oberen Ende des Schaftes 94
angeordnet ist. Die Schraubenfeder 104 dient dazu, den
Kopf 98 nach oben vorzuspannen.
Bei einer Drehung des Handrades 20 wird der Schaft 18
axial nach unten verschoben, wodurch die Betätigungsscheibe
64 die Membran 70 nach unten durchbiegt, und dadurch werden
der Schaft 94 und der Kopf 98 in die in Fig. 3 dargestellte
Schließstellung gebracht, in der eine konische
Sitzoberfläche 101 am Kopf 98 sich dichtend
gegen den Ventilsitz 32 anlegt.
In der in Fig. 2 dargestellten Öffnungsstellung ermöglicht
der ringförmige Diffusorkanal 92 einen minimalen Druckab
fall, wenn das fluide Medium zwischen dem Einlaß und der
Steuerkammer 28 strömt. Wenn jedoch die Strömungsgeschwin
digkeit des fluiden Mediums zunimmt, nimmt der Druckunter
schied zwischen dem ringförmigen Diffusorkanal 92 und der
Steuerkammer 28 zu. Dadurch wird in bekannten Diffusoren
bei denen
der gesamte Diffusorabschnitt dem fluiden Medium ausgesetzt
und axial gegen die Vorspannung einer Feder verschieb
bar ist, unter hohen Strömungsbedingungen eine Kraft ent
wickelt, die das Ventilglied nach unten zieht. Diese Kraft ver
schiebt den Diffusor gegen die Vorspannung der Feder nach
unten, bis eine Gleichgewichtsstellung erreicht ist. Der
so ausgebildete verminderte Strömungsquerschnitt führt zu
einer Zunahme des Druckabfalles zwischen Einlaß und Auslaß.
Bei dem hier beschriebenen Hubventil haben jedoch die einander gegenüberliegenden Oberflä
chen des Diffusorkanals einen festen Abstand voneinander,
so daß die gesamte resultierende, nach unten gerich
tete Kraft von einem festen Bauteil aufgenommen wird. Es wird also,
da die dem fluiden Medium
ausgesetzte Oberfläche des Kopfes 98 vollständig radial
innerhalb des Diffusorkanals 92 angeordnet ist, keine re
sultierende Ventilschließkraft erzeugt. Unabhängig
von den Strömungsbedingungen oder Strömungsverhältnissen
im Kanal verbleibt demzufolge das Ventil in der vollständig
zurückgezogenen Öffnungsstellung. Versuche haben gezeigt,
daß keine meßbare Ventilschließkraft ungeachtet der Strö
mungsgeschwindigkeit bei einem derartigen Aufbau beobachtet
werden kann. Die minimale Systembedingung besteht darin,
daß die Kompressionsfeder 104 eine ausreichende Kraft ent
wickelt, um lediglich das Gewicht des Ventilgliedes zu
überwinden. Der volle Strömungsquerschnitt zwischen dem Ventilglied
und dem Ventilsitz wird allein durch die Stellung des
Schaftes 94 bestimmt und ist unbeeinflußt von irgendwelchen
Einwirkungen des Zustandes im Diffusorkanal.
Claims (2)
1. Hermetisch mittels einer Membran abdichtbares Hub
ventil mit einem stromabwärts vom Einlaß angeordneten
Ventilsitz und einem durch eine Feder in Öffnungsrichtung
beaufschlagten Ventilglied, das in einem gehäusefesten
Teil verschiebbar gelagert ist, und einem Diffusorkanal,
der stromabwärts vom Ventilsitz zwischen einer an diesen
anschließenden, nach außen sich erweiternden Ringfläche
und einer dieser gegenüberliegenden konischen Fläche ge
bildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die konische Flä
che (91) an dem gehäusefesten Teil (88) gebildet ist.
2. Hubventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventilglied (94) einen Verschlußkopf (98) auf
weist, der in seiner Offenstellung in eine Einsenkung (100)
des gehäusefesten Teils (88) zurückgezogen ist.
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Legal Events
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Representative=s name: PRINZ, E., DIPL.-ING. LEISER, G., DIPL.-ING., PAT. |
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