DE2509865B2 - Verfahren zur herstellung von metalldekors mit verschiedenen farben von strukturen auf einer beliebig strukturierten metallunterlage - Google Patents
Verfahren zur herstellung von metalldekors mit verschiedenen farben von strukturen auf einer beliebig strukturierten metallunterlageInfo
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Description
35
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Metalldekors mit
verschiedenen Farben und Strukturen auf einer beliebig strukturierten Metallunterlage, wobei auf die Metallunterlage
mindestens eine Metallisierungsschicht galva- *u
nisch aufgetragen und nach einem bestimmten Muster zumindest teilweise abgetragen wird.
Häufig werden Gegenstände wie z. B. Taschenfeuerzeuge, Schmuckwaren, Abdeckplatten für Geräte oder
Uhrengehäuse mit Verzierungen versehen, die darin bestehen, daß die Struktur der zu verzierenden
Metalloberfläche teilweise mechanisch so verändert wird, daß sie von der Urstruktur dieser Metalloberfläche
absticht, was z. B. bei verschiedenartigen Ziselierungen auf Taschenfeuerzeugen der Fall ist.
Dabei entstehen die meisten Schwierigkeiten beim Mattbürsten oder Sandstrahlen von scharf abgegrenzten
Flächen, insbesondere bei solchen, die auf der gleichen Ebene sind, da für diesen Zweck mit
Abdeckmasken oder Abdecklacken gearbeitet werden *o muß, die zuwenig scharfe Grenzlinien ergeben oder
sogar teilweise weggebürstet oder weggestrahlt werden, insbesondere wenn Abdecklacke verwendet werden.
Aus dem DT-Gbm 66 01 646 ist ein Verfahren zum '«'
Herstellen bildlicher Darstellungen auf Dekorationsgegenständen bekannt, wobei ein Blech mit einer dünnen
Kupferschicht überzogen und dann entsprechend der bildlichen Darstellung bis zur Unterlage durchgeätzt
wird, woraufhin das Trägermaterial chemisch gefärbt "s
wird. Einerseits bezieht sich dieses Gebrauchsmuster nur auf ein Metall, und andererseits ist die für dieses
Verfahren in Frage kommende Kupferschicht so dünn, daß sie nicht mechanisch bearbeitet werden kann, so
daß eine Kontrastwirkung durch Strukturieren nicht gegeben ist Außerdem führt das Anätzen des
darunterliegenden Bleches dazu, daß dieses nicht beliebig strukturiert sein kann.
Aus der US-PS 18 21 561 ist ferner ein Verfahren bekannt, nach welchem auf eine beliebig strukturierbare
Silberunterlage, wie ein Zifferblatt, Goldzeichen aufgebracht werden können. Dabei wird im wesentlichen das
ganze Zifferblatt mit einer dünnen Goldschicht und anschließend mit einer Chromschicht überzogen. An
den Stellen außerhalb der Zeichen wird die Chromschicht abgeätzt, und anschließend wird dort die
Goldschicht mechanisch durch Abbimsen entfernt. Dieses Verfahren ist nur sinnvoll für dünne Goldschichten,
da sonst der Arbeitsaufwand zu groß und die Kanten der Zeichen unscharf werden. Eine solche dünne
Goldschicht ist jedoch außerhalb eines schützenden Uhrenglases nicht abriebfest, auch ist es infolge der
dünnen Schicht und der Arbeitsmethode nicht möglich, beide Schichten unabhängig voneinander beliebig zu
strukturieren.
Es ist demgegenüber das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von Metalldekors
anzugeben, die abriebfest sind und einen größtmöglichen Kontrast durch eine voneinander
unabhängige und beliebige Strukturierung der verschiedenen Schichten und durch eine Verwendung einer
großen Auswahl von Metallen erlauben.
Dieses Ziel wird durch ein Verfahren erreicht, das sich dadurch auszeichnet, daß die abriebfesten Metallisierungsschichten,
die strukturiert sein können, chemisch oder elektrochemisch abgetragen werden, wobei die
Zusammensetzung der Metallisierungsschichten und der Metallunterlage sowie der Ätzmittel derart gewählt
wird, daß das Aussehen der jeweils darunterliegenden Schicht oder Unterlage nicht verändert wird. In einer
bevorzugten Anwendung besteht die Metallunterlage aus rostfreiem Stahl.
Eine Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, daß auf die Metallunterlage nach einem bestimmten Ätzplan
mehrere Metallisierungsschichten aus unterschiedlichen Metallen aufgetragen, jeweils bearbeitet und nach
einem bestimmten Muster teilweise wieder abgetragen werden, wobei eine der Metallisierungsschichten als
abriebfeste Abdeckmaske dienen kann.
Die Erfindung wird anhand von einigen nachfolgenden Beispielen erläutert, die auch die sich daraus
ergebenden Vorteile klar erkennen lassen.
1. Beispiel
Auf eine Metalloberfläche, aus z. B. poliertem rostfreiem Stahl oder Gold, wird eine Schicht von etwa
20 μπι Nickel galvanisch aufgetragen. Auf diese getrocknete Nickelschicht Wird mittels eines bekannten
Druckverfahrens mit einem Abdecklack eine Figur aufgedruckt. Nach dem Austrocknen des aufgedruckten
Abdecklackes wird die Metalloberfläche in Salpetersäure getaucht und so lange in dieser belassen, bis die nicht
mit Abdecklack versehene Teiloberfläche vollständig entnickelt ist. Daraufhin wird der Abdecklack in einem
Lösungsmittel weggelöst, die Metalloberfläche getrocknet und anschließend mattgebürstet oder sandgestrahlt.
Diejenigen Teiloberflächen, die nun immer noch mit Nickel versehen sind, verhindern, daß die darunterliegende
Metalloberfläche die neue Struktur annimmt, während diejenigen Teiloberflächen, die entnickelt
wurden, die neue Struktur annehmen. In diesem Falle
dient die Nickelschicht also als abriebfeste, d. h. bearbeitungsresistente, scharf abgegrenzte Abdeckmaske.
Nach der Fertigbearbeitung der Teiioberfläche wird die Metalloberfläche nochmals in Salpetersäure gelegt
und das restliche Nickel ebenfalls noch aufgelöst Die so erhaltene neue Metalloberfläche besteht nun aus zwei
verschiedenen Strukturen, die eine poliert, Urstruktur der Metalloberfläche, die andere gebürstet oder
sandgestrahlt Mit diesem Verfahren lassen sich feinste Linien oder Punkte herstellen, so daß sogar Bilder, ic
bestehend aus Fotoraster, damit hergestellt werden können. Es ist selbstverständlich bei diesem Verfahren
darauf zu achten, daß das Ätzmittel., in diesem Falle Salpetersäure, die galvanisch aufgetragene Metallschicht
auflöst, ohne die darunterliegende Metallart anzugreifen. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß dieses
Verfahren weiterentwickelt werden kann, und zwar derart, daß die erhaltene neue Metalloberfläche,
bestehend aus zwei verschiedenen Strukturen nochmals neu vernickelt wird, daß nochmals neue TeiJflächen mh ic
Lack abgedruckt werden, daß wieder geätzt wird und auf die entnickelten Teilflächen eine neue, dritte
Struktur aufgebracht wird, z. B. Grundstruktur poliert, erste aufgebrachte neue Struktur gebürstet und zweite
aufgebrachte neue Struktur gesandstrahlt. Nach der erstellten dritten Struktur wird die gesamte Metalloberfläche
wieder in Salpetersäure getaucht und die verbleibenden vernickelten Flächen wieder entnickelt.
Es ist dann eine Metalloberfläche mit auf gleicher Ebene sich befindenden drei Strukturen entstanden. Das
Verfahren läßt selbstverständlich noch mehr Strukturen auf gleicher Ebene zu.
Eine Weiterentwicklung des Verfahrens ist die Herstellung verschiedener Strukturen auf verschiedenen
Ebenen. ;,s
2. Beispiel
Eine Grundplatte bestehend aus z. B. rostfreiem Stahl wird poliert und anschließend mit 20 ;im Nickel
versehen. Auf die Nickelschicht wird nun eine bestimmte Struktur aufgebracht, z. B. gebürstet. Anschließend
wird eine Teilfläche des gebürsteten Nickels mit Abdecklack bedruckt und der nicht bedruckte Teil in
Salpetersäure wieder entnickelt. Nach dem Entfernen des Abdecklackes ist das Stück fertig.
3. Beispiel
Das Grundmaterial besteht aus rostfreiem Stahl (z. B. Ni-Cr-Stahl), die aufgalvianisierte Metallisierungsschicht
aus Gold.
Um eine einwandfreie Haftfestigkeit der Goldschicht auf dem rostfreien Stahl zu gewährleisten, wird wie folgt
vorgegangen:
1) Elektrolytische Entfettung des Stahlgehäuses.
2) Spülen. Während 3 Minuten eintauchen in eine HCl-Lösung mit 50% HCl und 50% Wasser zur
Entfernung der Cr-Kristalle aus der Oberfläche.
3) Vernickeln während 3 Minuten in einem HCl-Nikkelbad
mit 60 gr/Liter HCl 20° Βέ, 90 gr/Liter NiCl2 + 6 H2O, Badspannung 6 Volt. <>o
4) Nach dem Spülen bis zur gewünschten Schichtdicke vergolden.
5) Thermische Behandlung während ca. 5 Minuten bei ca. 4800C, um jegliche Spannung aus dem
Goldniederschlag zu entfernen, damit keine späte- <<> ren Ausbrüche aus feinen Zeichenstrichen entstehen.
6) Aufbringen der Lack-Zeichenform auf eine der oben geschilderten Arten und Abwarten der optimalen
Haftfestigkeit des Lackes.
7) Abätzen der Goldmetallisierungsschicht vom rostfreien Stahlgehäuse. Dies erfolgt elektrolytisch in
einer Lösung bestehend aus:
10 gr/Liter Kaliumcyanid (KCN), Rest destilliertes Wasser, Temperatur: ca. 6O0C, Stromstärke: 10 bis
12 Amp/dm2.
8) Entfernen des Zapponlackes mittels Aceton.
4. Beispiel
Das Grundmaterial besteht aus rostfreiem Stahl (z. B.
Ni-Cr-Stahl).
Aufgalvanisierte Metallisierungsschicht:
Aufgalvanisierte Metallisierungsschicht:
Schwarzchrom.
1) Stahl vorbehandlung wie im 1. Beispiel, aber anstelle von Gold Schwarzchrom auftragen.
2) Allenfalls thermische Behandlung der Schwarzchromschicht
wie im ersten Beispiel.
3) Aufbringen der Lack-Zeichenform auf eine der oben beschriebenen Arten und Abwarten der optimalen
Haftfestigkeit des Lackes.
4) Abätzen der Schwarzchromschicht während ca. 2-3 Minuten in einer Lösung aus 10gr/Liter
Natronlauge (NaOH), Rest destilliertes Wasser, Temperatur: ca. 6O0C, Stromstärke: 10 bis 12 Amp/
dm2.
5) Entfernen des Zapponlackes mittels Aceton.
5. Beispiel
Grundmaterial des Uhrgehäuses:
Gold oder Goldplaque.
Aufgalvanisierte Metallisierungsschicht:
Aufgalvanisierte Metallisierungsschicht:
Chrom oder Schwarzchrom.
Chemisches Abätzen der Chrom- oder Schwarzchromschicht
während 2-3 Minuten in einer Lösung von 60% Salzsäure (HCl), die Gold nicht angreift, und 40%
destilliertem Wasser. Temperatur: ca. 40° C.
Zur Ablösung der Goldschicht von Stahl bei wenig hohen Reliefzeichen von z. B. 2 bis 5 μπι können auch im
Handel bekannte Produkte (Trockensäure, Flüssigsäure) verwendet werden. Diese Produkte entmetallisieren
chemisch, ohne Zuhilfenahme von elektrischem Strom. Sie sind so zusammengestellt, daß immer das eine Metall
aufgelöst und das andere Grundmaterial nicht angegriffen wird.
Es entstehen somit zwei verschiedene Strukturen auf zwei verschiedenen Ebenen.
Diese Verfahren können nochmals weiterentwickelt werden, und zwar auf verschiedenen Strukturen auf
verschiedenen Ebenen in verschiedenen Farben.
6. Beispiel
Eine Platte aus rostfreiem Stahl wird 20 μίτι dick mit
Gelbgold versehen. Die Grundplatte ist z. B. gebürstet, Bürststrichrichtung horizontal. Die aufgebrachte 20 μηι
dicke Goldschicht wird hochglanzpoliert. Anschließend wird auf die Gelbgoldschicht eine Nickelschicht von
ebenfalls 20 μιτ» galvanisch aufgetragen. Die Oberfläche
der Nickelschicht wird gebürstet, Bürststrichrichtung diesmal vertikal. Auf diese Nickelschicht wird eine
20 μηι dicke Rotgoldschicht aufgetragen. Diese kann
z. B. sandgestrahlt werden. Auf diese Rotgoldschicht wird als vierte Schicht wieder Nickel aufgetragen und
die Oberfläche z. B. wieder poliert. Die so vorbehandelte Platte wird nun stufenweise auf die nächstfolgende
Schicht abgeätzt, selbstverständlich unter vorherigem, teilweisem Abdecken mittels Abdecklack. Dabei ist zu
beachten, daß zur Ätzung immer ein Verfahren oder
eine Lösung verwendet wird, die einerseits die abzuätzende Metallart auflöst und andererseits die
darunterliegende andere Metallart nicht angreift. Nachdem nun ein Teil der Oberfläche mit einem
Abdecklack versehen ist, wird die oberste Schicht bis auf das
darunterliegende Metall der zweitobersten Schicht abgeätzt. Die Platte wird nun getrocknet, ohne die erste
Abdeckschicht aus Lack wegzulösen, und anschließend mit Lack eine zweite Fläche abgedeckt, wobei die erste
Abdeckung bleibt Nun wird wieder entmetallisiert bis ,■
auf die nächstfolgende darunterliegende Metallschicht anderer Art. Diese Prozedur, Abdecken und Entmetallisieren,
wird weitergeführt bis auf die Grundplatte. Nachdem die letzte Abätzung erreicht ist, wird die
Platte in ein Lösungsmittel gesteckt, das die Aufgabe ihat, den Abdecklack aufzulösen. Anschließend wird sie
entfettet und getrocknet. Das so erhaltene Dekor ist mit verschiedenen Strukturen und Farben -uif verschiedenen
Ebenen versehen. Es ist offensichtlich, daß man mehr als die fünf erwähnten Ebenen oder Schichten ;<
auftragen kann. Dieses Verfahren eignet sich insbesondere zur Dekorierung von Feuerzeugen und Schmuckwaren,
teilweise sogar auch für Uhrengehäuse und Uhrenzifferblätter. Es kann aber auch zur Erstellung
von großen Bildern verwendet werden, wobei der ; Künstler den Abdecklack mittels Pinsel aufträgt und so
ein plastisch wirkendes farbiges Bild erzeugt. Wie weiter oben erwähnt, muß die verwendete Ätzlösung
oder das Ätzverfahren se abgestimmt sein, daß es die
aufzulösende Metallschicht wirklich auflöst und die darunterliegende andere Metallschicht nicht angreift.
Dies geschieht z. B. wie folgt: Ablösen von Nickel auf Gold und rostfreiem Stahl mittels konzentrierter
Salpetersäure oder einer Lösung bestehend aus sh
Schwefelsäure 66° Be 4 '/3 Wasser 4- xh Wasserstoffsuperoxid.
Ablösen von Gold auf Nickel oder rostfreiem Stahl mittels einer Lösung bestehend aus Wasser
4- 100 g/l Kaliumzyanid, ca. 60° warm, elektrolytisch, wobei das zu entgoldende Teil als Anode an den
4--PoI geschaltet wird und die Kathode aus rostfreiem Stahl besteht, Stromstärke: ca. 10 Amp/dm2.
Das im ersten Beispiel beschriebene Verfahren hat den klaren Vorteil, daß die aus hartem Nickel
bestehende Maske eine sehr scharfe Abgrenzung erlaubt, was z. B. bei der Herstellung von Bildern aus
Fotorastern von wesentlichem Vorteil ist. Dazu kommt noch, und dies gilt im besonderen Maße für die anderen
Beispiele, daß die Strukturen der verschiedenen Schichten oder Teilflächen völlig unabhängig voneinander
beliebig hergestellt werden können, was besonders für das Herstellen von Beschriftungen auf einer
Metallunteriage von Vorteil ist, wobei gemäß den Beispielen 2-5 vorgegangen werden kann, während bei
der Weiterbildung nach dem dritten Beispiel die Dekoration besonders dauerhaft ist, da sie aus jeweils
etwa 20 μιη dicken aufgalvanisierten Schichten besteht.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Metalldekors mit verschiedenen Farben und Strukturen auf einer
beliebig strukturierten Metallunterlage, wobei auf die Metallunterlage mindestens eine Metallisierungsschicht
galvanisch aufgetragen und nach einem bestimmten Muster zumindest teilweise abgetragen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die abriebfesten Metallisierungsschichten, die strukturiert
sein können, chemisch oder elektrochemisch abgetragen werden, wobei die Zusammensetzung
der Metallisierungsschichten und der Metallunterlage sowie der Ätzmittel derart gewählt wird, daß das
Aussehen der jeweils darunterliegenden Schicht oder Unterlage nicht verändert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallunterlage aus rostfreiem
Stahl besteht.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Metallunterlage nach
einem bestimmten Ätzplan mehrere Metallisäerungsschichten aus unterschiedlichen Metallen aufgetragen,
jeweils bearbeitet und nach einem bestimmten Muster teilweise wieder abgetragen werden, wobei eine der Metallisierungsschichten als
abriebfeste Abdeckmaske dienen kann.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallisierungsschichten
aus Gold eine Dicke von 20 μηι aufweisen.
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