DE252411C - - Google Patents

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DE252411C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/02Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 55 b. GRUPPE
THEODOR KNÖSEL in NEUSTADT i.Westpr.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. September 1910 ab.
Die Gewinnung von Zellstoff aus Stroh, Esparto, Lumpen usw. geschieht bisher in der Weise, daß man die Rohstoffe nach dem Natron- oder Sulfatverfahren zunächst mit sehr starken, möglichst vollständig ätzend gemachten Laugen bei einer weit über ioo° C. liegenden Temperatur, nämlich bei 4,5 bis 9 Atm. Druck, 5 bis 12 Stunden lang und darüber kocht und nach dem Auswaschen mit starken Chlorkalklösungen und nur geringer Wärme, welche 35 ° C. nicht übersteigen darf, bleicht.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind aber wenig befriedigend; denn man hat nur eine geringe Ausbeute an kurzfaserigen und nicht festen, daher minderwertigen Zellstoffen, deren Gestehungskosten sehr hoch sind; zudem enthalten solche Zellstoffe sämtlich noch mehr oder weniger viel gelbe, gummiartige Inkrusten, welche dem Chlor völlig widerstehen und den aus solchen Zellstoffen hergestellten Papieren eine unreine Weiße und geringe Haltbarkeit verleihen. Selbst bestgebleichte Halbstoffe, aus weißen leinenen und baumwollenen Lumpen hergestellt, enthalten diese Inkrusten noch in erheblicher Menge.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung kann man nicht bloß diese gelben Inkrusten vollständig entfernen, sondern dabei auch noch eine viel höhere Ausbeute — bis zur Hälfte und mehr — und daher auch viel längere und festere und somit auch viel wertvollere Zellstoffe erhalten, welche ganz rein und dauernd weiß gebleicht werden können und in den daraus hergestellten Papieren nicht mehr nachgilben. Dabei müssen selbstverständlich die Herstellungskosten auch viel niedriger sein.
Das neue Verfahren besteht darin, daß man die Rohstoffe zunächst nach dem Natron- oder Sulfatverfahren nur wenige Stunden — in der Regel zwei bis vier — unter Verwendung der üblichen oder auch einer geringeren Menge von Gesamtalkalien, von denen aber mindestens 25 Prozent aus Soda bestehen müssen, dagegen mit wesentlich größerer Menge, also entsprechend schwächerer Lauge, bei einer Temperatur von etwa nur 100 ° C. oder wenig darüber kocht. Während man sonst das Stroh usw. fest in den Kocher einstampft, tut man dies nun nicht mehr und bemißt die Langenmenge so, daß der Rohstoff von der Lauge bedeckt ist oder schon nach kurzer Zeit bedeckt wird, da er sich schnell von selbst entsprechend dichter zusammensetzt. Man kocht die angegebene Zeit im offenen Kessel oder nur bei geringem Druck.
Hierbei werden fast sämtliche Inkrusten gelöst, auch der größte Teil der gelben, gummiartigen, während die Faser im völlig ungeschwächten Zustande erhalten bleibt, also viel länger und fester ist als sonst.
Zur völligen Beseitigung des Restes der gelben Inkrusten muß man alsdann die Halbstoffe mit geringen Mengen von Chlorkalklösung möglichst hoch erwärmen, wobei man bis zur Siedehitze gehen kann. Dabei wird das Chlor schnell und vollständig ausgenutzt,
und die letzten Inkrusten werden löslich oder schon gelöst; es entsteht eine braungelbe Brühe, welche ausgewaschen wird. Danach behandelt man den Stoff mit etwa 0,5 bis 1 Prozent Soda in Lösung, wiederum bei starker Erwärmung, wodurch die letzten gelben Inkrusten gelöst werden; nachdem auch sie ausgewaschen sind, bleicht man gegebenenfalls nochmals mit wenig Chlorkalklösung, und zwar wieder warm, fertig und erzielt so eine blendend reine und dauernde Weiße bei vollkommener Schonung der Faser. Bei hellen Stoffen genügt einmalige Bleiche mit Nachbehandlung mit schwacher Sodalösung vollständig. Andere Stoffe bleicht man mit einem Drittel der sonst üblichen Menge Chlorkalklösung an, um nach der Zwischenbehandlung mit schwacher Sodalösung mit höchstens dem zweiten Drittel der bisherigen Menge von Chlorkalklösung fertig zu bleichen, so daß man mindestens ein Drittel gegen sonst spart. Die so erzielten Halb- oder Zellstoffe haben neben höchster und dauernder Weiße noch den weit größeren Vorzug einer bis dahin unerreich- ■ ten Länge und Festigkeit der Faser.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Stroh und anderen Faserpflanzen nach dem Natron- oder Sulfatverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial mit etwa der fünf- bis zehnfachen Gewichtsmenge · stark verdünnter Lauge, die, berechnet auf den Gesamtgehalt an Alkalien, mindestens 25 Prozent Soda enthält, bei etwa 100 ° C. einige Stunden gekocht wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch die Nachbehandlung der fertig gebleichten oder die Zwischenbehandlung der halbgebleichten Stoffe mit ganz schwacher Sodalösung, um die letzten Reste der Inkrusten in Lösung zu bringen und zu entfernen.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2320812A1 (de) * 1972-05-15 1973-11-29 Owens Illinois Inc Schwefelfreies aufschlussverfahren fuer wellmaterial

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE2320812A1 (de) * 1972-05-15 1973-11-29 Owens Illinois Inc Schwefelfreies aufschlussverfahren fuer wellmaterial

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