DE123228C

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Publication number: DE123228C
Application number: DENDAT123228D
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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das vorliegende Verfahren betrifft eine eigenartige Herstellungsweise von Verzierungen auf Blechen für verschiedene Zwecke, um durch die gleichzeitige Anwendung tief ' geätzter und aufgedruckter Muster unter Ausnutzung von Lichtreflexion eine besondere und gegenüber bisher geübten Verfahren wesentlich erhöhte decorative Ausstattung zu erreichen. Zur Ausführung dieses auf Combination bekannter Einzelhandlungen beruhenden Verfahrens Werden die Blechtafeln vermittelst einer säurebeständigen Deckschicht mit dem verlangten Muster versehen, was vortheilhaft durch Aufdrucken in der Schnellpresse, Einstäuben mit Harzpulver und Verschmelzen mit der Druckfarbe geschieht. Die nicht mit der Deckschicht belegten Stellen des Metalls werden mit Salpetersäure bezw. mit einer anderen geeigneten Säure tief geätzt. Hierauf werden die Tafeln von der Deckschicht gereinigt, verzinnt und dann wie jedes andere Weiisblech bedruckt, lackirt, gegebenenfalls geprägt und weiter verarbeitet. Dieses Verfahren ermöglicht, die ebenen Flächen auf Blechdosen, Plakaten, Tischblechen und ähnlichen Gegenständen durch tief gelegte, geätzte Verzierungen zu unterbrechen. Die glänzende Zinnschicht in diesen Vertiefungen bricht dabei die Lichtstellen, d. h. zerstreut die Lichtstrahlen in eigenartiger Weise, und trägt demnach wesentlich zur Verschönerung der so behandelten Metallflächen bei.

Mit den bisher angewendeten Verfahren zur Verzierung von Metallflächen, wie sie bereits durch einfaches Aetzen oder Bedrucken ausgeübt wurden, darf die vorliegende Erfindung, sowohl was die Herstellung als das Ergebnifs anbetrifft, nicht verwechselt werden. Beispielsweise ist auch ein Verfahren zur Herstellung von niello-ähnlichen Verzierungen auf Gegenständen bekannt, bei dem man jedoch darauf zu achten hat, dafs die Säure nicht zu lange einwirkt, damit das Metall selbst wenig angegriffen \vird. Ferner werden bei diesem Verfahren die freiliegenden Stellen auf galvanischem Wege mit einem Metallüberzug, λνίε Nickel oder Silber, versehen. Bei dem vorliegenden Verfahren dagegen mufs das Metall selbst ganz beträchtlich von der Säure angegriffen werden, damit die geätzten Stellen tiefer liegend erscheinen und die eigenartige Wirkung hervorrufen. Es unterscheidet sich daher das nach vorliegend beschriebenem Verfahren behandelte Blech dadurch, dafs es nicht eine ebene verzinnte Fläche darstellt, sondern es finden sich in dem Metall eingearbeitete Ornamente, Muster oder dergl. vor. Es wird dadurch möglich, die jetzt aus Weifsblech hergestellten Blechdosen, Plakate, . Tischbleche und ähnlichen Gegenstände decorativ reicher auszustatten.

Das Ueberziehen der Blechtafeln auf galvanischem Wege, wie es bei den freiliegenden Stellen nach oben angezogenem Verfahren geschieht, ist hier deshalb ausgeschlossen, weil der Zinnglanz nur durch schmelzendes Zinn,

Claims

nicht aber auf galvanischem Wege in vollkommener Weise hervorgebracht werden kann. Das Aetzen der Blechtafeln hingegen kann auch auf galvanischem Wege stattfinden, wenn die tiefer zu legenden Stellen eine mehr glatte Fläche zeigen sollen. Bei der Behandlung mit Säure ist die tief geätzte Fläche leicht gekörnt.

Pate ν τ-An SPRU CH :

Verfahren zum Verzieren von Metallflächen durch Aetzen und Bedrucken, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bleche tief geätzte Verzierungen erhalten, verzinnt und an den nicht geätzten Stellen in geeigneter Weise bedruckt werden.