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Vorrichtung zum Abtrennen des Fleisches von härteren Teilen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen des Fleisches von härteren Teilen von geschlachteten
Tieren durch Pressen dieser Teile mit Fleisch in einer Presse, welche AbSlußöffnungen
aus dem Preßraum für das durch das Pressen in pastenartigen Zustand übergeführte
Fleisch hat, und eine verschließbare oeffnung zum Entfernen der nach dem Pressen
in dem Preßraum zurückbleibenden harten Teile.
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Derartige Vorrichtungen sind bekannt, z B. aus der deutschen Patentschrift
1 066 902. Dabei handelt es sich um das Entbeinen von Fleisch, u.a. von Geflügel,
dadurch daß dies unter Druck gebracht wird. Beim Pressen strömt das Fleisch durch
Öffnungen in der zylindrischen Wand des Preßraums ab. Die überbleibenden Knochen
können danach von einem Stempel als ein Suchen aus dem Preßraum gedrückt werden,
indem sie z.B. durch eine ganz geöffnet Stirnfläche des Preßraums bewegt werden.
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Die Erfindung beabsichtigt, derartige Vorrichtungen zu verbessern
und eine Vorrichtung der obengegebenen Art mit möglichst wenig bewegenden Naschinenteilen
anzugeben, bei der die nach dem Auspressen des Fleisches zurückbleibenden harten
Teile, wie Knochen, leicht aus dem Preßraum entfernt werden können, und bei der
eine möglichst geringe Gefahr von Verstopfung und Verlust von Fleisch dadurch besteht,
daß dies zusammen mit den harten Teilen die Vorrichtung verlassen kann.
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Dies wird durch eine Vorrichtung der eingangs enrähnten Art erreicht,-
die erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß die verschließbare Öffnung für
das Entfernen der harten Teile von einer verschließbaren Öffnung in der Stirnfläche
der Presse gebildet wird, welche der Fläche gegenüberliegt, durch die der Pressestempel
beim Weiterbewegen nach dem Pressen diese harten Teile durch diese geöffnete Offnung
in der Stirnfläche auspressen kann, und daß zum Öffnen und Verschließen dieser Öffnung
ein passend zwischen zwei in Verlängerung zueinander liegenden Teilen quer zu der
Öffnung beweglicher Abschlußschieber vorgesehen ist.
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Der gleiche Preßstempel, der das Fleisch auspreßt, kann dann nach
dem Öffnen des Abschlußschiebers die harten Teile auspressen. Der Abschlußschieber
ist leicht betätig -bar
und kann sehr dicht an dem Preßraum angeonDlet
werden, so daß wenig Restraum verbleibt. Das Gehäuse des Schiebers kann in konstruktiv
einfacher Weise bei günstiger Weiterleitung der eintretenden großen Kräfte mit dem
Preßzylinder zusammengebaut werden.
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In einer älteren Anmeldung des Anmelders (Niederlande: 74.05531) wurde
bereits ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entfernen von Fleischresten von Knochen
aus schon entbeintem Fleisch angegeben, bei der in einigem Abstand außerhalb eines
Preßzylinders ein Abschlußhahn in einer weiten Abfuhrleitung für die Knochen angeordnet
ist, und auch mit dem gleichen Preßstempel die Knochen daraus abgeführt werden können.
Die weiteren genannten Vorteile des Anmeldungsgegenstandes werden aber nicht erreicht.
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Es sind hierbei schlitzartige Abflußöffnungen für das Fleisch an beiden
Stirnenden des Preßzylinders in Form von Umfangsschlitzen vorgesehen, welche gegebenenfalls
unterbrochen sind. An der Eintrittsseite des Preßstempels in den Preßraum wird dieser
Umfangsschlitz von dem passierenden Preßstempel teilweise gereinigt, d.h., daß dieser
Stempel einen Teil der Knochensplitter, welche sich dort anhäufen können, bis in
den Preßraum wegschiebt. An der entgegengesetzten Seite gibt es diese reinigende
Wirkung selbstverständlich nicht.
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Die Erfindung beabsichtigt, eine Vorrichtung der obengenannten Art
weiter zu verbessern. Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß
die Öffnung für das Entfernen der harten Teile fließend von der Umfangswand des
Preßraums über einen hauptsächlich konisch enger werdenden Teil in die Öffnung des
Abschlußschiebers übergeht, wobei eine oder mehrere sich in Umfangsrichtung erstreckende
Abflußöffnungen für das Fleisch in dem genannten konischen tibergangsteil angeordnet
sind.
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Vorzugsweise wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß wenigstens eine
Abflußöffnung für das Fleisch durch ein Profil eines separaten Ringkörpers in einer
hauptsächlich senkrecht zur Achse des Ringkörpers liegenden Grenzfläche, in der
der Ringkörper mit einem benachbarten Ringkörper in Berührung ist, gebildet wird,
daß die Ringkörper fließend ineinander übergehende, sich zur Öffnung für die harten
Teile verjüUgende innere Mittelöffnungen haben, und daß diese Ringe nur vom Abschlußschieberkörper
in ihrer Bewegung in der Preßrichtung begrenzt werden. Der Preßdruck drückt dann
die Ringe sowohl aufeinander wie auch auf den Körper des Abschlußschiebers, so daß
beim Abschließen und beim Pressen eine sehr gute Dichtung gewährleistet ist. Ist
das Auspressen des Fleisches beendet und soll weiter gepreßt werden, um die harten
Teile zu entfernen, so kann man kurz warten bis der Druck abgefallen ist oder den
Preßstempel etwas zuruckziehen, so daß der Druck der Ringe auf den Abschlußschieber
ganz oder zum größten Teil wegfällt und dann kanndieser Schieber leicht geöffnet
werden, weil dann die gesonderten Ringe nicht mehr stark auf den Schieber drücken.
Ist der Schieber geöffnet, so kann der weitere Anpreßdruck die Ringe wieder auf
den Schieber drücken, um eine gute Dichtung zu gewährleisten.
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Im folgenden wird die Erfindung näher anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen
axialen Schnitt durch eine nach der Erfindung hergestellte Vorrichtung, Fig. 2 eine
Ansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 von links in Fig. 1 gesehen, und
Fig.
3 eine Ansicht eines der gesonderten Ringe gesehen aus der Sicht der Linie zwischen
den Pfeilen III-III in Fig. 1.
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Ein waagerechter Preßzylinder 1 schließt an einen Füllraum 30 an,
welcher von einem Deckel 2 verschlossen werden kann. Ein Tauchkolben 3 wird von
einem nicht dargestellten, rechts in Fig. 1 angeordneten Antriebsmotor, wie einem
pneumatischen oder hydraulischen Zylinder, angetrieben und kann durch den Füllraum
30 nach links bis in den Preßraum innerhalb des Preßzylinders 1 und wieder zurück
bewegt werden.Zwischen dem Preßzylinder 1 und dem Tauchkolben 3 gibt es einen geringen
freien Umfangsraum.
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Der Tauchkolben 3 passiert im Gleitsitz einen Ring 4 am Kopfende des
Preßzylinders. Dieser Ring ist auf der Stirnfläche des Preßzylinders zusammen mit
einem Endring 5 des Füllraums 30 unter Zwischenklemmung eines elastischen Dichtringes
6 befestigt. An einem Abflußspalt 7 für Fleisch zwischen einem konischen Endteil
des Ringes 4 und dem Preßzylinder 1 schließt sich ein ringförmiger Abflußraum 8
an, welcher mit einer Abflußleitung 9 in Verbindung steht. Ausgepreßtes und in pastenartigen
Zustand'gebrachtes Fleisch kann in dieser Weise durch den Spalt 7 und den Raum 8
zum Abfluß 9 -abfließen.
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Am anderen Ende des Preßzylinders ist dieser über geeignete Flansche
und Bolzen 10 mit einem sci'-weren Deckel 11 verbunden. Zwischen Deckel 11 und Preßzylinder
1 befindet sich ein Abschlußschieber 12, dessen Seitenränder von dem Deckel 11 gut
geführt sind und der mit etwas Spiel in axialer Richtung des Preßzylinders zwischen
Preßzylinder 1 und Deckel 11 beweglich ist. Dieser Schieber 12
wird
von einem hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 13 zwischen einer geöffneten
und einer geschlossenen Lage auf-und abbewegt.
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In dem Preßzylinder 1 ist in der Nähe des Schiebers 12 eine Bohrung
14 vorgesehen, welche einen etwas größeren Durchmesser hat als der weitere Innenraum
des Preßzylinders. Darin befinden sich vier Ringe 15, 16, 17 und 18, welche von
dieser Bohrung 14 passend umschlossen werden, sich aber axial leicht darin etwas
verschieben können.
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Von den Flächen jeweils zweier Ringe, die in einer Fläche senkrecht
zur Achse des Preßzylinders gegeneinander anliegen, ist jeweils eine der Berührungsflächen
mit Ausnehmungen versehen, so daß das Fleisch, nachdem es durch den Druck in einen
pastenartigen Zustand übergeführt worden ist, durch diese Ausnehmungen zwischen
zwei benachbarten Ringen radial nach außen in einen Sammelraum 19 strömen kann,
welcher in Verbindung mit einer Abflußleitung 20 steht. Diese Ringe haben axial
eine zentrale Öffnung, welche für die Ringe 15,16 und 17 derart konisch ist, daß
diese Öffnungen gemeinsam eine kontinuierlich verlaufende Kegelfläche bilden. An
dem Ring 18 geht diese konische Öffnung dort wo der Ring 18 an den Schieber 12 anschließt,
in eine zylindrische Öffnung über. Der Schieber 12 hat eine Abflußöffnung 21, die
gleich groß wie der zylindrische Teil der Öffnung in dem Ring 18 ist. Im Deckel
11 ist eine Öffnung 22 gleicher Größe vorgesehen, und an diese schließt sich eine
Abflußleitung 23 für weggepreßte harte Teile wie Knochen an.
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Aus Fig. 3 geht hervor, daß der Ring 17 in der linken Stirnfläche,
gesehen in Fig. 1, radiale Nuten 24 hat, und am äußeren Ende axial durchlaufende
Ausnehmungen 25, welche an die Nuten 24 anschließen. Die Ringe 15 und 16
haben
ähnliche Nuten wie die Nuten 24. Der Ring 15 sitzt im Gleitsitz verschiebbar derart
in der Bohrung 17, daß seine Außenfläche über den ganzen Umfang in der Bohrung 14
anliegt und der Ring 16 hat gleiche axial durchgehende Ausnehmungen, wie die Ausnehmungen
25 im Ring 17, aber mit geringerer radialer Tiefe, wie aus Fig. 1 hervorgeht.
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Die Arbeitsweise dieser Vorrichtung ist folgende: Bei nach rechts
zuruckgezogenem Tauchkolben 3 wird der Deckel 2 geöffnet, und es wird eine Menge
Fleisch mit härteren Teilen, wie Knochen, in den Füllraum 30 gebracht. Der tauchkolben
3 wird jetzt nach links bewegt, und schiebt Fleisch und härtere Teile vor sich her
bis in den Preßzylinder und bringt danach das Gemisch derart unter Druck, daß das
Fleisch in einen pastenartigen oder plastisch strömenden Zustand übergeht. Das Fleisch
wird sodann den Tauchkolben 3 entlang durch den Schlitz 7 zum Raum 8 und so zum
Abfluß 9 gepreßt und ein anderer Teil des Fleisches wird durch die radialen Nuten
24 des Ringes 17 und die entsprechenden Nuten der Ringe 15 und 16 radial nach außen
gepreßt bis in den Ringraum 19 und von dort zur Abflußleitung 20. Bei dieser Pressung
ist der Abschlußschieber 12 geschlossen, so daß er in einer abgesenkten Stellung
gegenüber der Fig. 1 steht. Der Preßraum wird dadurch gut abgedichtet, daß der Tauchkolben
3 selber in dem Ring 4 und dem Dichtring 6 abgedichtet ist und andererseits dadurch,
daß der Preßdruck die Ringe 15,16,17 und 18 nach links aufeinander und auf den Schieber
12 drückt.
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Sobald der Tauchkolben so weit gepreßt hat, daß er alles Fleisch oder
einen erwünschten Teil hiervon aus dem Gemisch freigemacht hat und weggepreßt hat,
kann das Pressen kurz unterbrochen werden, z.B. selbsttätig dadurch, daß der Kolben
des Antriebszylinders für den
Preßtauchkolben einen Kontakt berührt,
der Druck in dem Preßraum sinkt jetzt, so daß dann der Schieber 12 leicht geöffnet
werden kann. Der Tauchkolben 3 kann jetzt weiter nach links bewegt werden, um die
zurückbleibenden harten Teile wie Knochen aus dem Preßraum zu entfernen. Diese harten
Teile strömen dann durch den konisch enger werdenden Raum innerhalb der Ringe 15-18
und durch die Öffnung 21 in dem Schieber zur Öffnung 22 im Deckel 11 und werden
dann durch die Leistung 23 abgeführt.
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Falls die harten Teile ganz oder zum Teil Knochen von Tieren sind,
welche Splitter geben können, so zeigt es sich, daß die vorliegende Vorrichtung
einen wesentlich besseren Erfolg zeigt als eine Vorrichtung, welche links in Fig.
1 nur einen Abflußschlitz hat, etwa gleich dem Schlitz 7 am rechten Ende. Knochensplitter
und dgl., welche sich vor dem Schlitz 7 anhäufen, werden zum Teil vom Tauchkolben
3 beim nächsten Preßhub nach links mitgeführt, so daß diese Öffnung in erheblichem
Maße jedesmal von der Vorrichtung selbst wieder gereinigt wird.
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Dies ist nicht der Fall für die Öffnungen an der linken Seite des
Preßzylinders. Durch die kontinuierliche konische Form der Öffnungen in den Ringen
15-18 einschließlich, wird hier zusammen mit der Anordnung dieser Öffnungen sichergestellt,
daß nur eine sehr geringe Möglichkeit der Verstopfung durch kleine harte Teile,
wie Knochensplitter, besteht.
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Die Vorrichtung kann selbstverständlich in verschiedener Hinsicht
geändert werden. So könnte man eine selbsttätige Speisung des Füllraums 30 vorsehen,
wobei der Deckel 2 weggelassen werden kann.