DE250196C

DE250196C -

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Publication number: DE250196C
Application number: DENDAT250196D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- te 250196 KLASSE 75 ö. GRUPPE

in CÖLN-NIPPES.

Den Gegenstand des vorliegenden Patentes bildet ein Verfahren zum^ Bemustern von Flächen mittels der bekannten Abdruckpapiere. Diese sind hauptsächlich für die Herstellung von Holz-, Marmornachbildung u. dgl. bekannt und bestehen aus Papier, auf das das Muster mit einer in Wasser löslichen Farbe, beispielsweise Gummifarben, seifenhaltigen Farben u. dgl., gedruckt ist. Diese Papiere geben im Gegensatz zu den Abziehbildern, bei denen eine unlösliche Bildschicht durch Auflösen einer Gummischicht vom Papier abgelöst und ganz übertragen wird, das Farbmuster nach Art eines Hektographen mehrmals ab, beispielsweise, drei- bis viermal. Diese Abdruckpapiere werden bisher derart zur Herstellung der Muster benutzt, daß die zu musternde Fläche gleichmäßig mit Wasser angefeuchtet, das Papier nach Anfeuchtung seiner Rückseite aufgelegt, angebürstet und darauf abgezogen wird. Bei dieser Arbeitsweise ergibt sich in der Praxis eine sehr große Schwierigkeit, insofern, als es unter Umständen sehr schwierig ist, die Unterlage, da es sich um mit öl vorgestrichene Flächen handelt, gleichmäßig zu befeuchten. Die wasserabstoßende Eigenschaft des ölanstrichs begünstigt eine Tropfenansammlung an einzelnen Stellen. Wenn man sich die Mühe macht, durch Schleifen eine gleichmäßig zu befeuchtende Oberfläche herzustellen, so bleiben doch die gleichen Schwierigkeiten bestehen, z. B. auf zugigen Neubauten oder bei warmem Wetter, daß einzelne Stellen der zu dekorierenden Fläche schon zu weit getrocknet sind, ehe das Papier aufgebracht wird usw.

Die Folge einer solchen ungleichmäßigen Befeuchtung der zu behandelnden Flächen ist ein ungleichmäßiges Abgeben des Masermusters an die Fläche, indem an den nassen Flächen viel, an den schon weiter getrockneten Stellen wenig Farbe vom Papier abgegeben wird. Zudem neigen einzelne Papiere, besonders die mit seifenartigen Produkten gedruckten Abziehpapiere an sich zu einer ungleichmäßigen Farbenabgabe an eine gewässerte Fläche.

Die Erfinderin hat nun gefunden, daß man gute Abdrücke dadurch erzielen kann, daß man die zu behandelnde Fläche nicht mit Wasser, sondern mit Lack oder einer Mischung von Leinöl in Terpentin oder einem anderen ähnlichen flüchtigen Mittel überzieht. Das Verfahren gestaltet sich also in der Praxis folgendermaßen:

Die zu verzierende Fläche wird zunächst mit beispielsweise einem Gemisch von Terpentinöl und Leinöl gleichmäßig in ganz dünner Schicht überfahren. Das Abdruckpapier wird in üblicher Weise von der Rückseite mit Wasser angefeuchtet, auf die zu dekorierende, mit der Leinöllösung vorbehandelte Fläche in bekannter Weise aufgelegt, aufgebürstet, und kann dann in kurzer Zeit abgezogen werden. Bei dieser Arbeitsweise ist dann die Abgabe der Farbe an die Fläche in ganzem Umfange durchaus gleichmäßig, und es können irgend-

weiche Üngleichmäßigkeiten durch ungleiches Eintrocknen infolge der chemischen Eigenschaften der Überzuglösung nicht eintreten.

Es ist bekannt bei den alten Abziehbildern, bei denen eine wasserunlösliche Bildschicht durch eine Gummischicht mit dem Papier verbunden und beim nassen Abziehen von dieser Papierschicht vollkommen getrennt war, das Abziehen auf Lackflächen zu bewirken. Hierbei handelt es sich aber um eine völlig andere Klasse von Abziehbildern. Die hier in Frage kommenden Abdruckpapiere sind ausschließlich solche, welche nach Art einer Hektographenfläche die Farbe abgeben, so daß sie zu mehreren Abzügen gebraucht werden können.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zum Bemustern von Flächen mittels Abdruckpapieren, dadurch gekennzeichnet, daß die zu dekorierende Fläche an Stelle mit Wasser mit einer Lösung von Lacken oder Ölen in leicht flüchtigen Lösungsmitteln dünn überzogen wird, bevor das in üblicher Weise von der Rückseite her mit Wasser angefeuchtete Abdruckpapier auf die Fläche aufgebracht wird.