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"Anlage zum Auf- und Abbau von Mischbetthalden" Die Erfindung betrifft
eine Anlage zum Auf- und Abbau von Mischbetthalden, bestehend aus einem auf beiderseits
der Halden angeordneten Schienen verfahrbaren Absetzgerät und aus einem auf ebenfalls
beiderseits der Halden angeordneten Schienen verfahrbaren Räumgerät.
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Derartige Mischbet'Shalden werden aus unterschiedlichen materialien
aufgeschdttet, wobei eine solche Halde aus einer Vielzahl von Schichten eines in
sieh weitgehend homogenen Materials aufgebaut wird. Der Zweck derartiger Mischbetthalden
liegt darin, bei ihrem Abbau wiederum ein möglichst gleichbleibendes Materialgemisch
zu erreichen, das dann einer IJeiterverarbeitung zugeführt wird. Insbesondere werden
derartige Mischbetthalden in der Zementindustrie angewendet, um möglichst gleichbleibende
Zementsorten erzeugen zu können.
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Mittels der Absetzgeräte werden die Halden schichtweise aufgebaut,
wobei die die auf zubauenden Halden portalartig übergreifenden Absetzgeräte ständig
über die volle Länge der aufzubauenden Halde hin-und herfahren. Hierdurch werden
Halden von beliebiger Länge mit etwa dreieckförmigem Querschnitt erzeugt, die in
jeder vertikalen Querschnittsebene
etwa gleiche Zusammensetzung
haben. Das Abbauen einer solchen Mischbetthalde erfolgt vom Boden aus mittels eines
quer zur Längsachse der Halde, also etwa in einer Querschnittsebene arbeitenden
Räumgeräts. Bei diesem Räumen werden dann also weitgehend homogene Materialgemische
abgezogen, die der Weiterverarbeitung zugeführt werden. Der Vorgang ist hierbei
so, daß von dem Absetzgerät eine Halde aufgebaut wird, während gleichzeitig eine
mit der aufzubauenden Halde fluchtende Halde von dem Räumgerät abgebaut wird.
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!Jenn ein solcher Vorgang abgeschlossen ist, muß das RGumgerät zu
der zuletzt aufgebauten Mischbetthalde gebracht werden, während das Absetzgerät
zu dem Platz gebracht werden muß, wo zuvor eine Halde abgebaut worden ist. Hierzu
werden bei den bekannten Anlagen die Absetzgeräte auf außenliegenden Schienenpaaren
abgestützt, während die Räumgeräte auf hierzu innenliegenden Schienenpaaren abgestützt
sind, so daß zu dem zuvor geschilderten Wechsel das Räumgerät innerhalb und unterhalb
des Absetzgerätes hindurchfahren kann.
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Insbesondere aus Gründen des Umweltschutzes werden in zunehmendem
Umfang die Flächen, auf denen jeweils zwei derartige Mischbetthalden auf- und abgebaut
werden, überdacht. Derartige Hallen erreichen Längen bis zu 300 m und Breiten bis
zu 5o m. Durch die Anordnung von jeweils zwei innerhalb voneinander liegenden Schienenpaaren
für das Absetzgerät einerseits und das Räumgerät andererseits gehen mindestens 20
s0 der zur Verfügung stehenden Hallenbreite für den Aufbau der Mischbetthalden verloren.
Derartige riesige, freitragende Hallen sind aber außerordentlich aufwendig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs
beschriebenen Art so auszugestalten, daß nur
ein Minimum an Platz
seitlich neben den Mischbetthalden zum V--rfahren des Absetzgeräts und des Räumgeräts
benötigt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Absetzgerät
und das Räumgeräv auf jeweils denselben Schienen verfahrbar sind und daß das REumgerät
von den Schienen abnehmbar und um seine vertikale Mittelachse schwenkbar ausgebildet
ist.
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Dadurch, daß beide Geräte auf denselben Schienen verfahrbar sind,
wird in erheblichem Umfang Platz seitlich neben den .Iischbetthalden eingespart,
was zu einer erheblichen Verrlngerung der Kosten für Überdachungshallen führt. Tragen
der erheblichen Achsdrücke der Absetzgerite sind auch die Einsparungen an Aufwendungen
für ein zweites Schienenpaar sehr erheblich. Jeweils wenn ein Seitenwechsel des
Räumgeräts relatv zum Absetzgerät erforderlich ist, wird ersteres von den Schienen
abgenommen und um seine vertikale Vittelachse soweit geschwenkt, daß die am weitesten
außenliegenden Teile des Räumgerätes von dem Absetzgerät überfahren werden können.
Anschließend wird das Räumgerät - nunmehr auf der anderen Seite des Absetzgerätes
- wieder auf die Schienen aufgesetzt.
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Das Abnehmen des Räumgeräts von den Schienen und sein Verschwenken
kann gemäß einer bevorzWgten Ausführungsform der Erfindung in der Form realisiert
werden, daß etwa in der rdittellängsebene zwischen den Schienen mindestens eine
Hub-Dreh-Vorrichtung zum Anheben und Schwenken des Räumgeräts vorgesehen ist. Wenn
nur eine Hub-Dreh-Vorrichtung vorgesehen ist, so wird diese zwischen den Flächen
für die beiden Mischbetthalden angeordnet. Gemäß einem weiteren vorteilhaften
Merkmal
der Erfindung sind zwei Hub-Dreh-Vorrichtungen im Abstand voneinander vorgesehen,
die dann jeweils innerhalb einer Fläche für eine Mischbetthalde angeordnet sind.
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In diesem Falle werden diese Vorrichtungen zweckmäßigerweise im Boden
versenkt angeordnet, damit das Räumgerät über diese Vorrichtungen hinweg räumen
kann.
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Bei einer anderen ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
sind bogenförmig auf die jeweils gegenüberliegende Schiene zulaufende Abzweigschienenstücke
vorgesehen, die drehsymmetrisch mit dem senkrechten Abstand der Schienen entsprechenden
Abstand zueinander angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform wird das Räumgerät
dadurch verschwenk, daß es, beispielsweise über jeweils eine Weiche - unter gleichzeitigem
Schwenken um seine vertikale Achse - auf die Abzweigschienenstücke gefahren wird,
wodurch es gleichzeitig in einen Winkel zu den Schienen kommt, der ( 9o0 ist, so
daß das Absetzgerät wiederum über das Räumgerät zum relativen Seitenwechsel wegfahren
kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen Fig. 1
einen Querschnitt durch eine Halle mit einer Mischbetthalde und einer Seitenansicht
auf ein Absetzgerät, Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1 mit einer Darstellung
eines Räumgeräts und Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Anlage gemäß der Erfindung.
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In einer freitragenden Halle 1 mit etwa rechteckigem Grundriß sind
in der Nähe der Seiten-Längs-Wände 2 bzw. 3 Jeweils eine Schiene 4 bzw. 5 am Boden
6 auf entsprechenden Fundamenten 7 verlegt, wobei die beiden Schienen 4 und 5 parallel
zueinander verlaufen. Aut den Schienen ist ein AbsetzgerEt 8 verfahrbar, das im
wesentlichen aus einem - beispielsweise dreieckigen - Portal 9 besteht, das über
entsprechende antreibbare Radsätze 10 auf den Schienen 4 und 5 abgestützt ist. Um
eine ausreichende Stabilität des Portals 9 zu erreichen, ist - mindestens - auf
einer Seite ein sich in Schienenlangsrichtung erstreckender Fahrwerksträger 11 vorgesehen,
so daß das Absetzgerät 8 eine ausreichende Abstützlänge auf der Schiene 4 hat. Oberhalb
des Fahrwerksträgers 11 ist ein Fachwerkträger 12 schwenkbar abgestützt, in dem
ein als Absetzband 13 dienendes antreibbares FUrderband angeordnet ist. Der Fachwerkträger
12 samt Absetzband 13 ist mittels eines Seilzuges 14 an einem vorkragenden Arm 14'
des Portals 9 befestigt, so daß das Abwurfende 15 des Absetzbandes 13 Jeweils in
eine Höhenlage geschwenkt werden kann, die nur,kurz oberhalb der Jeweils bereits
erreichten Scheitellinte 16 ier aus einzelnen Schichten 17, 17', 1r usw.
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aufzubauenden Mischbetthalde 18 sich befindet Diese Maßnahme ist zweckmäßig,
damit nicht durch eine zu große Fallhöhe des Materials bereits eine zu starke Entmischung
und damit ein ungleichmäßiger Aufbau der Mischbetthalde 18 über ihren Quarschnitt
auftrittq Dem Zuführende 19 des Absetzbandes 13 wird das Jeweilige Material über
ein oberhalb des Zuftihrendes 19 verfahrbares 21 Förderband 2o zugeführt, dessen
Abwurfende/mittels einer Kupplung 22 mit dem Zuführende 19 des Absetzbandes 13 koppelbar
ist. Dieses Förderband 20 erstreckt sich über
mindestens die halbe
Länge der Halle 1 und ist frei in Hallenlängsrichtung in einer entsprechenden Tragkonstruktion
2) frei verschiebbar. In der Mitte der Halle (siehe Fig. )) endet ein von außen
kommendes Materialförderband 24 oberhalb des Förderbandes 20 und wirft das abzusetzende
Material auf das Förderband 20. Dieses mit einem Umkehrantrieb versehene Förderband
20 wird entweder mit seinem linien Ende - wenn links eine Mischbetthalde 18 aufgebaut
werden soll - oder mit seinem rechten Ende - wenn rechts eine Mischbetthalde 18'
aufgebaut werden soll -, mit dem Zuführende 19 des Absetzbandes 13 gekoppelt, so
daß immer ein einwandfreier Materialstrom über das Materialförderband 24, das Förderband
20 und das Absetzband 13 gewährleistet ist.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist auf den Schienen 4 und 5 auch
ein Räumgerät 25 verfahrbar angeordnet, das die Mischbetthaldm 18 oder 18' quer
zu ihrer Längsrichtung in Richtung des Pfeiles 26 zu einem Räumförderband 27 hin
abräumt, das im Boden 6 versenkt in einer Rinne 28 angeordnet ist, die unmittelbar
neben der Schiene 5 und zwischen den Schienen 4 und 5 in Längsrichtung der Mischbetthalden
18 bzw. 18' verläuft. Mittels dieses Räumförderbandes 27 wird das abgeräumte Material
an einer der Stirnseiten der Halle 1 ausgegeben. Derartige Räumgeräte 25, die üblicherweise
als Kettenräumgeräte ausgebildet sind, sind bekannt.
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Um bei stark backenden Materialien einen über den Querschnitt einer
Mischbetthalde 18 bzw. 18' gleichmäßigen Abbau dieser Mischbetthalde zu erreichen,
sind beispielsweise am Räumgerät 25 auf seinen beiden Längsseiten Rechen 29 bzw.
30 angebracht, die in Längsrichtung des Räumgerätes 25 entsprechend dem Doppelrichtungspfeil
51 verfahrbar sind, so daß
immer das Haldenprofil 32 gleichmäßig
abgetragen wird. Der Anstellwinkel dieser Rechen 29 bzw. 30 ist veränderbar, und
insbesoSere sind sie in eine angenähert horizontale Stellung herabschwenkbar.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, sind im Boden 6 versenkt zwei
Hub- und Drehvorrichtungen 33 bzw. 33' innerhalb der Grundflächen 34 bzw. 34' für
die Mischbetthalden 18 bzw. 18' angeordnet. Diese Hub-Dreh-Vorrichtungen 33, 33'
bestehen jeweils aus mindestens einem hydraulischen Hubzylinder 35, der das Räumgerät
25 in seiner vertikalen Mittel-Längsachse 36 anhebt und damit von den Schienen 4
bzw. 5 abhebt. Gleichzeitig wird das Räum,Serät 25 hierbei in die in Fig. 3 rechts
gestrichelt dargestellte Lage verschwenkt, die es ermöglicht, daß das Portal 9 des
Absetzgerätes 8 über das Räumgerät 25 verfahren werden kann. Wenn - wie in Fig.
3 dargestellt - die rechte Mischbetthalde 18' abgeräumt ist, wird dann das in Fig.
3 links dargestelrnte Absetzgerät über das von den Schienen 4 und 5 abgehobene und
verschwenkte Räumgerät nach rechts verfahren. Anschließend wird das Räumgerät in
seine Stellung senkrecht zu den Schienen 4 und 5zurückverschwenkt und auf diesen
abgesetzt, wie es in Fig. 3 ganz rechts dargestellt ist.
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Um das Hinwegfahren des Portals 9 über das Räumgerät 25 nicht durch
die Rechen 29 bzw. 50 zu behindern, sind diese während des Abhebens und Verschwenkens
des Räumgeräts 25 von den Schienen 4 und 5 weitgehend abgesenkt.
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Anstelle zweier Hub- und Dreh-Vorrichtungen 33 bzw. 33' kann auch
nur eine solche Hub- und Dreh-Vorrichtungen vorgesehen sein, die dann zwischen den
Grundflächen 34 und 34' der
beiden Mischbetthalden 18 bzw. 18' angeordnet
sein sollte.
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In Fig. 3 ist noch angedeutet, daß anstelle der Hub-Dreh-Vorrichtungen
33 bzw. 73' auch Abzweigschienenstücke 37, 38 vorgesehen sein können, die zweckmäßigerweise
aus Kreisbogenabschnitten bestehen, so daß das Räumgerät 25, ohne von den Schienen
4 und 5 abgehoben zu werden, auf diese drehsymmetrisch zueinander angeordneten Schienenstücke
37 und 38 verfahren wird, wobei es ebenfalls eine Schwenkbewegung um seine Mittel-Längsachse
36 ausführt. Diese Möglichkeit ist in Fig. 3 strichpunktiert dargestellt.
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- Ansprüche -