DE2558294B2 - Ratterschutz-Federanordnung an einem Bremsbacken einer Teilbelag-Scheibenbremse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ratterschutz-Federanordnung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei Teilbelag-Scheibenbremsen, für die solche Federanordnungen vorgesehen sind, ist von zwei auf je einer Seite der Bremsscheibe angeordneten Bremsbacken wenigstens die eine, durch unmittelbare Einwirkung einer Betätigungsvorrichtung an die Bremsscheibe andrückbare Bremsbacke in einer Ausnehmung eines Bremsträgers axial verschieblich geführt, und zwar mit einem im allgemeinen sowohl in radialer wie in Umfangsrichtung vorgesehenen Spiel, durch das vermieden werden soll, daß die Belagträgerplatte der Bremsbacke im Bremsträger festrostet. Die auf der anderen Seite der Bremsscheibe angeordnete, zweite Bremsbacke kann in gleicher Weise wie die erste in einer Ausnehmung des Bremsträgers verschieblich geführt sein, wenn dieser die Bremsscheibe umgreift; es ist aber auch möglich, daß die zweite Bremsbacke ausschließlich an einem schwimmenden Sattel oder Rahmen abgestützt ist, der seinerseits am Bremsträger axial verschieblich geführt ist, um bei Betätigung der Bremse die zweite Bremsbacke an die Bremsscheibe zu drücken. Damit infolge des wenigstens an der einen Bremsbacke vorgesehenen Führungsspiels im Fahrbetrieb Rattergeräusche nicht auftreten können oder zumindest gedämpft werden, sind Ratterschutz-Federanordnungen üblich.

Eine bekannte Ratterschutz-Federanordnung der im 5 Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Gattung (DE-GM 69 38 649) ist an einem Bremsbacken vorgesehen, dessen Belagträgerplatte zwei in je einer der beiden Umfangsrichtungen wegragende reibbelagfreie Ansätze aufweist, die in je einer achsparallelen Nut des Bremsträgers mit radialem und Umfangsspiel geführt sind. Auf mindestens einem der beiden Ansätze, die je ein achsparalleles Loch aufweisen, sitzt rittlings eine Blattfeder mit einem U-förmigen Klemmbereich, der von einer achsparallelen Basis und zwei etwa im rechten Winkel von dieser wegragenden Schenkeln gebildet ist Die Schenkel haben an ihrer Innenseite je einen Vorsprung, der in das Loch des reibbelagfreien Ansatzes eingreift, wodurch die Blattfeder formschlüssig an diesem Ansatz festgehalten ist. Von der Basis ragt annähernd in Umfangsrichtung des Bremsbackens ein Federarm weg, der um eine zur Achse der Bremsscheibe parallele Achse gebogen ist und sich im Winkel zwischen einer in bezug auf die Bremsscheibe annähernd radialen Grundfläche und einer etwa tangentialen Schulterfläche der den zugehörigen Ansatz der Bremsbelagträgerplatte führenden Nut des Bremsträgers abstützt, wodurch dieser Ansatz gegen eine die Nut an ihrer radial äußeren Seite begrenzende Gegenschulter gedrückt wird.

jo Wenn eine solche Blattfeder nur an dem einen der beiden in Umfangsrichtung wegragenden Ansätze der Belagträgerplatte vorgesehen ist, läßt sich an dem anderen Ansatz die Möglichkeit des Rattems jedenfalls bei ausgeprägten Fahrbahnunebenheiten und schneller Fahrt nicht ausschließen; außerdem bedeutet die Anordnung nur dieser einen Blattfeder, daß an den beiden Ansätzen verschieden große Widerstände gegen axiales Verschieben des Bremsbackens auftreten, mit der Folge, daß der Bremsbacken dazu neigt, sich nach jeder Bremsbetätigung schrägzustellen. Dem läßt sich zwar dadurch begegnen, daß man an beiden Ansätzen je eine Blattfeder festklemmt, wodurch sich aber der Herstellungs- und Montageaufwand für die Ratterschutz-Federanordnung verdoppelt. Im übrigen ist es zumindest schwierig, wenn nicht unmöglich, einer Feder, die auf einem in Umfangsrichtung wegragenden Ansatz der Belagträgerplatte befestigt ist und somit in einem eng begrenzten Bauraum untergebracht werden muß, Federungseigenschaften zu geben, die einerseits einen zuverlässigen Ratterschutz und andererseits eine ausreichende Lebensdauer der Feder gewährleisten.

Bei einer anderen bekannten Ratterschutz-Federanordnung an einem Bremsbacken einer Teilbelag-Scheibenbremse (DE-OS 22 23 829) weist die Belagträger- platte des Bremsbackens im Mittelbereich ihrer radial außenliegenden Kante einen reibbelagfreien Ansatz auf, an dem ein von diesem Ansatz aus gesehen konvexer Mittelbereich einer Blattfeder ausschließlich reibschlüssig anliegt. Der Mittelbereich der Blattfeder ist in einem

to Inspektionsschacht eines die Bremsscheibe übergreifenden, in axialer Richtung schwimmend geführten Sattels aufgenommen, wodurch die Blattfeder in bezug auf den Bremsbacken zentriert ist. An den Mittelbereich der Blattfeder schließen sich in Umfangsrichtung wegragen-

6^r> de Federarme an, die in je einer Aussparung an einer in bezug auf die Bremsscheibe radial inneren Basisfläche des schwimmenden Sattels aufgenommen sind.

Bei dieser zweiten bekannten Federanordnung hat

die nur reibschlüssige Anlage der Blattfeder am Ansatz der Belagträgerplatte zur Folge, daß die Blattfeder an den Axialbewegungen des Bremsbackens nicht teilnimmt und deshalb in axialer Richtung so breit bemessen sein muß, daß sie ihren Zwoek sowohl bei neuem wie bei abgenutztem Bremsbelag und den sich dadurch ergebenden unterschiedlichen Stellungen des Bremsbackens erfüllen kann. Dabei ist es jedoch kaum möglich, die Blattfeder einerseits so zu gestalten, daß noch ausreichende Möglichkeiten zur Inspektion der Bremsbacken bleiben und andererseits die von der Blattfeder auf den bzw. jeden der beiden Bremsbacken ausgeübte Kraft unabhängig von deren axialer Stellung, also unabhängig von der Belagabnutzung, ist Außerdem besteht die Gefahr, daß die Blattfeder von Nichtfachleuten nach dem Auswechseln der Bremsbacken verkehrt eingebaut wird, wodurch eine Gummimanschette od. dgl. beschädigt werden kann, die im allgemeinen zum Schutz von Kolben- und Zylinderflächen der Bremsbetätigungsvorrichtung vorgesehen ist

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Ratterschutz-Federanordnung der im Oberbegriff eines Ratentanspruchs 1 beschriebenen Gattung zu schaffen, die bei einfacher und billiger Herstellbarkeit ein besseres Federungs- und Dämpfungsvermögen hat und auf einfache Weise aus- und eingebaut werden kann.

Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit der Merkmalskombination des Patentanspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Blattfeder läßt sich als einfaches Stanz- und Biegeteil, gegebenenfalls in einem einzigen Arbeitshub einer Stanze, herstellen und mit einem einzigen Handgriff auf den mittig angeordneten reibbelagfreien Ansatz des Bremsbackens aufstecken; sie braucht in ihrem mittleren Bereich in axialer Richtung nicht wesentlich breiter zu sein als dieser Ansatz, so daß sie die Inspektion der Bremsbacken nicht behindert. Eine fehlerhafte Montage der Blattfeder läßt sich ausschließen. Die Art der Einwirkung der Blattfeder auf den Bremsbacken ist von dessen axialer Stellung unabhängig, ist also in neuem wie im abgenutztem Zustand der Bremsbeläge stets die gleiche.

Die im Patentanspruch 2 beschriebene Weiterbildung der Erfindung hat die zusätzlichen Vorteile, daß der Platzbedarf der Blattfeder besonders gering und eine in Umfangsrichtung ungenaue Anbringung der Blattfeder am Ansatz der Belagträgerplatte von vorneherein ausgeschlossen ist, wodurch der Einbau der Bremsbacke erleichtert ist.

Das Merkmal des Anspruchs 3 vergrößert die Stabilität der Blattfeder, und mit ihr des gesamten zugehörigen Bremsbackens, gegen Kippen; die Blattfeder trägt dadurch in besonderem Maß dazu bei, den zugehörigen Bremsbacken parallel zur Bremsscheibe zu halten und dadurch Schrägabnutzung des Bremsbelags entgegenzuwirken.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an Hand schematischer Zeichnungen erläutert Es zeigt

Fig. 1 die Blattfeder einer ersten Ausführungsform einer Ratterschutz-Federanordnung in Seitenansicht,

F i g. 2 die zugehörige Ansicht von unten,

F i g. 3 den Axialschnitt A-A in F i g. 1,

Fig.3A einen der ^Fig.3 entsprechenden Axialschnitt durch die Feder in Einbaustellung an der Belagträgerplatte eines Bremsbackens,

Fig.4 ein Stanzteil, aus dem sich die Blattfeder gemäß F i g. 1 bis 3 biegen läßt,

F i g. 5 die Draufsicht einer Schwimmsattel-Teilbelagscheibenbremse mit einer erfinJungsgemäßen Ratterschutz-Federanordnung,
F i g. 6 den Axialschnitt B-B in F i g. 5,
F i g. 7 je zur HäJfte die Vorderansicht der Bremse und deren achsnormalen Schnitt C-Cin F i g. 5,

F i g. 8 den achsnormalen Schnitt D-D in F i g. 9 einer weiteren Ausführungsform einer Blattfeder,

F i g. 9 die Ansicht der Blattfeder gemäß F i g. 8 von unten,

ίο F i g. 10 den Axialschnitt Ε-Ein F ii g. 8,

Fig. 1OA einen entsprechenden Schnitt derselben Blattfeder in Einbaustellung an einer Belagträgerplatte. Die in F i g. 1 bis 4 dargestellte Blattfeder 1,2,3 weist einen zentralen Klemmbereich 1 uind zwei von diesem wegragende Federarme 2 auf, deren freie Enden 3 geschweift sind. Der Klemmbereich 1 hat einen li-förmigen Querschnitt mit einer im wesentlichen ebenen Basis 4, an deren von den Federarmen 2 freigelassenen Seiten je ein Schenkel 5 bzw. 6

2ü angeordnet ist Der Schenkel 5 ist um etwa 90°, und der Schenkel 6 um einen Winkel von mehr als 90° aus der Ebene der Basis 4 abgebogen. Gemäß F i g. 1 sind die Schenkel 5 und 6 etwa rechteckige ebene Teile, die mit den Federarmen 2 und der Basis 4 einstückig ausgebildet sind. Die Arme 2 sind jeweils nahe der Basis 4 nach unten, d. h. in bezug aiuf die zugehörige Teilbelagscheibenbremse etwa radial nach innen, gebogen, und erstrecken sich dann von je einer zweiten Biegestelle 7 aus in Richtung vom Klemmbereich 1 weg,

d. h. in bezug auf die Teilbelag-Scheibenbremse etwa in Umfangsrichtung.

Die Blattfeder 1, 2, 3 gemäß Fig. 1 bis 4 ist einer Bremsbacke zugeordnet die gemäß F i g. 5 und 6 eine Belagträgerplatte 8 und einen Reibbelag 9 aufweist An der Belagträgerplatte 8 ist ein Ansatz 10 ausgebildet, der sich von ihrer radial äußeren Kante aus nach außen erstreckt und vom Reibbelag 9 freigelassen ist Die Belagträgerplatte 8 weist ferner ein Paar seitlich vorstehender Schultern 11 auf.

Die Blattfeder 1, 2, 3 wird auf ihrem zentralen Klemmbereich 1 auf den Ansatz 10 aufgeklemmt, wobei der Schenkel 6 elastisch vom Schenkel 5 weggebogen wird, wodurch die für die Klemmwirkung erforderliche elastische Rückstellkraft erzeugt wird. Die Federarme der auf diese Weise an der Belagträgerplatte 8 festgeklemmten Blattfeder 1, 2, 3 erstrecken sich längs der radial äußeren Kante der Belagträgerplatte 8, wobei die Ebene der Federarme 2 sich etwa im rechten Winkel zur Ebene der Belagträgerplatte 8: erstreckt. Gemäß Fig. 3A weist der Ansatz 10 eine Aussparung 10aauf, in die der Schenkel 6 eingreift, wenn der zentrale Klemmbereich 1 auf den Ansatz 10 aufgesteckt wird.

Die in F i g. 5 bis 7 dargestellte Teilbelag-Scheibenbremse weist einen schwimmenden Sattel 12 und einen das Bremsmoment aufnehmenden Elremsträger 13 auf. Am Sattel 12 sind Gleitstifte 14 befestigt, die in Bohrungen 15 des Bremstfägers 13 geführt sind, so daß der Sattel 12 in bezug auf den Bremsträger 13 axial verschiebbar ist. Gemäß F i g. 6 enthält der Sattel 12 einen hydraulisch betätigbaren Kolben 16, der in einem Zylinder 17 axial verschiebbar geführt ist und bei Betätigung gegen die Belagträgerplatte 8 einer Bremsbacke 18 drückt, wobei die Zylinder 17 wirksame Reaktionskraft den Sattel 12 in bezug auf den

b5 Bremsträger 13 verschiebt, wobei der Sattel 12 eine zweite Bremsbacke 19 mitnimmt, so daß beide Bremsbacken 18 und 19 gegen die voneinander abgewandten Bremsflächen einer Bremscheibe 20

gedrückt werden.

Die Bremsbacken 18 und 19 sind gemäß F i g. 7 in Ausnehmungen 21 des Bremsträgers 1.3 angeordnet, an denen Schultern 22 ausgebildet sind, welche die seitlich vorstehenden Schultern 11 der Belagträgerplatten 8 führen. An jeder Bremsbacke 18 und 19 ist eine der beschriebenen Blattfedern 1, 2, 3 befestigt, deren freie Enden 3 am Sattel 12 anliegen. Jede der Blattfedern 1,2, 3 drückt infolgedessen die zugehörige Bremsbacke 18 bzw. 19 gegen die Schultern 22, wodurch sie die Neigung der Bremsbacke zum Rattern beseitigt oder zumindest vermindert. Außerdem drücken die beiden Blattfedern 1, 2, 3 den Sattel 12 radial nach außen, wodurch sie das Spiel zwischen den Gleitstiften 14 und den Bohrungen 15 aufheben und somit auch die Ratterneigung des Sattels 12 beseitigen oder zumindest vermindern. Die Blattfedern 1, 2, 3 ersetzen somit eine sonst übliche Vorspannfeder für den Sattel 12 und davon getrennte

Federn zum Verhindern des Ratterns der Bremsbacken 18 und 19.

Als Alternative zu der Blattfeder 1,2,3 gemäß F i g. 1 bis 4 kann an jeder der Bremsbacken 18 und 19 eine Blattfeder 2, 3, 23 gemäß F i g. 8 bis 10 angeordnet sein. Diese Blattfeder 2, 3, 23 hat einen zentralen Klemmbereich, der übereinstimmend mit dem Klemmbereich 1 der in F i g. 1 bis 4 dargestellten Blattfeder 1, 2, 3 einen U-förmigen Querschnitt mit einer im wesentlichen ebenen Basis 24 aufweist, von der Schenkel 25, 26 wegragen. Im Gegensalz zu der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 4 hat der Schenkel 26 einen rechteckigen Lappen 27, der in Richtung auf die Basis 24 aus ihm herausgedrückt ist. Dieser Lappen 24 greift gemäß F i g. 1OA in die Aussparung 10a des Ansatzes 10 ein und verhindert mit Sicherheit, daß die Blattfeder 2,3, 23 sich unbeabsichtigt von der Belagträgerplatte 8 löst.

Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Ratterschutz-Federanordnung an einem Bremsbacken einer Teilbelag-Scheibenbremse, der in einer Ausnehmung eines Bremsträgers axial verschieblich geführt ist, mit einer einstöckigen Blattfeder, die mittels eines U-förmigen Klemmbereiches an einem reibbelagfreien Ansatz der Belagträgerplatte befestigt ist und mit einem sich am Bremsträger oder am Bremssattel abstützenden, etwa in Uinfangsrichtung der Bremsscheibe wegragenden Federarm den Bremsbacken über Schultern an entsprechenden Gegenschultern der Ausnehmung radial in Anlage hält, und die Ebenen sowohl des Federarmes als auch der Basis des U-förmigen Klemmbereiches etwa parallel zur Achse der Bremsscheibe liegen, während die Schenkel des U-förmigen Klemmbereiches unter einem Winkel von mindestens 90° zu dieser Achse verlaufen, und wobei zumindest einer der Schenkel mit dem Ansatz in Halteeingriff steht, gekennzeichnet durch die Kombination folgender teilweise an sich bekannter Merkmale:

a) der reibbelagfreie Ansatz (10) ist etwa im Mittelbereich der radial außenliegenden Kante der Belagträgerplatte (8) angeordnet;

b) die Blattfeder (1, 2, 3, 23) weist zwei symmetrisch vom Ansatz (10) wegragende, längs des oberen Randes der Belagträgerplatte (8) verlaufende Federarme (2,28,29) auf.

2. Federanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfeder (1, 2, 3, 23) nahe der Basis (4) des Klemmbereiches (1, 23) jeweils einen etwa radial nach innen verlaufenden Bereich aufweist, an den sich die Federarme (2, 28, 29) anschließen.

3. Federanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Federarme (2) sich zu ihren freien Enden (3) hin verbreitern.