DE2506601C3 - Tetrapeptide und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents
Tetrapeptide und Verfahren zu ihrer HerstellungInfo
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Description
■> R—Val —VaI-X —Ala—X
inhibiert werden, wobei in der Formel die Symbole folgende Bedeutung besitzen: R=eine Acylgruppe VaI
= L-Valin, X=4-Am:no-3-hydroxy-6-methylheptansäure
und AIa = L-Alanin.
Einige dieser Verbindungen sind, wie berichtet wurde, gegenüber Magengeschwüren infolge ihrer Antipepsinaktivität
wirksam. Klinische Untersuchungen, die sich mit dieser Wirkung befassen, sind veröffentlicht
worden.
Diese N-Acylpeptide zeichnen sich durch das Vorliegen einer neuen Aminosäure aus, die in der Formel mit
X bezeichnet wird. Diese Aminosäure steht, wie man annimmt, in einer engen Beziehung zu ihrer physiologisehen
AktivitäL Die Länge der Peptidkette sowie der Charakter der Acylgruppe stehen ebenfalls in einer Beziehung
zu der Aktivität dieser Peptide.
Es ist die Annahme möglich, daß dann, wenn ein Peptid, das die Gruppe X, jedoch keine Acylgruppe
trägt und eine kürzere Peptidkettenlänge aufweist und immer noch die Protease inhibierende Aktivität zeigt,
hergestellt werden kann, dieses Peptid veränderte Wirkungen aufweisen und in breitem Umfange eingesetzt
werden kann, und zwar deshalb, da seine physiko-
jo chemischen und biologischen Eigenschaften, wie beispielsweise
seine Löslichkeit, seine Absorption und Verteilung in verschiedenen Organen, verschieden sind.
Die Erfindung betrifft ein neues Tetrapeptid sowie N-Acylderivate davon gemäß Patentanspruch 1 sowie
ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen gemäß Patentanspruch 2.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind physiologisch aktiv. Sie besitzen eine Antisaureproteaseaktivität,
wobei im Falle des Tetrapeptids diese Aktivität etwas geringer ist als im Falle der N-Acylderivate. Diese
Aktivität ist jedoch immer noch höher als diejenige von herkömmlichen Pepsininhibitoren, beispielsweise
eines Polysaccharid-Schwefelsäureesters, welcher derzeit als Pepsininhibitor eingesetzt wird. Ferner zeigt das
Tetrapeptid seine inhibierende Wirkung gegenüber Pepsin in wesentlich stärkerem Ausmaße als synthetische
Inhibitoren, beispielsweise Diazoacetylnorleucinmethylester (DAN), üer ein bekannter Pepsininhibitor
ist. Um eine 5O°/oige Inhibierung der Pepsinaktivität bei
>o einer Konzentration von 260mcg/mI zu erzielen erfordert
DAN eine ungefähr 3 Stunden dauernde Vorbebrütung in Abwesenheit eines toxischen Schwermetallions,
und zwar Cu+ +, wie aus (»J. Biol. Chem«, 241,4295
(1966) hervorgeht. Das erfindungsgemäße neue Tetrapeptid hat eine sofortige Inhibitorwirkung auf die
gleiche saure Protease zur Folge. Bei einer Konzentration von 9,98 mcg/ml ist eine 50%ige Inhibierung
ohne Vorbebrütung erzielbar. Die Kontaktzeit zwischen dem Tetrapeptid und dem Enzym beträgt nur 30
w) Minuten.
Pepstatin inhibiert saure Proteasen bei einer geringeren Konzentration als das erfindungsgemäße Tetrapeptid.
Einer der Nachteile von Pepstatin als Arzneimittel oder Reagenz ist jedoch seine schlechte Löslich-
»>-) keit in Wasser, insbesondere bei neutralem und sauberem
pH. Im Falle des erfindungsgemäßen Tetrapeptids ist dieser Nachteil durch Entfernung der hydrophoben
Reste, und zwar des Acylrestes sowie von Valin, nicht
mehr gegeben, wobei die Aktivität in etwas reduzierter Form beibehalten wird. Das erfindungsgemäße Tetrapeptid
besitzt eine wesentlich höhere Löslichkeit in Wasser als das Ausgangsmaterial. Das Tetrapeptid
wandert als Kation bei der Elektrophorese bei einem sauren pH-Wert, während sich Pepstatin nicht bewegt,
wie aus der US-PS 38 40 5iG hervorgeht Der Rf-Wert des Tetrapeptids bei der Dünnschichtchromatographie
unter Einsatz eines Lösungsmittelssystems aus Butanol, Butylacetat, Essigsäure und Wasser ist geringer als derjenige
von Pepstatin, was bedeutet, daß die Wasserlöslichkeit des Tetrapeptids höher ist als diejenige von
Pepstatin.
Daher ist das neue Tetrapeptid als Arzneimittel oder als Reagens den herkömmlichen Inhibitoren für saure
Proteasen deutlich überlegen.
Darüber hinaus spielt dieses neue Tetrapeptid eine wichtige Rolle als Zwischenverbindung zur Herstellung
der erfindungsgemäßen N-Acylderivate.
Die zur chemischen Acylierung des i;euen Tetrapeptids
in den weiter unten folgenden Beispielen beschriebenen Methoden sind herkömmliche Methoden (vgl.
»Biochemistry«, 2, 1346 (1963) sowie »Chemical Abstracts«, 56,10267h (1962). Die Reaktion ist sehr einfach,
wobei es sich um eine Einstufenreaktion handelt
Die Erfindung wird durch die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
F i g. 1 ein Diagramm, das die Wirkung des pH-Wertes
auf die Aktivität des Enzyms wiedergibt die durch die Zahl η der Mole an erzeugter Isovaleriansäure
wiedergegeben wird,
F i g. 2 die Wirkung des pH-Wertes auf das Enzym, die
durch den Prozentsatz der Restaktivität wiedergegeben wird, nachdem das Enzym während einer Zeitspanne
von 60 Minuten bei verschiedenen pH-Werten gehalten worden ist,
F i g. 3 die Wirkung von Wärme auf die Enzymaktivität, die durch die Zahl η der Mole an erzeugter Isovaleriansäure
wiedergegeben wird,
F i g. 4 die Wärmestabilität des Enzyms, die ebenfal's
durch den Prozentsatz der Restaktivität' wiedergegeben wird, nachdem das Enzym bei verschiedenen Temperaturen
während einer Zeitspanne von 10 Minuten gehalten worden ist,
F i g. 5 dps UV-Absorptionsspekcmm des neuen
Tetrapeptids, und zwar L-Valyl-4-amino-3-hydroxye-methylheptanoyl-L-alanyM-amino-S-hydroxy-e-methylheptansäure,
in einer Methanollösung.
Fig.6 das IR-Absorptirmsspektrum der vorstehend
angegebenen Verbindung, die in Kaliumbromid pelletisiert worden ist.
Zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 2 wird ein N-Acylpentapeptid der allgemeinen Formel
R-VaI-VaI-X-AIa-X
oder ein Material, das diese Verbindung enthält, als
Ausgangsmaterial eingesetzt. R ist eine Acylgruppe oder eine Halogenacylgruppe mit jeweils 2 bis 8
Kohlenstoffatomen, während VaI, X und AIa die im Patentanspruch 1 angegebenen Bedeutungen besitzen, bo
Als Ausgangsmaterial kann ein einziges derartiges N-Acylpentapeptid oder eine Mischung aus diesen
Peptiden verwendet werden. Die Verbindungen können in Form eines Rohmaterials oder in Form von Salzen
mit Kationen eingesetzt werden, welche nicht die t>
> enzymatische Reaktion beeinflussen. Wahlweise kann eine Gärbrühe oder ein Rohextrakt dieser Verbindungen
verwendet werden, wenn sie durch Gärung erzeugt werden, ferner kann man auf ein Rohextrakt aus einer
Reaktionsmischung als Ausgangsmaterial zurückgreifen, wenn die Verbindungen chemisch synthetisiert werden.
Die genannten N-Acylpentapeptide werden an einem Enzym hydrolisiert, das von den im Paptentanspruch 2
angegebenen Mikroorganismen erzeugt worden ist
Eine geeignete Enzymzubereitung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch Züchten
des Mikroorganismus auf einem geeigneten Medium unter geeigneten Bedingungen erhalten werden.
Der Mikroorganismus kann in einer flüssigen Kultur mit oder ohne Belüftung und Rühren oder auf
einer festen Kultur gezüchtet werden.
Die Medien, die zum Wachsenlassen der Mikroorganismen gemäß vorliegender Erfindung eingesetzt werden,
sind die Nährmedien, die sich als geeignet für das Wachsenlassen von Mikroorganismen erwiesen haben.
Als Kohlenstoffquelle kann man alle diejenigen Kohlehydrate
einsetzen, die normalerweise i>ei der Gärung verwendet werden, wie Stärke, Dextrin, Rohrzucker,
Maltose, Glyzerin oder dergleichen. Der Stickstoff kann ' von irgendeinem Material geliefert werden, das in üblicher
Weise eingesetzt wird, beispielsweise von Pepton, Fleischextrakt, Hefe, Sojabohnenmehl, Maisflüssigkeit,
Gluten, Harnstoff, Ammoniumsalzen, Nitratsalzen oder dergleichen. Weizen- sowie Reiskleie, Sojabohnen, d:e
mit organischen Lösungsmitteln behandelt worden sind, Nähragar oder dergleichen können als feste Züchtungsmedien
eingesetzt werden. Die Medien können Mg+ +-,
Ca++-, Fe++-, Mg++-, Phosphationen, verschiedene
Vitamine, Aminosäuren oder dergleichen als anorganische Ionen sowie gegebenenfalls Spurenelemente enthalten.
Das Züchten kann bei Temperaturen sowie pH-Werten durchgeführt werden, wie sie gewöhnlich zum
Wachsenlassen von Mikroorganismen eingehalten werden. Der Anfangs-pH-Wert beim Züchten wird vorzugsweise
zwischen 4,5 und 8,5 gehalten, während die Temperatur auf einen Wert zwischen 15 und 400C eingestellt
wird, und zwar je nach dem eingesetzten Mikroorganismus. Zur Induktion des Enzyms kann eine kleine
Menge des Ausgangsmaterials dem Medium vor dem Züchten oder nach einem anfänglichen Wachsen des
Mikroorganismus zugesetzt werden.
Alle Materialien, die das aktive Enzym enthalten, können als Enzymzubereitung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden, beispielsweise eine Kulturbrühe mit Zellen, ein Brühenfiitrat,
ein Extrakt aus einer festen Kultur, Zellen, Zellen, die mit organischen Lösungsmitteln behandelt worden
sind, gefriergetrocknete Zellen, getrocknete Zellen oder Extrakte aus Zellen sowie konzentrierte Zubereitungen
oder teilweise oder hochgereinigte Zubereitimgen, die aus den vorstehend erwähnten Substanzen
durch Aussalzen, Ausfällen mit organischen Lösungsmitteln, Gelfiltration oder Chromatographie erhalten
werden. Unlösliches Enzym oder immobilisierte Zellen, die nach in neuerer Zeit entwickelten Methoden hergestellt
werden, können ebenfalls verwendet werden.
Die partielle Hydrolyse kann in der Weise durchgeführt werden, daß das Enzym in Kontakt mit dem Ausgangsmaterial
gebracht wird. Während der Reaktion wird die Temperatur vorzugsweise zwischen 15 und
750C und der pH-Wert zwischen 5 und 9 gehalten. Die bevorzugte Konzentration des Ausgangsmaterials
schwankt zwischen 0,01 und 5 Gewichts-%. Die Reaktion sollte während einer Zeitspanne von 30 Minuten
bis 48 Stunden durchgeführt werden. Die Bedingungen hängen von der Forin der Enzymzubereitung, dein Ausgangsmaterial,
dem Mikroorganismus oder dergleichen ab.
Der folgende Versuch zeigt die Wirkung des pH-Wertes auf die Abbaureaktion bei Einsatz einer Zellsuspension
von Bac. circulans ATCC 13403 sowie Bac. megaterium ATCC 13639.
Versuch I
Ein Medium, das 1% Peplon, 0,7% Fleischextrakt.
0,5% Glukose und 0,3% NaCI. und zwar jeweils auf das Gewicht bezogen, enthalt und einen pH-Wert von 7 besitzt,
wird hergestellt, worauf 50 ml des Mediums in einen 500-ml-Kolben gegossen und bei I2O°C während
einer Zeitspanne von 10 Minuten sterilisiert werden. Das Medium wird mit Bac. circulans ATCC 13403 beimpft.
Nach einer Inkubation bei 300C während einer Zeitspanne von 48 Stunden auf einem sich hin- und herbewegenden
Schüttler (120UpM) werden die Zellen durch Zentrifugieren mit 10 000 UpM während einer
Zeitspanne von 10 Minuten geerntet. Die Zellen, die auf diese Weise erhalten worden sind, werden mit einer
Wirkung des pH-Wertes auf die Aktivität
kalten, 0,9 Gewichts%igen NaCI-Lösung gewaschen
und in destilliertem Wasser (ODe\n m,i = 34) suspendiert.
Eine Mischung aus 1 ml von 2 mg/ml Isovaleryl-L-valyl-L-valyl^-amino-S-hydroxy-ö-methylheptanoyl-L-alanyl-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure,
0,5 ml einer 0,4 m-Pufferlösung mit dem in Tabelle I angegebenen
pH-Wert und 0,5 ml der Zellsuspension wird bei 37°C während einer Zeitspanne von I Stunde inkubiert.
Der pH-Wert der Reaktionsmischung wird auf 2,0 unter Einsatz von HCI eingestellt. Die überstehende Flüssigkeit
wird auf eine kleine Säule (0 =0.7 χ 7 cm), die mit einem Kationcnaustauscherharz (Dowcx 50) gefüllt ist.
aufgebracht. Die Säule wird mit destilliertem Wasser zur Entfernung von nicht-umgesetztem Aiisgangsmaterial
gewaschen. Das Reaktionsprodukt wird mit 0.5P-NIUOH quantitativ eluiert. Die Pepsin-Inhibitoraktivität
des Eluats wird anhand der nachfolgend geschilderten Methode untersucht. Die Wirkung des pH-Wertes
auf diesen Abbau bei Verwendung einer ZeII-suspension von Bac. megaterium ATCC 13639 wird in
dergleichen Weise wie zuvor ebenfalls untersucht.
In der Tabelle I sind die Ergebnisse zusammengefaßt.
pH | Aktivität | Bac. | Corynebacte | Pseudomo- | Colletotnchum | Macro- |
Bac. circulans | megaterium | num equi | nas segnis | sp. | phomina phaseoli ATCC 20 441 |
|
ATCC 13 639 | ATCC 6939 | ATCC 4358 | ATCC 20 438 | >200 | ||
ATCC 13 403 | >200 | >200 | >200 | >200 | 200 | |
4 | >200 | 180 | 200 | 180 | 200 | 100 |
4,5 | 200 | 125 | 100 | 150 | 200 | 80 |
5 | 80 | 80 | 80 | 100 | 100 | 65 |
5,5 | 65 | 65 | 80 | 80 | 85 | 65 |
6 | 65 | 65 | 80 | 80 | 80 | 65 |
6,5 | 65 | 65 | 80 | 80 | 80 | 65 |
7 | 65 | fi5 | 80 | 80 | 80 | 80 |
7 5 | 65 | 65 | 100 | 80 | 80 | 80 |
8 | 65 | 65 | 125 | 80 | 100 | 100 |
8.5 | 80 | 80 | 150 | 100 | 200 | 200 |
9 | 100 | 125 | 200 | 150 | >200 | >200 |
9,5 | 125 | >200 | >200 | >200 | >200 | |
IO | >200 | |||||
Bemerkung 1:
Die Aktivität in dieser Tabelle sowie nachfolgend wird als das Volumen des Eluats aus der lonenaustauscherharz-Säule als
Anzahl der μΐ angegeben, die erforderlich ist, um die IDio der Pepsin-Inhibitoraktivität zu erzielen.
Bemerkung 2:
Diese Tabelle betrifft auch die Verwendung von anderen Genera von Bakterien als Bacillus, insbesondere Corynebactenum equi
ATCC 6939 und Pseudomonas segnis ATCC 4358 (vgL den weiter unten folgenden Versuch 6) sowie die Verwendung eines Fungus
Imperfectus, insbesondere CoIIetotrichurn sp. ATGC 20 438 sowie Macrophomia phaseoli ATCC 20 441 (vgl. den weiter
unten folgenden Versuch 12).
Die Konzentration des Reaktionsproduktes in dem Eluat steht in einem umgekehrten Verhältnis zu dem
Volumen des Eluats, das für die ID» dar Pepsin-Inhibitoraktivität
erforderlich ist. Bei der Durchführung μ dieses Abbaus zeigt Bac. circulans ATCC 13403 eine
hohe Aktivität zwischen einem pH von 5,0 und 8,5 und Bac. megaterium ATCC 13639 bei einem pH zwischen
5.5 und 9,0.
Die Untersuchung der Pcpsin-Inhäbitoraktivität wird
erfindungsgemäß nach folgender Methode durchgeführt: Eine Mischung aus 1 ml eines 0,6 gewichts%igen
hochgereinigten Kaseins, gelöst in 0,08 m einer Lactatpufferlösung mit einem pH-Wert von 2,2, 0,7 ml einer
0,02 m-KCI-HCl-Pufferlösung mit einem pH von 2,0 und
0,2 ml einer Lösung, welche die Probeverbindung enthält,
wird bei 37° C während einer Zeitspanne von 3 Minuten inkubiert. Dieser Mischung werden 4 meg Pepsin
(SIGMA, 2XCRY), gelöst in 0,1 ml einer 0,2 m-KCI-HCI-Pufferlösung,
zugesetzt Die Mischung wird bei 370C während einer Zeitspanne von 30 Minuten inkubiert
Die Reaktion wird durch die Zugabe von 2.0 rnl
einer 1,7 m Perchlorsäure abgestoppt Nach einem Stehenlassen während einer Zeitspanne von 1 Stunde
bei Zimmertemperatur wird die optische Dichte (a) der
überstehenden Flüssigkeit bei 280 πιμ abgelesen. Gemäß
der Gleichung:
(b) - ta)
(h)
x 100
wird die inhibierende Wirkung ermittelt. Dabei bedeutet (b/ die optische Dichte bei 280 ηιμ des Reagenzglases
ohne die Probelösung.
Die ID» wird als die Menge definiert, die zur Erzielung
einer 50%igen Inhibicrung erforderlich ist.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Abbauverfahrens,
insbesondere unter Einsatz einer teilweise gereinigten Enz\m/.ubercitung. kann die Reaktionsmischung
erforderlichenfalls Mg · '. Mn f ·, Ca · *, Zn * +.
Co' * oder Fe* ' enthalten.
Der Abbau erfolgt gewöhnlich in wäßriger Lösung, man kann jedoch auch eine nicht-wäßrige Lösung
verwenden. In diesem Falle sollten ein geeignetes Lösungsmittel sowie die Konzentration dahingehend ausgewählt
werden, daß nicht die Enzymaktivität inhibiert wird.
Wie vorstehend erwähnt, ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht auf die Art der mit R in der Formel bej
zeichneten Acylgruppe beschränkt, was aus folgenden experimentellen Ergebnissen hervorgeht.
Versuch 2
Verschiedene Ausgangsmaterialien, die in der Tabelm
le II zusammengefaßt sind, werden bei einem pH-Wert von 7.0 mit einer Zellsuspension von Bat", sphaericus
ATCC 14577, hergestellt nach der in Versuch 1 beschriebenen
Methode, umgesetzt (die Tabelle Il zeigt ferner die Verwendung eines Bakterienstammes eines
r> anderen Genus als Bacillus, und zwar Micrococcus
rubens ATCC 186. vgl. den weiter unten folgenden Versuch
7, sowie den Einsatz eines Fungus Imperfectus, und zwar Colletotrichum sp. ATCC 20438. vgl. den weiter
unten folgenden Versuch 13).
Wirkung des Acylrestcs auf die Aktivität
R in R-VaI- VaI -X -.Ma-X
Mikroorganismus
Mikroorganismus
Aktivität
Hacillus sph.icricus Micrococcus rubens Colletotrichum sp.
ATCC 14577 ATCC 186 ATCC 20438
Zeit | 60 Min. | 0 Min. | 60 Min. | 0 Min. | 60 | |
0 Min. | 65 | >200 | 80 | >200 | 70 | |
CH1-CO- | >2(M) | 65 | >200 | 80 | >200 | 70 |
CH1-CH2-CO | >200 | 65 | >200 | 80 | >200 | 70 |
CHj—(CH,)2 — CO | >200 | |||||
CH, | 65 | >200 | 80 | >200 | 70 | |
CH-CO- / |
>200 | |||||
/
CH, |
65 | >200 | 80 | > 200 | 65 | |
CH,-(CH,),-CO- | >200 | |||||
CH, | 65 | >200 | 80 | >200 | 65 | |
CH-CH2-CO-
/ |
>200 | |||||
/
CH, |
70 | >200 | 85 | >200 | 70 | |
CH,-(CH2)4—CO- | >200 | 65 | >200 | 80 | >200 | 70 |
CH,
CH-(CHj)2-CO- CH, |
>200 | 70 | >200 | 80 | >200 | 65 |
CH3-CH2—CH-(CH2)J-CO- | >200 | |||||
CHj | ||||||
ίο
Fortsi.'l/uni:
R in R-Viil-Val-X-ΛΙιι-Χ
Mikroorganismus
Mikroorganismus
Aktivität
liiicillus sphiicriciis | Micrococciis | rubcns | Collclotriehiini si |
ATCC 14577 | ARC 186 | ATCC 20438 | |
/eil | |||
0 Min. 60 Min. | 0 Min. | 6(1 Min. | 0 Min. 6( |
60 Min.
Cl-CH,-CO —
CH,
CH,
CH- CH,- CO —
CII, (Methylester)
>200 65 >200 80 >200 50
>200 65 >200 85 >200 70
>200 65 >200 85 >200 70
>200
Wie aus der Tabelle Il hervorgeht, ist die abbauende
Wirkung auf Verbindungen mit verschiedenen Acylgruppen oder Estern davon praktisch immerdie gleiche.
Einige Vorversuche ergeben die geeignete einzuhaltende
Konzentration des Ausgangsmaterials, wobei die Abbaugeschwindigkeit sowie wirtschaftliche Überlegungen
berücksichtigt werden. Einige Verbindungen, die unter die allgemeine Formel
R-VaI-VaI-X-AIa-X
fallen und als Ausgangsmaterialien zur Durchführung der Erfindung eingesetzt werden, können eine schlechte
Löslichkeit in Wasser besitzen, diese Verbindungen können jedoch in Form von Salzen oder Suspensionen
mit entsprechender Konzentration eingesetzt werden. Ist die Konzentration des eingesetzten Ausgangsmaterials
höher als seine Löslichkeit, dann kann ein zufriedenstellendes Ergebnis bei der Durchführung des
Abbauverfahrens durch gewisse Modifizierungen erzielt werden, beispielsweise durch eine längere Reak-
70 >200 85 >200 70
tionszeit, durch langsames Rühren oder durch die Verwendung von weiterer Enzymzubereitung.
Versuch i
Mischungen aus dem gleichen Ausgangsmaterial, das zur Durchführung des Versuchs 1 eingesetzt wurde,
wobei die in der Tabelle 111 angegebenen Gewichtskonzentrationen
eingehalten werden, und der Zellsuspension von Bac. sphaericus ATCC 14577, erhalten gemäß
Versuch 2, werden bei 37° C während der in der Tabelle III angegebenen Zeitspannen inkubiert. Die Inhalte der
Reagenzgläser 5, 6 und 7 werden während der Inkubation gerührt. Die Reagenzgläser 6 und 7 werden mit
weiteren 0,5 ml der Zellsuspension nach 24stündiger Inkubation versetzt (die Tabelle HI zeigt ferner die Verwendung
eines Bakterienstammes eines anderen Genus als Bacillus, und zwar Escherichia coli ATCC 11303. vgl.
den weiter unten folgenden Versuch 8. sowie den Einsatz eines Fungus Imperfectus. und zwar Kabatiella
caulivora ATCC 20439. vgl. den weiter unten folgenden Versuch 14).
Wirkung der Konzentration des Ausgangsmaterials auf die Aktivität
Konzentration des | Reaktionszeit | Aktivität | Escherichia coli | Kabatiella |
Ausgangsmaterials | Bac. sphaericus | ATCC 11 303 | ATCC 20 439 | |
% | Std. | ATCC 14 577 | 235 | 7,5 |
(1) 0,005 | 1 | 2,2 | 2,5 | 8,0 |
(2) 0,01 | 5 | 2,35 | 2,5 | 8,0 |
(3) 0,05 | 24 | 2,35 | 2,35 | 8.0 |
(4) 0,1 | 24 | 2,35 | 3,0 | 83 |
(5) 0,5 | 24 | 2,85 | 3,0 | 8,5 |
(6) 1,0 | 48 | 2,85 | 3,0 | 8,5 |
(7) 2.0 | 48 | 2,85 | ||
Wie vorstehend gezeigt wird, verläuft die Abbaureaktion bei jeder beliebigen Konzentration des Ausgangsmaterials
durch Auswahl einer geeigneten Reaktionsperiode sowie eines bestimmten Volumens der
Zelisuspension, wobei jedoch 0,0i bis 5 Gewichts-% bevorzugte Konzentrationen im Hinblick auf eintii wirksamen
Verbrauch des Ausgangsmaterials sowie im Hinblick auf wirtschaftliche Erwägungen sind. Geringere
Konzentrationen können eingehalten werden, wenn spezielle Methoden angewendet werden, beispielsweise
bei Verwendung eines unlöslichen Enzyms oder beim Einsatz von immobilisierten Zellen.
Die Temperatur zur Durchfährung des Abbauverfahrens
läßt sich leicht durch einige Vorversuche ermitteln und hängt von der Form der Enzymzubereitung,
der Art des Ausgangsmaterials sowie von einer wirt-
schaftlichen Durchführung des Verfahrens ab. Der folgende Versuch zeigt die Wirkung der Temperatur
auf die Abbauaktivität von Bac. cereus ATCC 9634.
Versuch 4
Eine Zellsuspension von Bac. cereus ATCC 9634, hergestellt nach der in Beispiel I beschriebenen Arbeitsweise,
sowie das Ausgangsmaterial, das zur Durchführung des Versuchs I verwendet worden ist, werden
bei einem pH-Wert von 7,0 nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise bei verschiedenen Temperaturen,
die in der Tabelle IV angegeben sind, inkubiert. Die Abbauaktivität wird untersucht (die Tabelle IV
zeigt auch die Verwendung eines Bakterienstammes eines anderen Genus als Bacillus, und zwar Arthrobacter
ureafacic;.s ATCC 7562, vgl. den weiter unten folgenden Versuch 9, sowie den Einsatz eines Fungus
Imperfectus, und zwar Ascochyta phaseolorum ATCC 14728, vgl. den weiter unten folgenden Versuch 15).
Wirkung der Temperatur auf die Aktivität
Temperatur, | Aktivität | Arthrobacter | Ascochyta |
X | Bac. | ureafaciens | phaseolorum |
cereus | ATCC 7562 | ATCC 14728 | |
ATCC 9634 | 150 | 150 | |
20 | 100 | 80 | 70 |
3Ö | 65 | 65 | 60 |
40 | 50 | 60 | 40 |
50 | 40 | 55 | 30 |
60 | 30 | 65 | 50 |
70 | 50 | >200 | >200 |
80 | >200 | ||
Wie aus der Tabelle IV hervorgeht, zeigt Bac. cereus ATCC 9634 eine hohe Aktivität zwischen 30 und 7O0C.
Der bevorzugte Temperaturbereich dieses Verfahrens liegt zwischen 15 und 75° C, da keine Aktivität bei einer
tieferen Temperatur trotz einer langsameren Reak-
Wie vorstehend angegeben worden ist, wird das Verfahren der partiellen Hydrolyse gemäß vorliegender Erfindung
in der Weise durchgeführt, daß das Enzym in Kontakt mit dem Ausgangsmaterial gebracht wird. Dies
kann auch in der Weise erfolgen, daß das Ausgangsmaterial einer wachsenden Kultur des Mikroorganismus
zugesetzt wird.
Bei der Durchführung der erfindungsgemäßen Hydrolyse kann das Ausgangsmaterial dem Medium in
Form einer wäßrigen Lösung oder Suspension oder in Form eines Pulvers, und zwar je nach seinen Eigenschaften,
hauptsächlich in Abhängigkeit von seiner Löslichkeit in Wasser, während des Züchtens des Mikroorganismus,
zu Beginn des Züchtens oder nach einem anfänglichen Wachsen des Mikroorganismus zugesetzt
werden. Eine Konzentration von 0,01 bis 5 Gewichts-% des Ausgangsmaterials wird vorzugsweise
eingesetzt, wobei dieses auf einmal oder in Portionen zugegeben werden kann.
Ein Produkt dieser Abbaureaktion, ein Tetrapeptid, und zwar L-Valyl^amino-S-hydrcxy-ö-methylheptanoyl-L-alanyl-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure,
kann nach einer der Methoden gewonnen werden, die gewöhnlich für die Isolierung und Reinigung von Oligopeptiden
eingesetzt werden, beispielsweise durch Adsorption an Aktivkohle oder einem Ionenaustauscherharz,
Extraktion mit organischen Lösungsmitteln, Chromatographie mit Kieselgel oder Aluminiumoxydgel,
Gelfiltration oder dergleichen. Der folgende Versuch zeigt das Abbauverfahren unter Verwendung
von Bac. cereus ATCC 9634 sow? die Gewinnung eines kristallinen Produktes.
Versuch 5
Bac. cereus ATCC 9634 wird in der gleichen Weise wie in Versuch I gezüchtet. Gewaschene Zellen werden
in einem 0,01 m-Phosphatpuffer mit einem pH von 7,0 suspendiert und mit einer French-Presse aufgerissen.
r, Ein zellfreier Extrakt wird durch Zentrifugieren bei 10 000 UpM während einer Zeitspanne von 20 Minuten
erhalten. Eine Mischung aus 50 ml von 2 mg/ml n-Ca-
proyl-L-valyl-L-valyl-(4-amino-3-hydroxy-6-methylheptanoyi)-L-aianyi-(4-ttiiiMiu-3-liydi
u»y-G-iVici lly l-licp-
.'Ii tansäure)-Suspension, 50 ml des zellfreien Extraktes
und 1 ml Toiuol (um einen Schutz gegenüber einer mikrobiellen Kontamination zu gewährleisten) wird bei
37°C während einer Zeitspanne von 15 Stunden inkubiert. Der Niederschlag, der beim Einstellen des pH-
i-, Wertes auf 2 unter Verwendung von HCl ausfällt, wird
durch Zentrifugieren entfernt. Die überstehende Flüssigkeit wird auf eine mit Dowex® 50 (X4, H+ -Typ) gefüllte
Säule (0 = 2 χ 20 cm) aufgebracht. Die Säule wird mit Wasser gewaschen. Aktive Fraktionen, die mit
κι 0,Sn-NH4OH cluiert worden sind, werden gesammelt
und mit einem gleichen Volumen n-Butanol extrahiert. Die Butanolschiclit wird an einer Kieselgelsäule
(0 = 2 χ 30 cm) adsorbiert.
Die Eluierung wird unter Einsatz eines Lösungs-
r> mittelsystems aus n-Butanol/Essigsäure/HhO mit einem
Volumenverhältnis von 4:1:1 durchgeführt. Nach der Konzentration wird die aktive Fraktion gesammelt und
auf eine mit Sephadex LH 20 gefüllte Säule (0 = 1 χ 50 cm) aufgebracht.
4(i Rohe kristalline L-Valyl^-amino-S-hydroxy-o-methylheptanoyl-L-alanyl^-amino-S-hydroxy-e-amino-
tration erhalten. Eine Umkristallisation in Metha .öl ergibt
45,2 mg farbloser Kristalle.
Der folgende Versuch zeigt die Wirkung des pH-Wertes auf die Abbauaktivität von Zellsuspensionen
von Corynebacterium equi ATCC 6939 und Pseudomonas segnis ATCC 4358.
Versuch 6
Unter Einsatz von Corynebacterium equi ATCC 6939 und Pseudomonas segnis ATCC 4358 wird die Wirkung
des pH-Wertes auf die Abbauaktivität nach der in Versuch 1 beschriebenen Arbeitsweise untersucht. Die Ergebnisse
gehen aus der obigen Tabelle I hervor.
Wie aus der Tabelle I zu entnehmen ist, ist die Aktivität
hoch bei pH-Werten zwischen 5 und 8 sowie zwischen 5,5 und 9,0 im Falle von Corynebacterium equi
ATCC 6939 bzw. Pseudomonas segnis ATCC 4358.
Die Abbauaktivität ist unabhängig von der Art der
Acylgruppe des Ausgangsmaterials.
Versuch 7
Unter Einsatz von Micrococcus rubens ATCC 186 wird die Abbauaktivität gegenüber verschiedenen Ausgangsmaterialien
in der gleichen Weise wie gemäß Versuch 2 untersucht. Die Ergebnisse gehen aus der obigen
Tabelle II hervor.
Wie der Tabelle II zu entnehmen ist, wird praktisch
die gleiche Aktivität gegenüber sämtlichen verschiedenen Verbindungen beobachtet
Versuch 8
Unter Einsatz von Escherichia coli ATCC 11303 werden
die Konzentration des Ausgangsmaterials sowie die Reaktionszeit bei der Durchführung des Abbauverfahrens
in der gleichen Weise wie in Versuch 6 untersucht. Die Ergebnisse gehen aus der vorstehenden Tabelle III
hervor.
Die Inhalte der Reagenzgläser 5, 6 und 7 werden langsam während der Inkubation gerührt, während in
die Reagenzgläser 6 und 7 weitere 0,5 ml der Zellsuspension nach 24stündiger Inkubation eingefüllt werden.
Wie aus der Tabelle III hervorgeht, ähneln die Ergebnisse sehr stark denjenigen, die bei der Durchführung
des Versuchs 3 ermittelt worden sind.
Versuch 9
Untei Einsatz von Arthrobacter ureafaciens ATCC
7562 wird die Wirkung der Temperatur auf die Abbauaktivität in der gleichen Weise wie in Versuch 6 untersucht
Die Ergebnisse gehen aus der obigen Tabelle IV hervor.
Wie der Tabelle !V zu entnehmen ist, wird eine hohe Aktivität zwischen 30 und 7O0C beobachtet. Die erfndungsgemäß
bevorzugt eingehaltene Temperatur liegt zwischen 15 und 75°C, wie bereits erwähnt worden
ist, da keine Enzymaktivität bei tieferen Temperaturen trotz der geringen Reaktionsgeschwindigkeit verlorengeht.
Versuch 10
Isovaleryl-L-valyl-L-valyl-(4-amino-3-hydroxy-6-methyIheptanoyl)-L-alanyl-(4-amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure)
wird unter Verwendung einer Zellsuspension von Sarcina lutea ATCC 9341 abgebaut. Das Abbauprodukt
wird in der gleichen Weise wie in Versuch 5 gewonnen. Farblose Kristalle (34 mg) werden erhalten.
Versuch 11
Es wird ähnlich wie gemäß Versuch 10 verfahren, wobei
n-Caproyl-L-valyl-L-valyl-4-amino-3-hydroxyo-rnethylheptanoyl-L-alanyl^-aminoO-hydroxy-o-methylheptansäure
sowie Cellulomonas fimi ATCC 8183 verwendet werden. Man erhält 38 mg des Abbauproduktes
in Form von farblosen Kristallen.
Der folgende Versuch mit Colletorichum sp. ATCC 20438 und Macrophomina phaseoli ATCC 20441 ist ein
Beispiel für die Wirkung des pH-Wertes auf die Hydrolyse.
Versuch 12
Ein Medium, das 0,5% Stärke, 0,5% Glukose, 0,5% Sojabohnenmehl, 0,1% KH2PO* und 0,05%
MgSO4 · 7 H2O, jeweils bezogen auf das Gewicht, enthält,
wird hergestellt, worauf 50 ml des Mediums in einen 500-ml-Kolben gegossen und bei 1200C während
einer Zeitspanne von 20 Minuten sterilisiert werden. Das Medium wird mit Colletotrichum sp. ATCC 20438
beimpft.
Nach einer Inkubation bei 28°C während einer Zeitspanne
von 72 Stunden auf einem Rotationsschüttler (200 UpM) werden die Zellen durch Zentrifugieren bei
3000 UpM während einer Zeitspanne von 10 Minuten gewonnen. lsovaleryl-l.-valyl-L-valyl-(4-amino-3-hydroxy-6-methylheptanoyl)L-alanyl-(4-amino-3-hy-
droxy-6-methylheptansäure) und die Zellen werden bei
verschiedenen pH-Werten in der gleichen Weise wie bei der Durchführung des Versuchs 1 inkubiert Unter
Verwendung von Macrophomina phaseoli ATCC 20441 wird die gleiche Methode durchgeführt, wobei ähnliche
Ergebnisse erhalten werden, wie aus Tabelle I hervorgeht. Es wird eine hohe Zersetzungsaktivität bei einem
pH-Wert zwischen 5,5 und 8,5 mit Colletotrichum sp. ATCC 20438 und bei einem pH-Wert zwischen 5,0 und
ίο 9,0 mit Macrophomina phaseoli ATCC 20441 beobach
tet.
Versuch 13
Die in der Tabelle II zusammengefaßten verschiede nen Ausgangsmaterialien werden mit einer Zellsuspen
sion von Colletotrichum sp. ATCC 20438, hergestell wie gemäß Versuch 12, umgesetzt, worauf die Zer
Setzungsaktivität untersucht wird. Es wird praktisch die
gleiche Aktivität gegenüber allen getesteten Verbin düngen beobachtet, und zwar unabhängig von Unter
schieden bezüglich der Acylgruppe. Die in der Tabelle II gezeigten Ergebnisse sind praktisch die gleichen im
Falle des Versuchs 13 sowie des Versuchs 2.
,. Versuch 14
Des gleiche Ausgangsmaterial, das gemäß Versuch 12
eingesetzt worden ist, sowie eine Zellsuspension vor Kabatiella caulKora ATCC 20439, hergestellt nach de
Methode gemäß Versuch 12, werden unter Einhaltunj
so der in Tabelle III angegebenen verschiedenen Konzen
trationen in der gleichen Weise wie bei der Durch führung des Versuchs 3 inkubiert- Die in der Tabelle II
zusammengefaßten Ergebnisse des Versuchs 14 ähneli denjenigen, die bei der Durchführung des Versuchs 3 er
mittelt worden sind.
Versucht
Die Wirkung der Temperatur auf die Abbauaklivitä wird untersucht, wobei eine Zellsuspension vot
Ascochyta phaseolorum ATCC 14728. hergestellt nacl der Methode gemäß der Versuch 12, verwende
wird. Die Ergebnisse sind die gleichen wie be der Durchführung des Versuchs 4. Eine hohe Aktivitä
wird, wie aus der obigen Tabelle IV zu ersehe
4) ist, für andere Mikroorganismen bei Tempera
türen zwischen 30 und 70° C erzielt Wie im Falle vo Bakterien kann auch im Falle von Fungi Im per fee ti ein
Temperatur von 15 bis 75°C eingehalten werden.
Versuch 16
Stemphylium sarcinaeforme ATCC 20442 wird ge züchtet. Die Zellen werden gemäß Versuch 12 gewon
nen. Ein zellfreier Extrakt wird in der Weise hergestell daß die Zellen unter Verwendung einer French-Press
aufgerissen werden, worauf das Material bei 10 00* UpM während einer Zeitspanne von 20 Minuten zentri
fugiert wird.
In ähnlicher Weise wie im Falle des Versuchs 5 win
n-Caproyl-L-valyl-L-valyl-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptanoyl·L·alanyl·4·amino·3·hydroxy=6=methyl■-
heptansäure mit dem zellfreien Extrakt umgesetz wobei 45,2 mg eines farblosen kristallinen Pioduktes er
halten werden.
Das Enzym, das durch diese Mikroorganismen ge
hi bildet wird, kann aus den Kulturbrühen aus den Zelle
isoliert und gereinigt werden, die durch Züchten der Mi kroorganismen unter den vorstehend angegebenen Be
dingungen sowie unter Einsatz der vorstehend be
schriebenen Medien erhalten werden. Eine kleine Menge des Substrats oder des Ausgangsmaterials des
Abbauverfahrens kann dem Medium an einem entsprechenden Zeitpunkt zugesetzt werden, beispielsweise zu Beginn des Züchtens oder nach dem anfänglichen
Wachstum, um die Bildung des Enzyms zu induzieren oder um eine stärkere Wirkung des Enzyms zu bewirken. Alle vorstehend angegebenen Mikroorganismen können verwendet werden, jedoch werden die
Mikroorganismen, die zu dem Genus Bacillus gehören, zur Industriellen Produktion des Enzyms in bevorzugter
Weise eingesetzt. Das Züchten des Mikroorganismus kann in einer flüssigen oder festen Kultur durchgeführt
werden, wobei jedoch eine Submerskultur Vorteile bei
der Durchführung in industriellem Maßstäbe bietet Gereinigtes Enzym wird aus der Kulturbrühe gewonnen.
Das gereinigte Enzym besteht aus einem zellfreien Extrakt, der durch Extraktion mit Wasser oder einer
Pufferlösung aus den Zellen nach einem Aufbrechen mit einem Schalloszillator, einer French-Presse oder einer
HüinügenisierüTigseinricMiuiig, unter Einsatz eines
Lysozyms, eines organischen Lösungsmittels oder dergleichen durch Aussalzen unter Verwendung von
Ammoniumsulfat, unter Einsatz einer O-(DiäthyIaminoäthyl)-zellulose (DEAE-Zellulose)-Chromatographie,
einer Sephadex· G-200-GeIfdtration sowie einer zweiten DÄAÄ-Zellulose-Chromatographie hergestellt
wird. Eine Streptomycin-Behandlung kann erforderlichenfalls zur Entfernung von Nukleinsäuren durchgeführt werden. Eine Wärmebehandlung bei 60° C
während einer Zeitspanne von 10 Minuten vor der ersten DEAE-Zellulose-Chromatographie kann ebenfalls durchgeführt werden und liefert zufriedenstellende
Ergebnisse. In einigen Fällen kann das Ammoniumsulfat-Aussalzen weggelassen werden. Dies hängt von
der anfänglich zur Durchführung der Reinigung eingesetzten Rohzubereitung ab.
Der folgende Versuch zeigt im Detail die Reinigungsmethode.
Versuch 17
Ein Medium, das die gleiche Zusammensetzung wie das Medium gemäß Versuch 1 aufweist, wird hegestellt,
worauf 50 ml dieses Mediums in einen 500-ml-Kolben
gegossen werden. Nach einer Sterilisation bei 120° C
während einer Zeitspanne von 10 Minuten wird das Medium mit Bacillus sphaericus ATCC 14577 beimpft und
in einer sich hin- und herbewegenden Schüttelvorrichtung (120 UpM) bei 30°C während einer Zeitspanne
von 24 Stunden zur Gewinnung einer Impfkultur inkubiert. In einen 20-l-Gärungsbehälter werden 101 eines
Mediums mit der gleichen Zusammensetzung gegeben, worauf dieses bei 120°C während einer Zeitspanne von
15 Minuten sterilisiert und mit der Impfkultur beimpft
Tabelle V
Reinigung des Enzyms
wird. Das Züchten erfolgt bei 300C unter Röhren (300
UpM) und Belüftung (5 i/Minute).
Nach einem 15stündigen Wachsenlassen wird Isovaleryl-L-valyl-L-valyW-amino-S-hydroxy-e-methyl-
heptanoyl-L-alanyl-^amino-S-hydroxy-e-methylheptansäure der Kultur in einer Konzentration von
50mcg/ml zugesetzt, worauf das Züchten während
einer Zeitspanne von weiteren 33 Stunden fortgesetzt wird. Die Zellen werden durch Zentrifugieren unter
to Einsatz einer Sharpless-Zentrifuge gesammelt, in 2 I
eines kalten 0,01 m-Phosphatpuffers mit einem pH-Wert von 7,0 suspendiert und durch eine Schallbehandlung bei 20 Kilohertz während einer Zeitspanne von 2
Minuten aufgebrochen. Diese sowie die folgenden Me
dioden werden bei einer Temperatur von 4°C durchge
führt. Die überstehende Flüssigkeit des bei der Schallbehandlung erhaltenen Produkts wird auf 60° C während einer Zeitspanne von 10 Minuten bei einem pH-Wert von 7 erhitzt. Der erhaltene Niederschlag wird
durch Zentrifugieren entfernt, worauf 3,8 g Streptomydnsulfat zu 5,7! der überstehenden Flüssigkeit zugesetzt werden. Ausgefällte Nukleinsäure wird durch Zentrifugieren entfernt Die auf diese Weise erhaltene überstehende Flüssigkeit wird gegen 0,01 m-tris-HCI-Puffer
mit einem pH-Wert von 8,0 während einer Zeitspanne von 16 Stunden dialysiert. Die dialysierte überstehende
Flüssigkeit wird an einer DEAE-Zellulosesäule (1 1), die
zuvor mit einer 0,01 m-tris-HCI-Pufferlösung mit einem
pH-Wert von 8,0 ins Gleichgewicht gebracht worden
jo ist, adsorbiert, worauf die Säule mit dem gleichen Puffer
sowie mit 0,1 m-NaCl, gelöst in dem gleichen Puffer,
aufeinanderfolgend gewaschen wird. Das Enzym wird mit 31 einer Lösung aus 03 m-NaCI in dem gleichen
tris-Puffer eluiert. Das aktive Eluat wird unter Einsatz
einer Ultrafiltrationsvorrichtung konzentriert und einer
Gelfiltration mit einer Sephadex®-G-200-Säule (0 =5 χ 100 cm) unterzogen, die mit dem gleichen tris-Puffer, der 0,2 m-NaCI enthält, ins Gleichgewicht gebracht worden ist. Die aktiven Fraktionen, die aus der
Säule auslaufen, werden gesammelt und gegenüber einer 0,01 m-Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert
von 63 während einer Zeitspanne von mehr als 6 Stunden dialysiert. Die dialysierte Lösung wird an einer
DEAE-Zellulosesäule (50 ml) adsorbiert, die mit dem
gleichen Phosphatpuffer ins Gleichgewicht gebracht
(äquilibriert) worden ist. Die Säule wird nacheinanderfolgend mit dem Puffer und mit 150 ml des gleichen
Puffers, der 0,1 m-NaCI enthält, gewaschen. Das Enzym wird unter Einhaltung eines linearen Gradienten von
600 ml einer 0,1 m-NaCI-Lösung bis 600 ml einer 03 m-NaC'-Lösung in dem gleichen Phosphatpuffer eluiert.
Eine Zusammenfassung der Werte der Reinigung geht aus der Tabelle V hervor.
Gesatnt
volumen |
Gesamt-
aktivität |
Spezifische
Aktivität |
Aus
beute |
|
ml | Einheiten mg |
Einheiten/
Protein |
% | |
Oberstehende Flüssigkeit des
schallbehandelten Materials |
1700 | 10 500 | 0,02 | 100 |
Erste DEAE-Zellulosebehandlung | 520 | 7 392 | 0,11 | 70 |
Sephadex· G-200 | 61 | 5 491 | 73 | 52 |
Zweite DEAE-Zellulosebehandlung | 28 | 1 900 | 225 | 18 |
17
Die Enzymzubereitung, die aus einem aktiven Peak bei der Chromatographie erhalten wird, ergibt eine
einzige Bande bei einer Scheibengelenktrophorese, einer Gelenktrofokusierung sowie bei einer Ultrazentrifugenbehandlung und weist die folgenden enzymatischen und physikochemischen Eigenschaften auf.
d)-1 Wirkung und Substratspezifizität
IO
Dieses Enzym ist sowohl bezüglich seiner Wirkung als auch seiner Substratspezifität einzigartig. Es wirkt auf
eine Verbindung der allgemeinen Formel
R-VaI-VaI-X-AIa-X
zur Gewinnung eines Peptids (Val—X—AIa-X), einer
organischen Säure (RCOOH) und L-Valin. Es hydrolysiert zwei
Il
ο
wie durch die Zahlen 1 und 2 in der folgenden Formel gezeigt wird:
CH3
CH
CH
Il O
Man nahm bisher an, daß die Wirkungen auf die zwei Bindungen auf verschiedene enzymatische Wirkungen
zurückgehen, und zwar eine Aminoacylase- Wirkung © und eine Peptidasewirkung©, dieses Enzym übt jedoch beide Wirkungen aus. Eine noch interessantere
und wichtigere Eigenschaft, die nachfolgend noch näher beschrieben wird, besteht darin, dai. dieses besondere
Enzym keine anderen C-N-Bindungen aufspaltet, beispielsweise die Bindung zwischen dem L-Valin und X, X
Tabelle Vl
Substratspezifität
und L-Alanin oder L-AIanin und X. Die Wirkung auf
verschiedene Arten von N-Acylpeptiden, die in der Ta
belle VI angegeben ist, zeigt eine sehr interessante Sub
stratspezifität. Diese Ergebnisse wurden bei der Durchführung einer 20 Stunden dauernden Reaktion unter
den Bedingungen erhalten, die nachfolgend unter dem Abschnitt »Untersuchung der Aktivität« beschrieben
35 werden.
Substrat
VaI-X-AIa-X Produkte
Organische
Säuren
L-Valin
IVA-VaI
IVA-VaI-VaI
Acetyl-VaI-X-Ala-X
Isovaleryl-VaI-X-AIa-X III Palmitoyl-Val-X-Ala-X
Benzyl-VaI-X-Ala-X 2-Phenoxypropionyl — Val—X—Ala—X —
In der Tabelle besitzen die Symbole Folgende Bedeutungen:
IVA: Isovaleryl,Ser: L-Serin,Thr: L-Threonin
" VaI-XanstattVaI-X-AIa-X
VaI-X-Ser anstatt VaI-X-AIa-X VaI- X-Ala-Thr anstatt VaI-X-AIa-X
Val-X-Ser-X anstatt VaI-X-AIa-X V +
Der Gruppe I in der Tabelle ist die Empfindlichkeit von N-Isovalerylpeptiden gegenüber dem Enzym zu entnehmen.
IVA-VaI sowie IVA-VaI-VaI, wobei IVA für Isovaleryl steht, werden nicht durch das Enzym gespalten.
Die Hydrolyse erfolgt an den N-Acylpeptiden mit einer längeren Kette als sie IVA-Val—VaI besitzt,
wie beispielsweise IVA-VaI-Val—X. Die Produkte
dieser Reaktion sind IsovaJeriansäure, L-Valin und VaI-X. IVA-Val-Val-X-Ser, wobei Ser für
L-Serin steht,
IVA-Val-Val-X-Ala-X
mit mehr Aminosäureresten als die vorstehend angegebene Verbindung,
IVA-Val-Val-X-Ala-Thr
mit L-Threonin an dem Ende eines Carboxylrestes, wobei Thr für L-Threonin steht, und
IVA-Val-Val-X-Scr-X
mit einem L-Serinrest anstelle von L-Alanin sind jeweils
gegenüber dem Enzym anfällig. In diesen Fällen bestehen die Reaktionsprodukte zusätzlich zu Isovaleriansäure
und L-Valin aus
VaI-X, Val-X-Ser,
VaI-X-AIa-X1VaI-X-AIa-TTIr bzw.
Val-X-Ser-X.
VaI-X-AIa-X1VaI-X-AIa-TTIr bzw.
Val-X-Ser-X.
Die Gruppe II in der Tabelle gibt eine Beziehung zwischen der Art der Acylgruppe und der Empfindlichkeit
bzw. Anfälligkeit wieder. Dieses Enzym ist ebenfalls gegenüber anderen Peptiden als Isovalerylpeptiden aktiv.
Dies bedeutet, daß
10
15
20
Acetyl-Val-Val-X-Ala-X.
Propionyl-Val-Val-X-Ala-X,
Isovaleryl - VaI - Val - X - AIa - X,
n-Caproyl - Val - VaI - X - AIa - X
Propionyl-Val-Val-X-Ala-X,
Isovaleryl - VaI - Val - X - AIa - X,
n-Caproyl - Val - VaI - X - AIa - X
30
35
40
Isocapropyl-VaI-VaI-X-AIa-X
jeweils in organische Säuren, L-Valin und
VaI-X-AIa-X
jeweils in organische Säuren, L-Valin und
VaI-X-AIa-X
gespalten werden. Kein N-Acylpeptid mit einer Acylgruppe
an dem N-Ende des Valins in Nachbarstellung zu dem X, wie beispielsweise N-Acyl—Val—X—AIa-,
ist gegenüber diesem Enzym anfällig, wie der Gruppe IH zu entnehmen ist. Dieses besondere Enzym wirkt auf
die Molekf'le von N-Acylpeptiden der allgemeinen Formel R—VaI-Val—X— zur Gewinnung von Peptiden
(VaI-X-), organischen Säuren und L-Valin ein. Bisher war kein Enzym mit der vorstehend geschilderten
Wirkung und Substratspezifität bekannt.
d)-2 Optimaler pH und pH-Stabilität
Der optimale pH-Wert der enzymatisuhen Reaktion beträgt 7,0.
Die Hydrolysereaktion kann auch bei einem schwäch sauren oder schwach alkalischen pH-Wert erfolgen, wie
aus F i g. 1 hervorgeht. Dieses Enzym ist bei einem pH-Wert zwischen 6 und 9 stabil, wie aus F i g. 2 hervorgeht.
d)-3 Untersuchung der Aktivität
Die enzymatische Aktivität wird in der Weise untersucht,
daß die organische Säure, die aus dem N-Acyl-
45
50
55 peptid freigesetzt wird, gaschromatograph'isch. gemessen
wird
Die Aktivität wird erfindungsgemäß gemäß folgender Methode ermittelt; Eine Reaktionsmischung aus
5 mg/ml IVA-Val-Val-X-Ala-X, 0,05m-Phosphatpuffer, pH 7,0 und Enzym in einem Gesamtvolumen
von 1,0 ml wird bei 37° C während einer Zeitspanne von 30 Minuten inkubiert. Gebildete Isovaleriansäure wird
mit Äther extrahiert und gaschromatographisch mit n-Valeriansäure als Innenstandard untersucht Eine
Aktivitätseinheit entspricht der Bildung von 1 n-Mol Isovaleriansäure pro Minute.
Die Enzymaktivität kann auch in der Weise untersucht werden, daß L-Valin oder VaI-X—Ala—X mit
einem Aminosäure-Autoanalysator gemessen werden oder eine Densitometrie auf einem Dünnschichtchromatogramm,
das mit Ninhydrin behandelt worden ist, durchgeführt wird. Die in Versuch 1 beschriebene
Methode kann ebenfalls angewendet werden.
d)-4 Optimale Tcrnperatui·
Die optimale Temperatur beträgt 63° C.
IVA-Val-Val-X-Ala-X
Die optimale Temperatur beträgt 63° C.
IVA-Val-Val-X-Ala-X
wird mit dem Enzym unter den Bedingungen inkubiert, die vorstehend unter dem Abschnitt »Untersuchung der
Aktivität« beschrieben worden sind, mit der Ausnahme, daß verschiedene Temperaturen eingehalten werden.
Die Ergebnisse gehen aus der F i g. 3 hervor. Der Temperaturbereich zur Erzielung der optimalen Aktivität
beträgt 15 bis 70° C.
d)-5 Wärmestabilität
Das Enzym ist sehr wärmestabil. Nach einer Behandlung bei 80°C während einer Zeitspanne von 10 Minuten
bei einem pH-Wert von 7 sind noch 60% der ursprünglichen Aktivität vorhanden. Bei einem Erhitzen
auf 90° C während einer Zeitspanne von i0 Minuten
gehen 98% der Aktivität verloren. Die F i g. 4 gibt eine Wärmeinaktivierungskurve wieder.
d)-6 Inhibierung und Aktivierung
Die Inhibierung des Enzyms wird in Gegenwart von 2mM o-Phenanthrolin, p-Chlormercuribenzoat,
0-Merkaptoäthanol, Dithiothreit, N-Bromsuccinimid
und HgCb beobachtet. Die Zugabe von Co++ hat eine
Erhöhung der Aktivität um 34% bei 2 mM und 66% bei 1OmM zur Folge, während die Zugabe von Ca++ eine
29%ige Erhöhung der Aktivität bei 10 mM bewirkt. Die
Tabelle VII zeigt <iie Wirkung von verschiedenen Reagentien auf die Aktivität.
TiibeiieVII
Wirkung von verschiedenen Inhibitoren un . Metallionen
61)
Inhibitoren und Metallionen | Konzen | Relative |
tration, | Aktivität | |
mM | ||
Äthylendiamintetraessigsäure | 2 | 30 |
o-Phenanthrolin | 2 | 0 |
p-Chlormercuribenzoat | 2 | 2 |
Monojodessigsäure | 2 | 84 |
Diisopropylphosphorfluoridat | 10 | 100 |
/J-Merkaptoäthanol | -2 | 0 |
Dilhiothreit | 2 | 0 |
NaN3 | 2 | 100 |
Fortsetzung | Konzen | Relative |
Inhibitoren und Metallionen | tration. | Aktivität |
niM | ||
2 | 0 | |
N-Bromsuccinimid | 2 | 43 |
Bleiacetat | 2 | 0 |
Quecksilber(l l)-acetat | Is) | 134 |
Kobaltchlorid | 10 | 166 |
2 | 110 | |
Kalziumchlorid | 10 | 129 |
2 | 66 | |
Zinkchlorid | 10 | 44 |
— | 100 | |
Vergleich (keine Zugabe) | ||
d)-7 Physikochemische Eigenschaften
Eine Scheibengeieiektrophorese ergibt eine einzige
Bande mit einem RnpB-Wert von 0,048 bei einem pH von 9,5 in einem 7,5%igen Acrylamidgel und von 0,232
in einem 5%igen Gel. Eine Gelelektrofokusierung ergibt eine einzige Bande eines isoelektrischen Punktes
bei einem pH-Wert von 4,2. Das Molekulargewicht des Enzyms wird nach der Gelfiltrationsmethode berechnet,
wobei ein Wert von 345 000 ermittelt wird. Der Sedimentationskoeffizient wird zu 14,5 S berechnet. Bei
der Durchführung einer SDS-Gelelektrophorese wird eine einzige Bande beobachtet, deren Molekulargewicht
zu 45 500 berechnet wird. Dies legt das Vorliegen von Untereinheiten nahe.
Wie vorstehend ausgeführt wurde, weist dieses besondere Enzym einige neue und einzigartige Eigenschaften
auf. In erster Linie werden saure Proteaseinhibitoren, wie Pepstatine, restriktiv und spezifisch durch
dieses Enzym hydrolysiert. Ferner weist dieses Enzym, das eine einzige Bande bei der Scheibengelelektrophorese,
der Gelelektrofokusierung sowie beim Ultrazentrifugieren ergibt, sowohl eine Acylase- als auch
Peptidaseaktivität auf. Ferner zeigt es einzigartige Substratspezifität. Nur N-Acyl-valyl-valyl-4-amino-3-hy-
i.- - r „_.u._ii . ι \t—u:„j „« ,-:„,j ηαπηη
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über diesem Enzym empfindlich. N-Acylvalin, N-Acylvalylvalin
und N-Acylvalyl^-amino-S-hydroxy-ö-methylheptanoyl-Verbindungen
werden nicht angegriffen. Die Bindung, die gegenüber diesem Enzym anfällig ist. ist eine Bindung zwischen einer Acylgruppe und
L-Valin sowie eine Bindung zwischen L-Valin und L-Valin.
Eine Bindung zwischen L-Valin und X sowie andere Bindungen werden nicht aufgespalten. Kein
Enzym mit den vorstehend geschilderten Eigenschaften ist bisher gefunden worden. Dieses Enzym eignet sich
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. zur Herstellung des neuen physiologisch aktiven
Peptids sowie seiner N-Acylderivate. Ferner kann das Enzym auch auf andere Verfahren angewendet werden,
beispielsweise auf eine Modifizierung von Antibiotika, Hormonen sowie Enzyminhibitoren sowie zur Herstellung
von neuen physiologisch aktiven Substanzen durch eine Kombination aus enzymatischer Reaktion
und chemischer Synthese.
e) Identifizierung des Hydrolyseproduktes
Das Produkt des enzymatischen Abbaus von
Das Produkt des enzymatischen Abbaus von
R-VaI-VaI-X-AIa-X
ist eine neue Verbindung, wie vorstehend erwähnt
ist eine neue Verbindung, wie vorstehend erwähnt
wurde. Die Identifizierung sowie die Eigenschaften der Verbindung werden nachfolgend angegeben:
Die Verbindung wird in Form von farblosen Kristallen mit einem F. von 171 bis I72°C (verfärbt bei
■i 168°C) und [λ]'-1 = -51.0 (I Gewichts-% in Methanol)
erhalten. Die F i g. 5 zeigt das UV-Spektrum. Das IR-Spektrum geht aus F i g. 6 hervor, wobei die folgenden
Banden beobachtet werden: 3320. 3090, 2955, 1660, 1545, 1470, 1450, 1390, 1300, 1260, 1178, 1080,938,890,
ίο 860. 760 und 650 cm-1. Eine Aminosäureanalyse des
Hydrolysats der Kristalle in 6 n-HCI bei 1050C während
einer Zeitspanne von 15 bis 24 Stunden ergibt L-Valin,
L-Alanin sowie 4-Amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure
in einem Verhältnis von I : I : 1,6 bis 1,9. Es wird
i) keine organische Säure bei Einsatz eines Ätherextraktes
des Hydrolysats auf gaschromatographischem Wege festgestellt. Die Elementaranalyse ergibt folgende
Werte: C = 57.37. H =9.16. N = 11.20 und O = 22.27, woraus sich die Formet
C.4H4(,O;N4
ableitet. Nimmt man an. daß die Verbindung das Hydrolyseprodukt von R-Val-Val-X — AIa-X ist,
dann kann man von folgender Verbindung ausgehen: L-Valyl-4-amino-3-hydroxy-6-methylhepi!anoyl-L-alanyl-4-amino-3hydroxy-6-methylheptansäure.
Das Mas senspektrum einer acetylierten Verbindung des Produktes
jjibt ebenfalls diese Struktur wieder. Daher kann
die Struktur des Produktes der Hydrolyse von
R-VaI-VaI-X-AIa-X,
die durch das vorstehend genannte Enzym bewirki wird, als bestimmt angesehen werden.
Das Produkt ist in Methanol, Äthanol, Pyridin unc Essigsäure löslich, leicht löslich in n-Propanol, n-Butanol,
η-Amylalkohol und Azeton, jedoch unlöslich ir Äther, Äthylacetat und Butylacetat. Es liefert positive
Thionylchlorid-, Hydroxaminsäure/ EKen(I M)-chlorid-Kaliumpermanganat-,
Rydon-Smith- und Ninhydrin· Reaktionen, jedoch negative Ehrlich-, Sakaguchi-Naphthoresorcinsowie
Anisaldehyd/Schwefelsäure
Die folgenden Rf-Werte dieser Verbindung werder bei einer Dünnschichtchromatographie unter Verwen
dung einer Kieselgelplatte festgestellt: 0,57, 0,15 unc 0,23 in Lösungsmittelsystemen aus n-Butanol, Essigsäu
re und Wasser (4:1 : 1, bezogen auf das Volumen) n-Butanol, Butylacetat, Essigsäure und Wasset
(4:1 :1 :1, bezogen auf das Volumen) bzw. wäßri
gern n-Butanol. Das Produkt wandert in Richtung aul die Kathoden als Kation bei der Durchführung einet
Hochspannungspapierelektrophorese bei 3500 V während einer Zeitspanne von 15 Minuten sowie unter Verwendung
einer Pufferlösung aus Ameisensäure, Essigsäure und Wasser (25 : 75 :900, bezogen auf das Volumen).
f) Acylierung
Eine Acylierung des Peptids Val—X—Ala—X, da;
durch Hydrolyse von R-Val-Val-X-Ala-X mii
den verschiedenen Enzymzubereitungen gemäß a) bi! d) erhalten worden ist, wird an der Aminogruppe de!
Valins nach üblichen Methoden durchgeführt
Jedes geeignete Acylierungsmittel, das die in di<
Aminogruppe einzuführende gewünschte Gruppe R besitzt, kann verwendet werden. Geeignete Beispiele
sind Carbonsäurehalogenide, Carbonsäureanhydride oder gemischte Anhydride, Thiocarbonsäuren. Diese
Mittel können jede Gruppe /?', die mit der Aminogruppe
des Peptids verbunden werden soll, aufweisen.
Nachfolgend werden Beispiele für derartige Acylierungsmittel
angegeben: Carbonsäurehalogenide. Carbonsäureanhydride oder gemischte Anhydride, Thiocarbonsäureanaloga.
die eine Acetyl, Propionyl-, Butyryl , l'-ibutyryl-, Valeryl-, Isovaleryl-, Caproyl-, Isocaproyl,
Heptanoyl-, Capryloyl-, Capryl-, Lauroyl-, My-
ristoyl-, Palmitoyl-, Stearoyl-, Arachidoyl-. Oleoyl-,
Linolenoyl-, Oxalyl-, Malonyl-, Benzoyl-, Cinnamoyl-,
Phthaloyl-, Acryloyl-, Phenoxyacetyl- oder Phenoxypropionylgruppe tragen.
Zur Durchführung der Acylierungsreaktion können geeignete Bedingungen der üblichen Methoden eingehalten
werden. Das N-acylierte Peptid wird durch die folgende Reaktion gebildet:
Cl I
Acylierung
H1C CII,
\ /
CH
CH
H;N — IIC — CO-X
(deren Salze oder lister)
(deren Salze oder lister)
Alu—X
Acyl— N — 11C — C O — X — A la — X
Il
Il
Werden Ester des Pepiids zur Durchführung der Reaktion verwendet, dann kann freies N-Acylpeptid
durch Verseifung des veresterten Produktes erhalten werden. Wie bereits erwähnt wurde, sind die auf diese
Weise erhaltenen N-Acylpeptide neue und wertvolle Verbindungen, die verschiedene physiologische Aktivitäten
besitzen. Die Verbindungen lassen sich auf dem Gebiet der Medizin. Biochemie oder dergleichen einsetzen.
g) Antiprotease-Aktiv ität und Toxizität
Als Beispiel für eine der physiologischen Aktivitäten des Peptids sowie von seinen N-Acylderivaten, die erfindungsgemäß
erhalten werden, sei die Antipepsinsowie die Antikathepsin D-Aktivität erwähnt. Diese
Aktivitäten sind ebenso wie die akute Toxizität in der Tabelle VIII zusammengefaßt. Die Aktivitäten (ID50)
werden nach der Methode ermittelt, die vorstehend beschrieben worden ist und in »The Journal of Antibiotics«
25. 689 (1972) geschildert wird. Die Antiprotease-Aktivitäten des Peptids sowie seiner N-Acylderivate
sind extrem hoch. Verwendet man Mäuse zur Bestimmung der Toxizität. so stellt man fest, daß sie sehr
niedrig ist.
iiai unu aKute ι oxizitai
ID5o(mcg/ml) | Kathcpsin D | Akute Toxizität. |
Pepsin | 6,5 | mg/kg |
9,98 | 0,42 | LDn 5000 oder mehr |
0,031 | 0,28 | LD0 4000oder mehr |
0,021 | 0,045 | — |
0,01 | 0,05 | LD0 3000 oder mehr |
0,031 | 0,008 | LD50 1350 |
0,02 | 0,01 | LD50 1500 |
0,02 | 1,1 | LD30 2100 |
0,45 | 0,01 | — |
0,01 | 0,0003 | LD50 1090 |
0,01 | LD50 666 | |
VaI-X-AIa-X
Acetyl -VaI-X-AIa-X
Isobutyryl-Val-X-Ala-X
Isovaleryl - VaI - X - AIa - X
Benzoyl-VaI-X-AIa-X
Phenoxyacetyl—Val—X—AIa-X 2-Phenoxypropionyl—Val—X—Ala—X Palmitoyl-Val-X-Ala-X Pepstatin A Pepstatin B
Acetyl -VaI-X-AIa-X
Isobutyryl-Val-X-Ala-X
Isovaleryl - VaI - X - AIa - X
Benzoyl-VaI-X-AIa-X
Phenoxyacetyl—Val—X—AIa-X 2-Phenoxypropionyl—Val—X—Ala—X Palmitoyl-Val-X-Ala-X Pepstatin A Pepstatin B
Bemerkung: Die akute Toxizität wird in der Weise untersucht, daß die Verbindungen an Mäuse durch abdominale Injektion
verabreicht werden.
Pepstatin und dergleichen sind bekannte physiologisch aktive N-Acylpeptide mit einer außergewöhnlich
niedrigen Löslichkeit in Wasser. Ihre Verwendung als Arzneimittel sowie als Reagens sind aufgrund dieser geringen
Löslichkeit sehr eingeschränkt. Demgegenüber besitzen die N-Acylpeptide gemäß vorliegender Erfindung
eine hohe Löslichkeit in Wasser, so daß sie sich als Arzneimittel und als Reagenzien in hervorragender
Weise eignen. Die Lösiichkeiten in Wasser der bekannten Verbindungen Pepstatin A und B sowie der erfindungsgemäßen
N-Acylpeptide gehen aus der Tabelle IX hervor:
Tabelle IX
Löslichkeit in Wasser
Löslichkeit in Wasser
Peptid und
N-Acylpeptid
N-Acylpeptid
Löslichkeit in
Wasser
(20°C,mcg/ml)
VaI-X-AIa-X.
> 50,000
Acetyl-Val-X-Ala-X > 10,000
Isovaleryl-Val-X-Ala-X
> 5,000
Phenoxyacetyl - VaI - X - AIa - X
> 20,000
Phenoxypropionyl-Val-X-Ala-X
> 15.000
Pepstatin A
Pepstatin B
Pepstatin B
<200
< 100
< 100
Die erfindungsgemäßen N-Acyltetrapeptide besitzen folgende[«P0C-WerteCC=0.5% Methanol)
N-Acetyltetrapeptid -81,8°
N-Propionyltetrapeptid -86,5°
N-Butyryltetrapeptid -85,9°
N-Isobutyryltetrapeptid -87,2°
N-Valeryltetrapeptid -89,2°
N-Isovaleryltetrapeptid -88,6°
N-Caproyltetrapeptid -89,3°
N-Isocaproyltetrapeptid —89,2°
N-Heptanoyltetrapeptid -89,8°
N-Capryloyltetrapeptid —90,0°
N-Capryltetrapeptid -90,3°
N-Lauroyltetrapeptid -90,1°
N-Myristoyltetrapeptid -91,3°
N-Palmitoyltetrapeptid -92,3°
N-Stearoyltetrapeptid -91,8°
N-Arachidoyltetrapeptid -92.5°
N-Oleoyltetrapeptid -92,2'
N-Linolenoyltetrapeptid -92.8°
N-Oxalyltetrapeptid -39,0°
N-Malonyltetrapeptid —42,6"
N-Benzoyltetrapeptid —60.4°
N-Cinnamoyltetrapeptid -76.5°
N-Phthaloyltetrapept'ii -40,3°
IN-Acryloyltetrapeptid -ou.r
N-Phenoxyacelyltetrapeptid -54,0°
N-2-Phenoxypropionyltetrapcptid — 67,8°
Die folgenden Beispiele erläutern Methoden zur Durchführung der Erfindung.
Ein Medium, das aus 1% Pepton. 0.7% Fleischextrakt. 0.5% Glukose und 0,3% NaCl, jeweils bezogen auf das
Gewicht, besteht und einen pH-Wert von 7 besitzt, wird hergestellt. Das Medium (50 ml/500-ml-Kolben) wird
bei 1200C während einer Zeitspanne von 10 Minuten
sterilisier t und mit einer Kultur von Bacillus sphaericus ATCC 14577 beimpft. Nach einer Inkubation auf einem
sich hin- und herbewegenden Schüttler (120UpM) bei 300C während einer Zeitspanne von 48 Stunden werden
durch Zentrifugieren mit 10 000 UpM die Zellen gesammelt und in einem 0,01 m-Phosphatpuffer (pH-Wert
7,0) (ODb\a = 35) suspendiert. Eine Mischung aus 5OmI
der Zellsuspension, 50 ml von 2 mg/ml Isovaleryl-L-valyl-L-valyl-(4-amino-3-hydroxy-6-methylheptanoyl)-L-alanyI-(4-amino-3-hydroxy-6-methylhepta;isäure)
und 0,5 ml Toluol wird bei 37° C während einer Zeitspanne von 24 Stunden inkubierL Die überstehende
Flüssigkeit, die durch Zentrifugieren der inkubierten Mischung nach finer pH-Einstellung auf einen Wert
von 2 mit HCI erhalten wird, wird auf eine mit Dowex®
50 (H+) gefüllte Säule (0=3χ5cm) aufgebracht. Die
Säule wird mit H2O gewaschen. Mit 0,5 η NH4OH
j eluierte aktive Fraktionen werden vereinigt und mit einem gleichen Volumen n-Butanol extrahiert. Die
Chromatographie des Extraktes wird unter Einsatz einer Kieselgelsäule {0—2 χ 30 cm) durchgeführt, wobei
ein Lösungsmittelsystem aus n-Butanol, Essigsäure
id und H2O (4:1 : 1, bezogen auf das Volumen) verwendet
wird. Die aktive Fraktion wird auf eine mit Sephadex LH-20 gefüllte Säule (0 = ! χ 50 cm) zur Durchführung
einer Gelfiltration aufgebracht. Durch Konzentration der aktiven Fraktion aus der Sephadex-Säule werden
> Kristalle erhalten. Eine Umkristallisation aus Methanol liefert 45,3 mg kristalliner L-Va!yl-4-amino-3-hydroxye-methylheptanoyl-L-alanyl^-aminoO-hydroxy-ö-methylheptansäure(Val
—X —Ala —X).
Uiiiei Vei weiiuuiig vuri Eseiieiieiiia Cuii ATCC 11303
_'<> in genau der gleichen Weise wird das gleiche Ausgangsmaterial
hydrolysiert, wobei 36,5 mg eines kristallinen VaI-X-AIa-X erhalten werden.
Bacillus megaterium NRRL B 938(ATCC 13639) wird in einer Weise gezüchtet, die der in Beispiel I beschriebenen
ähnlich ist. Die Zellen werden entfernt.
Zu 200 ml des Brühenfiltrats werden 100 mg n-Ca-
proyl-L-valyl-L valyl-4-amino-3-hydroxy-6-methyl-Ki
heptanoyl-L-alanyl^-aminoO-hydroxy-e-methylheptansäure
gegeben. Die Mischung wird bei 37°C unter leichtem Rühren während einer Zeitspanne von 24
Stunden inkubiert. Nach einer Methode, die der in Beispiel 1 beschriebenen ähnlich ist. werden 42,8 mg eines
Ii kristallinen VaI — X — AIa — X erhalten.
Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wird unter Einsatz von Staphylococcus epidermidis ATCC
155 wiederholt. Man erhält 29 mg eines kristallinen VaI-X-AIa-X.
Rnrillii«: tnhnpririK: ATCP 14577 wirr! in Hpr crlpirhpn
Weise wie in Beispiel 1 gezüchtet, mit der Ausnahme,
daß die Inkubation während einer Zeitspanne von 20
■ti Stunden durchgeführt wird. Die Kultur wird aseptisch in
einer Menge von 5 ml pro 100 ml der Gärbrühe von Pepstatin zugesetzt, das während einer Zeitspanne von
96 Stunden gezüchtet worden ist, und zwar gemäß dem Beispiel der US-PS 37 40 319.
in Die Gärung bei 27°C wird während einer Zeitspanne
von weiteren 35 Stunden fortgesetzt. Nach der gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 1 werden 38,8 mg eines
kristallinen VaI-X—AIa-X von 1 I des Brühenfiltrats
gewonnen.
->-, Verwendet man Brevibacterium ammoniagenes ATCC 68711 in der gleichen Weise, dann erhält man
25,7 mg eines kristallinen VaI- X—Ala—X.
bo Bacillus sphaericus ATCC 14577 wird in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 wachsen gelassen. Nach einem 16stündigen Wachstum wird ein feines· Pulver des
gleichen Ausgangsmaterials, das gemäß Beispiel 1 verwendet worden ist, aseptisch der Kultur zugesetzt
μ vobei eine Endkonzentration von 2 mg/ml eingestellt
wird. Nach einem weiteren Züchten während einer Zeitspanne von 30 Stunden werden 39,5 mg eines
kristallinen Val—X—AIa-X aus 50 mi des Brühen-
filtrats nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode
abgetrennt.
Nach dei gleichen Methode werden unter Einsatz von Microbacterium lacticum ATCC 8180 32 mg eines
kristallinen VaI-X — AIa-X erhalten.
Eine Zellsuspension von Bacillus megaterium NRRL B 938 (ATCC 13639), hergestellt nach der Methode gemäß
Beispiel 1, wird gefriergetrocknet. Zu 50 ml der gleichen Lösung des Ausgangsmaterials, das gemäß
Beispiel 1 verwendet worden ist, werden 0,7 g der gefriergetrockneten Zellzubereitung sowie Wasser zur
Einstellung eines Gesamtvolumens von 100 ml zugesetzt. Der pH wird auf 7,0 eingestellt. Die Mischung
wird bei 370C w ihrend einer Zeitspanne von 24 Sekunden
inkubiert. Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden 45,4 mg eines kristallinen
VaI — X — Aia — X ge wurmen.
Verfährt man in der vorstehend beschriebenen Weise unter Einsatz von Enterobacter aerogenes ATCC 8329.
dann erhält man 30,2 mg eines kristallinen Val-X-Ala-X.
Eine Zellsuspension von Bacillus circulans ATCC 13403 wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode
hergestellt. Die Suspension wird mit einer French-Presse behandelt. Durch Zen'.'ifugieren mit 10 000
L'pM während einer Zeitspanne vor: 20 Minuten erhält man einen zellfreien Extrakt. 30 g Ammoniumsulfat
werden zu 50 ml des Extrakts zugesetzt. Der Niederschlag wird in einer kleinen Menge eines 0,01 m-Phosphatpuffers
(pH 7,2) aufgelöst und gegen den gleichen Puffer dialysiert. Die dialysierte Lösung wird an einer
DÄAÄ-Zellulosesäule (0=3χ30cm), die mit dem
gleichen Puffer ins Gleichgewicht gebracht worden ist. adsorbiert. Die Säule wird mit dem gleichen Puffer gewaschen,
worauf das Enzym mit dem gleichen Puffer, der 0,3 m NaCI enthält, eluiert wird. Eine Mischung aus
50 ml der partiell gereinigten Enzymlösung (OD2so = 25)
- ■- <3- - - ■ --o— —
das gemäß Beispiel 1 verwendet worden ist, wird bei 37°C während einer Zeitspanne von 5 Stunden inkubiert.
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden 49 mg eines kristallinen VaI-X—AIa-X
aus der Reaktionsmischung erhalten.
In ähnlicher Weise werden bei Einsatz von Alcaligenes faecalis ATCC 8750 36 mg eines kristallinen
VaI-X-AIa-X erhalten.
Ein Medium, das aus 1 Teil Weizenkleie und 1 Teil einer 0,2gewichts-%igen Hefeextraktlösung besteht,
wird bei 120° C während einer Zeitspanne von 10 Minuten
sterilisiert und dar.n mit einer Kultur von Bacillus subtilis NRRL B.543 (ATCC 10783) beimpft Das Züchten
wird bei 300C während einer Zeitspanne von 96 Stunden durchgeführt. Das Enzym wird mit einem
Sfachen Volumen eines 0,01 m-Phosphatpuffers mit einem pH-Wert von 7 extrahiert Eine Mischung aus
200 ml des Extrakts und 100 mg eines feinen Pulvers des
gleichen Ausgangsmaterials, das gemäß Beispiel 1 eingesetzt worden ist, wird unter leichtem Rühren bei
37° C während einer Zeitspanne von 20 Stunden inkubiert Unter Einhaltung der in Beispiel 1 beschriebenen
Arbeitsweise liefert die Inkubationsmischung 43,2 mg eines kristallinen VaI- X—Ala—X.
Ein Medium, das 200 ml Kartoffelextraktlösung, 5 g Glukose, 15 g Glyzerin, 30 g Hefeextrakt, 5 g Fleischextrakt,
2 ml Äthanol sowie 20 g CaCCb in einem Gesamtvolumen von 1 I enthält und einen pH-Wert von 7,0
aufweist, wird hergestellt. Das Medium wird in einen Roux-Kolben in einer Tiefe von 5 mm eingefüllt, bei
120°C während einer Zeitspanne von 15 Minuten sterilisiert und mit einer Kultur von Acetobacter rancens
NRRL B 65 (ATCC 7839) beimpft. Das Züchten wird bei 3O0C während einer Zeitspanne von 72 Stunden durchgeführt.
Die Zellen werden anschließend gesammelt. Verwendet man die Zellen in der gleichen Weise wie in
Beispiel 1, dann erhält man 27 mg eines kristallinen Val-X-Ala-X.
cm ivicuiuiii, uas i\j\j mi i\.ai tune
Glukose, I g Hefeextrakt und 20 g Agar in einem Gesamtvolumen
von I I enthält und einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,0 aufweist, wird hergestellt. Das Medium
wird in einen Roux-Kolben in einer Tiefe von 5 mm ein gefüllt, bei 120°C während einer Zeitspanne von 15 Mi-
Γι nuten sterilisiert und mit Xanthomonas campestris
NRRL B 1459 (ATCC 13951) beimpft. Der Kolbeninhalt wird bei 3O0C während einer Zeitspanne von 72 Stunden
inkubiert. Die Zellen werden von der Agarkultur geerntet. Unter Einsatz der Zellen nach der in Beispiel I
κι beschriebenen Arbeitsweise erhält man 37 mg eines
kristallinen Val-X-Ala-X.
Ein Medium mit der in Beispiel 1 angegebenen Zu-
r. sammensetzung, das 2 Gewichts-% Agar enthält, wird hergestellt und in eine Roux-Flasche in einer Tiefe von
5 mm eingefüllt. Das Medium wird bei 120°C während einer Zeitspanne von 10 Minuten sterilisiert und mit
Agrobacterium radiobacter ATCC 4718 beimpft. Nach
4(i einer Inkubation bei 30°C während einer Zeitspanne
von 72 Stunden werden die Zellen von der Agarkultur ahtjpprntpt I Intpr Vpru/ρηΗιιησ Ηργ /ρΙΙρπ u/ργΗρπ narh
der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise r?,5 mg
eines kristallinen VaI-X —Ala —X erhalten.
Unter Verwendung von Aeromonas hydrophila
NRRL B 909 (IAM 1018) nach der in Beispiel 1 be-)0 schriebenen Arbeitsweise ergibt die Hydrolyse 25 mg
eines kristallinen VaI-X—AIa-X.
Unter Einsatz von Protaminobacter ruber NRRL B 1048 (ATCC 8457) liefert die Zersetzung nach der in
Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise 24,9 mg eines kristallinen VAL-X-AIa-X.
bO Unter Verwendung von Microcyclus flavus
ATCC 23276 liefert die Hydrolyse gemäß Beispiel 1 22,5 mg eines kristallinen VAL- X—Ala—X.
Unter Einsatz von Citrobacter freundii ATCC 8090 liefert die Hydrolyse gemäß Beispiel 1 28 mg eines
kristallinen VAL—X—AIa-X.
Ein Medium, das 2% Glukose, 1% Pepton, 0,001% NaCl, 0,05% KH2PO4, 0,05% K2HPO4, 0,02%
MgSO4 · 7 H2O, 0,001% MnSO4 · 5 H2O und 0,001%
FeSO4 · 7 H2O, jeweils bezogen auf das Gewicht
enthält und einen pH-Wert von 6,8 besitzt, wird hergestellt und bei 1200C während einer Zeitspanne von
10 Minuten sterilisiert Das sterilisierte Medium wird aseptisch in einen sterilisierten 500-ml-KoIben bis zu
dem Kolbenhals eingefüllt und mit einer Impfkultur von Clostridium butyricum ATCC 6014, hergestellt durch
Züchten in einem 5gewichtsprozentigen Maismedium, beimpft Der Kolben wird bei 37°C während einer Zeitspanne von 48 Stunden inkubiert Nach der in Bei:
spiel 1 beschriebenen Arbeitsweise unter Einsatz der von de·· Kultur abgeernteten Zellen liefert die
Hydrolyse 32,2 mg eines kristallinen VaI—X—AIa—X.
Ein Medium, das 0,55% Hefeextrakt, 1,25% Pepton,
1,1% Glukose, 1% CH3COONa · 3 H2O, 0,01%
MgSO4 -7 H2O, 0,005% MnSO4 · 5 H2O, 0,0005%
FeSO4 - 7 H20,0,025% KH2PO4,0,025% K2HPO4, 20%
Leberextraktlösung und 0,5% CaCO3, jeweils bezogen auf das Gewicht enthält und einen pH-Wert von 7,0
besitzt wird hergestellt und bei 120°C während einer Zeitspanne von 10 Minuten sterilisiert Das Medium
wird in einen sterilisierten 500-ml-Kolben bis zu dem
Kolbenhals eingefüllt und mit Streptococcus faecalis ATCC 8043 beimpft. Der Kolben wird bei 370C
während einer Zeitspanne von 48 Stunden inkubiert
Nach der in Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise unter Verwendung der von der Kultur abgeernteten
Zellen ergibt die Hydrolyse 17,5 mg eines kristallinen VaI-X-AIa-X.
Unter Verwendung von Leuconostoc mesenteroides NRRL B 1299 (ATCC 11449) nach der in Beispiel 16 beschriebenen Arbeitsweise liefert der Abbau 15,8 mg
eines kristallinen VaI—X — AIa — X.
Unter Verwendung von Lactobacillus brevis ATCC 8287 nach der in Beispiel 16 beschriebenen
Methode liefert der Abbau 15,9 mg eines kristallinen VaI-X-AIa-X.
Unter Einsatz von Propionibacterium shermanii ATCC 13673 nach der in Beispiel 16 beschriebenen
Arbeitsweise liefert die Hydrolyse 14 mg eines kristallinen Val—X—AIa-X.
Ein Medium mit der in Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung wird hergestellt und bei 120°C
während einer Zeitspanne von 10 Minuten sterilisiert. n-Caproyl-L-valyl-L-valyl^-amino-S-hydroxye-methylhcptanoyl-L-alanyl^-aminoO-hydroxy-6-methylheptansäure wird in einer solchen Menge
aseptisch dem Medium zugegeben, daß eine Konzentration von 5 mg/ml eingestellt wird. Das Medium, das
n-Caproyl-Val-Val-X-Ala-X enthält, wird mit
BacillusmegateriumNRRLB938(ATCC13639)beimpft. Das Züchten wird nach der in Beispiel 1 beschriebenen
Arbeitsweise während einer Zeitspanne von 48 Stunden
durchgeführt Die Kulturbrühe wird mit der 5fachen
Wassermenge verdünnt und nach der Einstellung des pH-Wertes auf 2,0 filtriert
Kristallines Val—X—AIa-X wird in einer Menge
von 70,1 mg aus 50 ml des Filtrats nach der in Beispiel 1 beschriebenen Methode erhalten.
ίο Ein Medium, das 03% Glukose, 0,5% Stärke, 0,5%
Sojabohnenmehl, 0,1% KH2PO4 und 0,05%
MgSO4 - 7 H2O, jeweils bezogen auf das Gewicht, enthält wird hergestellt Das Medium (50 mg in einem
500-ml- Kolben) wird bei 1200C während einer Zeit
spanne von 10 Minuten sterilisiert und mit Kabatiella
caulivora ATCC 20439 beimpft. Der Kolben wird auf einem Rotationsschüttler (220 UpM) bei 28° C während
einer Zeitspanne von 72 Stunden inkubiert Die Zellen werden durch Zentrifugieren bei 3000 UpM abgeerntet
und in einem 0,01 m-Phosphatpuffer fOÄio=55)
suspendiert Unier Einsatz der Zeilen wird nach der in
Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise verfahren. Die Hydrolyse liefert 43 mg eines kristallinen
VaI-X-AIa-X.
Fusarium sp. ATCC 20440 wird in ähnlicher Weise wie in Beispiel 21 gezüchtet wobei ein Brühenfiltrat
jo hergestellt wird. Zu 200 ml des Filtrats werden 100 mg
einer feinpulverisierten n-Caproyl-L-valyl-L-valyl-
4-amino-3-hydroxy-6-methylheptanoyI-L-alaπyl-4-amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure gegeben. Die
Reaktionsmischung wird bei 37° C unter leichtem
j> Rühren während einer Zeitspanne von 24 Stunden inkubiert. Nach der in Beispiel 21 beschriebenen
Arbeitsweise werden 44 mg eines kristallinen VaI-X-AIa-X erhalten.
Stemphylium sarcinaeforme ATCC 20442 wird während einer Zeitspanne von 48 Stunden nach der
in Beispiel 22 beschriebenen Methode wachsen ge-
4-> lassen. Die Kultur wird aseptisch einer Pepstatingärbrühe zugesetzt, die während einer Zeitspanne von
96 Stunden gezüchtet worden ist (vgl. die in Beispiel 3 beschriebene Arbeitsweise). Die Zugabe erfolgt in
einem volumetrischen Verhältnis von 1 :5. Die
Gärung wird während einer weiteren Zeitspanne von
35 Stunden bei 28° C fortgesetzt. Von 1 I des Brühenfiltrats des Gärungsverfahrens werden 36 mg
eines kristallinen Val — X—AIa-X nach einer Methode
gewonnen, die der in Beispiel 21 Deschriebenen
v-, ähnlich ist.
Rhizoctonia sp. ATCC 20443 wird während einer Zeitspanne von 48 Stunden nach der in Beispiel 21
beschriebenen Methode gezüchtet. Es wird das gleiche Ausgangsmaterial wie in Beispiel 21 aseptisch der
Kultur zur Einstellung einer Endkonzentration von 2 mg/ml zugesetzt. Das Züchten wird während einer
Zeilspanne von weiteren 48 Stunden fortgesetzt Nach einer Methode, die der in Beispiel 1 beschriebenen
ähnlich ist, werden 30,5 mg eines kristallinen VaI-X-AIa-X aus 50ml des Kulturfiltrats gewonnen.
Eine Zellsuspension von Colletotrichum sp, ATCC 20438, hergestellt nach der in Beispiel 21 beschriebenen
Arbeitsweise, wird gefriergetrocknet Eine Reaktionsmischung, die 1,1 g der gefriergetrockneten Zellen
sowie 50 ml der gleichen Lösung des Ausgangsmaterials wie in Beispiel 1 in einem Gesamtvolumen von 100 ml
enthält und einen pH-Wert von 7 aufweist, wird bei 37° C während einer Zeitspanne von 24 Stunden
inkubiert. Unter Einhaltung einer Arbeitsweise, die der in Beispiel 1 beschriebenen ähnlich ist, werden 43 mg
eines kristallinen Val—X—Ala—X erhalten.
Eine Zellsuspension von Ascochyta phaseolorum ATCC 14728, hergestellt nach der in Beispiel 21 beschriebenen Arbeitsweise, wird mit einer French-Presse
behandelt Ein zellfreier Extrakt wird durch Zentrifugieren mit 10 000 UpM während einer Zeitspanne von
20 Minuten erhalten. Nach der in Beispiel 16 beschriebenen Arbeitsweise unter Verwendung des
zeUfreien Extrakts iiefert der Abbau 50,8 mg eines kristallinen VaI—X—AIa—X.
Ein Medium, das aus 1 Teil Weizenkleie und 1 Teil einer 0,2gewichtsprozentigen Hefeextraktlösung besteht, wird hergestellt und bei 120° C während einer
Zeitspanne von 10 Minuten sterilisiert. Das Medium wird mit Kabatiella caulivora ATCC 20439 beimpft und
bei 28° C während einer Zeitspanne von 120 Stunden inkubiert. Das Enzym wird mit dem 5fachen Volumen
eines 0,01 m-Phosphatpuffers mit einem pH-Wert von 7 extrahiert. Das gleiche Substrat, das gemäß Beispiel 1
verwendet worden ist, wird unter leichtem Rühren bei 37° C während einer Zeitspanne von 20 Stunden
inkubiert. Unter Einhaltung einer Arbeitsweise, die der in Beispiel 1 beschriebenen ähnlich ist werden 45 mg
eines kristallinen VaI-X—Ala—X aus der !nkubationsmischung gewonnen.
Ein Medium, das 0,5% Glukose, 0,7% Fleischextrakt, 1% Pepton und 03% NaCI, jeweils bezogen auf das
Gewicht, enthält und einen pH-Wert von 7 besitzt, wird hergestellt. Das Medium (101) wird in ein 20-l-Gärgefäß
eingefüllt und bei 120° C während einer Zeitspanne von
10 Minuten sterilisiert Zur Herstellung einer Impfkultur werden 50 ml des gleichen Mediums in einen
500-ml-Kolben eingefüllt und mit Bacillus circulans
ATCC 13403 beimpft. Der Kolben wird auf einem sich hin- und herbewegenden Schüttler (120 UpM) bei 30cC
während einer Zeitspanne von 24 Stunden inkubiert. Dem Gärungsgefäß werden 100 ml der Impfkultur
zugesetzt, worauf das Züchten durch Rühren mit 300UpM sowie unter Belüftung (5 l/Minute) bei 30° C
während einer Zeitspanne von 48 Stunden durchgeführt wird. Toluol wird der Kulturbrühe bei einem pH-Wert
von 7,0 zur Einstellung einer Endkonzentration von 2 Volumen-% zugesetzt. Die Mischung wird unter
leichtem Rühren bei 30° C während einer Zeitspanne von weiteren 2 Stunden inkubiert und anschließend
filtriert. Die Enzymaktivität des klaren Filtrats (8,7 1) beträgt 0,8 Einheiten/ml. Dem Filtrat werden 5,3 kg
(NH4^SO4 unter Kühlen und Rühren zur Gewinnung
eines Niederschlags zugesetzt. Eine Hälfte des Niederschlags wird gefriergetrocknet. Die Aktivität des
gefriergetrockneten Pulvers (5,45 g) beträgt 520 Einheiten/g, Die andere Hälfte des Niederschlags wird in
11 Wasser aufgelöst und gegenüber Ammoniumsulfat dialysiert und anschließend gefriergetrocknet Eine
rche Enzymzubereitung wird in einer Menge von 3,78 g mit einer Aktivität von 625 Einheiten/g erhalten.
Die Ausbeuten betragen 81,4% bzw. 67,8%.
B e i s ρ i e 1 29
ίο Eine Reaktionsmischung, die 100 mg Isovaleryl-L-
valyl-L-valyM-amino-S-hydroxy-e-methylheptanoyl-
250 Einheiten eines gereinigten Enzyms, hergestellt
nach der in Beispiel 17 beschriebenen Arbeitsweise,
sowie einen 0,05 m-Phosphatpuffer mit einem pH-Wert
von 7,2 in einem Gesamtvolumen von 100 ml enthält, wird bei 37°C während einer Zeitspanr·? von
20 Stunden inkubiert. Unter Einhaltung einer Arbeitsweise, die der in Beispiel 1 beschriebenen ähnlich ist
erhält man 61,8 mg eines kristallinen VaI—X—AIa—X.
Zu 51mg L-VaI-X-L-AIa-X, gelöst in 15 ml H2O bei einem pH-Wert von 8,5, wird ImI
Acetylchlorid tropfenweise unter Rühren bei Zimmertemperatur zugesetzt, wobei der pH-Wert der Reaktionsmischung auf 8,5 unter Einsatz von 1 n-NaOH
sowie unter Verwendung eines den pH-Wert steuernden Geräts gehalten wird. Nachdem die Reak
tion beendet ist wird der pH-Wert auf 1,8 unter
Verwendung von 6 n-HCl eingestellt Die erhaltene Lösung wird mit 4x5ml n-Butanol extrahiert. Die
Butanolschicht wird mit 3 ml Wasser dreimal gewaschen und dann eingedampft. Der erhaltene Rück-
J5 stand wird in 0,5 ml Methanol aufgelöst, worauf 30 ml
HjO zugesetzt werden.
Die Lösung wird durch eine mit Dowex (50 χ 8) ge-'üllte Säule (50 bis 100 mesh, H+, 10 ml) geschickt Die
Säule wird dann mit 20 ml H2O gewaschen. Der Ablauf
und das Waschwasser werden gesammelt, vereinigt und eingedampft Nach dem Trocknen erhält man 45 mg
eines weißen Pulvers, bei dem es sich um N —Acetyl—Val—X—Ala—X handelt. Die Ausbeute
beträgt 81%.
Berechnet: C 57,33, H 8,88, N 10,29, 0 23,50;
gefunden: C 57,29, H 8,91. N 10,05, 0 23,83.
Unter Einhaltung einer Arbeitsweise, die der in Beispiel 30 beschriebenen ähnlich ist, wobei Isobutyrylchlorid verwendet wird, liefert die Acylierung von
50 mg Val —X—AIa-X 32 mg eines weißen Pulvers
aus N — Isobutyryl—Val —X—AIa-X in einer 50%igen
Ausbeute.
Berechnet: C 58,72, H 9,15, N 9,78, O 2235;
gefunden: C 58,95, H 9,16. N 9,56, O 22,12.
32
Unter Einhaltung einer Arbeitsweise, die der in Beispiel 30 beschriebenen ähnlich ist, wobei Isovalerylchlorid eingesetzt wird, Iiefert die Acylierung von 50 mg
Val —X —AIa-X 28 mg eines weißen Pulvers, bei dem
es sich um N — Isovaleryl —Val —X —AIa- handelt, das
in einer 48%igen Ausbeute erhalten wird.
20
Zu 50 mg Val—X—Ala—X, suspendiert in 3 ml
Dioxan, werden 42,9 mg Phenoxyessigsäureanhydrid, gelöst in 3 ml Dioxan, tropfenweise unter Rühren bei
Zimmertemperatur zugesetzt Die Lösung wird über Nacht gerührt, worauf 10 ml H2O zugesetzt werden.
Dioxan wird durch Eindampfen entfernt Die erhaltene Lösung wird mit Benzol zweimal gewaschen und mit
Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatschicht wird eingedampft, worauf der Rückstand in einem kleinen
Volumen Methanol aufgelöst wird. Eine Gelfiltration mit einer Sephadex® LK-20-Sätie liefert 22 mg eines
weißen Pulvers, bei dem es. sich um N—Phenoxyacetyl —Val —X—AIa-Xhandelt(. iusbeute44%).
Zu 50 mg VaI-X-AIa-X, gelöst in 4 ml H2O (pH-Wert
8,5) werden 20,2 mg 2-Phenoxypropionylchlorid, gelöst in 1 ml Azeton, tropfenweise bei
Zimmertemperatur unter Rühren zugesetzt, wobei der pH-Wert auf 8,5 unter Verwendung von 1 n-NaOH
sowie unter Einsatz eines den pH-Wert konstant haltenden Gerätes gehalten wird. Die Lösung wird
während einer Zeitspanne von 1 Stunde bei Zimmertemperatur gerührt und eingedampft. Der Rückstand
wird mit einem Volumen Methanol extrahiert. Eine Sephadex® LH-20-Gelfiltration liefert 49 mg N-2-Phenoxypropionyl
— Val — X—Ala—X in Form eines w
weißen Pulvers in 75%iger Ausbeute.
Unter Einhaltung einer Methode, die der Methode « gemäß Beispiel 35 ähnlich ist, wobei Oxalylchlorid
verwendet wird, liefert die Acylierung von 50 mg VaI-X-AIa-X 39 mg N-Oxalyl-Val-X-Ala-X
in einer 68%igen Ausbeute.
Unter Einhaltung einer Methode, die der in Beispiel 35 beschriebenen ähnlich ist, wobei Malonylchlorid verwendet
wird, liefert die Acylierung von 50 mg Val-X-Ala-X25,l mg
N-Malonyl- VaI-X- AIa-X
in einer 43%igen Ausbeute.
in einer 43%igen Ausbeute.
b0
Zu 100 mg Val—X-AIa-X, gelöst in 5 ml Methanol,
werden 54,2 mg Benzoesäureanhydrid tropfenweise unter Rühren und Kühlen in einem Eisbad zugesetzt
Die Lösung wird über Nacht bei 5 bis 7° C gerührt, worauf 5 ml H2O zugesetzt werden. Nach einem
Eindampfen zur Entfernung des Methanols wird die erhaltene Lösung mit Äther extrahiert Dabei erhält man
einen weißen Niederschlag zwischen der Äther- und der Wasserschicht Der Niederschlag wird gesammelt
und getrocknet Der Rückstand wird mit Äther gewaschen und in einem kleinen Volumen Methanol
aufgelöst Dann wird die Lösung auf eine mit Sephadex® LH-20 in Methanol gepackte Säule
(0 = 1,5 χ 80 cm) aufgegeben. Der Ablauf wird gesammelt
und eingedampft Dabei erhält man 32 mg N—Benzoyl—Val—X—Ala—X in Form eines weißen
Pulvers in einer Ausbeute von 32%.
Unter Einhaltung einer Arbeitsweise, die der in Beispiel 35 beschriebenen ähnlich ist, wobei
Palmitoylchlorid eingesetzt wird, liefert die Acylierung von 50 mg Val—X—AIa-X 57,5 mg
N-PEÜmitoyl—Val—X—AIa-X in einer 78%igen Ausbeute.
Eine Rückflußbehandlung von 100 mg Val-X-Ala-X, gelöst in 10 ml HCl/Methanol, bei
6O0C während einer Zeitspanne von 2 Stunden sowie ein Eindampfen der Mischung liefert den Methylester
von Val—X—Ala—X. Der Ester (Rückstand) wird in
10 ml Methanol aufgelöst und mit Triäthylamin neutralisiert
Der Lösung wird die 5fache Molmenge an Essigsäureanhydrid tropfenweise unter Rühren zugesetzt
Die Reaktion wird unter Rühren über Nacht fortgesetzt und durch Dünnschichtchromatographie sowie unter
Anwendung der Ninhydrinreaktion überwacht Die erhaltene Mischung wird eingedampft Der Rückstand
wird in 5 ml H2O aufgelöst und dann mit 3 χ 5 ml
Äthylacetat extrahiert Die organische Schicht wird eingedampft Dabei wird der Methylester von
N—Acetyl—Val—X—AIa-X erhalten. Das Material
wird in 3 ml Metharol aufgelöst, worauf 3 ml einer 1 n-NaOH-Lösung
zugesetzt werden. Die Verseifung des Esters erfolgt durch Rückflußbehandlung der Mischung
bei 6O0C während einer Zeitspanne von 3 Stunden. Die
erhaltene Lösung wird mit HCl neutralisiert Eine Gelfiltration unter Verwendung von Sephadex® LH-20
ergibt 70,4 mg N—Acetyl—VaI-X—Ala—X in Form
eines weißen Pulvers in einer 65%igen Ausbeute.
Das erfindungsgemäße Peptid Val—X—AIa-X
sowie seine N-Acylderivate besitzen eine geringe Toxizität. Mäuse, Hunde, Ratten und Kaninchen tolerieren
eine orale Verabreichung von mehr als 2000 mg/kg der Verbindungen. Die LD50 der Verbindungen
gegenüber Tieren gehen aus der Tabelle VIII hervor (intraperitoneale Injektionen). Eine tägliche
orale Verabreichung von 250 mg/kg einer jeden der Verbindungen an Ratten während einer Zeitspanne von
90 Tagen hat keine Toxizität zur Folge. Die Ratten wachsen mit der normalen Wachstumsgeschwindigkeit.
Vor der Auffindung von Pepstatin gemäß den US-PS 37 40 319 und 38 40 516 sowie der analogen Verbindungen
gemäß vorliegender Erfindung war kein starker Pepsininhibitor bekannt. Wenn auch Polysaccharid-Schwefelsäureester
dafür bekannt sind, daß sie Pepsin inhibieren, so ist ihre Wirkung sehr gering, wobei
außerdem die Blutkoagulierung inhibiert wird. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind starke Pepsininhibitoren,
wie anhand der 50%igen Inhibierungskonzentration, die weiter oben geschildert worden ist,
hervorgeht, wobei die Verbindungen keine Wirkung auf die Blutkoagulierung ausüben. Die starke Pepsininhibierende
Wirkung zeigt an, daß diese Verbindungen wirksam zur Bekämpfung von Magengeschwüren sind. Dies
wurde durch klinische Untersuchungen, wie sie in den US-PS 37 40 319 und 3840 516 beschrieben werden,
bestätigt
Magengeschwüre von. Ratten, die nach der Methode erzeugt werden, welche von Takagi et al. in »Japanese
Journal of Pharmacology«, 18, 9-19 ρ, 1968 beschrieben wird, wobei männliche Ratten in einen Käfig
während einer Zeitspanne von 22 Stunden bei einer Temperatur von 23°C eingesperrt werden, können
durch die Verbindungen therapeutisch behandelt werden, wobei die Ratten auch durch diese
Verbindungen geschützt werden. 50 mg/kg Pepstatin sowie die erfindungsgemäßen Verbindungen werden
oral 30 Minuten vor dem Streß verabreicht Die Ratten werden 48 Stunden nach dem Streß getötet. Das
Heilungsverhältnis der Magengeschwüre beträgt 60 bis
75%. Beträgt die Dosis 10 mg/kg, dann beträgt der Prozentsatz der Inhibierung der Geschwüre 50 bis 60%.
50 bis 200 mg/kg der Verbindung werden sofort nach
Inhibrierung einer Geschwürbildung: dem Streß sowie einmal täglich während einer
Zeitspanne von 4 Tagen verabreicht, worauf die Ratten getötet werden. Die schnelle Heilung von Geschwüren
ist im Falle von Ratten festzustellen, die mit Pepstatin sowie den analogen Verbindungen behandelt worden
sind.
Die folgende Tabelle X zeigt, daß die erfindungsgemäßen
N-Acylpeptide praktisch die gleiche stark schützende und heilende Wirkung gegenüber Rattenmagengeschwüren
ausüben wie das bekannte Pepstatin.
N-Acylpeptid
Dosis | Anzahl der | Hemmung einer |
Ratten | Geschwürbildung*) | |
(mg/kg) (P-Q-) |
(mittlerer Wert, Vo) | |
50 | 10 | 61 |
!0 | 5 | 55 |
50 | 5 | 72 |
10 | 5 | 57 |
50 | 5 | 65 |
10 | 5 | 58 |
50 | 5 | 75 |
10 | 5 | 51 |
50 | 5 | 77 |
10 | 5 | 61 |
50 | 5 | 68 |
10 | 5 | 60 |
50 | 5 | 77 |
10 | 5 | 58 |
— | 10 | (0) |
Acetyl-Val-X-AIa-X
Isobutyl-Val-X-Ala-X
Isovaleryl-Val-X-Ala-X
Benzoyl-Val-X- AIa-X
Phenoxyacetyl—VaI—X—AIa—X
Phenoxypropionyl—VaI—X—Ala—X
Pepstatin A
Isobutyl-Val-X-Ala-X
Isovaleryl-Val-X-Ala-X
Benzoyl-Val-X- AIa-X
Phenoxyacetyl—VaI—X—AIa—X
Phenoxypropionyl—VaI—X—Ala—X
Pepstatin A
Vergleich
*) Die schützende und heilende Wirkung gegenüber Magengeschwüren läßt sich anhand der folgenden
Formel berechnen, die auf der Geschwürfläche basiert, die sich auf dem Magen der Ratte gebildet
hat:
schützende und
heilende Wirkung
(in %) gegenüber
Magengeschwür
heilende Wirkung
(in %) gegenüber
Magengeschwür
A-B
x 100
A =* Geschwürfläche der Vergleichsratte (ohne verabreichten Wirkstoff).
B = Geschwürfläche der Ratte, an die der Wirkstoff verabreicht worden ist.
Eine Wirkung gegenüber Magengeschwüren von Ratten, die durch ein Abschnüren des Magenausgangs
erzeugt werden, kann ebenfalls nachgewiesen werden. Das von Watanabe und Kasuya in »Chemical Pharmaceutical
Bulletin«, 11, 1282, 1963 beschriebene Verfahren wird angewendet. In Ratten, denen 2 bis 10 mg/kg
oder größere Dosen 30 Minuten sowie 14 Stunden nach dem Zuschnürer, des Magenausgangs verabreicht
worden sind, werden keine Geschwüre festgestellt. Die 50%ige Inhibierungsdosis beträgt 0,5 bis 3 mg/kg.
Die Pepsinaktivität im Magensaft liegt bei weniger als 10% derjeniger der Vergleichsprobe oder ist nicht
feststellbar. Die erfindungsgemäßen Verbindungen üben daher eine ausgeprägt schützende und heilende
Wiri.ur.g gegenüber Magengeschwüren von Ratten aus.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche:
.Tetrapeptid der Formel:
VaI-X — AIa-Xworin sich VaI von L-Valin, X von 4-Amino-3-hydroxy-6-methylheptansäure und AIa von L-Alanin ableiten, sowie dessen N-Acyl-Derivate der allgemeinen Formel:R' — Val — X —AIa-Xworin R' Acetyl, Propionyl, Butyryl, Isobutyryl, Valeryl, Isovaleryl, Caproyl, Isocaproyl, Heptanoyl, Capryloyl, Capryl, Lauroyl, Myristoyl, Palmitoyl, Stearoyl, Arachidoyl, Oleoyl, Linolenoyl, Oxa.'yh Malonyl, Benroyl, Cinnamoyl, Phthaloyl, Acryloyl, Phenoxyacetyioder Phenoxypropionyl bedeutet. - 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein N-Acylpentapeptid der allgemeinen Formel:R — VaI- VaI- X— Ala — X(ΠΙ)worin R eine Acylgruppe oder Halogenacylgruppe mit jeweils 2 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeutet und VaI, X und AIa die in Anspruch 1 angegebenen Bedeutungen haben, an einem Enzym hydrolysiert, das von Bacillus megaterium NuÄL B 938 (ATCC 13639), Bac. circulars ATCC 13403, Bac. sphaericus ATCC 14577, Bac. cereus ATCC ^34, Bac. subtilis NRRL B 543 (ATCC 10783), Clostridium butyricum ATCC 6014, Pseudomonas segnis ATCC 4358, Xanthomonas campestris NRRL B 1459 (ATCC 13951), Acetobacter rancens NRRL B 65 (ATCC 7839), Aeromonas hydrophila NRRL B 909, Protaminobacter ruber NRRL B 1048 (AZCC 8457), Microcyclus flavus ATCC 23276, Agrobacterium radiobacter ATCC 4718, Alcaligenes faecalis ATCC 8750, Escherichia coli ATCC 11303, Citrobacter freundii ATCC 8090, Micrococcus rubens ATCC 186, Staphylococcus epidermis ATCC 155, Sarcina lutea ATCC 9341, Brevibacterium ammoniagenes ATCC 6871, Streptococcus faecalis ATCC 8043, Leuconostoc mesenteroides NRRL B 1299 (ATCC 11449), Lactobacillus brevis ATCC 8287, Propionibacterium shermanii ATCC 13673, Corynebacterium equi ATCC 6939, iMicrobacterium lacticum ATCC 8180, Cellulomonas fimi ATCC 8183, Arthrobacter ureafaciens ATCC 7562, Macrophomina phaseole ATCC 20441, Ascochyta phaseolorum ATCC 14728, Cclletotrichum sp. ATCC 20438, Kabatiella caulivora ATCC 20439, Stemphylium sarcinae forme ATCC 20442, Rhizoctonia sp. ATCC 20443 und Fusarium sp. ATCC 20440 erzeugt worden ist, und das Tetrapeptid gegebenenfalls in an sich bekannter Weise in ein N-Acyl-Derivat gemäß Anspruch 1 überführt.Es ist bekannt, daß bestimmte Peptide physiologische Aktivitäten aufweisen. Insbesondere N-terminale-Acylpcptide, zeigen eine interessante Aktivität. Von sauren Proteasen wurde beispielsweise berichtet, daß sie in spezifischer Weise durch N-Acylpeptide, d.h. Pepstatine, der allgemeinen Formel:
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