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Feuerlöscheinrichtung und luftbereiftes Rad Die Erfindung betrifft
eine Feuerlöscheinrichtung, insbesondere für Kraft-fahrzeuge, mit einem Behälter
zur Aufnahme des Löschmittels, gegebenenfalls eines Mehrkomponenten-Löschmittels,
wozu der Behälter entsprechend mehrere Abteilungen aufweist, und mit einem Ventil
zum Anschluß eines Löschschlauches mit Löschpistole.
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Die Erfindung hat außerdem ein luftbereiftes Rad zum Gegenstand, welches
mit der Feuerlöscheinrichtung ausgerüstet ist.
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Bekannte Feuerlöscher zur Mitführung in Kraftfahrzeugen oder auf Luft-
und Wasserfahrzeugen bestehen aus einem Blechgehäuse, welches einen Vorrat an Löschmittel,
ein Medium zum Austreiben des Löschmittels aus dem Gehäuse und eine Vorrichtung
zum vorzugsweise dosierten Versprühen des Löschmittels in Form einer entsprechenden
Ventilanordnung umfaßt. Diese bekannten Feuerlöscher
werden überwiegend
im Innern von Kraftfahrzeugen oder anderen Personenbeförderungsmitteln in entsprechenden
Halterungen griffbereit gelagert. Zu ihrer Betätigung im Falle eines Brandes müssen
sie also aus dem Innern der Fahrzeuge oder dergleichen entnommen, in der Hand gehalten
und ausgelöst werden. Da der Inhalt der überwiegend gebräuchlichen Feuerlöscher
für Kraftfahrzeuge nur ein bis zwei Liter beträgt, ist die mögliche Löschdauer entsprechend
sehr kurz, und deshalb gelingt es oftmals nicht, den Brand zu löschen oder wenigstens
einzudämmen. Eine Wkderverwendung der bekannten Feuerlöscher nach deren Entleerung
ist nur in seltenen Fällen möglich.
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Der Stand der Technik auf diesem Gebiet ist demnach mit zahlreichen
Nachteilen verbunden, nämlich einerseits der Notwendigkeit, den Feuerlöscher aus
dem Innern des betreffenden Beförderungsmittels entnehmen zu müssen, um ihn von
außen her zum Einsatz zu bringen, andererseits das geringe Fassungsvermögen und
damit die geringe Löschdauer und schließlich die Schwierigkeiten der Wiederverwendung
der geleerten Gefäße. Insbesondere der erstgenannte Nachteil kann sich unter Umständen
katastrophal auswirken, wenn beispielsweise ein Kraftwagen nach einem Unfall in
Brand geraten ist und dritte Personen versuchen müssen, die Feuerlöscheinrichtung
aus dem Fahrgastraum des beschädigten und womöglich noch mit Personen besetzten
Wagens herauszuholen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerlöscheinrichtung
zu schaffen, die hinsichtlich Gestaltung und Anbringung einen ganz anderen Weg geht
und dadurch die erwähnten Nachteile überwindet. Insbesondere soll die Feuerlöscheinrichtung
von außen leicht zu erreichen sein und ein Fassungsvermögen haben, welches eine
vergleichsweise längere Brandbekämpfung ermöglicht. Schließlich soll sie auch leicht
wiederverwendbar, d. h. ohne besondere Umstände wiederfüllbar sein.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe geschieht nach der Erfindung durch
eine Feuerlöscheinrichtung der eingangs angegebenen Gattung mit dem besonderen Kennzeichen,
daß der Behälter als endloser Schlauch mit biegsamer Wandung ringförmig ausgebildet
und in das Innere eines auf eine Radfelge aufgezogenen Luft-reifens eingelegt ist.
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Mit dieser Ausbildungsweise ist die Wirkung verbunden, daß der übliche
Uberdruck im Innern des betreffenden Luftreifens als Kraftquelle zum Austreiben
des Löschmittels benutzt wird, wenn das zugehörige Ventil betätigt wird. Ein besonderes
Druckmittel hierfür kann somit entfallen. Aufgrund des vergleichsweise großen Volumens
des schlauchartigen Ringgefäßes der Feuerlöscheinrichtung läßt sich unter Voraussetzung
der Reifengröße eines Mittelklassewagens eine Löschdauer von 4 bis 5 Minuten erzielen,
wogegen die Löschdauer bei den bekannten Feuerlöschern nur wenige Sekunden beträgt.
Bei Reifen für Lastkraftwagen ist die Kapazität noch entsprechend größer.
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Da die Reifen eines Fahrzeuges von außen leicht zugänglich sind, können
auch dritte Personen ohne weiteres an die Feuerlöscheinrichtung herankommen, wozu
es lediglich des Anschlusses einer entsprechenden flexiblen Leitung mit Sprühpistole
an das am Felgenrand in Erscheinung tretende Ventil der Feuerlöscheinrichtung bedarf.
Die Leitung mit der Pistole kann auch von außen leicht zugänglich untergebracht
werden, z. B.
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unter der Wagenseitenkante.
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Besonders geeignet für die Aufnahme der Feuerlöscheinrichtung ist
nach einer Ausführungsform der Erfindung auch das Reserverad im Kofferraum, weil
es von dem betreffenden Fahrzeug fortgetragen werden kann, wodurch sich auch Brandherde
an anderen Gegenständen, beispielsweise anderen Kraftfahrzeugen auf der Straße,
bekämpfen lassen. Hierzu muß das Reserverad allerdings auch wiederum dem Innern
des Fahrzeuges entnommen werden, nämlich dem Kofferraum, was jedoch keine Schwierigkeiten
bereitet,
wenn das betreffende Fahrzeug selbst nicht verunfallt ist. Die wesentlich größere
Kapazität der Feuerlöscheinrichtung im Reservereifen gleicht den Umstand der Entnahme
aus dem Kofferraum wieder aus.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Feuerlöscheinrichtung lassen
sich verschiedene Maßnahmen ergreifen, um Unwuchten an den Rädern nicht zur Entstehung
kommen zu lassen. Insbesondere wird hierzu nach einer Ausführungsform der Erfindung
vorgeschlagen, daß das schlauchartige Ringgefäß in seinem Innern mit Abteilen versehen
wird, die zwar untereinander in Durchflußverbindung stehen , aber ein Wandern größerer
Mengen des Löschmittels verhindern. Geringe Verschiebungen des sowieso gewichtsmäßig
leichten Löschmittels werden ohne Auswirkungen auf die Wuchtigkeit des betreffenden
Rades bleiben, wie auch im Reifenprofil eingefangene Steine oder dergleichen nach
der Erfahrung diesbezüglich noch keine Auswirkungen haben.
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WeitereAusgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt,
die der vorliegenden Beschreibung angefügt sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben,
welches nachstehend beschrieben wird. Es zeigen Fig. 1 eine Darstellung einer Brandsituation,
und zwar eines Motorbrandes, mit Einsatz des Feuerlöschmittels aus dem Reservereifen,
Fig. 2 in schaubildlicher Darstellung einen teilweise aufgeschnittenen Luftreifen,
der auf einer Radfelge montiert ist, mit der im Innern des Reifens untergebrachten
Löscheinrichtung, Fig. 3 in schaubildlicher Darstellung eine Seitenansicht
des
schlauchartigen Ringgefäßes, Fig. 4 einen Abschnitt des schlauchartigen Ringgefäßes
im schematischen Längsschnitt, so daß das Innere des Gefäßes zu sehen ist, Fig.
5 einen Querschnitt durch das Ringgefäß entlang der Linie V - V in Figur 4, Fig.
6 einen radialen Querschnitt durch die Hälfte eines luftbereiften Fahrzeugrades
mit der Feuerlöscheinrichtung.
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Gemäß Fig. 1 ist der Motor eines Personenkraftwagens 1 in Brand geraten,
und die beiden Insassen haben die als Reserverad 2 ausgebildete Feuerlöscheinrichtung
aus dem Kofferraum 3 des Wagens entnommen, eine flexible Löschleitung 4 an ein Löschmittelentnahmeventil
5 des Rades 2 angeschlossen und bekämpfen das Feuer mit der zugehörigen Löschpistole
6.
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Wie sich aus Fig. 2 ergibt, befindet sich auf der Radfelge 7 eines
Kraftfahrzeugrades ein schlauchloser Reifenmantel 8, in dessen Innern ein schlauchartiges
Ringgefäß 9 zur Bevorratung des Feuerlöschmittels angeordnet ist. Das Gefäß 9 füllt
den Reifenhohlraum nur zu einem Bruchteil aus und liegt im wesentlichen dicht an
dem Felgenumfang an. Ein Ventil 10, welches grundsätzlich ähnlich einem üblichen
Reifenfüllventil ausgebildet ist, tritt an der Vorderseite der Radfelge 7 in Erscheinung.
Das Ventil 10 ist dem Ringgefäß 9 zugeordnet und dient zum Aufstecken oder Aufschrauben
des einen Endes einer flexiblen Löschmittelleitung 11 (4 in Fig. 1) von geeigneter
Länge, welche an ihrem anderen Ende in eine in Fig. 2 nicht dargestellte Löschpistole
von herkömmlicher Ausbildungsweise mit Einrichtung zur Intervallbetätigung mündet.
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Fig. 3 zeigt das schlauchartige Ringgefäß 9 für das Löschmittel als
Einzelteil. Das Ringgefäß kann aus entsprechenden Gummibahnen oder aus Kunststoffmaterial
gefertigt sein. Seine
innere Ringfläche 12 ist als solche plan und
der Umfangsgestalt der Radfelge 7 angeglichen. An einer geeigneten Stelle der Stirnseite
des Ringgefäßes befindet sich das bereits im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebene
Ventil 10. Die Außenfläche des Gefäßes wird durch drei Wülste 13, 14 und 15 gebildet,
von denen der kleinere Wulst 15 in der Mitte zwischen den beiden größeren Wülsten
13 und 14 angeordnet ist. Die Wülste verlaufen parallel nebeneinander rund um das
Ringgefäß 9 herum.
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Nahtlinien 16 zeigen an, daß das schlauchartige Ringgefäß 9 beispielsweise
aus sieben Gummibahnen zusammengesetzt ist, insbesondere durch Kleben und anschließendes
Vulkanisieren.
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Das Ringgefäß kann auch wie ein Gürtel gestaltet und öffenbar sein.
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Die Figuren 4 bis 6 lassen weitere Einzelheiten der Feuerlöscheinrichtung
erkennen, und zwar ergibt sich aus Figur 5 und 6 noch einmal im Querschnitt die
bereits zu Figur 3 beschriebene Anordnung der Wülste 13, 14 und 15. Diese Wülste
sind dünnwandig und innen hohl, so daß sich parallel nebeneinanderliegende ringförmige
Kammern 17, 18 und 19 ergeben, von denen die Kammern 17 und 18 das gleiche Fassungsvermögen
haben. Die Kammer 19 ist demgegenüber wesentlich kleiner.
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Aus Figur 4 ist zu entnehmen, daß die Kammern 17 und 18 jeweils in
Querrichtung durch Wände 20 in Abteile von regelmäßiger Größe unterteilt sind, wobei
die Wände 20 durch Kleben, Vulkanisieren oder Schweißen eingebracht sein können.
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Jede Wand 20 hat eine vorzugsweise mittlere Durchtrittsöffnung 21,
so daß sämtliche Kammern 17 und 18 miteinander in Verbindung stehen.
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Die mittlere Kammer 19 von kleinerem Querschnitt ist durch zwei Längswände
22 gegenüber den Kammern 17 und 18 separiert.
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Die Längswände 22 können als besondere Bauteile angebracht sein, jedoch
ist es auch möglich, die Längswände 22 durch Heranführen des Wulstmaterials von
oben her an die Innenfläche 12 und durch entsprechendes Verbinden auszubilden. Jeweils
vorzugsweise in der Mitte eines durch die Querwände
20 gebildeten
Abteils der Kammern 17 und 18 befindet sich in den Längswänden 22 eine Durchtrittsöffnung
23, so daß also sämtliche Abteile und Kammern miteinander in Verbindung stehen.
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Das Feuerlöschmittel, beispielsweise ein bekanntes chemisches Erzeugnis,
welches als drei Komponenten besteht, die sich beim Versprühen mischen und miteinander
reagieren, befindet sich in den Kammern 17 und 18, teilweise auch in der Kammer
19. Dabei wird ein Wandern des Löschmittels durch die Querwände 20 jedenfalls in
einem solchen Umfang verhindert, daß dadurch die Wuchtigkeit des betreffenden Rades
beeinflußt werden könnte. Durch das aufpumpen des Reifens 8 ergibt sich in dessen
Hohlraum 24 ein Uberdruck, welcher je nach Reifenart und -größe 2 - 4 atü beträgt.
Dieser Luftdruck lastet, wie sich insbesondere aus Fig. 6 entnehmen läßt, auf den
Wülsten 13, 14 und 15 des Ringgefäßes 9, das seinerseits gegen die äußere Umfangsfläche
der Felge 7 gedrückt wird. Der Innendruck des Reifens strebt also danach, das Ringgefäß
9 zusammenzupressen, falls die Möglichkeit dazu geschaffen wird, indem das Ventil
10 geöffnet wird. In diesem Falle kann das Feuerlöschmittel aus dem Ringgefäß austreten,
wobei der Reifendruck eine treibende Wirkung ausübt. Das Material der drei Komponenten
nimmt dabei seinen Weg durch die Öffnungen 21 und 23 zur Kammer 19, durchströmt
diese in Längsrichtung bis zum Ventil 10, gelangt von dort in die flexible Löschleitung
11 (Figur 2) und tritt schließlich aus der Löschpistole 6 aus, wobei die bereits
erwähnte chemische Reaktion stattfindet. Eine teilweise Entleerung des Ringgefäßes
9 ist möglich.
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Das Wiederauffüllen des schlauchartigen Ringgefäßes 9 der Feuerlöscheinrichtung
kann in umgekehrter Art und Weise geschehen, indem beispielsweise an einer Tankstelle,
welche Feuerlöschmittel vorrätig hält, ein Füllschlauch an das Ventil 10 angesetzt
wird.
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Die Feuerlöscheinrichtung kann auch bei Luftreifen Verwendung finden,
die mit einem Luftschlauch ausgerüstet sind.
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In diesem Falle müssen an der Felge des Rades zwei Öffnungen für den
Durchtritt von zwei Ventilen vorgesehen werden, nämlich eine Öffnung für das Luftventil
des Luftschlauches und die zweite Öffnung für das Entnahme- und Füllventil 10 des
Ringgefäßes 9. Dieses Ringgefäß lagert dann zwischen der Felge und dem Luftschlauch,
so daß der Luftdruck im Luftschlauch auf das Ringgefäß drücken kann. Zum Durchtritt
des Ventils des Luftschlauches muß das Ringgefäß 9 für das Feuerlöschmittel mit
einer in radialer Richtung des Rades verlaufenden, gegenüber dem Gefäßinnern abgedichteten
Durchbrechung zum Hindurchführen des Ventilkörpers des Luftschlauches versehen sein.
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Bei Reifenbränden kann die Feuerlöscheinrichtung in der Weise wirken,
daß ein selbsttätiges Löschen stattfindet. Insbesondere bei Lastkraftwagen, aber
auch z. B. bei Flugzeugreifen, ist mit der Möglichkeit von Reifenbränden zu rechnen.
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Hier schafft die Erfindung einen zusätzlichen Sicherheitsfaktor.
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Die zusätzliche Unterbringung herkömmlicher Feuerlöscher im Fahrgastraum
oder Kofferraum der Kraftfahrzeuge ist möglich und beispielsweise zur Bekämpfung
von Innenbränden zweckmäßig.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den
nachfolgenden Patentansprüchen offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen AusfUhrungsformen wesentlich sein.
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Patentansprüche