DE252949C

DE252949C -

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Publication number: DE252949C
Application number: DENDAT252949D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 252949 -KLASSE 86 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Juli 1911 ab.

Vorrichtungen zum Halten des mittels Druckluft zum Zweck der Schützeneinfädelung von der Spule abgeblasenen Fadenendes sind bekannt. Sie bestehen entweder aus Kästen mit eigenartig angebrachten Zwischenböden, in welchen sich die Fadenreserve nach dem Abblasen verfängt, oder aus sich beständig drehenden Rollen oder Spindeln, auf die sich der abgeblasene Faden aufwickeln soll. Diese bekannten Vorrichtungen erfüllen jedoch ihre Aufgabe nur unvollkommen, weil die Fäden häufig abreißen, dann in das Gewebe gelangen, daselbst Webfehler erzeugen und sonstige Störungen verursachen.

Die Erfindung bezweckt daher, das häufige und unzeitige Abreißen des abgeblasenen Fadens dadurch zu verhüten, daß seine Zugbeanspruchung während der Einfädelung möglichst ermäßigt wird.

In der Zeichnung ist:

Fig. ι die Vorderansicht und
Fig. 2 die Aufsicht der Vorrichtung, beide teilweise im Schnitt.

In einem gewissen Abstande von der Spitze der zum Einschlagen in den Schützen bereitliegenden Spule α und senkrecht dazu ist eine Walze δ angeordnet und auf einer hohlen Welle h befestigt, die sich lose auf der Welle c drehen kann. Die Welle c ist im Webstuhlrahmen gelagert und wird von der Hauptwelle des Webstuhls aus in Drehung versetzt. Die Walze δ ist mit Kratzenbeschlag oder einem anderen Stoff, z. B. Sammet, Plüsch oder Wolltuch, überzogen, an dem der Baumwollfaden leicht hängen bleibt. Infolge der Reibung nimmt die Walze δ für gewöhnlich teil an der Drehung der Welle c. Sobald aber die Fadenreserve in bekannter Weise durch einen Luftstrom von der Spule abgeblasen worden ist und sich der dabei nachgezogene Faden d auf die Walze δ abgelegt hat, so bleibt diese stehen, während die Welle c weitergedreht wird. Die Reibung der hohlen Welle h auf der Welle c ist durch reichliche Ölung dermaßen gering, daß durch die Drehung der letzteren die Zugfestigkeit des Fadens d kaum, jedenfalls aber so wenig in Anspruch genommen wird, daß ein Abreißen nicht stattfinden kann.

Der Faden d bleibt nun so lange in Ruhe, bis der Schuß eingefädelt und das überschüssige Fadenende in bekannter Weise selbsttätig abgeschnitten worden ist. Nachdem dies geschehen, wird die Walze δ wieder von der Welle c mitgenommen, dreht sich und wickelt den anhängenden Faden d um sich herum. Dadurch bringt sie ihn aus dem Bereich der Weblade e und verhütet, daß er in das Gewebe hineingezerrt wird. Die angesammelten Fäden d werden von Zeit zu Zeit abgestreift, zu welchem Zwecke die Walze δ kegelförmig gestaltet ist.

f ist die Luftleitung, g der Lufthahn, dessen Steuerung von der Schußwächterwelle bewirkt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Vorrichtung für Webstühle mit selbsttätiger Spulenauswechselung zum Auf fan-

gen und Halten des mittels Druckluft von der Spule weggeblasenen Fadenendes, gekennzeichnet durch eine Walze (b), die lose drehbar auf einer sich beständig drehenden Welle (c) angebracht ist und von dem darauf gefallenen Faden (d) an der Drehung verhindert wird, so daß dieser in seiner Lage verharrt, bis die Schützeneinfädelung vollzogen und er selbst abgeschnitten worden ist, worauf seine Aufwicklung durch die nunmehr stattfindende Drehung der Walze (b) erfolgt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.