DE2510866C3 - 4'-epi-Adriamycin a - und ß -Anomer, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen - Google Patents
4'-epi-Adriamycin a - und ß -Anomer, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische ZusammensetzungenInfo
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Description
R2
OR1
B) das erhaltene Adriamycinonderivat der allgemeinen Formel
O OH OH OR'
O O
Ö OH
OCH3 OH R2 R'
OCH3 OH R2 R'
Ί an
RJ OR1
in der R1, R2 und R3 gleich oder verschieden sind
und jeweils Cr bis Gi-Alkyl, R2 und R3 ferner
Wasserstoff und
R2
R-'
einen Ring mit bis zu 8 C-Atomen bedeuten, in Gegenwart einer Säure umsetzt,
in an sich bekannter Weise mit L-Arabino-1-chlor-2,3,6-tridesoxy-3-trifluoracetamido-4-trifluor-acetoxy-hexopyranose
umsetzt,
C) die Schutzgruppen aus dem erhaltenen Glycosid-Gemisch
abspaltet und
D) dieses in das α- und /?-Anomer auftrennt.
4. Pharmazeutische Zusammensetzungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Verbindung gemäß
Anspruch 1 oder/und 2 enthalten.
Die Erfindung betrifft das «-Anorner und /?-Anomer
von 4'-epi-Adriamycin. Ferner betrifft sie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen sowie diese
enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen.
Adriamycin und Adriamycinon sind in den GB-PS 11 61 278und12 17 133 beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfaßt die Herstellung eines geschützten Derivats von Adriamycinon,
dessen primäre Hydroxylgruppe der Seitenkette geschützt ist, die Kondensation des geschützten Adriamycinons
mit L-Arabino-l-chlor^Ae-tridesoxy-S-trifluoracetamido-4-trifluoracetoxy-hexopyranose
unter Bildung einer Glycosidbindung, die Fntfernung der Zuckerrestschutzgruppen und die Entfernung der
Seitenkettenschutzgruppe unter Bildung des freien Glycosids.
Im Detail besteht eine bevorzugte Ausführungsform darin, daß man Adrir.mycinon (ebenfalls in der G B-PS
11 61 278 beschrieben und beansprucht) mit Dimethoxypropan in Gegenwart einer Säure unter Bildung eines
Dioxolanderivatsder Formel
Dimethoxypropan durch ein ähnlich substituiertes höheres Alkan ersetzt werden. Bei einer speziellen
Ausführungsform der Stufe A des beanspruchten 4ii Verfahrens wird Adriamycinon mit Dimethoxypropan
und p-Toluolsulfonsäure in Chloroform während 24
Stunden bei Raumtemperatur umgesetzt. Die Verbindung (II) wird zusammen mit der substituierten Hexose
der Formel
O OH OH OC!!,
O O
O OH
F1CCOO
OH H.,C CH.,
in guter Ausbeute reagieren läßt. Dabei kann das
in guter Ausbeute reagieren läßt. Dabei kann das
(d. h. 1-Chlor-2,3.6-tridesoxy-3-trifluoracetamido-4-tiifluoracetoxy-hexopyranose
mit L-Arabino-Konfiguration), in Anwesenheit einer Quecksilberverbindung als
Katalysator (beispielsweise Quecksilberbromid) und eines Chlorwasserstoffakzeptors (beispielsweise Quecksilberoxyd)
sowie eines Dehydratisicrungsmittels (Mole-
kularsieb) für eine Koenigs-Knorr-Kondensation verwendet,
wobei das Glycosid der Formel
O OH OH OCH3
HO
erhalten wird. Von dem geschützten Glycosid wird die Verbindung
O OH OH
1-COCH1OH
H NH2
in zwei Schritten erhalten, wobei im ersten die N-Trifluor-acetylgruppen mit verdünntem Alkali entfernt
werden und im zweiten das cyclische Ketal der Seitenkette mit verdünnter Säure hydrolysiert wird.
Während der Kondensationsreaktion (Schritt 2) wird auch das ß-Glycosidanaloge gebildet, so daß das
Endprodukt (V) zusammen mit dem jS-Analogen erhalten wird, in welchen der Aglyconrest und das
glycosidische Sauerstoffatom (als OR angegeben) die in der Formel
H NH,
gezeigte äquatoriale Orientierung aufweisen.
Das ^-Analoge besitzt biologische Wirksamkeil und
die Trennung der x- und /i-Glycoside kann auf einfache
Weise, beispielsweise durch fraktionierte Kristallisation und/oder Chromatographie durchgeführt werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Ig Adriamycinon in 10 ml Dioxan und 200 ml
Chloroform wird mit 80 ml 2,2-Dimethoxypropari und
0,17 g p-Toluolsulfonsäure behandelt Das Gemisch
wird 24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehengelassen. Dann werden 0,34 g Natriumbicarbonat zugesetzt
und die Mischung 5 Minuten lang gerührt. Die organische Schicht wird wiederholt mit Wasser zur
Neutralität extrahiert, über wasserfreiem Natriumsulfat
ίο getrocknet, filtriert und unter vermindertem Druck
eingedampft. Der Rückstand wird auf eine Kieselsäuresäule gegeben und die Eluierung wird unter Verwendung
des Lösungsmittelsystems Chloroform : Aceton (10:1, bezogen auf das Volumen) durchgeführt. Das
Hauptreaktionsprodukt, das durch analytische Dünnschichtchromatographie
identifiziert wird (Rf = 0,38 unter Verwendung von Silikagelplatten und des obigen
Lösungsmittelsystems) ist 9-Desacetyl-9-(2',2'-dimethyI-4'-methoxy-4'-dioxolanyl)-daunomycinon
(II), ein Gemisch der Epimeren. Die Verbindung (II) wird durch
NMR-, IR- und Massespektra charakterisiert.
NMR(CDCl3):
1,48 und 1,65 (zwei Singlett, zwei CH3)
3,47 (Singlett, CH3O-C(13)
4,00 bis 4,60 (Multiple«, C( 14)H2)
13,02 und 13,71 (zwei Singlett, cheliertes OH
bei C-6 und C-U)
IR(KBr):
die für Adriamycinon bei 1725 cm -' typische
Carbonylabsorption fehlt.
Carbonylabsorption fehlt.
MS(DIS):
486 m/e (M+)
454 m/e(M-32 = M-CH3OH)
450 m/e(M-36 = M-2 H2O)
438 m/e (M-58 = M-CH3COCHj)
131 m/e substituiertes Dioxolanyl
450 m/e(M-36 = M-2 H2O)
438 m/e (M-58 = M-CH3COCHj)
131 m/e substituiertes Dioxolanyl
Die Lösung der Verbindung ((II) 0,7 g) (hergestellt wie
im Beispiel 1 beschrieben) in 35 ml Methylendichlorid wird mit 1,4 g Quecksilberoxyd, 0,350 g Quecksilberbromid
und einem Überschuß an Molekularsieb (3 Ä) als Dehydratisierungsmittel behandelt.
Die Mischung wird bei Raumtemperatur gerührt und jeweils 0,35 g von l-Chlor-2,3,6-tridesoxy-3-trii'luoracetamido-4-trifluoracetoxy-hexopyranose
werden nach einer bzw. drei Stunden zugesetzt. Das Rühren wird über Nacht fortgesetzt. 50 ml Chloroform werden
zugesetzt. Die bei Filtrieren der Reaktionsmischung erhaltene Lösung wird im Vakuum eingedampft und der
Rückstand in 50 ml 0,1 N Natriumhydroxyd und 10 ml Aceton gelöst. Nach 30 Minuten Stehen bei Raumtemperatur
wird der pH-Wert mit verdünnter wässeriger Salzsäure auf 8,4 eingestellt. Die Lösung wird mehrmals
mit Chloroform extrahiert. Die vereinigten Extrakte werden mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet,
filtriert und im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird in 50 ml 0,1 N wässeriger Salzsäure aufgenommen
und 36 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen. Die saure Lösung wird durch Extrahieren mit
Chloroform (um Spuren des Aglycons zu entfernen) gewaschen, worauf der pH-Wert unter Rühren und in
Anwesenheit von 50 ml Chloroform durch langsames / ''tzen von 0,1 N wässerigem Natriumhydroxyd auf
8,b gebracht wird. Die organische Phase wird abgetrennt, mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet nncl
auf 10 ml eingeengt Nach vorsichtigem Zusetzen von methanolischem Chlorwasserstoff wird ein roter
Niederschlag erhalten, der gesammelt, mit Diäthyläther
gewaschen und getrocknet wird. Das Produkt (220 mg) ist 4'-epi-Adriamycinhydrochlorid als Gemisch der stund
^-Glycoside im Verhältnis von 70 :30j>] f ° + 258°
(c= 0,05 in Methanol, enthaltend 20% O, 1 N wäßrige Salzsäure). Die beiden Anomeren werden durch
Chromatographie auf Kieselsäure wie folgt getre ant:
Die nach Beendigung der Koenigs-Knorr-Kondensation
erhaltene Rohmischung wurde durch Chromatographie an einer Kieselsäuresäule unter Verwendung
von Chloroform/Benzol/Methanol (100:20:4, Volumensteile) als Eluierungssystem getrennt Die <x- und
j9-Anomeren enthaltenden Fraktionen wurden getrennt
aufgefangen, zur Trockene verdampft und wie folgt getrennt behandelt:
Es wurden NaOH und Aceton zugefügt, und nach 30 Minuten bei Zimmertemperatur wurde der pH-Wert auf
8,4 mit 0,2 η HCL eingestellt und die Lösung wiederholt mit Chloroform extrahiert Die vereinigten Extrakte
wurden mit wasserfreiem Na2SO* getrocknet und unter
Vakuum verdampft Der Rückstand wurde in 0,1 η wäßrige Salzsäure aufgenommen und 36 Stunden lang
stehen gelassen. Die Säurelösung wurde durch Extraktion mit Chloroform gewaschen, um Spuren von
Aglykon zu eliminieren und dann unter Rühren in Anwesenheit von Chloroform durch langsame Zugabe
von 0,1 η Natriumhydroxid auf pH 8,2 gebracht Die organische Phase wurde danach abgetrennt getrocknet
und auf ein geringes Volumen konzentriert Bei vorsichtiger Zugabe der stöchiometrischen Menge an
methanolischem Chlorwasserstoff wurde ein roter Niederschlag erhalten, welcher gesammelt mit Diäthyläther
gewaschen und unter Vakuum getrocknet wurde.
4'-epi-Adriamycin (a-Anomer)
F 185-C Zers.; [«]? + 274°C (0,01, CH3OH):
Dünnschichtchromatographie an Silicagel- Platten, gepuffert pH-Wert 7 (0,067 m Phosphat), Lösungsmittelsystem
Chloroform/Methanol/Wasser (130 :60 :10 Vo-Himensteile),
Rf-Wert 0,55.
F 190-193°C Zers.; [«]» + 29O0C (0,01, CH3OH);
Dünnschichtchromatographie an Silicagel-Platten, gepuffert pH-Wert 7 (0,067 m Phosphat), Lösungsmittelsystem
CHCl3-CH3OH-H2O (130 :60 :10 Volumensteile), Rf-Wert 0,43.
Die folgenden Hemmungszonen wurden auf mit Bacillus-subtilus geimpften Agar-Platten durch das
Papierscheibenverfahren erhalten (der Durchmesser ist in mm angegeben; die Verbindungen wurden als das
Hydrochlorid analysiert).
Adriamycin | 4'-epi-AJriamycin (Gemisch der Anomeren) |
4'-epi-Adriamycin (j-Anomer) |
4'-epi-Adriamycin (:-Anomer) |
- | 19 | 19 | 15 |
21 | 21 | 21 | 15,5 |
- | 22 | 22 | 16 |
23 | 23 | 23 | 17 |
5
10
15
20
10
15
20
Biologische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit von 4'-epi-Adriamycin (ein Gemisch 4n Tumoren in Mäusen und in vitro-Versuchen im
von «- und jü-Anomeren im Verhältnis 70 :30 oder das Vergleich zu Adriamycin bewertet. Die Ergebnisse sind
Λ-Anomer) wurde auf verschiedenen transplantierten in den folgenden Tabellen angegeben.
Bauchwassersucht-Sarkom 180 Die Versuche wurden an Gruppen von 10 Mäusen -r>
intraperitoneal verabreicht. Der Prozentsatz der mittle-
(Swiss CD 1) durchgeführt. Die zu prüfenden Verbindungen wurden den Tieren 1 Tag nach intraperitonealem
Einimpfen von 1 χ 106 Tumorze'len pro Tier
ren Überlebenszeit im Vergleich mit den Kontrollen (= 100) und die Anzahl der lange Zeit Überlebenden
sind in Tabelle 1 angegeben.
Verbindungen | Wirkung | auf Bauchwassersucht-Sarkom | 180 | lange Zeit Überlebende |
Dosis | mittlere Über lebenszeit |
(nach 60 Tagen) | ||
(mg/kg) | 0/30 | |||
Kontrollen | - | 100 | 0/10 2/10 |
|
Adriamycin | 1 5 |
169 276 |
0/10 7/30 12/20 9/20 0/10 |
|
4'-epi-Adri?T;>x:ri (Gemisch von α- und fi-Anomeren) |
0,2 1 1,5 2,25 5 |
124 247 342 345 172 |
0/10 0/10 1/8 |
|
4'-epi-Adriamycin (i-Anomcr) |
0,5 2 10 |
135 184 234 |
Transplantierte Groß-Leukämie
Durch Inzucht erzeugte C3H/He-Mäuse wurden intravenös mit 2.5 χ 10* Leukämiezellen pro Maus
angeimpft und intri venös vom 1. bis zum 5. Tag nach der
Animpfung mit ucn zu prüfenden Verbindungen
behandelt. Der Prozentsatz der mittleren Überlebenszeit im Vergleich mit den Kontrollen (=100) und die
Anzahl der lange Zeit Überlebenden sind in Tabelle 2 angegeben.
Verbindungen | Wirkung auf ti | ransplantierte Groß-Leukämie | 2. Versuch | lange Zeit |
Dosis | mittlere Überlebenszeit (%) | Überlebende | ||
(nach 60 Tagen) | ||||
(mg/kg) | 1. Versuch | 186 | 0/30 | |
Kontrolle | - | 0/10 | ||
Adriamycin | 2 | 183 | 186 | 0/20 |
2,5 | 208 | 200 | 0/10 | |
2,75 | " 208 | 0/10 | ||
3 | 143 | 0/10 | ||
3,6 | 0/10 | |||
4'-epi-Adriamycin | 2 | 133 | 157 | 0/20 |
(a+ß) | 2,5 | 142 | 171 | 0/10 |
2,75 | 142 | 0/10 | ||
3 | 0/10 | |||
3,6 | ||||
L1210 Leukämie | ||||
Durch Inzucht erzeugten BDFi-Mäusen wurden intraperitoneal 105 Leukämiezellen pro Maus ein-
den zu prüfenden Verbindungen behandelt. Der Prozentsatz der mittleren Überlebenszeit im Vergleich
geimpft und die Tiere fünfmal (alle 2 Stunden) am I.und 40 mit den Kontrollen ( = 100) und die Anzahl der lange
2. Tag nach der Tumorimplantation intraperitoneal mit Zeit Überlebenden sind in Tabelle 3 angegeben.
Verbindungen | Wirkung auf l-uio Leukämie Dosis mittlere Überlebenszeit (mg/kg) (%) |
160 155 175 |
lange Zeit Überlebende (nach 60 Tagen) |
Adriamycin | 0,75 1 1,25 |
140 140 |
1/10 |
V-epi-Adriamycin (a+ß) |
0,75 1 |
Festes Sarkom 180 | |
Swiss CD 1-Mäusen wurde subkutan ein Fragment eines neoplastischen Gewebes eingepflanzt und die
Tiere wurden auf unterschiedliche Weise intravenös behandelt. Das Tumorwachstum wurde mit einer Lehre
am 10. Tag nach der Tunnoreinpflanzung gemessen. Die
Ergebnisse betreffend die Hemmung desTumorwachstums
und der Prozentsatz der mittleren Überlebenszeit im Vergleich mit den Kontrollen (= 100) sind in Tabelle
4 angegeben.
9 | 25 10 | 866 | 10 | Tod durch | |
Toxizität | |||||
Tabelle 4 | Wirksamkeit | ||||
Verbindungen | Dosis | auf festes Sarkom 180 | mittlere | (am 10. Tag) | |
Art der Behandlung | % Hemmung | Überlebenszeit | 0/10 | ||
des Tumor | 1/10 | ||||
(mg/kg) | wachstums | (%) | 6/10 | ||
1,25 | 112 | 0/10 | |||
Adriamycin | 1,75 | fünfmal alle 2 Std. | 69 | 87 | 0/10 |
2,45 | am 1. und 3. Tag | 75 | 32 | 0/10 | |
1.25 | (subk.) | 105 | 0/10 | ||
4'-epi-Adriamycin | 1,75 | 31 | 100 | 7/10 | |
(a+ß) | 2,45 | 47 | 97 | 0/10 | |
2,5 | 61 | 0/10 | |||
Adriamycin | 3,5 | einmal am 1., 2., | 54 | 0/10 | |
2,5 | 3., 4. und 5. Tag | 1/10 | |||
4'-epi-Adriamycin | 3,5 | (intrav.) | 31 | 2/10 | |
(a+ß) | 4,5 | 46 | 6/10 | ||
2 | 43 | 100 | 0/ 9 | ||
Adriamycin | 2,5 | 2 Behandlungen | 40 | 100 | 0/10 |
3 | am L, 2. und 3. Tag | 7! | 57 | 1/10 | |
3 | (intrav.) | 133 | |||
4'-epi-Adriamycin | 4 | 45 | 106 | ||
(a+ß) | 5 | 57 | 84 | ||
59 | |||||
In vitro-Versuche auf die Bildung von Foci durch
das Moloney Sarkom-Virus (MSV)
Die Verbindungen wurden auf Mausembryofibroblastkulturen
getestet, welche gegebenenfalls mit MSV infiziert waren. Nach dreitägiger Behandlung wurden
die Hemmungsdosen 50 (ID50) auf Zellproliferation in
nichtinfizierten Kulturen (cytotoxische Wirkung) und auf MSV-Focibildung in infizierten Kulturen (Antivirenwirkung)
festgestellt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben.
Aktivität auf die MSV-Bildung
MSV-infizierte Kulturen wurden 3 Tage lang behandelt und die Virusausbeuten wurden in Zeil- und
überstehenden Medium durch Fokusprüfung in Anwesenheit von Leukämieviren bestimmt. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 6 angegeben.
Verbindungen
Dosis
(y/ml)
(y/ml)
FFU/ml
Verbindungen
Kontrollen
4'-epi-Adriamycin
4'-epi-Adriamycin
Antivirenwirksamkeit ID5U
(K/ml)
(K/ml)
Cytotoxische Wirkung ID50 (y/ml)
0,05
0,0250
0,0250
4,7X10" 4XI02
Adriamycin
4'-epi-Adriamycin
4'-epi-Adriamycin
0,005
unterhalb
0,006
0,01 0,01 In vitro-Versuch auf die Klonierungswirksamkeit
von HeLa-Zellen
Nach Behandlung von HeLa-Zellen während 2,8 oder 24 Stunden wurden diese aufgebracht (200 Zellen pro
Platte) und die Anzahl der Kolonien 8 Tage später festgestellt. Die !Ds« stellt die Dosis dar die eine 50%ige
Hemmung der Kolonien ergibt Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 7 und 8 gezeigt.
Verbindungen
Dosis
(fig/ml)
(fig/ml)
Mittlere Zahl der Kolonien nach Behandlungsperioden
Std. 8 Std. 24 Std.
Kontrollen
Adriamycin
Adriamycin
0,5
0,25
0.1
0,25
0.1
132
21 42 46 79 125
8
16
38
73
16
38
73
223
20
48
Fortsetzung
11
12
Verbindungen
Dosis
(!ig/ml) Mittlere Zahl der Kolonien nach Behandlungsperioden
2 SId. 8Std. 24Std.
Adriamycin | 0,05 | 100 | 96 | 76 |
ID50 0,17 |jg/ml | ID50 0,14 |jg/ml | ID50 0,016 (,ig/ml | ||
4'-Epi-Adriamycin | 1 | 57 | 36 | 29 |
(a-Anomer) | 0,5 | 101 | 92 | 52 |
0,25 | 103 | 150 | 199 | |
0,1 | 104 | 158 | 216 | |
ID50 0,85 μg/ml | ID50 0,7 μg/ml | ID50 0,36 μg/ml |
Dosis Mittlere Zahl der Kolonien nach Behandlungsperioden
2 Std. 8 Std. 24 Std.
Kontrollen
Adriamycin | 0,5 |
0,25 | |
0,125 | |
4'-epi-Adriamycin | 1 |
(ff-Anomer) | ' 0,5 |
0,25 | |
0,125 |
156 189
136
27 | 14 | 43 |
92 | 28 | 69 |
166 | 103 | ID50 0,125 Hg/ml |
ID50 0,35 |ig/ml | ID50 0,18 μg/ml | 17 |
105 | 27 | 38 |
130 | 45 | 46 |
109 | 43 | 100 |
245 | 170 | ID50 0,2 [jg/ml |
ID50 5 ug/ml | ID50 0,2 |ig/ml | |
In vitro-Versuche auf die cardiotoxische Wirksamkeit
Die cardiotoxische Wirksamkeit wurde in vitro auf Myocardzellen von BALB/c oder CD 1 neugeborenen
Mäusen getestet (Necco A., Dasdia T. IRCS, 2 :1293, 1974). Adriamycin bewirkt eine 5O°/oige Abnahme des
40 Schiagens in 2 Stunden bei einer Dosis von 0,5 μg/ml.
4'-epi-Adriamycin (Λ + jS-Anomereii) änderten die
Schlagzahl (F i g. 1) bis zu einer Dosis von 5 μg/ml nicht.
Claims (3)
1.7-0-(3'-Amino-2',3',6'-tridesoxy-a-L-arabinohexo-pyranosyl)-adriamyc;non
^'-epi-Adriamycirux-Auomer).
2. 7-0-(3'-Ajiiino-2',3',6'-tridesoxy-^-L-arabinohexo-pyranosyl)-adriamycinon(4'-epi-Adriamycin,
/?-Anomer).
3. Verfahren zur Herstellung von 4'-epi-Adriamycin und dessen 0-Anomer, dadurch gekennzeichnet,
daß man
A) Adriamycinon mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1278374A GB1457632A (en) | 1974-03-22 | 1974-03-22 | Adriamycins |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2510866A1 DE2510866A1 (de) | 1975-10-02 |
DE2510866B2 DE2510866B2 (de) | 1979-12-06 |
DE2510866C3 true DE2510866C3 (de) | 1980-08-14 |
Family
ID=10011048
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2510866A Expired DE2510866C3 (de) | 1974-03-22 | 1975-03-13 | 4'-epi-Adriamycin a - und ß -Anomer, Verfahren zu deren Herstellung und diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen |
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---|---|
US (1) | US4058519A (de) |
JP (1) | JPS5840555B2 (de) |
AT (1) | AT338420B (de) |
AU (1) | AU497500B2 (de) |
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CH (1) | CH612947A5 (de) |
DE (1) | DE2510866C3 (de) |
DK (1) | DK153158C (de) |
ES (1) | ES435833A1 (de) |
FR (1) | FR2264555B1 (de) |
GB (1) | GB1457632A (de) |
HK (1) | HK882A (de) |
MY (1) | MY103912A (de) |
NL (1) | NL176635C (de) |
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