DE2506921C3 - Akustisches Übertragungssystem, insbesondere für Hörhilfen - Google Patents
Akustisches Übertragungssystem, insbesondere für HörhilfenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein akustisches Übertragungssystem nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Ein derartiges Übertragungssystem ist zur Zeit z. B. bei Hörhilfen oder Kopfgarnituren in Gebrauch. Es
koppelt den elektroakustischer! Wandler, also das Mikrophon oder den Schallgeber, eines solchen Gerätes
über das offene Ende des (ersten) Schallrohrs mit einer Schallquelle oder -senke, z. B. dem Ohr. Das Schallrohr
ist in der Regel aus einem Stück Schlauch und/oder einem Kanal im Geräte-Gehäuse gebildet und insgesamt
mehrere cm lang. Bei dieser Länge besitzt das Schallrohr im normalen Hörfrequenzbereich Resonanzstellen,
welche die Übertragungseigenschaften des Schallrohres zwischen dem Wandier und der Schallquelle
oder -senke nachteilig beeinflussen, namentlich einen ungleichmäßigen Frequenzgang des Übertragungssystems
bewirken.
Natürlich ist es von den üblichen Übertragungssystemen bekannt, den ungleichmässigen Frequenzgang durch eine Bedämpfung des Schallrohres zu glätten. Hierzu wird ein akustisches Dämpfungsglied im Schallrohr an einer als geeignet angesehenen Stelle desselben angeordnet Je nach Wahl der Stelle ist die Wirksamkeit des Dämpfungsgliedes im Sinne einer Glättur.g des Frequenzganges unterschiedlich. Relativ günstig ist z. B. eine Anordnung unmittelbar am Wandler, unter Umständen in baulicher Vereinigung mit demselben. Ein praktisch vollständig glatter Frequenzgang des Übertragungssystems kann erzielt werden, wenn ein Dämpfungsglied richtig bemessener Impedanz am anderen, vom Wandler entfernten Ende des Schallrohres angeordnet ist. Im Falle einer Hörhilfe bedeutet dies, daß das Dämpfungsglied am Ende des in den Gehörgang einzusteckenden Schallschlauches sitzt Bei einem Mikrophon befindet sich ein Dämpfungsglied dieser Anordnung unmittelbar an der Schallenitrittsöff-
Natürlich ist es von den üblichen Übertragungssystemen bekannt, den ungleichmässigen Frequenzgang durch eine Bedämpfung des Schallrohres zu glätten. Hierzu wird ein akustisches Dämpfungsglied im Schallrohr an einer als geeignet angesehenen Stelle desselben angeordnet Je nach Wahl der Stelle ist die Wirksamkeit des Dämpfungsgliedes im Sinne einer Glättur.g des Frequenzganges unterschiedlich. Relativ günstig ist z. B. eine Anordnung unmittelbar am Wandler, unter Umständen in baulicher Vereinigung mit demselben. Ein praktisch vollständig glatter Frequenzgang des Übertragungssystems kann erzielt werden, wenn ein Dämpfungsglied richtig bemessener Impedanz am anderen, vom Wandler entfernten Ende des Schallrohres angeordnet ist. Im Falle einer Hörhilfe bedeutet dies, daß das Dämpfungsglied am Ende des in den Gehörgang einzusteckenden Schallschlauches sitzt Bei einem Mikrophon befindet sich ein Dämpfungsglied dieser Anordnung unmittelbar an der Schallenitrittsöff-
nung.
In beiden Fällen ergeben sich aus der geschilderten räumlichen Anordnung des Dämpfungsgliedes Schwierigkeiten.
Dämpfungsglieder erzeugen primär akustischen Widerstand. Das wird in der Praxis für den
üblichen Hörfrequenzbereich in der Regel mittels kleiner Kanäle oder Löcher erreicht, mit welchen
sichergestellt ist, daß die Widerstandskomponente von größerem Einfluß als die Trägheitskomponente des
Dämpfungsgliedes ist. Es besteht nun jedoch die Gefahr, daß diese kleinen Löcher oder Kanäle bei der
geschilderten Anordnung sehr leicht, z. B. durch die Sekretionen des Ohres oder durch Feuchtigkeit und
Schmutz im Falle eines Mikrophons allmählich verstopfen und damit unwirksam werden. Mit anderen Worten
ist bei dem bekannten Übertragungssystem die für die Glättung des Frequenzganges wirksamste Anordnung
des Dämpfungsgliedes gleichzeitig die störanfälligste. Man hat sich ihr bisher im Sinne eines Kompromisses
durch Verlagerung des Dämpfungsgliedes aus der störanfälligsten Stellung in eine weniger wirksame
Stellung zu helfen versucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein akustisches Übertragungssystem zu schaffen, das
einerseits einen wirklich glatten Frequenzgang hat und bei dem andererseits die Gefahr, daß zur Glättung des
Frequenzganges angewandte akustische Dämpfungsglieder durch Schmutz od. dgl. allmählich verstopfen,
wirksam vermieden ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit dem im Anspruch 1 gekennzeichneten akustischen Übertragungssystem
gelöst.
Aus der DT-AS 11 58 116 ist ein Tauchspulenmikrophon
mit einseitiger Richtcharakteristik bekannt, dessen Membran nicht nur an der Vorderseite, sondern
zusätzlich auch an der Rückseite, und zwar über einen hinteren, gesonderten Schallgang, mit Schall beaufschlagt
ist. An dem hinteren Schallgang ist akustisch eine Kammer angekoppelt, in der ein akustisches
Dämpfungsglied vorgesehen ist. Mit dem so ausgebildeten hinteren Schalleinlaß soll erreicht werden, daß die
einzelnen Elemente des Mikrophons mit größerer gegenseitiger Unabhängigkeit voneinander dimensioniert
werden können, ohne die besondere, gewollte Richtcharakteristik zu gefährden. Damit soll ein
größerer Spielraum für die Bemessung bei Entwurf und Herstellung des Mikrophons geschaffen werden. Dies
bedeutet jedoch nicht daß der hintere Schalleinlaß des bekannten Tauchspulenmikrophons — als ein Übertragungssystem
für sich allein betrachtet — notwendig einen glatten Frequenzgang hat Derartiges wird nicht
angestrebt; der hintere Schalleinlaß ist allein unter dem Gesichtspunkt der frequenzunabhängigen Beibehaltung
der bestimmten Richtcharakteristik ausgelegt
Das erfindungsgemäße Übertragungssystem hat einen sehr glatten Frequenzgang, ohne daß dazu
Dämpfungslieder am offenen Ende eines Schallrohres vorgesehen sind. Vielmehr ist das Dämpfungsglied im
zweiten Schallrohr aufgrund seiner Lage sehr wirksam und langfristig vor Verschmutzung und Ve-stopfung
geschützt Das Dilemma der bekannten Übertragungssysteme, entweder eine störanfälligere oder eine
weniger wirksame Anordnung des Dämpfungsgliedes wählen zu müssen, ist definitiv beseitigt Weitere
Einzelheiten hierzu sind zu Beginn der Figurenbeschreibung ausgeführt. Die Vorteile der Erfindung werden mit
praktisch unbedeutendem baulichen Mehraufwand erreicht Es ist neben dem ersten Schallrohr lediglich ein
zweites, gleichartiges Schallrohr vorhanden, das platzsparend verlegt werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Der Anspruch 2
gibt die bevorzugte Bemessung der beiden Schallrohre an. Gemäß Anspruch 3 wird eine weitere Verbesserung,
nämlich Glättung des Frequenzganges durch Verwendung eines zweiten Dämpfungsgliedes, erzielt. Die
Ansprüche 4 und 5 beziehen sich auf bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Im folgenden ist die Erfindung mit weiteren vorteilhaften Einzelheiten anhand schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Kopfgarnitur mit einem Übertragungssystem
nach der Erfindung,
F i g. 2 eine graphische Darstellung akustischer Frequenzgänge zur Erläuterung des Grundgedankens
der Erfindung,
F i g. 3 eine andere graphische Darstellung zur Erläuterung des Grundgedankens der Erfindung,
F i g. 4 eine Ohr-Hörhilfe mit einem Übertragungssystem nach der Erfindung,
F i g. 4a ein bei der Hörhilfe nach F i g. 4 verwendetes Verbindungsstück,
F i g. 5 eine Brillen-Hörhilfe mit einem Übertragungssystem
nach der Erfindung für das Mikrophon,
F i g. 6 eine Brillen-Hörhilfe mit einem Übertragungssystem nach der Erfindung für den Schallgeber,
Fig.7 eine andere Ohr-Hörhilfe mit einem Übertragungssystem
nach der Erfindung,
F i g. 8 eine wiederum andere Ohr-Hörhilfe mit einem Übertragungssystem nach der Erfindung,
Fig.9a, 9b und 9c sowie Fig. 10 Skizzen zur
Erläuterung des Grundgedankens der Erfindung.
F i g. 1 zeigt als Anwendungsbeispiel für die Erfindung eine Kopfgarnitur mit elektroakustischen Wandlern,
d. h. mit einem Mikrophon und einem Schallgeber. Die Kopfgarnitur 1 umfaßt ein Kopfstück 2, ein Gehäuse 3,
ein gestrichelt dargestelltes Mikrophon 4 und einen ebenfalls gestrichelt dargestellten Schallgeber 5. Das
Mikrophon 4 ist mit einem Übertragungssystem 6 verbunden, das gemäß der Erfindung ausgebildet ist
Die Lage des Endes des Übertragungssystems 6 ist für den Schallempfang vom Mund des Benutzers einstellbar.
Der Schallgeber 5 ist mit einem zweiten Übertragungssystem 7 verbunden, das dem Übertragungssystem
6 gleicht Das Ende des Übertragungssystems 7 ist mit einem Ohrstück 8 und von dort mit der
Ohrkammer des Benutzers gekoppelt Über elektrische
ίο Leitungen 9 erfolgt der Anschluß der Speisespannung
und die Zu- und Ableitung des Signaleingangs und -ausgangs für das Hör-Sprech-System.
Die Erfindung ist für alle Wandler ganz allgemein anwendbar, d. h. sowohl für Mikrophone als auch für
Schallgeber. Die folgende Erläuterung bezieht sich jedoch der Übersichtlichkeit halber nur auf Schallgeber
in Hörhilfen und betrifft praktische Grundüberlegungen zur Anordnung von Dämpfungsgliedern in akustischen
Übertragungssystemen nach der Erfindung.
Es sei angenommen, daß ein Dämpfungsglied so in ein Schallrohr bzw. einen Schallkanal des Übertragungssystems
in der Nähe des Schallgebers eingesetzt ist daß der größere Teil des gesamten Schallweges zwischen
dem Dämpfungsglied und der Ohrkammer liegt Die Länge des Schallrohres, das z. B. aus einer Rohrleitung
bzw. einem Schlauch besteht, ist dann groß genug, um dem Dämpfungsglied Schutz vor äußeren Einwirkungen
zu bieten. Die Ohrkammer kann durch eine akustische Nachgiebigkeit angenähert werden, die im cgs-System
einen Wert zwischen 0,3 χ 10-6 hat. Da die meisten
störenden Impedanz-Wechselwirkungen nach Feststellungen der Praxis bei 1 kHz und darüber auftreten, vgl.
Fig.2, wird das Schallrohr mit einem negativen akustischen Bildwiderstand von weniger als 530 Ohm
abgeschlossen. Die Innendurchmesser der Schallrohre, bei denen eine zufriedenstellende Arbeitsweise erzielt
wird, ergeben gewöhnlich Wellenwiderstände von mehr als 900 Ohm, z. B. von 1500 Ohm. Der Wellenwiderstand
einer Rohrleitung hat angenähert einen akustischen Widerstandswert Zo, der durch folgenden Ausdruck
gegeben ist:
Zo =
Dichte der Luft · Schallgeschwindigkeit
Innenquerschnittsfläche der Rohrleitung '
Am Bezugspunkt der Verbindung des Schallgebers mit der Rohrleitung ist die Impedanz, gesehen vom
Schallgeber in die Rohrleitung hinein in Richtung auf
das Ohr, diejenige einer akustischen Übertragungsleitung, die mit einer niedrigen Impedanz abgeschlossen
ist. Die Impedanz einer solchen Leitung ist bei Frequenzen hoch, bei denen die Länge der Leitung ein
ungradzahliges Vielfaches einer Viertelwellenlänge beträgt. Die Impedanz ist ein Vielfaches höher als der
Wellenwiderstand der Rohrleitung. Ausreichende Dämpfungs-Impedanzen haben normalerweise Werte
in der Größenordnung des Wellenwiderstandes der Rohrleitung und zeigen bei Einfügung an diesem Punkt
bei diesen Frequenzen nur sehr geringe Wirkung.
Mit anderen Worten kann ein an einer Stelle angeordnetes Dämpfungsglied bei einer Frequenz eine
gewünschte Wirkung erzeugen, während es bei einer anderen Frequenz unwirksam ist. Es kann normalerweise
empirisch gefundene Stellen für die Einfügung des Dämpfungsgliedes geben, die für einen bestimmten
Schallgeber und eine bestimmte Rohrleitung bessere Resultate als andere Stellen ergeben.
Eine bestimmte Stelle und ein bestimmter Wert des Dämpfungsgliedes kann zu unterschiedlich befriedigenden
Ergebnissen für unterschiedliche Rohrleitungslängen führen. Dadurch entstehen Schwierigkeiten, da die
Rohrleitungslänge gewöhnlich unterschiedlich ist, weil 5 sie dem jeweiligen Träger der Hörhilfe individuell
angepaßt wird.
Das erfindungsgemäße akustische Übertragungssystem erzeugt einen im wesentlichen glatten, von hohen
Spitzenwerten freien Ausgang im Betriebsfrequenzbereich. Sein Grundprinzip geht aus den Skizzen der
F i g. 9a, 9b und 9c hervor.
Das Übertragungssystem nach diesen Figuren umfaßt ein erstes Schallrohr, das mit dem zugeordneten
Wandler, hier z. B. einem Schallgeber, akustisch gekoppelt ist und den erzeugten Schall z. B. zum Ohr des
Benutzers leitet. Vom ersten Schallrohr zweigt ein zweites Schallrohr ab, das am Ende verschlossen ist und
daher wie eine Kammer wirkt. In diesem ist ein Dämpfungsglied, wie in den F i g. 9a, 9b und 9c gezeigt,
angeordnet. Ohne das Vorhandensein der Kammer wird die akustische Impedanz des ersten Schallrohrs bei
bestimmten Frequenzen sehr hoch, so daß die Volumengeschwindigkeit an der Stelle eines Dämpfungsgliedes
im ersten Schallrohr sehr klein wird und entsprechend die Einfügung eines Dämpfungsgliedes
geringe Wirkung zeigt Jedoch hat ein Dämpfungsglied, das in der gezeigten Weise im zweiten Schallrohr bzw.
in der Kammer in der Nähe des Anschlusses an das erste Schallrohr gemäß Fig.9a eingeführt ist, bei den
genannten Frequenzen eine Dämpfungswirkung. Die Kammer hält den Schall im akustischen Übertragungssystem
auf oder zurück.
Die Anordnung gemäß F i g. 9a ergibt zufriedenstellende Resultate an Stellen und bei Frequenzen, bei
denen sonst ein im ersten Schallrohr angeordnetes Dämpfungsglied wirkungslos ist. Darüber hinaus kann
die Anordnung gemäß F i g. 9a mit Dämpfungsgliedern kombiniert werden, die im ersten Schallrohr gemäß
F i g. 9b und 9c angeordnet sind, wodurch dann noch bessere Ergebnisse erzielt werden.
F i g. 2a zeigt mit der Kurve a den Frequenzgang
eines Schallgebers hinter einem Übertragungssystem mit Dämpfungsglied, wie es in F i g. 9a gezeigt ist. Die
Kurve b in F i g. 2a zeigt den Frequenzgang des gleichen Schallgebers ohne ein solches Dämpfungsglied.
F i g. 3a und b zeigen die entsprechenden Kurven für ein Mikrophon.
Eine prinzipielle Ausführungsform der Erfindung geht aus F i g. 10 hervor. Gemäß F i g. 10 ist ein Schallgeber S
über ein gemeinsames Schallrohr R sowohl mit einem ersten Schallrohr M als auch mit einem zweiten
Schalirohr X verbunden. Die Länge des zweiten Schallrohres gleicht der Länge des ersten Schallrohres.
Das zweite Schallrohr ist an seinem vom Schallgeber entfernten Ende verschlossen, z. B. mit einem Stopfen,
und am anderen, dem Schallgeber zugewandten Ende mit einem Dämpfungsglied D versehen. Ein gleiches
Dämpfungsglied Dl ist in dem zum Gehörgang G führenden ersten Schalirohr angeordnet Beide Schallrohre
M und X stellen alternative Schallwege für den vom Schallgeber kommenden Schall dar.
Wenn die Dämpfungsglieder D und Di dem
Wellenwiderstand der Schallrohre entsprechen, gleicht
die akustische Impedanz, gesehen vom Schallgeber in das gemeinsame Schallrohr R hinein, dem Wellenwiderstand
der Schallrohre, solange es sich nicht um sehr niedrige Frequenzen handelt Daher unterliegt die
Impedanz an dieser Stelle praktisch keinen Schwankungen, sondern ist relativ konstant. Außerdem ist die
Übertragungsimpedanz zwischen der Verbindung der Schallrohre und dem Gehörgang ungefähr gleich dem
Wellenwiderstand. Die Volumengeschwindigkeit V in Richtung auf den Gehörgang ist ungefähr gleich dem
Schalldruck P an der Verbindung dividiert durch den Wellenwiderstand Zo.
Eine andere Betrachtungsweise des obigen besteht darin, daß die akustische Admittanz des ersten
Schallrohres komplementär zur akustischen Admittanz des zweiten Schallrohres ist.
Mit Änderung der Frequenz ändert sich die akustische Admittanz des ersten Schallrohres. Ebenso
ändert sich die akustische Admittanz des zweiten Schaiirohres um gleiche Beträge, jedoch in der
entgegengesetzten bzw. komplementären Richtung. Als Ergebnis ist die zusammengefaßte Admittanz beider
Schallrohre praktisch konstant und die Ausgangscharakteristik eine relativ glatte Kurve, wie es in F i g. 2
gezeigt ist.
Da durch die Verbindung der beiden Schallrohre M und X eine zusammengesetzte Impedanz erzeugt wird,
welche dem Wellenwiderstand der Schallrohre gleicht, wird auch ein geeigneter Abschluß für das zusätzliche
gemeinsame Schallrohr R zwischen den Schallrohren M und X und dem Schallgeber gebildet, so daß der Wert
der Übertragungsimpedanz bleibt unabhängig von dessen Länge stets gleich dem Wellenwiderstand ist. Es
wird immer die gleiche Übertragungscharakteristik erhalten, die sich ergeben würde, wenn der Schallgeber
unmittelbar am Gehörgang angeordnet und ein Dämpfungsglied am Ausgang des Schallgebers eingebaut
ist. Wesentlich ist, daß Entsprechendes auch für unterschiedliche Längen des ersten Schallrohres gilt,
solange die Dämpfungsglieder und das zweite Schallrohr in der angegebenen Weise richtig bemessen sind.
In F i g. 4 ist eine hinter dem Ohr zu tragende Hörhilfe 11 dargestellt, bei welcher die Erfindung angewandt ist.
Die Hörhilfe 11 umfaßt ein Gehäuse 13, das in bekannter Weise einen Schallgeber 15 sowie, was nicht gezeigt ist,
eine zugeordnete elektrische Schaltung samt Speisespannungsquelle enthält. Das Gehäuse hat den üblichen
hakenförmigen Abschnitt 17 zur Halterung an der Oberseite des Ohres. Das Ende des Abschnittes 17 ist
über einen flexiblen Schlauch 19 mit einem Ohrstück 21 verbunden, das in das Ohr des Benutzers einsetzbar ist.
Die Hörhilfe 11 weist ein Übertragungssystem nach
dem Prinzip von Fig. 10 auf. Dieses umfaßt einen kurzen Schlauch 23, der den Schallgeber 15 mit dem
abzweigenden Arm eines T-förmigen Verbindungsstükkes 25, vgl. F i g. 4a, verbindet Gemäß F i g. 4a ist jeweils
ein akustisches Dämpfungsglied 28 bzw. 29 in den beiden anderen Armen 26 und 36 des Verbindungsstükkes
25 angeordnet Der Arm 26 ist über einen im Abschnitt 17 untergebrachten Schlauch 27 an den
flexiblen Schlauch 19 angeschlossen. Der Arm 36 führt zu einem Schlauch 31 mit einer Schlauchverlängerung
33, die am Ende mittels eines Stopfens 35 abgeschlossen und gegenüber dem Schlauch 31 zurückgefaltet
untergebracht ist.
Die Wirkungsweise der Struktur gemäß F i g. 4 ist die mit Bezug auf Fig. 10 beschriebene. Die Schläuche 27
und 19 bilden das erste Schalirohr, das sich, gesehen vom Verbindungsstück in das Schallrohr hinein, wie eine
akustische Übertragungsleitung verhält, welche durch eine sehr niedrige Impedanz abgeschlossen ist Der
Schlauch 31 und die Verlängerung 33 bilden das zweite
Schallrohr und haben zusammen vom Verbindungsstück 25 bis zum Stopfen 35 eine Länge, die der Länge der
Schläuche 27 und 19 gleicht, gemessen vom Verbindungsstück 25 bis zum offenen Ende 30 des Schlauches
19, welcher in die Ohr-Kammer führt. Die Dämpfungsglieder 28 und 29 haben den gleichen Wellenwiderstand
wie die zugeordneten, im Durchmesser gleichen Schläuche.
Die Schallrohre können auch unterschiedliche Durchmesser haben. Die Durchmesser und die Längen der
verschiedenen Schallrohre können empirisch bestimmt werden, derart, daß eine gewünschte Abweichung von
der Übertragungscharakteristik erreicht wird, die sich bei Schallrohren gleichen Durchmessers einstellt.
Gemäß F i g. 5 wird die Erfindung für das Mikrophon 44 einer als Brille ausgeführten Hörhilfe 40 angewandt.
Der Brillenbügel 51 ist aus zwei Hälften 52 und 53 zusammengesetzt. In den beiden Hälften 52 und 53 sind
jeweils zwei Halbzylinder ausgenommen, die nach dem Zusammensetzen der beiden Hälften zwei Schallrohre
27A und 31Λ bilden. Diese sind an einer Y-förmigen
Verbindung aneinander angeschlossen und von dort über ein gemeinsames Schallrohr 23Λ mit dem
Mikrophon verbunden. Durch eine öffnung 55 am vorderen Ende des Brillenbügels 51 kann Schall in das
erste Schallrohr 27 A eintreten und durch das gemeinsame Schallrohr 23/4 zum Mikrophon 44 gelangen. Das
entfernte Ende des zweiten Schallrohres ist verschlossen. Unmittelbar neben ihrer Verbindung ist in den
beiden Schallrohren 27/4 und 3iA je ein Dämpfungsglied
28 bzw. 29 angeordnet. Die Wirkungsweise der Konstruktion gemäß Fig. 5 ist die gleiche wie zuvor
beschrieben, wobei der Frequenzgang praktisch durch die Kurve a in F i g. 3 gegeben ist.
F i g. 6 zeigt als Abwandlung zu F i g. 4 die Erfindung in Anwendung auf den Schallgeber 15 einer brillenförmigen
Hörhilfe 41. Hier ist der flexible, zum Ohrstück 21 führende Schlauch 19 unmittelbar an ein Y-förmiges
Verbindungsstück 25 angeschlossen, das seinerseits über einen kurzen Schlauch 23 mit dem Schallgeber 15 in
Verbindung steht und in seinen beiden wegführenden Armen die Dämpfungsglieder 28 und 29 enthält. Der
Schlauch 31 liegt im Brillenbügel 42 und ist ohne Verlängerung mit dem Stopfen 35 am Ende verschlossen,
so daß die beiden hierdurch die Schläuche 19 und 31 gebildeten Schallrohre wieder gleich lang sind.
In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform der
ίο Erfindung gezeigt. Hier ist ein Kanal 47 in einem
abnehmbaren, hakenförmigen Abschnitt 17/4 des Gehäuses 13 einer Hörhilfe über einen Schlauch 23/4 mit
dem Schallgeber 15 verbunden. Der Kanal 47 umfaßt einen Abzweig 49, der in der Nähe des Endes des
is Abschnittes 17/4 liegt und mit einem Schlauch 31 in
Verbindung steht, der am Ende mit einem Stopfen 35 abgeschlossen ist. Ein Dämpfungsglied 29 ist in dem
Abzweig 49 nahe beim Kanal 47 angeordnet. Ein zweites und gleichartiges Dämpfungsglied 28 ist im
Kanal 47 selbst an dessen Austritt aus dem Gehäuse angeordnet, wo ein flexibler Schlauch 19 angeschlossen
ist, welcher seinerseits zum Ohrstück 21 führt.
Bei einer wiederum anderen Ausbildungsform der Erfindung nach F i g. 8 verlaufen ein erstes Schallrohr 27
und ein zweites Schallrohr 31 in ganzer Länge parallel zueinander im hakenförmigen Abschnitt 17ß eines
Hörhilfen-Gehäuses 13 und von dort als Zwillings-Schlauch bis zum Ohrstück 21. An diesem ist das
Schallrohr 27 an seinem Ende 30 offen, während das Schallrohr 31 mit einem Stopfen 35 verschlossen ist. Im
Gehäuse 13 sind die beiden Schallrohre über eine Verbindung und ein gemeinsames kurzes Schallrohr 23
mit dem Schallgeber gekoppelt. Nahe an der Verbindung ist in jedem der beiden gleich langen Schallrohre
ein gleichartiges Dämpfungsglied 28 bzw. 29 angeordnet.
Die Wirkungsweise der Anordnungen gemäß F i g. 6, 7 und 8 ist die gleiche wie zuvor beschrieben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
709 685/401
Claims (5)
1. Akustisches Übertragungssystem mit glattem Frequenzgang zur Ankopplung an einen zugeordneten
Wandler, insbesondere für Höfhilfen, mit einem ersten Schallrohr bestimmter akustischer Impedanz,
das mit einem Ende an den Wandler angekoppelt und am anderen Ende offen ist, und mit mindestens
einem akustischen Dämpfungsglied, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites, dem ersten
Schallrohr (19, 27) im wesentlichen gleichendes Schallrohr (31, 33) mit einem Ende an das erste
Schallrohr angeschlossen und am anderen Ende (35) akustisch verschlossen ist, und daß ein akustisches
Dämpfungsglied (29) im zweiten Schallrohr in der Nähe des Anschlusses an das erste Schälrohr
angeordnet ist, dessen Impedanz dem Wellenwiderstand des zweiten Schallrohres entspricht und das
zusammen mit diesem eine akustische Impedanz bildet, die komplementär zur gesamten akustischen
Impedanz des ersten Schallrohres ist
2. Übertragungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schallrohre (19, 27;
31, 33) im wesentlichen die gleiche Länge und den gleichen Querschnitt haben.
3. Übertragungssystem nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das offene Ende des ersten Schallrohres
zur Ankopplung an eine Ohrkammer bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schallrohre
(19, 27; 31, 33) über ein gemeinsames Verbindungsstück (25) an den Wandler (15) angekoppelt sind,
wobei das verschlossene Ende des zweiten Schallrohres einen Abschluß hoher Impedanz bildet, und
daß dem ersten Schallrohr ein zweites, im Verbindungsstück oder dem ersten Schallrohr angeordnetes
Dämpfungsglied (28) zugeordnet ist, dessen Impedanz derjenigen des ersten Dämpfungsgliedes
(29) gleicht
4. Übertragungssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsstück (25) an je
einem Übergang mit dem ersten und dem zweiten Schallrohr (19,27; 31,33) gekoppelt ist, und daß das
zweite Dämpfungsglied (28) im Bereich des Überganges zwischen Schallrohr und Verbindungsstück
angeordnet ist.
5. Übertragungssystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Dämpfungsglied
(28) eine dem Wellenwiderstand des ersten Schallrohres (19,27) gleichende Impedanz hat
und zusammen mit dem ersten Schallrohr eine akustische Impedanz bildet, die komplementär zur
akustischen Impedanz des zweiten Schallrohres (31, 33) mit dem darin angeordneten ersten Dämpfungsglied
(29) ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US44403674A | 1974-02-20 | 1974-02-20 | |
US44403674 | 1974-02-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2506921A1 DE2506921A1 (de) | 1975-08-28 |
DE2506921B2 DE2506921B2 (de) | 1977-06-23 |
DE2506921C3 true DE2506921C3 (de) | 1978-02-02 |
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