DE919922C - Verfahren zur Gewinnung, Konzentrierung und Haltbarmachung der in der Mohrruebe enthaltenen fettloeslichen Wertstoffe - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung, Konzentrierung und Haltbarmachung der in der Mohrruebe enthaltenen fettloeslichen Wertstoffe

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DE919922C
DE919922C DESCH312A DESC000312A DE919922C DE 919922 C DE919922 C DE 919922C DE SCH312 A DESCH312 A DE SCH312A DE SC000312 A DESC000312 A DE SC000312A DE 919922 C DE919922 C DE 919922C
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fats
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fat
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butter
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DESCH312A
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Dipl-Chem Roderich Dewald
Dr Friedrich Tiedt
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Schoppe & Schultz H
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Schoppe & Schultz H
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    • A23C15/00Butter; Butter preparations; Making thereof
    • A23C15/12Butter preparations
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
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    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung, Konzentrierung und Haltbarmachung der in der Mohrrübe enthaltenen fettlöslidien Wertstoffe Es ist bekannt, daß in der Mohrrübe fettlösliche Wertstoffe enthalten sind, insbesondere Probe Vitamin A (Carotin) und Vitamin E; auch hat man diese durch Extrahieren mit Fetten oder Ölen gewonnenen Stoffe bereits Butter u. dgl. insbesondere als Farbstoff zugesetzt.
  • Die Verarbeitung der Mohrrüben erfolgte seither beispielsweise in der Weise, daß dieselben zerkleinert, die Masse im Vakuum getrocknet und dann in einer Stickstoffatmosphäre mehrere Stunden lang mit Alkohol digeriert wurden, der einen Zusatz von NU ROH enthielt. Nach dem Abkühlen und Filtrieren wird das Filtrat neutralisiert und der Alkohol abgedampft. Aus dem erhaltenen Sirup wird das Carotin durch Umkristallisieren gewonnen.
  • Die Seifen können aber auch in Wasser gelöst und hierauf das Carotin mit Benzol oder Petroläther extrahiert werden. Nach einem anderen Verfahren wird der durch Zerkleinern und Auspressen erhaltene Möhrensaft zentrifugiert und das von der geklärten Flüssigkeit getrennte Zentrifugat nach der Trocknung mit 01 extrahiert. Vorgeschlagen wurde ferner ein Verfahren zur Gewinnung von Carotinfarbstoffen, nach dem zerkleinerte Möhren mit solchen Aminsalzen bzw. quartärenAmmoniumverbindungen, die mindestens einen höheren ah phatischen Rest enthalten, behandelt und die Farbe stoffe mit organischen Lösungsmitteln ausgeschüttelt werden Bekannt ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Carotinkonzentraten aus getrockneten und zerkleinerten Karotten, bei dem die Karotten mit siedendem Isopropylalkohol extrahiert und der Auszug eingeengt wird, sowie ein Verfahren zur Herstellung von haltbaren, wäßrigen, kolloidalen Carotinlösungen, bei dem den Lösungen als Schutzkolloid Pektin zugesetzt wird.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, frische, zerhackte Mohrrüben unter Luftabschluß zu kochen, wobei die Eiweißstoffe in der Zelle selbst koagulieren und alles Carotin absorbieren. Beim Abpressen hinterbleibt ein Preßkuchen, der mit Aceton getrocknet und dann mit Petroläther extrabiert wird. Nach einem anderen Verfahren werden getrocknete Mohrrüben mit Benzol extrahiert. Die Lösung wird dann konzentriert, wobei das Carotin teilweise auskristallisiert. Aus der Mutterlauge wird das Lösungsmittel vollständig entfernt und der Rest als carotinhaltige Salbengrundlage benutzt.
  • Nach anderen Verfahren erhält man reines Carotin, indem man frische, feuchte Karotten mit entwässertem Na-Sulfat oder Gips trocknet, das Trockengut extrahiert und den eingedampften Extrakt mehrere Tage stehenläßt, wobei Carotin auskristallisiert.
  • Schließlich ist es bereits bekannt, carotin- oder vitaminhaltige Präparate aus pflanzlichen Materialien zu gewinnen, indem man diese mit NaOH od. dgl. behandelt, das Gemisch mit Dampf erhitzt und dann mittels Petroläther od. dgl. extrahiert; der Extrakt wird von den Faserstoffen befreit, in Gegenwart eines Antioxydationsmittels mit Wasserdampf destilliert und hierauf der wäßrige Rückstand mit Kokosöl od. dgl. extrahiert.
  • Die hier bekannten Verfahren sind teils kostspielig, teils umständlich. Soweit sie von getrockneten Materialien ausgeben, ist weiter zu berücksichtigen, daß beim Trocknen unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen erhebliche' Vitaminmengen, insbesondere Carotine, zerstört werden.
  • Bei Anwendung des Preßverfabrens bei frischen Materialien bleibt ein mehr oder weniger großer Prozentgehalt der wertvollen Wirkstoffe in den Preß- bzw. Zentrifugierrückständen zurück. Beide Verfabrensarten ergeben daher schlechte Ausbeuten. Soweit nach den bekannten Verfahren das frische, zerkleinerte Material ohne eine vorhergehende Abtrennung des Saftes von der Gerüstsubstanz extrahiert wird, geschieht dieses unter Anwendung von Chemikalien. Dadurch besteht zumindest die Gefahr, daß das Endprodukt nicht mehr abs naturrein zu betrachten ist.
  • Bekannt sind die in letzter Zeit erfolgten Feststellungen, daß anscheinend synergistische Beziehungen zwischen dem Pro-VitaminA (Carotin) und dem Vitamin E (Tocopherol) bestehen. Das Carotin ist bekanntlich außerordentlich empfindlich gegen Luftsauerstoff. Sein Verhalten in den zur Autoxydation neigenden Lösungsmitteln (Fetten) erscheint auf Grund der bekanntgewordenen; sich vielfach widersprechenden Versuchsergebnisse noch nicht eindeutig geklärt. Auffallend ist jedenfalls seine Beständigkeit in der Mohrrübe. Nach jüngsten Arbeiten ist anzunehmen, daß diese Stabilität auf ein in der Mohrrübe vorhandenes natürliches System der Wertstoffe und auf die antioxydatorische Wirkung des Tocopherols zurückzuführen ist.
  • Bei den bisher bekannten Verfahren wird das in der Mohrrübe vorhandene natürliche System dieser Wirkstoffe weitgehend zerstört.
  • Die Erfindung bezweckt eine möglichst schonende, billige und einfache Gewinnung, Konzentrierung und Haltbarmachung dieses fettlöslichen Wirkstoffsystems unter Erhöhung der Carotinausbeute, die Gewinnung eines vollkommen naturreinen Präparates unter Vermeidung chemischer Reagenzien bei der Gewinnung des Konzentrates, die Verwendung solcher Extraktionsfette, -öle od. dgl., die in den gegebenenfalls später mit dem Konzentrat zu behandelnden Fetten, Ölen, Emulsionen usw. arteigen enthalten sind, sowie die Verbesserung des physiologischen Wertes und der Haltbarkeit der mit dem erhaltenen Konzentrat behandelten Fette, Öle, Emulsionen usw.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die obenerwähnten Nachteile vermeidet und Vorteile erreicht, wenn man die frischen Nlohrrüben feinst zerkleinert, das erhaltene Gut direkt unter Emulgieren mit Olen auszieht und die erhaltenen Phasen trennt. Die fettige Phase kann dann weiter aufgearbeitet oder den zu behandelnden Fetten, Ölen usw. direkt zugeführt werden.
  • Wesentlich für eine gute Ausbeute ist feinste Zerkleinerung der Mohrrüben, die gegebenenfalls in Gegenwart des Lösungsmittels, z. B. durch eine Kreuzschlag-, Hammer-, Kolloidmühle o. dgl., vorteilhaft auch durch oder in Verbindung mit Ultraschall vorgenommen werden kann.
  • Zur Herstellung naturreiner Konzentrate werden die feinst zerkleinerten Mohrrüben mit den jeweils angewandten Öl-, Fett- od. dgl. Lösungsmitteln direkt emulgiert, ohne daß hierbei Emulgatoren oder sonstige Chemikalien verwendet werden müssen; die Emulgierung kann in einfacher Weise durch Bewegung erzielt werden.
  • Durch das Emulgieren wird einerseits die mit Rücksicht auf die weitere Verarbeitung größte zulässige Vergrößerung der Lösungsmitteloberfläche, andererseits durch die mechanische Bewegung eine möglichst gute Verteilung der Phasen erreicht, so daß ein schneller und fast vollständiger Übergang der zu gewinnenden Stoffe in das Lösungsmittel ermöglicht wird. Um eine wirtschaftliche Durchführung zu ermöglichen, ist hierbei auf die richtige Teilchengröße zu achten, die jeweils nach den verwendeten Rohstoffen und dem speziellen Arbeitsverfahren empirisch zu ermitteln ist. Bei einer zu groben Verteilung würde eine ungünstige Extraktion und bei einer zu feinen Teilchengröße eine Erschwerung bei der folgenden Phasentrennung auftreten. Für den Lösungsvorgang braucht die Emulsion örtlich nur Bruchteile von Sekunden bebestehenzubleiben; sie kann aber auch länger stehenbleiben. Gegebenenfalls wird die richtige Teilchengröße wie üblich bestimmt, z. B. mit dem Mikrometer oder durch Auszählen in der Zählkammer.
  • Um die günstigste Konsistenz für das zu extrahierende Gut zu erreichen, kann man demselben erforderlichenfalls je nach Bedarf Wasser, Möhrensaft, bereits angefallene Emulsion bzw. Mengen der wäßrigen Phase oder auch der Gerüstträgersubstanz zusetzen. Ferner kann man dem Gut bereits angefallene Mengen der fettigen Phase beimengen, falls man eine höhere Konzentration zu erhalten wünscht.
  • Die Trennung der erhaltenen Emulsion in ihre Phasen: Gerüststoffe, wäßrigen Saftrest und angereichertes Lösungsmittel kann auf verschiedene Weise vorgenommen werden, beispielsweise durch Absitzenlassen nach entsprechender Bewegung, wobei durch elektrische Kräfte (Strömungspotential und das Potential fallender Teilchen) die einzelnen Teilchen entladen, die Einzelteilchen vereinigt und die Phasen voneinander getrennt werden. Die Trennung kann aber auch durch einzelne oder kombinierte andere Maßnahmen, z. B. Pressen, Filtrieren, Zentrifugieren, oder durch Anwendung mechanischer Schwingungen erreicht oder ergänzt werden.
  • Gute Ergebnisse werden beispielsweise erreicht, wenn man die Zerkleinerung der Mohrrüben und/oder die Emulgierung und/oder die Phasentrennung mittels mechanischer Schwingungen, z. B.
  • Ultraschall, vornimmt. Hierbei kann die Zerkleinerung in Gegenwart des Extraktionsöles durchgeführt werden.
  • Die Fettphase enthält außer wertvollen Wirkstoffen auch alle anderen in dem Rohmaterial befindlichen fettlöslichen Bestandteile, insbesondere ätherische Ole. Soweit dieselben die Sinnesempfindungen stören, können sie durch ein inertes Gas, beispielsweise Wasserdampf, entfernt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann in vorteilhafter Weise sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchgeführt werden. Nach diesem Verfahren erreicht man eine billige und einfache sowie möglichst schonende und praktisch verlustlose Konzentrierung aller fettlöslichen Wirkstoffe unter Erhaltung der wichtigen wechselseitig synergistischen Beziehungen.
  • Bekanntlich hat das Carotin nicht nur als physiologischer Faktor Wert, sondern auch als Farbstoff für Fette bzw. fetthaltige Lebensmittel. Beispielsweise hat Sommerbutter infolge ihres höheren Carotingehaltes eine intensiver gelbe Farbe als Winterbutter. Es ist bereits vorgeschlagen, die Butter mit natürlichen oder künstlichen Farbstoffen zu färben. Bekannt ist es ferner, Winterbutter mit einem Carotinzusatz zu versehen, wodurch dieselbe der Sommerbutter nicht nur in der Farbe angeglichen, sondern gleichzeitig in der Vitaminwirkung verbessert wird. Bei den bisher üblichen Färbemethoden kommt der jeweilige Farbstoff meistens in Öllösung zur Anwendung. Dadurch werden der Butter in nicht unwesentlichen Mengen in ihr ursprünglich nicht enthaltene Bestandteile beigemischt, welche streng genommen, auch lebensmittelgesetzlich gesehen, als Verfälschungen angesehen werden können. Die Zusätze tragen dazu bei, daß das Färben von Butter keineswegs eine Verbesserung des Geschmacks oder der Haltbarkeit darstellt, sondern vielfach Fehler hervorruft (vgl.
  • Südd. Molkereizeitung, I949, S. II83).
  • Es wurde nun gefunden, daß man alle diese Nachteile vermeidet, wenn man bei der Gewinnung des Wirkstoffextraktes nach vorliegender Erfindung jeweils als Extraktionsmittel ein Fett, Öl od. dgl. verwendet, welches in den später zu behandelnden Produkten selbst enthalten ist, beispielsweise Butterfett für die spätere Behandlung von Butter.
  • Dadurch wird gegenüber dem bekannten Stand der Technik erreicht, daß in dem Endprodukt neben den einzuverleibenden Wirkstoffen nur arteigene Bestandteile enthalten sind. Die nach vorliegender Erfindung erhaltenen Werkstoffe bzw. das Wirkstoffsystem liegen dann in dem behandelten Stoff in der im ursprünglichen Ausgangsmaterial, z. B. in der Mohrrübe, vorhandenen Form mit ihren wechselseitigen synergistischen Beziehungen vor.
  • Dadurch wird auch die Haltbarkeit und der physiologische Wert des behandelten Stoffes, z. B. der Butter, erhöht.
  • Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren mit gutem Ergebnis wie folgt durchgeführt werden: I. Beispiel Io kg gereinigte Möhren werden geschnitzelt und sofort in einer Hammermühle, Kreuzschlagmühle od. dgl. feinst zerkleinert. Der erhaltene Brei wird auf 500 erwärmt und mit I,5 kg Butterfett 15 Minuten in einem schnell laufenden Rührwerk emulgiert.
  • Die erhaltene Masse wird in einer hydraulischen Presse im Filtertuch abgepreßt. Die erhaltene Flüssigkeit trennt sich infolge der Filterung und der eingetretenen elektrischen Entladung weitgehend von selbst. Vollständig getrennt werden die Phasen durch eine Zentrifuge. Nun wird das ätherische Öl mit Wasserdampf abgetrieben und für sich gewonnen. Die Wertstoffe sind im Butterfett gegenüber dem Ausgangsgut auf das fast Siebenfache angereichert. Die Ausbeute ist bei hohem Preßdruck nahezu quantitativ. Das angereicherte Butterfett wird zu etwa 1 0/ovo einer entstehenden Butter im Butterfertiger zugefügt.
  • Das beschriebene Verfahren läßt sich mit ähnlichem Erfolg beispielsweise auch mit nachfolgenden geänderten Bedingungen durchführen: I. Es kann bei Temperaturen ab 320 (Schmelzpunkt des Butterfettes) gearbeitet werden. 2. Der Fettzusatz kann je nach gewünschter Konzentration in beliebigen Grenzen variiert werden, wobei jedoch die untere Grenze mit Rücksicht auf die Ausbeute von dem jeweils angewandten Emulgierverfahren abhängt. 3. Werden niedrige Preßdrücke angewandt, so muß der Preßrückstand zur Vermeidung von Fett- und damit Carotinverlusten mit vorabgewonnenem Saft nochmals emulgiert und einer zweiten Pressung unterworfen werden, oder man extrahiert die Rückstände in bekannter Weise mit flüchtigen Lösungsmitteln. Nach Abdampfen des Lösungsmittels kann das so gewonnene Konzentrat z. B. in der Kosmetik verwendet werden. 4. Das ätherische Öl kann auch mit jedem inerten Gas, z. B. Sticlstoff, Kohlendioxyd usw., abgetrieben werden, außerdem bei Über- oder Unterdruck. 5. Bei Anwendung höherer Konzentrationen verringert sich der Prozentsatz des der entstehenden Butter zuzusetzenden Konzentrates entsprechend.
  • 2. Beispiel Gereinigte Möhren werden kontinuierlich durch einen Wolf getrieben oder in etwa 3 cm große Stücke vorgeschnitten, im übrigen, ähnlich wie im I. Beispiel, nur im Fließverfahren behandelt, doch mit dem Unterschied, daß statt Butterfett mit Carotin vorweg angereichertes Olivenöl verwendet und zur Verdünnung flüssige Phase. zugefügt wird. Bei dieser Arbeitsweise wurde eine fast quantitative Ausbeute bei einer Teilchengröße der überwiegenden Mehrzahl aller fettigen Teilchen zwischen I und I5 ju erzielt, wobei dieTeilchengrößemitHilfe eines Mikrometers festgestellt wurde. Das angereicherte Olivenöl wird zu etwa I0°/o einer Paste, Salbe, flüssigen Emulsionen od. dgl. zugesetzt.
  • In den obigen Beispielen können die mechanische Feinstzerkleinerung und/oderEmulgierung und/oder Phasentrennung auch durch mechanische Schwingungen erzielt werden, durch eine Flüssigkeitspfeife, einen Rüttelschwinger niederer Frequenz, einen Quarzschwinger hoher Frequenz, einen Magnetostriktionsschwinger oder auf sonst übliche Weisen, und zwar je für sich allein oder in Kombination untereinander oder auch in Kombination mit anderen an sich bekannten Vorrichtungen. Das Emulgieren kann auch in einem Kneter oder einer beliebigen anderen Emulgiervorrichtung stattfinden.
  • Das Pressen kann auch durch eine Schrauben-, Spindel-, Filterpresse od. dgl. vorgenommen oder auch ganz unterlassen werden, wenn z. B. bei einer Zerkleinerung mit einer Kolloidmühle die festen Teilchen so klein sind, daß die Trennung der drei Phasen in einer Zentrifuge erreicht wird. Die Phasen können auch auf beliebige andere Weise getrennt werden, z. B. durch Filtern, Überlauf, Abziehen usw.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Gewinnung, Konzentrierung und Haltbarmachung der in der Mohrrübe enthaltenen fettlöslichen Wertstoffe, insbesondere des Pro-Vitamins A (Carotin) und Vitamins E, unter Erhaltung ihrer in der Mohrrübe ursprünglich enthaltenen wechselseitigen synergistischen Beziehungen, zur Färbung und Erhöhung der Haltbarkeit von Butter sowie zur Erhöhung der Haltbarkeit und des physiologischen Wertes von Fetten, Ölen, Emulsionen usw. unter Anwendung von Ölen und Fetten als Extraktionsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß frische Mohrrüben feinst zerkleinert, hierauf direkt unter Bewegung mit Ölen oder Fetten emulgiert und die erhaltenen Phasen getrennt werden, worauf die anfallende Öl- bzw. Fettphase den zu behandelnden Produkten, wie Butter, Fetten, Olen usw., direkt beigemischt oder je nach Wunsch getrennt weiter auf gearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feinstzerkleinerung und/oder Emulgierung undloder Phasentrennung durch mechanische Schwingungen, z.B.
    Ultraschall, vorgenommen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Extraktionsmittel jeweils solche Fette, Öle od. dgl. verwendet werden, die in den später zu behandelnden Fetten, Olen od. dgl. arteigen enthalten sind.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Emulgierung die für die angewandten Roh- bzw. Extraktionsstoffe und das spezielle Arbeitsverfahren jeweils wirtschaftlich zweckmäßigste Teilchengröße für den Lösungsvorgang empirisch auf an sich bekannte Art, z. B. mit dem Mikrometer oder durch Auszählen in der Zählkammer, ermittelt wird.
DESCH312A 1949-11-01 1949-11-01 Verfahren zur Gewinnung, Konzentrierung und Haltbarmachung der in der Mohrruebe enthaltenen fettloeslichen Wertstoffe Expired DE919922C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19531254A1 (de) * 1995-08-25 1997-02-27 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren zur Extraktion von Carotinfarbstoffen aus festen Naturstoffen
EP3405272B1 (de) * 2016-01-19 2022-08-31 Unico-first AG Verfahren zur gewinnung von wertbestimmenden inhaltsstoffen aus kräutern oder gewürzen

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