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Zusammengesetzte Straßenstreuanlage
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Zusatz zu Patent ... P 26 05 505.0 Die Erfindung betrifft eine zusammengesetzte
Straßenstreuanlage nach Patent ..0 ( Pat.-Anm. P 26 05 505.0 ), bei der aus einem
Vorratsbehälter für Sand mittels zweier Röhrchen mit eingebautem Magnetventil Sand
unter Schwerkraftwirkung zu je einer Streudüse fließt, die an einem Kraftfahrzeug
vor jedem Vorderrad angeordnet ist, wobei die Streudüsen jeweils an ein Druckluftrohr
angeschlossen sind und beide Druckluftrohre durch ein gemeinsames Hauptdruckluftrohr
aus einem Druckluftspeicher oder einem Elektrokompressor,gesteuert durch ein Magnetventil,
mit Druckluft beaufschlagbar sind, wobei für die beiden Hinterräder je eine weitere
Streudüse vorgesehen ist, welche einen konzentrierten Strahl von Sand vor die Hinterräder
bläst, wenn die in den entsprechenden Druckluftleitungen
bzw. Röhrchen
befindlichen Magnetventile geöffnet sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Straßenstreuanlage nach
dem Hauptpatent ... P 26 05 505.0 hinsichtlich ihrer Betriebs zuverlässigkeit und
Brauchbarkeit zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß für jedes Rad
des Kraftfahrzeuges ein separater Vorratsbehälter für Sand vorgesehen ist, daß alle
vier Vorratsbehälter nebeneinander im Gepäckraum des Kraftfahrzeuges, vorzugsweise
an der an die Rücksitze angrenzenden Seite, angeordnet sind, und daß das Reserverad
als Druckluftbehälter an das Hauptdruckluftrohr angeschlossen ist.
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Durch die genannte Weiterbildung der Straßenstreuanlage nach dem Hauptpatent
wird eine wesentliche Verringerung des Raumbedarfes erzielt, denn vier kleinere
Einzelbehälter können raumsparender bei insgesamt jedoch größeren Fassungsvermögen
an der Kofferraumrückseite an den Sitzen angebracht werden, ohne zu stören. Die
Verwendung des Reserverades als Druckluftspeicher führt zu einer weiteren Einsparung
von Raum, außerdem noch zu einer Einsparung an Kosten, denn der bisher übliche Druckluftspeicher,
der für den Arbeitsdruck ausgelegt sein muß, wird U>crflüssig.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der neuen Straßenstreuanlage ist
an das Reserverad ein Elektrokompressor unter Zwischenschaltung eines automatisch
arbeitenden Druckregelschalters angeschlossen. Auf diese Weise wird in dem Reserverad
ständig der erforderliche Arbeitsdruck aufrecht erhalten. Der Elektrokompressor
kann auch durch geeignete Anbringung von Schartern dazu verwendet werden, das Reserverad,oder
über entsprechend lang ausgebildete Schlauchleitungen, die anderen Räder des Kraftfahrzeuges
aufzupumpen, fall solches gelegentlich erforderlich sein sollte.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind an wenigstens zwei
Druckluftrohre, vorzugsweise an die zu den Streudüsen der vorderen Rädern führenden
Druckluftrohre, je ein Kurzzeit-Elektrokleinkompressor zur Aufrechterhaltung des
Streubetriebes bei ausgefllenem Vorderrad angeschlossen.
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Diese Weiterbildung der erfindungsgemäß ausgebildeten Strassenstreuanlage
verfolgt das Ziel, den Sicherheitswert zu verbessern. Bei einer Reifenpanne befindet
sich nämlich nach Auswechslung des defekten Rades im Kofferraum kein Reserverad
mehr, das als Druckluftspeicher verwendet werden könnte.
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Diejenigen Kraftfahrzeugräder, die bei dem betreffenden Fahrzeugtyp
für die Sicherheit bei Str aß englätte am wichtigsten sind, können dann durch Klein-Kompessoren
für Kurzzeitbetrieb in Gefahrensituationen weiterhin durch Ausstreuen von
Sand
vor einem Rutschen geschützt werden. Am optimalsten wirkt sich diese Maßnahme bei
Frontantriebs-Fahrzeugen aus, weil dann sowohl die Einhaltung der Fahrspur wie auch
der Antrieb durch das Ausstreuen von Sand gesichert sind. Ein weiterer Vorteil dieser
Maßnahme besteht darin, daß die Kurzzeit-Elektrokleinkompressoren, die ausschließlich
für intermittierenden Betrieb bis etwa maximal fünf Minuten Dauer ausgelegt sind,
handelsüblich erhältlich sind und sehr geringe Abmessungen und ein vergleichsweise
geringes Gewicht haben, so daß sie an der Seite neben den Vorratsbehältern für Sand
bequem angebracht werden können.
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Die Erfindung sieht weiter vor, daß die sandführenden Röhrchen mittels
handbetätigbarer Schnellkupplungen, vorzugsweise steckbar, an den Vorratsbehältern
für Sand befestigt werden. Hier geht die Erfindung davon aus, daß nach dem Hauptpatent
an dem Armaturenbrett oder der Lenksäule ein sogenannter Zwei-Stufen-Schalter vorgesehen
ist, der es erlaubt, ausschließlich die Vorderräder oder die Hinterräder durch Ausstreuen
von Sand zu bedienen. Aufgrund dieser Betriebsweise ergibt sich zwangsweise nach
gewisser Zeit ein Mehrverbrauch an Sand aus denjenigen Vorratsbehältern, die den
betreffenden Rädern bzw. Streudüsen zugeordnet sind. Es bestünde die Möglichkeit,
die entsprechenden Vorratsbehälter von vorneherein größer auszubilden, dennoch kann
die
Situation nicht ausgeschlossen werden, daß der Sandvorrat aus
jenen Behältern eher verbraucht ist als aus den anderen. In dieser Situation schafft
die Erfindung dadurch Abhilfe, daß die erwähnten Schnellkupplungen vorgesehen sind.
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Sobald die anderen beiden Behälter noch Sand enthalten, brauchen die
Sandröhrchen bzw. Schläuche nur umgesteckt zu werden, und diejenigen Streudüsen,
für die der Sand hauptsächlich benötigt wird, können mit dem restlichen Sandvorrat
betrieben werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß ausgebildeten Weiterbildung
der zusammengesetzten Straßenstreuanlage ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
Figur 1 eine Schemazeichnung der erfindungsgemäß ausgebildeten Straßenstreuanlage.
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Die wesentlichen Einzelheiten der Straßenstreuanlage sind bereits
im Hauptpatent ( Pat.-Anm. P 26 05 505.0 ) beschrieben, und es wird auf die Figuren
der Haupt-Patentanmeldung Bezug genommen. Im folgenden wird lediglich das beschrieben,
was die Weiterbildung ausmacht.
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Die weitergebildete zusammengesetzte Straßenstreuanlage weist vier
Vorratsbehälter 1 für Sand auf, von denen jeder mit einem
abnehmbaren
Deckel 2 ausgerüstet ist. Die Deckel sind luftdurchlässig ausgebildet, damit bei
abfließendem Sand kein Unterdruck entstehen kann, sie weisen jedoch eine Beuchtigkeitssperre
auf, welche es verhindert, daß zusammen mit Luft auch Feuchtigkeit in den Sandvorrat
geraten kann. Vorteilhaft ist es, wenn die Deckel einen gelochten Deckeispiegel
und darunter eine Platte aus einer imprägnierten oder auf andere Weise feuchtigkeitsundurchlässig
ausgebildeten Gewebebahn aufweisen.
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In jedem der Vorratsbehälter 1 befindet sich ein Sandvorrat 3. In
der Haupt-Patentanmeldung sind die Einzelheiten und Ventilarmaturen dargestellt,
die für den Abzug des Sandes aus dem jeweiligen Behälter 1 erforderlich sind. Diese
Einzelheiten sind in der vorliegenden Figur weggelassen. Es ist jedoch dargestellt,
daß die sandführenden Röhrchen 4 in sich bogen- oder s-förmig gekrümmt sind, um
ein Fließen des Sandes zu verhindern, solange kein Treibmittel auf den Sand einwirkt.
Die an diese bogenförmigen Zwischenstücke anschließenden weiteren Längen der Röhrchen
4, einschlieBlich der Streudüsen und eventuell zu den Streudüsen fließender Druckluftleitungen,sind
in ihren Einzelheiten dem Haupt-Patent zu entnehmen. Diese Einzelheiten sind in
der Figur durch Pfeile angedeutet.
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Zu jedem Röhrchen 4 führt ein Druckluftrohr 5, alle Druckluftrohre
5 münden in ein Hauptdruckluftrohr 6, welches unter
Zwischenschaltung
eines Elektroventiles 7 mit einem Hauptdruckluftrohr 8 verbunden ist, die an das
Ventil 9 eines Reserverades 10 angeschlossen ist. Das Reserverad 10 dient mit seinem
Luftinhalt als Druckluftspeicher. Die Vorratsbehälter 1 für Sand sind an der Rückseite
des Gepäckraumes des Kraftfahrzeuges nebeneinander angeordnet, so daß der Weg zu
dem vorwiegend ebenfalls im Gepäckraum befindlichen Reserverad 10 sehr kurz ist.
An die Hauptdruckluftleitung 8 ist über eine Abzweigung eine weitere Druckluftleitung
11 angeschlossen, die zu einem Elektrokompressor 12 führt, wobei in die Leitung
11 ein automatisch arbeitender Druckluftregelschalter 13 eingeschaltet ist. Der
automatisch arbeitende Druckluftregelschalter 13 ist beispielsweise auf den Arbeitsdruck
von 3,5 bar eingestellt und hält den Luftdruck im Reserverad 10 automatisch auf
dieser Höhe. Das Elektroventil 7 tritt dagegen bei jeder Betätigung der zusammengesetzten
Straßenstreuanlage in Kraft und öffnet,damit über die Röhrchen 4 Sand an die Streudüsen
herangeführt werden kann.
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Der Kompressor 12 kann zweckmäßigerweise im Kofferraum an der Seite
der Reihe der vier Vorratsbehälter 1 angeordnet sein. Auf der anderen Seite der
Vorratsbehälter 1 sind zweckmäßigerweise zwei Kurzzeit-Elektrokleinkompressoren
14 befestigt, die Hilfsdruckluftrohre 13 aufweisen, welche zu
den
Druckluftrohren 5 von zwei Röhrchen 4 führen. Es werden zweckmäßigerweise die für
den jeweiligen Fahrzeugtyp wichtigsten Röhrchen 4 ausgewählt, beispielsweise die
Röhrchen 4, die zu den Streudüsen an den Vorderrädern führen.
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Entsprechende elektrische Schalteinrichtungen sorgen dafür, daß die
Kurzzeit-Kleinkompressoren 14 nur dann in Betrieb genommen werden können, wenn das
Elektroventil 7 und das automatische Druckregelventil 13 sowie der Elektrokompressor
12 zuverlässig abgeschaltet sind. Ein solcher Fall kann eintreten, wenn bei einer
Reifenpanne ein defekter Reifen im Gepäckraum ist und nicht als Druckluftspeicher
dienen kann.
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Die Röhrchen 4 sind schematisiert als Steckröhrchen an die Böden der
Vorratsbehälter 1 angeschlossen dargestellt, um aufzuzeigen, daß die Röhrchen 4
auf einfache Weise beliebig an verschiedene Behälter 1 angeschlossen werden können.
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Diese Austauschbarkeit der Röhrchen, die zweckmäßigerweise armierte
oder imprägnierte Schläuche ausgebildet sind, ermöglicht es, die für die Betriebssicherheit
des Fahrzeuges wichtigsten Streudüsen auch dann noch mit Sand zu versorgen, wenn
die ihnen normalerweise zugeordneten Behälter 1 keinen Sandvorrat 3 mehr enthalten.
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Es hat sich ergeben, daß die erfindungsgemäß ausgebildete
und
in der Figur dargestellte Straßenstreuanlage im Gepäckraum des Kraftfahrzeuges einschließlich
allen Zubehörs maximal 20 X des Rauminhaltes in Anspruch nimmt und somit die Ladekapazität
des Kofferraumes nur unwesentlich beeinträchtigt. Mit dieser Inkaufnahme einer etwas
verringerten Ladekapazität wird jedoch eine immense Steigerung der Betriebssicherheit
erzielt.
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Lediglich der Vollständigkeit halber wird erwähnt, daß der Betätigungsschalter
für die zusammengesetzte Straßenstreuanlage auch in Verbindung mit dem Fußbremshebel
angeordnet werden kann, und, abhängig davon, wie kräftig oder wie heftig gebremst
wird, die Einschaltung der Straßenstreuanlage bewirkt.
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Patentansprüche:
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