DE255339C

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Publication number: DE255339C
Application number: DENDAT255339D
Authority: DE
Priority date: 1911-03-30
Also published as: FR14781E; FR14528E; DE275426C; DE251835C; FR16961E; FR14496E; FR16960E; FR431764A; FR17998E

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

angeschlossen sind.

Es gibt bereits Anrufschaltungen für Fernsprechanlagen mit mehreren Gesellschaftsleitungen, bei welchen für alle Sprechleitungen ein gemeinsamer Sender vorgesehen ist, der derart arbeitet, daß alle betreffenden Gesellschaftsleitungen periodisch nacheinander angerufen werden, wobei es aber nicht möglich ist, eine gewünschte Sprechleitung auszuwählen.

Bei dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung kann dagegen mittels eines für jede Gesellschaftsleitung besonders angeordneten Senders und eines Leitungsrelais sowie eines für alle Leitungen gemeinsamen Stromstoß-

*5 relais jede Teilnehmerleitung bzw. jeder Teil-. nehmer ausgewählt werden.

Um die Anlage dabei möglichst einfach und sicher in der Wirkungsweise zu gestalten, ist zweckmäßig für jede Teilnehmerleitung ein besonderer Sender und ein langsam abfallendes Leitungsrelais sowie ein für alle Leitungen gemeinsames Stromstoßrelais vorgesehen. Da die Anker der Leitungsrelais während der Stromstoßabgabe nicht abfallen, so können diese sehr schwach ausgebildet werden. Dagegen kann aber das Stromstoßrelais, das eigentlich für jede Leitung notwendig wäre, sehr stark gehalten sein, weil es gemeinschaftlich zum Auswählen jeder einzelnen Leitung dient.

Ein Ausführungsbeispiel einer derartigen Sendestelle, von welcher drei Gesellschaftsleitungen ausgehen, ist in der Zeichnung dargestellt.

Drei Doppelleitungen 3, 4, 5 führen von der Sendestelle nach den einzelnen Teilnehmer- bzw. Nebenstellen 6, deren jede in üblicher Weise mit einem Wähler versehen ist. Jede dieser Leitungen 3, 4, 5 hat ein Leitungsrelais 7 mit zwei Kontaktarmen 8 und 9, die, wenn das Relais erregt ist, die Leitung mit einem Sendestromkreis verbinden. Die Kontaktarme 8 und 9 sind parallel mit Leitungen 47 und 50 verbunden, die an Leitungen 46 und 51 angeschlossen sind.

Jede Nebenstellenleitung besitzt einen Stromstoßsender 12, der im wesentlichen aus einem Kontaktrad 13 und einer Kontaktfeder 14 besteht, die in die Zähne des Kontaktrades eingreift. Jedes Kontaktrad besitzt ein Segment, durch welches eine Anzahl von Zähnen abgedeckt werden kann, so daß die Kontaktfeder mit diesen Zähnen nicht in Berührung gelangen kann. Die Kontaktfedern 14 der Sender sind durch eine Leitung 36 mit einer Batterie 18

verbunden. Das Kontaktrad eines jeden Senders ist durch eine Leitung 37 mit der Wicklung eines Leitungsrelais 7 verbunden, und die Wicklungen der einzelnen Leitungsrelais stehen über Leitungen 38,39, die Wicklung eines Relais 20 und eine Leitung 40 mit dem anderen Pol der Batterie 18 in Verbindung.

Das Relais 20 besitzt Kontakte 21, die durch Erregung des Relais geschlossen werden und die Leitungen 46 und 51 mit den beiden Seiten einer Batterie 22 verbinden. Die Anker 23 und 24 dieses Relais sind an die gemeinsam verbundenen Kontakthebel 8 und 9 der Leitungsrelais 7 angeschlossen. Drosselspulen 25 und 26, welche in den Leitungen 46 und 51 sich befinden, dienen dazu, um die Stromstöße zu dämpfen, wodurch Störungen in der Gesellschaftsleitung, wenn zufällig zwei Teilnehmer derselben sich im Gespräch befinden, vermieden werden. Ein Kondensator 27, welcher an die beiden Leitungen 46 und 51 ' angeschlossen ist, dient ebenfalls dazu, die Stromschwankungen abzuschwächen.

Um das Auftreten von Funken an den Kontakten 21 zu vermeiden, sind dieselben mittels Drosselspulen 29 und Kondensatoren 28 überbrückt. Jede der Leitungen 3, 4 und 5 ist über einen Satz Kondensatoren 30 mit einer Leitung 31 verbunden, an welche der Sprechapparat der Sendestelle angeschlossen ist.

Die Wirkungsweise der Fernsprechanlage ist folgende:

Wenn ein Teilnehmer, der an die Leitung 3 angeschlossen ist, von der Sendestelle angerufen werden soll, so setzt der Beamte auf der Sendestelle eins der Kontakträder 13, die mit der Leitung verbunden sind, in Bewegung. Wenn die Zähne dieses Rades 13 die Kontaktfeder 14 anheben, wird ein Strom über das Leitungsrelais 7, das zur Leitung 3 gehört, und das Stromstoßrelais 20 geschickt. Der Strom nimmt folgenden Weg: von Batterie 18 über Leitungen 35, 36, Kontaktfeder 14, Stromstoßrad 13, Leitung 37, Wicklung des Leitungsrelais 7 der Leitung 3, Leitungen 38, 39, Wicklung des Stromstoßrelais 20 und Leitung 40 zum anderen Pole der Batterie 18.

Durch Erregen des Leitungsrelais 7 und des Stromstoßrelais 20 werden die Kontakthebel der beiden Relais umgelegt, dadurch wird ein weiterer Stromkreis geschlossen, und zwar von dem einen Pol der Batterie 22 über Leitung 45 den einen Kontakt 23 des Stromstoßrelais 20, Wicklungen der Drosselspulen 25 und 26, Leitungen 46, 47, Kontakt 48 des Leitungsrelais, über einen Zweig der Leitung 3, die Teilnehmerstellen 6 dieser Leitung und zurück über den anderen Zweig der Leitung 3, über Kontakt 49 des Leitungsrelais, Leitungen 50, 51, die anderen Wicklungen der Drosselspulen 25, 26, den anderen Kontakt 21 des Stromstoßrelais 20 und Leitung 52 zum anderen Pol der Batterie 22. Das Leitungsrelais 7 ist im Verhältnis zum Stromstoßrelais 20 insofern ein langsam arbeitendes Relais, daß es allerdings seine Anker schnell anzieht, aber nur langsam abfallen läßt. Die Anker des Relais 7 fallen also während der Pausen zwischen den aufeinanderfolgenden Stromstößen, die durch das den Strom unterbrechende Stromstoßrad 13 über das Leitungs- und das Stromstoßrelais geschickt werden, nicht ab. Das Stromstoßrad 13 sendet so lange Stromstöße über die Leitung, bis das Segment 15 mit der Kontaktfeder 14 in Eingriff kommt, wodurch der Stromkreis über die Wicklung des Stromstoßrelais geschlossen wird und Strom aus der Batterie 22 so lange durch die Leitung fließt, als das Segment 15 unter der Kontaktfeder 14 vorbeistreicht. Dieser Strom gibt in bekannter Weise ein Signal an die angerufene Teilnehmerstelle. Wenn das Segment 15 und alle Zähne des Stromstoßrades 13 an der Kontaktfeder 14 vorbeigegangen sind, wird der Stromkreis über das Stromstoß- und Leitungsrelais 20 und 7 geöffnet, die Leitung wird von dem Rufstromkreise abgetrennt und gibt dadurch die Signalapparate für den Gebrauch einer anderen Leitung frei.

Es wird darauf hingewiesen, daß die zum Sprechapparat der Sendestelle 32 führende Leitung 31 mit den Nebenstellenleitungen außerhalb der Leitungsrelaiskontakte verbunden ist, so daß während der Dauer eines Gespräches zwischen dem Sendebeamten und einer Teilnehmerstelle auf einer beliebigen Leitung diese Leitung von dem Stromstoßsendeapparat abgetrennt ist und die Drosselspulen 25, 26 aus dem Sprechstromkreis ausgeschaltet sind.

Kondensatoren 30 sind zwischen die Leitungen, die zum Telephon des Sendebeamten 32 führen, und die Nebenstellenleitungen 3, 4,5 eingeschaltet, um zu verhüten, daß die Stromstöße, die zur Zeichenabgabe an eine Teilnehmerstelle der Leitung ausgesandt werden, die Wähler der anderen Leitungen, die von derselben Station ausgehen, beeinflussen.

Claims

Patent-Anspruch :

Schaltung für Fernsprechanlagen mit mehreren von einer Sendestelle ausgehenden Fernsprechleitungen, an welche je mehrere wahlweise anzurufende Teilnehmer angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Sprechleitung (3, 4, 5) ein besonderer Sender (12) zur Erregung eines für sämtliche Leitungen (3,4, 5) gemeinsamen Stromstoßrelais (20) dient und

mit einem für jede Leitung besonders angeordneten Leitungsrelais (7) derart verbunden ist, daß bei Abgabe der Stromstöße durch einen dieser Sender das Leitungsrelais der diesem Sender entsprechenden Leitung durch diese Stromstöße dauernd erregt wird und die von dem Stromstoßrelais (20) beeinflußte und allen Fernsprechleitungen gemeinsame Stromstoßleitung (46, 47, 50, 51) in an sich bekannter Weise an die ausgewählte Fernsprechleitung (z. B. 3) anschließt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.