Es ist schon lange bekannt, daß Katalysatoren, bestehend aus einem mit Aluminiumalkylen aktivierten,
Titan, Magnesium und Chlor enthaltenden Feststoff bei der Polymerisation von «-Olefinen, insbesondere von
Äthylen, in Kohlenwasserstoffen als Dispergiermittel, eine sehr hohe Aktivität zeigen. In den letzten Jahren
sind sehr viele Vorschläge für die Herstellung von Polyäthylen bekannt geworden, die sich besonders mit
der Art der Herstellung des verwendeten Feststoffs beschäftigen. Ein großer Teil dieser Vorschläge ist
schon deswegen technisch nicht brauchbar, weil das damit erzeugte Polyäthylen in seinen Korneigenschaften
nicht den bei der Polymerisation, Förderung und Weiterverarbeitung zu stellenden Ansprüchen genügt.
Andere wiederum scheiden deswegen aus, weil die physikalischen Eigenschaften der aus dem Polyäthylen
hergestellten Formkörper für viele Anwendungszwecke nicht ausreichend sind. Es ist ungewöhnlich schwierig,
die verschiedenen Anforderungen nach leichter Verarbeitbarkeit, hoher Steifigkeit, hoher Schlagzähigkeit
und thermischer Stabilität optimal zu erfüllen.
Aufgabe der Erfindung war es nun, ein Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen aufzuzeigen, mit dem es
gelingt, die genannten Forderungen weitgehend zu erfüllen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Polyäthylen durch kontinuierliche oder
diskontinuierliche, ein- oder mehrstufige Polymerisation von Äthylen, gegebenenfalls zusammen mit bis zu 10
Mol-% an «-Olefinen mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, in
Kohlenwasserstoffen als Dispergiermittel bei Drücken
ίο von 8 bis 40 Atmosphären und Temperaturen von 60 bis
1000C, gegebenenfalls in Gegenwart von Wasserstoff,
unter Verwendung eines Katalysators, der aus einem mit Aluminiumalkylen oder Umsetzungsprodukten von
Dialkylaluminiumhydriden mit Diolefinen mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen aktivierten, Titan, Magnesium und
Chlor enthaltenden Feststoff besteht, der durch Umsetzung von metallischem Magnesium mit einer
halogenhaltigen Verbindung sowie eine:- weiteren
Verbindung und anschließender Reaktion des so erhaltenen Trägers mit einer chlorhaltigen Ti(IV)-Verbindung
erhalten worden ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Feststoff in der Weise hergestellt worden
ist, daß man metallisches Magnesium mit mindestens 2, vorzugsweise 2,2 bis 10, Mol Allylchlorid und 1,75 bis 3
Mol Dialkyläther pro g-Atom Magnesium bei 30 bis 1000C umgesetzt, den gebildeten Feststoff mindestens
24, vorzugsweise 65 bis 150 Stunden, gegebenenfalls in Gegenwart von Kohlenwasserstoffen, bei 30 bis 1400C,
vorzugsweise 50 bis 800C, gealtert, den vor oder nach
der Alterung vom Reaktionsgemisch getrennten Feststoff nach einer, gegebenenfalls in Kohlenwasserstoffsuspension,
bei —50 bis 1200C vorgenommenen Behandlung mit mindestens 0,2, vorzugsweise 0,7 bis 4,
MoI Dialkylsulfit pro g-Atom Magnesium, mit 0,5 bis 10,
vorzugsweise 1 bis 5, Mol TiCI1OR^ wobei R einen
Alkylrest bedeutet, χ einen Wert von 2 bis 4 und y einen Wert von 0 bis 2 haben und x+y=4 ist, pro g-Atom
Magnesium 1 bis 5 Stunden bei 60 bis 1400C umgesetzt und den Feststoff aus dem Umsetzungsgemisch
abgetrennt hat.
Als metallisches Magnesium können z.B. Magnesiumspäne, Magnesiumgries oder Magnesiumpulver verwendet
werden. Das Magnesium wird wie bei der Herstellung der Grignardverbindungen zweckmäßig
durch geringe Mengen Jod aktiviert. Äther ist für die Reaktion unbedingt erforderlich. Geeignet sind Dialkyläther
mit gleichen oder verschiedenen Alkylgruppen. Bevorzugt haben die Alkylgruppen 2 bis 4 Kohlenstoffatome,
insbesondere geeignet ist der Diäthyläther.
Weitere Lösungsmittel wie z. B. Beczin oder Benzol können auch zugesetzt werden.
für die Umsetzung von Magnesium mit Allylchlorid und Äther ist es bevorzugt. Magnesium und Allylchlorid
vorzulegen und den Äther langsam zuzutropfen oder Magnesium vorzulegen und Allylchlorid und Äther
zuzutropfen. Ebenfalls möglich ist es, Magnesium langsam in eine Allylchlorid/Äther-Mischung einzutragen.
Im Gegensatz zur Herstellung von Grignardverbindungen ist es für die Feststoffeigenschaften des
Magnesiumchlorids nicht so vorteilhaft, Magnesium und Äther vorzulegen und das Allylchlorid langsam
zuzugeben. Um gute Feststoffeigenschaften zu erzielen, sollen die in der Anspruchsformulierung angegebenen
Molverhältnisse der Reaktanten berücksichtigt werden.
Die Temperatur beträgt 30 bis 1000C. Oftmals wird
die Umsetzung bei Normaldruck unter Rückfluß durchgeführt. Nach Vereinigung drr Komponenten
wird das Reaktionsgemisch zur Vervollständigung der
Umsetzung noch einige Stunden auf der Reaktionstemperaturgehalten.
Das feste Reaktionsprodukt, der Zusammensetzung nach im wesentlichen, aber nicht genau Magnesiumchlorid,
muß einer thermischen Alterung unterworfen werden, ohne die man sehr staubendes Polyäthylen
erhalten würde. Die Alterung wird zweckmäßig in Gegenwart von Kohlenwasserstoffen durchgeführt
Geeignete Kohlenwasserstoffe sind hier wie im folgenden solche, die für die Polymerisation von
Äthylen als Dispergiermittel bekannt sind. Das sind in der Hauptsache Aliphaten, Cycloaliphaten und Aromaten
mit Siedepunkten zwischen 30 und J 60° C Verwendbar sind beispielsweise Hexan, Haptan, Isooctan,
Cyclohexan, Benzol, Toluol oder Benzinfraktionen im angegebenen Siedebereich. Man kann das Reaktionsgemisch
einfach mit Kohlenwasserstoff verdünnen, wobei der Verdünnungsgrad nicht kritisch ist Im
allgemeinen liegt das Verdünnungsverhältnis Umsetzungsprodukt : Kohlenwasserstoff bei 1 :0,5 bis 1 :5.
Gleichzeitig mit der Verdünnung kann man bei entsprechendem Siedepunktunterschied die anderen
Bestandteile des Reaktionsgemisches destillativ abtrennen und Äther, überschüssiges Allylchlorid und gebildetes
Diallyl gewinnen. Es ist auch möglich, den Feststoff zuerst mechanisch oder destillativ vom Reaktionsgemisch
zu trennen und im Kohlenwasserstoff zu suspendieren. Man kann die Alterung auch im
Reaktionsgemisch selbst, oder im trockenen Zustand durchführen. Diese Methoden sind jedoch von untergeordneter
Bedeutung. Die Alterung erfolgt für mindestens 24, vorzugsweise 65 bis 150, Stunden bei 30
bis 140° C, vorzugsweise 50 bis 80° C.
Anschließend an die Alterung erfolgt eme Behandlung mit Dialkylsulfit, die für hohe "\usbeuten an
Polyäthylen, bezogen auf eingesetztes Magnesium, wesentlich ist Die Gründe hierfür sind unbekannt Vor
dieser Behandlung muß der Feststoff vom Reaktionsgemisch (Äther, Allylchlorid, Diallyl) getrennt werden, falls
dies nicht bereits vor der Alterung durchgeführt wurde. Das kann mechanisch, durch Dekantieren, Zentrifugieren
oder Filtrieren erfolgen. Es können aber auch die flüchtigen Bestandteile abdestilliert werden. Die Behandlung
erfolgt oftmals in Kohlenwasserstoffsuspensionen, wobei Zeiten von einigen Minuten bis mehreren
Stunden angewendet werden, bei —50 bis 1200C, vorzugsweise 20 bis 900C, mit mindestens 0,2,
vorzugsweise 0,7 bis 4, Mol Dialkylsulfit pro g-Atom Magnesium. Im allgemeinen bringt mehr Dialkylsulfit
ebenso wie eine Behandlungsdauer von mehr als 20 Stunden keine Vorteile. Üblicherweise liegt die
Behandlungszeit bei einer halben Stunde bis 5 Stunden. Die Suspension enthält vorzugsweise im Liter eine 0,2
bis 2 g-Atom Magnesium entsprechende Menge des festen Reaktionsproduktes. Die Alkylgruppen im
Dialkylsulfit können verschieden sein, sie sind jedoch vorzugsweise untereinander gleich und enthalten
jeweils 1 bis 6, vorzugsweise 2 bis 4, Kohlenstoffatome.
Die titanhaltige Feststoffkomponente des Katalysators wird durch Umsetzen des gealterten und mit
Dialkylsulfit behandelten festen Reaktionsproduktes (im wesentlichen Magnesiumchlorid) mit TiCI1C1R,,
wobei χ einen Wert von 2 bis 4, y einen Wert von 0 bis 2 annimmt und x+y=4 ist, erhalten. Die Umsetzung kann
ohne Entfernung des überschüssigen Dialkylsulfits erfolgen, im allgemeinen, besonders bei Verwendung
von mehr als 1 Mol Dialkylsulfit pro g-Atom Magnesium, ist es aber besser, den Feststoff vorher
abzutrennen und z, B1 mit Kohlenwasserstoffen auszuwaschen.
Die Umsetzung kann ohne Verdünnungsmittel erfolgen, bevorzugt wird aber in Kohlenwasserstoffsuspension
gearbeitet Pro g-Atom Magnesium werden 0,5
bis 10, vorzugsweise 1 bis 5, MoI TiCI,ORj, eingesetzt.
Der Wert von. χ ist bevorzugt 3 bis 4 und der von / 0 bis
1. Die Umsetzung erfolgt für 1 bis 5 Stunden bei 60 bis 1400C Anschließend wird die fertige Feststoffkomponente
durch Dekantieren, Zentrifugieren oder Filtrieren
ίο abgetrennt und z. B. mit Kohlenwasserstoffen gewaschen.
Die Alkoxidgruppen der Titanverbindungen enthalten oftmals 1 bis 8, bevorzugt 2 bis 4, Kohlenstoffatome.
Diese Verbindungen werden im allgemeinen durch Umsetzungen von TiCU mit Τ1ΟΓ4 in entsprechenden
Molverhältnissen hergestellt Dadurch kann jeder Wert von χ bzw. y erzielt werden. Die Werte von χ und y sind
als Durchschnittswerte der Gesamttitankomponente aufzufassen, so daß auch Bruchzahlen damit gemeint
sind, nicht also nur TiCl4, TiCI3OR, TiCl2OR2, sondern
auch z. B-TiCI3JORo^TiCl23OR,,, usw.
Zur Aktivierung der Feststoffkomponente werden Aluminiumalkyle oder Umsetzungsprodukte von Dialkylaluminiumhydriden
mit Diolefinen mit 4 bis 20 Kohlenstoffatomen eingesetzt Die Aluminiumalkyle
können jeweils ein Wasserstoff- oder ein Chlor-Atom enthalten, bevorzugt sind jedoch Aluminiumtrialkyle. Im
allgemeinen haben die Alkylresie eine Kettenlänge von 1 bis 20, insbesondere 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 4.
Beispiele für Alkylgruppen sind Äthyl, Propyl, Isopropyl.
Butyl, Isobutyl, Octyä und Dodecyl. Zur Herstellung der Umsetzungsprodukte aus Dialkylaluminiumhydriden
und Diolefinen wird bevorzugt Isopren eingesetzt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung von Aluminiumtriäthyl
oder Aluminiumtriisobutyl.
Die Aluminiumkomponente wird meistenteils in großem Überschuß, bezogen auf Titan im Feststoff,
verwendet, z. B. im Molmengenverhältnis von Titan zu Aluminiumkomponente von 1:10 bis ί : 1000, vorzugsweise
1 :20 bis 1 :500. Man kann das Aiuminiumalkyl
ganz oder teilweise schon vor der Polymerisation mit der Feststoffkomponente in einer Kohlenwasserstoffsuspension
bei 0 bis 1000C umsetzen oder auch beide Komponenten getrennt in den Polymerisationsreaktor
eindosieren.
Die Polymerisation selbst kann in bekannter Weise kontinuierlich oder diskontinuierlich ein- oder mehrstufig
durchgeführt werden. Man arbeitet bei Temperaturen von 60 bis 100° C und bei Drücken von 8 bis 40
Atmosphären. Die Regelung des Molekulargewichts erfolgt im allgemeinen durch Zugabe von Wasserstoff.
Beim erfindungsgemäßen Katalysatorsystem ist diese Wassei Stoffregelung besonders leicht durchführbar. Die
Druckangaben verstehen sich als Gesamtdruckangaben,
bestehend aus Partialdrücken des Äthylens und des Wasserstoffs. Der Wasserstoffpartialdruck kann bis zu
75% des Gesamtdrucks ausmachen, aber auch Null sein, der Äthylenpartialdruck entsprechend mindestens 25%
bis 100%. Zur Beeinflussung der physikalischen Eigenschaften des Polyäthylens, insbesondere zur
Erhöhung der Beständigkeit gegen Spannungsrißkorrosion, kann man andere a-Olefine mit 3 bis 6
Kohlenstoffatomen in Mengen bis zu 10 Mol-%, bezogen auf Äthylen, zusetzen.
Die Polymerisation in mehreren Stufen erfolgt bei der diskontinuierlichen Verfahrensweise so, daß man
während der Polymerisation die Reaktionsbedingungen, insbesondere die Zusammensetzung der Gasphase,
stufenweise ändert.
Bei der kontinuierlichen Polymerisation kann man in einem Polymerisationsreaktor z, B. den Wasserstoffpartialdruck
periodisch etwa in Art einer Rechtecks- oder Sägezahnschwingung mit einer Frequenz in der
Größenordnung der mittleren Verweilzeit ändern oder man kann die Polymerisationssuspension nacheinander
durch zwei oder mehr Reaktoren mit unterschiedlich eingestellten Reaktionsbedingungen Iaufen lassen. Vorzugsweise
Lenützt man zwei Reaktoren mit unterschiedlichem Wasserstoffpartialdruck, wobei es vorteilhaft ist,
einen Feststoff als Katalysator einzusetzen, der mit TiCl4 hergestellt wurde. Besonders gute Ergebnisse
werden erzielt, wenn der Wasserstoffpartialdruck im ersten Reaktor mindestens fünfmal so hoch ist als im
zweiten. Auf diese Weise ist es möglich, mittel- und hochmolekulare Polyäthylene mit sehr guten Verarbeitungseigenschaften
herzustellen.
Bei der Copolymerisation mit anderen a-OIefinen ist
es vorteilhaft, diese erst in der zweiten Stufe bzw. im zweiten Reaktor zuzusetzen.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert Polyäthylene in hohen Ausbeuten, bezogen aui eingesetztes
Magnesium, und mit sehr guten Korngrößenverteilungen (kein Staubanteil). Es ist hochdicht, zeigt gute
Verarbeitungseigenschaften, hat geringe Aschegehalte und führt zu hoch steifen Produkten, mit guter
Schlagzähigkeit und guter thermischer Stabilität
Der in den Beispielen genannte Schmelzindex wurde nach DIN 53 735 bei 1900C und 5 kp Belastung
bestimmt Der Fließfaktor ist der Quotient der Schmelzindices bei 21,6 und 5 kp Belastung.
Beispiel 1
Ein 1-Liter-Dreihalskolben mit Rührer, Tropftrichter
und Rückflußkühler wird mit 12,2 g Magnesium, 90 ml Allylchlorid und 0,1 g Jod beschickt. In das mit
Reinststickstoff gespülte Gefäß werden unter Rühren (200 UpM) und leichtem Erwärmen 150 ml Diäthyläther
in 40 Minuten eingetropft. Nach 10 bis 15 Minuten setzt die Reaktion ein und das Reaktionsgemisch beginnt zu
sieden. Nach dem Zutropfen wird noch 4 Stunden bei Rückflußtemperatur gerührt. Dann wird mit Benzol auf
500 ml aufgefüllt und 70 Stunden unter Rückfluß weiter gerührt. Von 50 ml der Suspension wird der Feststoff
durch wiederholtes Abdekantieren und Aufschlämmen mit Isooctan bei 700C ausgewaschen. Schließlich wird
die Suspension mit Isooctan wieder auf 50 ml gebracht und mit 2,5 ml Diäthylsulfit eine Stunde bei 700C
behandelt Anschließend werden 273 ml Titantetrachlorid
zugetropft und die Mischung 2 Stunden bei 95°C gerührt. Der Feststoff wird wieder durch Dekantieren
und Aufschlämmen bei 95°C ausgewaschen und dann in 150 ml Isooctan suspendiert.
Die Polymerisation erfolgt in einem I-Liter-Glasautoklaven
mit 0,5 ml Feststoffsuspension und 1 ml Aluminiumtriäthyl in 700 ml Isooctan bei 85°C, 6 ata H2, 4 ata
C2H4. Nach 1,5 Stunden werden 134 g gleichmäßig körniges Polyäthylen erhalten. Die Ausbeute entspricht
208 g pro mg eingesetztes Titan. Das Polyäthylen hat einen Schmelzindex von 26, der Anteil von Teilchen
unter 100 μηι ist 0,2%.
Beispiel 2
50 ml der in Beispiel 1 hergestellten und gealterten Feststoffsuspension werden in der dort beschriebenen
Weise zunächst bei 2O0C und dann bei 950C mit
Isooctan zur Entfernung von Äther, Allylchlorid, Dialllyl und Benzol behandelt, bis höchstens noch 0,1% der
ursprünglichen flüssigen Phase vorhanden sind. Dann werden zu den 50 ml Suspension 10 ml Diäthylsulfit
zugesetzt, die Mischung wird eine Stunde bei 95° C gerührt und das überschüssige Diäthylsulfit bei der
gleichen Temperatur durch wiederholtes Dekantieren und Aufschlämmen mit Isooctan entfernt Die auf 50 ml
gebrachte Suspension wird dann wie in Beispiel 1 mit Titantetrachlorid behandelt, wobei aber 5 Stunden bei
in 95°C gerührt wird. Schließlich wird wie beschrieben
ausgewaschen und auf 150 ml aufgefüllt
Die Polymerisation erfolgt in einem 5-Liter-Autoklaven
mit t ml Feststoffsuspension, 5 ml Aluminiumtriäthyl in 3,5 1 Isooctan. Zunächst wird 50 Minuten bei
7 ata H2 und 3 ata C2H4 polymerisiert, dann 10 Minuten
bei 0,05 ata H2 und 9,95 ata C2H4. Es werden 720 g eines
grobkörnigen Polyäthylens erhalten. Die Ausbeute entspricht 206 g pro mg eingesetztes Titan. 95% des
Polyäthylens haben eine Korngröße zwischen 0,5 und 0,6 m<r>, der Schmelzindex beträgt 0,3, der Fließfaktor
22.
Beispiel 3
Die Feststoffherstellung erfolgt einschließlich der Behandlung mit Diäthylsulfit wie in Beispiel !
beschrieben, nur werden statt 2,5 ml jetzt 5 ml Diäthylsulfit eingesetzt und das überschüssige Diäthylsulfit
wird wie in Beispiel 2 beschrieben entfernt Zu der auf 50 ml gebrachten Suspension werden 14 ml Titantetra-n-propylat
gegeben. Nach einer Stunde Rühren bei 700C werden 16,5 ml Titantetrachlorid zugetropft und I
Stunde bei 7O0C weitergerührt Anschließend wird wie in Beispiel 1 ausgewaschen und das Volumen der
Suspension auf 150 ml gebracht
Die Polymerisation wird wie in Beispiel 1, aber bei 7 ata H2 und 3 ata C2H4 durchgeführt. Es werden 221 g
gleichmäßig feinkörniges Polyäthylen, entsprechend einer Ausbeute von 192 g pro mg eingesetztes Titan
erhalten. Der Schmelzindex beträgt 19.
Wird der Versuch unter sonst gleichen Bedingungen, aber mit Titantetraisopropylat durchgeführt, so fallen
i81 g gleichmäßig grobkörniges Polyäthylen mit einem Schmelzindex von 17 an.
Beispiel 4
Die Feststoffherstellung erfolgt wie in Beispiel 2, nur daß die Behandlung mit Diäthylsulfit 1 Stunde bei 700C
und die Umsetzung mit Titantetrachlorid 3 Stunden bei 700C durchgeführt wird.
Die Polymerisation wird in 2 Stufen im 5-Liter-Autoklaven mit 1 ml Feststoffsuspension, 5 ml Aluminiumtriäthyl
in 3,51 Isooctan unter Zusatz von 13 g 1-Buten
durchgeführt. Erste Stufe: 50 Minuten bei 6,5 ata H2, 3/. a!a C2H4. Zweite Stufe: 14 Minuten bei 0,05 ata H2,
9,95 ata C2H4. Es werden 1,116 g Polyäthylen, entsprechend
320 g pro mg Ti erhalten. Der Sdimelzinciex ist
0,43, der Fließfaktor 23.
Es ist bereits bekannt. Polymerisationskatalysatoren
für «-Olefine herzustellen, deren Träger auf Magnesium
fen (-oxid) basieren, das bei der Bereitung des Katalysators,
abgesehen von der Übergangsmetallkomponente, mit anorganischen oder organischen Halogenverbindungen
zur Reaktion gebracht worden ist. Beispielsweise sei auf Derwent CPI 1974, Referat I518V-A (zur BE-PS
ii 8 02 016) und Derwent CPI 1975, Referat 87926V/51
(zur JP-OS Sho 49-86481) verwiesen. Die dementsprechend hergestellten Katalysatoren zeigten jedoch keine
befriedigenden Aktivitäten und ergaben z. Teil überdies
Polymere mit unbefriedigenden Eigenschaften (vgl. Die dort angegebenen Aktivitäten berechnen sich
Tabelle I und Vergleichsversuch A). nach der Formel:
Aktivität =
hergestelltes Polyäthylen (g)
Polymerisationsdauer (h) · eingesetztes Übergangsmetall (mg) ■ Partialdruck CjI Ij (bar)
Tabelle I
|
Beispiel |
Monomeres |
Polyni. |
Aktivität |
|
|
|
Temp. |
|
erfindungs- |
1 |
Äthylen |
85 ( |
34.7 |
gemäß |
3 |
desgl. |
85 C |
42.7 |
|
2 |
desgl. |
85 C |
49,0 |
|
4 |
desgl. |
85 C |
61.2 |
BL-: 8 02 016 |
I |
Äthylen |
90 C |
2,0 |
|
Il |
desgl. |
90 C |
12.1 |
|
!!! |
ίΐρςρΐ
|
90 ( |
2.3 |
|
IV |
desgl. |
90 C |
2,7 |
|
V |
desgl. |
90 C" |
5.0 |
|
Vl |
desgl. |
90 C |
9.7 |
|
VlI |
desgl. |
90 C |
12,2 |
|
VIII |
desgl. |
90 C" |
2,8 |
|
IX |
desgl. |
90 C |
5.9 |
|
X |
desgl. |
90 C |
10.4 |
|
Xl |
desgl. |
90 C |
2.5 |
|
XII |
desgl. |
70 '■
|
2,0 |
Vergleichsversuch A
zu Derwent Report CPI 1975. Ref. 87 926 V/51
a) Herstellung des Katalysators
4 g Magnesium wurden 1 Stunde bei 150'C im
Vakuum getrocknet, dann mit 23,6 g SiCU gerührt,
in 10 Minuten tropfenweise mit 460 g Äthanol versetzt und anschließend mit weiteren 50 ml
Äthanol \ ermischt. Das Gemisch wurde anschließend 3 Stunden am Rückfluß erhitzt, mit 50 ml
Hexan versetzt und vom Lösungsmittel befrei'. Das dabei erhaltene weiße Pulver wurde I Stunde bei
130° C mit 50 ml TiCI4 umgesetzt und anschließend
mit Hexan gewaschen.
2. Bereitung des Katalysators wie vorstehend, jedoch
mit der Abweichung, daß nach Versetzen des Mg/SiCU-Gemisches mit Äthanol dieses wieder
abdestilliert und der Rückstand 3 Stunden bei 1800C gehalten wurde.
b) Polymerisation
Die Polymerisation wurde in 700 ml Isooctan bei 85°C und 10 bar Gesamtdruck unter Zusatz von 1 ml
Aluminiumalkyl wie im erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt.
Tabelle II |
AlR; |
H3 |
Zeit |
Ausbeute |
Aktivität |
Schütt |
Fein |
Kji. einee.,et/tes |
|
|
|
|
|
dichte |
anteil |
Ti "
|
|
(ban |
(hi
|
(g) |
|
(g/l) |
<100 -ι in
Gew.-% |
img) |
AlEt5 |
4 |
1.5 |
158 |
4.3 |
245 |
23 |
1 4,1 |
Bl(iBut); |
4 |
0.5 |
6 |
0.5 |
- |
- |
4.1 |
AlEt3 |
4 |
1,5 |
202 |
5,2 |
285 |
25 |
2 4.3 |
AIEt3 |
5
|
1.5 |
200 |
6,2 |
290 |
26 |
4,3 |
Al-isopr. |
4 |
1.5 |
185 |
4.8 |
250 |
36 |
4,3 |
AKiBUt)3 |
4 |
1,5 |
9 |
0,7 |
- |
- |
4.3 |
|
|
|
|
|
|
|
Neben durchweg deutlich geringerer Aktivität des Katalysator mußte festgestellt werden, daß das gemäß der
genannten Druckschrift hergestellte Polyäthylen völlig unbefriedigende Eigenschaften aufwies.