DE253155C - - Google Patents

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DE253155C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 253155 KLASSE Sn. GRUPPE
HIRSCH POMERANZ in MÜLHAUSEN i.Els.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. April 1912 ab.
Die Herstellung von Weiß- und Buntätzungen auf Indigofärbungen kann außer durch Verwendung von. Oxydationsätzen, zu denen die wohlbekannten Chromat-, Chlorat- und Nitratätzen gehören, die den Farbstoff durch Oxydation zerstören, auch auf dem Reduktionswege erfolgen.
Diese sogenannten Reduktionsätzen beruhen darauf, den Indigofarbstoff auf der Faser zu
ίο verküpen, d. h. zu Indigweiß zu reduzieren und durch nachherige Behandlung mit verdünnten Alkalien, in denen das Indigweiß löslich ist, das gebildete Leukoprodukt von der Faser zu entfernen.
Zu den Ätzen dieser Art gehört in erster Linie die Hydrosulfitätze, bei der haltbares Fprmaldehydhydrosulfit (bzw. Sulfoxylatformaldehyd) auf den gefärbten Stoff aufgedruckt und hierauf gedämpft wird. Durch Einwirkung des Hydrosulfits wird der Indigo ,zu Indigweiß reduziert und dieses beim Passieren durch ein heißes, schwach alkalisches Bad von der Faser losgelöst. Um eine sonst leicht eintretende Rückoxydation des Indigweiß zum bläuen Farbstoff noch vor seiner Entfernung von der Faser zu verhüten, werden der Hydrosulfitsätze zweckmäßig solche Stoffe hinzugegeben, die das entstandene Indigweiß in eine luftbeständige Verbindung überführen, die aber der alkalischen. Passage nicht widersteht und daher bei derselben entfernt wird. Diesen Zweck erfüllt unter anderem eine Dimethylbenzylphenylammoniumchloridsulfosäure, während das Dimethylbenzylphenylammoniumchlorid selbst in Gegenwart von Zinkweiß mit dem Indigweiß eine beständige gelbe Verbindung eingelit, die als Buntätze auf Indigo Verwendung finden kann.
Diese Hydrosulfit ätze ist die einzige Reduktionsätze, die praktisch verwendet worden ist. Es sind zwar auch andere Reduktionsmittel versucht bzw. patentiert worden, wie * z. B. die Glukose und Natronlauge; ferner hat man auch die Zinnsalzätze und die Zinkstaubätze erprobt, ohne zu praktisch verwertbaren Ergebnissen zu gelangen. Entweder entstehen gefärbte Reduktionsprodukte, oder die alkalischen Ätzen, wie Glukose und Alkali, oder die alkalische Zinnoxydulätze liefern .kein vollständig reines Weiß, da die Rück-Oxydation des entstandenen Indigweiß besonders in Gegenwart von kaustischem Alkali schwer zu vermeiden ist.
Es ist also die Formaldehydhydrosulfitätze die einzige Reduktionsätze, die bis jetzt ein sicheres, befriedigendes Resultat liefert; sie besitzt außerdem vor den Oxydationsätzen den Vorzug, die Faser nicht anzugreifen, während bei den ersteren die Schwächung der Faser infolge der Bildung von Oxyzellulose mehr oder weniger sicher eintritt.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein neues Verfahren, um Indigo auf dem Reduktionswege weiß und bunt zu ätzen; es ist nicht nur billiger als das bis jetzt gebräuchliche Hydrosulfitverfahren, sondern eignet sich auch ganz besonders zum Buntätzen mit Indanthrenfarben und anderen Küpenfarben.
Das neue Verfahren besteht im Ätzen von Indigoblau mittels Eisenoxydulhydrats und Natronlauge. ,
Eisenoxydulhydrat reduziert bekanntlich in Gegenwart von Wasser bzw. Alkali Indigoblau zu Indigweiß. Auf dieser Eigenschaft beruht auch das Färbeverfahren mittels der sogenannten Vitriolküpe. Druckt man auf küpenblaugefärbtem Stoff ein verdicktes Eisenoxydulsalz auf. und passiert hierauf durch Natronlauge, so wird zunächst an den bedruckten Stellen Eisenoxydulhydrat niedergeschlagen,
ίο welches an der Faser haften bleibt; weiter wirkt nun dieses Oxydul reduzierend auf den Indigo, reduziert ihn zu Indigweiß, das von der Latige abgelöst und somit von der Faser entfernt wird.
Eine Wiederanfärbung der geätzten Stellen durch das in alkalischem Bade gelöste Indigweiß findet nicht statt; einerseits deshalb, weil die Temperatur und die Konzentration des Bades das Anfärben nicht erlauben; andererseits wirkt auch das auf den geätzten Stellen befindlich eEisenoxydulhydrat schützend, bis der Stoff das Abziehbad verlassen hat.
Nach der vollständigen Ablösung des geätzten Farbstoffes wird das Eisenoxyd durch Absäuren von der Faser entfernt. Das Ätzvermögen des Eisenoxydulhydrates läßt sich, wie beim Formaldehydhydrosulfitverfahren, durch Zusatz von Aiithrachinon in Gegenwart geringer Mengen Zinnoxyduls verstärken. Ein Zusatz von Chlorzink zur Eisenoxydulsalz-
" lösung begünstigt das Ätzen, da das Zinksalz beim Behandeln mit Lauge im Momente des
Ätzens Zinkhydroxyd liefert, gleichzeitig aber gestattet, größere Mengen Eisenvitriol in der
Ätzfarbe zu lösen. ,
Dieses Salz ist nämlich wegen seiner Billigkeit und genügenden Haltbarkeit das zweckmäßigste Eisenoxydulsalz; doch können= auch andere Salze für den Ätzprozeß verwendet.
werden.
Das vorliegende Verfahren gestattet auch, Buntätzen mit Indanthren- und anderen Küpenfarbstoffen zu erzielen, wenn der Ätzfarbe ein Indanthrenfarbstoff und die nötige Menge Zinnoxydulverbindung zugegeben werden. Die Fixierung der Farbstoffe geschieht dann bei der alkalischen Passage in bekannter Weise, und es gelingt auf diesem Wege sowohl Weißwie Buntätzungen zu erhalten, ohne daß ein Dämpfen nötig ist. Auch in dieser Beziehung
ist das neue Ätzverfahren dem Hydrosulfitätzverfahren überlegen und dem Chromat- bzw. Nitratätzverfahren entsprechend.
Beispiel i.
Weißätze auf Küpenblau.
Der mit Indigo gefärbte Stoff wird je nach der Tiefe der Färbung mit folgender Ätze bedruckt: 150 bis 100 g British gum, 420 bis .^. 180 g Wasser, 150 bis 200 g Chlorzinklösung 55° Be. werden gekocht und darin 250 bis 400 g Eisenvitriol gelöst; dann werden nach dem Erkalten 20 bis 40 g Zinnsalz und 40 bis 80 g Anthrachinonpaste 30 Prozent hinzugegeben. · .
Nach dem Drucken wird der Stoff getrocknet, durch ein 70 bis 80 ° C. heißes Natronlaugenbad von 15 bis 20° Be. während 1Z2 bis ι Minute hindurchgezogen; hierauf gibt man zur vollständgen Läuterung ein zweites heißes, schwach alkalisches Bad oder Seifenbad, spült in kaltem Wasser und säuert in einem ungefähr 50 ° warmen Schwefelsäurebade von 40 bis 50 g Schwefelsäure im Liter ab.
Beispiel 2.
Hellblauätze auf Indigogrund.
Ätzdruckfarbe. Man kocht einerseits 150 g British gum mit 360 g Wasser und gibt dazu 200 bis 250 g Eisenvitriol. Zur besseren Lösung des Salzes kann gegebenenfalls der Farbe noch 50 g Aluminiumchlorid 22° Be. 40 g Zinnoxydulpaste 50 Prozent hinzugefügt werden. Andererseits werden 100 g Indanthrenblau RS (B. A. S. F.) i. T. mit 30 g British gum und 50 g Wasser verdickt.
Man gibt den ersten Ansatz zum zweiten portionsweise unter Umrühren hinzu. Die weitere Behandlung des bedruckten Stoffes erfolgt wie in Beispiel 1.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Ätzen von küpenblaugefärbtem Stoff auf dem Reduktionswege, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Eisenoxydulsalzen bedruckte Gewebe durch ein heißes alkalisches Bad hindurchgezogen wird, in welchem gleichzeitig die Reduktion des Farbstoffes und seine Ablösung von der Faser erfolgt.
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